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JOHANNES KEPLER
UNIVERSITÄT LINZ
Altenberger Straße 69 4040 Linz, Österreich jku.at DVR
0093696
Mag. Hansjörg Seckauer
Senior Lecturer
Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik T +43 732 2468
7168 [email protected] jku.at/gespol
PROJEKTBERICHT
PHOTOVOICE
„LEBENSWERTES FRANCKVIERTEL“
Burda Michael, Gattringer Manfred, Pühringer Stefan
Berichtslegung im Rahmen der Lehrveranstaltung
Projektemanagement II im Wintersemester 2017/2018 am 2. Februar
2018
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Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S.
Photovoice
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Inhaltsverzeichnis
I. Vorwort Seite 3
II. Methode „Photovoice“ Seite 3
III. Vorgehensweise, Methodenwahl und Projektfahrplan Seite
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IV. Bildbeschreibungen- und Interpretationen Seite 5
V. Übersichtstabelle Seite 27
VI. Fazit Seite 29
VII. Handlungsempfehlungen Seite 30
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Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S.
Photovoice
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I. Vorwort
Wir haben bei der Durchführung des Projektes „Lebenswertes
Franckviertel“ auf die
sozialwissenschaftliche, partizipative Methode “Photovoice”
zurückgegriffen. Über das
Medium der Fotografie konnten sich die TeilnehmerInnen
interaktiv mit ihrer direkten
Umgebung auseinandersetzen und somit neue Blickwinkel
erforschen. Das Projekt bietet
ihnen gesellschaftliche, politische und soziale Teilhabe und
Mitgestaltung. Die jeweiligen
Bedürfnisse konnten direkt und ungefiltert an die Studierenden
weitergeleitet werden.
Durchgeführt wurde das Projekt von den Studenten Burda Michael,
Gattringer Manfred und
Pühringer Stefan.
II. Methode „Photovoice Als „Photovoice“ versteht man eine
partizipative und zugleich kreative Methode zur
Bestimmung von Bedürfnissen in Form einer visuellen
Dokumentation und anhand von
Erzählungen einzelner TeilnehmerInnen. Die Erfahrungswerte
werden miteinander beraten,
verglichen und inhaltlich verbunden. In der Praxis funktioniert
das so: Einzelne Mitglieder
einer homo- oder heterogenen Gruppe machen Fotos ihrer
Lebens(um)welt. Daraus erfolgt
eine gemeinsame Auswertung. Durch die Abbildung der Reflektionen
können
Veränderungsprozesse eingeleitet werden und die Anliegen einer
Community können
verstärkte Einflussnahme auf die Politik haben.
Es handelt sich um eine international angewandte Methode, die in
den USA unter anderem
von Frauen mit Brustkrebs genutzt wurde, um eine höhere
Versorgungssicherheit zu
erreichen, oder etwa in Kanada von Einwanderern, um Auswirkungen
und Zusammenhang
von Armut und Rassismus bemerkbar zu machen.
III. Vorgehensweise, Methodenwahl und Projektfahrplan
Das Projekt gliederte sich in folgende Projektphasen:
Methodenwahl und Projektfahrplan
o Auswahl der partizipative Methode “Photovoice” und Erstellung
eines
detaillierten Projektfahrplans mit allen wesentlichen
Deadlines.
Kennenlernphase
o Theoretische Auseinandersetzung mit der Technik, der
Fragestellung und der
Vermittlung medienpädagogischer Inhalte.
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o Ausarbeitung und Erstellung eines Erhebungsblattes mit der
Zielsetzung,
Beteiligte/Betroffene machen Fotos zu einer bestimmten
Fragestellung und
reflektieren darüber in schriftlicher Form per E-Mail oder
mündlich an die
Forscher.
o Definition der Zielgruppe: Eltern von Kindern,
Kindergartenpädagoginnen,
Stützkräfte, Helferinnen
o Kontaktaufnahme und persönliches Vorgespräch mit der Leiterin
des
Kinderfreunde Kindergartens in der Ing. Stern-Straße.
Erhebungsphase
o Versuch I: Sammlung der eingelangten Fotos und schriftlichen
Antworten
gemäß der Fragestellung per E-Mail. Der Rücklauf war sehr gering
und
ernüchternd.
o Nach dem „geringen“ Rücklauf des ersten Versuches der
Erhebungsphase
justierten wir unser Erhebungsblatt unter Miteinbeziehung
der
Kindergartenleiterin Frau Melanie Haider nach. Zielsetzung für
den zweiten
Versuch der Datenerhebung war, die Hemmschwelle der Teilhabe
zu
reduzieren. Somit ermöglichten wir den Beteiligten/Betroffenen
die
Datenübermittlung per WhatsApp und haben dies erneut aktiv im
Kindergarten
beworben.
o Versuch II: Sammlung der eingelangten Fotos und schriftlichen
Antworten
gemäß der Fragestellung per WhatsApp. Der Rücklauf war
wesentlich höher
als im ersten Versuch.
o Versuch III: Weitere Erhebung von Fotos im Rahmen eines
Ansprechens von
Personen direkt im Franckviertel. Auch hier haben wir
schriftliche Antworten
erhalten. Die Zielgruppe wurde entsprechend auf Erwachsene, die
im Viertel
wohnen, erweitert)
Auswertungsphase
o Diskussion und Kategoriebildung der Bilder um politische,
soziale und
gesellschaftliche Anliegen sichtbar zu machen
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Darstellung der Ergebnisse
o Bildbearbeitung, Planung und Erstellung eines
Projektberichtes.
IV. Bildbeschreibungen- und Interpretationen
Bild 1
Kategorie: Müll
Unterkategorie: Sammelstelle
Ort: Füchselstraße, ohne Hausnummer (siehe Straßenschild am
Foto)
Motto: „Mülltonne für andere“
Beschreibung:
Das Foto wurde vermutlich in der Füchselstraße (Straßenschild
nur schwer lesbar) gemacht.
Es zeigt parkende Autos, eines mit Linzer Kennzeichen, sowie
eine öffentliche
Müllsammelstation. Die gelbe Leichtstoffsammeltonne ist bereits
sehr voll, sodass der
Deckel nicht mehr ganz geschlossen werden kann.
Beschreibung laut Photovoice:
„Jeden Tag, bleiben Autos mit „Perger“ Kennzeichen stehen und
laden eine sehr große
Menge an hauseigenen Müll ab. Wir, die dort wohnen, schlichten
dann unseren Müll
daneben, weil wir keinen Platz mehr haben. Es wird alles vom
Wind verweht, es wird nass
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und es schaut unordentlich aus. So etwas wäre in Leonding nicht
möglich. Die Polizei ist
nicht nur präsenter wie im Franckviertel, sondern steigt auch
aus dem Auto aus und macht
ihren Job. Ich finde schade, dass man in Linz zu Recht sich
nichts, weil Exekutive brav
arbeitet, aber bei uns in unserem Viertel ist alles
erlaubt.“
Interpretation:
Die Person ist offensichtlich über überfüllte
Müllsammelstationen verärgert. Laut
Bildbeschreibung fahren sogar Personen mit nicht Linzer
Kennzeichen zu diesen öffentlichen
Sammelstationen, um ihren Müll zu entsorgen. Das überfordert die
örtlichen Kapazitäten,
sodass die BewohnerInnen ihren Müll neben die Tonnen platzieren
müssen. Die
BewohnerInnen kritisieren mangelnde Kontrolle durch die Polizei
und verweisen auf eine
Nachbargemeinde von Linz, wo dies besser funktioniere. Es wird
ein ungleiches, subjektives
Bild gezeichnet. Die Polizei sei im Franckviertel weniger
präsent wie in besseren
Wohngebieten und daher würden Verstoße gegen die öffentliche
Ordnung (wie unerlaubte
Müllablagerungen) eher gedultet bzw. nicht geahndet – was rein
rechtlich gesehen nicht der
Fall sein kann. Hier spielt das Gefühl mit, weniger ernst
genommen zu werden. Das Viertel
als „Mülltonne“ der anderen steht als Sinnbild der subjektiv
selbstwahrgenommenen
Benachteiligung.
Anmerkung:
Fraglich ist, ob die Zuständigkeit tatsächlich bei der Polizei
liegt. Privatrechtlich läge dadurch
eine Besitzstörung vor, verwaltungsrechtlich wäre wohl ein
Delikt der illegalen
Müllablagerung feststellbar, das von der Gemeinde
(Ordnungsdienst) zu ahnden wäre.
Überhaupt ist aufzuzeigen, ob nicht die BewohnerInnen selber
durch das Abstellen des Mülls
neben den Tonnen illegal handeln bzw. quasi dazu genötigt
werden. Absolut verständlich
erscheint die Verärgerung, dass „auswärtige“ Personen Müll
herbeibringen und dadurch
Kapazitäten verbrauchen, die den BewohnerInnen vorbehalten sein
sollten.
Bild 2& 3
Kategorie: Verkehr
Unterkategorie: ruhender Verkehr
Ort:Franckstraße 51 (Hinweis dazu in Bildbeschreibung)
Motto: „Parkplatz für andere“
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Beschreibung:
Die beiden Bilderzeigen mehrere dicht am Straßenrand parkende
Autos. Ob Haus- oder
Grundstückseinfahrten dadurch blockiert werden, ist nicht
ersichtlich. Es dürfte hier das
Parken offenbar kostenfrei (keine blaue Bodenmarkierung
vorhanden) und erlaubt sein.
Verbots- oder Gebotsschilder sind nicht ersichtlich. Auf beiden
Bildern stehen Autos in jenen
Bereichen, wo die Bordsteinkante als Erleichterung für Fußgeher
(beim Überqueren der
Straße) abgeflacht ist.
Beschreibung laut Photovoice:
„Überall gibt es verparkte Kreuzungen sowie Zufahrten zu
Hauseinfahrten und
Grundstücken. Besonders die Straßen rund um die Firma Sprecher
Automation sind
betroffen.“
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Interpretation:
Die Person ist über die parkenden Autos verärgert, die es für
FußgängerInnen schwieriger
machen, Kreuzungen oder Straßen zu überqueren. Es seien sogar
die Zugänge bzw.
Zufahrten zu den Häusern blockiert. Es gibt in den
Straßenverkehrsregeln klare Vorschriften,
wo das Parken erlaubt ist. Insbesondere was das Abstandhalten zu
Kreuzungen (fünf Meter)
anlangt, kennt die Straßenverkehrsordnung 1960 laut §23f klare
Normen. Ob hier eine
Verletzung der Abstandsregelungen im Kreuzungsbereich vorliegt,
ist anhand des Fotos
nicht ersichtlich. Dass dieses „Zuparken“ von Kreuzungsbereiche
vor allem für querende
Kinder eine große Gefahr darstellt, ist jedenfalls darüber
hinaus offensichtlich.
Anmerkung:
Wie andere Bilder auch zeigen, empfinden die BewohnerInnen ihr
Viertel als „Mülltonne“ und
auch „Parkplatz“ anderer Personen, die von „außen“ kommen.
Bild 4
Kategorie: Verkehr
Unterkategorie: fließender Verkehr
Ort: Ing.-Stern-Straße, ohne
Hausnummer (laut Bildbeschreibung)
Motto: „Raserei im Viertel“
Beschreibung:
Das Bild zeigt die Ing.-Stern-Straße,
auf der gerade ein Auto sowie ein
Radfahrer unterwegs sind. Das Foto
dürfte aus einem fahrenden zweiten
Auto gemacht worden sein. Am
Boden der Straße ist eine 30er-
Beschränkung ersichtlich. Ein
Hinweisschild auf das dort ansässige
„Seniorenzentrum Franckviertel“ ist
nicht ersichtlich.
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Beschreibung laut Photovoice:
„Der Kindergarten ist nicht mal beschriftet. Aber ja, das
Altersheim ein paar Meter vorne
schon. Es wird gerast auf der Ing.-Stern-Straße, dass man sich
als Erwachsener fürchtet.
Bremsschwellen würde ich auch persönlich gut heißen.“
Interpretation:
Trotz der klar ersichtlichen Geschwindigkeitsbeschränkung
dürften sich nur Wenige an
dieses Tempolimit auf der Ing.-Stern-Straße halten. In
unmittelbarer Nähe zum
Seniorenzentrum befindet sich auch der Kindergarten. Dieser ist
aber offenbar nicht
ausreichend gekennzeichnet. Ein Hinweisschild zum Kindergarten
bzw. eine visuelle
Kennzeichnung wäre wohl eine mögliche Maßnahme, damit die
VerkehrsteilnehmerInnen
das Limit von 30km/h einhalten würden. In der Bildbeschreibung
laut Photovoice werden
auch bauliche Maßnahmen auf der Fahrbahn begrüßt.
Anmerkung:
Bremsschwellen sind mit Sicherheit eine wirksame Maßnahme um den
Verkehr zu
verlangsamen. Fraglich ist jedoch, ob gerade in der Nähe eines
Altenheimes – hier fallen
vermehrt Rettungs- und Krankentransporte an – im Sinne der dort
betreuten Personen
sinnvoll ist. Für FahrradfahrerInnen stellen Bremsschwellen
darüber hinaus eine Sturzgefahr
dar.
Bild 5 & 6 & 7
Kategorie: Verkehr
Unterkategorie: ruhender Verkehr
Ort: Vielguthstraße, ohne Hausnummer
Motto: „Keine Chance für Feuerwehr und Müllabfuhr“
Beschreibung:
Die Bilder fünf und sechs zeigen dieselbe Situation: auf einer
ohnehin schon relativ
schmalen Straße in einem Wohngebiet stehen dicht parkende Autos.
Die Grundstückzufahrt
ist durch das Holztor wohl nicht mehr so einfach möglich. Ebenso
wird es für größere
Fahrzeuge bzw. LKWs nur mehr sehr schwer die Straße zu
durchfahren.
Parkverbotskennzeichnungen sind nicht ersichtlich.
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Das Bild sieben zeigt einen Ausschnitt aus einem Brief vom
Bürgermeister der Stadt Linz,
Klaus Luger an die dort wohnende Person, die sich ob dieser
engen Platzverhältnisse durch
parkende Autos an die Stadt gewandt hat (siehe Beschreibung laut
Photovoice).
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Beschreibung laut Photovoice: "Ich kritisiere die Zustände in
der Vielguthstraße. Die
Nachbarin kommt aus ihrem Grundstück nicht heraus. Die Polizei
kommt nicht mehr und
behauptet, es sei nicht schlimm. Feuerwehrauto oder Müllwagen
kommen aber nicht vorbei.
Haben bereits einen Brief an den Bürgermeister geschickt, in dem
ein Fahrverbot und ein
Halte-und Parkverbot vorgeschlagen wurde. Seine Antwort siehe
Foto."
Interpretation:
Aus der Antwort des Bürgermeisters geht klar hervor, dass die
Situation grundsätzlich
bekannt ist und auch in anderen Straßenzügen ähnlich sei. Es sei
grundsätzlich verboten die
Straße im Wohngebiet derart zu verparken, aber es würde
toleriert werden, solange es zu
keinen Problemen kommt. Dem von der Bewohnerschaft geforderten
Parkverbot bzw.
Durchfahrtsverbot steht der Bürgermeister ablehnend gegenüber,
da die Verantwortlichen
mit der Exekutive nach einem Lokalaugenschein zum Entschluss
gekommen sind, dass die
Durchfahrtsbreite ausreichend sei.
Ohne die genauen Größenordnungen (verbleibende Breite des
Fahrstreifens etc.) genau zu
kennen, erscheint die Forderungen nach Maßnahmen, um die
Durchfahrt insbesondere von
größeren Fahrzeugen gewährleisten zu können als absolut
verständlich. Die Zufahrt für
Feuerwehrfahrzeuge im Brandfall ist sicherlich mit
Schwierigkeiten verbunden. Erneut zeigt
sich das Gefühl der Viertel-Bewohnerschaft als Parkplatz für
alle zu dienen.
Anmerkung:
In Anbetracht dessen, dass die Bewohnerschaft hier aber auch in
der Nähe ihrer Häuser und
Wohnungen parken können sollen, wird es immer
Interessenkonflikten geben. Hier im Sinne
aller möglichst gut zu entscheiden, ist immer eine schwierige
Herausforderung.
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Insbesondere da hier ein gegen Parkvorschriften verstoßen wird
und das wissentlich vom
Bürgermeister aber toleriert wird.
Bild 8
Kategorie: Zusammenleben
Unterkategorie: Vereine
Ort: Wimhölzelstraße 19
Motto: „Brote für das Viertel“
Beschreibung:
Das Bild zeigt drei Personen vor dem Vereinslokal von „Franck
Kistl, Nachbarschaftsverein
für Ernährungssouveränität“. Eine Person ist gerade damit Brote
zu schmieren.
Beschreibung laut Photovoice: "Mein Lieblings-Freiraum im
Quartier ist der Brunnenplatz. Da ist auch das Franck Kistl,
unser Nachbarschaftsverein für Ernährungs-Souveränität. Auf den
Bildern sind wir gerade
bei der Vorbereitung des Kistl-Buffets für den Tausch-Markt der
Initiative “Geben und
Nehmen“ im Volkshaus Franckviertel. Ein voller Erfolg, wird um
Ostern wiederholt! Freu mich
drauf. Ist ein toller Stadtteil, lustig, bunt und gut vernetzt.
So long, Anne Janssen, FRANCK4
Aktivistin: Franck Kistl, 1001 Geschichte aus dem Franck4
Kapelle Franck u.v.m."
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Interpretation: Die meisten am Projekt teilnehmenden Personen
äußern sich negativ (vgl. Fazit
Projektbericht). Hier wird eine als sehr positiv empfunden
Wohlfühlsituation dargestellt. Es
gibt offenbar eine lebendige Vereinsstruktur in der
Nachbarschaftsarbeit, an der man im
Sinne des Auftraggebers anknüpfen könnte. Recherchen haben
ergeben, dass auch diverse
Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen von diesem Verein
organisiert werden.
Bild 9
Kategorie: Zusammenleben
Unterkategorie: Wohnen
Ort: unbekannt
Motto: „Sitzbänke für Mütter“
Beschreibung:
Das Bild zeigt den Hof mit Grünflächen und einem kleinen
Kinderspielplatz einer
Wohnanlage. Betonfundamente von Sitzbänken sind sichtbar. Die
Anlage macht an sich
einen sehr gepflegten Eindruck.
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Beschreibung laut Photovoice:
"Unsere Sitzbänke hat die GWG uns weggenommen. Wir würden sie
gerne wieder zurück
haben. Damit wir Mamis sitzen können und wir den Kindern
zuschauen können und mit den
anderen Mamis quatschen können."
Interpretation:
Logischerweise gehören Sitzgelegenheiten zu einem intakten
Kinderspielplatz dazu. Der
Grund, warum die Sitzbänke derzeit nicht vorhanden sind, ist
nicht zu eruieren. Vielleicht
handelt es sich nur um eine Restaurierung und die Bänke werden
erneuert?
Anmerkung:
Abermals schwingt das Gefühl der Bewohnerschaft, subjektiv
schlecht behandelt zu werden,
mit. Da die Bewohnerin davon spricht, dass ihnen etwas
„weggenommen“ wird, könnte man
schlussfolgern, dass es vielleicht auch
einen Konflikt mit der
Wohnbaugenossenschaft gibt?
Bild 10
Kategorie: Verkehr
Unterkategorie: Ruhender Verkehr
Ort: unbekannt
Motto: „Kein Durchkommen mit dem
Kinderwagen“
Beschreibung:
Das Bild zeigt eine freie Straße mit
einem relativ schmalen Gehsteig auf
einer Seite der Fahrbahn.
Beschreibung laut Photovoice:
„Wenn die Autos parken, kommt man
als Fußgänger nicht durch. Mit dem
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Kinderwagen muss man auf die andere Seit der Straße dann
gehen.“
Interpretation:
Bei ohnehin beengten Platzverhältnissen wird es für Eltern mit
Kinderwägen hier offenbar
schwierig ihren Weg zu finden. Ein verständliches Problem, das
nur durch Parkverbote
(etwaige Hinweis- oder Gebotsschilder sind nicht ersichtlich)
oder bauliche Maßnahmen
gelöst werden könnte.
Bild 11
Kategorie: Zusammenleben
Unterkategorie: Schule
Ort: Franckstraße 70
Motto: „Neue Schule für das Franckviertel“
Beschreibung:
Das Foto zeigt den geöffneten Haupteingang der Volksschule 33
„Dorfhalleschule“ in der
Franckstraße. Der Eingangsbereich scheint sehr sauber und
relativ neu zu sein.
Beschreibung laut Photovoice:
„Die VS 33 habe ich fotografiert damit sie mal renoviert
wird.“
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Interpretation:
Man kann anhand des Bildes keine Rückschlüsse darauf ziehen, wie
die bauliche Situation
der Schule – insbesondere im Inneren des Gebäudes –
grundsätzlich ist. Allerdings
erscheint der Eingangsbereich in gutem Zustand zu sein.
Anmerkung:
In der Diskussion im Projektteam über dieses Bild, kommen wir
zum Schluss, dass hier das
subjektive, negative Empfinden der Bewohnerschaft eine Rolle
spielen könnte. Unsere
Begehung im Viertel hat gezeigt, dass es rein auf Grund der
äußerlichen Bausubstanz
mitunter wesentlich ältere bzw. „baufälligere“ Gebäude im
Viertel gibt.
Bild 12 & 13
Kategorie: Beschmierungen
Unterkategorie: Hauswand-Beschmierungen
Ort: unbekannt
Motto: „Verhindern von Beschmierungen“
Beschreibung:
Die beiden Photos zeigen Beschmierungen an Hauswänden. Auf
beiden Bildern ist dieselbe
Beschmierung „ASK“ zu sehen. Auf dem rechten Bild (Bild 13) ist
im Hintergrund ein
Wohnblock zu sehen, jedoch ist der Ort der Aufnahme nicht
ersichtlich.
Beschreibung laut Photovoice:
„Bei uns werden immer wieder Hauswände beschmiert und es dauert
lange bis dass wieder weggeputzt wird. Wenn was weggeputzt ist
kommt woanders wieder ein neues dazu. Es
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wäre gut wenn man dagegen was machen kann.“
Interpretation:
Die teilnehmende Person ist aufgrund der Beschmierungen an den
Hauswänden
aufgebracht. Laut der Bildbeschreibung sei dies kein Einzelfall,
Hauswände würden immer
wieder neu beschmiert werden, während das Wegputzen der bereits
vorhandenen
Markierungen für den Photovoice-Teilnehmer zu lange dauert.
Anmerkung:
Der Appell des Teilnehmers die Beschmierungen an den Hauswänden
einzudämmen bzw.
zu verhindern dürfte aus Sicht der Polizei nur schwer umsetzbar
sein. Ähnliche
Beschmierungen finden sich im Großraum Linz auch in anderen
Stadtteilen.
Bild 14 & 15
Kategorie: Müll
Unterkategorie: Umgebung
Ort: unbekannt
Motto: „Müll in der Gegend“
Beschreibung:
Die beiden Bilder zeigen am Boden liegenden Müll. Das erste Bild
(Bild 14) zeigt Papier- und
Plastikmüll direkt am Gehweg und im Garten.
Das darunterliegende Bild (Bild 15) zeigt ebenfalls Plastikmüll.
Weiters ist eine
Aluminiumdose zu erkennen.
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Photovoice
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Beschreibung laut Photovoice: „In der Gegend ist überall Müll am
Boden. Egal wo man ist liegen Verpackungen herum, die von Leuten
weggeworfen wurden. Zum Beispiel Verpackung von Süßigkeiten,
Zigaretten,
Getränke.“ Interpretation: Die Person ärgert sich über
weggeworfenen Müll im Franckviertel. Laut dem Photovoice-
Teilnehmer sei dies keine Seltenheit, der Müll sei quer durch
das Viertel zu sehen. Das erste
Bild (Bild 14) dürfte direkt bei einem Wohnblock aufgenommen
worden sein, das zweite in
der Nähe einer Grünfläche bzw. eines Parks. Dies untermauert die
Aussage der Person,
dass der weggeworfene Müll nicht nur an bestimmten Stellen zu
finden ist, sondern durch
das ganze Franckviertel verteilt ist.
Anmerkung: Die Bilder sind bewusst so groß gehalten, um
bestimmte Merkmale im Bild
(Aludose, …) besser zu erkennen.
Bild 16
Kategorie: Müll
Unterkategorie: Sammelstelle
Ort: unbekannt
Motto: „Müll geht über“
Beschreibung:
Das Bild zeigt zwei
geparkte Autos, zwischen
denen vier Mülltonnen zu
sehen sind. Zwei dieser
Mülltonnen sind überfüllt,
sodass es nicht mehr
möglich ist, die Deckel der
Mülltonnen vollständig zu
schließen.
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Beschreibung laut Photovoice:
„Der Müll ist immer sehr schnell voll und viele werfen den Müll
irgendwo hinein.“
Interpretation:
Die teilnehmende Person beschreibt zwei Sachverhalte: Zum einen
seien die Mülltonnen
immer voll, zum anderen funktioniere die Mülltrennung nicht. Die
linke überfüllte Mülltonne
dürfte Restmüll beinhalten, die rechte überfüllte Mülltonne
Kartonagen. Aus Sicht des
Beobachters ist es nicht ersichtlich, inwiefern bei dieser
Sammelstelle Mülltrennung
betrieben wird. Der herausstehende Teil der roten Mülltonne
sieht nach Karton aus. Bei der
linken Mülltonne ist es aufgrund der Müllsäcke im Container
nicht möglich zu bestimmen um
welchen Müll es sich handelt.
Bild 17 & 18
Kategorie: Verkehr Unterkategorie: Fließender Verkehr Ort:
Bild 17: Franckstraße 17 Bild 18:Franckstraße, ohne
Hausnummer Motto:
Bild 17: „Rücksichtsloses Fahren“
Bild 18: „Lösungsvorschlag“ Beschreibung Bild 17: Auf Bild 17
ist die Shell Tankstelle in
der Franckstraße 17 zu sehen. Das
Bild wurde auf der
gegenüberliegenden Straßenseite
aufgenommen und nimmt den
Fußgängerübergang in den Fokus.
Dieser wird durch eine
Verkehrsinsel in der Straßenmitte
ergänzt. Weiters sind auf der
Verkehrsinsel für beide
Verkehrsrichtungen gelbe
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Photovoice
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Warnleuchten angebracht, welche den Autofahrern den
Fußgängerübergang signalisieren
sollen.
Beschreibung Bild 18:
Dieses Bild zeigt eine Kreuzung in
der Franckstraße, der genaue Ort
dieser Kreuzung konnte nicht
eruiert werden. Auf dieser
Kreuzung ist ein Ampelsystem
angebracht, welches den Verkehr
für AutofahrerInnen,
RadfahrerInnen und
FußgängerInnen regelt.
Beschreibung laut Photovoice:
„Auf dem ersten Bild bei der Tankstelle ist es manchmal
schwierig über die Straße zu gehen.
Viele Autofahrer bleiben nicht stehen, wenn man über die Straße
gehen will. Einige wollen
einfach nicht stehen bleiben und andere fahren zu schnell um vor
dem Zebrastreifen stehen
zu bleiben. Mit einer Ampel für Fußgänger ist es denke ich
sicherer (so ähnlich wie bei dem
zweiten Bild?).“
Interpretation:
Die Person gab zu der Problembeschreibung des ersten Bildes ein
zweites Bild hinzu,
welches eine konkrete Lösung anbietet. Das Überqueren der Straße
sei zwei Gründen nicht
immer einwandfrei möglich. Zum einen soll es AutofahrerInnen
geben, die bewusst und
absichtlich nicht vor dem Zebrastreifen stehen bleiben. Zum
anderen wird von einigen
AutofahrerInnen die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht
eingehalten, sodass das Bremsen
vor dem Fußgängerübergang aufgrund der überhöhten
Geschwindigkeit nicht möglich ist.
Die Verkehrsinsel könnte bereits eine bauliche Maßnahme der
Stadt Linz gewesen sein, um
der Gefahr entgegenzuwirken. Jedoch kann die Verkehrsinsel auch
schon gemeinsam mit
dem Fußgängerübergang gebaut worden sein.
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Auf dem zweiten Bild sieht man das von der Person angegebene
Ampelsystem, welches von
eben dieser als Lösungsvorschlag angegeben wurde. Es kann davon
ausgegangen werden,
dass es der Person bei dem Ampelsystem hauptsächlich um die
Überquerung der
Franckstraße ging.
Anmerkung:
Falls das Errichten einer solchen Ampelanlage tatsächlich
angestrebt werden sollte, muss
überprüft werden, inwiefern diese Ampel den Verkehr in und aus
der Seitenstraße
beeinflusst, da an dieser Stelle die Zufahrt zur Tankstelle zu
sehen ist. Außerdem führen
parallel zur Franckstraße ein Fußgänger- und ein Radweg entlang,
welche die Seitenstraße
queren.
Bild 19
Kategorie: Müll Unterkategorie: Sammelstelle Ort: unbekannt
Motto:„Schlampige Müllentsorgung“
Beschreibung:
Zu sehen ist eine Sammelstelle für Müllentsorgung, um welcher
fünf schwarze Müllsäcke
liegen. Weiters ist ein leerstehender Einkaufswagen in der Wiese
stehend zu sehen.
Aufgrund der schlechteren Bildqualität ist es schwer zu
erkennen, ob es sich am Boden bei
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den gelben Müllcontainern um Glasscherben handelt oder um
anderes Material. Gleiches gilt
für die Hausnummern und den vermutlich darunter stehenden
Straßennamen.
Beschreibung laut Photovoice:
„Auf dem dritten Bild sind Müllcontainer. Die sind oft voll und
der Müll wird einfach daneben
gelegt. Da ist es öfter so dass mehrere Müllsäcke rund um die
Müllcontainer liegen.
Manchmal werden Müllsäcke auch daneben gelegt, obwohl der
Container noch nicht voll ist.
Glasscherben sind auch öfters am Boden.“
Interpretation:
Auch hier beschwert sich ein Teilnehmer über die unzureichende
Müllentsorgung. Laut
dieser Person werden Müllsäcke, ungeachtet dessen ob der
jeweilige Müllcontainer voll ist
oder nicht, vor der Sammelstelle gelagert. Wie in der
Beschreibung bereits erwähnt, ist nicht
genau erkennbar ob es sich am Bild um handelt, jedoch ist
aufgrund der Beschreibung des
Photovoice-Teilnehmers davon auszugehen. Interessanterweise
wurde der Einkaufswagen
nicht erwähnt, obwohl er deutlich im Bild zu sehen ist.
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Bild 20
Kategorie: Verkehr Unterkategorie: Fließender Verkehr Ort:
Garnisonstraße Motto:„Raserei im Viertel“
Beschreibung:
Das Foto zeigt die Garnisonstraße, welches aus dem Auto heraus
fotografiert wurde. Das
lässt sich links und rechts unten am Bild erkennen. Das
Tempolimit von 30 km/h ist als
Bodenmarkierung zu sehen.
Beschreibung laut Photovoice:
„Viele Autofahrer halten sich nicht an die Geschwindigkeit und
fahren viel zu schnell. Besonders an die 30 kmh Zonen hält sich
fast niemand. Die Polizei kontrolliert das auch nur
selten bis garnicht.“
Interpretation:
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Die Person bemängelt, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung von
einigen AutofahrerInnen
nicht eingehalten wird, vor allem in Tempo-30-Zonen. Aus der
Beschreibung erkennt man,
dass das Problem der „Raserei“ in großen Teilen des Viertels ein
Problem darstellt.
Zusätzlich werden die mangelnden bzw. fehlenden
Verkehrskontrollen der Exekutive
beschrieben. Die Polizei würde in der Umgebung im Franckviertel
zu selten
Verkehrskontrollen durchführen.
Anmerkung:
Für die Exekutive ist es vermutlich eine Frage des Personals und
der Ressourcen Kontrollen
im Franckviertel durchzuführen, da es in anderen Stadtteilen
durchaus auch zu ähnlichen
Verkehrsdelikten kommen kann und diese ebenfalls geahndet werden
müssten.
Bild 21, 22 & 23
Kategorie: Verkehr Unterkategorie: Ruhender Verkehr Ort:
Lonstorferweg Motto: „Benachteiligung: Franckviertel als Parkplatz
für Pendler“
Beschreibung Bild 21:
Das Foto (Bild 21) wurde im
Lohnstorferweg aufgenommen. Im
Hintergrund an der Hauswand des gelben
Hauses befindet sich die Aufschrift
„Gästehaus Alexandra“, welches sich in
eben dieser Straße befindet. Im
Vordergrund ist ein Auto mit dem
Kennzeichen SE (Steyr-Land) zu sehen,
welches offensichtlich dort parkt. Dahinter
stehen weitere Autos.
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Beschreibung Bild 22:
Auf dem nächsten Bild ist ebenfalls der Lonstorferweg zu sehen.
Auch hier parken wieder
Autos am Fahrbahnrand, wobei zumindest das erste Auto mit
Kennzeichen UU (Urfahr-
Umgebung) im Halte- und Parkverbot steht. Es ist nicht
ersichtlich wie weit die gelbe Linie
die Straße weiterführt.
Beschreibung Bild 23:
Auf Bild 23 ist eine ähnliche Situation zu sehen
wie bei Bild 21. Es ist ein parkendes Auto mit
Kennzeichen FR (Bezirk Freistadt) zusehen.
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Beschreibung laut Photovoice:
„In unserer Straße parken oft Autofahrer, die nicht hier wohnen.
Meistens sind es Autos mit den Kennzeichen PE, FR und UU. Teilweise
ist es so, dass man gerade noch durch die
Straße fahren kann, weil so wenig Platz ist. Auch an Stellen wo
Halte und Parkverbot ist wird
geparkt.“
Interpretation:
Auf allen drei Bildern ist sofort der enge Straßenverlauf am
Lonstorferweg ersichtlich. Auch
hier dürften Feuerwehr und Müllabfuhr Probleme haben, durch die
Straße zu fahren. Laut
dem Photovoice-Teilnehmer sind einige Besitzer der dort
parkenden Autos keine
AnrainerInnen. Aufgrund der Kennzeichen sowohl auf den Bildern,
als auch in den
Bildbeschreibungen könnte man darauf schließen, dass es sich um
PendlerInnen handelt.
V. Übersichtstabelle
Foto-Nr.
Kategorie Unterkategorie Bildmotto Botschaften
1 Müll Sammelstelle Mülltonne für
andere
Bewohner fühlen sich benachteiligt
(Polizeipräsenz)
2 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für
andere
Benachteiligung: Franckviertel als
Parkplatz für Pendler
3 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für
andere
Benachteiligung: Franckviertel als
Parkplatz für Pendler
4 Verkehr Fließender
Verkehr Raserei im
Viertel
Maßnahmen für Verkehrssicherheit werden gefordert
5 Verkehr Ruhender Verkehr Keine Chance für Feuerwehr und
Müllabfuhr
Werden von Exekutive nicht ernst genommen
6 Verkehr Ruhender Verkehr Keine Chance für Feuerwehr und
Müllabfuhr
Werden von Exekutive nicht ernst genommen
7 Verkehr Ruhender Verkehr Keine Chance für Feuerwehr
Werden von Exekutive nicht ernst genommen
-
Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S.
Photovoice
28
und Müllabfuhr
8 Zusammenleben Vereine Brote für das
Viertel
Gelebte Nachbarschaft vorhanden, toller
Stadtteil
9 Zusammenleben Wohnen Sitzbänke für
Mütter
Konflikt mit Wohnungsgenossenscha
ft
10 Verkehr Ruhender Verkehr
Kein Durchkommen
mit dem Kinderwagen
keine
11 Zusammenleben Schule Neue Schule für das Franckviertel
Bewohner empfinden bauliche Substanz
mitunter schlechter als sie tatsächlich ist
12 Beschmierungen Hauswand-
Beschmierungen Verhindern von
Beschmierungen
Bewohner fühlen sich benachteiligt
(Ordnungsdienst, Polizei)
13 Beschmierungen
Hauswand-Beschmierungen
Verhindern von Beschmierungen
Bewohner fühlen sich benachteiligt
(Ordnungsdienst, Polizei)
14 Müll Umgebung Müll in der Gegend
Zu viel Müll auf der Straße
15 Müll Umgebung Müll in der Gegend
Zu viel Müll auf der Straße
16 Müll Sammelstelle Müll geht über
Häufigere Müllentleerung, Engagement für
Mülltrennung
17 Verkehr
Fließender Verkehr,
Fußgängerübergang
Rücksichtsloses Fahren
Maßnahmen für Verkehrssicherheit werden gefordert
18 Verkehr
Fließender Verkehr,
Fußgängerübergang
Lösungsvorschlag
Ampelsystem für Fußgängerübergang
19 Müll Sammelstelle Schlampige
Müllentsorgung Maßnahmen gegen
falsche Müllentsorgung
-
Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S.
Photovoice
29
20 Verkehr Fließender
Verkehr Raserei im
Viertel
Maßnahmen für Verkehrssicherheit werden gefordert
21 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für
andere
Benachteiligung: Franckviertel als
Parkplatz für Pendler
22 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für
andere
Benachteiligung: Franckviertel als
Parkplatz für Pendler
23 Verkehr Ruhender Verkehr Parkplatz für
andere
Benachteiligung: Franckviertel als
Parkplatz für Pendler
Beschreibung der Übersichtstabelle:
23 Bilder konnten insgesamt gesammelt werden. Wie in der Tabelle
und bei den jeweiligen
Bildbeschreibungen ersichtlich, wurden diese in vier Kategorien
und maximal zwei
Unterkategorien eingeteilt.
Verkehr liegt mit 13 Bildern an der Spitze. Davon entfielen neun
Bilder auf den „ruhenden
Verkehr“ und vier auf den „fließenden Verkehr“. Müll wurde fünf
Mal fotografiert (drei Mal
Sammelstellen und zwei Mal unachtsam weggeworfener Müll).
Die Kategorie Zusammenleben setzt sich aus drei sehr heterogenen
Bildern zusammen, die
in die Unterkategorien Vereine, Wohnen und Schule eingeteilt
wurden.
Die Kategorie Beschmierungen ist die am seltenste vorkommende
Kategorie und zeigt auf
zwei Bildern jeweils Verunstaltungen auf Hausmauern.
VI. Fazit
Aufgrund der erhaltenen Fotos ist festzuhalten, dass die Themen
Müll und Verkehr für die
TeilnehmerInnen des Projektes Photovoice am wichtigsten
erscheinen. Das Projektteam hat
in der Einteilung nach Kategorien der Bilder in den
Unterkategorien nach ruhendem und
fließendem Verkehrt unterschieden.
Mit Ausnahme eines Fotos handelt es sich durchgehend um Fotos,
welche negative Aspekte
im Franckviertel aufzeigen und beschreiben. Nichtsdestotrotz
sind viele TeilnehmerInnen
engagiert und haben zusätzlich zu ihrer Kritik unserem
Projektteam auch Lösungsvorschläge
zur Verbesserung mitgeteilt.
-
Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S.
Photovoice
30
Die Probleme ziehen sich unabhängig vom genauen Ort durch das
gesamte Viertel, wobei
auf Grund der geografischen Ausrichtung des Viertels eine
Häufung in den südlichen
Gebieten feststellbar ist.
Verkehr, Müll und Beschmierungen als konkrete, sichtbare
Probleme sind wie oben
beschrieben hauptsächlich Thema. Bemerkenswert ist, dass
gesellschaftliche, soziale
Probleme bzw. infrastrukturelle Angebote nicht genannt wurden
(bspw. Zusammenleben mit
nicht-österreichischen Staatsbürgern, Obdachlosigkeit, Bildungs-
und Kulturangebote,
Nahversorger, Ärzteversorgung, Anbindung an den Öffentlichen
Verkehrt, …).
VII. Handlungsempfehlungen
Der nachfolgende Text befasst sich mit möglichen
Handlungsempfehlungen, welche vom
Projektteam erarbeitet wurden. Manche Handlungsempfehlungen
wurden direkt von den
Photovoice-TeilnehmerInnen übernommen.
Das am häufigsten vorkommende Thema ist der Verkehr. Dem Parken
auf Kreuzungen und
vor Hauszufahrten könnte man durch vermehrte Kontrollen der
Polizei entgegenwirken.
Gleiches gilt bei Verstößen gegen das jeweilige Tempolimit. Laut
Photovoice-
TeilnehmerInnen kommen Geschwindigkeitsverstöße überwiegend in
Tempo-30-Zonen vor.
Eine weitere Möglichkeit wäre, an stark frequentierten Straßen
einen Radarkasten
aufzubauen, um so Geschwindigkeitsüberschreitungen vorzubeugen.
Hierfür würde sich die
Ing. Stern-Straße eignen, da sich in dieser Straße ein
Kindergarten und ein SeniorInnenheim
befinden. Eine weitere verkehrsberuhigende Maßnahme wäre das
Anbringen von
Bremsschwellen. Diese Maßnahme ist in der Nähe von
SeniorInnenheimen jedoch
schwierig, da vermehrt Rettungs- und Krankentransporte anfallen.
Aufgrund dessen wäre
diese Möglichkeit für Straßenabschnitte geeignet, wo das oben
genannte Problem nicht
auftritt.
Den Kindergarten in der Ing. Stern-Straße könnte man mittels
Verkehrstafeln kennzeichnen,
um so den VerkehrsteilnehmerInnen das Sicherheitsrisiko zu
verdeutlichen.
An besonders engen Stellen im Straßenverlauf wäre das
Kennzeichnen von Parkverboten
möglich. Auf einigen Bildern ist zu erkennen, dass
Einsatzfahrzeuge von Rettung und
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Projektmanagement II Burda M., Gattringer M., Pühringer S.
Photovoice
31
Feuerwehr nicht genug Platz zur Durchfahrt haben könnten (siehe
Bilder 5, 6, 7,10, 21, 22 &
23).
Ein/e Photovoice-TeilnehmerIn machte auf das Sicherheitsrisiko
des Fußgängerübergangs in
der Franckstraße auf Höhe der Shell-Tankstelle aufmerksam und
brachte als Lösung das
Anbringen eines Ampelsystems mit ein. Statt den gelben
Warnleuchten könnte man eine
Ampel anbringen, welche Grün- und Rotphasen für Autofahrer,
Radfahrer und Fußgänger
mit sich bringt (siehe Bilder 17 & 18).
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Müll. Von vielen
Photovoice-TeilnehmerInnen kam die
Beschwerde, dass die Müllcontainer zu oft überfüllt sind. Hier
kommt es auch vor, dass
Müllsäcke rund um die Sammelstationen gelagert werden. Als
Lösung würde sich hier das
häufigere Entleeren der Müllsammelstationen anbieten.
Ein weiteres Problem ist die Müllablagerung durch Personen,
welche nicht in unmittelbarer
Umgebung wohnen. Das könnte auch das schnelle Überfüllen der
Container erklären.
Kontrollen des Ordnungsdienstes der Stadt Linz bzw. der Polizei
könnten hier
entgegenwirken.
Ferner wird die mangelnde Mülltrennung angesprochen. Eine
Möglichkeit zur Besserung des
Problems wäre das Erstellen einer Informationskampagne, welche
sich mit der Mülltrennung
beschäftigt. Dies könnte zum Beispiel in Form von Aufklebern auf
Containern oder als
Informationsblatt für die BewohnerInnen bewerkstelligt
werden.
Ein/e Photovoice-TeilnehmerIn bittet um das erneute montieren
von Sitzbänken bei GWG-
Spielplätzen. Die Sitzbänke wurden laut TeilnehmerIn vom
Spielplatz entfernt (siehe Bild 9).
Auf zwei Bildern (siehe Bild 12 & 13) werden die
Beschmierungen an Hauswänden
bemängelt. Auch hier könnte man das Problem mit Kontrollen des
Ordnungsamtes oder
auch der Stadtwache bekämpfen.