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01 | 2012
Magazin
Lymph-Kompressionstherapie mit VenoTrain curaflowIntensive
Kompression bietet hohe Behandlungssicherheit Seite 24
Vereinte Kompetenz für mehr LebensqualitätOrthopädische
Einlagenversorgung mit ErgoPad redux hallux Seite 20
Objektive Daten ergänzen Intuition Elektronisches Prothesen-
aufbausystem Compas Seite 33
Vom Behandeln und VergessenMultimodal gegen den Schmerz
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K O M P R E S S I O N S S T R Ü M P F E
Bewegung erleben: www.bauerfeind.com
microMeine Gesundheit – mein Stil.
Der beliebte Kompressionsstrumpf mit hohem Mikrofaser-Anteilfür
ein angenehm leichtes Tragegefühl. Blickdicht in
zahlreichenAusführungen, Farben und Designs – für Ihren
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13.01.2012 09:32:46
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lifemagazin1/2012 3
Bilder:B
auerfeindAG
EDITOrIaL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Bilder:B
auerfeindAG
haben Sie auch manchmal „rücken“? Dann befinden Sie sich in
bester Gesellschaft. Dem „Spiegel“ zufolge haben es 40 Prozent der
Deutschen im Kreuz. Doch egal, ob rücken-, Schulter-, Fuß- oder
Knieschmerzen, meist ist zur Schmerzlinderung eine auf
verschie-denen Säulen beruhende, also eine multi-modale Therapie
nötig. Eine wesentliche Behandlungssäule stellt dabei vielfach die
Versorgung mit orthopädischen Hilfsmitteln dar. Sie können
stabilisieren, Schmerzen lindern und dazu beitragen, dass Bewegung
wieder – möglichst schmerzfrei – erlebbar wird. In unserem Fokus
(ab Seite 12) lernen Sie eine junge Triathletin kennen, die dank
der SacroLoc, einer Orthese zur Stabilisierung und Entlastung des
Beckens und der Ilio-sacralgelenke, wieder Wettkämpfe bestreiten
kann. Darüber hinaus erfahren Sie im Fokus Interessantes zu
Schmerzen von Schmerz-forscher Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger. Er
hat auch den Begriff „Schmerzgedächtnis“ geprägt.
Sich ohne Schmerzen bewegen, das war auch das Ziel von Elke
Schmahl-Gerwin. Die ältere
Dame leidet an einer Großzehenversteifung, einem Hallux rigidus.
Zu ihrem Behandlungs-plan gehört neben einer medikamentösen
Schmerzbehandlung und Physiotherapie auch eine orthopädische
Einlagenversorgung mit der neuen Bauerfeind-Einlage ErgoPad redux
hallux (S. 20 ff.). Mit dieser Einlage wird die restbeweglichkeit
aus dem Gelenk genommen, damit die Patientin bequem abrollen kann
und mehr Stabilität bekommt.Kleiner Tipp: Wenn Sie mehr über den
spezi-ellen aufbau der Einlage wissen wollen und ein Smartphone
besitzen, gelangen Sie über den Qr-Code am Ende des artikels gleich
auf die entsprechenden Seiten im Bauerfeind-Internetauftritt.
Damit orthopädische Hilfsmittel richtig wir-ken können, müssen
Sie auch richtig sitzen. Für eine passgenaue Versorgung spielen
heutzutage moderne Mess- und Fertigungs-techniken eine große rolle.
Dass diese zu-dem einen wesentlichen Imagefaktor darstel-len, weiß
auch Bauerfeind-Qualitätspartner Holger Otto. In seinem
motion-center Holger Otto in Schleswig-Holstein setzt er dabei
unter anderem auf Bodytronic (S. 26 f.).
In dieser ersten ausgabe des Jahres widmen wir uns zudem dem
Versorgungsstrukturge-setz, das Ende 2011 nach langen
Verhandlun-gen vom Bundestag beschlossen wurde. Über seine
auswirkungen sprach life mit Dr. Burk-hard John, Vorsitzender der
Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-anhalt (S. 28 f.).
Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr
Tiago da Silva,Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
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4 lifemagazin1/2012
InHaLT
Bilder:F
otolia/psdesign1
(Titelbild
),Con
nyKurz,StefanDu
rstewitz,m
otion-centerHolge
rOtto,Fotolia/VictoriaLiu
Bei der Schmerzwahrneh-mung werden unter anderem neuronale
Signale aus den Schmerznervenfasern an das Gehirn weitergeleitet.
aber auch viele weitere, subjektive Faktoren bestim-men den
Schmerz.
Titelbild
Multimodal gegen den SchmerzWenn Schmerz sich erst einmal ins
„Schmerzgedächtnis“ eingebrannt hat , ist es schwer, ihn wieder zu
„verlernen“. Gefragt ist ein multimodaler ansatz, der neben
Medikamenten, Bewegung und Physiotherapie auch orthopädische
Hilfsmittel beinhalten kann.
Fokus Seite 12
Multimodal gegen den Schmerz – Seite 12
IMpreSSuM:
BauerfeindlifeMagazinErscheinungsweise: dreimal pro JahrGedruckt
auf chlorfrei gebleichtem Papier
Herausgeber:Bauerfeind aG Triebeser Straße 16 07937
Zeulenroda-Triebes, Germany Tel. +49(0)36628-66-1000
[email protected] www.bauerfeind.com
Autoren und redaktionsbeirat dieser Ausgabe:Jürgen Baden,
Kristina Bardele, Michaela Biermayer, Silvia Dethloff-Kuntze, Bernd
Festerling, Simone Gebler, Kirsten Göpel , Christian Grimm , Bianca
Herrmann, Peggy Kajrjakow, Michael Kießling, Dr. Gerd röder, Daniel
röper, august Sauerhammer, Eike Scheibenhofer, Dr. rainer
Scheuermann, Klaus Späne, Dr. alexander Uhl
Verlag und redaktion:mk publishing GmbH Döllgaststraße 7–9,
86199 augsburg, Germany Tel. +49(0)821-34457-0 [email protected]
www.mkpublishing.denamentlich gekennzeichnete artikel geben die
Meinung des autors, nicht jedoch die des Herausgebers wieder.aus
Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in der regel die männliche
Schreibweise verwendet. Der Herausgeber weist an dieser Stelle
ausdrücklich darauf hin, dass sowohl die männ liche als auch die
weibliche Schreibweise für die ent-sprechenden Beiträge gemeint
ist.
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InHaLT
lifemagazin1/2012 5
ErgoPad redux hallux– Seite 20
Therapiesicherheit und Komfort – Seite 24 Tauchen: Eine andere
Welt – Seite 30
Technik bringt Vorsprung – Seite 26
3 Editorial
4 Impressum
8 news
34 Termine
34 Fünf Fragen an...
Momente Seite 6Mit Blei zu Silber
Fokus Seite 1212 Vom Behandeln und Vergessen
Multimodal gegen den Schmerz
16 Schmerztherapie mit SacroLoc„Die Verzweiflung war groß“
Medical Seite 1818 GenuTrain S Pro ergänzt
Produktpalette Die richtige Therapie für jedes Knie
20 ErgoPad redux halluxVereinte Kompetenz für mehr
Lebensqualität
23 Bauerfeind Phlebology award 2011Studiendesign schließt
Forschungslücke
24 Lymph-KompressionsversorgungTherapiesicherheit und
Komfort
25 VenoTrain curaflow-Patientin„ein gutes Gefühl“
Handel & Technik Seite 2626 motion-center Holger Otto
Technik bringt Vorsprung
33 Elektronisches aufbausystem CompasObjektive Daten ergänzen
Intuition
Gesundheitswesen Seite 2828 Versorgungsstrukturgesetz
„Letztendlich werden alle Arztgruppen profitieren“
Bewegung erleben Seite 3030 Outdoorerlebnis Tauchen
eine andere Welt
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6 lifemagazin1/2012
MOMEnTE
Bild:S
tefanDu
rstewitz
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lifemagazin1/2012 7
MOMEnTE
rennrodler tragen unter ihrem rennanzug häufig Bleiwesten und
-hosen, um damit die Gewichtsunterschiede zu den Konkurrenten
auszugleichen. Denn das Gesamtgewicht entscheidet mit über die
Geschwindigkeit des Schlittens – und damit über Sieg und
nie-derlage. Für die rennrodler des nordrhein-Westfälischen Bob-
und Schlittensportverbands e. V. unterstützte Bauerfeind die
anfer-tigung von Bleiwesten und -hosen. Bauerfeind Qualitätspartner
Sanitätshaus Jarkowski in Viersen nahm im vergangenen Herbst bei
den rodlern Maß. In Winterberg im rothaargebirge wurden die
Kleidungsstücke anschließend von Mitarbeitern des Sanitätshauses
auf alle athleten exakt angepasst , um eine optimale Posi
tionierung der Blei-Inlays zu erreichen. Mit Erfolg! Das
rodeldoppel robin Geueke und David Gamm (im Bild) erkämpfte sich
beim ersten Junior-Weltcup der Saison 2011/2012 in Park City
sogleich einen hervorragenden zweiten Platz. Sie mussten sich nur
ihren Gast-gebern aus den Vereinigten Staaten geschlagen geben.
†
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8 lifemagazin1/2012
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auerfeind,Fotolia/picturia
nEWS
Diagnostik von Venenerkrankungen Bodytronic 200 klinisch
validiertUnter der Leitung von Professor Dr. anke Strölin von der
Universitätshaut-klinik Tübingen überprüfte ein Ärzteteam die
Tauglichkeit des Lichtreflexions-geräts Bodytronic 200 für den
Klinikalltag. Das kabellose System misst den Blutrückfluss in den
oberflächlichen Venen und ist damit Bestandteil der Diagnostik von
Venenerkrankungen. Für die Validierung wurde das System mit
Standardklinik geräten verglichen. Die Grundlage für den Vergleich
bildeten die Parameter „venöse Wiederauffüllzeit“ und „venöse
Pumpleistung“. Die Prüfer beurteilten überdies die
anwenderfreundlichkeit für den Bediener, den Messablauf, die
robustheit des Geräts sowie die Ergebnissicherheit und
-darstellung. Positiv überzeugt haben die einfache Handhabung sowie
die Flexibilität von Bodytronic 200. Weitere Informationen zu
Bodytronic unter der kostenlosen Servicenummer 0800-001 05 12.
†
Bodytronic200erlaubteineschnelle,unkomplizierteMessungderVenenfunktion.
Phlebologische PraxisVenoTrain-Kasuistiken abforderbarBauerfeind
unterstützt den erfahrungswissen-schaftlichen austausch von Ärzten
und hat aktuelle Fallberichte zur Verordnung von
VenoTrain-Kompressionsstrümpfen bei phle- bologischen Indikationen
gesammelt und als Studienblätter aufbereitet. Diese stellen in-
teressierten Lesern übersichtlich auf einem Blatt die
Patientenvorgeschichte, den Behand- lungsansatz sowie den Verlauf
vor und geben die Einschätzung des behandelnden arztes zum
Therapieerfolg wieder. Vorgestellt wird u. a. die Behandlung des
Ulcus cruris venosum mit VenoTrain ulcertec. Die Studienblätter
richten sich an Ärzte und Therapeuten und können über den
Bauerfeind-außendienst angefordert werden. †
IndenKasuistikenzurKompressions-
therapiegebenÄrzteihreErfahrungen
weiter.
Prof.Dr.H.A.MartinoNeumann(Mitte)nimmtdieAuszeichnungentgegen.Links:Dr.Hans-JürgenThomä,BauerfeindAG,rechts:Prof.Dr.EberhardRabe,PräsidentderDeutschenGesell-schaftfürPhlebologie.
auszeichnung für Prof. Martino neumann ratschow-Medaille
verliehenZur Ehrung seines Lebenswerks auf dem Gebiet der
Gefäßmedizin wurde Prof. Dr. med. H. a. Martino neumann im Oktober
auf der 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie
(DGP) die ratschow-Gedächtnismedaille verliehen. Seit mehreren
Jahren sponsert Bauerfeind diesen Preis. Der international
anerkannte Dermatologe und Phlebologe Prof. neumann hat sich
kontinuierlich für die Evidenz der Kompressionstherapie als
Standardbehandlung ausgesprochen. Seit 2002 ist der niederländer
ärztlicher Leiter des Departments für Dermatologie und Venerologie
des Erasmus Univer-sitair Medisch Centrum rotterdam und Mitglied,
korrespondierendes Mitglied bzw. Ehrenmitglied in einer Vielzahl
internationaler Organi-sationen. †
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lifemagazin1/2012 9
nEWS
neues Design für MOS Genu Einheitliche FarbweltMOS Genu, die
Multifunktionsorthese zur Sta-bilisierung des Kniegelenks, wurde
optisch an die Farbwelt des Bauerfeind-Knieprodukt-portfolios
angepasst. Stimmig zum blauen aluminiumrahmen erhielt sie nun eine
neue schwarze Polsterung unter den Schellen. Dazu schließen die
Gurte der Orthese jetzt mit oberflächenfreundlichem Mikroklett ,
der sich mit weniger Kraftaufwand fixieren lässt und dennoch
größeren Zugkräften standhält. Die MOS Genu dient in erster Linie
dazu, nach der Operation von Fehlstellungen (O-Bein oder X-Bein),
nach einer Meniskus-OP oder bei Kreuz- oder Seitenbandverletzungen
das
Leserbefragung zum life Magazin
VenoTrain Produktfilme
Die Gewinner sind gezogenIn der Herbstausgabe (3/2011) bat die
life-redaktion ihre Leser um Feedback zum Bauerfeind life Magazin.
als Dankeschön verloste Bauerfeind unter allen Teilnehmern fünf
Gutscheine des Event-anbieters meventide im Wert von je 150 Euro.
Die inhaltliche auswer-tung der Befragungsergebnisse ist derzeit
noch in vollem Gange, die Gewinner stehen jedoch bereits fest. Dies
sind: Dr. Hans-Joachim Zielinski, 25980 Sylt; Susanne Ickler, 99846
Seebach; Dr. Ulrich Dieksmeier, 45770 Marl; Kristina May, 60529
Frankfurt; Dr. med. Carola Krüger, 39126 Magdeburg. Die
life-redaktion gratuliert! †
Venengesundheit erlebenVenenleiden sieht man nicht , zumindest
nicht auf den ersten Blick. auch Kompressionsstrümpfen sieht man
ihre therapeutische Wirkung nicht an. Deshalb hat Bauerfeind fünf
Kurzfilme produziert , die Verbrauchern die Kompressionsstrümpfe
VenoTrain micro, VenoTrain micro balance und VenoTrain soft
greifbar vorstellen. Trägerinnen erzählen aus persönlicher
Perspektive, warum sie Kompressionsstrümpfe tragen und wieso sie
dies gerne tun. Ob zur Prävention oder infolge einer Verordnung,
die Strümpfe sind zu einem wichtigen Bestandteil ihres alltags
geworden. Gezeigt werden die Frauen dabei in ihren
unterschiedlichen Lebensumfeldern. Die Vielfalt des Sortiments, das
unter dem Motto „meine Gesundheit – mein Stil“ für jeden den
richtigen Strumpf bereithält , wird so lebendig veran-schaulicht.
Fachhändler können die ansprechenden Videoclips zur Präsenta-tion
in Verkäufs räumen und als Messefilme nutzen. Ärzte können sie im
Warte zimmer abspielen. Die Filme können auf dem neuen Bauerfeind
vimeo-Kanal unter http://vimeopro.com/bauerfeind/venotrain-micro
kostenfrei heruntergeladen werden. auf www.bauerfeind.com oder
dem
Bauerfeind youtube-Kanal oder über den nebenstehen-den Qr-Code
können Sie die Filme auch ansehen. †
MultifunktionsortheseMOSGenu(Kurzversion).
Bein zu stabilisieren bzw. gezielt Teilkompar-timente des Knies
zu entlasten. Die speziel-le rahmenkonstruktion der funktionellen
Orthese hält das Knie von außen in der rich-tigen achse. Ihre
Gelenke mit physiologisch optimierten Drehpunkten sind in
10-Grad-Schritten einstellbar. Für einen indikations-gerechten
Einsatz ist die MOS Genu als Kurz- und Langversion
verfügbar.Weitere Informationen unter www.bauerfeind.com oder unter
der kosten-losen Service nummer 0800-001 05 20. †
DieFilmezeigentypischeSitua-tionen,indenenKompressions-strümpfedenAlltagerleichtern.
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10 lifemagazin1/2012
Bilder:B
auerfeind,Fotolia
nEWS
road to London
ErgoPad system:s mit PowerDots
Dritte Kampagnenstufe startetDie Olympischen Sommerspiele vom
27. Juli bis 12. august in London rücken immer näher. auch in
Sanitätshäusern und Orthopädie(schuh)geschäften wird das größte
Sportereignis der Welt thematisiert werden. Dazu bietet die
Bauerfeind aG ihren Qualitätspartnern erneut umfassende Werbemittel
und Marketinginstrumente, die ab april über die
außendienstmitar-beiter bestellt werden können. Im Sommer startet
damit dann die dritte und letzte Stufe der Bauerfeind-Sportkampagne
„Ich will mehr“, die Sportler auf dem Weg nach London be-gleitet.
Vier Wochen vor den Spielen werden die Werbemittel-pakete an die
teilnehmenden Kunden geschickt. Die Pakete enthalten neben
Infomaterial unter anderem Dekomittel wie Banner und Poster mit dem
Konterfei der Bauerfeind-Marken-botschafter. Das sind für die
dritte Kampagnenstufe Tischten-nisspieler Christian Süß und
Siebenkämpferin Jennifer Oeser (siehe auch Interview S. 34). †
Wohltuende Impulse für Füße und MuskulaturBei weit über 80
Prozent aller Fußdeformitäten liegt ein hypotoner muskulärer
Spannungszu-stand zugrunde – also eine verminderte Grundspannung
der Skelettmuskulatur. In gleicher Häu-figkeit werden
Knick-Senk-Spreizfüße genannt. Für diese Beschwerdebilder ist die
Weichschaum-einlage ErgoPad systems seit Februar mit einer
muskelaktivierenden Deckschicht erhältlich.Die
„PowerDots“-Oberfläche stimuliert die für unsere Eigenwahrnehmung
wichtigen Sinneszellen bzw. Tiefensensoren in Muskeln, Sehnen und
Gelenken. Die winzigen Messstationen informie-ren unser Gehirn
ständig über Stellung, Spannkraft und Bewegung des Körpers. Feine
Impulse der Einlagenspots verbessern Koordination,
Gleichgewichtssinn und muskuläre Stabilität. Die
„PowerDots“-Oberfläche entkrampft die Muskulatur in Fußsohle und
Wade mit positiven Effekten bei achillessehnenbeschwerden.
Zusätzlich steigert die leichte noppentextur der Deckschicht die
sensorische Wahrnehmung an den Fußsohlen während des Laufens. Das
Bearbeiten der Deck-schicht und damit das reduzieren der Spothöhen
sind möglich. Weitere Informationen unter www.bauerfeind.com oder
unter der kostenlosen Servicenummer 0800-001 05 30. †
SiebenkämpferinJenniferOeser.
TischtennisspielerChristianSüß.
DieModefarbenBerry,Ivy,GrapeundLime.
VenoTrain micro ModefarbenTrend 2012: Bunt und gemustertFür
frischen Wind im Kleiderschrank sorgen die VenoTrain micro
Modefarben der kommenden Saison. „Berry“, ein fruchtiges Violett ,
„Lime“, ein frisches Hellgrün, „Ivy“, ein sattes Dunkelgrün, sowie
„Grape“, ein tiefes Tintenblau, sind echte Hingucker. noch mehr
individuelle akzente setzt die im Herbst 2011 neu eingeführte,
gemusterte „Design Edi-tion“. Das Karomuster „Jazz“ und das
Kreismuster „Swing“ glänzen neben den Standardfarben „Schwarz“,
„Graphit“ und „Espresso“ nun auch in allen Modefarben. Erhältlich
ist die ausdrucksstarke Strumpfkollektion ab März 2012. Weite-re
Informationen unter www.bauerfeind.com oder unter der kostenlosen
Servicenummer 0800-001 05 10. †
DieerhöhtenPolsterderPowerDots-
DeckschichtstimulierendieMuskulatur.
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lifemagazin1/2012 11
nEWS
Zeigtesichgroßzügig:ArnoldWailke.
Bauerfeind Qualitätspartner-Beirat
Soziales Engagement
In acht der fünfzehn Wahlkreisen (im Bild dun-kelblau) wurden
die Mitglieder des Bauerfeind Qualitätspartner-Beirats für vier
Jahre neu gewählt. Mehr als 40 Prozent der wahlberech-tigten
Fachhändler nahmen bis Ende novem-ber an der abstimmung teil. Für
ihre Interes-sen setzen sich in Zukunft drei neue und fünf
wiedergewählte Mitglieder ein. Werner Dierolf
(Orthopädie-Handwerk-Dierolf) repräsentiert zukünftig wieder
Baden-Württemberg, Michael Erdmann (Sanitätshaus Erdmann) engagiert
sich für Bayern. In Berlin wurde Stephan
1.000 Euro für die Hamburger TafelSpiel gewonnen und den Einsatz
trotzdem gespendet: arnold Wailke, Geschäfts-führer des
Sanitätshauses Festerling in Bielefeld, hat 1.000 Euro an die
Hamburger Tafel überwiesen. Er war im november 2011 beim Bauerfeind
Branchenforum in Hamburg sicher, dass er es schafft , mit einem
Tennisball acht von zehn Mal ins wenige Meter entfernte Ziel zu
treffen. Das alles auf der Bühne vor knapp 600 Zuschauern. als
Siegprämie lockten 50 Euro. „Mit der Übung wollte ich zeigen, dass
man sich auch schwierigen Situationen stellen muss, um sich
Selbstvertrauen erarbeiten zu können“, erklärte referent Prof.
Hans-Dieter Hermann. Der Psycholo-ge der deutschen
Herren-Fußballnationalmannschaft erhöhte den Druck auf arnold
Wailke unmittelbar vor Beginn, indem er als Verlierereinsatz eine
1.000-Euro-Spende für die Hamburger Tafel ins Spiel brachte. Doch
arnold Wailke zögerte nicht und traf sicher. „Herr Wailke war sehr
konzentriert und brachte schon eine Menge Selbstbewusstsein mit auf
die Bühne. Für seine Großherzigkeit , 1.000 Euro zu spenden, obwohl
er ja gewonnen hat , kann ich ihm nur meinen größten respekt
aussprechen und ihm vielmals danken“, sagte Prof. Hermann. †
IndividuellerversorgenmitteilmontierterVersion.
rückführorthese SecuTec GenuTeilmontage-Option schafft
FlexibilitätDie SecuTec Genu wird seit Kurzem als teilmontierte
Version für den Fachhandel an-geboten. Die leichte
Hartrahmenorthese aus aluminium dient der Stabilisierung des
Kniegelenks nach einer ruptur des vorderen und/oder hinteren
Kreuzbands. Im Liefer-umfang sind enthalten: die Ober- und
Unterschenkelschelle, fünf Gurte zur Fixierung am Bein und zwei
limitierbare Gelenke als Einzelteilbausatz. neu ist auch, dass die
Ober- und Unterschenkelschelle in unterschiedlichen Größen als
Ersatzteil bestellt und montiert werden können. Beinumfänge
außerhalb der norm oder Versorgungsfälle mit ausgeprägten
Muskelschäden können so ebenfalls passge-nau versorgt werden. Die
Gelenke erlauben eine Kombination mit bis zu zwei Größen Differenz,
zum Beispiel kann eine Oberschenkelschelle in Größe 5 zusammen mit
einer Unterschenkelschelle in Größe 3 an der Orthese justiert
werden. Die Teilmodularisie-rung ermöglicht einen attraktiveren
Preis, individuelle Konfektionierung und setzt verstärkt auf die
fachmännische anpassungsleistung durch den Orthopädietechniker.
Weitere Informationen unter www.bauerfeind.com oder unter der
kostenlosen Servicenummer 0800-001 05 20. †
Schildhauer (Paul Schulze) und in Hessen Michael Maisch (Maisch
Orthopädietechnik) gewählt. Die sächsischen Qualitätspartner
bestimmten ronald Werner (Werner & Thiele) zu ihrem Vertreter,
Mecklenburg-Vorpommern votierte für andreas Kohn (Liebau
ortho-pädietechnik). nrW/rheinland und nrW/Westfalen-Lippe werden
durch Torsten Quarg (Sanitätshaus Quarg) und Jan Fritzsch
(Sani-tätshaus andreas Fritzsch) vertreten. In den sieben übrigen
Wahlkreisen wird wieder 2013 gewählt. †
Beiratswahlen erfolgreich abgeschlossen
rheinland
Bayern
Berlin
Hessen
Sachsen
Mecklenburg-Vorpommern
Baden- Württemberg
Westfalen- Lippe
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12 lifemagazin1/2012
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auerfeind
FOKUS
Mal stechend, mal bohrend, mal quengelnd – jeder kennt die
ver-schiedenen arten des Schmerzes. aber kennen wir ihn wirklich?
Schmerz beruht nicht auf einer einfachen Signalweiterleitung, sagt
Prof. Dr. med. Walter Zieglgänsberger, sondern entsteht in einem
komplexen, lernfähigen System in neuronalen Schaltkreisen des
Gehirns. Wenn der Schmerz chronisch wird, wie es die Triathletin
nicole Woysch erfahren musste, gilt es, ihn zu „verlernen“. Durch
starke Gefühle: Freude, Glück – aber auch durch die Wirkung von
Physiotherapie und, im konkreten Fall der Triathletin, einer
rückenorthese. >>>
Multimodal gegen den SchmerzVom Behandeln und Vergessen
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lifemagazin1/2012 13
FOKUS
Bild:F
otolia/psdesign1
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14 lifemagazin1/2012
Bilder:C
onny
Kurz,www.m
aratho
n-ph
otos.com
>>> Ob Zahn-, Magen- oder rückenschmer-zen – Schmerzen
sind immer anders. Bei nicole Woysch kam der Schmerz beim Laufen.
Vor eineinhalb Jahren, meist bei Kilometer zwölf, fing er an. „Ein
Ziehen vom hinteren Oberschenkel übers Knie runter zur Wade und
weiter zum Fuß“, beschreibt sie ihn. „Ich kann es immer noch nicht
richtig aus-drücken. Man merkt einfach, dass da etwas ist , was da
nicht hingehört. Und man wird nervös.“
als nicole Woysch noch entspannt laufen konnte, absolvierte die
Triathletin die Lang-distanz (3,8 km Schwimmen, 120 km radfah-ren,
42,195 km Laufen) in Welt klassezeiten. alles passte, die
Schrittlänge war konstant , die Beine und der rücken funktionierten
reibungslos. „Ich war fast schon erfolgs-verwöhnt“, schildert die
Profi sportlerin ihre unbeschwerte Phase. Dann kam das Ziehen.
„Manchmal trat es auch schon beim rad-fahren auf. Ich wurde immer
ängstlicher.“ Und die Zeiten schlechter. Die Schrittlän-ge, dieser
untrügliche Indikator, den alle Läufer aufs Genaueste spüren, wurde
kürzer, die Schmerzen stärker. Ein Foto zeigt die zierliche
athletin im Zieleinlauf des Ironman auf Hawaii mit Girlanden um den
Hals und schmerzverzerrtem Gesicht. „Einen norma-len Schritt zu
ziehen, war unmöglich. Mich beschlich die angst um meine
Karriere.“
Das Schmerzgedächtnisangst , so sagt Prof. Walter
Zieglgänsberger vom Münchener Max-Planck-Institut für Psy-chiatrie,
einer der bekanntesten Schmerzfor-scher weltweit , angst verstärkt
den Schmerz. Seit über dreißig Jahren beschäftigt sich der
neuropharmakologe mit Fragen der Schmerzweiterleitung und
Schmerzverstär-kung. als junger Wissenschaftler gelangen ihm
bahnbrechende Entdeckungen und technische Entwicklungen im Bereich
der Signalübermittlung von nervenzellen. nicht zuletzt dadurch weiß
man, „wie nervenzellen untereinander reden“, sagt der
Schmerz-forscher. Und man weiß mittlerweile, wie wandlungsfähig das
Gehirn ist – der Ort , wo Schmerzsignale ankommen, modifiziert und
gespeichert werden. „Schmerzgedächtnis“ lautet der Begriff, den
Prof. Zieglgänsberger
SchmerzforscherProf.Dr.med.WalterZieglgänsberger.
FOKUS
„Anders als den Akutschmerz, ohne den menschliches Leben nicht
denkbar ist , braucht den chronischen Schmerz kein Mensch!“
(Prof.Dr.WalterZieglgänsberger)
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lifemagazin1/2012 15
nur kurzfristig, deutlich weniger belastend wirkt“, weiß Prof.
Zieglgänsberger.
Die Wiedergeburtnicole Woysch wusste erst einmal nicht , woran
sie mit ihrem Schmerz war. „Beim Laufen habe ich nur darauf
gewartet , dass er wieder auftaucht. natürlich kam er prompt.“ Die
eigentliche Ursache ihrer Beschwerden war ein neuronales
Überlastungssyndrom, ausgehend vom Übergang des Sacrums zum LW 5,
eine bekannte „achillesferse“ bei Läufern. Der Umschwung für die
35-Jäh-rige kam an einem Tag im august 2011. Zum Glück war ein
wichtiger Mann in ihrem Leben rechtzeitig zur Stelle (siehe
Interview S. 16 f.): Ihr Ehemann und gleichzeitig ihr
Physiotherapeut Jan Woysch erhielt drei Tage vor einem Wettkampf
ein Päckchen. Der Inhalt: die rückenorthese SacroLoc. „Ich habe
mich förmlich draufgeschmissen, meine letzte Hoffnung“, erinnert
sich nicole Woysch an diesen Tag. auch die Erinnerung an den
Zieleinlauf, 72 Stunden später, wird sie so schnell nicht
vergessen: „Es war meine Wiedergeburt als Triathletin. Ich habe
getanzt im Ziel. Während des Laufs spürte ich ständig in mich
hinein und ich spürte
als Erster formuliert hat. „Früher dachten alle, Schmerz sei nur
Information über eine Verletzung. Je schwerer, desto stärker der
Schmerz. aber so einfach ist es nicht“, stellt der arzt klar.
Schmerz werde von vielen Faktoren beeinflusst. Das Gespräch mit
einem arzt wirke vielfach schon schmerz-reduzierend. Das sei durch
Messung der Hirnaktivität nachzuweisen. „Das Problem sind gar nicht
so sehr die großen, akuten Schmerzen“, betont Prof.
Zieglgänsberger, „die kriegt man mit Medikamenten oder
körpereigenen Systemen (z. B. Endorphinen) recht gut in den Griff.
Die kleinen, stetigen, nörgelnden, die sind das Problem.“ Die
chronischen Schmerzen. Die sich dem Gehirn einprägen. Sich selbst
verstärkend: anhaltende Schmerzreize lassen das Über-tragungssystem
so effektiv werden, dass schon ein kleinster reiz oder ein ganz
ande-rer Impuls ausreicht , um Schmerzen auszulö-sen. auch angst
könne ein solcher auslöser sein, so der Experte. angst , dass der
Schmerz wiederkommt. Gegen diesen heimtückischen und auch
wirtschaftlich äußerst schädlichen Wiedergänger helfe nur eine
multimodale Therapie. Das hat auch der Ende des Jahres 2011
veröffentlichte „Versorgungsatlas Schmerz“, ein Gemeinschaftswerk
von Industrie und Krankenkassen, bestätigt. Der multimodale ansatz
könne ganz verschie-dene Strategien beinhalten: ein schönes
Konzerterlebnis, Medikamente, Bewegung, Physiotherapie oder auch
den Einsatz von orthopädischen Hilfsmitteln. „Entscheidend ist ,
dass der Schmerz, wenn auch anfangs
– nichts! Der Schmerz war weg.“ Da wurde der Sieg fast schon zur
nebensache. nach dieser fast unglaublichen Erfahrung trägt nicole
Woysch die rückenorthese immer noch bei jedem Training oder Lauf,
direkt auf ihrem Einteiler. „Sie stört mich überhaupt nicht. Ich
kann wie gewohnt meinen Schritt ziehen“, freut sie sich. Jetzt
kommt es darauf an, dass die Triathle-tin schmerzfrei bleibt. Sie
muss den Schmerz „verlernen“, indem sie weiterhin multimodal
arbeitet. „Da haben wir als Therapeuten in der Vergangenheit Fehler
gemacht“, bekennt Prof. Zieglgänsberger. „Sobald die Patienten
schmerzfrei waren, ließen wir sie häufig allein.“ Bei nicole Woysch
seien da ihr Mann und die SacroLoc vor! Ganz wird es ihnen nicht
gelingen, das Schmerzgedächtnis zu löschen. „Es gibt im Gehirn
keine Taste, die alles auf anfang setzt“, sagt der Forscher, der im
Laufe seines Wissenschaftlerlebens schon viele Vorstellungen vom
Gehirn kom-men und gehen sah. „Wenn aber dieser so zerstörerische
chronische Schmerz weg-bleibt , haben wir unser Ziel erreicht.
anders als den akutschmerz, ohne den menschli-ches Leben nicht
denkbar ist , braucht den chronischen Schmerz kein Mensch!“ †
NicoleWoyschbeimZieleinlaufdesOstseeman2011:„EswarmeineWiedergeburtalsTriathletin.“
FOKUS
WeitereInformationen
zum Versorgungsatlas Schmerz unter www.grunenthal.de, Menüpunkt
„Engagement“, „Initiativen“, „Projekt Versorgungsatlas
Schmerz“.
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16 lifemagazin1/2012
Bauerfeindlife:DieHilfefürIhreFrautrafbuchstäblichinletzterMinuteein.ErzählenSiedochmal.Jan
Woysch: Ich suchte schon länger nach einer stabilisierenden
rückenorthese. nicole leidet , wie viele andere Läufer auch, unter
Beschwerden, die vom Übergang Sacrum/
LW 5 ausgehen. Die Orthese sollte die Zeiten zwischen den
Therapiephasen, die ich mit ihr durchführte, verlässlich
überbrücken. Und sie sollte das schnell tun. Der entscheiden-de
Wettkampf stand unmittelbar bevor. Da entdeckte ich die
SacroLoc.DieSiebisdahinnochnichtkannten?Ich kannte die LumboTrain.
Für nicole er-schien sie mir aber aufgrund ihres speziellen
Zuschnitts nicht geeignet. Es musste ein Hilfsmittel sein, mit dem
sie auch Wett-kämpfe bestreiten kann. Der Ostseeman
(einTriathlon-Wettkampf,vergleichbarmitdemIronmanaufHawaii;dieRed.)
rief. Sie hatte keine Möglichkeit mehr, mit der Orthese zu
trainieren. nachdem ich die Beschreibung für die SacroLoc las, war
ich zuversichtlich.
Und–dasErgebnis?Drei Stunden, zwanzig Minuten! Eine Spitzenzeit
im Marathonlauf! nach einem Jahr Schmerzen. anders ausgedrückt: Die
SacroLoc hat die Beschwerden während der gesamten Laufstrecke
vollständig ausge-schaltet.
WoraufführenSiedaszurück?Die Orthese ist speziell konstruiert.
Sie hat im Becken-ISG-(Iliosacralgelenk)-Bereich einen ganz großen
nutzen. Durch die Zug-gurtung des gesamten Systems stabilisiert sie
meiner Meinung nach nicht nur das Sac-rum, sondern auch den
sensiblen Übergangs-
bereich vom Promotorium, also der oberen Fläche des Sacrums, zum
LW 5. Das ist der Bereich, von dem die Schmerzen ausstrahlen.
DerkritischeBereichbeiallenLäufern?Ja, denn hier trifft die
rotation, die durch den Schritt ausgelöst wird, auf die Gegen-
„Die Verzweiflung war groß“Schmerz(physio)therapie mit
SacroLoc
JanWoysch,Physiotherapeut.
Jan Woysch weiß, wie (ungeduldig) Sportler ticken. In die Praxis
des Physiotherapeuten und ehemaligen Leistungsschwimmers kommen
Patienten aus ganz Süddeutschland. Der Speerwerfer und
Olympiateilnehmer Boris Henry wurde in Völklingen therapiert ,
gerade wartet nicole Woysch auf eine manuelle Behandlung ihres
Mannes.
ManuelleTherapiebeiNicoleWoysch:PhysiotherapeutJanWoyschbehandeltseineFrau.
FOKUS
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lifemagazin1/2012 17
DieOrthesewirdoftbeiISG-Problematikeneingesetzt.WasmachtSiesicher,dassbeiIh-rerFraukeinesolchenBeschwerdenvorliegen?ISG-Instabilitäten
machen in der regel einen punktuellen, spitzen Schmerz und keinen
ausstrahlenden. ISG-Problematiken kommen bei uns natürlich auch vor
und wer-den entsprechend behandelt. Sie sind aber durch bestimmte
Tests eindeutig zu bestim-men. Meist spürt der Patient schon genau,
wo es ihn drückt oder blockiert. Dagegen ist der
Läuferschmerz-Patient irritiert , weil die Beschwerden zwar im
rücken ihren anfang nehmen, dort aber meist nie spürbar sind.
SindSportlereinebesondereKlientel?Sportler, zumal
Spitzensportler, sind – ich sag’, wie es ist – Suchtopfer. Das
heißt , sie wollen so früh wie möglich wieder ran an ihren Sport.
Und zwar richtig. In gewisser Weise können wir uns diese Sucht
nutzbar machen. In der konventionellen Behandlung sind wir gegen
übertriebene Schonung. Wir wollen die Leute schnell wieder fit
kriegen. Und wir sind froh über die Hilfsmittel , mit denen wir den
Sportler, auch in der Trai-ningsphase, begleiten können.
Müsstemannichtanderstrainieren,umÜberlastungsschädenzuvermeiden?Wir
haben es mit Profis zu tun, die wollen immer voll ran und nicht
dosiert. Die fragen: „Jan, wie krieg ich’s hin, dass ich wieder
richtig trainieren kann.“
Ichmeinte„anders“nicht„weniger“.Das genau ist unser Thema in der
Physio-therapie. Es lautet unter anderem: gezielter Muskelaufbau!
Und: weiter trainieren, wenn nötig mit Orthesen oder Bandagen. Im
Übrigen haben Triathleten das Glück, dass die erste Disziplin
Schwimmen eine sehr ausgeglichene Muskelarbeit verlangt. Beim
radfahren kommt durch die Beinarbeit schon wieder eine belastende
rotation hinzu.
WiegehtesjetztweitermitIhrerSchmerzpatientin?Drei bis vier Mal
pro Woche, je nach Belas-tung und Trainingsaufwand, bekommt sie
Manualtherapie. Die würden wir aber auch präventiv, ohne das akute
Schmerzgesche-hen, durchführen. noch ist sie aber von der SacroLoc
nicht entwöhnt. †
rotation des Oberkörpers. Eine ständig belastete Stelle ...
...diediesesschwerzulokalisierendeZiehenauslöst?... das
typischerweise von der Lendenwirbel-region bis zur Fußsohle
ausstrahlen kann. Die Verzweiflung war groß bei meiner Frau, weil
sie überhaupt keinen ansatzpunkt für die Verortung dieser Schmerzen
hatte. Oft werden ja solche ausstrahlenden Beschwer-den als
Muskelverletzungen behandelt. Muskelverletzungen klingen aber nach
einer gewissen Zeit ab. Die Sportler leiden jedoch meist Monate
unter ihren Schmerzen. Wir ha-ben festgestellt , dass es sich dabei
häufig um
Instabilitäten im Bereich der LWS handelt , ausgelöst durch
Überanstrengung.
WiebehandelnSiedieseSchmerzen,außermitderSacroLoc?Die
Beschwerden sind in der regel mit star-ken Verspannungen verbunden.
Die Mus- keln versuchen, den gereizten nerv zu schützen. auch
kapsuläre Einschränkun-gen spielen eine rolle. Besondere Formen der
Manualtherapie erlauben es uns, eine gezielte Beruhigung eintreten
zu lassen. Wir lockern die Muskulatur und bauen sie anschließend
punktgenau wieder auf. Zur Sicherung des Therapieerfolgs setzen wir
die SacroLoc ein.
Bilder:S
tefanDu
rstewitz
FOKUS
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18 lifemagazin1/2012
MEDICaL
Die richtige Therapie für jedes KnieGenuTrain S pro ergänzt
produktpalette
Mit der GenuTrain S Pro hat Bauerfeind seine Produktpalette für
die differenzierte Therapie von Kniebeschwerden weiter ausgebaut.
Ebenso wie die bewährte GenuTrain S stabilisiert die neue
Kniebandage den seitlichen Bandapparat nach dem 2-Punkt-Prinzip.
Darüber hinaus verfügt sie über einstellbare Gelenke zur
Bewegungslimitierung und bietet so verstärkten Schutz bei leichten
Instabilitäten und Meniskusverletzungen. Sobald funktionelle
Instabilitäten oder schwerwiegende Strukturschäden vorliegen,
übernimmt die SofTec Genu. Die Knieorthese stabilisiert den
gesamten Bandapparat nach dem 4-Punkt-Prinzip.
bei ihrem Kraftschluss. Ihre stabilisierende Wirkung nach dem
2-Punkt-Prinzip verleiht dem Gelenk passiv mehr Halt und führt es
mehr in der Bewegung. Hinzu kommt eine aktive Gelenkstabilisierung
über das elasti-sche Zweizuggestrick. Bei Bewegung erfährt das
Weichteilgewebe durch das Gestrick eine schmerzlindernde
Wechseldruckmassage. Die komprimierende Wirkung stimuliert
Mechano-rezeptoren auf der Hautoberfläche, im Weichteilgewebe und
in den Muskeln. Diese verstärkte reizwahrnehmung aktiviert
Eines haben GenuTrain S, GenuTrain S Pro und SofTec Genu
gemeinsam: Sie kommen bei der Behandlung von Instabilitäten des
Knies zum Einsatz. Ihre Wirkung beruht dabei auf der Kombination
von neuromus-kulärer Stabilisierung mittels Kompression und
mechanischer Stabilisierung mittels Gelenkschienen und Gurten.
Genauer be-trachtet unterscheiden sie sich hinsichtlich des
Stabilisierungsgrads und verbleibenden Bewegungsumfangs des
Kniegelenks. Die Produkte ergänzen sich insofern optimal , da
der arzt mit ihnen im rahmen der differen-zierten Therapie das
gesamte Spektrum von Kniebeschwerden behandeln kann.
GenuTrain S stabilisiert nach dem 2-punkt-prinzipBei der
GenuTrain S stabilisiert die Kombina-tion aus seitlich integrierten
Gelenkschienen und unelastischen Gurten um Ober- und Unterschenkel
das Kniegelenk und schützt es vor äußeren Einflüssen. Die
Kniebandage unterstützt dabei vor allem die Seitenbänder
2-Punkt-Prinzip, stabilisiert vor allem den seitlichen
Bandapparat
2-Punkt-Prinzip, stabilisiert vor allem den seitlichen
Bandapparat
4-Punkt-Prinzip, stabilisiert den gesamten Bandapparat , wirkt
Vor- und rückschub der Tibia entgegen
nein Flexion: 30°, 60°, 90°Extension: 20°
Flexion und Extension in 10°-Schritten
Leichte Instabilitäten, Gonarthrose, arthritiden
Leichte Instabilitäten, Meniskusverletzungen, Gonarthrose,
arthritiden
Instabilität bei ruptur des vorderen und/oder hinteren
Kreuzbands, Sei-tenbandläsionen, komplexe Instabi-litäten,
Bewegungslimitierung nach Meniskusnaht oder Meniskusersatz
GenuTrain S GenuTrain S pro SofTec Genu
GenuTrain S, GenuTrain S Pro und SofTec Genu im Vergleich
Stabilisierung
Indikation
Bewegungs- limitierung
Bilder:B
auerfeind
-
MEDICaL
lifemagazin1/2012 19 lifemagazin1/2012 19
sensomotorische Prozesse, die Muskel-steuerung wird verbessert
und das Gelenk langfristig stabilisiert. Eine eingearbeitete
viskoelastische Pelotte umschließt die Kniescheibe und leitet den
therapeutischen Druck der Bandage von der Kniescheibe weg zu den
Weichteilen im Kniebereich. Wie auch das Gestrick, verformt sie
sich bei Bewegung und massiert dadurch die parapatellaren
Weichteilstrukturen.
GenuTrain S pro erlaubt BewegungslimitierungenDie neue GenuTrain
S Pro stabilisiert ebenso wie die GenuTrain S den Bandapparat nach
dem 2-Punkt-Prinzip. Die Gelenke ihrer seit-lichen Schienen sind im
Unterschied jedoch limitierbar – sie können den Beugewinkel und den
Streckwinkel des Kniegelenks ein-schränken. Die Limitierung von
Flexion und Extension erfolgt dabei schnell und einfach mittels
Stiftarretierung von außen über zwei Öffnungen der Schienenkanäle.
Der Flexions-winkel lässt sich auf diese Weise auf 30, 60 oder 90
Grad begrenzen, ein Gelenkanschlag bei 20 Grad vermeidet die volle
Extension. Diese Bewegungslimitierungen dienen der Korrektur von
Fehlbewegungen und schonen das Knie in bestimmten Phasen der
Therapie. Sie können jederzeit angepasst oder wieder aufgehoben
werden, so dass eine schrittwei-se Mobilisierung erfolgen kann.
SofTec Genu stabilisiert nach dem 4-punkt-prinzipnach
Kreuzbandrissen, Seitenbandverletzun-gen oder bei fortschreitender
Gonarthrose kann das Kniegelenk so instabil werden, dass es stärker
entlastet werden muss und eine schützende Bewegungsführung braucht.
Hier liegen die Einsatzgebiete der funktionellen Knieorthese SofTec
Genu, die die Vorteile von Orthesen mit denen von orthopädischen
Bandagen vereint: Sie gewährleistet eine therapiesichere
Stabilisierung, ohne die Gelenkfunktion vollständig einzuschränken,
und unterstützt durch ihre muskelaktivie-rende Wirkung eine frühe
Mobilisierung. Der höhere Stabilisierungsgrad der SofTec Genu
ergibt sich durch das 4-Punkt-Prinzip: Vier Gurte stabilisieren
zusammen mit dem unelastischen Vektorgestrick und seitli-chen
Schienen das Knie und reduzieren den Tibia-Vorschub. Die beiden
Orthesengelenke stellen sich automatisch auf die individuelle
Kompromissdrehachse ein und fördern so einen natürlichen
Bewegungsablauf. Die
WeitereInformationen
Fordern Sie die Broschüre „Therapieübersicht Knie/Oberschenkel“
unter folgender Servicenummer an: 0800-001 05 20. Interessenten aus
der Schweiz wählen +41 (0) 56 485 82 42, Interessenten aus
Österreich +43 (0) 800 44 30 130.
Gelenke sind in 10-Grad-Schritten für Exten-sion und Flexion
limitierbar und ermöglichen eine therapiegerechte anpassung. Das
nur in Längsrichtung dehnbare Gestrick lässt im Ge-gensatz zu
Hartrahmenorthesen Muskelspiel zu und löst bei Bewegung
sensomotorische rückkopplungsprozesse aus. Mit ihrer
visko-elastischen Pelotte unterstützt die SofTec Genu die korrekte
Führung der Patella. Gemeinsam beschleunigen Gestrickkompres-sion
und Pelottenmassage die resorption von Ergüssen und ödematösen
Schwellun-gen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die SofTec
Genu in ihrer Stabilisierung einer Hart rahmenorthese überlegen ist
und beson-ders effektiv mobilisiert.
Langfristige Stabilisierung, schnelle regenerationMit GenuTrain
S, GenuTrain S Pro und SofTec Genu stellt Bauerfeind einander
ergänzende Therapielösungen für eine Vielzahl von Knie-beschwerden
bereit. Durch die Verbesserung der Propriozeption ermöglichen alle
drei eine langfristige Stabilisierung und schützen das Knie vor
erneuten Verletzungen. Ihr zuneh-mender Stabilisierungsgrad geht
einher mit einer steigenden adaptierbarkeit , so dass der arzt
befunds- und patientengerecht auswäh-len kann, welches Produkt eine
individuelle Therapie erfolgssichernd unterstützt. †
SofTecGenu-Gelenk:SelbstfindungderKompromissdrehachsevermeidetZwangskräfte.
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20 lifemagazin1/2012
MEDICaL
Vereinte Kompetenz für mehr Lebensqualität
ergopad redux hallux
gegenüber dem Bahnhof untergebracht ist , sucht Elke
Schmahl-Gerwin auf, nachdem sie sich ein Jahr lang mit Schmerzen
beim Gehen geplagt hat. Eine Belastung für die rührige Frau mit den
kurzen weißen Haaren, schließlich betreibt ihre Familie einen
reiterhof in der nähe der nordrhein-west-fälischen Stadt. „Da muss
man immer da sein und ist viel auf den Beinen.“ aber nicht nur die
Fortbewegung ist beschwerlich. „Wenn ich mit meinen Enkeln spiele
und dabei auf die Knie gehe, kann ich den großen Zeh nicht mehr
belasten, weil der steif ist“, be-
auf dem röntgenbild ist das Problem von Elke Schmahl-Gerwin klar
zu erkennen. „Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie den
Gelenkspalt“, sagt Dr. Jörg Thieme und deutet mit dem Stift auf den
großen Zeh des linken Fußes, der als Schwarzweiß-aufnahme auf dem
PC-Monitor erscheint. „Er ist ganz schmal und müsste eigentlich
dreimal so groß sein“, ergänzt der Facharzt für Orthopädie. Das ist
nicht alles, was er der 69-Jährigen mitzuteilen hat. Dadurch dass
die Knorpelmasse in diesem Bereich kaum mehr vorhanden sei, hätten
sich an
der Gelenkkapsel knöcherne Wucherungen entwickelt – typische
Symptome des Hallux rigidus. aber immerhin sei keine Flüssigkeit im
Gelenkspalt vorhanden und somit liege auch keine Entzündung vor,
gibt der Medizi-ner zumindest in diesem Punkt Entwarnung. Die
Besprechung zwischen arzt und Pati-entin ist der letzte akt einer
eingehenden Untersuchung, die sich in der medizinischen Praxis im
Gesundheitszentrum in Hattingen abspielt. Die modern ausgestattete,
helle Einrichtung, die am rand eines großen Einkaufszentrums
DasRöntgenbildverdeutlichtdasProblem:DerGelenkspaltanderGroßzehevonElkeSchmahl-Gerwinmüssterunddreimalsogroßsein.
Sich ohne Schmerzen zu bewegen, ist für viele eine
Selbstverständlichkeit. allerdings nicht für Menschen, die an einer
Großzehensteife – einem sogenannten Hallux rigidus – leiden. Wie
man den Betroffenen wirkungsvoll und schnell helfen kann, zeigt die
enge Zusammen-arbeit zwischen einem Facharzt für Orthopädie und
einem Sanitätshaus in Hattingen.
Bilder:S
tefanDu
rstewitz
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lifemagazin1/2012 21
MEDICaL
richtet die Seniorin über weitere Einschrän-kungen im
alltag.
Ausführliche DiagnostikDr. Jörg Thieme will sich die Sache
genau-er anschauen und bittet die Patientin, ein paar Schritte zu
gehen. „Man kann gut Ihre ausweichmechanismen sehen“, erkennt er
sofort mit fachmännischem Blick. Und die angesprochene bestätigt:
„Ich rolle nicht richtig ab.“ Elke Schmahl-Gerwin legt sich nun auf
die Behandlungsbank, wo Dr. Thieme den betroffenen Vorfuß abtastet
und den großen Zeh nach oben und unten zu biegen versucht. „Die
Beweglichkeit ist schon fast aufgehoben“, stellt er eine deutlich
fortge-schrittene arthrotische Veränderung fest. „Gerade das nach
oben Biegen ist nicht mehr möglich, obwohl wir das beim abrollen
dringend benötigen.“
Befragung und klinischer Untersuchung lässt der Orthopäde noch
das röntgen sowie eine Sonografie folgen, um die Veränderungen im
Fuß sichtbar zu machen. Dies sei nötig, um degenerative
Veränderungen oder Kno-chenwucherungen respektive entzündliche
Begleitreaktionen zu erkennen. Schließlich steht die Diagnose fest
und der arzt ver-schreibt Elke Schmahl-Gerwin ein Schmerz-mittel ,
zweimal die Woche Krankengymnastik sowie orthopädische
Einlagen.
120 Hallux-rigidus-Fälle pro JahrDer Orthopäde hat in seiner
Praxis häufig mit Hallux-rigidus-Fällen zu tun. „Es sind etwa 120
Patienten pro Jahr“, schätzt er. Die hohe Zahl ist kein Zufall ,
denn die arthroti-sche Bewegungseinschränkung ist nach dem Hallux
valgus die zweithäufigste Ursache für Beschwerden die Großzehe
betreffend. Frauen – vor allem im alter zwischen 40 und 50 Jahren –
sind laut seiner Praxiserfahrung häufiger von der
verschleißbedingten Erkran-kung betroffen als Männer.
Erstaunlicherwei-se gebe es aber auch viele junge Patienten, bei
denen es aufgrund von Unfallfolgen oder Durchblutungsstörungen zur
Großzehenver-
steifung komme, hat der arzt in seiner lang-jährigen beruflichen
Laufbahn festgestellt.
Bevorzugt konservativGenerell könne ein Hallux rigidus viele
Ursachen haben. Dazu zählt der Mediziner zum Beispiel erbliche
Faktoren, verschie-dene Fußdeformitäten oder rheumatische
Gelenkentzündungen. als Hauptursache für die Erkrankung des
Großzehengrundgelenks nennt er jedoch äußere Faktoren, sprich Fehl-
und Überbelastung. nicht selten sei die Entstehung beruflich
bedingt. aber
auch Tennis- und Squashspieler oder Fuß-baller, allesamt
„Stopp-and-go-Sportarten“, könne es treffen. „Und die meisten
kommen relativ spät , also schon im fortgeschrit-tenen Stadium, zu
mir“, fügt Dr. Thieme hinzu. Bei der Behandlung bevorzugt der
Facharzt die konservative Therapie. „Eine Operation ist bei mir die
ausnahme“, sagt er. Jeder Fuß habe zunächst diese Chance verdient.
Primäres Ziel sei für ihn daher, den chirurgischen Eingriff zu ver
meiden. Stattdessen basiert seine Therapie auf mehreren Säulen.
Unabdingbarer >>>
„Die Einlage ist unabdingbarer Bestandteil der konservativen
Behandlung und wird jedem Hallux-rigidus-Patienten empfohlen.“
(Dr.med.JörgThieme)
Dr.med.JörgThiemetestetdieBeweglichkeitderGroßzeheseinerPatientin.
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22 lifemagazin1/2012
MEDICaL
>>> Bestandteil ist neben der medikamen-tösen
Schmerzbehandlung, dem Verabrei-chen von Vitalstoffen in Form von
Tabletten oder auch Spritzen und der Physiotherapie auch die
Orthopädieschuhtechnik, um mittels orthopädischen Einlagen
Belastung und Schmerz vom betroffenen Großzeh wegzunehmen.
Supination vermeiden„Die Einlage ist unabdingbarer Bestand-teil
der konservativen Behandlung und wird jedem Patienten empfohlen“,
sagt der arzt. Seit ein paar Monaten setzt er dabei auch auf die
neue Einlage von Bauerfeind, ErgoPad redux hallux. Mit dieser
Schuh-einlage wird die restbeweglichkeit aus dem Gelenk genommen.
Der Patient kann bequem abrollen und bekommt mehr Stabilität. Das
implementierte Versteifungselement ist direkt unter dem
Großzehengelenk positio-niert und verläuft in den äußeren
Ballenbe-reich. „Hier sind alle Vorfußstrahlen einbe-zogen, was zu
einem gleichmäßigen abrollen beim Gehen führt , da Innen- und
außenbal-len auf einer Ebene stehen“, sagt Dr. Thieme zu dem
Funktionsprinzip. Dadurch werde die physiologische Gangrichtung
beibehalten.
Was dem arzt ebenfalls positiv auffällt , sind das geringe
Gewicht und die Stabilität des Produkts.
Guter InformationsflussElke Schmahl-Gerwin ist derweil mit dem
ärztlichen rezept über eine orthopädische Einlage beim Sanitätshaus
Lückenotto ange-langt. Weit hatte sie es nicht: Das Unter-nehmen
mit Hauptsitz in recklinghausen un-terhält eine Filiale mit vier
Mitarbeitern im selben Gebäude, in dem auch Dr. Jörg Thieme
praktiziert. Die direkte nachbarschaft bietet einige Vorteile.
Sanitätshaus und Orthopäde können sich auf diese Weise im
Bedarfsfall miteinander abstimmen und auch der Infor-mationsfluss
in beide richtungen ist dann effektiv. „Durch die nähe erhalten wir
bei rückfragen schnell und unkompliziert eine antwort“,
unterstreicht Dirk Löffler, Ortho-pädietechniker bei Lückenotto,
die gute Zu-sammenarbeit. „Wir bieten so ein komplettes Paket und
einen guten Service, das wird von den Patienten sehr positiv
aufgenommen.“
Die Druckbelastung im Blickauch bei den Hallux-rigidus-Fällen,
mit denen das Sanitätshaus häufig konfrontiert wird,
arbeitet man professionell Hand in Hand. Das zeigt sich bei Elke
Schmahl-Gerwin. Dirk Löffler bittet die ältere Dame in eines der
Beratungszimmer des Sanitätshauses, um den Fußabdruck mittels
MediLogic (Bodytronic 100) elektronisch zu messen. „Wir machen das
grundsätzlich, um die wirkliche Druckbe-lastung zu sehen“,
informiert der Experte. Im anschluss daran erklärt er der Patientin
die Druckverteilung unter ihren Füßen am Bild-schirm eines Laptops.
„Man erkennt deutlich, dass Sie über den Fußaußenrand abrollen“,
sagt Dirk Löffler und zeigt auf eine rotverfär-bung an den
jeweiligen Stellen. Mit den Messergebnissen als Grundlage wird der
Orthopädietechniker nun die schnelle Versorgung der Patientin auf
den Weg brin-gen. Bereits in etwa einer Woche kann Elke
Schmahl-Gerwin dann ihre Einlage abholen, und spätestens vier
Wochen nach Erhalt der Einlage wird sie wieder ins Sanitätshaus
eingeladen, dieses Mal allerdings ledig-lich zur nachkontrolle.
„Falls die Therapie wider Erwarten nicht den erhofften Erfolg hat ,
können wir sofort rückmeldung an den arzt geben“, unterstreicht
Löffler noch einmal das engmaschige Behandlungsnetz in dem
Hattinger Gesundheitszentrum, das schon vielen Patienten wieder zur
Bewe-gungsfreude verholfen hat. Und auch Elke Schmahl-Gerwin hat
gute Chancen, dass das von Dr. Jörg Thieme und Dirk Löffler
angestoßene Heilverfahren zum Erfolg führt. Der Facharzt hat sich
auf jeden Fall nach der Untersuchung optimistisch gezeigt , dass
die 69-Jährige mit dem verordneten Thera-piekonzept in Zukunft
wieder schmerzfrei durchs Leben gehen kann: „Ich glaube, dass wir
das hinbekommen.“ †
WeitereInformationen
zur ErgoPad redux hallux und den speziellen aufbau der Einlage
erhalten Sie direkt über den nebenstehenden Qr-Code.Fordern Sie den
Folder Hallux rigidus/valgus unter folgender Servicenummer an:
0800-001 05 30. Interes-senten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56
485 82 42, Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.
OrthopädietechnikerDirkLöfflererklärtseinerKundindieMessergebnisseundpasstdieEinlageErgoPadreduxhalluxein.
Bilder:S
tefanDu
rstewitz,J.V
etrovec/CB
T
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MEDICaL
lifemagazin1/2012 23
Im rahmen des Chapter Meetings der International Union of
Phlebology (IUP) vom 15. bis 17. September 2011 in Prag wurde Dr.
Dragan J. Milić mit dem 6. Bauerfeind Phlebology award
ausgezeichnet. Die Jury würdigte damit das Studiendesign des am
Universitätsklinikum von nis, Serbien, tätigen Mediziners zur
Untersuchung der Prävention von Schwangerschaftsvarikosis.
Studiendesign schließt Forschungslücke
Bauerfeind phlebology Award 2011
Bereits seit 2001 vergibt Bauerfeind in Zu-sammenarbeit mit der
IUP den mit 20.000 Euro dotierten Bauerfeind Phlebology award (BPa)
zur Unterstützung wegweisender me- dizinischer Forschungsvorhaben
auf dem Gebiet der Kompressionstherapie. Zu diesen
förderungswürdigen Vorhaben gehört das von Dr. Dragan J. Milić
unter dem Titel „The in-fluence of compression stockings in the
pre-vention of venous disorders in pregnancy“ vorgelegte und 2011
ausgezeichnete Forschungsprojekt. „Besonders mit Stolz erfüllt
mich, dass dieser Preis meinem Team und mir von der internationalen
Jury der größten und einflussreichsten phlebologischen Vereini-gung
verliehen wurde“, betont der Preisträ-ger. „Die meisten
phlebologischen Studien haben heute neue Hightech-Methoden zum
Gegenstand. Der BPa hingegen bietet auch den Forschern einen
anreiz, die sich mit der vielleicht weniger profitablen, dafür aber
höchst effektiven Kompressionstherapie befassen.“
Klärung einer offenen FrageZwar gilt eine Schwangerschaft
erwiesener-maßen als risikofaktor für Venenerkran-kungen, jedoch
wurde der prophylaktische Einsatz von Kompressionsstrümpfen in
die-sem Zusammenhang noch nicht empirisch untersucht. Das
Studiendesign von Dr. Dragan J. Milić schließt diese Lücke. Es wird
prüfen, inwie-weit das regelmäßige Tragen von
Kompres-sionsstrümpfen in der Schwangerschaft dem auftreten von
Krampfadern jeder art , Hä-morrhoiden, geschwollenen Beinen,
venöser Thromboembolie sowie Symptomen venösen Bluthochdrucks
vorbeugen kann. Die offene, prospektive Studie ist auf einen
Zeitraum
von sieben bis neun Monaten vor der Geburt bis sechs Monaten
danach angelegt und schließt drei Studiengruppen mit jeweils 100
schwangeren Probandinnen ein. Die ers-te Gruppe wird während des
Untersuchungs-zeitraums tagsüber Kompressionsstrümpfe in Klasse 1
(ca. 20 mm Hg) tragen, die zweite Gruppe erhält
Kompressionsstrümpfe in Klasse 2 (ca. 25 mm Hg). Die dritte Gruppe
fungiert als Kontrollgruppe.In diversen Untersuchungen und mittels
Fragebögen werden während des Studien-
WeitereInformationen
Weitere Informationen zum Bauerfeind Phlebology award finden Sie
unter www.bauerfeind.com/awards.
zeitraums der Gesundheitszustand, die subjektiv empfundene
Lebensqualität und insbesondere der Zustand der Venen erfasst und
dokumentiert. „Ich hoffe, dass die Studie einige wesentliche
Ergebnisse bezüglich der Entwicklung venöser Beschwerden bei
Schwangeren erbringt“, so Dr. Dragan J. Milić. Letztendlich soll
sie die Hypothese stützen, dass das Tragen von
Kompressionsstrümpfen dem auftreten schwangerschaftsbegleitender
Venenbeschwerden vorbeugen kann und als Vorsorgeleistung in
Betracht kommt. †
Dr.DraganMilić(links)nimmtdieAuszeichnungvonTiagodaSilva,BauerfeindAG,entgegen.
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24 lifemagazin1/2012
Lymph-Kompressionsversorgung VenoTrain curaflow
Therapiesicherheit und Komfort
Bandagenherstellung verfügt Bauerfeind unter anderem über
jahrzehntelange Kompe-tenz in der Flachstricktechnik, was
Lymph-patienten besonders bei den Beugezonen wie der weichen
Kniekehle zugutekommt. VenoTrain curaflow-Produkte für die
Behand-lung von primären und sekundären Lymph-ödemen sind für Bein,
arm und Thorax in den Kompressionsklassen 1 bis 4 erhältlich. Das
kräftige und zugleich feinmaschige Zwei-zuggestrick gewährleistet
den konstanten therapeutischen (arbeits-)Druck. Die Versor-
Bei der Therapie primärer und sekundärer Lymphödeme kommen in
der Erhaltungspha-se der Komplexen Physikalischen
Entstau-ungstherapie (KPE) vorrangig maßgefer-tigte Strümpfe aus
Flachstrick zum Einsatz. Voraussetzung für den langfristigen
Be-handlungserfolg ist die Sicherstellung einer intensiven
Kompression in Kombination mit dem notwendigen Bewegungsprogramm.
Für viele Patienten stellt dies in der Umsetzung meist eine große
Herausforderung dar. Mit der Wahl des geeigneten Produkts kann
je-
doch die Therapieakzeptanz beim Patienten erhöht werden.
resultat langjähriger erfahrungBei der Entwicklung der
Produktlinie Veno-Train curaflow sind die langjährigen Erfah-rungen
von Bauerfeind in der Kompressions- und Bewegungstherapie
eingeflossen. Diese betreffen beispielsweise aus der
Strumpfher-stellung die Verwendung moderner Mikrofa-sern, aber auch
das Know-how beim Stricken von Fußspitzen, Fersen und Zehen. aus
der
Von der häufig auftretenden Versorgung der unteren Extremität
bis hin zum Spezial-fall der Thoraxversorgung – die Produktlinie
VenoTrain curaflow umfasst flachgestrickte Maßstrümpfe für die
Behandlung lymphologischer Indikationen. Die konstante intensive
Kompression bietet arzt und medizinischem Fachpersonal die
notwendige Therapiesicher-heit. anwender profitieren vom
patientenfreundlichen Design, dem hohen Tragekomfort und einer
großen Produktvielfalt.
ObBeinkompressionsstrümpfemitweicherKniekehle,wahlweisemitgestricktenZehen,oderkombinierteVersorgungvonThorax,ArmundHand–VenoTraincuraflowbietetindividuelleVersorgungsmöglichkeiten.
Bilder:B
auerfeind,Con
nyKurz
MEDICaL
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MEDICaL
WeitereInformationen
Fordern Sie den produktkatalog VenoTrain curaflow und den
Thera-pieleitfaden für Lymphpatienten unter folgender Servicenummer
an: 0800-001 05 10. Interessenten aus der Schweiz wählen +41 (0) 56
485 82 42, Interessenten aus Österreich +43 (0) 800 44 30 130.
anfang 2002 wurde bei Christine Bernsen die Diagnose Brustkrebs
gestellt. Es folgten Chemotherapie, Brustoperati-on, Entfernung von
neun Lymphknoten und anschließende Bestrahlung. Seit Ende 2002 hat
sie ein chronisches arm-Handödem sowie ein Brust- und Thoraxödem.
„aufgrund meiner besonde-ren inneren narbenproblematik nach der
tumorbedingten Brustverkleinerung und Bestrahlung konnte ich an
Brustkorb und Brust zunächst nicht zufriedenstellend versorgt
werden“, so die Krankenschwes-ter und inzwischen ausgebildete
Breast nurse rückblickend. „Ich habe damals alle im Handel
erhältlichen BHs und andere Versorgungen ausprobiert und konnte am
Ende doch nur ein normales Unterhemd mit einem hohen
Elasthan-anteil tragen.“ Vor allem ihr Lymphödem im Thoraxbereich
beeinträchtigte sie erheblich.
nur durch die konsequente lymphthera-peutische Behandlung konnte
eine Opti-mierung und Linderung erreicht werden. In der
therapiefreien Zeit verschlechterte sich die Situation aber immer
wieder. Bei einem Lymphtag 2008 in Bremen lernte sie die
Thorax-Kompressionsversorgung von Bauerfeind kennen. „Das Besondere
daran sind die nahtlose Herstellung der BH-Körbchen und der
nahtfreie Oberkör-perbereich. Ich habe mich gleich sehr gut darin
gefühlt.“ Ihre Schmerzproblematik hat sich seitdem erheblich
reduziert; das Lymphödem hat sich unter der Thorax-
„ein gutes Gefühl“Aus patientensicht
und armversorgung weiter stabilisiert. „Viele Frauen scheuen
sich davor, eine Kompres-sionsversorgung zu tragen, da sie sie an
ihre Grunderkrankung erinnert. Doch die Proble-me, die Lymphödeme
mit sich bringen, sind einfach zu groß. Ich bin dankbar, endlich
eine Versorgung gefunden zu haben, die mir hilft. Sie bringt mir
mehr Lebensqualität , als
dass sie mich einschränken würde“, lautet Christine Bernsens
Fazit. †
gung wird in Maßanfertigung der Körperform individuell
angepasst. Dabei steht neben der notwendigen Kompression stets die
Lebens-qualität des Patienten in der Langzeitthera-pie im
Vordergrund.
Hautfreundlich und komfortabelDie latexfreien Strümpfe sind
durch ihren besonders hohen Mikrofaseranteil angenehm zu tragen,
weich, atmungsaktiv und sehr gut hautverträglich. Extra flache
Sensitivnähte bei allen ausführungen vermeiden Druck-
stellen. Bei der Thoraxversorgung wurde im Brustbereich auf
nähte sogar komplett verzichtet. Dazu berücksichtigen speziell
entwickelte Komfortzonen die anatomie des Körpers und unterstützen
die Bewegungs-freiheit.So verfügen alle Beinstrümpfe stets über
eine extraweiche Kniekehle, um Falten und Einschnürungen beim
Beugen des Beins zu vermeiden. Weitere Komfortmerkmale werden für
die befundgerechte Versorgung optional angeboten, wie zum Beispiel
seitlich schräge abschlüsse bei Waden- und Oberschenkel-strümpfen,
die vermeiden, dass Gewebe über-quillt. Im Fall von Fußrückenödemen
kann der Mittelfußbereich gezielt über verstärkte Kompression des
Gestricks entstaut werden. Eine Spannerweiterung in der Fußbeuge
dient in individuellen Fällen dazu, den Druck von der Fußhebersehne
zu nehmen und loka-le abschnüreffekte zu verhindern. Mit der großen
Vielfalt weiterer Sonderfor-men lässt sich die individuelle
ausprägung eines jeden Befunds therapieren. Das breite VenoTrain
curaflow-Produktspektrum erlaubt hier auch patientenspezifische
Kombina-tionsversorgungen wie beispielsweise die Kombina tion von
Caprihose und Waden-strumpf anstatt einer Strumpfhose oder die
Kombination einer Thorax-, arm- und Handversorgung. †
lifemagazin1/2012 25
„Ich bin dankbar, endlich eine Versorgung gefunden zu ha-ben,
die mir hilft. Sie bringt mir mehr Lebensqualität , als dass sie
mich einschränken würde.“
DasAnmessenderThoraxversorgungerfordertbesondereFachkenntnis.DieBauerfeindAkade-miebietethierzuspezielleSchulungenan.
Literaturtipp:ChristineBernsen:Lymphödem bei Brustkrebs – was
tun?,UNI-MEDVerlag,2.Auflage2011,ISBN978-3-8374-1287-1,19,80Euro.
(ChristineBernsen)
VenoTraincuraflow-TrägerinChristineBernsen.
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26 lifemagazin1/2012
Bilder:m
otion-centerHolge
rOtto
und Brustprothetik der größte Versorgungs-schwerpunkt in
rendsburg sowie den beiden weiteren Ladengeschäften in Schleswig
und Hamburg. „Durch die schnelle, unkompli-zierte Messung können
wir den Patienten eindrucksvoll aufzeigen, dass die vom arzt
verordnete Strumpfversorgung wirklich nötig ist“, betont Claudia
Eckhardt , die sich als Koordinatorin für die Ladengeschäfte
„Was ist denn das? Das sieht ja spacig aus!“, „Können Sie mich
damit auch mal vermes-sen?“ – reaktionen wie diese bekommt
Fachberaterin Claudia Eckhardt häufig zu hören, wenn mal wieder
eine Besuchergruppe im motion-center Holger Otto in rendsburg das
Messsystem Bodytronic 300 entdeckt hat. nahezu wöchentlich finden
sich an-gehende Pflegekräfte, Gruppen aus
Physio-therapeutenschulen, Seniorenclubs etc. zu
Betriebsbesichtigungen im Stammhaus des Unternehmens ein. Was die
Besucher dabei immer wieder erstaunt , sind die besondere
atmosphäre der räumlichkeiten – bei deren Gestaltung flossen
übrigens Stilelemente des Feng-Shui ein – und der breit gefächerte
Einsatz moderner Technik, von der analyse und Vermessung bis hin
zur Hilfsmittelferti-gung.
Moderne Messtechnik als Imagefaktor„Ohne zuverlässige Mess- und
Fertigungs-technik kommt kein versorgender Betrieb mehr aus“,
erklärt Unternehmensgründer Holger Otto. „Die fortschrittliche
Messtech-nik von Bauerfeind passt dabei wunderbar in unser Konzept.
Mit ihr können wir unser Profil schärfen und erreichen einen
deutli-chen Imagegewinn bei den Kunden.“ Derzeit hat das
Unternehmen neben Body-tronic 100 zur Fußdruckmessung und
Body-tronic 200 zur Venenfunktionsmessung auch das besagte und viel
bestaunte Messsystem Bodytronic 300, den Teilkörperscanner für den
Unterkörper, im Einsatz. Hinzu kommen unter anderem
3D-Scantechnologien und CnC-gesteuerte Fräsmaschinen, die
beispiels-weise bei der Sitzschalenfertigung genutzt werden. Der
eigene Footpower Shop-in-Shop mit Bewegungsanalyselabor dient der
Bewegungs- und Laufoptimierung sowie der Vermessung der
Fahrradsitzposition. „Von unserem Motto ,Mobilität ist
Lebensfreude‘ profitieren eben auch die radler“, freut sich Holger
Otto, der selbst leidenschaftlich gerne rennrad fährt.
Messergebnis verdeutlicht Therapiebedarf Die
Venenfunktionsmessung mittels Body-tronic 200 dient Fachberaterin
Claudia Eckhardt und ihren Kollegen fast täglich als wichtiges
Instrument , um die Compli-ance derjenigen Patienten zu erhöhen,
die medizinische Kompressionsstrümpfe erhal-ten – übrigens neben
Bandagen, Einlagen
26 lifemagazin1/2012
Technik bringt Vorsprungmotion-center Holger Otto
FachberaterinClaudiaEckhardt(links)beimVorbereiteneinerMessungmitBodytronic300.
Mit moderner Messtechnik Maßstäbe setzen – das hat sich das
motion-center Holger Otto auf die Fahnen geschrieben. Und das
erwarten die Kunden auch von dem schleswig-holsteinischen
Unternehmen. Bauerfeind trägt mit Bodytronic seinen Teil zur
Erfolgsgeschichte bei.
HanDEL & TECHnIK
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lifemagazin1/2012 27
unter anderem auch um das Warensortiment kümmert. „Bodytronic
200 ist auch ein tolles Instrument , um neukunden einen
Zusatzser-vice anzubieten. Darüber hinaus setzen wir das kabellose
Messgerät gerne bei Gesund-heitstagen und -aktionen in Betrieben,
Behörden und arztpraxen ein. Dann meist in Kombination mit der
Fußdruckmessung.“ Die Vermessung von Unterschenkelstrümpfen
erfolgt in rendsburg weitgehend über Body-tronic 300 – „unserem
absoluten Blickfang“, so Claudia Eckhardt.
Kunden erwarten moderne TechnikFür ihre Kunden stelle der
Einsatz von Messtechnik fast schon eine Selbstver-ständlichkeit
dar, wie die Fachberaterin berichtet: „Einmal hatten wir für eine
kurze Zeit technische Probleme beim Vermessen der
Einlagenversorgung und mussten mit konservativen
Versorgungsmöglichkeiten wie Blauabdruck und Trittschaum arbeiten.
Da brach fast eine revolte los. Das sei ja mit-telalterlich und wir
hätten doch sonst immer die neuesten Systeme …“
Insgesamt reagierten ihre Kunden auf moderne Messtechnik
ausgesprochen positiv. auch sie selbst schätzt die einfache,
zuver-lässige und exakt reproduzierbare Messung mit Bodytronic 300.
Kurz gesagt: „Die Strümpfe sitzen nachher!“ Die Visualisierung der
Ergebnisse stelle zudem einen wesentli-chen Vorteil im
Beratungsgespräch dar und der einfache Online-Bestellvorgang mache
den Kollegen und ihr die arbeit deutlich leichter. „Toll sind auch
die schnellen Liefer-zeiten“, fügt sie hinzu.
Fit für die ZukunftModerne Technik, Qualitätsprodukte und
bes-tens ausgebildetes und geschultes Personal , das ist für Holger
Otto auch das rüstzeug für zukünftige Herausforderungen. „Wir
bereiten uns beispielsweise aktiv auf einen zuneh-menden
Freiverkauf vor“, sagt der Unterneh-mer. „Unser Plus ist , dass die
Kunden bei uns neben den reinen Produkten eine fachkundi-ge
Beratung und weiterführende Serviceleis-
tungen erhalten.“ natürlich gelte es auch, unter den
Mitarbeitern das Bewusstsein dafür zu stärken, dass das Unternehmen
zukünftig immer stärker vom Zusatzgeschäft abhängig sei, gibt
Holger Otto unumwunden zu. Dies erreicht er beispielsweise durch
ge-zielte Verkaufstrainings. „Zweimal pro Jahr treffen wir uns mit
Bauerfeind-Mitarbeiterin Petra Wedel zu Schulungen. Sie ist fast
schon unser ,Personal Coach‘“, scherzt Claudia Eckhardt.
Dann stehen Themen wie „Strategien für die Gesprächsführung“,
„Keine angst vor der Preisnennung“ oder „Ermittlung von
Kunden-bedürfnissen“ auf dem Programm. „Im Ideal-fall können wir
den Kunden auf verschiedene Versorgungsbereiche ansprechen. Denn
wenn jemand rückenschmerzen hat , kann es gut sein, dass er neben
einer Bandage auch eine adäquate Einlagenversorgung benötigt“,
macht Claudia Eckhardt deutlich. Doch bevor sie dies weiter
ausführt , steht erst einmal eine Kompressionsstrumpfversorgung an.
Ein Läufer hat sich auf Empfehlung von Freunden nach dem VenoTrain
sport erkundigt und war-tet schon auf seine Vermessung – natürlich
mit Bodytronic 300. †
„Mit der Messtechnik von Bauerfeind können wir unser Profil
schärfen und erreichen einen deutlichen Imagegewinn bei den
Kunden.“ (HolgerOtto)
GeschäftsführerHolgerOtto.
WeitereInformationen
zu den Bodytronic-Messsystemen erhalten Sie unter
www.bauerfeind.com. Bei Fragen wenden Sie sich an die Servicenummer
0800-001 05 12 oder an Ihren zuständigen
außendienstmitarbeiter.
HanDEL & TECHnIK
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28 lifemagazin1/2012
GESUnDHEITSWESEn
„ Von dem Gesetz werden letztendlich alle Arztgruppen
profitieren“
Weichenstellung für zukünftige Versorgungsstrukturen
WelcheChancenbietetdasVersorgungs-strukturgesetzbezüglichdermedizinischenVersorgungimländlichenRaum?Dr.
John: Wir von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-anhalt
hoffen, dass das Gesetz hilft , die Situation im ländlichen raum zu
stabilisieren. nicht nur in unserem Bundesland nimmt die Zahl der
allgemein-mediziner gegenwärtig deutlich ab, was für sich genommen
eine erhebliche Verschlech-terung der medizinischen Versorgung in
ländlichen Bereichen bedeuten würde. nach Hochrechnungen des
Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung benötigen wir
in den nächsten fünf Jahren etwa 640 neue Hausärzte, die wir zudem
noch dazu motivieren müssen, sich dort anzusiedeln, wo der Bedarf
besonders groß ist. Indem das Versorgungsstrukturgesetz vorsieht ,
dass in unterversorgten regionen die abstaffelung der Vergütung
wegfällt und die Mediziner auf diese Weise im Prinzip die
Leistungen vergütet bekommen, die sie erbringen, schafft es einen
gewissen anreiz zur niederlassung in solchen Gebieten. als weitere
Fördermaßnahme haben wir bei uns im Landesausschuss der Ärzte und
Kranken-kassen beschlossen, dass wir die Gründung von Praxen in
regionen, in denen eine Unterversorgung droht oder bereits besteht
, mit finanziellen Leistungen von bis zu
60.000 Euro unterstützen können. Zusätzlich werden im
Versorgungsstrukturgesetz über die Möglichkeit zur Bildung eines
Struktur-fonds, der von Kassen und KV zu füllen ist , neue
Instrumente geschaffen.
WelcheBedeutungwerdenregionalePraxis-netzefürdieVersorgunginderFlächekünftighaben?Dr.
John: Insbesondere in regionen, die so dünn besiedelt sind, dass
sich die ansiedlung einer normalen Praxis nicht lohnt , bieten
solche netze eine gute Möglichkeit , die medizinische Versorgung
sicherzustellen. In Sachsen-anhalt erproben wir gerade als neues
Modell die sogenannten Filialpraxen, die wir als KV selbst
betreiben. Damit stellen wir sozusagen die gesamte Hardware zum
Betreiben einer Praxis vor Ort zur Verfügung. In jeder dieser
Praxen gewährleistet eine
von uns angestellte Helferin mit besonderer Qualifikation als
Versorgungsassistentin den laufenden Betrieb. Die Ärzte –
ange-stellte oder auch Honorarkräfte – nutzen die Filialpraxen
während bestimmter Zeiten zum Erbringen ihrer medizinischen
Leistung. Teilweise haben wir ruheständler reakti-vieren können,
die in diesen Praxen gerne ein paar Stunden oder Tage pro Woche
tätig sind. auch für junge Kollegen können solche Einrichtungen
einen guten Einstieg in die ambulante Versorgung bieten.
Perspekti-visch besteht die Möglichkeit , dass neben dem Hausarzt
auch Fachärzte wie Urologen
Das am 1. Januar 2012 in Kraft getretene
Versorgungsstrukturgesetz soll auch in Zukunft eine wohnortnahe,
bedarfsgerechte und flächendeckende medizinische Versorgung
sicher-stellen. Dr. med. Burkhard John erläutert aus seiner Sicht
als Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV)
Sachsen-anhalt , inwieweit das Gesetz dazu beitragen kann, die
arbeits-bedingungen und die wirtschaftliche Situation der Ärzte auf
dem Land zu verbessern.
oder Orthopäden beispielsweise einmal pro Woche dort präsent
sind, um die Menschen der region ihrem Fachgebiet entsprechend zu
versorgen. Mit dem Versorgungsstruktur-gesetz verbessern sich die
Möglichkeiten, als KV solche Modellprojekte durchzuführen und als
Eigeneinrichtungen zu betreiben.
ModellprojektemitFilialpraxenbetreffend,istauchdieDelegationärztlicherLeistungenvonInteresse.WelcheMöglichkeiteneröff-netdasVersorgungsstrukturgesetzindieserHinsicht?Dr.
John: Die Delegation ärztlicher Leis-tungen wurde ja bereits früher
gesetzlich geregelt und wird jetzt durch das
Versor-gungsstrukturgesetz lediglich aufgegriffen und erleichtert.
Krankenkassen und Kassen-ärztliche Bundesvereinigung sind nun
auf-gefordert zu definieren, welche Leistungen medizinische
Fachangestellte eigenständig erbringen können. Ich halte die
Erweiterung der Delegationsmöglichkeiten für extrem wichtig, da für
die Lösung der Patientenpro-bleme in Zukunft andere
Praxisstrukturen notwendig sein werden – diese sollten zunehmend im
Team gelöst werden. Eine weitere Möglichkeit bietet die Delega-tion
von ärztlichen Leistungen an besonders qualifizierte Pflegekräfte.
Hierzu hat kürzlich der Gemeinsame Bundesausschuss eine richtlinie
verabschiedet , in der geregelt wurde, wie entsprechende
Modellprojekte auszugestalten sind. Dort ist festgelegt , über
welche Qualifikation die beteiligten Pflegekräfte verfügen müssen
und welche Leistungen delegiert werden dürfen. aus meiner Sicht ist
es wichtig, dass die speziell ausgebildeten Pflegekräfte direkt an
die Praxen oder Praxisnetze angebunden, also im besten Fall deren
angestellte sind. Die Bildung von Versorgungsteams wird auch
Bil
d:privat
„Das Versorgungsstrukturgesetz schafft einen gewissen Anreiz zur
Niederlassung in unterver-sorgten Regionen.“
(Dr.med.BurkhardJohn)
Dr.med.BurkhardJohn.
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lifemagazin1/2012 29
GESUnDHEITSWESEn
hier ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sein. In diesem Sinne
ist auch der richtlinie entsprechend zunächst einmal eine ärztliche
Diagnose und Verordnung notwendig, damit die ärztlichen Leistungen
in der Folge auf die Pflegekräfte übertragen werden können. In den
Modellprojekten nach dieser richtlinie kann man beispielsweise
festlegen, welche Hilfsmittel durch die besonders qualifizierte
Person tatsächlich verordnet werden dürfen und ob zu ihrem
Tätigkeitsumfang auch die Veranlassung von Überweisungen gehört –
wobei die Entscheidung darüber, ob die Überweisung wirklich nötig
ist , natürlich beim behandelnden arzt verbleibt.
WelcheArztgruppenbetrifftdasVersorgungs-strukturgesetzinbesondererWeise?Dr.
John: Letztendlich werden alle arzt-gruppen profitieren, da die
Weiterentwick-lung der Vergütung nach diesem Gesetz zumindest ab
dem Jahr 2013 an die Morbidi-tätsveränderung gekoppelt wird. Und
diese wird relativ groß sein. Was die Einführung eines
sektorübergreifen-den Versorgungsbereichs für die ambulante
spezialfachärztliche Versorgung betrifft , sind die Meinungen bei
den Fachärzten, die davon betroffen sind, allerdings geteilt , da
sie bei der ambulanten medizinischen Versorgung zukünftig sozusagen
in eine Konkurrenzsitu-ation zu den Krankenhäusern treten. Einige
fürchten die Konkurrenz, andere sehen diese als Chance, unter
gleichen Bedingungen wie das Krankenhaus Leistungen anzubie-ten,
die dann extrabudgetär bezahlt werden und nicht mehr der
ausgabenbegrenzung unterliegen.
WannwirddasVersorgungsstrukturgesetzwirklichgreifen?Dr. John:
Das wird natürlich ein längerer Prozess sein. Das Gesetz wird kaum
innerhalb weniger Tage oder Wochen zu einer deut-lichen
Verbesserung der Versorgung in der Fläche führen. Es dürfte ein bis
zwei Jahre dauern, bis das Zusammenwirken der ver-schiedenen
Elemente aus dem Versorgungs-strukturgesetz untereinander und mit
den bereits bestehenden gesetzlichen Möglich-keiten soweit
funktioniert , dass das Gesetz seine Wirkung im Sinne der
niedergelassenen Ärzte und der Patienten entfaltet. †
Seit1997habensowohldieEinwohnerzahlalsauchdieZahlderHausärzteinSachsen-Anhaltkonti-nuierlichabgenommen.ZwaristderprozentualeRückgangbeidenÄrztennurunwesentlichstärkeralsbeiderBevölkerung,derAnteilderälterenunddamitstärkervonMultimorbiditätbetroffenenMenschenanderBevölkerungwirdaberauchzukünftigstarkzunehmen.
Entwicklung Hausärzte* und Einwohner in Sachsen-anhalt (*ohne
Kinderärzte)
1.700
1.650
1.600
1.550
1.500
1.450
1.400
1.350
1.300
Haus- ärzte
einwohner
2.750.000
2.700.000
2.650.000
2.600.000
2.550.000
2.500.000
2.450.000
2.400.000
2.350.000
2.300.000
entwicklung einwohner seit 1997: -366.684 (- 13,6 %)
1997 1998
Quelle:KassenärztlicheVereinigungSachsen-Anhalt
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
2011
2.548.911
2.494.437
2.522.941
2.580.626
2.441.787
2.412.472
2.381.872
2.335.0062.356.219
2.469.716
2.634.424
2.701.690
2.674.490
2.648.737
1.716
1.695
1.6721.659
1.6251.610
1.591
1.558
1.515
1.4921.479 1.483
1.458 1.464 1.462
entwicklung Hausärzte seit 1997: -254 (- 14,7 %)
Entwicklung der altersstruktur in Sachsen-anhalt
Quelle:StatistischesLandesamtSachsen-Anhalt
90 und älter
85 < 90
80 < 85
75 < 80
70 < 75
65 < 70
60 < 65
55 < 60
50 < 55
45 < 50
40 < 45
35 < 40
30 < 35
25 < 30
20 < 25
15 < 20
10 < 15
5 < 10
0 < 5
0,0 % 2,0 % 4,0 % 6,0 % 8,0 % 10,0 %
Sachsen-Anhalt 2008 Sachsen-Anhalt 2025
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30 lifemagazin1/2012
BEWEGUnG ErLEBEn
Bild:C
orbis/Da
rrylLen
iuk
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lifemagazin1/2012 31
BEWEGUnG ErLEBEn
Es ist wie überall: Erst wenn unter die Oberfläche geschaut
wird, lässt sich die Wirklichkeit erkennen. Für das Tauchen trifft
dies besonders zu. Wer die Meeresoberfläche durchdringt , der
taucht ein in eine andere Welt.
eine andere Welt
Ein ritual: der letzte Check, Sauerstoffventil aufdrehen,
Taucherbrille auf-setzen, Mundstück in den Mund nehmen. Der Sprung
vom Boot in das Meer ist wie eine Zeitreise, ein Eindringen in eine
völlig andere Welt , die selbst vom Boot aus nicht so zu
beschreiben wäre, wie sie wirklich ist. Die sub-marine Welt ist ein
in sich geschlossener Lebensraum, wir Taucher sind Gäste in dieser
Welt voller Farben, voller Fische, voller Leben. >>>
Outdoorerlebnis Tauchen
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32 lifemagazin1/2012
BEWEGUnG ErLEBEn
WeitereInformationenVerschiedene Tauchverbände bieten einen
Open-Water-Diver-Kurs an. Bei den meisten Tauchsportverbänden gibt
es eine entsprechende Zulassung. Unter Gerätetauchern ist die
Open-Water-Diver-ausbildung und -Brevetierung von pADI
(professional Association of Diving Instructors, www.padi.com)
weltweit bekannt. PaDI ist auch die welt-weit größte
Mitgliederorganisation des Sporttauchens. Professionelle
PaDI-Mitglieder bilden die Mehrheit der Sporttaucher weltweit aus
und vergeben jedes Jahr über 900.000 Brevetierungen.
Die jährliche Durchschnittstemperatur der Malediven liegt bei
rund 28 Grad. Kühler als 25 Grad wird es nie und die
Wassertem-peraturen liegen bei konstanten 28 Grad. Kurzum: ein
wahres Paradies. Weitaus hektischer als auf den Malediven geht es
am größten und bekanntesten Tauch-Hotspot der Welt zu, am Great
Barrier reef an der Ostküste australiens, das mit einer
Länge von über 2.000 Kilometern unzählige Tauchreviere
bereithält. Über zwei Millionen Tauch- und Schnorchelfans lassen
sich pro Jahr ins klare Wasser am Great Barrier reef gleiten, um
sich an den farbenprächtigen Korallen und dem schier unendlichen
Fisch-reichtum zu erfreuen.
Der Anfang ist leichtTauchanfänger sollten ihre Tauchausbildung
am besten bei Tauchschulen in der region absolvieren. Wer dennoch
während des Ur-laubs im ausland einen Tauchkurs beginnen möchte,
sollte darauf achten, möglichst eine deutschsprachige Tauchbasis
für die ausbil-dung aufzusuchen, da theoretische Kenntnis-se
überlebenswichtig sein können. Tauchen ist – hält man sich an die
erlernten Vorgaben – kein gefährlicher, aber ein faszinierender
Sport. allein Übermut und Selbstüberschät-zung machen ihn
gefährlich. †
>>> Tauchspots gibt es unzählige in den Meeren dieser
Erde. Und jeder Taucher kann unter Wasser das finden, das ihn
glücklich macht. Für die einen sind es die bunten Koral-len mit
ihren bizarren Formen, die lustigen Clownfische in den giftigen
anemonen, für die anderen die verschiedenen Haiarten, die Mantas
und die Barrakudas, wieder andere lieben Höhlen, Grotten und
Unterwasserlaby-rinthe und für eine weitere Gruppe macht das
Erforschen alter Schiffswracks den reiz am Tauchen aus.
Wracktauchen gehört mit zu den größten Faszinationen der
Sporttaucher. Hier kann der Taucher seine abenteuer- und
Ent-deckerlust voll und ganz ausleben. Es ist ein unbeschreibliches
Gefühl , an ein Wrack heran-zutauchen, zuerst ein schemenhaftes
Gebilde zu erblicken, das, je näher man ihm kommt , immer
detaillierter und fassbarer wird. Wracks im Meer haben immer eine
besondere Geschichte zu erzählen: die Geschichte ihres Daseins,
ihrer Zerstörung und ihres Grabes im Meer. Umstritten, jedoch ein
echter nerven-kitzel , ist das Käfigtauchen mit Weißen Haien, das
vor allem in Südafrika und Südaustralien angeboten wird. Die
gigantischen Haie mit ihren kalten augen und dem riesigen Gebiss
lassen einem eisige Schauer über den rücken laufen, selbst im
warmen Wasser. So unter-schiedlich die ambitionen sind, so
unter-
schiedlich kann sich jeder seine individuelle rangliste der
Tauchspots anlegen.
Ausgewählte Tauch-HotspotsEin sehr interessantes und dazu noch
nahe an Europa liegendes Tauchgebiet ist das rote Meer. Von Ägypten
aus hat man den besten Zugang zu den vielen riffs und Wracks,
zu-dem ist Ägypten ein bezahlbares Urlaubsland mit sehr guter
touristischer Infrastruktur in den Urlaubsregionen. Für nahezu
jeden Geldbeutel lässt sich das passende resort finden, Tauchbasen
gibt es in Hülle und Fülle. Fast 100 Tauchplätze bietet auch das
kleine Bonaire, sehr viele davon sind vom Land aus zu erreichen.
Bonaire ist eine Trauminsel für Tauchfreaks. In der südlichen
Karibik, 80 Kilometer nördlich von Venezuela ge-legen, gehört das
Eiland neben aruba und Curaçao zu den niederländischen antillen.
Von oben betrachtet sieht Bonaire aus wie ein riesiger Bumerang,
der auf dem Meer treibt. In den Monaten September und Oktober ist
das sogenannte Korallenlaichen ein Ereignis für alle Sporttaucher,
für die die lebende natur der Grund des Tauchens ist. Gewaltige
naturschönheiten als lebende riffs bieten ebenfalls die Malediven,
gelegen im Indischen Ozean südwestlich von Indien.
SindSauerstoffreservenundDruckverhältnisseimgrünenBereich?MitspeziellenHandzeichengibtderTaucherdasO.K.
TaucherparadiesMalediven.
Bilder:F
otolia/Jon
Miln
es/travelle
r,Uniprox
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Neu: elektronisches Aufbausystem CompasTM
Herkömmlicherweise erfolgt der aufbau ei-ner Prothese mit ihren
einzelnen Komponen-ten meist in mehreren Schritten. Während der
dynamischen anprobe optimiert der Orthopädietechniker die
Prothesenkonfigu-ration, begutachtet ihren Erfolg und befragt den
Patienten. Die dabei gewonnenen Informationen nutzt er zur
Verbesserung des Gangbilds. Viel beruht dabei auf seinem
Ein-fühlungsvermögen als versierter Fachmann, einiges auch auf der
Qualität der individu-ellen Patientenrückmeldungen. Vor diesem
Hintergrund hat die optimale Prothesenaus-richtung eher den
Charakter einer Kunst als den einer messbaren Wissenschaft. Das
neue Prothesenanpassungssystem Compas ermöglicht es dem
Orthopädietech-niker, stärker als bisher auf harte Fakten
zurückzugreifen. Es misst die resultieren-den Kräfte unterhalb des
Prothesenschafts während des Gehens und erlaubt es, den
Kräfteverlauf in der Prothese so zu sehen und zu verstehen, wie es
nie zuvor möglich war.Das System besteht aus drei Komponenten: der
Compas Smart Pyramide, dem Compas Master mit der dazugehörigen
Software und der Transfer Pyramide. Für die Messungen wird – statt
der Standard Pyramide – die mit einem Kraftmess-Sensor
ausgestattete Compas Smart Pyramide in die Prothese ein-gebaut. Die
während des Laufens gesammel-ten Daten gelangen via Bluetooth
drahtlos zum Computer. Die zugehörige Software analysiert die Werte
und stellt diese zur auswertung grafisch dar. Das Compas System
erlaubt es, die Dreh momente der Schaft-adaption und andere Werte
unter realen Be-dingungen zu messen und die ausrichtung
des Schafts entsprechend anzupassen. Die so optimierte
ausrichtung unterstützt den Komfort des nutzers beim Stehen und
Gehen und beeinflusst damit auch seine Leistungs-fähigkeit.
Studie bestätigt die FunktionsweiseEine Studie der Firma
Orthocare Innova-tions, die das Compas System entwickelt hat ,
bestätigt eindrucksvoll die Effektivität und die Vorteile für den
anwender. In ihrem rahmen optimierten drei Orthopädietech-niker für
je einen einzelnen Probanden den Schaftaufbau einer vorhandenen
Prothese. Es bedurfte ausführlicher Tests mit Geh-strecken von
insgesamt ungefähr 20 Kilo-metern, bis jeder der Techniker einen
guten Konsens gefunden hatte. ausgehend von der gleichen
Startsituation ermittelte das
Compas System bereits bei der ersten Gang-analyse – nach ca.
sechs Schritten – die Drehmomentwerte, die direkt unterhalb des
Prothesenschafts wirken. Mit dem Compas System gibt Uniprox dem
Fachmann eine elektronische Ganganalyse als aufbauhilfe an die
Hand, die ihm zusätzlich zu seiner subjektiven Einschätzung
objektive Daten liefert und ihm hilft , den Prozess des
Prothesenaufbaus zu verbessern und nicht zuletzt zu beschleunigen.
†
Mit dem Compas System stellt Uniprox dem Orthopädietechniker ein
transportables Ganglabor im Taschenformat zur Verfügung. Das
softwaregestützte Prothesenanpassungssystem ermöglicht es, in
Echtzeit in realer Umgebung den aufbau einer Prothese zu
analysieren und entsprechend zu optimieren.
WeitereInformationen
zum Compas System und zu Schulungen erhalten Sie unter der
kostenlosen Servicenummer 0800-001 05 40.
DerCompasMastererlaubteineEchtzeit-Gang-analyse.DieWertewerdengrafischdargestellt.
Objektive Daten ergänzen Intuition
FürdieMessungenwirddiemiteinemKraftmess-SensorausgestatteteCompasSmartPyramideindieProtheseeingebaut.
lifemagazin1/2012 33
HanDEL & TECHnIK
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34 lifemagazin1/2012
SiegehörenzudenFavoritinnenbeidenOlympischenSommerspieleninLondon.IstdasAnspornoderBelastungfürSie?Jennifer
Oeser: Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin ging ich noch
ohne großen Er-wartungsdruck in den am Ende sehr erfolgrei-chen
Wettkampf. In den letzten drei Jahren habe ich jedes Jahr eine
Medaille geholt , da- runter Silber in Berlin und WM-Bronze 2011 in
Daegu. Da erwartet die Öffentlichkeit natürlich viel. Man setzt
sich auch selbst etwas unter Druck. Für mich ist das aber in erster
Linie ansporn, das Beste zu geben.
WiebekommenSieimTrainingIhresiebenDisziplinenuntereinenHut?Jennifer
Oeser: Sieben Tage, sieben Diszipli-nen – so einfach läuft das
nicht. Ich absolviere während einer Trainingseinheit zwei bis drei
Disziplinen in Wettkampfreihenfolge – und das zweimal pro Woche.
auf dem Trainingsplan stehen aber zudem allgemeine Grundeinheiten
wie Krafttraining. Eigentlich ist das bei mir wie bei fast jedem:
Mal habe ich hierzu mehr Lust , mal dazu. Während ich Speerwerfen
und Hür-denlauf aber immer sehr gerne übe, macht mir Kugelstoßen
leider stets am wenigsten Spaß.
WiemotivierenSiesichfürdastagtäglicheTraining?Jennifer Oeser:
Ich trainiere einfach sehr gerne. aber es ist auch ganz normal ,
manch-mal einen Durchhänger zu haben. In meiner tollen
Trainingsgruppe reißen wir uns dann alle gegenseitig mit. Vor allem
mit Blick auf den großen Traum Olympia ...
WasbedeutetfürSiedieFörderungdurchdieDeutscheSporthilfe?Jennifer
Oeser: Die finanzielle Förderung der Deutschen Sporthilfe gibt den
Sportlern wichtigen rückhalt. aber die Sporthilfe leis-tet weit
mehr als das. Egal, welches Problem auftaucht , immer ist ein
ansprechpartner da, der weiterhilft. Einfach super!
WarumengagierenSiesichfürdieSport-hilfe-Kampagne„DeinNamefürDeutsch-land“unddiedaraufaufbauendeBauer-feind-Sportkampagne„Ichwillmehr“?Jennifer
Oeser: Ich bin sehr dankbar, von der Sporthilfeförderung
profitieren zu dürfen. Sehr gerne möchte ich dafür etwas
zurückgeben. Die beiden Kampagnen bieten hierzu eine hervorragende
Möglichkeit. †
ZU GUTEr LETZT
Jennifer OeserFünf Fragen an ...
März 2012
09.03. – 10.03.201216. Tagung des Arbeitskreises Mitteldeutscher
Orthopäden und Unfallchirurgen, Magdeburg, www.amou.de
23.03. – 24.03.201218. Jahrestagung der Deutschen Assoziation
für Fuß und Sprunggelenk, Dresden, www.fusskongress.de
April 2012
28.04. – 01.05.201260. Jahrestagung der Vereinigung Süd- d