Langsam krochen sie über die Tischplatte und reihten sich ordentlich auf, bis sie am richtigen Ort angekommen waren und mit ihren fahlen, durchscheinenden Leibern Buchstaben und ganze Worte formten. Über viele Wochen hinweg teilten die Larven ihr so mit, wie sie dem tristen Gefängnis ihres Familien- lebens entgehen könnte. Sie lehrten sie die geheimen Worte und Formeln, die nur Kreaturen kennen, die, wie sie selbst, in einem Zwischenstadium sind. Die, wie sie selbst, nur darauf warten, sich zu verwandeln und mit etwas zu verschmelzen, das größer ist als sie selbst. Voll freudiger Erwartung, nervös wie eine ver- sprochene Braut, die zum ersten Mal ihren zukünftigen Gemahl sehen wird, machte sie sich daran, die geheimen Riten zu zele- brieren und mit ihren Freunden zu verschmelzen. Die Maden halfen ihr auch dabei, indem sie mit ihren Leibern die Zeichen formten und somit den Weg bereiteten. Als sich der Boden unter ihr öffnete und sie durch Zeit und Raum fiel, war sie noch voll der Vorfreude. Als sie die riesige Made erblickte, die zwischen den Rissen und Winkeln von Raum und Zeit auf sie wartete, war sie der Ekstase nahe und warf sich begierig dem zuckenden Scheinfüßchen entgegen, das sich ihr wie eine rettende Hand entgegenstreckte. Erst als sie durch die zähe Membran gesickert war und die brennenden Verdauungssäfte ihre Haut auflösten und in ihre Lungen eindrangen, erkannte sie, was sie für eine Närrin gewesen war... Idh-Yaa ist eine riesige, pulsierende, wurmartige Krea- tur, die unter der Oberfläche des Doppelsterns Xoth lebt. Einige obskure Quellen bahupten, dass Idh-Yaa die erste von drei Gefährtinnen des Großen Cthulhu gewesen sei, bevor dieser in Richtung Erde aufbrach. Idh-Yaa blieb auf Xoth zurück, während Cthulhu zusammen mit ihren ge- meinsamen Nachkommen Cthylla, Zoth-Ommog, Ghata- nothoa und Ythogtha zur Erde flog. Seriöse Wissenschaft- ler des Mythos bezweifeln allerdings, dass es eine solche „Familie Cthulhus“ gibt, und gehen davon aus, dass es sich nur um Erklärungsversuche von Wichtigtuern han- delt, die menschliche Maßstäbe an den Mythos anlegen und mit menschlichen Normen zu erklären versuchen, was sie nicht verstehen können. Kult: Idh-Yaa wird von den Xothianern und anderen seltsamen Wesen, die auf dem Doppelstern leben, verehrt. Sie bewegt sich dort kaum von der Stelle und es gibt auch keinen bekannten Idh-Yaa-Kult auf Er- den. Allerdings wird sie in The Ponape Scripture erwähnt. Angriffe und besondere Eigenschaften: Nachdem sie zunächst durch Gebete und ei- nen Kontakt-Zauber günstig gestimmt wurde, bewegt Idh- Yaa ihren Körper und lässt die Planetenoberfläche unter ihren Beschwörern aufbrechen. Eini- ge stürzen hinein und werden von ihrer milchigen, halbfesten Körpermasse absorbiert. Wäh- rend sie diejenigen Unglückli- chen, die ihre Balance verloren haben, verdaut, lässt sie gleich- zeitig klebrige Scheinfüßchen hervorschnellen, mit denen sie weitere Opfer in ihren Leib zieht. Für viele ihrer Anbeter ist ein solches Ende die größte Ehre, die ihnen zuteil werden kann – jemand, der bei einer solchen Opferung nicht auser- wählt wird, bringt Schande über sich. Diejenigen Opfer, die mit dem Körper Idh-Yaas in Kon- takt kommen, kleben fest und werden langsam absorbiert. Will jemand entkommen, so kann er versuchen, sich von dem klebri- gen Schleim loszureißen, indem er auf der Widerstandstabelle die ST der Großen Alten mit seiner eigenen ST überwindet. Opfer werden mit einer Geschwindig- keit von 5 GR-Punkten pro Run- de absorbiert. Wurde ein Wesen Alternative Buchseite aus dem Comic „Hellboy: The Third Wish“. So nie erschienen, dafür mit einem anderen Dämon. Die Gottheiten des Mythos 313 Malleus Monstrorum H. P. Lovecrafts Cthulhu — das Rollenspiel Sample file
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Malleus Monstrorum H. P. Lovecrafts Cthulhu das Rollenspiel · von drei Gefährtinnen des Großen Cthulhu gewesen sei, bevor dieser in Richtung Erde aufbrach. Idh-Yaa blieb auf Xoth
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Langsam krochen sie über die Tischplatte und reihten sich
ordentlich auf, bis sie am richtigen Ort angekommen waren
und mit ihren fahlen, durchscheinenden Leibern Buchstaben
und ganze Worte formten. Über viele Wochen hinweg teilten die
Larven ihr so mit, wie sie dem tristen Gefängnis ihres Familien-
lebens entgehen könnte. Sie lehrten sie die geheimen Worte und
Formeln, die nur Kreaturen kennen, die, wie sie selbst, in einem
Zwischenstadium sind. Die, wie sie selbst, nur darauf warten,
sich zu verwandeln und mit etwas zu verschmelzen, das größer
ist als sie selbst. Voll freudiger Erwartung, nervös wie eine ver-
sprochene Braut, die zum ersten Mal ihren zukünftigen Gemahl
sehen wird, machte sie sich daran, die geheimen Riten zu zele-
brieren und mit ihren Freunden zu verschmelzen. Die Maden
halfen ihr auch dabei, indem sie mit ihren Leibern die Zeichen
formten und somit den Weg bereiteten. Als sich der Boden unter
ihr öffnete und sie durch Zeit und Raum fiel, war sie noch voll
der Vorfreude. Als sie die riesige Made erblickte, die zwischen
den Rissen und Winkeln von Raum und Zeit auf sie wartete,
war sie der Ekstase nahe und warf sich begierig dem zuckenden
Scheinfüßchen entgegen, das sich ihr wie eine rettende Hand
entgegenstreckte. Erst als sie durch die zähe Membran gesickert
war und die brennenden Verdauungssäfte ihre Haut auflösten
und in ihre Lungen eindrangen, erkannte sie, was sie für eine
Närrin gewesen war...
Idh-Yaa ist eine riesige, pulsierende, wurmartige Krea-
tur, die unter der Oberfläche des Doppelsterns Xoth lebt.
Einige obskure Quellen bahupten, dass Idh-Yaa die erste
von drei Gefährtinnen des Großen Cthulhu gewesen sei,
bevor dieser in Richtung Erde aufbrach. Idh-Yaa blieb auf
Xoth zurück, während Cthulhu zusammen mit ihren ge-
meinsamen Nachkommen Cthylla, Zoth-Ommog, Ghata-
nothoa und Ythogtha zur Erde flog. Seriöse Wissenschaft-
ler des Mythos bezweifeln allerdings, dass es eine solche
„Familie Cthulhus“ gibt, und gehen davon aus, dass es
sich nur um Erklärungsversuche von Wichtigtuern han-
delt, die menschliche Maßstäbe an den Mythos anlegen
und mit menschlichen Normen zu erklären versuchen,
was sie nicht verstehen können.
Kult: Idh-Yaa wird von den Xothianern und anderen
seltsamen Wesen, die auf dem
Doppelstern leben, verehrt. Sie
bewegt sich dort kaum von der
Stelle und es gibt auch keinen
bekannten Idh-Yaa-Kult auf Er-
den. Allerdings wird sie in The
Ponape Scripture erwähnt.
Angriffe und besondere
Eigenschaften: Nachdem sie
zunächst durch Gebete und ei-
nen Kontakt-Zauber günstig
gestimmt wurde, bewegt Idh-
Yaa ihren Körper und lässt die
Planetenoberfläche unter ihren
Beschwörern aufbrechen. Eini-
ge stürzen hinein und werden
von ihrer milchigen, halbfesten
Körpermasse absorbiert. Wäh-
rend sie diejenigen Unglückli-
chen, die ihre Balance verloren
haben, verdaut, lässt sie gleich-
zeitig klebrige Scheinfüßchen
hervorschnellen, mit denen
sie weitere Opfer in ihren Leib
zieht. Für viele ihrer Anbeter
ist ein solches Ende die größte
Ehre, die ihnen zuteil werden
kann – jemand, der bei einer
solchen Opferung nicht auser-
wählt wird, bringt Schande über
sich. Diejenigen Opfer, die mit
dem Körper Idh-Yaas in Kon-
takt kommen, kleben fest und
werden langsam absorbiert. Will
jemand entkommen, so kann er
versuchen, sich von dem klebri-
gen Schleim loszureißen, indem
er auf der Widerstandstabelle die
ST der Großen Alten mit seiner
eigenen ST überwindet. Opfer
werden mit einer Geschwindig-
keit von 5 GR-Punkten pro Run-
de absorbiert. Wurde ein Wesen
Alternative Buchseite aus dem Comic „Hellboy: The Third Wish“. So nie erschienen, dafür mit
einem anderen Dämon.
Die Gottheiten des Mythos 313
Malleus Monstrorum H. P. Lovecrafts Cthulhu — das Rollenspiel
Sample
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in den Leib der Große Alten absorbiert, fängt es an zu
ertrinken (siehe Regeln für Ertrinken). Absorbierte Opfer
können versuchen zu entkommen, indem sie ein Loch
in Idh-Yaas zähflüssiges Fleisch schneiden und sich dann
aus dem Körper herauswinden.
... eines Tages war meine Schwester einfach verschwunden.
Wie jeden Morgen hatte sie sich in ihrem Zimmer eingeschlos-
sen, um sich um ihre Insektenzucht zu kümmern. Schon als
Kind war sie von diesen widerlichen Tierchen wie besessen. Als
sie zum Mittagessen nicht erschien, machten wir uns Sorgen und
klopften beharrlich an ihre Tür. Sie reagierte nicht, und so trat
Vater die Tür ein. Sie war aber nicht mehr im Zimmer, und
auch das Fenster war fest verschlossen. In Raum hing nur ein
atemberaubender Gestank, und überall lagen tote Maden und
Larven herum. Wir haben sie nie wieder gesehen...
Idh-Yaa wird beschrieben in:
Daniel Harms, „Encyclopedia Cthulhiana“
Iod, Großer Alter
... er war es gewöhnt, vorsichtig auf diesen schlechten Straßen in
den weiten, schweigenden Wäldern zu fahren, zumal ihm schon
oft genug Wild vor den Wagen geraten war. Deswegen konnte
er auch rechtzeitig anhalten, als ihm das weitgehend entkleide-
te, schwarzhaarige Mädchen vor den Wagen sprang, mehr ein
Kind noch, aber mit ernsten und vor allem erfahrenen Augen,
die jetzt von unsäglicher Furcht erfüllt schienen.
Sie sprach wenig und was sie sprach, war in so breitem Dia-
lekt, dass sie nur aus einem der abgelegenen Walddörfer in die-
ser Gegend stammen konnte. Sie kauerte sich auf dem Rücksitz
zusammen und drängte ihn in stummen Gebärden, den Wagen
zu wenden und aus diesen Wäldern zu fliehen.
Obwohl er groß und selbstbewusst war und öfters in diesen
Wäldern auf Jagd ging, beunruhigte ihn ihre Angst so, dass er
sich zur Umkehr entschloss, zumal auch sein Instinkt ihm zu-
flüsterte, dass nicht ganz menschlich sei, was ihm nun folgte, und
von Dunwichs Wäldern hörte man allerlei seltsame Geschich-
ten. Ihre Hand klammerte sich plötzlich in seinen rechten Arm,
während sie irgendwo in den Himmel über den schweigenden,
dunklen Bäumen zeigte und flüsterte, Iod, Iod. Dort, wohin sie
zeigte, schien ihm auch eine seltsam geformte Gewitterfront zu
liegen, eher eine unförmige, weit ausgebreitete Wolke, aus der
hin und wieder bläuliche Blitze hervorstachen.
Dann aber sah er, wie sich aus dieser Wolke etwas löste,
etwas, wie gebündelter, leuchtender Kristall, und sich auf die
Straße hernieder senkte, wo es ihnen in irrwitziger Hast hinter-
her krabbelte. So sehr er dann auch seinen Wagen aus den Wäl-
dern jagte, dieses Ding glitt schneller hinter ihm her, ein Ding,
welches aus leuchtendem Kristall bestand, von fleischlichem
Rankengewächs umgeben, ein Ding auf schlangengleichen Ar-
men, über dessen kristallgebündelter Mitte ein einzelnes graues
Auge thronte, welches in unversöhnlicher Jagdleidenschaft jede
ihrer Bewegungen verfolgte.
Als dann sein Wagen zwischen brechenden Bäumen zerriss
und er hinausgeschleudert wurde, sah er noch, wie dieses Ding
sich mit seinem schlangengleichen Gliedergerank über das zu-
sammengesunkene Mädchen beugte, ehe es auch ihn erfasste.
Aber der Tod, der kam nicht, obwohl er ihn erwartete und er in
seinem toten Körper von nun an ewig leben sollte...
Dieser Große Alte ist ein seltsames Konglomerat aus
Tier, Mineral und Pflanze. Wenn er erscheint, erscheint
zuerst ein großer, schwarzer Schatten oder Vorhang in
der Luft, gefolgt von einem blendenden Licht, aus wel-
chem der Große Alte hervorschwebt.
Iod wird in den Mythosbüchern The Ishakshar, The Book
of Iod und Prinns De Vermis Mysteriis erwähnt.
Kulte: Iod wurde von vielen Frühmenschen verehrt,
heute ist er jedoch fast vergessen.
Angriffe: Iod lähmt seine Opfer zuerst und lässt dann
seine Tentakel zugreifen, mit denen er die Seelen seiner
Opfer aufzehrt (diese verlieren 2W10 MA pro Runde).
Sinkt die MA eines Opfers auf 0, so ist es tot, obgleich
sein Gehirn noch weiterlebt, für immer in einem toten
Körper gefangen.
Lähmung: Um seine Gegner zu lähmen, muss Iod
diese mit einer MA-Kraftprobe bezwingen. Ein derart
gefangenes Opfer hat daraufhin pro Runde einen weite-