-
Stoff αv in dm3 _____
dm3 · K = 1 __ K
Heizöl ELSolarfl üssigkeitWasser
0,00070,000550,00018
2 Volumenausdehnungskoeffizienten verschiedener Stoffe
Die Volumenänderung (change of volume) beschreibt der
Volumenausdehnungskoeffizient.
MERKE
Der Volumenausdehnungskoeffizient αV eines Stoffes gibt an, um
welchen Bruchteil eines dm3 er sich bei Erwärmung um 1 K pro 1 dm3
Volumen ausdehnt.
V0: Anfangsvolumen in dm3
V1: Volumen nach Ausdehnung ΔV = V0 · αV · Δθ in dm3 ΔV:
Volumenänderung in dm3
αV: VolumenausdehnungskoeffizientV1 = V0 + ΔV in dm
3
_____ dm3 · K
= 1 __ K
Δθ: Temperaturdifferenz in K
Beispiel:Eine Solaranlage wurde mit 10 l Solarflüssigkeit
gefüllt.Durch Erwärmung steigt die Temperatur von 20°C auf 95°C. Um
wie viele Liter dehnt sich die Solarflüssigkeit aus?
Lösung:geg.: V0 = 10 dm3; Δθ = 75 K;
αV = 0,00055 dm3 _____
dm · K (Bild 2)
ges.: Δl in l
ΔV = V0 · αV · Δθ
ΔV = 10 dm3 · 0,00055 dm3 ______
dm3 · K · 75 K
ΔV = 0,41dm3
ΔV = 0,41 l
4.2.1 AnomaliedesWassersWasser verhält sich bei Erwärmung oder
Abkühlung (coo-ling) völlig unterschiedlich zu anderen Stoffen. Es
hat bei 4°Csein kleinstesVolumen (größte Dichte) und sowohl bei
Ab-kühlung unter 4 °C als auch bei Erwärmung über 4°C vergrö-ßert
es sein Volumen (geringere Dichte). Bild 3 zeigt, dass die
Volumenänderung von Wasser nicht linear verläuft.Die
Volumenausdehnung von Wasser wird wie folgt berechnet:
ΔV: Volumenveränderung des Wasser in dm3
m: Masse in kgΔV = m · Δv Δv: Differenz der spezifischen
Volumen
in dm3
___ kg
Beispiel:Das Wasser in einem 160-l-Speicher ohne MAG (1
l ⩠ 1 kg) wird von 10°C auf 60°C erwärmt.Wie viele Liter
Wasser entweichen über das Sicherheits-ventil?geg.: m = 160 kg; v10
= 1,00026
dm3 ____ kg
; v60 = 1,01692 dm3 ____ kg
(Bild 1, Seite 27)ges.: ΔV
Lösung:ΔV = m · ΔvΔV = m · (v60 – v10)
ΔV = 160 kg · ( 1,01692 dm3 ____ kg – 1,00026 dm3 ____ kg ) ΔV =
160 kg · 0,01666 dm
3 ____
kg
ΔV = 2,67 dm3 = 2,67 l
1 Volumenausdehnung bei Erwärmung
3 Anomalie des Wassers
0,17
1,19
2,89
4,38
00
10
4 10 50in °C
100θ
Volumen-vergrö-ßerung
durch Eiskristall-bildung ca. 10 %
durch Erwärmungauf 50 °C ca. 1,19 %
Volumen-vergrö-ßerung
1,0119 lWasser50 °C
1 LiterWasser
4 °C
1,1 LiterEis
0 °C
Volu
men
zun
ahm
e in
%
geringereDichte
geringereDichte
Wasser Wasser
26
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e In
halte
4 Wärmelehre
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-
7 RohrverlegungimMauerwerk
2 Bezeichnungen von Aussparungen und Schlitzen
DD
DS
WD
WS
Schornstein
Rohre können im Mauerwerk unter Putz (concealed), in Wand- und
Deckendurchbrüchen (wall and ceiling penetra-tions) und in
Schlitzen (grooves, chases) verlegt werden. Die Eigenschaften der
Wände werden bei dieser Leitungsfüh-rung in unterschiedlicher Weise
beeinflusst. So vermindern Aussparungen (z. B. Wand- und
Deckendurchbrüche) (wall gaps) und Schlitze, in denen die Rohre
verlegt werden, die Tragfähigkeit des Mauerwerks (masonry bearing
capacity) (Bild 1). Gleichzeitig werden sowohl der Schall- als auch
der Wärmeschutz erheblich reduziert, wenn Rohre z. B. in die
Außenwand verlegt werde. Darüber hinaus können
Brand-schutzvorschriften (fire protection regulations) durch die
Leitungsführung beeinträchtigt werden.Bei der Rohrverlegung im
Mauerwerk müssen deshalb fol-gende Normen bzw. Verordnungen
beachtet werden:
• DIN 4108-2 : 2013-02 (Gebäudehülle)• DIN 4109 (Schallschutz)•
DIN EN 1996• EnEV (Mindestdämmschichtdicken)• DIN 4102
(Brandschutz)
In Bauzeichnungen (constructional drawings) sind für die
unterschiedlichen Installationsmöglichkeiten bei Ausspa-rungen und
Schlitzen folgende Bezeichnungen und Abkür-zungen gebräuchlich
(Bild 2):
• Deckendurchbruch (DD)• Wanddurchbruch (WD) • Wandschlitz (WS)•
Decken- (Fußboden) schlitz (DS)•
Unterputzinstallation1)(UP-Installation)
Bezeichnung eines Deckendurchbruches (Bild 1) mit einer Breite
von 60 cm und einer Tiefe von 12,5 cm:DD60/125
MERKE
In Schornsteinwangen (chimney jambs) und tragenden Bauteilen
(primary structures), z. B. Türstürzen, sind Aus-sparungen und
Schlitze nicht zulässig.
1)
DieInstallationinAussparungenundSchlitzenwirdauchinsgesamtalsUnterputzoderSchlitzinstallationbezeichnet.
1 Deckendurchbruch und Wandschlitz in einer Wand
7.1 TraditionelleUnterputz-installation
Die herkömmliche Unterputzverlegung (concealed installa-tion),
bei der die Rohrleitungen in Wandschlitze verlegt wer-den, die oft
vom Anlagenmechaniker SHK selbst hergestellt werden, hat ihre große
Bedeutung verloren.Bei der Altbausanierung (rehabilitation) ist es
meist zu un-wirtschaftlich, z. B. einen rechnerischen Nachweis für
die Trag-fähigkeit eines nicht bekannten Wandaufbaues zu erbringen.
Im Wohnungsneubau (new domestic buildings) dürfen die Rohre fast
gar nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt unter Putz verlegt
werden, da die immer höheren Anforde-rungen (higher level
requirements) der Energieeinsparver-ordnung dies nicht zulassen.
Vor allem die dort vorgeschrie-benen Mindestdämmschichtdicken für
Warmwasser führende Leitungen und der hiermit verbundene
Platzbedarf verhin-dern sehr oft eine Unterputzverlegung.
7.2 RohrverlegunginSchlitzen
Alle Schlitze und Aussparungen sollten bereits bei der Pla-nung
berücksichtigt werden und in der dargestellten Weise in der
Ausführungszeichnung enthalten sein. Nur so können sie schon beim
Mauern der Wand imVerband (wall bond) oder mithilfe von
Installationssteinen (profilated bricks) (Bild 1, Seite 54)
hergestellt werden. Bei horizontalen Wandschlitzen, die besonders
nachteilig hinsichtlich der Tragfähigkeit der Wand sind, müssen die
Installationssteine aus Stahlbeton (ar-moured concrete) sein (Bild
2, Seite 54).
Wandschlitz (WS)
Decken-durchbruch(DD)
Rohrdämmung
Dämmplatte
60
36 5
12 5
53
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7 RohrverlegungimMauerwerk
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-
LuftLuft
a) b)
Wasser
Ruhestellung Durchflussstellung Trennstellung
1 Arbeitsweise eines Systemtrenners Typ CA
wasser- und Heizungsanlage stellt nicht mehr den aktuellen Stand
der Technik dar, da die nach Beendigung der Füllung geforderte
Trennung durch Abschrauben (disconnecting) des Schlauches häufig
„vergessen“ wurde.
2.2.2.4
RohrunterbrechermitbeweglichenTeilenTypDB(DIN1988:A2)
Diese Rohrunterbrecher (pipe interruptor) enthalten eine
elastische Membran und Belüftungsöffnungen (ventilation aperture).
Die Öffnungen sind bei einem höheren Innen-druck als dem
atmosphärischen und Wasserdurchfluss ge-schlossen (Bild 2 a). Sie
ermöglichen das Austreten des rück-fließenden Wassers, wenn
atmosphärischer oder ein noch geringerer Druck vorliegt. Wenn kein
Wasser hindurchfließt, werden die Belüftungsöffnungen freigegeben
(Bild 2 b). Die Armatur bietet keinen Schutz gegen Rückdrücken
(pushing back).Folgende Anforderungen werden an den Einbau
gestellt:• Die Einbauhöhe muss > 150 mm über dem
nachfolgenden
höchstmöglichen Flüssigkeitsspiegel liegen• nach der
Sicherungseinrichtung darf kein Absperrorgan
eingebaut sein• sie darf nicht in Räumen installiert werden, in
denen eine
Überflutung (flooding) möglich ist• die Armatur muss komplett
zugänglich sein• sie muss in einer Umgebung mit atmosphärischem
Druck
installiert sein• sie muss gegen Frost und hohen Temperaturen
geschützt
sein• die Innendurchmesser (inside diameter) von Sicherungs-
einrichtung und angeschlossener Installation müssen gleich
sein
• die Fließrichtung (flow direction) muss senkrecht nach un-ten
erfolgen.
Verwendung:z. B. Schlauchbrause in der Küche, Badewanneneinlauf
un-terhalb des Wannenrandes, beides häuslicher Bereich.
2 Prinzipbilder eines Rohrunterbrechers Typ DB
3 Rohrunterbrecher Typ DB, Unterputzausführung
4 Rohrunterbrecher Typ DB, Aufputzausführung
MERKE
Die Armatur bietet Schutz gegen Rücksaugen, jedoch nicht gegen
Rückdrücken.
a) Belüftung b) Durchfluss
2 Schutz des Trinkwassers
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5
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-
Lern
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6
UK-Fundament
OK-Rohrmuffe
15 c
m
3
Sicherheitsabstand und Gelenkstücke unter einem Streifenfunda-ment
4 Mantel- bzw. Futterrohr mit dauerelastischer Masse1
Plattenfundament (bewehrt) 2 Vorbereitung für ein
Streifenfundament
LF6_036_01
2.7.2 Allgemeine Verlegeregeln und -empfehlungen
Die in diesem Abschnitt aufgeführten Verlegeregeln und
-empfehlungen (piping regulations and recommendations) für
Schmutzwassergrundleitungen gelten grundsätzlich auch für Regen-
und Mischwassergrundleitungen. Innerhalb des Gebäudegrundrissses
sind Mischwassergrundleitungen allerdings verboten und
Regenwassergrundleitungen mög-lichst zu vermeiden (vgl. Kap.
6.2).Während bei unterkellerten Ein- und Zweifamilienhäusern fast
ausschließlich Plattenfundamente (bedplates) üblich sind (Bild 1),
werden bei ebenerdiger Bauweise oftmals Streifenfundamente (strip
footings/foundations) gewählt (Bild 2).
• Verbot der Unterquerung (no undergrade crossing) von
Gebäudeteilen, wo besonders große Kräfte auftreten (z. B. Stützen,
Pfeiler, Block- und Schornsteinfundamente sowie Gebäudeaußenecken
bis 1,25 m Abstand) sowie von schwer zugänglichen Bereichen (z. B.
Fahrstuhlschächte und Treppenhäuser).
• Die Unterquerung von Streifenaußenfundamenten sollte
rechtwinklig (90°) erfolgen, um den Fundament-überdeckungsbereich
und damit mögliche Gebäudebelas-tungen auf den Scheitel der
Grundleitung möglichst klein zu halten. Bei
Streifeninnenfundamenten ist in begrün-deten Ausnahmefällen eine
Unterquerung ≥ 45° zulässig (Empfehlung).
• Parallel zu Streifenaußenfundamenten verlegte Leitun-gen
(placed parallel to strip foundations) sollten beider-
Die Verlegeregeln und -empfehlungen für Grundleitungen weichen
je nach Fundamentart nur geringfügig vonein-ander ab. Gelten sie
nur für eine Fundamentart, wird es nachfolgend dann entsprechend
gekennzeichnet. Die zeich-nerischen Darstellungen zeigen
ausschließlich Streifenfun-damente.
Verlegeregeln und -empfehlungen:• Mindestnennweite DN 100
(Ausnahmen vgl. Kap. 2.9)• Mindestgefälle innerhalb 0,5 cm/m (0,5
%)• Mindestgefälle außerhalb1:DN, z. B. 1:100 = 1 cm/100 cm
(1 %). Je größer der Rohrdurchmesser desto kleiner das
Mindestgefälle (minimum gradient).
• 15 cm Mindestsicherheitsabstand (nearest approach) zwischen
Oberkante (OK) Grundleitungsmuffe und Unter-kante (UK) Fundament,
damit bei Fundamentsetzungen (foundation settings) keine Kräfte
direkt auf das Rohr wir-ken (Bild 3).
• Keine Rohrmuffen (pipe bells) unterhalb von Fundamen-ten, um
bei Undichtigkeiten Unterspülungen (washouts) zu vermeiden (Bild
3). Sind Rohrverbindungen aufgrund größerer Leitungslängen
unvermeidbar, können andere Verbindungstechniken gewählt werden
(vgl. Kap. 3.2).
• Gelenkstücke (kurze Rohrabschnitte) (hinge sections) im
Bereich rechts und links von Streifenfundamenten (Bild 3), damit
Setzungen der Abwasserleitung in den Muffen aufgefangen werden
können. Das gilt auch für den Anschluss der Grundleitung an
Baukörper wie z. B. Hauseinführungen und Schächte (vgl. Kap.
2.11.2).
• Mantel- bzw. Futterrohr mit dauerelastischer Masse zum
Auffangen von Kräften bei Streifenfundamentset-zungen, wenn der
Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann (Bild 4).
min. 1 m
5
Mindestabstand von parallel zu Streifenaußenfundamenten verlegten Grundleitungen
dauerelastischeMasse
UK-Fundament
2 EntwässerungsanlagenfürSchmutzwasser
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-
Lern
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6
Rückstauverschlussbei Rückstau geschlossen
Mischwasserkanal
falsch!
Rückstau-ebeneG
rund
stüc
ksgr
enze
chenden Speichervolumens für das anfallende Regenwasser während
der Dauer eines Rückstaus, muss eine Abwasserhe-beanlage
installiert werden.Es dürfen nur Ablaufstellen gegen Austritt von
rückstauen-dem Abwasser gesichert werden, die unterhalb der RSTE
liegen. Diese Sicherung kann zentral oder einzeln vorge-nommen
werden. Entscheidend ist, dass das Abwasser der Ablaufstellen
oberhalb der RSTE störungsfrei mit natür-lichem Gefälle bis in den
öffentlichen Abwasserkanal fließen kann (Bild 1).
Rückstauverschluss
Rückstau-ebeneG
rund
stüc
ksgr
enze
Mischwasserkanal
richtig!
1
Zulässiger zentraler Rückstauverschluss für Ablaufstellen unterhalb der RSTE
4
Rückstauverschluss Typ 3 für fäkalienfreies und fäkalienhaltiges („F“) Abwasser direkt in die Abwasserleitung eingebaut mit optischem und akustischem Signal bei Rückstau (Einbausituation geöffnet)
3
Rückstauverschluss Typ 2 für fäkalienfreies Abwasser direkt in die Abwasserleitung eingebaut (Einbausituation geöffnet)
Verboten ist eine gemeinsame zentrale Rückstausicherung z. B. im
Einsteigschacht an der Grundstücksgrenze. Dadurch würde im
Rückstaufall das Abwasser aus den Sanitärob-jekten oberhalb der
RSTE nicht mehr frei ablaufen können, so dass bei Benutzung dieser
Sanitärobjekte es zu einer Überflutung auch von Räumen in den
oberen Geschossen durch Abwasser aus der eigenen
Entwässerungsanlage käme (Bild 2).
4.1.1 RückstauverschlusstypenDie selbsttätigen Verschlüsse
können in Form eines Schwim-mers in Kugelform (Ballstau) oder einer
Klappe (ball type float or flap valve) konstruiert sein und sind
laut EN 13564-1 Teil des Rückstauverschlusses, der bei auftretendem
Rück-stau selbsttätig schließt. Die Norm nennt 6
Rückstauver-schlusstypen, von denen in Deutschland nur die Typen 2,
3 und 5 zugelassen sind und definiert sie folgendermaßen:
Typ 2:Rückstauverschluss für die Verwendung bei fäkalienfreiem
Abwasser (faecal-free waste water) in horizontalen
Abwas-serleitungen mit zwei selbsttätigen Verschlüssen
(self-actua-ting stoppers) und einem Notverschluss (emergency
closu-re), der mit einem der beiden kombiniert sein darf (Bild
3).
2
Unzulässiger gemeinsamer zentraler Rückstauverschluss für alle Ablaufstellen
Typ 3:Rückstauverschluss für die Verwendung von fäkalienfreiem
und fäkalienhaltigem Abwasser (waste and soil water) (dann mit der
Kennzeichnung „F“) in horizontalen Abwasser-leitungen mit einem
durch Fremdenergie (auxiliary energy/power) (elektrisch,
pneumatisch oder andere) betriebenen selbsttätigen Verschluss und
einem von diesem unabhän-gigen Notverschluss (Bild 4). Beim Ausfall
der elektrischen Anlage sorgen ein Akku oder Batterien für die
Notstromver-sorgung (emergency power supply) (Wartung vgl. HT3135,
LF 4, Kap. 1.2.1)
4 SchutzvorÜberschwemmungdurchRückstau
176
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-
5 PumpenundDruckverhältnisseinWarmwasserheizungen
Damit in einer Heizungsanlage die zum Wärmetransport
er-forderliche Zirkulation des Heizungswassers zustande kommt, ist
ein Umtriebsdruck notwendig, der die Rohrnetzwider-stände
überwindet. Bei Pumpenheizungen wird dieser Druck durch eine
Umwälzpumpe (circulation pump) erzeugt.Die in Warmwasserheizungen
eingesetzten Umwälzpum-pen gehören zu den Kreiselpumpen(centrifugal
pump). Bei diesen wird das Wasser von den Laufradschaufeln
(impeller blades) radial nach außen in das Spiralgehäuse
geschleu-dert. Die Fliehkräfte bewirken beim Durchströmen des
Schaufelbereiches sowohl eine Erhöhung des Fließdruckes als auch
der Strömungsgeschwindigkeit. Bedingt durch die Gehäusekonstruktion
vermindert sich die Strömungsge-schwindigkeit des Wassers im
Spiralgehäuse (spiral casing). Dadurch wird Bewegungsenergie in
Druckenergie umge-wandelt und der statische Druck weiter erhöht.
Über den Druckstutzen gelangt das Wasser in das Rohrnetz. In der
Mit-te des Laufrades entsteht ein negativer Überdruck. Dieser
bewirkt, dass das Wasser durch den Saugstutzen axial ange-saugt
wird. Der Druckunterschied zwischen Druck- und Saugstutzen
(delivery and suction sockets connections) er-gibt den
Pumpendruck.
5.1 BauartenundKonstruktions-merkmalevonPumpen
In Warmwasserheizungsanlagen kommen zwei Bauarten von
Kreiselpumpen zum Einsatz:• Nassläuferpumpen (wet running pump)
(Spaltrohrpum-
pen) in kleineren und mittleren Anlagen• Trockenläuferpumpen
(dry running pump) in Inline-Bau-
weise (Inline-Pumpen) oder in Grundplattenausführung
(Normpumpen) in größeren Anlagen; sie werden hier nicht
behandelt.
5.1.1 NassläuferpumpenNassläuferpumpen (Bild 1) sind durch eine
kompakte Bau-weise von Motor- und Pumpengehäuse gekennzeichnet.
Alle rotierenden Bauteile von Motor und Pumpe (z. B. Rotor,
Rotorwelle) und die Lager (bearings) sind vom Wasser um-spült. Das
geförderte Wasser dient damit gleichzeitig zur Schmierung und
Kühlung (lubrication and cooling) der Gleitlager sowie Kühlung des
Motors. Der Strom führende Teil des Motors (Stator mit Wicklung)
ist vom Wasser durch ein abgedichtetes dünnes Spaltrohr aus
hochlegiertem Stahl getrennt, daher die Bezeichnung
Spaltrohrpumpe(canned motor pump).Pumpen dieser Bauart sind
geräuscharm und wartungsfrei. Sie haben allerdings relativ niedrige
Wirkungsgrade. Nassläuferpumpen werden bis zu einer
Anschluss-Nennwei-te (nominal bore) von DN 32 als
Rohrverschraubungspum-pen angeboten. Größere Pumpen werden mit
Flanschan-schlüssen gefertigt.
5.1.2 Hocheffizienz-PumpenDie neueste Generation der
Nassläuferpumpen erreicht we-sentlich höhere Wirkungsgrade und
ermöglicht bis zu 80 % Stromeinsparung gegenüber den bisher
verwendeten Nass-läuferpumpen. Diese Hocheffizienzpumpen (high
efficiency pumps) (Bild 2) besitzen einen Permanentmagnetmotor
(permanent magnet motor), so dass das erforderliche Mag-netfeld
nicht erst mit Verlusten erzeugt werden muss. Vor allem im
Teillastbereich (bis zu 98 % der Betriebszeit) wird dadurch der
Wirkungsgradabfall stark reduziert und der Effi-zienzunterschied im
Vergleich zu einer Standard-Nassläufer-pumpe besonders deutlich.
Darüber hinaus werden die Motorverluste (motor power lost)
reduziert und damit der Gesamtwirkungsgrad verbessert durch• die
Verkleinerung des Luftspaltes (clearance) zwischen
Stator und Rotor sowie • der Verwendung eines neuartigen
Spaltrohrmaterials, z. B.
Kohlefaserverbundwerkstoff, mit geringerem magneti-schen
Widerstand (Bild 1, nächste Seite).
Druckstutzen Spaltrohr Stator
Rotor
4-Stufen-Schalter
Klemmen-kasten
Motor-gehäuse
Pumpen-gehäuse
Laufrad
Saugring
Rotorwelle
O-Ring-Dichtung
Lagerschild
Saugstutzen
Lager
Verschluss-schraube
1
Nassläuferpumpe (Rohreinbaupumpe mit Verschraubungsan-schluss)
2 Hocheffizienzpumpe
5 Pumpen und Druckverhältnisse in Warmwasserheizungen
223
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-
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
00 4020
1 bar
2 bar
3 bar 4 bar 5 bar 6 bar 7 bar 8 bar
8060 120100 140 160 180
Absoluter Druck Wassertemperatur (°C)
Max
imum
gel
öste
Luf
tmen
gein
l p
ro m
3 W
asse
r (k/
m3 )
1
Löslichkeit der Luft in Wasser – Luftsättigungskurven von Wasser in Abhängigkeit von Druck und Temperatur
7.2 Entlüften
Luft (Sauerstoff ) in einer Pumpen-Warmwasserheizung
ver-ursacht:• Zirkulationsstörungen• Gluckergeräusche•
Korrosionsschäden• eine verminderte Wärmeabgabe im Heizkessel und
in den
Heizkörpern• Verschleiß und Schädigung der Umwälzpumpe
Luft gelangt beim Füllen und Nachfüllen in die Anlage. Außer dem
kann Luft insbesondere im oberen Bereich der Heizungsanlage, z. B.
über nicht gasdichte (not gasproof) Armaturen, angesaugt werden,
wenn dort ein negativer Überdruck herrscht (Pumpe im Rücklauf,
Wasserverlust, defek tes Ausdehnungsgefäß). Ferner kann Luft
(Sauerstoff ) über gasdurchlässige (permeable to gas) Bauteile, z.
B. Fuß-bodenheizungsrohre aus Kunststoff, Gummimembrane des
Ausdehnungsgefäßes, in die Anlage gelangen. Bei unsach-gemäßer
Rohrführung können sich Luftsäcke (air pockets) bilden. Außerdem
ist die Luftmenge, die das Heizwasser in sich auf-nehmen kann,
abhängig von der Temperatur und dem Druck (Henry-Dalton-Gesetz,
Bild 1).
Da sich die Heizwassertemperaturen (Vorlauf, Rücklauf,
wit-terungsgeführte Vorlauftemperaturregelung, Nachtabsen-kung) und
die Drücke (Pumpendruck, Kellergeschoss und Obergeschosse) ständig
ändern, verändert sich folglich auch der Gehalt an freier bzw.
gelöster Luft (free or solute air) in einer Heizungsanlage. Bei
steigender Temperatur und sin-kendem Druck scheidet das
Heizungswasser Luft ab.
Um die Luft aus der Anlage zu entfernen,• sind die Rohre mit
Steigung (ascending slope) zur Entlüf-
tungseinrichtung zu verlegen,
• sind an Stellen, an denen sich Luft sammelt (z. B. an den
obersten Heizkörpern) oder ausgeschieden wird (z. B. am Heizkessel)
Entlüftungseinrichtungen (deaeration devices /facilities)
vorzusehen,
• ist die Anlage in regelmäßigen Zeitabständen zu
entlüf-ten.
Die Entlüftung kann erfolgen als• örtliche Entlüftung (local
deairing) an den einzelnen
Heizkörpern,• Strangentlüftung (pipe run deairing) am höchsten
Punkt
eines Steigstranges,• zentrale Entlüftung (central deairing) an
der höchsten
Stelle der Anlage
Als Entlüftungseinrichtungen werden verwendet:•
Entlüftungsstopfen (air bleeding / vent plug) (Bild 2) die-
nen der manuellen Heizkörperentlüftung. Sie werden mit Hilfe
eines Entlüftungsschlüssels geöffnet und erst dann wieder
geschlossen, wenn nur noch Wasser austritt. Das während des
Entlüftungsvorgangs austretende Wasser ist mit einem Behälter
aufzufangen.
1 Luftaustritt bei automatischer Entlüftung2 Dichtung3
Luftaustritt bei Handentlüftung4 Rückschlag- automatik5
Ventileinsatzkopf für Handentlüftung6 Quellscheiben7 Ventileinsatz8
Ventilkörper
1
2
3
4
5
67
8
3 Automatisches Entlüftungsventil (Schnittzeichnung)
2 Entlüftungsstopfen mit Entlüftungsschlüssel
• AutomatischeEntlüftungsventile (Bild 3) (automatic air bleed /
vent valve) werden zum selbsttätigem Entlüften von z. B.
Heizkörpern und Fußbodenheizungsverteilern eingesetzt. Ihre
Funktionsweise basiert auf der Quellfähig-keit (swelling capacity)
der Scheiben im Ventilsitz. Bei Kon-takt mit Wasser quellen die
Scheiben auf, verschließen das
7 Füllen, Entlüften und Entleeren von Heizungsanlagen
243
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feld
7
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-
Bild a: Feinregulierventile
Bild b: Durchflussmess- und Reguliereinsätze
1
Hydraulischer Abgleich an den Feinregulierventilen (Bild a) und den Durchflussmess- u. Reguliereinsätzen (Bild b).
11.1.3 RegelungNach § 14 (2) der Energieeinsparverordnung
(energy saving decree) müssen heizungstechnische Anlagen mit Wasser
als Wärmeträger beim Einbau in Gebäude mit selbsttätig wir-kenden
Einrichtungen zur raumweisen Regelung (roomwise control) der
Raumtemperatur ausgerüstet werden.Dazu können Reguliereinsätze bzw.
Regulierventile mit elektrothermischen(Bild 2) oder
motorischenStellantrie-ben (electrothermal or motor-driven
actuators) in Verbin-dung mit Raumthermostaten
(roomstat/thermostat) ein-gesetzt werden. Die Raumthermostate
erfassen die Raumtemperatur und regeln die Wärmezufuhr im Raum.
Raumthermostate mit Temperaturabsenkung (Bild 3) bzw. mit
programmierbarer Schaltuhr (time switch/timer) er-möglichen die
Zuordnung von unterschiedlichen Heizinter-vallen, z. B. abgesenkter
Heizbetrieb an bestimmten Wochen tagen bzw. zu bestimmten
Tageszeiten. Die Ansteu-erung der Stellantriebe kann drahtgebunden
oder drahtlos (wire-bound or wireless) über Funk erfolgen. Eine
raumweise Temperaturregelung kann auch mit einem Thermostatventil
und/oder Rücklauftemperaturbegren-zer(RTL) (return temperature
limiter) erreicht werden. Im Handel werden dafür Unterputzkästen
(in-wall boxes), in dem das Ventilgehäuse und das Entlüftungsventil
(air-bleed valve) untergebracht sind, zusammen mit einer
Abdeckplat-te und dem Thermostatkopf als kompakte Einheit
angebo-ten (Bild 1, nächste Seite). Bei Ausführungen mit
einem Thermostatventil muss die Vorlauftemperatur z. B. am
Heiz-kreisverteiler vorgemischt oder begrenzt werden (Bild
1a, nächste Seite).
Sollwerteinsteller
Betriebsarten-schalter
2 Elektrothermischer Stellantrieb
3 Raumthermostat mit Temperaturabsenkung
Ausführungen mit Thermostatventil (Lufttemperatur) und
Rücklauftemperaturbegrenzer (Wassertemperatur) für den Einsatz bei
kombinierten Fußboden-Heizkörperheizungsan-lagen erfordern keine
Begrenzung bzw. Vormischung (pre-mixing) der Vorlauftemperatur
(Bild 1b, nächste Seite). Rücklauftemperaturbegrenzer (RTL)
werden bei kombi-nierten Fußboden-Heizkörperheizungsanlagen zur
Tempe-rierung kleiner Fußbodenflächen (bis max. 15 m2)
eingesetzt. Sie arbeiten ähnlich wie Thermostatventile. Die zu
regelnde Größe (controlled value) ist dabei nicht die
Raumlufttempe-ratur, sondern die Rücklaufwassertemperatur des
Fußbo-denheizkreises. Wird der eingestellte Sollwert erreicht,
schließt das Ventil und öffnet erst dann wieder, wenn dieser Wert
unterschritten wird (Bild 4 und 1c, nächste Seite).
4 RTL- Rücklauftemperaturbegrenzer
Die Heizkreise (heating circuits) sind möglichst aus einer
Rohr-länge zu verlegen. Falls Kupplungen (couplings) unvermeid-bar
sind, sollten sie in der geraden Rohrstrecke eingebaut werden. Die
maximale Heizkreislänge sollte aus Gründen des zulässigen
Druckverlustes 120 m nicht überschreiten. Daraus ergeben sich
je nach Verlegeabstand maximale Heizkreisflä-chen bis etwa 40 m2.
Bei höherer Heizlast (heating load) eines Raumes müssen mehrere
Heizkreise verlegt werden.
Ventilunterteil
Fühler Überhubsicherung
Kontrolleuchte Heizbetrieb
11 Flächenheizungen
293
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WandhängemodellStandmodell
b
th
b
th
390
390
ø55
ø102
240
180Ø
102
185
240
ø102
50355
22032
0
180
400
420
360
550
235
825
345
915
355
695
240
a)
b)
185
OKFF
Vorwand
Versprungbogen
Decke
vorhandener Abwasser-anschluss
3 Versprungbogen
4 Versprungbogen im Fußboden
5 Montagemaße für Wand- und Stand-WC
6.3.1.2 SitzklosettsSitzklosetts werden im Sitzen genutzt und
schon in der Pla-nungsphase sollten die Montagehöhen (mounting
levels) und Abmessungen (dimensions) mit dem Nutzer abge-stimmt
werden. Nach Art der Montage werden Sitzklosetts in Wand- und
Standmodelle (wall- and floor-mounted mo-dels) unterschieden
(Bilder 1 und 2).
1 Wand-WC 2 Stand-WC
Wandmodelle sind den Standmodellen vorzuziehen, da der Fußboden
leichter zu reinigen ist und sie gut für die Vorwan-dinstallation
geeignet sind. Um ein vorhandenes Standmo-dell durch ein Wandmodell
zu ersetzen, gibt es flache Eta-genböden (swan-neck bends) von z.
B. 60mm Höhe (Bild 3), die den unsichtbaren (invisible) Anschluss
im Fußboden von der vorhandenen Abwasserleitung in die Vorwand
ermögli-chen (Bild 4).
6.3.2 Anschluss-undMontagemaße,Abmessungen
Anschluss- und Montagemaße von Klosettbecken (toilet bowls; WC
pans) können den Herstellerunterlagen entnom-men werden (Bild
5).
6 Empfohlene Abmessungen nach VDI 6000 Blatt 1
Klosettbecken Breiteb
in cm
Tiefet
in cm
Höheh1)
in cmüber OKFF
empfohlenes Maß
Spülung vor der Wand
40 75 422)
Spülung für Wand-einbau
40 60 422)
1) Oberkante Klosettbecken für Rollstuhlbenutzer,
einschließ-lich Sitz, 48cm, DIN 18025 Teil 1
2) Oberkante Klosettbecken bei Wandmodell (Wandmodelle sind
wegen leichterer Reinhaltung zu bevorzugen!)
AbmessungenundüblicheMontagehöhenNach VDI 6000 Blatt 1 sollten
die Mindestmaße und die üb-liche Montagehöhe von Klosettbecken
folgender Tabelle entsprechen (Bild 6 und 7).
7 Abmessungen
6 Sanitärobjekte
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03136_03Seiten aus HT3136_002-039_AnlagenmechSeiten aus
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