Wahrzeichen von Singapur: der Merlion (links), im Hintergrund das Kulturzentrum Esplanade mit dem Marinabay-Komplex. Multikulti-Insel ohne Kaugummi Singapur, ein Muster an Sauberkeit und Ordnung - Melanie Lang auf Achse (II) Melanie Lang, 19 Jahre, aus Backnang- Schöntal, hat sich Mitte Oktober auf eine große Entdeckungsreise begeben: Ihr Ziel ist die weite Welt, ihr Plan die Selbstfin- dung an der Schnittstelle zwischen Abi- tur und Beruf. Erste Station war Hong- kong. Weiter ging's nach Singapur. a i auf meinem Flug na Aust- ralien in Singapur umsteigen muss- te, nutzte i die Gelegenheit, den Inselstaat und seine einzige Stadt zu er- kunden. Mein erster Weg führte wie in Hongkong zum Bahnsalter, um mir die hier üblien Pre-Paid-Karten für Bus und Bahn zu besorgen. Ist einmal Geld aufgeladen, but die Absperrung auto- matis den ritigen Betrag ab. Das ist günstiger, praktis, snell, einfa und beim Busfahren ein Muss, denn man be- kommt kein Weselgeld. Das U-Bahn-System, MRT genannt, ist sehr modern. Der Bahnsteig besitzt eine Glaswand, deren Türen sich nur synchron mit den Zugtüren öffnen, so- dass Unfälle so gut wie unmöglich sind. Während man so im Zug sitzt, werden einem philosophische Sätze wie „Ist Mu- sikraubkopie ein Verbrechen oder die Chance für neue Musiker, berühmt zu werden?“ oder das immergleiche Anti- Terror-Video eingetrichtert, das jeden ermahnt, verlassenes Gepäck und auffäl- lige Personen sofort zu melden. Das und auch die mit Maschinengewehr bewaff- neten Patrouillen am Boats Quay, einem Vergnügungsviertel, trugen jedoch we- niger zu meinem Sicherheitsgefühl, son- dern eher zur Verunsicherung bei. Der Vorteil ist natürlich wiederum, dass es fast unmöglich ist, seine Tasche irgendwo liegen zu lassen. Allgemein ist Singapur sehr von Regeln und Verboten geprägt. So ist das Überqueren der Straße nur an dafür vorgesehenen Stellen erlaubt und D das Kauen von Kaugummi in der der Öf- fentlichkeit sowie dessen Import verbo- ten, auf Essen und Trinken in der MRT stehen stolze 250 Euro Strafe. Allgemein findet man überall Hinweise, wie etwas zu benutzen und zu machen ist, und oft hat man das Gefühl, in ei- ner organisierten Firma statt in ei- ner Stadt zu sein. Doch vielleicht liegt gerade da das Geheimnis des reibungslosen Zusammenlebens der unterschied- lichen Eth - nien. Singapur setzt sich nämlich hauptsächlich aus Chinesen. Ma- layen und Indern zusammen und hat vier offizielle Amtssprachen. Besonders interessant sind deshalb Spaziergänge dur die versiedenen Viertel wie Lile India. Chinatown, Ara- bstreet oder das holländise Viertel. Wo so viel Multikulti aufeinandertri. gibt es au die untersiedlisten Gerite, und man sollte si unbedingt dur die versiedenen Küen durprobieren. Ritig gewählt, ist das Essen unslag- bar günstig, sodass es si nit lohnt, den Kolöffel sel- ber zu swingen. Straßenstände tri man allerdings keine an denn die Regierung hat diese vor Jahren aus Hygienegründen in so- genannte Hawkercenter - eine Ansamm- lung von Ständen, vereint unter einem Da mit gemeinsam genutzten Essmög- likeiten - verbannt. Mit strengen Kon- trollen und Qualitätssiegeln wird dies au konsequent durgesetzt, und man muss si so nit vom äußeren Ersei- nungsbild, sondern nur von der Flut an Speisen absreen lassen. Man hat oſt das Gefühl. das Leben drehe si nur ums Essen und Shoppen. Unschlagbar günstige Preise für die internationale Küche Einkaufscenter gibt es wie Kasinos in Las Vegas, dursnili in der Größe ver- gleibar mit dem Ludwigsburger Breun- ingerland, und alle völlig überfüllt. Steht man zwisen 15 und 22 Uhr selbst in ei- nem abgelegenen Einkaufscenter, so sieht es aus, als wäre ganz Singapur unterwegs, um das Must-Have des Tages zu erlangen. Besut habe i immerhin 13. Zumindest die Eingangshallen. Wer jedo den Gedan- kenr günstige Preise hegt Elektroationale Küe Snäppen zu maen, hat weit gefehlt. Gerade bei teuren Dingen wie Digitalkameras gibt es im Verglei mit Deutsland keine nennenswerten Unter- siede. Fündig kann man allerdings im Speierkartenberei werden. Weder nats im Taxi no an den lo- kalen Essensständen wurde i übers Ohr gehauen. Denn in der Regel liegt den Singapurern die Zufriedenheit der Gäste mehr am Herzen als der große Reiba. So kann es duraus passieren, dass man so lange probieren darf. bis man auf et- was stößt, das einem smet. Ein typisches Viertel in dem Inselstaat: Chinatown.