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Mit dem Webstuhl in die Vorzeit!

Apr 28, 2023

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Brettchenweben ist eine texti le Technik,die vielen Ansprüchen genügen soll . Zwi-schen „beglückender schöpferischer Ur-lust“ (HOLZKLAU 1 979, 4), Analyse von Ar-tefakten aus verschiedenen Regionenund Epochen, Rekonstruktionen zur an-schaulichen Präsentation von archäologi-schen Funden und museumspädagogi-schen Angeboten finden sich die immerwieder gleichen Mythen und Muster.Ausgehend von der ersten umfassendenVeröffentl ichung „Über Brettchenweberei“im Jahr 1 901 sollen Schlagl ichter auf dieRezeption in Texti lforschung, Kunstge-werbe und musealen Konzepten inDeutschland geworfen werden. Den

Schwerpunkt bi ldet dabei die erste Hälftedes 20. Jahrhunderts. Im zweiten Teil wirddie Entwicklung nach 1 945 aufgezeigt,denn das Brettchenweben erscheint nichtin den 1 970er Jahren völl ig unbelastetvon der Rezeptionsgeschichte am Him-mel der neuen Begeisterung für Handar-beiten, Echtes und Ursprüngliches. DieseVeröffentl ichungen sind die Basis für denLöwenanteil der heute im Kontext dermuseumspädagogischen Arbeit verwen-deten Brettchenwebmuster – das gleichegilt für die (überwältigende) Menge vonBrettchengeweben an Kostümen und tex-ti len Displays bei Events und in Ausstel-lungen.

Experimentel le Archäologie in Europa – Bilanz 201 4, S. 1 94-203Kategorie: Theorie und Vermittlung

Mit dem Webstuhl in die Vorzeit!Texti lforschung und Rekonstruktion texti ler Techniken in derersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Ausblick auf dieFolgen am Beispiel Brettchenweben

Sylvia Crumbach

Summary – By loom to prehistoric times! Textile research and reconstruction of

textile techniques in the 1st half of the 20th century with a preview on the impact,

taking tablet weaving as an example. Visitors of open-air museums are especial lyhaunted by tablet weaving across all eras of human history – perhaps only surpassed bythe felting of l ittle woolen balls as entertainment for children. Frequently, modern patternsas the so-cal led “ram’s horn” originating from the Anatol ian highlands are presented. Thepurpose of this lecture is to i l lustrate the way from reconstruction of this technique, viathe publication of archeological finds up to the demonstration within the frame of publicrelations.I t shal l be tried to create a connection to the presentations of today’s museum publicrelations via the technique itself: i l lustration of a texti le technique constructed by meansof ethnographic studies and archeological finds with a sample catalogue from the early20th century.

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Dieser Aufsatz kann keine umfassendeForschungsgeschichte oder Ansätze zurevolutionär neuen Vermittlungstechnikenbieten. Die durchgesehene Literatur ausder Texti lforschung befasst sich fast aus-schl ießlich mit Texti l ien aus Europa. DerZeitrahmen umfasst die Vor- und Frühge-schichte und das frühe Mittelalter. Um ei-ne Auswahl zu treffen, wurden Literatur-verzeichnisse der jeweil igen Veröffentl i-chungen durchgesehen. Die Literatur warentweder durch die eigene Recherchezum Themenbereich Brettchenweben vor-handen oder konnte über ein Aus-tauschnetzwerk beschafft werden.Bei der Arbeit mit (Forschungs-)Literaturaus der zweiten Hälfte des 1 9. und derersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wer-den die Benennungen der Fundorte im-mer wieder zum Problem. Orte in Skandi-navien wurden in deutscher Übersetzunggenannt, sind aber in der Regel durchMehrfachnennungen identifizierbar. Durchdie politischen Umbrüche in der fragl ichenZeit kam es insbesondere im Bereich desöstl ichen Ostseeraums zu Umbenennun-gen von Orten und Städten. Die Ortsna-men sind so genannt wie in der zitiertenLiteratur. Wo es möglich war, wurde deraktuel le Ortsname dazugesetzt.Nicht in der Auswertung berücksichtigtwurden Vorbildung und Tätigkeit der Auto-rInnen. Dazu wäre es nötig gewesen, dieEntwicklung der Fachbereiche, die Einbe-ziehung von Frauen im Wissenschaftsbe-trieb und, was die Interpretation der Er-gebnisse angeht, auch die Positionierungmit einzubeziehen.

Entdeckungsgeschichte und Methode

In der zweiten Hälfte des 1 9. Jahrhun-derts bildeten sich Volks- und Altertums-kunde zu modernen Wissenschaften aus,große Sammlungen wurden angelegt. Esist die große Zeit der Nationalmuseen undder Konstruktion nationaler Volkskulturen(KÜHN 2009, 71 ff. ). Nicht nur Artefakte

wurden gesammelt, sondern auch Tech-niken, die als Ausdruck der „Volkskunst“galten.1 874 stel lte Hjalmar Stolpe ein Knochen-plättchen vom Fundort Birka am Mälarseeals Webzubehör vor, er bezog sich dabeiauf ein Webgerät aus der Sammlung desNordischen Museums unter Leitung ArturHazelius. Aus der Sicht von Hjalmar Stol-pe, unter Berufung auf Artur Hazelius, wardas Bandweben mit Brettchen aktuel lePraxis (GÖTZE 1 908, 481 ). In den 1 890erJahren wurde das Bandweben mit Brett-chen in verschiedenen Artikeln erwähnt,unter anderem in Studien zu texti lenTechniken in Indien und Buchara (heuteUsbekistan) (SCHUETTE 1 956, 2; GÖTZE

1 908, 481 ).Margarethe Lehmann-Filhés veröffent-l ichte 1 897 in der „I l lustrierten Frauenzeit-schrift“ erste Ergebnisse zu dieser texti lenTechnik, die sie in Anlehnung an die is-ländische Bezeichnung Brettchenwebennannte. Nach Marie Schuette (SCHUETTE

1 956, 2) gab sie mit ihrem Artikel den An-stoß zur wissenschaftl ichen Entdeckungder Brettchenweberei. Zeitgleich wurdeder Anthropologe M. Bartel (SCHUETTE

1 956, 2) in der kaukasischen Abteilungdes Rumjanzew-Museums auf Gewebeund Geräte aufmerksam und konnte inGeorgien die Arbeitsweise eines brett-chenwebenden Waffenhändlers doku-mentieren (VAN GENNEP 1 91 2, 60). Zwi-schen 1 897 und dem Abschluss der 1 901in Berl in erschienenen Veröffentl ichung„Über Brettchen-Weberei“ kamen, insbe-sondere durch den Austausch mit ver-schiedenen Reisenden und Fachwissen-schaftlern (Volkskunde und Altertumswis-senschaften), nicht nur sehr viele Infor-mationen zusammen, es war auch dieBasis für die erfolgreiche Rezeption.Margarethe Lehmann-Filhés beschrieb inihrer Veröffentl ichung „Über Brettchen-Weberei“ detai l l iert ihren Weg zur Entde-ckung der Technik. Den ersten Hinweisl ieferten die Aufsätze des isländischen

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Pfarrers Thorkell Bjarnasen unter dem Ti-tel „Vor vierzig Jahren“. Erwähnt werdenBänder, die mit Brettchen gewebt waren.Margarethe Lehmann-Filhés erkundigtesich bei befreundeten IsländerInnen, ohneweiteren Erfolg. Im dänischen Volksmuse-um Kopenhagen ordnete sie die Technikdem Exponat einer angefangen Webkettemit Brettchen zu (LEHMANN-FILHÉS 1 901 ,3-4). Peter Coll ingwood ergänzte in seinerSchilderung der Wiederentdeckung derBrettchenweberei, möglicherweise unterBerufung auf eine persönliche Auskunft,dass Christine Hvass aus Jütland diesesBand 1 888 für eine Ausstel lung gefertigthatte (COLLINGWOOD 1 982, 21 ). Margare-the Lehmann-Filhés erhielt von ihr eineangefangene Webarbeit. Ebenfal ls ausKopenhagen erhielt sie eine Probe von ei-nem Band in „isländischer“ Brettchenweb-technik (LEHMANN-FILHÉS 1 901 , 3). DieseMuster und der Aufzug waren die Basisfür die nach eigener Aussage selbststän-dig erarbeitete Webtechnik. Sie brachtedas Brettchenweben mit Erwähnungen inSagatexten in Zusammenhang und kom-binierte diese mit den eingangs erwähn-ten Webbrettchen aus Knochen aus demFundkomplex Birka (Björkö). Durch dieErwähnung der Vermutung einer nicht na-mentl ich genannten Dame aus Kopenha-gen verlängerte sie den Nachweis derTechnik bis in die Bronzezeit (LEHMANN-FILHÉS 1 901 , 5), durch die Aufl istung vonneuzeitl ichen Brettchengeweben undWebgeräten erhielt die Technik einen „in-ternationalen Charakter“. Ein Unterschiedihrer Veröffentl ichung zu allen bis zu die-sem Zeitpunkt erschienenen ist in denWebanleitungen und Beschreibungen dereinzelnen Musterbildungstechniken zu se-hen. Ihre eigenen Arbeiten sind dabei im-mer wieder abgebildet. Abschließend for-muliert sie ihre Wünsche für die Rezepti-on der Technik: ein erneutes zu Ehrenkommen der Handarbeit als Gegenge-wicht zur fortschreitenden Industrial isie-rung. Das Brettchenweben soll in die

„Hausarbeit des Volkes“ eingehen, vor al-lem aber Teil des Handarbeitsunterrichtswerden (LEHMANN-FILHÉS 1 901 , 54).

Rezeption in Kunstgewerbe undForschung

Die Veröffentl ichung „Über Brettchen-Weberei“ hat 55 Seiten, zur Auflagenhöheoder Auflagenanzahl können keine Anga-ben gemacht werden. Jedes Exemplarder ersten Auflage enthielt ein Stückschwarz/si lberne Borte, die in Tifl is gefer-tigt wurde (LEHMANN-FILHÉS 1 901 , 2). DerErfolg war so groß, dass das Berl inerKunstgewerbemuseum im November1 902 eine Ausstel lung von Brettchenge-weben veranstaltete, im Begleitprogammpraktische Vorführungen der Technik(SCHUETTE 1 956, 2). Marie Schuette for-mulierte 1 956 „Das Brettchenweben hatteBerl in“ (SCHUETTE 1 956, 3). MargaretheLehmann-Filhés inszenierte sich in „islän-discher Kleidung“, wie ein durch ihrenBruder aufgenommenes, vor 1 907 ent-standenes Foto belegt (COLLINGWOOD

1 982, 32). Im Jahr 1 908 erschien eineweitere von ihr verfasste Beschreibungder Brettchenweberei in der Zeitschriftdes Vereins für Volkskunde (VAN GENNEP

1 91 2, 60).Anders als bei den theoretischen Be-schreibungen lassen sich in Bezug aufdie praktische Weberei in der Literaturkeine Hinweise auf weitere „PionierInnen“finden. Nachfolgende PraktikerInnen be-rufen sich auf Margarethe Lehmann-Fil-hés, nennen keine Vorbilder oder berufensich in Andeutungen auf lokale Traditio-nen (STURM 1 924, 1 ). Eine Ausnahme istmöglicherweise Gertrud Staudigel-Schar-lau. Nach Otfried Staudigel (STAUDIGEL

2001 , 1 ) eignete sich seine Mutter, Ger-trud Staudigel-Scharlau, vermutl ich imJahr 1 905 auf der Basis von Berichtenund eines einzelnen Webbrettchens dasBrettchenweben an. Sie sol l die Arbeitvon Margarethe Lehmann-Filhés zu die-

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sem Zeitpunkt nicht gekannt haben. Diebekannteste Arbeit von Gertrud Staudigel-Scharlau ist der Versuch der Nachbildungdes sog. Rames-Gürtels in Brettchenweb-technik, die 1 931 für das Museum für Völ-kerkunde in Leipzig entstanden war(SCHUETTE 1 942/201 3, 3). Nach Peter Col-l ingwood (COLLINGWOOD 1 982, 20) beruhtdie Interpretation des Gürtels als Brett-chengewebe jedoch auf Fehlern in derAnalyse des Gürtels. Nicht dokumentiertsind ihre Entwürfe zu „Reformkleidern“, ei-nige ihrer Entwürfe für Bortenmuster hatihr Sohn in sein Kursprogramm und seineVeröffentl ichungen aufgenommen (STAUDI-GEL 2001 , mündliche Mittei lung).1 924 nannte Karl Sturm die „Niederbayri-sche Schnur- und Brettchenweberei“ alsUnterrichtsbestandtei l in Frauen- undKunstgewerbeschulen. In seiner Anleitungaus der Reihe „Vobachs Handwerksbü-cher“ sind aus den vier- oder sechsecki-gen Brettchen runde Scheiben mit sieb-zehn Löchern geworden – eine Anord-nung, die sich nicht durchsetzen konnte.Die dritte Schulausstel lung des Staatl i-chen Museums für Deutsche Volkskunde,Berl in 1 941 , bezieht das Brettchenwebenin „das große Gebiet des texti len deut-schen Volkshandwerks“ ein. Adolf Reich-wein empfahl das Brettchenweben in derBegleitschrift ausdrücklich für den Hand-arbeitsunterricht in Schule und BDM(REICHWEIN 1 941 , 1 25; 1 35).In Bezug auf die Rezeption in der For-schung lässt sich feststel len, dass keinesder durchgesehenen Beispiele auskommt,ohne die Veröffentl ichung von MargaretheLehmann-Filhés aus dem Jahr 1 901 zu zi-tieren, die Aufsatzveröffentl ichungen von1 897 und 1 908 wurden nicht aufgegriffen.Die durchgesehenen Beispiele aus derForschungsl iteratur lassen sich in zweiGruppen eintei len:Gruppe 1 : A. Götze (1 908), A. van Gen-nep (1 91 2) und Richard Stettiner (1 911 ).Gruppe 2: Marie Schuette (1 942/201 3),Walter von Stokar (1 938), Agnes Geijer

(1 938), I rmingard Fuhrmann (1 939/40),Gertrud Sage (1 934), Karl Schlabow(1 937).Dabei ist festzustel len, dass in den Veröf-fentl ichungen aus Gruppe 2 die Arbeit vonRichard Stettiner nicht zitiert wurde.Die Auswertung erfolgte anhand von zweiBeispielen, jeweils aus dem Bereich derTechnikanalyse und der Theoriebildung. InBezug auf die Technikanalyse soll gezeigtwerden wie die Beschreibungen von Mar-garethe Lehmann-Filhés angewendet undweiterentwickelt wurden. Für die Theorie-bi ldung wurde die „Verlängerung“ derTechnik in die Bronzezeit, im Detail in dienordische Bronzezeit, nachverfolgt.

Technikanalyse

Ein besonderes Merkmal der Veröffentl i-chung von Margarethe Lehmann-Filhés istdie detai l l ierte Beschreibung der eigenenpraktischen Versuche. Die verwendetenTechniken wurden beschrieben: Muster-bi ldung durch den Einzug verschiedenfar-biger Fäden und gleichartige Drehabfolge,Strukturbi ldung durch Stel lung der Brett-chen in der Kette, Umkehrstel len alsKennzeichen von Brettchengeweben,Doppelgewebe. Von den Arbeiten wurdenFotos veröffentl icht.Aus der Arbeit von Gertud Sage geht nichtklar hervor, ob die abgebildete Kette mitangefangener Webarbeit von ihr gefertigtwurde oder nur zur I l lustration dient. Siebeschrieb die Brettchengewebe vomFundort Sacrau (Zakrzów) anhand dervon Margarethe Lehmann-Filhés aufge-führten webtechnischen Merkmale in Be-zug auf Strukturbi ldung durch Stel lung derBrettchen. Irmingard Fuhrmann merkte inihrer Veröffentl ichung zum selben Fund-komplex an, dass die von Gertrud Sageals Kennzeichen echter Brettchenwebereigenannten „Wendestel len“ (SAGE 1 934,281 ) bei komplexen Musterbildungstech-niken nicht erforderl ich sind (FUHRMANN

1 939/40, 31 9).

Sylvia
Hervorheben
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Die Analyse des gemusterten Brettchen-gewebes von Pilgramsdorf (Pielgrzymka)durch Irmingard Fuhrmann beinhaltet einedetai l l ierte webtechnische Skizze unddarüber hinaus eine Herstel lungs- undGewebepatrone mit Angaben zur Einrich-tung der Kette (FUHRMANN 1 939/40,31 6ff. ). Ein Foto zeigt die Nachbildungdes fragmentarisch erhaltenen Gewebesund wurde zur Bestätigung der Analyseangeführt. Agnes Geijer vergleicht die vonihr analysierten Brettchengewebe ausdem Gräberfeld von Birka und die zumEntstehungszeitpunkt der Arbeit bekann-ten historischen Brettchengewebe in tech-nischer Hinsicht. Sie stel lt dazu die Mus-terbi ldungstechniken in zwei Gruppen zu-sammen. Die von Margarethe Lehmann-Filhés beschriebenen Musterbildungs-techniken finden sich in Gruppe I unter Aund B. Agnes Geijer untertei lt die GruppeI I in Musterbildungsmöglichkeiten voll-ständig, optional mit verschiedenen Far-ben bezogenen Kärtchen und solchen mitausgelassenen Einzügen. Der Musterbil-dung in der Gruppe I I l iegt kein einheitl i-cher Drehrhythmus zu Grunde (GEIJER

1 938, 92ff. ). Zusätzl ich zur Musterbildungwurden die Musterbildungsmöglichkeitendurch einen sichtbaren zweiten Schussfa-den – Broschiertechnik – beschreiben.Nachbildungen belegen die Theorie zurMusterbildung und finden sich im Abbil-dungstei l (GEIJER 1 938, Taf. 25). Zu denBrettchenwebarbeiten von Karl Schlabowliegt für die Zeitstel lung der Veröffentl i-chungsgruppe I I keine Veröffentl ichungvor. Im Texti lmuseum Neumünster ent-standen jedoch Nachbildungen, die inerster Linie durch Fotos dokumentiertsind.

Theoriebildung

Margarethe Lehmann-Filhés verband dieBrettchenwebtechnik auf der Basis derTradierung mit der Vergangenheit – so-wohl bezugnehmend auf archäologische

Funde wie erhaltene Gewebe und Schrift-quel len. Auf Hörensagen hin nahm sie dieBandgewebe der älteren Bronzezeit ausKopenhagen in den Kanon der Nachwei-se auf (LEHMANN-FILHÉS 1 901 , 5). A. Götzeging auf diese Feststel lung ein und führtedie unterschiedl ichen Auffassungen dazuauf (GÖTZE 1 908, 486). Er stel lte als Er-gebnis fest, dass die Herstel lungstechnikungeklärt ist. Auch für Richard Stettinerl ießen sich für die Zeit vor Christi Geburtkeine sicheren Nachweise fassen (STETTI-NER 1 911 , 26). Karl Schlabow greift in sei-ner Veröffentl ichung von 1 937 die vierverschiedenen von Margarethe Hald pu-bl izierten Möglichkeiten, das Band vonBorum Eshoi nachzubilden, auf: geknüpf-te Litzen, Fingerweberei, „Webkamm“ so-wie eine Möglichkeit mit längl ichen Brett-chen, die mit zwei Löchern versehen sind.Die zusätzl ich zur Leinwandbindungsichtbare Musterstruktur entstand durchdie Kombination von s- und z- gesponne-nen Fäden (SCHLABOW 1 937, 47ff). EineAnfertigungsmöglichkeit mit Hilfe einesBrettchens mit 2 Löchern war bereits frü-her durch Jacobsthal in die Diskussiongebracht worden, A. Götze greift die In-terpretation auf und verwies auf die Mög-l ichkeit, dass einige der Gewebeanfangs-kanten aus Pfahlbausiedlungen so herge-stel lt worden sein könnten (GÖTZE 1 908,483ff. ). Gertrud Sage bezog sich eben-fal ls auf die Interpretation von MargaretheHald. Sie übernahm allerdings nur dieTheorie „Anfertigung mit Brettchen“ (SA-GE, 1 934, 283). Dass es sich nicht um dieals charakteristisch bezeichneten recht-eckigen Brettchen mit vier Löchern han-delt, wurde zwar erwähnt, die Fertigungs-theorie jedoch als Vorläufer der evidentenBrettchenwebtechnik dargestel lt. Die ab-weichende Handhabung und die völl igandere Form der Brettchen fanden dage-gen keine Erwähnung (SAGE 1 934, 282).Walter von Stokar postul iert die Entwick-lung von Brettchen mit zwei Löchern hinzu Brettchen mit vier Löchern in Zusam-

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menhang mit einer „genetischen Entwick-lung der Webkante“, ohne auf die For-schungsl iteratur einzugehen (VON STOKAR

1 938, 76ff. ). Marie Schuette führte zwarden Ramses-„Gürtel“ als das älteste be-kannte Brettchengewebe auf, übernahmjedoch die Theorie der bronzezeitl ichenGewebe und Webkanten analog zu vonStokar und leitet darauf die Kontinuitätdes Brettchenwebens, erst mit Brettchenmit 2 und dann mit 4 Löchern, von derBronzezeit bis zu den Tuchfunden mitbrettchengewebten Kanten aus demThorsberg-Moor bei Süderbrarup ab(SCHUETTE 1 942/201 3, 4). In der ausführl i-chen Fassung ihres Artikels von 1 956überging sie die andere Form der Kärt-chen völl ig (SCHUETTE 1 956, 1 9).Zusammenfassend lässt sich feststel len,dass die Veröffentl ichung von MargaretheLehmann-Filhés aus dem Jahr 1 901 inder untersuchten Fachliteratur in al lenFällen als Referenz angeführt wird. DieAnalyse der Musterbildungstechnikengeht über den Stand von 1 901 weit hin-aus, sowohl in Analyse wie auch in derSystematik.Im Gegensatz zu den praktischen Tech-nikstudien von Agnes Geijer und Irmin-gard Fuhrmann entstanden die „fadenge-treuen“ Nachbildungen der Funde ausdem Thorsberger Moor als „GermanischePrachtmäntel“ von Karl Schlabow mit derZielsetzung, archäologische Texti lfundefür das Museumspublikum zu veran-schaulichen. Die Nachbildungen sind fes-ter Bestandtei l der an die NS-Ideologiegekoppelten öffentl ichen I l lustration vonGeschichte.Die Vermittlung des Brettchenwebens imHandarbeitsunterricht wurde ebenfal ls andie Vergangenheit rückgekoppelt, sowohlan Tradierung der Technik als Volksgut,wie auch an die Vor- und Frühgeschichte(FUHRMANN 1 941 , 50ff. )Margarethe Lehmann-Filhés wird die„Wiederentdeckung“ der Brettchenwebe-rei zugeschrieben. Marie Schuette nennt

Luise Schinnerer zusammen mit Marga-rethe Lehmann-Filhés, leider ohne weite-re Hinweise. Über die Vernetzung mit dervolkskundlichen Forschung und der „Al-tertumsforschung“ sowie durch die Kon-takte zu Museen und Sammlungen wurdedie texti le Technik bekannt. In der Folgewurden einzelne viereckige Kärtchen derBrettchenweberei zugeordnet und als Be-leg gewertet. Dazu wäre jedoch kritischanzumerken, dass solche Brettchen auchzur Herstel lung von festen Schnüren ver-wendet werden können. Diese Technikenwaren ebenfal ls aus der Volkskunde be-kannt und in der fragl ichen Zeit publiziert(BIELENSTEIN 1 935, 57). Die Interpretati-onsherkunft aus der Volkskunde wird aufdie archäologischen Funde übertragen.Obwohl die in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts bekannten frühen Brett-chengewebe aus Kirchenschätzen undBestattungen der Eliten stammen, wirddie texti le Technik als al lgemein verbreite-te Praxis gesehen. In der Interpretationwerden Nachweis- und Fundlücken über-gangen, die Technik ohne Beleggrundlagein die Bronzezeit „verlängert“. Die Folgesind Auseinandersetzungen unter Fach-leuten um „Ursprung“ und Verbreitung derTechnik. Diese Auseinandersetzungenspiegeln die großen Deutungskontrover-sen der Zeit.Die Versuche, das Brettchenweben alsHandarbeit al lgemein zu etablieren, be-dienen sich der Interpretationen und Ver-mutungen aus der Fachwissenschaft. Al-lerdings sind die Musterbildungstechnikendie von Margarethe Lehmann-Filhés be-schriebenen: volkskundliche einfache far-bige Muster auf der Basis gleichbleiben-der Drehabfolgen – „schnurbindige Dreh-richtungsmuster“. Die Ergebnisse derTexti lforschung in Bezug auf die Muster-bi ldung (Broschierungen usw.) werdennicht rezipiert.

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Ausblick: Nach 1 945 wird weitergewebt. . .

Bis zum neuen Handarbeitsboom in den1 970ern verschwindet das Brettchenwe-ben nicht. Es ist Bestandtei l des Handar-beitsunterrichts in BRD und DDR. Anlei-tungen finden sind in Werkbüchern, wiezum Beispiel im „Werkbuch für Mädchen“von Ruth Zechlin (ZECHLIN 1 969). KarlSchlabow ist weiterhin für das Industrie-Museum in Neumünster tätig, die im Kriegzerstörten „fadengetreuen Nachbildun-gen“ entstehen wie gehabt neu und wer-den bis zur Schließung und Umkonzeptio-nierung des Museums gezeigt (2002).Das Heft 1 der „Veröffentl ichungen desFördervereins Industrie-Museum“ Neu-münster e.V. ist eine Anleitung zur „Kunstdes Brettchenwebens“ von Karl Schlabowund erschien 1 973 bereits in 2. Auflage.Die Texti lforschung – verbunden mit Na-men wie Hans-Jürgen Hundt und KarlSchlabow – greift bei Neufunden die we-nigen Brettchengewebe auf und hebt die-se besonders hervor.Der besonderen Brauchtumspflege hattensich in der (west-)deutschen Nachkriegs-zeit die Landmannschaften verschrieben.Über kleine Veröffentl ichungen und einbreites Seminarprogramm werden insbe-sondere texti le Techniken „gepflegt“ undweitergegeben.Mitte der 1 970er Jahre beginnen sich an-schaulichere Vermittlungskonzepte zuetablieren (AHRENS 1 990, 2ff. ). Die Erpro-bung der Methode „experimentel le Ar-chäologie“ und Öffentl ichkeitsarbeit wur-den im Museumsdorf Düppel, Berl in ver-bunden (GOLDMANN 1 996, 9ff. ). Im Rah-men der Arbeit der Texti lgruppe wurdedas Brettchenweben aufgegriffen (STOLTE

1 996a, 48ff. ). In den Literaturangaben fin-den sich verschiedene, auch heute nocherhältl iche, Brettchenwebanleitungen ausdem Handarbeit-Revival der 1 970er Jah-re. Diese Publikationen enthalten einenRückblick auf die Geschichte des Brett-chenwebens und Abbildungen histori-

scher Borten. Im Vergleich die ausführ-l ichste Schilderung – und die einzige mitLiteraturangaben – findet sich bei Marjo-rie und Wil lam Snow (SNOW, SNOW 1 977).Es sind vier Titel angeführt, der einzigenach 1 945 erschienene ist der bereits ge-nannte „Kunst des Brettchenweben“ vonKarl Schlabow.Auf die Musterbildungstechniken bezo-gen, geben diese Arbeiten nicht wesent-l ich mehr her als die Publikation von Mar-garethe Lehmann-Filhés aus dem Jahr1 901 . In Hinbl ick auf die Analyse derMusterbildungstechniken geht das 1 982erschienene „The Techniques of TabletWeaving“ von Peter Coll ingwood über dieanderen Anleitungsbücher weit hinaus. Essind sowohl Systematiken der möglichenBindungen enthalten, wie auch techni-sche Analysen historischer Borten. InDüppel sind mit Bezug auf Peter Coll ing-wood Arbeiten wie die Analyse und Re-produktion des „Manipel des hl. Ulrich“entstanden (STOLTE 1 996b, 111 ff. ).In Bezug auf die Interpretation der ar-chäologischen Funde von Brettchenge-weben lassen sich die Deutungsl inien ausden 1 940er Jahren weiter greifen. So ver-legt Hans-Jürgen Hundt den Schwerpunktder kunstvol lsten Brettchengewebe – unddamit vor al lem auch ihre Herstel lung – inden Norden Europas. Er postul iert eine„nordische Überlegenheit“, obwohl ihmdie Funde aus Spanien, Süddeutschland,Belgien und Frankreich bekannt gewesensein müssten (HUNDT 1 981 , 33ff. ; 69ff. ).Neben der experimentel len Archäologie,anschaulichen Displays und Muse-umspädagogik kommt mit den 1 980erJahren ein Bereich auf, der heute un-überschaubar geworden ist: Ritterfeste,Mittelaltermärkte, Living History undReenactment.Der erste „Flachsmarkt“ in Krefeld Linn1 980 beinhaltete bereits ein Ritterturnierund neben „altem“ Handwerk undBrauchtum auch Brettchenweben. OtfriedStaudigel war Teilnehmer der ersten

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Stunde. Der Wikinger-Verein „OppinSkjold“ hatte das Brettchenweben eben-fal ls bereits in den 1 980er Jahren bei öf-fentl ichen Vorführungen aufgegriffen,Grundlage ist ein „kleines Heft aus einemMuseum in Dänemark“. Anhand der Fotosauf der Website lässt sich ersehen, dasses sich bei den Brettchengeweben umMuster auf dem Stand der Veröffentl i-chung von Margarethe Lehmann-Filhésaus dem Jahr 1 901 handelte (BLÄSE

201 3).Grundlage für das Erlernen der Technikbleiben bis in die 1 990er Jahre die bereitsgenannten Handarbeits-Revival-Anleitun-gen aus den 1 970er Jahren. Die Technik-analysen von Peter Coll ingwood findenkeine nennenswerte Verbreitung. Im Jahr1 990 erschien die erste Veröffentl ichungeines Anleitungsbuchs mit Musterbriefenfür historische Borten. Die Veröffentl i-chung von Egon Hansen „Tablet Wea-ving“ fand – vor al lem auch über die Nut-zung des Internets Ende der 1 990er Jah-re – weite Verbreitung.Brettchenweben findet sich heute in bei-nahe jedem Kontext, der mit Muse-umspädagogik, „lebendiger“ Vermittlungoder künstlerischer Gestaltung zu tun hat.Beinahe immer wird dabei der Mythos der„uralten Technik“ beschworen. Ein Blickaufs Detail zeigt jedoch in der Regel, dassBrettchenweben, wie im Jahr 1 901 ,gleichgesetzt wird mit schnurbindigenEinzugsmustern aus dem volkskundlichenBereich. So unterscheiden sich Kostümefür „Kelten“ nur durch die karierten Hosenvon denen der „Wikinger“ – das Zick-Zick-Musterband an den Ärmeln ist das glei-che. Ähnliches gilt für Kurse und Vorfüh-rungen in Museen: für jede Epoche die-selben Brettchengewebe. HistorischesBrettchenweben wird durch diese als „ein-fache Muster“ definierten Gewebe vermit-telt – obwohl dies in Hinsicht auf das Er-lernen technischer Grundlagen für dieAnalyse und selbstständige Erstel lungvon Musterbriefen für historische Borten

eine Sackgasse ist. Ausnahmen bildendie Borten, für die komplette und leicht zuhandhabende Musteranleitungen verbrei-tet sind – in erster Linie über das Internetoder einschlägige Zeitschriften.Was die mit den „Handwerks-„Demons-trationen vermittelten Inhalte angeht, las-sen sich viele Aussagen auf die histori-schen Allgemeinplätze in den Vorwörternder Anleitungsbücher zurückführen. Esgibt aber auch ein paar weitere Inhalte,die zu denken geben sollten: 2007 ist dasHeft „Ostpreußische Jostenbänder“ vonIrene Burchert erschienen. Dort findensich Ausführungen zum Brettchenweben.Eine Überprüfung zeigt, dass es sich ummehrere Seiten eines unkommentiertenund unveränderten Nachdrucks aus dembereits besprochenen Beiheft zur Aus-stel lung „Weben und Wirken“ von 1 941handelt. In den Literaturangaben fehlt dieJahreszahl. Kurse der Autorin hat dieBrettchenweberin der Wikingergruppe„Oppin Skjold“ besucht (BLÄSE 201 3).Inwieweit solche Texte die Sicht auf dasBrettchenweben bestimmen und die inder persönlichen Vermittlung weitergege-bene Sicht beeinflussen, wäre ein inter-essantes Recherche-Projekt.Brettchenweben als texti le Technik ist mitüber 1 00 Jahren Forschungsgeschichtebepackt, die bei jeder Vorführung mitläuft,und sei es nur unbewusst in den Formu-l ierungen bei der Erläuterung der Technik.Es wäre eine Möglichkeit, mit dem Über-gewicht dieser Technik zu brechen undnur zu zeigen, was an Musterbildungs-techniken wirkl ich nachweisbar ist. DerVerkauf von Anleitungsheften in Muse-umsshops authentifiziert sowohl die Tech-nik als auch das Muster. Eine Lösung wä-re andere populäre Literatur – mehr Be-schäftigung qualifizierter Texti lerInnen,mehr Mitreden von Fachleuten in Aus-tauschnetzwerken. Es wird weitergewebt– überal l . Aber die Frage, die ich zum Ab-schluss stel len möchte ist: Sol l For-schungsgeschichte aufgewärmt werden

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oder sollen möglichst aktuel le Ergebnisseder Forschung Basis der Geschichtsver-mittlung in Museen sein?

Dank

Vielen Dank an Silvia Ungerechts, AndreaWagner-Neumann und Brigitte Puhl. So-wohl für die Diskussion der Problematik,als auch für den Austausch von Literatur.

Eine Diskusionsgruppe findet sich hier:Advanced Tablet Weaving/Brettchenwe-ben für Fortgeschrittenehttps://www.facebook.com/groups/541 802622521 726/

Quellen

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AutorinSylvia CrumbachFriedenstr. 3047043 [email protected]