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Caritas-Senioren-und Pflegeheim Stift St. Martin Ausgabe 1 / 2015 Mart nshorn Besuch im Blisterzentrum Als in Nürnberg alles in Trümmern lag Bilder Fasching 2015 gefördert vom Amt für Senioren und Generationenfragen Seniorenamt
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Oct 18, 2020

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Caritas-Senioren-und Pflegeheim Stift St. Martin Ausgabe 1 / 2015

Mart nshorn

Besuch im BlisterzentrumAls in Nürnberg alles in Trümmern lagBilder Fasching 2015

gefördert vom

Amt für Senioren und Generationenfragen

Seniorenamt

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Der Frühling ist allmählich

einge kehrt, unser gepfl egter

Garten lockt wieder zu kleinen

Rundgängen und zum Entspannen.

Unsere vielen neuen Bewohnerinnen

und Bewohnern werden diese Oase

sicher auch bald entdecken und lieb

gewinnen. Es werden in den nächsten

Wochen zahl reiche Veranstaltungen

angeboten und wir hoffen, dass Sie

daran oft teilnehmen und ein wenig

Freude dabei erfahren. Wir freuen uns

schon jetzt auf den nahenden Sommer

und auf unser großes Sommerfest,

das diesmal – wir drücken fest die

Daumen – im Garten stattfi nden kann.

Wir erinnern an dieser Stelle noch

einmal an die Sprechstunden, die in

der Regel am ersten Montag jedes

Monats von 18.00 bis 19.00 Uhr

durchgeführt werden und nicht nur

für die Bewohner sondern auch für die

Angehörigen gedacht sind.

Das Ergebnis unserer Befragung

bezüglich der Qualität des Mittag-

essens sowie der Aufnahme neuer

Gerichte werden wir im nächsten

Monatsprogramm veröffentlichen.

Nun wünschen wir Ihnen weiter einen

angenehmen Aufenthalt in unserem

Heim und freuen uns auf möglichst

viele Begegnungen mit Ihnen.

Mit den besten Grüßen

Ihre Bewohnervertretung

Wolf-Dieter Presuhn (Vorsitzender)

Herr Presuhn(Angehöriger)

Frau Neuhoff(Bewohnerin)

Herr Schuh(Bewohner)

Frau Lehner(Ehrenamtliche)

Am 2. Dezember 2014 wurde Frau Monika Ittner

durch Frau Lettenmeier, Direktorin der Dienste

für Menschen im Alter, (Diakonie Neuendettelsau), in ihr

Amt eingeführt.

Engagierte Bürger und Organisationen der Nordstadt

gestalten miteinander das Leben im Stadtteil, damit allen

älteren Menschen soziale Teilhabe möglich ist und sie

selbstbestimmt ihr Leben genießen können.

Zu den Aufgaben des Seniorennetzwerkes gehören unter

anderem: Information und Beratung, Gesundheitsförde-

rung und Prävention, vor allem aber: Begegnung, Kultur

und Teilhabe am Leben und an Aktivitäten im engeren

Umkreis.

Frau Ittner steht hier federführend für eine lebenswerte

Nachbarschaft in der Nordstadt. Engagierte Bürger und

Organisationen gestalten miteinander das Leben im Stadt-

teil. Das Ziel ist, es älteren Manschen zu ermöglichen

möglichst lange selbstbestimmt in der eigenen Umgebung

leben zu können.

Die Verantwortung für das Seniorennetzwerk Nordstadt

trägt die Diakonie Neuendettelsau mit dem Seniorenamt

der Stadt Nürnberg.

Immer am 1. Freitag des Monats treffen sich die „Nord-

stadt-Senioren“ nachmittags in der Cafeteria des Stifts

St. Martin. Das Angebot neben Kaffee und Kuchen ist ab-

wechslungsreich und geht von Tanzveranstaltungen über

Lieder und Spiele zu Gedächtnistraining und Ausfl ügen in

die nähere Umgebung.

Anni Senft (Ehrenamtliche)

Seniorennetzwerk Nordstadt hat eine neue KoordinatorinDie Bewohnervertretung

informiert

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe Angehörige

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Inhalt

2 Die Bewohnervertretung informiert / Seniorennetzwerk

3 Editorial / Inhalt

4 Neu im Heim: Frau Bolz-Maxreiter

5 Schlagerparade

6 Reportage: Besuch im Blisterzentrum

8 Atlantiküberquerung / Gesundheitstag

9 Um Menschen zu heilen, braucht es einen Menschen ... 10 Fotos Fasching 2015 12 Der Rollator - Hilfe auf allen Wegen

14 Nürnberger Kuriositäten: Kaulbach

15 Ausstellung Christina Nicol (22.4.)

16 Zerbombtes Nürnberg

18 Unsere Verstorbenen 19 Wir gratulieren / Religöse Angebote

Liebe Bewohner,

Die Eisenbahner und Erzieherinnen streiken zur Zeit.

Der Streik ist oft eine wirksame Möglichkeit, eigene

Interessen zu vertreten, die sonst nicht gehört werden.

Die Altenpflege hat auch auf sich aufmerksam gemacht, nur

etwas leiser. Am 12. Mai, am Tag der Pflege, fand in Nürn-

berg eine Demonstration statt. 750 Teilnehmer machten ihren

Unmut über die schlechte Situation in der Altenpflege kund.

Staatsministerin Melanie Hummel, in deren Ressort die Alten-

pflege fällt, sprach freundliche Worte und versprach Hilfe.

Aber wird sich wirklich etwas tun? Wird der Pflegeschlüssel

erhöht? Gibt es mehr Möglichkeiten, Mitarbeiter einzustellen,

ohne dass dies zu Lasten der Bewohner oder ihrer Angehö-

rigen geht?

Der Altenpflege wird zwar in der Politik über alle Parteien

hinweg große Beachtung geschenkt, nur leider bleibt es oft

nur bei Worten. Die Taten sind eher bescheiden. Sicher, wir

haben 2 neue Betreuungskräfte und die Stundenzahlen ande-

rer Betreuungsmitarbeiter sind erhöht worden, doch das än-

dert an den knappen Personalressourcen in der Pflege wenig.

Zumal nun ein neuer Personalschlüssel für die Nachtwachen

gefordert wird, ohne dass dafür das zusätzliche Personal ein-

gestellt werden kann. In vielen Heimen muss jemand vom

Tagdienst abgezogen werden, der dann dort fehlt.

Die Altenpflege streikt nicht, denn wir müssen die Bewoh-

ner versorgen. Ob das von Erfolg gekrönt ist, bleibt fraglich.

In Krankenhäusern wird an Streiktagen mit Notdiensten der

Betrieb aufrechterhalten. Ob die Altenpflege das eines Tages

auch so macht, wenn der Druck zu groß wird? Hoffen wir,

dass die Politik auf die berechtigten Forderungen eingeht,

bevor solch drastische Maßnahmen notwendig werden.

„Wir pflegen Franken“,so lautete das Motto der Demons-

tration am 12. Mai. Unterstützen Sie uns in unserem Anliegen.

Schreiben Sie einen Brief an die Ministerin Hummel oder un-

terstützen Sie uns durch Ihre Unterschrift bei Petitionen.

Herzliche Grüße Peter Meusch

ImpressumJahrgang 9 / Heft 1 / Mai 2015Herausgeber: Caritas- Senioren- und Pflegeheim Stift St. MartinGrolandstraße 67, 90408 NürnbergTel: 0911/93 57 4-0 Fax: 0911/93 57 4-44mail: stift-st.martin@caritas-nuernberg.dewww.caritas-nuernberg.deRedaktion: Alfred Edenharter, Walter Grzesiek (verantwortlich), René Malz, Peter Meusch, Wolf-Dieter Presuhn, Pfarrer Ferdinand Rieger, Anni Senft, Fotos: Florian Eitel, Alfred Edenharter, Walter Grzesiek, Peter Meusch, Wolf-Dieter PresuhnMartinsgans: Toni Burghart + Gestaltung: Monika RiemerDruck: Frey Druck, Nürnberg Auflage: 300 StückAnzeigenannahme: Tel. 0911 / 93 57 40Wir danken allen die uns durch ihre Werbung unterstützenDas Martinshorn ist kostenlos, Spenden sind willkommenSpendenkonto: LIGA Bank eG IBAN: DE20 7509 0300 0005 1399 88Verwendungszweck: Stift St. Martin

Titelbild: Florian Eitel, Caritasverband Nürnberg: Mitarbeiter des Stifts St. Martin bei der Demo am Tag der Pflege

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Neu im Heim: Edith Bolz-Maxreither

Erst letztes Jahr ins Haus St. Martin eingezogen ist die

frühere Chefsekretärin Edith Bolz-Maxreiter. Die 93-

Jährige blickt auf ein ungewöhnliches Leben zurück.

Sie war immer sehr selbständig, heiratete erst mit 67

– und pflegt bis heute ihre Brieffreundschaften in ganz

Europa.

Zwei Briefe sollen heute noch zur Post, der eine

nach Holland, der andere nach Spanien. „Nach

dieser Flugzeugkatastrophe von German Wings gab es

ja so viel zu besprechen“, sagt Edith Bolz-Maxreiter.

Als wäre es ganz selbstverständlich, sich europaweit

tagtäglich auszutauschen, wenn man schon drei Jahr-

zehnte im Rentenalter ist. Aber Bolz-Maxreiter, die

durchs vergangene 20. Jahrhundert als Frau ungewöhn-

lich eigenständig ging, pflegt diese Briefkontakte seit

vielen Jahrzehnten. Wer das in seiner Jugend auch getan

hat, der hat das dann meist im Erwachsenenalter, einge-

spannt in Ehe und Familie, aufgegeben. Nicht so unsere

neue Nachbarin in St. Martin. Sie blieb bis letztes Jahr

selbständig als Witwe in ihrer Wohnung in Eibach. Und

wenn sie jetzt auch auf den Rollator und tägliche kleine

Hilfen angewiesen ist: Der Kopf ist helle wie eh und

je, und das Tippen auf ihrer Schreibmaschine mit prima

Korrekturband hat sie ein Leben lang betrieben.

Das Mädchen Edith wuchs in Berlin auf, der größere

Bruder war lange der beste Gefährte. Dann gab es einen

Verlobten, dann kam der Krieg. Und beide, Bruder wie

Verlobter, kehrten nicht mehr heim. Ediths Vater hat die-

se Verluste nie verwunden. Die Tochter entschied sich,

erst einmal allein durchs Leben zu gehen. Kinder, da

war sie sich mit ihrem Verlobten schon einig gewesen,

wollten sie nicht: „Ich mag Kinder, aber für eigene wäre

ich zu ungeduldig gewesen.“

Allein nach Kriegsende, fehlten ihr Zeit und Geld für

das eigentliche Wunschstudium Architektur. Einige Zeit

baute sie ein Unternehmen als Modeschneiderin auf,

hatte bis zu 45 Heimarbeiterinnen, die für ihre Firma

arbeiteten. Dann begann die Karriere in einer Berliner

Bank. Edith stieg auf bis zur Direktionssekretärin, die

die Sitzungen der Chefs vorbereitete. Die junge Frau

machte den Führerschein und chauffierte ihre Eltern

durch ganz Europa. Das Reisen war nach Ende des Krie-

ges etwas Wunderbares. Und Edith war eine Autonärrin,

liebte den Lloyd ebenso wie den Mercedes.

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„Ich habe mich bis heute keinen Tag gelangweilt“, sagt

Edith Bolz-Maxreiter stolz. „Mir ist es recht, wenn ich

mein Leben selbst bestimmen kann.“

Einen festen Partner suchte sie erst nach ihrem Berufs-

leben. Mit 67 heiratete sie einen 75-jährigen Witwer und

zog mit ihm nach Nürnberg. Als private Rentenberaterin

arbeitete sie in Teilzeit weiter. Größtes Vergnügen ne-

benbei war ein Bridgeclub in Nürnberg.

Und all die Jahre blieben die Brieffreundschaften,

die man in der Jugend schloss, um Fremdsprachen zu

lernen. Und die sich Edith Bolz-Maxreiter bis heute

bewahrt hat. Zum Teil steht die mit lebendigen Gesten

erzählende Dame inzwischen mit den Kindern ihrer

einstigen Freunde in Briefkontakt. Zipperlein und das

Alter werden da möglichst nicht thematisiert. Und so

möchte es Bolz-Maxreiter auch bei ihren Kontakten in

der neuen Umgebung im Heim halten. Es gibt immer

noch viel zu genießen am Leben.

Walter Grzesiek

Die Schlagerparade mit Herrn Dykaniez riss unsere

Bewohner regelrecht von den Stühlen. Es wurde ge-

tanzt, mitdirigiert und mitgespielt. Das Publikum ließ

sich nicht lange bitten und sang die alten Hits text-

sicher mit.

Der Frühling ist in den Herzen angekommen.

Schlagerparade im Frühling

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Es ist bestimmt vielen von Ihnen aufgefallen, dass

die Medika mente, die täglich verabreicht werden, in

kleinen Beuteln verpackt sind. Das war nicht immer so!

Früher drückte das Pflegepersonal die Tabletten aus gro-

ßen Blisterkarten, die für jeden Bewohner individuell in

der Apotheke erstellt wurden. Seit ungefähr einem Jahr

werden für jeden Bewohner Blisterbeutel produziert, die alle

einzunehmenden Arzneimittel enthalten und mit den Na-

men des Patienten bedruckt

sind. Ebenso sind die Namen

der Medikamente, das Datum

und Einnahmezeitpunkt ver-

merkt.

Für jeden Patienten werden die

vom Arzt verordneten Medi-

kamenten einmal wöchent lich

in die Blistertütchen verpackt,

und zusammenhängend als

aufgerollter luftdichter Blis-

terschlauch angeliefert. Das

Pflegepersonal trennt die für

die tägliche Einnahme vorgesehenen Beutel mit Hilfe der

angebrachten Perforation von der Rolle.

Für die aufwendige Verpackung sprechen folgende

Gründe:

- Erleichterung der individuellen Einnahme

- Hygienische und kontrollierte Herstellung

- Die umfassende Bedruckung stellt die eindeutige

Zuordnung sicher

- Entlastung des Pflegepersonals

- Kontrolle der Einnahme

Wie entstehen diese Blister?

Diesen Fragen ging die Bewohnervertretung zusammen

mit dem Einrichtungsleiter nach und besuchte das „Blister-

zentrum Mittelfranken“, den Herstellungsort der Beutel.

Im Nordosten Nürnbergs, in einem alten Industrieviertel,

ist der neue Betrieb angesiedelt. Er wurde 2009 von drei

Nürnberger Apothekern gegründet und hat Anfang 2010

die Produktion aufgenommen. Man hat sich zur Aufgabe

gestellt, allen Apotheken, die Heime und Pflegeeinrichtun-

gen versorgen und die Arzneimittel für Patienten verab-

Besuch im Blisterzentrum Sicherheit bei der Medikamentengabe durch High-Tech

Sterilität ist wichtig bei der Arbeit im Blisterzentrum.

V.l.n.r.: Frau Köstler, Herr Presuhn, Frau Schamberger, unsere Apothekerin.

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reichen, die Dienstleistung „Medikamentenverblisterung“

anzubieten. Getreu nach dem Motto „eine Dienstleistung

von Apothekern für Apotheker“. Das Blisterzentrum ist mit

den modernsten Maschinen ausgestattet, verfügt über die

Herstellungserlaubnis nach § 13 AMG (Arzneimittelgesetz)

und arbeitet nach einem geprüften Qualitätsmanagement-

system (QMS).

Der Betrieb erfüllt die Standards der Reinraumtechnik und

der vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen bei der Produkti-

on. Hohe Luftfeuchtigkeit, hohe Temperaturen und Schmutz

können selbstverständlich ausgeschlossen werden. Qualität

und Wirksamkeit der Medikamente bleiben gewahrt. Die

Endkontrolle der Blisterschläuche erfolgt zweifach mittels

Fotokontrolle und visuell. Erst nach Freigabe durch den da-

für extra ausgebildeten Qualitätskontrollleiter (QP=Qualified

Person) darf ausgeliefert werden.

Wie kommt die ärztliche Verordnung ins Blisterzentrum?

Das Rezept des Arztes wird vom Pflegepersonal unseres

Heimes an die mit einem Vertrag an uns gebundene Apo-

theke, die „Richard Wagner Apotheke“, gesandt. Nach

Prüfung in der Apotheke wird die Verordnung – zusammen

mit dem Medikationsplan – über die apothekeneigene Soft-

ware an das Blisterzentrum übermittelt. Die entsprechenden

Medikamente liefert die Apotheke ebenfalls an das Blister-

zentrum. Dort wird der Auftrag elektronisch erfasst und an

die EDV der Blistermaschine übergeben. Aus den mit den

Medikamenten befüllten Kassetten der Maschine fallen die

Medikamente elektronisch gesteuert über Schächte in den

Blisterschlauch und werden sofort verschweißt. Jeder Medi-

kamentenbehälter ist durch einen Microchip eindeutig auf

ein bestimmtes Medikament codiert, nur dieses kann den

Auslass passieren. Alle Blistertütchen werden in der richti-

gen Reihenfolge produziert und bedruckt. Auf den Tütchen

sind alle wichtigen Angaben vermerkt. Die erste Freigabe

erfolgt durch den Herstellungsleiter.

Mittels eines Tabletteninspektionssystems TIS 304 wer-

den alle verblisterten Medikamente lückenlos geprüft. Eine

Digital kamera fotografiert jedes Blistertütchen, erkennt die

Medikamente an Form und Größe und speichert das Bild

mit allen Daten. Zeitgleich findet ein Abgleich des Blister-

auftrages mit dem Medikationsplan des Patienten statt. Die

endgültige Freigabe erfolgt duch den Kontrollleiter.

Der fertige, mehrmals kontrollierte und freigegebene Blis-

terschlauch wird an die Apotheke versandt, dort nochmals

kontrolliert und dann an unser Heim ausgeliefert. Hier prüft

das zustän dige Pflegepersonal auf Plausibilität und ordnet

den Blisterschlauch den jeweiligen Bewohnern zu.

Ein langer Weg liegt hinter dem unscheinbaren Blistertüt-

chen. Aber wir können völlig sicher sein, dass nicht nur mit

größtmöglicher Sorgfalt sondern mit allen zur Verfügung

stehenden Mitteln der Prüfung und Kontrolle gearbeitet

wurde.

Eine unverwechselbare und sichere Medikamentengabe ist

damit in unserem Heim möglich geworden – ein enormer

Fortschritt. Und die Richard-Wagner-Apotheke leistet die-

sen umfangreichen Service ohne zusätzliche Kosten!

Wolf-Dieter Presuhn

Die Medikamente für den Bewohner werden auf eine Rolle gebracht. Nachkontrolle per Augenschein.

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Im Segler von der „Neuen in die Alte Welt “

Einen ganz besonderen

Reisebericht präsentierte

uns Herr Norbert Auste im

Speisesaal. Er reiste mit einem

Segelschiff von Boston, USA,

nach Gibraltar.

Aber es war keine gemütliche Überfahrt mit einem Lu-

xusliner, sondern die Reisenden waren selbst gefordert,

das Schiff durch das Meer zu schiffen. Zum Segel setz-

ten ist ein gefährlicher Aufstieg an die Spitze der Se-

gelmasten notwendig. Herr Auste nahm diese Heraus-

forderung an und bewegt sich gekonnt in der Takelage.

Anhand der Bilder und einer geschickt eingesetzten

Musik erlebten wir die vielen Fassetten der Überfahrt.

Eine Reise, die für Leichtmatrosen nicht geeignet ist.

Herr Auste, der Sohn unserer Bewohnerin Maria Auste

liebt solche abenteuerlichen Reisen. Auf einen weiteren

Reisebericht sind wir gespannt.

2. Gesundheitstag für MitarbeiterDass die Caritas sich um das Thema Gesundheit

kümmert, ist hinlänglich bekannt. Neu ist hinge-

gen, dass der Wohlfahrtsverband Gesundheitstage für

seine haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter veranstal-

tet. Im Stift fand er nun bereits zum zweiten Mal statt.

Die Angebote des Gesundheitstages waren breit gefä-

chert, beispielsweise Venendruckmessung oder Infor-

mation über gutes und schlechtes Fett. Die angebotene

Stuhlmassage fand ebenso reges Interesse wie Gesichts-

massage und eine Powergymnastik. Angebote an ge-

sunden, regionalen Snacks rundeten das Angebot ab. Es

herrschte reger Verkehr auf dem Marktplatz Gesundheit

im Stift St. Martin.

Dass dies keine Ein-Tages-Veranstaltungen bleibt, dafür

sorgt das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Viele

dieser Angebote werden zukünftig den Mitarbeitern das

ganze Jahr zur Verfügung stehen. Der Dienstgeber be-

teiligt sich mit einem Stundenkontingent der Arbeitszeit

und schließt Rahmenverträge ab, zum Beispiel für ver-

günstigten Eintritt in den Nürnberger Bädern.

Peter Meusch / René MalzHerr Malz betrachtet interessiert seine BIA-Messung.

Erst gesund essen und dann die Muskeln stärken. Das hält fitt.

Corona genießt ihre Gesichtsmassage.

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Von Herz zu Hand... war die Devise während der 4-monatigen Ausbildung zur Betreuungsassis tentin nach § 87b. Und genau darum geht es bei den Betreuungskräften - mit Herz und Liebe für die Bewohner da zu sein.

Die Aufgabe einer Betreuungskraft soll

vor wiegend das Begleiten, Unterstützen und manchmal Motivieren der älteren Menschen sein und Ziel ist es, deren Wohlbefinden zu steigern und letztendlich ihre Lebensqualität zu verbessern. Eine der wichtigsten Anforderungen an eine Betreu-ungskraft sind Empathie und Geduld. Das Gefühl, von jemandem verstanden zu werden, ist die Basis für auf-kommendes Vertrauen und die Voraussetzung für eine gute Beziehung zum anderen Menschen. Die innere Einstellung, dass jeder Mensch genauso wertvoll ist wie man selbst, bewirkt, dass man sich mit Achtung und Re-spekt den Menschen nähert. Ist eine Kommunikation auf verbaler Ebene nicht mehr möglich, gibt es die Möglich-keit, sich auf nonverbaler Ebene zu nähern, beispielswei-se durch Blickkontakt, sanfte Berührungen, Lächeln. Erinnerungspflege ist eine sehr wichtige Auf gabe. Hierzu gehören Gespräche über Gewohnheiten, Vorlieben, Hob-bies, aber auch Ratespiele, Sprichwörter, Kreuzworträtsel etc. Sehr beliebt ist hier im Haus das Bingo-Spielen, das die Konzentration und das Sehvermögen trainiert. Zu jeder Jahreszeit können Sinneserfahrungen gemacht werden, z.B. Naturerlebnisse im Freien oder Basale Stimulation, wie Riechen, Fühlen, Schmecken, Tasten, beispielswei-

se auch eine Aroma-Handmassage mit einem duftenden Kräuteröl. Spaziergänge bzw. Ausfahrten mit dem Rollstuhl sind im Sommer be-sonders angenehm für viele ältere

Menschen. Bewegung ist ja generell sehr wichtig. Dafür gibt es auch das Bewegungs- und Balance-Training oder die Sitztanz-Gruppe. Auch Malen, Basteln, Singen und Musizieren, Vorlesen usw. gehört zum Betreuungsange-bot. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie gemeinsames Kuchenbacken, Obst schnippeln etc. sollen helfen, die früher gelernten Fähigkeiten zu erhalten. All das soll den Bewohnern mehr Zuwendung und eine höhere Wertschätzung entgegenbringen, ihnen Austausch mit anderen Menschen und Teilhabe am Leben in der Gemein-schaft ermöglichen oder in einer Einzelbetreuung persön-liche Zuwendung und Gespräche zukommen lassen.

Vor kurzem war mir dieser Beruf noch unbekannt, in-zwischen allerdings kann ich mir fast keine sinnvollere Tätigkeit mehr vorstellen, denn immer noch sind viele Bewohner zu oft alleine. Wenn ich die Zimmertür öffne und mir ein Augenpaar freudestrahlend entgegen lächelt, dann ist das fast mehr als das, was ich mir vorgestellt hatte, mit meiner Arbeit beim Bewohner erreichen zu können. Ja, manchmal genügt schon ein Lächeln...

Monika Riemer (Betreuungsassistentin)

Die neuen Betreuungsassistentinnen: Katharina Panic (links) und Monika Riemer (oben rechts).

(Sprichwort aus Afrika)

Um einen Menschen zu heilen, braucht es einen Menschen ...... und manchmal genügt schon ein LächelnBericht von Monika Riemer über ihre neue Arbeit

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Fasching

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2015

Bilder: Alfred Edenharter

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Seit vielen Jahren begegnen wir den Rollator über-

all: im Supermarkt beim Einkaufen, in den öffentli-

chen Verkehrsmitteln, in Arztpraxen, in Wohnungen

und natürlich auch in Seniorenheimen. Der Rollator

ist im täglichen Leben angekommen!

Anfang der 90-er Jahre dagegen trat er noch

nicht so häufig in Erscheinung. Mitunter

herrschte eine gewisse Scheu, ihn öffentlich zu be-

nutzen. Vielleicht aus Scham, als „behindert“ ab-

gestempelt zu werden? Zum Glück legte sich diese

Zurückhaltung schnell, denn bereits Mitte der 90-er

Jahre war er schon öfter zu sehen. Kein Wunder, die

großartige Hilfe, die ein Rollator bietet, kann mit

keinem anderen Hilfsmittel erreicht werden.

Der Rollator ist mittlerweile von der Gesetzlichen

Krankenversicherung (GKV) als offizielles Hilfs- mittel anerkannt und kann deshalb von den Ärzten

verordnet werden. Und seit August 2005 gibt es so-

gar für das Produkt „Rollator“ eine gültige Europä-

ische Norm EN ISO 11199 Teil 2!

Wem haben wir dieses wertvolle und beliebte

Hilfsmittel eigentlich zu verdanken?

Der Rollator wurde 1978 von einer Frau(!) er-

funden, von der Schwedin Aina Wifalk. Sie war

aufgrund einer Kinderlähmung gehbehindert und

machte sich Gedanken über eine funktionierende

Gehhilfe. Über einen schwedischen Entwicklungs-

fonds nahm sie Kontakt zu einer Firma auf, die nach

ihren Ideen einen Prototyp fertigte. So war der Rol-

lator geboren und begann seinen Siegeszug in ganz

Europa. Allein in Deutschland werden jährlich ca.

500.000 Stück verkauft bzw. verordnet.

Der Rollator – Hilfe auf allen WegenAnfangs nutzten viele diese tolle Erfindung aus Schweden nur verschämt

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Gleichzeitig mit der Entwicklung dieser Gehhilfe

wurde auch ein neues Wort erfunden: „Rollator“

ist eine Wortneuschöpfung, aus dem Wort „Rolle“

entstanden. Es hat sich schnell international durch-

gesetzt.

Wie ist nun ein Rollator aufgebaut?

Den Rollator gibt es in zwei Varianten:

den „Klassiker“, der aus Metallrohren gefertigt

wird und der universell einsetzbar ist sowie dem

„Holzmodell“, das vor allem in Innenräumen be-

nutzt wird.

Der „Klassiker“ besteht aus einem Rohrrahmen-

gestell (aus Stahlrohr oder aus Aluminium) mit

4 Rädern an den unteren Rahmenteilen und mit

zwei Handgriffen an den oberen Rahmenenden.

Als Zubehörteile können vorkommen: Drahtkörbe,

Sitzflächen, Tabletts, Getränkehalter, Stockhalter

und Rückenlehnen. Diese Rollatoren lassen sich

für den Transport im Auto oder in öffentlichen Ver-

kehrsmitteln leicht zusammenklappen.

Die „Holzmodelle“ für Innenräume sind in ver-

schiedenen Holzfarbtönen, passend zum Mobiliar,

erhältlich. Sie sind besonders schmal konstruiert,

um enge Zimmertüren oder Flure leicht passieren

zu können.

Welche Funktionen besitzt der Rollator?

Mit einem Rollator können Unsicherheiten beim

Gehen ausgeglichen werden. Die Rollatoren ver-

helfen zu eigenständiger Mobilität und verringern

die Gefahr von Stürzen. Sie dienen gehbehinder-

ten oder körperlich schwachen Personen als fort-

währende Stütze beim Gehen. Um Sicherheit beim

Stehen und Aufstützen zu gewährleisten, sind alle

Rollatoren mit feststellbaren Bremsen ausgestattet.

Die Rollatoren tragen auch zu einer höheren

Lebensqualität bei dank der neu gewonnenen Mobilität.

Was ist bei der Anschaffung eines Rollators zu

beachten?

In den letzten Jahren wurden die Rollatoren ständig

weiter entwickelt, so dass sie heute alle sicher sind.

Trotzdem sollten vor der Anschaffung die Sicherheit

und Umgänglichkeit getestet werden. Sowohl die

Rutschfestigkeit auf verschiedenen Böden als auch

die Bremsen sollten geprüft werden. Auch sollte da-

rauf geachtet werden, dass der Rollator Rückstrahler

besitzt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Wichtig ist außerdem die richtige Einstellung der

Griffhöhe, die am besten ein Fachmann vornimmt.

Wenn all das beachtet wird, wird der Rollator nicht

nur Hilfestellung leisten, sondern auch viel Freude

bereiten.

In unserem Heim können wir viele Bewohnerinnen

und Bewohner beobachten, wie geschickt und ver-

traut sie mit „ihrem“ Rollator umgehen. Sie haben

ihn oft geschmückt mit Blumen oder kleinen Figu-

ren, so dass er zu einem liebgewordenen Begleiter

erwachsen ist.

Dank der großartigen Erfindung der Schwedin

Wifalk hat er unzähligen Menschen geholfen und

ihnen wieder Sicherheit gegeben. Ein herzliches

Dankeschön an diese wunderbare Frau.

Wolf-Dieter Presuhn (Bewohnervertretung)

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Unterwegs auf Kaulbachs Spuren

Zu unserer „Martins-

gemeinde“ gehört

auch die Kaulbachstraße.

Die Straße mit ihren Men-

schen, ihren Geschäften,

ihren Plätzen ist Heimat

für viele unserer „Marti-

ner“. Inzwischen ist der

anschließende Kaulbach-

platz sogar die nächstge-

legene U-Bahnstation für

Besucher und Personal des

Heimes geworden

Wer aber war Kaulbach? Wilhelm von Kaulbach (1805 –

1874 ) war einer der erfolgreichsten Historienmaler des

19. Jahrhunderts. Er gehörte zu der Generation, in deren

Werk sich das Erbe der deutschen Romantik einerseits

mit dem Historismus, andererseits mit dem Realismus

verband. Sein Lehrer war Peter von Cornelius.

1826 kam Kaulbach nach München. Dort wurde er

1849 Direktor der Kunstakademie. In seinen Decken-

und Wandgemälden wählte Themen, die seiner Neigung

für das Theatralische entsprachen, z.B. den Turmbau zu

Babel, die Blüte Griechenlands, die Zerstörung Jerusa-

lems, Hunnenschlacht (Neue Pinakothek), Kreuzzug,

Reformation. Kaulbachs Hauptwerk war die „Welt-

geschichte“ im Treppenhaus des Neuen Museums in

Berlin. Es wurde im 2. Weltkrieg komplett zerstört.

Berühmt wurden auch Kaulbachs Druckgrafiken zu

Goethes „Reineke Fuchs“ oder Schillers „Verbrecher

aus verlorener Ehre“. Kaulbach starb 1874 bei der

großen Münchener Epidemie an Cholera und wurde

auf dem Alten Südlichen Friedhof begraben.

Was hat Kaulbach mit Nürnberg zu tun? 1828 war

er anlässlich der Dürer-Feiern in der Stadt und schuf

eine Zeichnung „Dürers Vermählung mit Agnes Frey“.

Im Germanischen Nationalmuseum hängt ein Wand-

gemälde von Wilhelm Kaulbach. Der Text dazu: „Der

erste und größte Kaiser des deutschen Reiches, Karl

der Große, noch als Leiche sitzend auf dem Kaiser-

stuhl seiner Herrlichkeit, doch starr und unmächtig, das

Reichsschwert in der Rechten, das Evangelienbuch als

Schutzherr der Kirche auf den Knien haltend, in tiefer

Gruft des Domes zu Aachen, wird nach fast 200jähriger

Grabesruhe, im Jahr 1000, besucht von dem jugend-

lichen hochaufstrebenden Kaiser, Otto III., der erstaunt

und erschrocken über die kaiserliche Majestät seines

großen Vorgängers auf der Treppe der Kaisergruft

stehen bleibt.“

Text und Fotos: Anni Senft

Das Team der Apotheke am Kaulbachplatz

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Am 13. Mai 2015 um 15 Uhr eröffne-

te eine kleine Ausstellung der Künstlerin

Christine Nikol in unserer Cafeteria. Die Bil-

der bestechen durch ihre auffallende und flä-

chige Farbgebung und beschäftigen sich in ver-

schiedener Weise mit Themen aus dem Alltag.

Die geborene Ambergerin Christine Nikol studierte

in Nürnberg Kommunikationsdesign sowie Male-

rei bei Prof. Ludwig Schar und wurde zuletzt mit

dem Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten aus-

gezeichnet.

Die Kunsttherapeutin Karin Blum führte in das Werk

der Nürnberger Künstlerin ein. Die Ausstellung ist

zu den Öffnungszeiten der Cafeteria (Dienstag bis

Donnerstag und Samstag/Sonntag von 15.00 Uhr

bis 17.00 Uhr) noch bis Ende Juli zu sehen.

Herr Presuh, Karin Blum und Christine Nikol.

Ausstellung Christine Nikol

Die Bewohner bei der Ausstellung in fröhlicher Runde.

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Im August 1942 begann der Bombenterror gegen Nürnberg.

Die britische Air Force begann damals Wohnviertel syste-

matisch auszulöschen. Bereits vom 10./11. August 1943 war

der Stadtteil Wöhrd betroffen. Meine Eltern und meine Ge-

schwister wohnten in der Hohfederstraße, nahe der Sulzba-

cher Straße. Meine Schule war in der Bartholomäus Straße.

Nach der vierten Klasse sollte ich im Melanchthon-Gym-

nasium eingeschult werden. Diese Schule konnte ich nicht

mehr besuchen, weil der Bombenangriff im August 1943

weitgehend die Häuser in Wöhrd zerstörte. Unser Haus wur-

de von einer Sprengbombe getroffen.

Sieben Bewohner dieses Hauses schafften den Weg zu

dem rettenden Luftschutzbunker nicht mehr. In dieser

Nacht kamen 585 Nürnberger ums Leben.

Meine Eltern und meine Geschwister waren obdachlos. Die

St.-Josef-Kirche an der Sulzbacher Straße, in der ich damals

Ministrant war, war zerstört, ebenso die evangelische Bartho-

lomäuskirche. In dieser Nacht war auch die Martinskirche in

Flammen gestanden. Die erste zerstörte Kirche Nürnbergs

war die Kraftshofer Wehrkirche im Februar 1943. Dieser

Angriff galt damals dem Flughafen. Nachdem wir alles ver-

loren hatten, zog meine Mutter mit den drei Kindern zu den

Großeltern in Troschenreuth, bei Pegnitz. Der Vater bekam

eine Wohnung in der Voltastraße zugeteilt. Er sorgte um das

nötigste Mobiliar. Gerade als die Familie wieder nach Nürn-

berg zurückziehen wollte, wurde diese Wohnung und unser

armseliges Hab und Gut wieder zerstört. Daraufhin wurde

der Vater zur Wehrmacht eingezogen. Mein Bruder wurde

in Troschenreuth eingeschult. Ich ging als Fahrschüler zum

Gymnasium nach Bayreuth.

Als in Nürnberg alles in Trümmern lag Vor 70 Jahren - am 20. April 1945 - ging in Nürnberg der Krieg zu Ende

Die Altstadt Nürnbergs war in Trümmern, als die US-Armee einrückte.

Kraftshofer Wehrkirche im Februar 1943Wöhrd war ausgelöscht. (Unten am Rand war unser Haus)

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Der tägliche Schulweg dauerte eine Stunde. Um 6:00 Uhr

fuhr der Zug von Pegnitz nach Bayreuth ab. Diese Stadt

wurde durch die Bombardierung weitgehend verschont.

Nachdem der Vater aus russischer Gefangenschaft zurück-

gekehrt war und eine Notwohnung bezogen hatte, sah ich

erstmals das Ausmaß der Trümmerberge in Nürnberg. Ne-

ben dem Hauptbahnhof war das Neue Gymnasium. Als die-

se Schule wieder halbwegs bewohnbar war, ging ich 8 Jahre

dorthin. 1952 machte ich Abitur. Viele Jahre sah ich täglich

vom Frauentor bis zum Hauptmarkt und der Sebalduskirche

nur Ruinen.

Ich wundere mich zunehmend, wie diese Menschen den

Aufbau der Stadt geschafft haben. Ich bin nur ein kleines

Rädchen in dieser Stadt, zugleich aber bin stolz darauf, dass

der Krieg und der Naziterror überwunden ist und heute die

Stadt Nürnberg des „Deutschen Reiches Schatzkästlein“ im-

mer noch bezeichnet werden kann.

Die Sebalduskirche, die Industrie- und Handelskammer und das Rathaus waren Ruinen.

Frauenkirche und alle Kirchen der Altstadt waren Opfer des Krieges.

Durch die Tür der Taufkapelle schauten die Gläubigen auf die ausgebrannte Kirche in St. Martin, die im August 1943 zerstört war. Am Kobergerplatz wurden die gefallenen Soldaten notdürftig bestattet.

Text und Bilder: Pfarrer i.R. Ferdinand Rieger

Die Stadt Nürnberg war durch 44 kleinere und größere

Luftangriffen schwer beschädigt. Die Bilanz des Krieges

in der Stadt: Über 8000 Tote, über 180000 Obdachlose

und über 13000 zerstörte Häuser.

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Unsere Verstorbenen

Frau Lotte Marie Weinstock *26.10.1925 +23.12.2014Herr Walter Kuhn*13.05.1937 +24.12.2014Frau Erika Pflaum*29.09.1928 +27.12.2014Frau Charlotte Stix*05.09.1925 +11.01.2015Frau Emilie Weiß*12.04.1924 +29.01.2015Frau Hertha Frieda Latteyer*27.01.1925 +08.02.2015Herr Rainer Johannes Dürr*13.02.1933 +11.02.2015Frau Helene Suft*01.11.1921 +12.02.2015Frau Elisabeth Halupczok *03.08.1921 +16.02.2015Herr Horst Opitz*09.06.1933 +16.02.2015Frau Maria Armer*28.11.1920 +19.02.2015

Herr Fritz Schmidt*18.10.1919 +21.02.2015Frau Rita Rau*13.06.1924 +23.02.2015Frau Anna Kalb*22.08.1921 +24.02.2015Frau Klara Sterzel*26.09.1919 +25.02.2015Frau Anna Weiß*25.12.1928 +25.02.2015Frau Ruth Stahl*24.11.1928 +02.03.2015Frau Barbara Wein*01.11.1919 +20.03.2015Frau Walburga Fritz*18.11.1918 +26.03.2015Frau Erna Goller-Distler*07.01.1922 +27.03.2015Herr Herbert Stahl*04.01.1929 +09.04.2015Herr Hans-Jürgen Graeser*03.10.1929 +15.05.2015

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Unseren „Geburtstagskindern“ ab dem 90. Lebensjahr

Es gratuliert das Stift St. Martin nachträglich ganz herzlich:

Zum 99. Geburtstag

Frau Martha Utzelmann am 11.03.

Zum 95. Geburtstag

Frau Luise Böhrer am 18.12.

Frau Klara Berner am 29.12.

Frau Ursula Janz am 18.02.

Zum 94. Geburtstag

Frau Rosemarie Graeser am 02.03.

Frau Elisabeth Hirschmann am 10.03.

Zum 93. Geburtstag

Frau Stilla Watzl am 08.12

Frau Frieda Thomas am 01.05.

Zum 92. Geburtstag

Frau Edith Bolz-Maxreiter am 15.12.

Frau Charlotte Linne am 28.05.

Zum 91. Geburtstag

Frau Johanna Behringer am 03.01.

Zum 90. Geburtstag

Frau Anneliese Hawjr am 01.12.

Herr Erwin Brau am 03.02.

Herr Kurt Adam Lechner am 01.03.

Frau Renate Büschel am 12.03.

Frau Adelheid Dingler am 16.03.

Frau Annemarie Reiß am 01.05.

Religiöse Angebote im Haus

Katholische Gottesdienste

Dienstag: 10.00 Uhr mit Pfarrer Rieger

Donnerstag: 16.00 Uhr Pfarrei St. Martin

Samstag: 15.45 Uhr Pater Majszük Tadeus CSsR

Evangelische Gottesdienste

Bitte beachten Sie den Aushang

Rosenkranz

Freitag: 15.00 Uhr mit den St. Josef Schwestern

Gottesdienste in St. Martin

Samstag: 17.30 Uhr Vorabendmesse Amt

Sonntag: 8.30 Uhr Hl. Messe

10.30 Uhr Hl. Messe

Gottesdienste in St. Matthäus

Sonntag: 9.30 Uhr Gottesdienst

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