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3 Missions Mai / Juni 2013 Evangelisationen am Auferstehungsfest Poliktin – Gastreferent unserer Konferenz Missionsreise in den Hohen Norden Christenverfolgungen in Usbekistan
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Sep 10, 2020

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3MissionsMai / Juni 2013

Evangelisationen amAuferstehungsfest

Poliktin – Gastreferentunserer Konferenz

Missionsreise in denHohen Norden

Christenverfolgungen in Usbekistan

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Inhalt

Usbekistan

Georgien K a s a c h s t a n

Ukraine Moskau

Kirgisien

R u s s l a n d

J a k u t i e n

3 Essen geben kann der, der selbst satt geworden ist

(Geistliches Wort)

5 Wenn die Besiegten die Sieger beschenken

6 „Gebt Ihr ihnen zu essen.“ (Missionskonferenz)

10 Sage nicht: „Ich bin zu jung!“

11 Umfrage am Auferstehungsfest

12 „Lasst uns nach unseren Brüdern sehen“

17 Christenverfolgungen in Usbekistan

18 Gebetsanliegen

19 Projekt: Bootsmotor

19 Impressum

20 „Der Sieg ist SEIN – auch in meinem Leben“ (neues Buch)

20 Termine

MissionsMai / Juni 2013

Zur Titelseite:Nikolai Ryschuk, Leiter der Gemeindeim weißrussischen Dragitschin, steht nichtnur auf der Predigt-kanzel. Hier bereitet er den Acker für die Kartoffelsaat mit deraltbewährten Methodevor. Die Kartoffel ge-hört in Weißrusslandzu den wichtigsten Lebensmitteln.

Estland

Pamir

Chmelnitzkij

Tobolsk

Belaja Zerkowj

Chanty-MansijskPionerskij

Popina

Indigirka

Urgentsch

Karpaten

Jakutsk

Moldawien

Weißrussland

BischkekTaschkent

Tjumenj

Tbilissi

Brest

Übersichtskarte

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Du musst essen, um zu wissen, wasdu weitergibst

Liebe Freunde, im Zusammenhang mitdem Motto der Missionskonferenz „GebtIhr ihnen zu essen“ will ich das weiterge-ben, was mein Herr durch Sein Wort im1. Kapitel des Epheserbriefes mir ge-schenkt hat: Wenn wir nach dem BefehlJesu die Speise austeilen wollen, müssenwir zuerst selbst gegessen haben.

Ich liebe meine Bibel mehr als alle Bü-cher dieser Erde. Ich kann meine Glau-bensgeschwister gut verstehen, diewährend der Verfolgungszeiten die Bibelnselbst unter Lebensgefahr geschmuggelthaben. Ich hätte es genauso getan.

Wenn wir die Bibel aufschlagen, öffnetGott uns Seine Schatzkammer. Die Bibeloffenbart uns alles, was wir brauchen,um selbst gerettet zu werden und danachdie Menschen mit dem Allerbesten näh-ren zu können. Lasst uns nun genau hin-hören, wie der Heilige Geist durch denMund des Apostels Paulus in Eph. 1redet. Es sind keine gewöhnlichen Worteeines Menschen.

Anbetung und Dank – unsere Ant-wort auf das Reden Gottes

Im ersten Teil des Eingangs (Verse 1-14)beginnt der Apostel Paulus mit Anbe-tung: „Gepriesen sei der Gott undVater unseres Herrn Jesus Christus,der uns gesegnet hat mit jedem geist-lichen Segen in den himmlischen Re-gionen in Christus …“ (V.3).

In der Bibel redet Gott mit uns. Und Ererwartet von uns eine Antwort. Ich darfalso über das Gelesene mit Ihm reden! Ichfrage dich: Hast du über das, was hier alsgeistliche Speise mitgeteilt wird, mit dei-nem Heiland persönlich gesprochen?

Gott hat Seinen Sohn in die Welt ge-sandt und uns mit Ihm den Himmel ge-schenkt. Hast du darauf geantwortet undIhm deine persönliche Freude und Dankzum Ausdruck gebracht?

In der Folge geht es ins Detail: „Er hat

uns in Ihm auserwählt vor Grundle-gung der Welt, damit wir heilig undtadellos vor Ihm seien in Liebe. Er hatuns vorherbestimmt zur Sohnschaftfür Sich selbst durch Jesus Christus.“(V.4-5) Macht uns das nicht sprachlos?

Man geht davon aus, dass das Univer-sum mindestens zweihunderttrillionenFixsterne hat. Überall, wo dieseleuchtenden Himmelslichtersind, ist Gott in Seiner All-macht gegenwärtig und kenntjedes von ihnen mit Namen.Kein Computer wäre in derLage, diese Informationen zuspeichern. Es ist gewaltig:Bevor es dich gab, hat dieserGott bereits an dich gedacht.In Ps 139,16 heißt es, dass alleTage meines Lebens im BuchGottes geschrieben waren, alsnoch keiner von ihnen da war.

Ich bin über die von Gott ge-schenkte Sohnschaft hoch be-glückt. Wichtig: Du beginnstdie Größe Gottes erst dann zubegreifen, wenn du für alles indeinem Leben dankbar bist.Dankbarkeit macht den Alltagzum Feiertag. Ich schäme michfür all die Jahre meines Lebens,in denen ich Gott nicht dank-bar war.

Essen, um satt zu werden …Weiter heißt es im Vers 6: „… zum

Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, mitder Er uns begnadigt hat in dem Ge-liebten“. Ich, Hans-Dieter Pfleiderer, bingerettet aus reinster Gnade. Ich verstehebis heute nicht, wie Gott mich liebenkonnte. Ich würde so einen, wie ich war– verloren in meinen Sünden, nie retten!Doch Gott hat es getan und mich über-glücklich gemacht.

… und zu verteilenWenn du wiedergeboren bist, weißt du

Es sen geben kann de r, de r s e l b s t s a t t geworden i s t !

Be t r a c h t ung d e s 1 . K ap i t e l s d e s E phe s e r b r i e f e s

Nachdem Jesus an einem

einsamen Ort Seine Rede

zu vielen Tausenden

Menschen beendet und

viele Kranke geheilt hatte,

wurde es Abend. Die

Jünger sagten zu Jesus:

„Entlasse das Volk, damit

sie in die Dörfer gehen

und sich Speise kaufen!“

Jesus aber wandte sich

zu ihnen und sagte: „Gebt

Ihr ihnen zu essen.“

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auch, warum Gott eigentlich dich geret-tet hat? Bei deinem Nachbarn hat Er esnoch nicht gemacht. Vielleicht bist du indeiner ganzen Verwandtschaft der Ein-zige, der sagen kann: „Wenn ich in dieserNacht sterben sollte, dann gehe ich zuJesus“.

Als Saulus, der zukünftige Apostel Pau-lus, auf dem Weg nach Damaskus Jesusbegegnete, war er sich im Anschluss be-wusst: „In Jerusalem gibt es viele Phari-säer. Auf keinen von ihnen ist Jesuszugegangen als auf mich.“ Doch Saulusmacht nicht den Fehler zu behaupten:„Ich bin halt der Beste von allen!“ Nein,er wusste zu gut: „Solch einen Mörderhat Jesus begnadigt, damit ich durch dieganze Welt laufe und den Menschen zuessen gebe! Ich habe es aus Gnade em-pfangen; nun will ich diese Gnade austei-len.“

Es gibt keine größere missionarischeKraft, als die, die im richtigen Verständnisder Gnade Gottes in Jesus enthalten ist.Wenn du begnadigt bist und für deineBegnadigung Tausend Mal gedankt hast,dann entsteht in dir eine göttliche Kraft,die dich treibt, den Menschen die Wahr-heit zu sagen. Dann kannst du nicht an-ders; du musst es tun.

Das Wort Gottes – keine Verzie-rung, sondern Hauptnahrung

Es kommt der Tag, da wird Deutsch-land bettelarm sein. Martin Luther hatschon vor 500 Jahren gesagt: „Ich betefür ein gnädiges Stündlein, um einmalnicht miterleben zu müssen, was mit die-sem Volk passiert. Man wird einmalsagen: Hier war Deutschland. Warum? –Es hat die Gnade verschmäht.“

Martin Luther hatte diese klare Sicht,weil er seine Bibel ernst genommen hat.Leider nehmen viele (auch) Gläubige dasWort Gottes nicht ernst.

Um das Jahrtausend n. Chr. befandensich die Universitäten in den Klöstern. ZurAufnahmeprüfung gehörte, alle 150 Psal-men in Latein auswendig zu kennen. Soeinen Stellenwert hatte das Wort Gottesdamals. Wer das Wort Gottes angefan-gen hat zu essen, der kann es austeilen.

Sonst weißt du gar nicht, wie esschmeckt.

Unser Erbteil im HimmelIm Vers 11 sagt Paulus, dass wir „… in

Jesus ein Erbteil erlangt haben“.Dankst du dem Herrn für dein Erbe imHimmel, für eine Wohnung, die auf dichwartet? Wenn ja, lebst du zielgerichtet.Du verlierst dich nicht in den Dingen die-ser Welt.

Wärest du bereit, wenn Jesus dichheute ruft, Ihm zu begegnen? Kürzlich istin der Nähe unserer Stadt Spaichingen ein16-jähriges Mädchen tödlich verunglückt.Kurz davor hörte man sie sagen: „Ich binbereit zu gehen“. Vor fünf Monatenhaben wir eine 58-jährige Frau, eine Perleunserer Gemeinde, beerdigt. Sie fühltesich noch kerngesund, als sie zu ihrenKollegen sagte: „Ich bin bereit zugehen.“ An einem Abend, innerhalb von3,5 Stunden, war sie durch eine Lungen-embolie heimgegangen.

Das Gebet des ApostelsPaulus konzentriert sich im Gebet für

die Gemeinde (ab Vers 15) auf dreiPunkte:

1. „… dass der Gott unseres HerrnJesus Christus, der Vater der Herrlich-keit, euch den Geist der Weisheit undOffenbarung gebe in der ErkenntnisSeiner selbst“(V.17)

Was soll das bedeuten? Würden nichtviele Christen heute sagen: „Ach, ichkenne doch Seinen Namen und habegenug von Ihm gehört …“ Doch das warbei Hesekiel und Johannes anders: Siehaben die Schriftrollen gegessen. Nur der,der aus dem Wort lebt, kann von der Er-kenntnis Gottes sprechen. Am Tag derWiedergeburt zieht Jesus in dein Herzhinein. Danach will Er, dass du Ihn in Sei-ner Herrlichkeit kennenlernst. Ich fragedich: Wie groß ist dein Gott in deinemHerzen?

Nimm das Wort Gottes als lebendigeSpeise in dich auf. Dann werden alle indeinem Umkreis erkennen: Hier ist einMensch, der in der Gegenwart Gotteslebt, dessen Worte nicht bloße Theorie

Hans-Dieter

PfleidererEhemaliger Missionar

(in Südamerika) und

heute Prediger der

FEV in Spaichingen.

Diese Predigt (hier

verkürzt) war die

Hauptbotschaft auf

der Konferenz des

Missionswerkes

(siehe Seite 6)

am 21. April 2013

in Pfungstadt.

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aus einer Bibelschule sind, sondern ausder Überzeugung seines Herzens. UnsereWelt braucht heute nicht fromme Reden,sondern ein Leben aus Gott.

2. „… die Hoffnung seiner Beru-fung und was der Reichtum der Herr-lichkeit seines Erbes in den Heiligenist“ (V.18) Mein Herz jubiliert, wenn ichdas lese. Ich weiß: Meine Zukunft ist dort,wo Jesus ist. Die Bestimmung der Ge-meinde ist, mit Christus auf Seinem Thronzu sitzen. O, ich fühle mich dessen über-haupt nicht wert. Ich würde mich schä-men, das auszusprechen. Doch es istkeine Anmaßung; es steht so geschrie-ben. Das ist die Berufung der in ChristusGeliebten und Auserwählten.

3. „… was auch die überwältigendeGröße seiner Kraftwirkung an uns ist,die wir glauben, gemäß der Wirksam-keit der Macht seiner Stärke. Die hatEr wirksam werden lassen in demChristus, als Er Ihn aus den Toten auf-erweckte“… (V.19-20)

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Hast du schon mal über die Kraft nach-gedacht, die bei der Auferstehung Jesuwirkte? Nachdem Jesus, beladen mit denSünden der ganzen Welt, am Kreuz aus-rief: „Es ist vollbracht!“, starb und insGrab gelegt wurde, kam Seine Auferste-hung. Da wurde eine Kraft wirksam. Bistauch du mit Christus auferstanden?Wenn ja, so ist diese Kraft des Auferstan-denen auch in dir.

Liebe Freunde, ich bitte euch im NamenJesu: Geht diese 23 Verse des 1. Kapitelsdes Epheserbriefes wiederholt im Gebetvor Gott durch. Dankt Ihm als wiederge-borene und aufrichtige Christen, dass Ereuch durch Christus so beschenkt hat.

Das Resultat ist: Ihr habt etwas auszu-teilen, um den Befehl Christi zu erfüllen:„Gebt Ihr ihnen zu essen“. Weil die er-schlagene und aus allen Wunden blu-tende Welt lebendige Nahrung braucht –Jesus und Sein Wort.

„Gebt Ihr ihnen zu essen“, das ist derAuftrag unseres Herrn. Im Rahmen derAktion „Hilfe zur Selbsthilfe“ ließ dasMissionswerk uns zwei Tonnen Mehl zu-kommen. Damit konnten wir vor demAuferstehungsfest die 30 ärmsten Fami-lien in drei Dörfern beschenken. Überallkonnten wir dabei von dem auferstande-nen Jesus Christus Zeugnis geben.

Die Menschen staunten enorm undsagten, dass sie sowas noch nie erlebthätten. Sie sind es gewöhnt, dass dieorthodoxe Kirche von ihnen nur nimmt –für alle Sakramente und auch zwischen-durch. Und nun funktionierte es plötzlichumgekehrt. Wir erzählten den Menschen,dass Gott sie durch die Beteiligung derChristen aus Deutschland beschenkt.

Die Administration eines Dorfes batuns, auch den alt gewordenen Veteranendes 2. Weltkrieges Mehl zu schenken,weil der Siegestag (9. Mai) nahte. Dashaben wir gerne getan. Es sah eigenartig

aus: Die Siegerwurden vonden Besiegtenbeschenkt. DieKriegsvetera-nen trugenOrden undMedaillen anihrer Brust,doch ihre Her-zen warenleer. Einigenstanden dank-bare Tränen in den Augen und die Lippenflüsterten: „Das ist echte Liebe. Warummussten wir einander töten?“

Mit großer Freude predigten wir überden Sieg der Liebe Jesu, der durch SeinenSieg über den Tod diese Wunder ermög-licht. Wir danken den Missionsfreunden,die unsere Hände mit Dingen füllen, diewir mit Segen weitergeben können.Peter Nastasijtschuk / Karpaten

Wenn die Besiegten die Sieger beschenken

Auf dem Bild aus Wjatskije Poljany bereiten sich die Christen darauf vor, das Mehl an arme und notleidende Menschen zu verteilen.FriedensBote unter-stützte diese Aktion in mehreren Orten.

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Bilder über den Ablauf der Früh-jahrskonferenzen

des Missionswerkesin Pfungstadt

und Effretikon:Die Sänger

und die Zuhörer;Bruder Roger Liebispielt ein Musik-stück von Bach;

unsere Gastreferen-ten aus der Ukraineund aus Georgien;

Gemeinschaft während der

Pausen.

Die Frühjahrskonferenzen in Pfungstadt(21.5.2013) und im schweizerischenEffretikon (28.5.2013) sind unter großemSegen abgelaufen. Die Gastgebergemein-den haben ihr Bestes getan, um den Teil-nehmern mit herzlicher Wärme zubegegnen. Der Chor sowie die Musik-und Sängergruppen sorgten für einewunderbare Ergänzung der Predigtenund Zeugnisse. Auch die Mahlzeitenwaren sehr lecker. An dieser Stelle sagenwir allen unser dankbares: „Vergelt’sGott“.

Die Hauptprediger auf den Konferen-zen sprachen über den Befehl Jesu „GebtIhr ihnen zu essen“ aus einer neuen Pers-pektive. Die Predigt von Hans-Dieter Pflei-derer ist auf den Seiten 3-5 zu lesen. DiePredigt des Bruders Roger Liebi(Aarau/Schweiz) ist für unsere nächsteNachrichtenausgabe eingeplant.

Unsere Gastreferenten kamen aus derWest-Ukraine und aus Georgien undwaren vielen unserer Konferenzteilneh-mer bereits seit mehreren Jahren gut be-kannt. Der Bericht des Bruders LewanAchalmosulischwieli über Geogien wird inunserer nächsten Ausgabe zu lesen sein.

Wer ist Poliktin Janowskij?Ein Vertreter der städtischen Medien

bezeichnete Poliktin so: „Wenn es inChmelnizkij (westukrainische Stadt mit262.000 Einw.) einen Menschen gibt, derwirklich Gutes tut, dann ist es Poliktin“.

Bruder Poliktin ist kein Mann mitaußergewöhnlichen Gaben und Fähigkei-ten, doch durch ihn wirkt der Herr. Seitunserem letzten Bericht über den Dienstvon Poliktin und seiner Frau, Valentina,sind einige Jahre vergangen. Deshalb er-innern wir hier an ihren Anfang und las-sen Poliktin selbst erzählen.

„Ich wollte das eine, …Ich wurde im Jahre 1954 im westukrai-

nischen Dorf Staraja Guta in einer sehrarmen, aber tiefgläubigen Familie gebo-ren.

Sobald im Frühling der Schnee von denWiesen verschwand, wurden die Schafeauf die Weide geschickt. Ich war noch imVorschulalter, und der morastige Wegwar für mich sehr beschwerlich. Des Öf-teren steckte der Großvater mich in einenSack, hob ihn auf den Rücken undbrachte mich zur Wiese. Dort musste ichmit den Schafen allein zurechtkommen.

„Gebt Ihr ihnen zu essen!“ Frühjahrskonferenzen des Missionswerkes

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Und abends hatte ich die Aufgabe, aufmeine kleineren Geschwister aufzupas-sen.

Damals träumte ich von Zeiten, indenen ich von meinen schwierigen Auf-gaben befreit sein würde. Ich nahm mirvor, von Schafen und Kindern so weit wiemöglich fern zu bleiben.

… doch der Herr führte es anders.“Vor 40 Jahren heiratete ich Valentina,

und der Herr schenkte uns drei Töchter.Leider starben drei weitere Kinder sofortnach ihrer Geburt.

Auf dem Weg zur Arbeit kam ich aneinem Waisenhaus mit Kindern im Alterbis zu vier Jahren vorbei. Oft standen sieam Zaun und suchten mit den Augen inden vorübergehenden Menschen nachihren Eltern.

Manchmal kaufte ich Süßigkeiten undverteilte sie an die Kinder. Schon beimdritten Besuch erkannten die Waisenmich aus der Ferne und schrien laut: „DerPapa kommt!“ Sie streckten ihre Händ-chen aus und erwarteten, dass ich ihnenetwas gab.

Damals herrschte im Land Kommunis-mus, und unsere Bitte um die Aufnahmevon Waisen wurde mit der Begründungabgewiesen, wir würden sie falsch erzie-hen. Doch dann kam die Wende, undunser Antrag wurde genehmigt.

Bald hatten wir neun Kinder im Haus.Unser ungläubiger Nachbar konnte überdie Verdreifachung unserer Kinderzahlseinen sarkastischen Spott nicht zurück-halten: „In wenigen Tagen wirst du fürdie Ernährung dieser Kinder um Brot bet-teln!“ Doch der Herr führte es so, dassdieser Nachbar einige Wochen später zuuns kam und uns um Brot bat.

Auf der Suche nach VerlorenenParallel zu meiner missionarischen Tä-

tigkeit in den umliegenden Dörfern (zur-zeit sind es fast 20, in denen Gemeindenentstanden sind) kümmerte ich mich inunserer Stadt um die Straßenkinder, dieaus den Internaten geflohen waren undin den Kanalschächten wohnten. Oftstieg ich in diese stinkenden Kanal-

schächte hinab, brachte den Kindern zuessen und holte sie nach Hause.

Als Erstes mussten wir sie säubern,denn ihre Köpfe waren voller Läuse.Manchmal hatten wir in unserem Hausbis zu 50 Kinder. Sie kannten keineElternliebe, doch wir sagten ihnen, dassJesus sie liebt. Und die Kinder glaubtendas und hörten auf uns. Wir bemühtenuns, die Kinder in Berufslehranstalten un-terzubringen.

Für die wachsende Arbeit brauchtenwir ein Gebäude, und der Herr bewegteviele Menschen, uns zu helfen. Das Mis-sionswerk kaufte einen baufälligenSchweinestall. Dessen Ziegelsteine be-nutzten wir zum Bau unseres derzeitigenHauses. Auch unsere jungen Freunde vonder Straße packten mit großer Freude an.

Als unsere sechs aufgenommenen Wai-senkinder herangewachsen waren, halfensie uns sehr gern, wenn wir evangelisti-sche Reisen unternahmen. Auch in denWaisenhäusern trugen sie Gedichte vorund sangen von der Liebe Jesu. Daswirkte sehr glaubwürdig, und Menschenbekehrten sich. Heute sind unsere Sechsbereits erwachsen. Einige von ihnen sindglücklich verheiratet und haben uns mitprächtigen Enkeln beschenkt.

„Papa, ich bin noch nie zu Hausegewesen!“

Vor sechs Jahren bewegte der Herr uns,weiteren Waisenkindern ein Zuhause zubieten. Während einiger Besuche desWaisenhauses machten wir uns mit denelternlosen Geschwistern Jana und Jarik

Die zweite Gruppevon sechs Waisen-kindern: Jana, Jarik,Artjom, Sergej, Andrej und Amiran, die bei Poliktin undValentina (1.vonlinks) vor sechs Jahren ein liebevol-les Zuhause fanden.

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und mit den Brüdern Artjom und Sergejbekannt.

Ein dunkelhäutiger 12-jähriger Jungelauschte immer wieder aus seinem Ver-steck unseren Gesprächen mit den Wai-sen. Als ich das fünfte Kind, Andrej, ausdem Waisenhaus mitnahm, lief derDunkle auf mich zu und fragte:

„Onkel, wo geht dieser Junge mit dirhin?“

„Ich nehme ihn zu mir nach Hause“,sagte ich. Der Junge fasste meine Hand,seine dunklen Augen bohrten sich inmeine, als er mir zuflüsterte:

„Papa, nimm auch mich mit. Ich binnoch nie Zuhause gewesen. Andere wer-den mitgenommen, doch mich will keinerhaben.“

Die Geschichte des Jungen ist drama-tisch. Eine ältere Frau hatte vor Jahren ineiner Mülltonne nach etwas Verwertba-rem gewühlt. Sie schaute in eine Plastik-tüte hinein und bemerkte darin etwasLebendiges. Es war ein neugeborenerJunge. Das Kind wurde ins Krankenhausgebracht und konnte gerettet werden. ImWaisenhaus bekam der Junge denNamen Amiran.

Der Leiter des Waisenhauses erlaubteAmiran, für ein paar Tage zu uns zugehen, damit wir uns kennenlernenkonnten. Der Junge schaute auf die Ord-nung in unserem Haus und bemühte sich,alles ebenso zu machen. Wenn wir bete-ten, war er dabei, ohne dass wir ihn dazuaufforderten.

In den sieben seitdem vergangenenJahren hatten wir wohl keinen besserenHelfer im Haus, der so gerne und fleißig,voller Liebe und Ergebenheit sein Zu-hause schätzte. Sein Herz öffnete er Jesus

und will sich im Sommer taufen lassen.Zurzeit macht er eine Ausbildung alsTischler.

Damit die Kinder bei den Elternbleiben und alle den Herrn finden

In der Ukraine gibt es viele verwahrlos-te Kinder, die in Waisenhäusern unterge-bracht werden, weil ihre Eltern einunordentliches Leben führen. Als ehren-amtliches Mitglied der Kommission desJugendamtes musste ich herzzerreißendeSzenen miterleben.

In einem Fall sah es im Haus ziemlichverkommen aus. Vier Kleinkinder saßenum ihre Mutter herum, die betrunken amBoden lag. Der Polizist nahm den kleins-ten Jungen auf den Arm. Da weinte das7-jährige, älteste Mädchen, rüttelte ihreMutter am Arm und schrie:

„Mama, steh auf! Die Polizei hatWassja schon mitgenommen! Auch unswollen sie mitnehmen!“ Die betrunkeneFrau reagierte nicht.

In einem anderen Fall sollten die Kinderebenfalls den Eltern entzogen werden.(Bilder unten) Ich bat, damit etwas zuwarten. Sofort machte ich mich mit an-deren Geschwistern an die Arbeit. Wirsäuberten das Haus und verlegten elek-trische Leitungen. Mit den Eltern führtenwir ein sehr ernstes Gespräch. Beim näch-sten Besuch fanden die Mitarbeiter desJugendamtes positive Veränderungen vor.Die Familie blieb zusammen. So sehe ichmeine Aufgabe darin, dass wir die herun-tergekommenen Eltern dazu anleiten,ihre Kinder ordentlich zu versorgen,damit sie nicht zu Waisen werden.

Es gibt keine gute Alternative. Die Sta-tistik über das Schicksal von Kindern, die

In unserer Gemeindesind viele ehemaligeWaisen, die sich zum

Herrn bekehrt, ge-heiratet und

nun eigene Kinderbekommen haben,

denen sie eine glückliche Kindheit

ermöglichen.

Bilder unten v.l.:Die Geschenke von

den Christen ausdem Westen sind für die Waisen im Internat und für die Kinder ausarmen Familien

immer ein großerGrund zum Jubeln.

Praktische Hilfeder Christen

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mit 16 die Waisenhäuser verlassen, ist er-schreckend: Mehr als 95 % der Kinderwerden obdachlos, kriminell, prostituie-ren sich oder nehmen sich das Leben. Inder letzten Zeit bemüht sich der Staat,diese Situation unter Kontrolle zu brin-gen. Dabei sind wir Christen mit unseremZeugnis von Gott und mit der Verteilungder Heiligen Schrift willkommen.

Es war nur eine Packung Nudeln!Die Aktionen des Missionswerkes Frie-

densBote „Von Herz zu Herz“ unterstüt-zen uns beim Dienst an den kinderreichenFamilien in unserer Umgebung. EineHausmutter beschwerte sich bei ihrerPostbotin, dass ihre Familie nichts zuessen hat. Die Postbotin gab der Frau einePackung Nudeln – einfach so. Da wolltedie Frau wissen, woher diese Nudelnkämen, und bekam unsere Adresse. Beimdritten Besuch des Gottesdienstes be-kehrte sich der Familienvater zu Gott. DieFrau folgte seinem Beispiel etwas später.

Die Hilfsgüter aus dem Westen vertei-len wir auch an andere Familien, die Wai-sen aufgenommen haben; meistens sindes christliche Familien. Im Namen dieservielen gebe ich hier meinen Dank weiter.

Christliche Freizeit – die schönsteZeit im Leben eines Kindes!

Im Sommer führen wir mit HundertenKindern christliche Tagesfreizeiten durch.Spiele wechseln sich mit Bibelunterrichtab. Die Kinder singen viel und lernen Bi-belverse auswendig. Zum Schluss bekom-men sie Ehrenurkunden mit Bibeltexten.

17 km von der Stadt entfernt wurdeein Haus gekauft, in dem wir Kinderfrei-zeiten durchführen. Das Ziel des Ganzenund das wunderbare Ergebnis sind, dassdie Kinder sich zu Jesus bekehren.

Auf die Frage, was ihnen die Freizeitbedeutet habe, gaben die Kinder fol-gende Antworten:

„Neue Freunde, viel Freude, wert-voller Lebensinhalt“; „Die Wärme desLagerfeuers, das Licht der Abend-sterne“; „Die Liebe der Gruppenleiterwar ganz anders, als das Verhaltenmeiner eigenen Eltern …“ „Ich habebeten gelernt und Lieder, die ich vonHerzen gern singe und mit meinenSchulfreunden einüben werde“; „Ichbin einfach glücklich!“ „Ach, viel-leicht war es nur ein Traum. Wenn ernur nie ein Ende hätte. Hier möchteich bleiben. Das war die schönste Zeitmeines Lebens.“ „Ich möchte die hiererfahrene Liebe und Freude mitneh-men und anderen davon erzählen.Wie ich nun weiß, ist Jesus die Ursa-che meiner neuen Freude!“

Die Frage: „Was ist dein größterWunsch?“ beantworteten die Kinder

ebenfalls mit einer Frage: „Ist eineFreizeit für mich noch einmal mög-lich?“

Liebe Missionsfreunde, sollten wir denKindern diesen Wunsch aus dem Jahr2012 nicht erfüllen?

Die städtischen Behörden sind mitunserer Tätigkeit so zufrieden, dass sie während unserer Tauffeier ein Rettungsboot zur Sicherung bereitstellten.

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Früher und jetzt; die Vor- und Nach-teile

In den Zeiten des Sozialismus durftenbekennende Christen in der UdSSR nichtstudieren; jede weiterführende Ausbil-dung war für sie unzugänglich. Damalswurden junge Christen Handwerker:Schlosser, Elektriker, Schreiner ...

Nach der Wende ist der Hinderungs-grund für das Studium für Christen weg-gefallen. Manchmal entsteht fast derEindruck, dass alle gläubigen Jugendli-chen eine Hochschulbildung erhaltenhaben bzw. noch studieren.

Früher hatten die Jugendlichen alsHandwerker nach der Arbeit viel Zeit, sichden Belangen der Gemeinde zu widmen.Die Jugend der Gegenwart muss sich an-strengen und immer weiter studieren, umnicht zurückzufallen. Das Gemeindelebenbleibt für viele auf der Strecke.

Dies haben die leitenden Brüder in derGegend vom weißrussischen Brest er-kannt. Sie haben die obigen, an den jun-gen Jeremia gerichteten Worte Gottes alsThema der Jugendkonferenz gewählt, dieam 1. Mai in Brest stattfand.

Sich vom Herrn gebrauchen lassenKlagen über Mangel an Zeit hat es

schon immer gegeben. Dass man zu jungist, um etwas in der Gemeinde zu tun, istauch nicht neu. Doch Gott verbietet Jere-mia dieses letzte Argument. Vielmehrmuss herausgefunden werden, ob der

Herr den einen oder anderen jungenMenschen in seinen Dienst ruft – und inwelchen.

Gott hat durch den noch jungen Jere-mia wichtige Informationen an das VolkIsrael weitergegeben. Jahrzehntelang warer Sprachrohr Gottes und warnte dasVolk. Und es ist nicht entscheidend, dassman ihn oft ignoriert hat, dass er dafürsogar leiden musste. Zuletzt wurde er inÄgypten von den eigenen Landsleutenumgebracht. Was soll’s, nicht immerbringt die Erfüllung des Willens Gottesden Erfolg, den manche erwarten.

Gott hat immer wieder junge Men-schen berufen, wichtige Dienste auszu-führen. Denken wir nur an David oder anTimotheus. Für Gott ist es wichtig, dasswir die richtige Sicht haben. Und diesebekommen wir durch die Erneuerung un-seres Sinnes (Röm.12, 2), wenn wir durchdas Studium der Heiligen Schrift anfan-gen, biblisch zu denken und zu handeln.

Die Konferenz bestand aus drei Teilen.Wir waren vom Missionswerk Friedens-Bote auf der Konferenz als Gastreferen-ten eingeladen. Am Schluss taten fünfPersonen Buße über ihr bisheriges Leben.

AuferstehungsstimmungAm 5. Mai wurde in Weißrussland

Ostern gefeiert. Es war sehr interessantzu beobachten, dass die Menschen sichin den drei Ostertagen mit den Worten

Sage nicht: „Ich bin zu jung!“

Jugendkonferenz in Brest (Weißrussland)

Jeremia 1,7

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Diese Kinder imweißrussischen OrtPopina kommenfast alle aus ungläu-bigen Familien.Doch sie nehmengern am Sonntags-schulunterricht teil.Die noch sehr jungeund kleine christli-che Ortsgemeindehat eine vielverspre-chende Zukunft!

begrüßten: „Christus ist auferstanden!“Und jedes Mal kam die übliche christlicheAntwort. Ob es Verkäufer waren oder Be-amte in den Behörden – ja selbst Polizis-ten erwiderten den Ostergruß mit:

„Wahrhaftig auferstanden!“In der Zeit nach der Wende haben die

bestehenden Gemeinden in Weißrusslandin Kleinstädten und Dörfern evangelisiert,und an vielen Orten sind neue Gemein-den entstanden. Häufig sind sie zwarnoch klein, doch es gibt sie! Die Gemein-degründungsarbeit wird fortgesetzt undwir als Missionswerk unterstützen sie.

Lasst uns für die Gemeinden im GebietBrest beten, dass der Herr sie auch wei-terhin segnet!Kornelius Schulz / Jakob Janzen

Die Jugend der Christen-Gemeinde inBelaja Zerkow (100 km südlich von Kiew /Ukraine) ging während der dreitägigen(4.-6. Mai) Festlichkeit des Auferste-hungsfestes unseres Herrn Jesus Christusauf die Straßen ihrer Stadt, um Passantendrei Fragen zu stellen: „Glauben Sie andas Leben nach dem Tod?“ „Wie stellenSie sich das Leben nach dem Tod vor?“„Was kommt nach Ihrem Sterben auf Siezu?“

Die überwältigende Mehrheit konnteauf keine der Fragen eine sichere odervernünftige Antwort geben. Die meistenBefragten glauben schon an „irgendei-nen Gott“, doch vom Leben nach demTod hatten sie keine Ahnung. Einigekannten ein paar Floskeln aus ihrer Kind-heit, die ihnen sowieso nicht realistischvorkamen. Die anderen glaubten an Rein-karnation oder hofften, dass sie den Ein-tritt ins Paradies durch ihr gutesBenehmen und Reduzieren der Sünden ir-gendwie verdienen. Nur ein Befragter

sagte ehrlich, dass er für seine Lebensartdie Hölle verdient hat.

Leider redete keiner der Befragten amAuferstehungsfest von Jesus Christus,dessen Tod und Auferstehung die wich-tigste Rolle für das Seligwerden der Men-schen spielt. Während unserer Straßen-evangelisationen hatten wir viele Zuhörer,die gern unseren Predigten, Zeugnissenund christlichen Liedern lauschten. Da-nach ergaben sich persönliche Gesprä-che, und einige Menschen folgten demAufruf zur Bekehrung.

Viele Neue Testamente in der ukraini-schen Sprache konnten wir während derEvangelisationen verteilen. Wir hoffenund beten, dass das Lesen im Wort Got-tes die Wissenslücken bei vielen Men-schen schließt und sie sich auf Jesusausrichten. Einen besonderen Dank spre-chen wir dem Missionswerk FriedensBoteaus, das für die Ukraine die wertvollenBücher gedruckt hat.Olena Gula / Belaja Zerkow

Umfrage am Auferstehungsfest

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Bilder von oben:Mit Motorschlittenund Anhänger fuh-ren die Missionare

bei niedrigen Tempe-raturen viele Kilome-

ter auf denzugefrorenen Flüs-

sen, um die entlege-nen Ortschaften zu

erreichen.

Das Gefängnis in Tobolsk, in dem früher Tausende

unschuldige Häftlinge des

kommunistischenRegimes starben.

Heute ist hier ein Museum.

Andrej Osselskij undAlexander Dribno-chod dienten denGemeinden und

Bibelhauskreisen in36 Ortschaften mit

Singen und der Verkündigung des

Wortes Gottes.

Gott hat die Gebete vieler Missions-freunde erhört. Zwei unserer Kontakt-personen, Gemeindeleiter AlexanderDribnochod (Charkow/Ukraine) undAndrej Osselskij (Kischinew/Molda-wien) sind wieder daheim. Ihre gefähr-liche und anstrengende Missionsreise,die das Missionswerk FriedensBote or-ganisierte und mit Gebeten und finan-ziellen Mitteln unterstützte, war sehrgesegnet.Wir lassen die Brüder zu Wort kommen:

Das Blut der verbannten Märtyrer …Unsere Missionsreise durch die schwer

zugänglichen Gebiete dauerte vom1. März - 15. April 2013. Insgesamt sindwir über 10.000 km gefahren. 2/3 davonbestanden aus den sogenannten „Win-terwegen“ – zugefrorene Flüsse, Seenund Sümpfe, und ebenso durch die Taiga– den sibirischen Urwald.

Unser Wunsch, in den nördlichen Ge-bieten das Evangelium zu verkündigen,war in besonderer Weise durch die jüngs-te Geschichte motiviert. Immerhin wardiese Gegend für viele unserer Glaubens-geschwister das „Gefängnistor nach Sibi-rien“. Hier wurden sie aus den Last-kähnen ausgeladen und mit Fuß- undHandketten Tausende Kilometer zu Fuß indie Verbannung gejagt. Sie starben vorHunger, Kälte und an Krankheiten, wur-den von wilden Tieren und Schäferhun-den der Aufseher zerrissen. Einigewurden mit gefesselten Händen vonhohen Ufern in die Flüsse gestürzt. In derStadt Chanty-Mansijsk gibt es ein Mas-

sengrab mit 2.000 erschossenen Gläu-bigen.

… ist der Same der KircheWir haben keine Zweifel, dass unsere

„Lasst uns nach unseren Brüdern sehen“ (Apg. 15, 36)

Reise durch den westsibirischen Hohen Norden – Fortsetzung

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Bilder von oben:Der bergige „Winter-weg“ durch die Taiga.Im Sommer ist ernicht befahrbar.

Die ehemalige Lehrerin, Emma Grigorjewna (72), hat sich erst in fortgeschrittenemAlter bekehrt. Heuteist sie viel unterwegsund verherrlicht Jesus mit ihrer klangvollen Stimme.

Andrej und Alexanderführten Bibelseminarim Pionerskoje für die Ortsgemeindeund deren Gästedurch.

Vorgänger um eine geistliche Erweckunggebetet haben. Der Herr hat ihre Gebeteerhört. Anfang der 90er Jahre sind durchdie Missionsarbeit verschiedener Reise-prediger viele christliche Bibelkreise undGemeinden entstanden. Viele erinnernsich dankbar an die segensreichen Evan-gelisationen von Prediger Josef Bonda-renko, einem ehemaligen Glaubenshäftling.

Die mangelnde NacharbeitLeider wurde danach die entlegene Ge-

gend kaum (viele Bibelkreise gar nicht

mehr) besucht. Erfahrene und bibeltreueVerkündiger gibt es dort nur selten. Meis-tens sind die Gläubigen sich selbst über-lassen. Kein Wunder, dass sie für ver-schiedene Irrlehrer leichte Beute sind.

Wir haben Gemeinden bzw. Haus- undBibelkreise in 36 Ortschaften besucht. Inder Regel sind sie dort nicht groß undsehr weit voneinander entfernt. Ein gläu-biger Mann fuhr aus seinem Ort 700 km,nur um mit uns zusammen zu beten!

Unsere Geschwister nahmen uns mitgroßer Freude auf und gaben uns oft ihrLetztes ab. Auch nach 3-4 Stunden derGemeinschaft wollten sie nicht auseinan-dergehen. Sie überschütteten uns mit un-zähligen Fragen über biblische Prinzipiendes Gemeinde- und Familienlebens, überverschiedene Bibelstellen – besondersüber das Buch der Offenbarung. ZumSchluss war der Wunsch der Gläubigenimmer der gleiche: „Wird Euch das Missi-onswerk FriedensBote im nächsten Jahrwieder zu uns schicken?“

Wir haben viel gepredigt und gesun-gen, Schwerbehinderte besucht und überKindern gebetet und Bibelseminare zuverschiedenen Themen durchgeführt. Un-sere Glaubenskonferenz in Pionerskojetrug den Namen „Der Kampf des Geistesgegen das Fleisch“. Es gab auch sehr vielSeelsorgearbeit mit Okkultbelasteten, Su-chenden und Zerstrittenen. Gott schenkteBekehrungen und Versöhnung. NeunBrüder haben uns abwechselnd mit ver-schiedenen Fahrzeugen gefahren. Somitgab es auch während der Fahrten regenAustausch über geistliche Fragen.

„Nördliche“ SchwierigkeitenDazu gehören hauptsächlich gefährli-

che Wege und Wegelosigkeit. Normaler-weise erreicht das Eis der zugefrorenensibirischen Flüsse die Stärke von ca. 1,7 m.Um das Eis für die schweren LKW sichererzu machen, werden entlang der „Fahr-bahn“ im Eis Löcher gebohrt, aus denendas Wasser quillt und sofort einfriert. Soerreicht die Stärke der „Fahrbahn“ in ei-nigen Fällen 3 Meter. Trotzdem brechenjedes Jahr PKW und LKW samt ihrer La-dung und Fahrern ein. Die Suche nachden Ertrunkenen ist oft unmöglich.

Viele Orte kann man während der som-merlichen Wegelosigkeit und wegen dengroßen Entfernungen nur noch mit einemHubschrauber erreichen. Somit werden

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Lebensmittel nicht für den Winter, son-dern für den Sommer beschafft.

Wasserleitungen gibt es in den Dörfernnicht. Als Trinkwasser benutzen die Leutedas Wasser der Flüsse. Vor drei Jahrenstarben im Obj sehr viele Fische, weil imFluss giftige Chemikalien „entsorgt“ wur-den. Die Essens- und Trinkreserven derMenschen wurden dadurch für mehrereMonate stark begrenzt. So scheinen denMenschen die apokalyptischen Zeitennicht mehr fern zu sein. Gott sei Dank,ein Bruder versorgte uns mit 100 LiternTrinkwasser für die ganze Reise. Somithaben wir keine Magenprobleme gehabt.

In den meisten Fällen gab es keine be-heizte Toilette. In einem Dorf beschlossenwir, weder zu essen noch zu trinken, umnicht „zu müssen“. Immerhin war esdraußen 40° Frost, und wir beide sindnicht mehr jung.

Schicksale, BegegnungenDer Hohe Norden ist für einige Leute

ein Fluchtort. In einem Ort kamen zweiehemalige hochrangige Offiziere zu un-serem Gottesdienst. Der frühere Obersthat in fünf Kriegen gekämpft und wurdemit dem Titel „Held Russlands“ ausge-zeichnet. Sein Freund, ein Oberstleut-nant, war ebenso im Krieg und ist nurdurch ein Wunder am Leben geblieben.Heute braucht sie niemand. Beide saufenfast unaufhörlich, um ihre Vergangenheitund Gegenwart zu verdrängen.

Beide Männer lauschten sehr aufmerk-sam der Verkündigung des Evangeliums.Der „Held“ sang unsere Lieder mit, undin seinen Augen standen Tränen. Mögeder Herr ihnen gnädig sein.

Chanten und MansisBesonders wichtig waren uns die Be-

gegnungen mit Glaubensgeschwistern,die zu den kleinen nördlichen Völkern derChanten und Mansis gehören. IhreHauptbeschäftigung besteht aus Fisch-fang und Jagd. In der Regel tragen siebunte Kleidung. In der Winterzeit sindihre Kleider aus Rentierfell. Sie schätzendie Missionare, die ihnen das Evangeliumverkündigt haben und unter ihnen woh-

nen.Die Chanten (29.280) und Mansis

(11.620) gehören mit den Nenzen zu dengrößten nördlichen Volksminderheitendes Tjumenj-Gebiets. Bis zum 20. Jahr-hundert wurden Chanten von den Russen

als „Ostjaki“ und die Mansis als „Wo-guly“ bezeichnet. Ihre Vorfahren kamenirgendwann aus dem Süden. Die Spra-chen der Chanten und Mansis gehörenzu den finnougrischen Sprachen und sind

Die kleineren Bilder (v.o.):

Der ehemalige russische Offizier

und die Frau aus dem Volk der

Chanten hören auf die rettende

Botschaft des Evangeliums.

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mit der ungarischen Sprache verwandt.Sie unterteilen sich in viele Dialekte. Die-ser Umstand erschwerte die Schaffungeines Schrifttums.

Trotz der formellen Christianisierungdurch die Orthodoxe Kirche im 18. Jahr-

hundert blieb die traditionelle Religionder Chanten und Mansis der Kult derSchutzgeister, der Ahnen und der Scha-manismus. Auch der Bärenkult nimmteinen großen Platz ein. Damit ist ein gan-

zer Komplex von Bräuchen verbunden.Eine der ältesten religiösen Riten bei denChanten ist die „Luftbestattung“. DerKörper des Verstorbenen wird eingewik-kelt und an einem Baum befestigt, umdie Leiche den Geistern der Luft, desLichts und der Bäume zu übergeben.

Wenn Chanten und Mansis sich bekeh-ren, werden sie von Satansbindungen, diehinter verschiedenen Kulten stehen, frei.

Im Wettkampf mit dem BärenValera ist Chante. Er war stolz auf seine

Fähigkeiten. Als gelernter Tierarzt kannteer sich auch im Urwald aus. Deshalb gaber an, er würde mit seinem Rentierschlit-ten schneller sein als ein wütender Bär,der aus dem Winterschlaf geweckt wird.Immerhin war Valera im Rentierschlitten-rennsport der Zweitbeste. Natürlich warer im Streit bereits angeheitert; und aufdem Spiel stand noch ein Kasten Wodka-Flaschen.

Die Freunde blieben in sicherer Dis-tanz, als Valera sich der Bärenhöhle imWald näherte. Er steckte seine Doppel-flinte durch die Schneedecke, drückte abund sprang auf seinen Schlitten …

Im nächsten Augenblick durchbrachein riesiger Bär die Decke seiner Höhleund sprang auf den Ruhestörer zu. Daswütende Brüllen lähmte Valera total; erkonnte sich nicht mehr rühren. Doch dasDreiergespann rannte los, und die Wettebegann.

Ein Bär kann auf einer Strecke von200 Metern eine Geschwindigkeit von50-70 km/St. entwickeln. Der Abstandzwischen dem Bären und dem Rentierge-spann wurde immer kleiner. Valera hörtehinter sich das immer näher kommendelaute Atmen des wilden Tieres und warsich seines Todes sicher. Doch dann pas-sierte das Unvorhergesehene: Auf demBerghang bogen die Rentiere scharf umeine Kurve. Die Fliehkraft schleuderte denSchlitten mit Valera in den Abgrund undzog die Rentiere mit sich.

Am Boden der fast 25 Meter tiefenSchlucht zerschellte der Schlitten, und dieRentiere starben. Doch Valera blieb amBerghang an einem Baum hängen. Durch

Bilder von oben:Ein Mann aus demVolk der Chantenwährend des Ren-tierschlittenren-nens.

Valera erzählt vonseiner dramati-schen Flucht vordem wütenden Bär, den er aus dem Winterschlafgeweckt hatte.

Alexander predigtin einem armenChanten-Haus.

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Während des „Rentierhirtenfestes“

besuchten die Brüder die Zelte

der Chanten und verteilten dort

christliche Schriften.

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den Aufprall brach er sich sämtliche Kno-chen und war schwer verwundet. Miteinem Hubschrauber wurde er in dieKlinik geflogen, wo er zuzammengeflicktwurde.

Nach der Genesung trank Valera nochmehr und verlor alles, was er hatte. SeinLeben war nur noch ein trauriges Vege-tieren. Wiederholt schaute Valera beimErwachen in irgendeinem Loch seinen inder Nacht verstorbenen Saufkumpan anund dachte: „Ich bin auch bald soweit“.Es vergingen Jahre, bis ein Prediger zu Va-lera Worte sagte, die er bis dahin nochnie gehört hatte: „Jesus liebt dich.“

Es war kein leichtes Aufstehen. Dochnach einigen Rückfällen siegte der Herr,und heute ist Valera ein neuer Mensch. Erarbeitet in einer christlichen Rehabilitationfür Alkoholabhängige und dient als le-bendiges Beispiel der wunderbaren KraftGottes.

Geografie, GeschichteDas Gebiet Tjumen liegt direkt hinter

dem Ural im westsibirischen Tiefland und

zieht sich von Kasachstan im Süden biszum Arktischen Meer im Norden. Die Ge-samtfläche des Gebietes erreicht1.435.200 qkm, was viermal größer alsdie Bundesrepublik Deutschland ist. Biszum 16. Jahrhundert war dieses Land nurvon wenigen nördlichen Völkern dünnbesiedelt: Nenzen, Chanten, Mansis, Sel-kupen, Ewenken und sibirischen Tataren.Letztere waren den Kleinvölkern kämpfe-

risch überlegen und verdrängten sie.Der russische Kosaken-Ataman Jermak

Timofejewitsch (1525-1585) gilt als der„Eroberer Sibiriens“. Im Jahre 1582 über-schritt er mit seinen Kosaken den FlussUral, eroberte das Khanat Sibir und un-terstellte Sibirien dem russischen Zaren.

Drei Jahre später hatten die Tataren miteinem falschen Gerücht Jermak aus sei-ner Festung gelockt. Beim nächtlichenAngriff etwa 50 Kilometer südöstlich desheutigen Tobolsk ertrank Jermak im FlussIrtysch, weil ihn seine schwere Rüstung indie Tiefe zog. Erst 1598 konnte der tata-rische Kütschüm-Khan endgültig besiegtwerden.

Unter den heutigen etwa 3,3 MillionenEinwohnern des Gebietes Tjumenj sindVertreter von mehr als 100 verschiedenenNationalitäten.

Pläne, ProjekteFür die Ausweitung der Verkündigung

des Evangeliums brauchen die Christeneinen Bootsmotor für den Sommer, einSchneekettenfahrzeug, Wasserfilter undchristliche Schriften. Außerdem benöti-

gen sie Finanzen für Bohrungen nachWasser (Tiefe: 30-40 Meter), die Renovie-rung von zwei Gemeindehäusern undden Bau eines neuen. (Es sind keine gro-ßen Gebäude.)

Und vor allem geben wir den mehrmalsausgesprochenen Wunsch unserer Glau-bensgeschwister an die Missionsfreundeweiter: „Betet für uns!“Andrej Osselskij und Alexander Dribnochod

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Missionsnachrichten

Während des gestörten Bibelsemi-nars nahmen die Sicherheitsbeamtenein Protokoll auf.

Das Eigentum verlierenIn unseren Nachrichten 1/2013 berich-

teten wir, dass Sicherheitsbeamte inTaschkent das Bibelseminar unserer usbe-kischen Glaubensgeschwister gewaltsamaufgelöst haben. Das Gericht verurteiltevier Brüder zu Geldstrafen von je 50 Mo-natslöhnen (umgerechnet sind das 1.500Euro). Die „Beweisstücke des Vergehens“– christliche Schriften inkl. Bibeln(!) – soll-ten vernichtet werden.

Die Christen legten Widerspruch beiden Behörden ein. Ende April hat derOberste Gerichtsrat in Taschkent den Be-schluss über die Vernichtung der Bibelnaufgehoben; jedoch verloren die Strafender vier angeklagten Christen GennadiTemmojew, Wladimir Schichar, AlexanderLokschew und Gennadi Tschen nicht ihreGültigkeit.

Die Christen zahlen nicht. Erstenshaben sie nicht so viel Geld; zweitenswürden sie mit ihrer Zahlungsbereit-schaft ihre „Schuld“ indirekt zugeben.Nun sind die Gerichtsvollzieher dabei, dieBestandsaufnahme des persönlichen Ei-gentums vorzunehmen.

Gott gibt neuen MutEnde März wurde unsere

usbekische SchwesterScharofat (44) aus derStadt Urgentsch, eine Mut-ter von drei Kindern, fürihre christliche Aktivität zu1,5 Jahren Zwangsarbeitmit 20 %igem Lohnabzugverurteilt. Das war bereitsihr vierter Gerichtsprozess.Scharofat schreibt an uns:

„Meine Verwandten sindMuslime. Einige von ihnen sind alkohol-oder drogenabhängig, andere gehen zuden Wahrsagern. Ich bete sogar in denNachtstunden für sie, doch manchmalmuss ich gegen meine Zweifel kämpfen.

Vor Kurzem hat Gott mir eine großeFreude geschenkt. Meine Nichte kam zumir, weil eine innere Stimme sie dazu be-wegte. Sie war ihrer Lebensweise über-drüssig geworden. Ich erzählte ihr vonJesus, und sie durfte sich bekehren. Mitgroßer Freude ging sie nach Hause.

Bei jeder Gelegenheit schenke ich mei-

Christenverfolgungen in Usbekistan – G e b e t s a u f r u f

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Dank für die gesegneten Frühjahrskonferenzen

2013 und Gebet für Poliktin Janowskij in der

Ukraine (S.6-9)

Gebet für die Unterstützung christlicher

Kinderfreizeiten im Sommer 2013 (S.9)

Dank für die gesegnete Jugendkonferenz

in Brest/Weißrussland sowie Gebet für die

Gemeinden der Umgebung (S.10-11)

Gebet für den Dienst der Gemeinde in Belaja

Zerkow (S.11)

Dank für die bewahrte Missionsreise im

westsibirischen Hohen Norden und Gebet

für die nördlichen Volksminderheiten der

Chanten und Mansis (S.12-16)

Gebet für die verfolgten Christen in

Usbekistan (S.17-18)

Gebet um Spenden für die Bootsmotoren

der russischen Missionare (S.19)

nen Gesprächspartnern eine christliche CDoder ein Buch. Ich glaube ganz fest, dassGott durch diese Gegenstände reden wird.

Natürlich gefällt Satan unsere Tätigkeitnicht. Nach dem Gerichtsprozess besuch-ten mich regelmäßig der Polizist unseresBezirkes und der Bevollmächtigte für reli-giöse Angelegenheiten. Aufgrund dieserBesuche meiden meine Nachbarn jede Ge-meinschaft mit mir. Früher spielte meinekleine Enkelin gerne mit ihren Kindern.Nun darf auch das Kind nicht mehr zuihnen kommen. Es tut weh, doch ich beteweiter für meine Nachbarn.

Betet für mich, dass der Herr mir Weis-heit schenkt, wie ich meinen Mitmenschenin unserer muslimischen Stadt dienenkann. Ungeachtet der Verbote und Dro-hungen treffen wir uns weiter, beten für-einander und trösten uns gegenseitig.“

P.S. In den letzten Tagen erreichte uns fol-gende Mitteilung: „Die Polizei hat an vielenStellen zugeschlagen. Es folgten kurzfristigeVerhaftungen ...“ Lasst uns für die Gläubigenin Usbekistan, aber auch für ihre Verfolgerbeten. Gott wird sich zur rechten Zeit zuihnen bekennen.

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HausanschriftVolmestr. 51D-58540 Meinerzhagen

PostanschriftPostfach 14 16D-58530 MeinerzhagenTel.: 0 2354/7778 - 0Fax: 02354/7778 [email protected]

Der Buchladen (Bestellungen)Tel.: 02261/26020Fax: 02261/[email protected]

Das Missionswerk ist ein eingetragenergemeinnütziger Verein, der Christen imOsten unterstützt. Es wurde von Christengegründet, die in den Siebzigerjahren ausder UdSSR nach Deutschland umsiedelten. Die Glaubensgrundlage des Missions-werkes ist die ganze Heilige Schrift.

AufgabenVerbreitung von Informationen über die Situation der Christen und der Bevölkerung in den Nachfolgestaaten der UdSSR; Aufruf zum Gebet für die Notleidenden; Hilfeleistung für die Christen und andere Betroffenen, Versorgung mit Bibeln, geistlicher Literatur, humanitären Gütern u.a.m.

VorstandAlexander Goss (1. Vorsitzender)Walter Penner (2. Vorsitzender) Robert Gönner (3. Vorsitzender)Bernhard Friesen (Kassenwart)Jakob Janzen (Schriftführer)

Die Missionsnachrichtenerscheinen zweimonatlich. Nachdruckoder Verwendung der darin veröffentlich-ten Informationen ist mit Quellenangabegestattet. Ein Belegexemplar wird erbeten.Bilder dürfen mit aus drücklicher Genehmi-gung veröffentlicht werden.

KontaktmissionenFaith Mission, Box 34, Winkler, Manitoba, Canada R6W 4A4Association d’Aides Humanitaires„Le Messager de la Paix“Route de Samatan, 32200 GimontFrankreich

Bankverbindungen

DeutschlandSparkasse Kierspe/Meinerzhagen (BLZ 458 516 65), Kto. 64 303IBAN: DE78 4585 1665 0000 0643 03BIC: WELADED1KMZ

Postbank Köln(BLZ 370 100 50), Kto. 502 708 - 500IBAN: DE02 3701 0050 0502 7085 00BIC: PBNKDEFF

ÖsterreichCreditanstalt Bankverein(BLZ 12 000), Kto. 02 593 221 100Missionswerk FriedensBote Christa DeinleinBenjowskigasse 28/B1A-1220 Wien

SchweizPostkonto 40-549159-9Missionswerk Friedensbote e.V.D-Marienheide

Impressum MissionsNachrichten

Nach dem sehr langen Winter sind ab Mitte Maiauch im russischen Hohen Norden die Flüsse endlichfrei vom Eis. Die Länge der längsten sibirischen Flüsseist beeindruckend: Lena – 4.400 km; Irtysch – 4.248km; Ob – 3.650 km; Jenisej – 3.487 km. Allein im Ge-biet Tjumenj (Bericht über die Missionsreise ist auf denSeiten 12-16 zu finden) gibt es 29 Flüsse, deren Länge500 km übersteigt.

Im Norden herrschen andere Dimensionen. EinNenez in der Tundra erklärt den Weg so: „Zwei Tagegehst du (bzw. schwimmst du) geradeaus; am drittenTag drehst du rechts (bzw.: legst du an)“. Die meistenOrtschaften liegen an den Flüssen und können vonMissionaren nur per Wasser erreicht werden. DieseOrtschaften sind oft 100 km und mehr voneinanderentfernt. Wenn in Russland die durchschnittliche Be-völkerungsdichte bei 8,6 Einw. je qkm liegt, so istdiese Zahl im Hohen Norden nur 0,03.

Unsere Glaubensgeschwister im Hohen Norden bit-ten uns, ihre sommerlichen Missionsreisen auf den

Flüssen zu unterstützen. Dafür sind robuste, leistungs-fähige Motoren von einer lebenswichtigen Bedeu-tung. Fern von jeglicher Werkstatt (bzw. Ortschaft)kann eine Panne fatale Folgen haben.

Wir würden gerne die Missionare im russischen Nor-den mit 2-3 Motoren für ihre Boote versorgen. UnsereFreunde berichten, dass es immer noch Siedlungengibt, wo das Evangelium nie verkündigt wurde. Unddie Menschen sind dafür offen. Einen Bericht darüberwollen wir in der nächsten Ausgabe veröffentlichen.

Der Preis für einen geeigneten Motor würde zwi-schen 4.000-5.000 Euro liegen. Wir würden unsfreuen, wenn auch dieses Projekt zustande kommenkönnte. Immerhin geht es um die Verkündigung desEvangeliums.Ihr Missionswerk

U n s e r P r o j e k t :

B o o t s m o t o r

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20. - 27. Juli 2013Missionshaus Alpenblick Schwerbstr. 12, CH-9633 HembergWerner Köhler, Tel: 004171-3771585Referent: Robert Gönner; Thema: „Joseph und Jesus: Ge-hasst, verachtet, verstoßen und wurden doch zu Rettern!“

N E U E R S C H E I N U N G

B i b e l - u n d M i s s i o n s f r e i z e i t e n :

Bei jeder Freizeit wird vormittags eine Bibelarbeit zum Thema durchgeführt und am Abend verschiedene Missionsvorträge überunsere vielfältige Arbeit. Sie sind ganz herzlich dazu eingeladen! Bitte beten Sie dafür, dass der Herr diese Freizeiten segnet.

7. - 14. September 2013Freizeitheim Waldsruhe 72178 Waldachtal-VesperweilerKurt Wiener Tel: 07445-2276Referent: Kornelius Schulz; Thema: „Wir begleiten Jesus durch die Passionswoche.“

Doch wichtiger waren ihm die Wege, die ihn derHerr Jesus Christus geführt hat. Seine Erlebnissekönnen wohl die wenigsten Bürger Deutschlandsteilen: geheime Literaturtransporte aus dem Wes-ten, die Weiterleitung der Literatur in den Osten,Bespitzelungen, der Kampf um die Verbreitung desEvangeliums – und dann die plötzliche Ausweitungdes Dienstes für den Herrn nach der Wende.

Der Leser taucht in ein Leben ein, das aus uraltenZeiten zu stammen scheint – und doch ist es erst 25 Jahre her, als er und viele Tausende Christen umihre Freiheit und manchmal um ihr Leben bangenmussten.

Es lohnt sich, die Erinnerungen von Dieter Weidens-dörfer zu lesen, um einen weiteren Grund zumDanken für die wunderbaren Wege Gottes zu erfahren.

160 Seiten, 6,80 €

1940 in der Nähe von Zwickau geboren, hat der Verfasser,

Dieter Weidensdörfer, nur einige Momente des Zweiten

Weltkrieges vage in Erinnerung. Dafür hat er das Leben in

der DDR von allen Seiten kennengelernt – und in diesem

Buch etwas darüber berichtet.