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M ittwoch, bei 85 Tluni 1M1 _______ €t,d,,M i,ten vlonta«. ;n,nit,vd, unb jhsitag. Brasilien halbjährlich . . fit60n - BrasUWn sährlich . . .................................. B is Ausland làhrlich JelOOO lebetjelt angenommen, enblgtrt tedoch 2 T ®tl dlttv.n «ilidlungtn. Zah! langen und 3us(hrtften adressiere m a n : A’ redacção do „ D e r K o m p n e e “ Oäixt 4o Oornto A. Owetybe • »Ult« <1 renal. Verantwortlicher Redakteur: «mtl ioinpnl; rs. m. 72 Lv.ag.n ».*61.7 msfca enmstag bezw. Bienet ug n. Deimetdog angenommen t °- Aedaltion und b'.e 1 Ubr nachmittags In der à r a r t a I°»° Haupt & lila., Ruo SSo Francisco 41, — auhechald (um- tybae Don den Agenten des Blattes. «brvtzere Anzeigen müssen am Zage oor ütschiliun btt Zeitung schon morgens srüh ausgegeben werden A»keiarnp»»i*r Mindestpreis einer Anzeige - - - ' OetBfsenlllchungen auf Verlangen die Zeile- - - 40V' n Redattion und lkspeditlon: Aua 24 be^Rolo skr. IB. Telephon Nr. 659. — Zelegtammabtesii .D er Rompafc*. Lirrityba — Staat Warauä Itoftürti Geschäftsführer: JUttU*. tage ichmeiIlicher Crinncrungen. Bon Otto von Süd. Zu den düstersten Tagen der deutschen Geschichte werden immer die Tage des letzten Junidrittels ge- hören. Zwei Ereignisse, eines so schwarz und schick salhaft wie das andere, sind auf den Blättern dieser Tage eingegraben: die Mordtat von Serajewo, die den blutigsten und furchtbarsten aller Kriege entfesselte, und der Abschluß des Versailler Vertrages, der sich in seinen W irkungen noch schlimmer und furchtbarer er wies als der vorausgegangene Krieg. Schicksalhaft sind beide Ereignisse hereingebrochen, und beiden stand das deutsche Volk unentrinnbar gegenüber. D as Verbrechen von Serajewo und die Art d'es Zustandekommens des Versailler Diktates sind zu bekannt, als daß darauf näher eingegangen werden müßte. Dagegen ist es an gebracht, immer wieder darauf hinzuweisen, wie die Annahme dieses Dittates dem deutschen Volke aufge- zwungen wurde, besonders auch soweit die Schuld- frage in Betracht kommt. Am Sonntag, den 22. Juni, fand in der Weimarer Nationalversammlung die Abstimmung über den Frie- densvertrag statt. Er wurde mit 238 gegen 137 Stirn- men angenommen. Dabei wurde von allen Parteien der Charakter des Zwangsdiktates mit aller Schärfe zum Ausdruck gebracht. Spahn z. B. führte im Namen des Zentrums aus. daß diese Partei niemals freiwillig dem Diktate zugestimmt haben würde und für seine Annahme unter Ausschluß der sogenannten Ehrenpunkte — Anerkennung der deutschen Alleinschuld und A us lieferung der Kriegsschuldigen — nur eingetreten sei, um das bevorstehende Chaos als ein nach menschli chem Ermessen größeres Uebel zu verhüten. Nachts 11 Uhr des gleichen Tages wurden die M i nister indessen eilends in Schloß gerufen und dort mit der Nachricht überrascht, daß die Entente die An- nähme unter Ausschaltung der Ehrenpunkte abgelehnt habe und aus vorbehaltlose Annahme bestehe- Nach zweistündiger Beratung trat daraus nachts 1 Uhr das Kabinett zurück. Sofort wurden die Parteiführer der Koalftionsparteien ins Schloß gerufen. Sie tagten die ganze Nacht hindurch, ohne zu einem Ergebnis zu gelangen. Die Führer der Zentrumspartei bestanden auf unbedingte Ablehnung des Friedensvertrages, so fern die Ehrenpunkte aufrechterhalten würden- Morgens um 8 Uhr wurde sodann die Zentrums» fraktion zu einer Beratung zusammengerufen. In die- j se: Sitzung erschienen Reichswehrminister Noske und j General Maercker. Sie erklärten, daß auch die Reichs- I wehr die Annahme des Friedensvertrages verweigere 1 und Chaos und Anarchie unmittelbar bevorständen. Í Die Zentrumsfraktion lehnte denn auch die A nnahm e. des Friedensvertrages mit 64 gegen 14 Stimmen ab. • Auch die 4 Zentrumsminister stimmten für die Ableh- ; nung. i Inzwischen hatten sich im Schlosse abermals die Führer aller Parteien versammelt, wohin auch die 1 Führer der Zentrumspartei gerufen wurden. Sie j gaben dort das Ergebnis ihrer Abstimmung bekannt j und zogen sich von der Sitzung zurück, nachdem sie die Opposition aufgefordert hatten, die Regierung zu übernehmen. Der Reichspräsident versuchte sofort, eine neue Regierung zu bilden. Doch seine Bemühungen blieben fruchtlos. Auf der Linken wollten Unabhän gige und Mehrheitssozialisten, auf der Rechten Demo kraten und Deutschnationale nicht zusammengehen. Daraus schickten die anderen Parteien einen Beauf tragten zur Zcntrumspartei mit der M itteilung, man wolle ihr die Abstimmung erleichtern. Die Abstimmung vom Sonntag brauche nicht wiederholt zu werden. Die Ermächtigung an die Regierung, den Vertrag zu unter zeichnen. sollte auch ohne Vorbehalt wegen der Ehren punkte gelten. Das Zentrum lehnte ab. Nunmehr langte eine Depesche des Generals Groener, Hindenburgs Nachfolger, an. Sie besagte, daß es Groe ner gelungen sei, die Reichswehr wieder hinter die Re gierung zu stellen, und daß nach Droeners Ueberzeu gung die Zustimmung zum Friedensvertrag nötig sei, da sonst Deutschland dem Chaos und der Anarchie ver falle. Die Zentrumsfraktion, der diese Depesche sofort auch zugestellt wurde, beschloß aber trotzdem, es abzu lehnen, weiter in der Regierung zu bleiben, es fei denn, die anderen Parteien gäben in der Nationalversamm lung öffentliche Ehrenerklärungen ab. Meier, der spä tere Botschafter in Paris, überbrachte diesen Beschluß den Vertretern der anderen Parteien. Darauf erwiderte der Deutschnationale Schulz, das fei eine Selbstver ständlichkeit ; auch seine P artei zweifle nicht an der n a tionalen Gesinnung des Zentrums. Auch die Demokraten und die Deutsche Volkspartei erklärten sich bereit, öffent liche Ehrenerklärungen abzugeben. Sodann trat die Nationalversammlung, wenige Stun den vor Ablauf der festgesetzten Frist, wieder zusammen. Darauf gab die Reichsregierung die Erklärung ab. daß die Abstimmung vom 22. Juni die Regierung ermäch tigen solle, auch ohne Vorbehalt den Friedensvertrag zu unterzeichnen. Die Führer der Oppositionsparteien knüpften daran die Versicherung, daß sie die nationalen Gründe ihrer Gegner ausdrücklich anerkennen und de ren nationale Ehre nicht in Zweifel ziehen. So wurde der Friedensveitrag angenommen. Auch die ablehnenden Parteien wünschten die Annahme, weil unter dem Zwange der Verhältnisse kein anderer Aus weg ersichtlich war. Hätte man dort die Annahme ver hindern wollen, so genügte ein einziger W iderspruch: ; der Friedensvertrag stand nämlich am Montag dem j 23. Juni gar nicht auf der Tagesordnung. Außerdem hätte man es in der Hand gehabt, durch Dauernden ober durch die Forderung namentlicher Abstimmung die kärglich bemessene Frist auszufüllen und verstreichen zu lassen. D as deutsche Volk hat damals furchtbare Stunden durchlebt. W enn heute behauptet wird, Lloyd George habe damals mit einer Ablehnung gerechnet, und er hätte dann sofort die Initiative zu neuen Verhand lungen auf besserer Grundlage ergriffen, so klingt das unwahrscheinlich. Damals jedenfalls hat niemand in der Nationalversammlung mit einer solchen Möglichkeit gerechnet, sonst wäre der Vertrag niemals angenom men worden. Aber das steht fest: die Annahme war keine freiwillige; sie wurde von der Entente mit Gewalt erzwungen. Es ist aber höchste Zeit, daß end lich mit solchem Verfahren aufgeräumt und ein wirk licher. wahrhafter Friede durch freie Verständigung zwischen Volt und Voll geschaffen wird. Wie lange werden wir darauf noch warten müssen? D er syrische Hexenkessel. „Französische Aeroplane bombardierten und zerstör ten 60 syrische Dörfer." Also lautete kürzlich eine Lon doner Kabel-Depesche, die sich auf eine beim Daily Erpreß aus Jerusalem eingelaufene Depesche stützt. Zur Erklärung wurde beigefügt: „An der lyrischen Front ist eine Revolte ausgebrochen." Durch Flieger bomben zerstört also da» „edle" Frankreich syrische Dörfer in großer Zahl. Wer erinnert sich da nicht an das entrüstete Geheul, das die Anwendung von Flie gerbomben durch Deutsche hervorgerufen hat, wobei es sich nicht um unbefestigte Dörfer sondern um Festun gen. Stützpunkte der Feinde Deutschlands, gehandelt hat. Doch hiervon soll heute nicht die Rede sein, son dern von Syrien und dem „syrischen Heienkesiel." Das wertvolle uralte Kulturland Syrien ist bei der Beutcverteilung den Franzosen unter dem Namen ei nes völkerrechtlichen M andats als Kolonie zugefallen. D am it sind sie freilich keineswegs zufrieden, weil sie den Erwerb von Großsyrien erhofft hatten, während Mandatssyrien um Zilizien, das die Franzosen den Türken wieder herausgeben mußten, und Palästina, das die Engländer von vornherein für sich behalten haben, gekürzt ist. Trotzdem wird Französtsch-Syrien aus 150000 Quadratkilometer, das heißt die doppelte Größe Bayerns, geschätzt. Die Schwierigkeit in der Beherrschung dieses Landes liegt in seinem beispiellosen Völker» oder richtiger Re ligionsgemisch; denn die Nationalitäten spielen im Orient eine viel geringere Rolle als die Religionsgruppen, mit denen sie übrigens meistens zusammenfallen. Um diesen buntscheckigen Zusammensetzungen Rech nung zu tragen, haben die Franzosen das Land in drei Teile zerlegt: Groß-Libanon, den Syrischen Bund und Djebel. Der Syrische Bund zerfällt wieder in das Gebiet der Alauiten, (eine mohammedanische Sekte), den autonomen Sandschack von Alerandrette und die Staaten Aleppo und Damaskus. Groß-Libanon hat eine christliche, das Gebiet der Alauiten eine alauitische, die Staaten Aleppo und Damaskus haben eine mo hammedanische und Djebel hat eine drusiische (eben falls eine mohammedanische Sekte) Mehrheit. Genauer war man über die Zahl und Zusammensetzung der syrischen Bevölkerung bisher aber nicht unterrichtet, weil die Türken dort nie eine Volkszählung im mo dernen Sinne vorgenommen hatten. Die Franzosen haben sich beeilt, dieses Versäumnis nachzuholen. Am 20. Dezember 1920 hat der französische Oberkommisiar für Syrien dort eine Volkszählung ausgeschrieben, die 1921 in Groß-Libanon. 1922 in Djebel, Damaskus. Aleppo und dem Gebiet der Alauiten zum Abschluß gelangte, während sie aus das autonome Gebiet von Alerandrette nicht ausgedehnt wurde. Desgleichen hat man auf die Zählung der nomadisierenden Beduinen, deren Zahl auf 350 000 geschätzt wird, verzichten müs sen. Hiernach ergibt sich, bei der schätzungsweisen Ein- beziehung Alerandrettes, eine Gesamtbevölkerung von 2 139 082 Seelen, von denen auf Groß-Libanon . . . 628 863, auf Damaskus 594 322, auf Aleppo 392 506, das Gebiet der Alauiten 621 261, auf Alerandrette 212 000, auf Djebel 50 328 entfallen. Von diesen sind 1 555 311 Mohammedaner, 498 043 Christen. 16145 Juden und 71566 Ausländer. Die Moham medaner zerfallen wieder in fünf, die Christen in zwei Religionsgrüppen. Es hat sich nun herausgestellt, daß in allen Staaten die M inderheiten sehr stark sind. S o stehen in Groß- Libanon 330 382 Christen 274 711 Mohammedanern, in Damaskus 473 847 Mohammedanern 65 858 Chri sten gegenüber. Infolgedessen ist die Bevölkerung mit der von den Franzosen getroffenen Einteilung sehr un zufrieden. Die Alauiten protestieren gegen ihre Einbe ziehung in den Syrischen Bund, weil sie dort von den andern mohammedanischen Sekten majorisiert wer den, die Mohammmedaner beklagen sich umgekehrt, daß Groß-Libanon, insbesondere die rein mohammedani schen Distrikte desselben, aus dem Bunde ausgeschlossen wurden. Viele jener Mohammedaner blicken über die Grenze zu ihren Sprach- und Religionsgenosien in P a lästina. Mesopotamien und Arabien. Allgemein beschwe ren die Mohammedaner sich, daß die Christen vor den Mohammdanern von den Franzosen unverhältnis mäßig begünstigt worden sind. Eine allgemein befrie digende Lösung ist wegen de» unentwirrbaren Durch- einanderwohnens der verschiedenen Religionsgruppen unmöglich. Dabei ist der Gegensatz zwischen den M o hammedanern und Christen einer» und den verschiede nen mohammedanischen und christlichen Sekten unter einander andererseits so groß, daß man mit Recht von einem syrischen Heienkesiel sprechen kann. Die F ran zosen werden daher keine reine Freude an diesem Lande haben, und sobald die französischen Truppen, auf deren Anwesenheit allein die französische Herr schaft in diesem Gebiete ruht, einmal anderweit in Anspruch genommen sein sollten, werden sich in die sem Lande sofort Unabhängigkeitsbestrebungen geltend machen. Die Mete zu den Planeten! Von M ar B a l i e r. Ein Menschheitstraum scheint seiner Verwirklichung nahe, wenn man das Buch Prof. Oberths, dessen Titel wir hier als Überschrift genommen haben (erschienen in R. Oldenbourgs Verlag. München), aufmerksam liest. Nicht mehr als kühne Utopie, wie bei Jules Verne, sondern als ernst zu nehmendes, wirtschaftliches Problem, dessen Lösung schon mit den heutigen tech nischen Mittel grundsätzlich möglich ist, erscheint un« hier die Reise zum Monde und zu den uns benach barten Wandelsternen. Es ist übrigens sehr bemerkens wert. daß fast;,zur selben Zeit auch von Seiten eines angesehenen höheren amerikanischen Marineoffiziers und Artillerie-Fachmanns ein ganz ähnliches Werk erschien, in welchem sein Verfasser sogar schon auf gewisse Vorversuche Hinweisen kann, die ihm das Ge lingen der Reise ins All mit Sicherheit in Aussicht stel len. Bei der außerordentlichen Wichtigkeit der Sache sei es gestattet, kurz den Jdeengang Prof. Oberths und Doddards (dies der Name des Amerikaners) darzule- legen und ihre Hoffnungen zu begründen. Dem Uneingeweihten scheint die Möglichkeit, andere Gestirne zu erreichen, vor allem deswegen fraglich, weil doch „keine Lust" im Sternenraume vorhanden ist. D arauf sei kurz gesagt, daß dies die geringste S o r ge ist. Auch mit der Kälte des W eltraumes, mit der Sonnenstrahlung usw. wird man schon fertig werden. Die Grundfrage ist vielmehr die: können wir einem Geschoß die notwendige Geschwindigkeit beim Verlassen der Geschützmündung erteilen und werden die in ihm Reisenden die ungeheure Beschleunigung beim Abschuß aushalten können, oder gibt es sonst eine Vorrichtung, die bei mäßiger Anfangsgeschwindigkeit von sich a u s allmählich jene Schnelligkeit entfalten kann, die zunächst zur Ueberwindung des Schwere» Bereiches der Erde und dann zur Zurücklegung der furchtbaren Strecken im W elträume erforderlich ist? Die genauere Unter suchung zeigt, daß der Kanonenschuß nicht in Frage kommen kann, daß dagegen die Rakete bei entsprechen der Durchbildung sich wohl zum Raumschiff eignen mag. Auch daß sie die notwendigen Beschwingtesten Das Geheimnis des weißen Hauses. Kriminalroman aus dem modernen New Pork. Von Erich Friesen. > ' y . >1 $ i0 Und sowie der Vorhang gefallen war und der in amerikanischen Theatern gebräuchliche Skandal, bestehend in Trampeln, Klatschen und begeisterten Zurufen anhob, öffnete sich auch schon die kleine Logentür. Der lange, dürre Herr trat ein. „Aeh, hm — find Sie es denn wirklich. Vanderbild? Traute meinen Augen kaum- So ganz unerwartet und unangemeldet!" Und er streckte M anfred zwei seiner brillantenbering, ten Finger entgegen. Doch die Freude schien nur einseitig zu sein. Man- sred ergab sich ersichtlich M ühe. den eleganten Gigerl, der wie ein Parsümerieladen duftete und a u s dessen feingefälteter Hemdkrause erbsengroße Brillanten funkel ten, aus der. Loge wieder hinauszubugsieren. Verge bens. D er M ann schien festzukleben. Seine etwas her- vorstehenden, wasierblauen Augen glotzten neugierig zu Alice hinüber, indes es pfiffig aus dem breiten M und mit den großen Hauerzähnen hervorkam: „Famoser kleiner Käser — die Blonde dort! Wo haben Sie den denn aufgegabelt Er brach mit einer verblüfften Grimmasie ab. wobei ihm das kokette Monokel vom rechten Auge fiel. Denn Manfred Vanderbild» Gesicht hatte einen drohenden Ausdruck angenommen. Die Dame ist meine Frau, Lord Tickleton. u Ih „ Frau — ? Aeh. hm — wirklich? Charmant! " Der Lange klemmte fein Monokel wieder ins Auge und äugle zu Alice hinüber. „Möchte Mylady gleich meine Huldigung zu Füßen legen. B in entzückt - - veritabel entzückt!" Und schon trat er mit der ihm eigenen Unverfroren- heit näher. Der tosende Beifallssturm war mittlerweile verrauscht. Alice hatte ihr Opernglas auf die Brüstung gelegt und blickte sich nach ihrem M ann um. Dieser machte gute Miene zum bösen Spiel, da es nicht ander» ging. „Gestatte, liebe Alice, daß ich dir Lord Tickleton vor- stelle 1 Meine Gemahlin!" M it ihrer ganzen keuschen Unbefangenheit reichte Alice dem geschniegelten Lord die Hand, die er galant an seine Lippen zog. Sie sind ein Freund meines Manne». Mylord? „Aeh, hm — auch, Mylady. W ar aber besonders ein Freund des Bruders Ihres Gatten, des flotten Ed ward Vanderbild — " „Bitte, lassen wir bas, Tickleton!" fiel Manfred un geduldig ein. „Meine Frau ist in meine Familienver- hältnisie noch wenig eingeweiht. W ir sind auf der Hoch zeitsreise !" „Aeh, hm — ach so — verstehe! N a t ü r l i c h ! . . . Bitte tausendmal um Entschuldigung — " näselte der Lord, indem er sich räusperte und die Hand beteuernd aufs Hsrz legte. Alice, die diese Spezies von Menschen noch nicht kannte, betrachtete inzwischen amüsiert das Gesicht da oor sich, mit dem Pferdeprofil, dem typischen Scheitel im Nacken und der blasierten Miene. „Die Herren kennen einander schon lange?" lächelte sie und lud den Engländer durch eine Handbewegung ein. Platz zu nehmen „Ah, hm — ja," meckerte dieser. „Ich machte Mister Vanderbild» Bekanntschaft vor Jahren hier in Chicago. Es gab eine Zeit, da waren wir drei unzertrennlich — Ihr Gatte — ich — und der arme Edward Vander bild — täglich trafen wir uns im Cafö Alhambra, wo wir bis in die Nacht hinein zechten, spielten und — äh, hm — na ja — und soweiter — — — Sie kennen das berüchtigte Café Alhambra doch, M ylady? Eigentlich mehr ein Kabarett — oder Tingeltangel vor nehmen Stils für Kavaliere und so — S ie verstehen mich — — müssen es sich auch mal ansehen — lohnt sich wirklich — — und in Begleitung zweier ernster M änner — " er fletschte sämtliche zweiunddreißig Zähne über seinen „Witz" — „kann jede Dame — — aber was ist Ihnen, Mylady ?" unterbrach er sich erschrocken. „Sie sind aus einmal ganz bleich — " Und wirklich schien aus Alices soeben noch rosigem Gesicht jeder Blutstropfen gewichen. Die lachenden blauen Allgen hatten sich verdunkelt, wie von auffiel genden Tränen. „Alice, Liebling! Beherrsche dich!" flüsterte ihr M an frei), der den Grund ihrer Bewegung ahnte, ins Ohr. „D u erregst bereits Aufsehen. Soll ich dich hinaurge- leiten?" M it M ühe zwang sie sich zu einem Lächeln. „Laß nur! Danke! . . . Es ist schon wieder gut!" Und zu Lord Tickleton gewendet, fügte sie in entschul digendem Tone hinzu: „Wenn ich das Cafö Alhambra erwähnen höre, übermannt mich stets der Schmerz— " Der Engländer zog ein mitfühlende» Gesicht. „Mylady haben trübe Erinnerungen an das Cafö ?" „Mein einziger Bruder wurde im Caf6 Alhambra ermordet," erwiderte sie mit vor Erregung bebender Stimme. „Aah — !" Verlegen biß Lord Tickleton sich auf die Lippen, in des feine blaffen Glotzaugen M anfreds Gesicht suchten. Der hatte sich abgewandt und blickte scheinbar inter essiert ins Parkett hinab; doch war seine Stirn lebhaft gerötet. Eine schwüle Pause entstand. Sogar dem Engländer war seine sonst stet» zur Schau getragene arrogante Ueberlegenheit abhanden gekommen. Sein Redefluß stockte, so oft er auch einen Anlauf nahm, ihn wieder in Gang zu bringen. Und da auch sichtbarlich aus dem Danderbildschcn Ehepaar eine Wolke der Mißstimmung lag. so verab schiedete er sich, noch bevor der Vorhang zum zweiten mal stieg — mit der Versicherung, daß er „Mylady" morgen im Grand Hotel seine Aufwartung machen werde. Manfred und Alice waren wieder allein in ihrer Loge. Aber über den Frohsinn der jungen Frau war ein Schleier gefallen. Wie mit einem Schlage stand wieder all das Trübe, was sie in ihrer Kindheit erlebt, vor ihrem geistigen Auge. Und sie begann sich V o r w ü r f e zu machen, daß sie in ihrem jungen Eheglück ihr dem Vater gegebenes Versprechen fast vergessen hatte. Vor Schluß der Vorstellung schon verließen beide das Theater und fuhren nach ihrem Hotel zurück. 3rt ihren Gemächern angekommen, nahm Manfred, der feine Frau verstohlen beobachtet hatte, ihren-Kopf in feine beiden Hände und blickte angstvoll in die schim mernden Blauaugen „Ich weiß, was in dir vorgeht, mein Lieb!" stieß er gepreßt hervor. „Aber vergiß nicht: du gehörst m ir! Hörst d u ? Ganz m ir! Ich dulde nicht, daß irgend je mand deine Gedanken auch nur für kurze Zeit in An spruch nimmt — weder ein Lebender, noch ein To ter! . . . Du kennst mich nur von meiner besten Seite, Alice. W enn du bei mir bist, bin ich g u t; denn deine Unschuld rettet mich vor mir selbst. Wollte Gott, daß du niemals den Dämon in mir kennen lerntest!" Einen Augenblick schwieg sie erschrocken. Dann legte sie beide Arme um seinen Hals und barg den Kopf an seiner Brust. „Ich weiß nicht, was du meinst," lächelte sie unter Tränen. „Ich weiß nur, daß ich dich liebhabe und daß ich glücklich bin — unaussprechlich glücklich! E r preßte die schlanke Gestalt fest an sich und druckte das Gesicht in das duftende Blondhaar. „Dank für dieses Wort, mein W eib! Sorge dafür, daß das Gute, dar du in mir zum Leben erwecktest, wächst und wächst und immer stärker w ird ! murmelte er ergriffen. .. „Du tust immer, als wärest du ein Barbar, wehrte sie "sanft ab. „Und du bist doch so gut — ! „Du sollst mich nicht idealisieren! rief er. schon wie der heftig werdend. „D as tue ich ja auch gar nicht, lächelte sie. „Manch- mal erscheinst du mir im Gegenteil wie ein gezähmter Löwe, der bei Gelegenheit auch brüllen und seine Kral len zeigen kann." „Sieh da!" lachte er auf. aber in diesem Lachen klang etwas wie Unbehagen nach. „Sieh da. mein Frau chen scheint eine kleine Philosophin zu sein! Aber ver laß dich drauf, dir werde ich nie meine Krallen zeigen. Und er nahm sein Weib in seine Arme und küßte sie voll tiefer Innigkeit. Und aufs neue breitete das Glück seine rosigen Schleier über alle Schatten der Vergangenheit. - Am nächsten Morgen teilte Manfred seiner Frau ganz unvermittelt mit. sie möge ihre Koffer packen laffen, sie würden mit dem nächsten Zuge abreisen. Alice äußerte ihre Verwunderung über diese rasche Sinnesänderung, da ihr Mann die Zimmer für eine Woche vorausdestellt hatte. „Ich habe es mir anders überlegt, lautete die lako nische Antwort. „Aber Lord Tickleton? Was wird er sagen? Er wollte uns doch heute im Hotel aussuchen?" Da brauste Manfred auf. „W ar geht mich dieser verrückte Engländer a n ! Der Kerl ist mir zuwider — " „Aber M anfred! Er war doch dein Freund!" fiel sic vorwurfsvoll ein. „Bah! Früher einmal! Vor Jahren !" „Du scheinst nicht gern an diese Zeit erinnert zu sein! „Rein." „Warum nicht?“ Er zögerte mit der Antwort. Sein Gesicht hatte einen harten Ausdruck angenommen, den Alice noch gar nicht an ihm kannte. (Fortsetzung folgt).
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Oct 18, 2020

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B rasilien h a lb jäh rlich . . f i t6 0 n- BrasUWn sährlich . . ..................................Bis Ausland làhrlich JelOOO

lebetjelt angenommen, enblgtrt tedoch 2 . Í T ® tl d lttv .n « ilid lungtn . Zah!langen und 3us(hrtften adressiere m an :

A’ redacção do „ D e r K o m p n e e “Oäixt 4o Oornto A.

O w e ty b e • » U lt« <1 r e n a l .

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L v .a g .n » .* 61.7 msfca e n m s ta g bezw. B iene t ug n. D e im e td o g angenom m en t °- A edaltion und b'.e 1 U br nachmittags In der à r a r t a I ° » ° H aup t & lila ., R u o S S o Francisco 41, — auhechald (u m - tybae Don den Agenten des B la tte s .

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Redattion und lkspeditlon: A ua 24 be^R olo skr. IB. Telephon Nr. 659. — Zelegtammabtesii .D e r Rompafc*.

L i r r i t y b a — S t a a t W a r a u ä — I t o f t ü r t i G esch äftsfü h rer: J U t t U * .

t a g e ichm eiI licher Crinncrungen.B o n O tto v o n S ü d .

Z u den düstersten T a g e n der deutschen Geschichte w erden im m er die T a g e des letzten J u n id r i t te l s ge- hö ren . Z w e i Ereignisse, e ines so schwarz u n d schick­salhaft w ie d a s an d e re , sind a u f den B lä t te rn dieser T a g e e in g e g ra b e n : die M o rd ta t v o n S e ra je w o , die den b lu tigsten u n d furchtbarsten a ller K riege entfesselte, u n d der A bschluß des V ersa ille r V e rtra g e s , der sich in seinen W irk u n g en noch schlimmer u n d fu rch tbarer e r ­w ies a ls der v o ra u s g e g a n g e n e K rieg . Schicksalhaft sind beide Ereignisse hereingebrochen , u n d beiden stand d a s deutsche V olk u n e n t r in n b a r gegenüber. D a s V erbrechen vo n S e r a je w o u n d die A rt d'es Z ustandekom m ens des V ersailler D ik ta tes sind zu bekannt, a ls d aß d a ra u f n äh e r e in g eg an g en w erd en m üß te . D ag eg en ist es a n ­gebracht, im m er w iede r d a ra u f h inzuw eisen , w ie die A n n ah m e dieses D itta te s dem deutschen Volke aufge- zw u n g en w u rd e , besonders auch sow eit die S c h u l d - f r a g e in B e trach t komm t.

A m S o n n ta g , den 2 2 . J u n i , fan d in der W e im a re r N a tio n a lv e rsa m m lu n g die A bstim m ung ü b er den F rie - d e n sv e rtra g statt. E r w u rd e m it 2 3 8 gegen 1 3 7 S tirn - m en an g e n o m m e n . D a b e i w u rd e vo n allen P a r te ie n der C harak ter des Z w a n g sd ik ta te s m it aller S ch ärfe zum A usdruck gebracht. S p a h n z. B . fü h rte im N am e n des Z e n tru m s a u s . daß diese P a r te i n ie m a ls fre iw illig dem D iktate zugestim m t h ab e n w ü rd e u n d fü r seine A n n ah m e u n te r A usschluß der so g en an n ten E hrenpunk te — A n erkennung der deutschen A lleinschuld u n d A u s ­lieferung der K riegsschu ld igen — n u r eingetre ten sei, um d a s bevorstehende C h a o s a l s ein nach m enschli­chem Erm essen g rö ß e re s U ebel zu verhü ten .

N achts 11 U hr des gleichen T a g e s w u rd e n die M i ­nister indessen e ilen d s in S ch lo ß gerufen u n d d o rt m it der N achricht überrascht, d aß die E n ten te die A n- n äh m e u n te r A usscha ltung der E hrenpunk te abge leh n t habe u n d au s vorbehaltlo se A n n a h m e bestehe- Nach zw eistündiger B e r a tu n g tr a t d a rau s nachts 1 U hr d as K ab in e tt zurück. S o f o r t w u rd e n die P a r te ifü h re r der K o a lftio n sp a rte ien in s S ch lo ß geru fen . S ie tag ten die ganze N acht h indurch , ohne zu einem E rg e b n is zu gelan g en . D ie F ü h re r der Z e n tru m s p a r te i bestanden au f u n b ed in g te A b le h n u n g des F rie d e n sv e rtra g e s , so­fern die E h renpunk te aufrech terha lten w ürden-

M o rg e n s u m 8 U h r w u rd e so d an n die Z e n tru m s» fraktion zu e in er B e ra tu n g zusam m engerufen . I n die- j se: S itz u n g erschienen R eichsw ehrm in ister Noske u n d j G e n e ra l M aercker. S ie e rk lärten , d aß auch die Reichs- I w eh r die A n n a h m e des F r ie d e n sv e rtra g e s verw eigere 1 u n d C h a o s u n d A narch ie u n m itte lb a r bevorständen. Í D ie Z e n tru m sfrak tio n lehnte d e n n auch die A n n a h m e . des F r ie d e n sv e r tra g e s m it 6 4 gegen 1 4 S tim m e n ab . • Auch die 4 Z e n tru m sm in is te r stim m ten fü r die A bleh- ; n u n g . i

In zw isch en h a tten sich im Schlosse a b e rm a ls die F ü h re r a ller P a r te ie n versam m elt, w o h in auch die 1 F ü h re r der Z e n tru m s p a r te i geru fen w u rd en . S ie j g ab e n d o rt d a s E rg e b n is ih re r A bstim m ung bekannt j

u n d zogen sich vo n der S itz u n g zurück, nachdem sie die O p p osition a u fg e fo rd e rt ha tten , die R eg ie ru n g zu üb ern eh m en . D e r R eichspräsiden t versuchte sofort, eine neue R e g ie ru n g zu b ilden . Doch seine B e m ü h u n g e n blieben fruchtlos. A uf der Linken w ollten U n a b h ä n ­gige u n d M ehrheitssozialis ten , au f der Rechten D em o ­kraten u n d D eu tschnationale nicht zusam m engehen .

D a ra u s schickten die an d e re n P a r te ie n e inen B e a u f ­tra g te n zur Z c n tru m sp a rte i m it der M itte ilu n g , m a n w olle ih r die A bstim m ung erleichtern. D ie A bstim m ung vom S o n n ta g brauche nicht w iede rho lt zu w erden . D ie E rm äch tig u n g a n die R e g ie ru n g , den V e rtra g zu u n te r ­zeichnen. sollte auch ohne V o rb e h a lt w egen der E h re n ­punkte gelten. D a s Z e n tru m lehn te ab .

N u n m e h r lang te eine Depesche des G e n e ra ls G ro en er, H in d e n b u rg s N achfolger, a n . S ie besagte, d aß es G ro e ­n e r ge lungen sei, die R eichsw ehr w ieder h in te r die R e ­g ie ru n g zu stellen, u n d daß nach D ro e n e rs U eberzeu­g u n g die Z u stim m u n g zum F r ie d e n sv e rtra g n ö tig sei, d a sonst D eutschland dem C h a o s u n d der A narchie ver­falle. D ie Z e n tru m sfrak tio n , der diese Depesche sofort auch zugestellt w u rd e , beschloß ab e r trotzdem , es abzu ­lehnen, w eiter in der R eg ie ru n g zu bleiben, es fei denn , die an d e re n P a r te ie n g äben in der N a tio n a lv e rsam m ­lu n g öffentliche E h ren erk lä ru n g en ab . M eie r, der spä­tere Botschafter in P a r i s , überbrachte diesen Beschluß den V ertre te rn der an d e re n P a r te ie n . D a r a u f erw iderte der D eu tschnationale Schulz, d a s fei eine S e lb stv e r­ständlichkeit ; auch seine P a r te i zw eifle nicht a n der n a ­tio n a le n G esinnung des Z e n tru m s . Auch die D em okraten u n d die Deutsche V olksparte i erklärten sich bereit, öffent­liche E h ren erk lä ru n g en abzugeben.

S o d a n n tr a t die N a tio n a lv e rsam m lu n g , w en ige S t u n ­den vor A b lau f der festgesetzten F rist, w ieder zusam m en. D a ra u f g a b die R eichsreg ierung die E rk lä ru n g ab . daß die A bstim m ung vom 2 2 . J u n i die R e g ie ru n g erm äch­tigen solle, auch ohne V o rb eh a lt den F rie d e n sv e rtra g zu unterzeichnen. D ie F ü h re r der O ppo sitio n sp arte ien knüpften d a ra n die V ersicherung, d aß sie die n a tio n a le n G rü n d e ih re r G eg n er ausdrücklich anerkennen u n d de­ren n a tio n a le E h re nicht in Z w eife l ziehen.

S o w u rd e der F r ie d e n sv e itra g an g en o m m en . Auch die ab leh n en d en P a r te ie n w ünschten die A n n ah m e , w eil u n te r dem Z w a n g e der V erhältnisse kein an d e re r A u s ­w eg ersichtlich w a r . H ätte m an d o rt die A n n ah m e v er­h in d e rn w ollen , so genüg te ein einziger W id e rsp ru c h :

; der F r ie d e n sv e rtra g stand näm lich am M o n ta g dem j 2 3 . J u n i g a r nicht au f der T a g e s o rd n u n g . A ußerdem

hätte m a n es in der H a n d gehab t, durch D a u e r n d e n ober durch die F o rd e ru n g nam entlicher A bstim m ung die kärglich bemessene F rist au szu fü llen u n d verstreichen zu lassen.

D a s deutsche Volk ha t d a m a ls furchtbare S tu n d e n durchlebt. W e n n heute b ehaup te t w ird , L loyd G eorge habe d a m a ls m it einer A b leh n u n g gerechnet, u n d er hä tte d a n n sofort die In i t ia t iv e zu n euen V e rh a n d ­lu n g en au f besserer G ru n d la g e ergriffen , so klingt d a s unw ahrscheinlich. D a m a ls jedenfalls h a t n ie m an d in der N a tio n a lv e rsam m lu n g m it e iner solchen M öglichkeit gerechnet, sonst w ä re der V e rtra g n ie m als a n g e n o m ­m en w o rd en . A ber d a s steht f e s t: die A n n ah m e w a rkeine f re iw illig e ; sie w u rd e vo n der E n ten te m it G ew a lt erzw ungen . E s ist abe r höchste Z e it, d aß en d ­lich m it solchem V erfah ren au fg e rä u m t u n d ein w irk­licher. w ah rh a fte r F ried e durch freie V ers tän d ig u n g zwischen V o lt u n d V o ll geschaffen w ird . W ie lan g e w erden w ir d a ra u f noch w a rte n m üssen?

D e r syrische H exenkessel.„Französische A erop lane bom b ard ie rten u n d zerstör­

ten 6 0 syrische D ö rfe r." Also lau tete kürzlich eine L o n ­d oner Kabel-Depesche, die sich au f eine beim D a ily E rp re ß a u s J e ru s a le m eingelaufene Depesche stützt.

Z u r E rk lä ru n g w u rd e b e ig e fü g t: „A n der lyrischen F ro n t ist eine R evo lte au sgeb rochen ." D urch F lie g e r ­bom ben zerstört also da» „ed le" Frankreich syrische D ö rfe r in g ro ß er Z a h l. W e r e rin n e rt sich d a nicht a n d a s entrüstete G eheu l, d a s die A n w e n d u n g von F lie ­gerbom ben durch Deutsche h ervo rgeru fen h a t, w obei es sich nicht um unbefestigte D ö rfe r sondern um F estun ­gen. S tü tzpunk te der F e in d e D eutsch lands, gehandelt hat. Doch h ie rvon soll heute nicht die R ede sein, son ­dern vo n S y r ie n u n d dem „syrischen Heienkesiel."

D a s w ertvo lle u ra lte K u ltu r la n d S y r ie n ist bei der B eu tcv erte ilu n g den F ranzosen u n te r dem N am en ei­nes völkerrechtlichen M a n d a ts a ls K olon ie zugefallen. D a m it sind sie freilich keinesw egs zufrieden, w eil sie den E rw erb vo n G roßsy rien erhofft ha tten , w äh ren d M a n d a tssy r ie n um Z iliz ien , d a s die F ranzosen den T ürken w ieder h e rau sg eb e n m uß ten , u n d P a lä s t in a , d a s die E n g lä n d e r von v o rn h ere in fü r sich behalten h aben , gekürzt ist. T rotzdem w ird F ranzöstsch -S y rien aus 1 5 0 0 0 0 Q u ad ra tk ilom eter, d a s heißt die doppelte G rö ß e B a y e rn s , geschätzt.

D ie Schw ierigkeit in der B eherrschung dieses L a n d es liegt in seinem beispiellosen Völker» oder richtiger R e ­ligionsgem isch; denn die N a tio n a litä te n spielen im O rie n t eine viel geringere R olle a ls die R e lig io n sg ru p p en , m it denen sie ü b rig e n s m eistens zusam m enfallen .

U m diesen buntscheckigen Z usam m ensetzungen R ech­n u n g zu tra g en , haben die F ranzosen d as L a n d in drei T e ile zerleg t: G ro ß -L ib a n o n , den S yrischen B u n d u n d D jebel. D e r Syrische B u n d zerfällt w ieder in d a s G ebiet der A lau iten , (eine m oham m edanische S ekte), den au to n o m en Sandschack von A le ran d re tte u n d die S ta a te n A leppo u n d D am ask u s. G ro ß -L ib a n o n ha t eine christliche, d a s G ebiet der A lau iten eine alauitische, die S ta a te n A leppo u n d D am a sk u s h aben eine m o­ham m edanische u n d D jebel h a t eine drusiische (eb en ­falls eine m oham m edanische Sekte) M eh rh e it. G en au e r w a r m a n ü b er die Z a h l u n d Z usam m ensetzung der syrischen B evö lkerung b isher ab e r nicht unterrichtet, w eil die T ürken do rt n ie eine V olkszäh lung im m o ­dernen S in n e vo rgenom m en h atten . D ie F ranzosen h aben sich beeilt, dieses V ersäu m n is nachzuholen. A m 2 0 . D ezem ber 1 9 2 0 ha t der französische O berkom m isiar fü r S y r ie n do rt eine V olkszählung ausgeschrieben, die 1 9 2 1 in G ro ß -L ib a n o n . 1 9 2 2 in D jebel, D am askus. A leppo u n d dem G ebie t der A lau iten zum Abschluß g elang te , w äh ren d sie aus d a s au to n o m e G ebiet von A le ran d re tte nicht a u sg ed eh n t w u rd e . D esgleichen h at m a n au f die Z ä h lu n g der nom adisierenden B e d u in e n , deren Z a h l au f 3 5 0 0 0 0 geschätzt w ird , verzichten m üs­sen. H iernach erg ib t sich, bei der schätzungsweisen E in - beziehung A le ran d re tte s , eine G esam tbevölkerung von 2 1 3 9 0 8 2 S e e le n , vo n denen a u f G ro ß -L ib a n o n . . . 6 2 8 8 6 3 , au f D am a sk u s 5 9 4 3 2 2 , au f A leppo 3 9 2 5 0 6 , d a s G ebiet der A lau iten 6 2 1 2 6 1 , au f A le ran d re tte 2 1 2 0 0 0 , au f D jebel 5 0 3 2 8 entfallen. V o n diesen sind 1 5 5 5 311 M o h am m ed an e r , 4 9 8 0 4 3 Christen. 1 6 1 4 5 J u d e n un d 7 1 5 6 6 A u s lä n d e r . D ie M o h a m ­m edaner zerfallen w ieder in fünf, die Christen in zwei R e lig io n sg rü p p en .

E s h a t sich n u n herausgestellt, d aß in allen S ta a te n die M in d erh e iten sehr stark sind. S o stehen in G roß- L ib an o n 3 3 0 3 8 2 Christen 2 7 4 71 1 M o h am m ed an e rn , in D am a sk u s 4 7 3 8 4 7 M o h am m ed an e rn 65 8 5 8 C h ri­sten gegenüber. Info lgedessen ist die B evö lkerung m it der v o n den F ranzosen getroffenen E in te ilu n g sehr u n ­zufrieden. D ie A lau iten protestieren gegen ihre E in b e ­ziehung in den Syrischen B u n d , w eil sie d o rt von den a n d e rn m oham m edanischen S ek ten m ajo ris ie rt w e r­

den, die M o h am m m ed an er beklagen sich um gekehrt, d aß G ro ß -L ib an o n , insbesondere die rein m o h a m m e d an i­schen Distrikte desselben, a u s dem B u n d e ausgeschlossen w u rd en . V iele jener M o h am m ed an e r blicken ü b e r die G renze zu ih ren S prach- u n d R elig ionsgenosien in P a ­lästina. M esopo tam ien u n d A rab ien . A llgem ein beschwe­ren die M o h am m ed an er sich, daß die Christen v o r den M o h a m m d a n e rn von den F ranzosen u n v e rh ä l tn is ­m äß ig begünstigt w o rd en sind. E ine allgem ein befrie­digende L ösung ist w egen de» u n e n tw irrb a re n D urch- e in an d e rw o h n en s der verschiedenen R e lig io n sg ru p p e n unm öglich. D ab e i ist der Gegensatz zwischen den M o ­ham m ed an e rn un d Christen einer» u n d den verschiede­nen m oham m edanischen u nd christlichen Sekten u n te r ­e in an d er andere rse its so g roß , daß m a n m it Recht von einem syrischen Heienkesiel sprechen kann. D ie F r a n ­zosen w erden d ahe r keine reine F reu d e a n diesem L ande haben, u n d sobald die französischen T ru p p e n , au f deren A nw esenheit a llein die französische H e rr ­schaft in diesem G ebiete ru h t, e inm al an d e rw e it in A nspruch genom m en sein sollten, w erden sich in d ie­sem L ande sofort U nabhäng igkeitsbestrebungen geltend m achen.

Die M e t e zu den P lan eten !V o n M a r B a l i e r.

E in M enschheitstraum scheint seiner V erw irklichung nahe , w en n m a n d a s Buch P ro f . O b erth s , dessen T ite l w ir hier a ls Ü bersch rift genom m en haben (erschienen in R . O ld e n b o u rg s V erlag . M ünchen), aufm erksam liest. Nicht m ehr a ls kühne U topie, w ie bei J u l e s V erne , sondern a ls ernst zu nehm endes, wirtschaftliches P ro b le m , dessen Lösung schon m it den heutigen tech­nischen M itte l grundsätzlich möglich ist, erscheint u n« h ier die Reise zum M o n d e u n d zu den u n s benach­b arten W andelsternen . E s ist ü b r ig e n s sehr bem erkens­w ert. daß fast;,zur selben Z e it auch von S e ite n eines angesehenen höheren am erikanischen M arin eo ffiz ie rs u n d A rtille rie-F achm anns ein ganz ähnliches W erk erschien, in welchem sein Verfasser sogar schon au f gewisse V orversuche H inweisen kann, die ihm d a s G e ­lingen der Reise in s A ll m it S icherheit in Aussicht stel­len. B e i der außerorden tlichen Wichtigkeit der S ache sei es gestattet, kurz den J d e e n g a n g P ro f . O b e rth s un d D o d d a rd s (d ies der N am e des A m erikaners) darzule- legen u n d ihre H o ffnungen zu beg rü n d en .

D em U neingew eih ten scheint die M öglichkeit, ande re G estirne zu erreichen, v o r allem desw egen fraglich, w eil doch „keine Lust" im S te rn e n ra u m e v o rh an d en ist. D a ra u f sei kurz gesagt, daß dies die geringste S o r ­ge ist. Auch m it der K älte des W e ltrau m es , m it der S o n n e n s tra h lu n g usw . w ird m a n schon fertig w erden . D ie G ru n d fra g e ist v ielm ehr d i e : können w ir einem Geschoß die no tw end ige Geschwindigkeit beim Verlassen der G eschützm ündung erteilen u n d w erden die in ihm R eisenden die u n geheu re B eschleunigung beim Abschuß au sh a lte n können, oder gibt es sonst eine V orrich tung , die bei m äß iger A nfangsgeschw indigkeit von sich a u s allm ählich jene Schnelligkeit en tfalten kann, die zunächst zur U eb erw indung des S c h w e re » Bereiches der E rde u n d d a n n zur Zurücklegung der furchtbaren Strecken im W e lträu m e erforderlich is t? D ie genauere U n te r­suchung zeigt, daß der K anonenschuß nicht in F ra g e kommen kann, daß dagegen die Rakete bei entsprechen­der D urchb ildung sich w oh l zum Raum schiff e ignen m ag . Auch daß sie die no tw end igen Beschw ingtesten

Das Geheimnis des weißen Hauses.K rim in a lro m a n a u s dem m o d ern en N ew Pork .

V o n E r i c h F r i e s e n .

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U nd sow ie der V o rh a n g gefallen w a r u n d der in amerikanischen T h e a te rn gebräuchliche S k a n d a l, bestehend in T ra m p e ln , K latschen u n d begeisterten Z u ru fe n an h o b , öffnete sich auch schon die kleine L ogen tü r.

D e r la n g e , d ü r re H e rr tr a t ein .„A eh, hm — find S ie es d en n wirklich. V a n d e rb ild ?

T ra u te m einen A ug en kaum- S o ganz u n e rw a rte t un d u n a n g e m e ld e t!"

U nd er streckte M a n fre d zwei seiner b rillan ten b erin g , ten F in g e r en tgegen.

Doch die F re u d e schien n u r einseitig zu sein. M a n - sred ergab sich ersichtlich M ü h e . den elegan ten G igerl, der w ie ein P a rs ü m e rie la d e n duftete u n d a u s dessen feingefälteter H em dkrause erbsengroße B ril la n te n funkel­ten, a u s der. L oge w ieder h inauszubugsieren . V erge­bens. D e r M a n n schien festzukleben. S e in e e tw as her- vorstehenden, w asierb lauen A ug en glotzten neug ierig zu Alice h in ü b e r, in d es es pfiffig a u s dem breiten M u n d m it den g roßen H au e rzä h n en h e rv o rk am :

„F am o se r kleiner K äser — die B lo n d e d o r t ! W o haben S ie den d en n aufgegabelt

E r brach m it einer verb lüfften G rim m asie ab . w obei ihm d a s kokette M onokel vom rechten A uge fiel. D en n M an fred V an d e rb ild » Gesicht ha tte einen d rohenden A usdruck an g en o m m en .

D ie D a m e ist m eine F ra u , L ord T ickle ton . uI h „ F r a u — ? A eh. hm — w irk lich? C h a rm an t!

" D er L an g e klemmte fein M onokel w ieder in s A uge und äug le zu Alice h in ü b e r. „M öchte M y lad y gleich meine H u ld ig u n g zu F ü ß e n legen. B in entzückt - - veritabel entzückt!"

U nd schon tra t er m it der ihm eigenen U nverfroren- heit n äh e r.

D e r tosende B eifa llss tu rm w a r m ittlerw eile verrauscht. Alice hatte ih r O p e rn g la s au f die B rü s tu n g gelegt und blickte sich nach ih rem M a n n um . D ieser machte gute M ien e zum bösen S p ie l , d a es nicht ander» g ing .

„G estatte, liebe Alice, daß ich d ir L ord Tickleton vor- stelle 1 M e in e G e m a h lin !"

M it ih re r ganzen keuschen U nbefangenheit reichte Alice dem geschniegelten L ord die H an d , die er g a lan t an seine L ippen zog.

S ie sind ein F re u n d m eines M an n e» . M y lo rd ?

„A eh, hm — auch, M y lad y . W a r aber besonders ein F re u n d des B ru d e rs I h r e s G atten , des flotten E d ­w a rd V an d e rb ild — "

„ B itte , lassen w ir b as , T ickleton!" fiel M a n fre d u n ­geduld ig ein. „ M ein e F r a u ist in m eine F am ilienver- hältnisie noch w en ig eingew eiht. W ir sind au f der Hoch­zeitsreise !"

„A eh, hm — ach so — verstehe! N a tü r l ic h ! . . . B itte tau sendm al um E ntschuld igung — " näselte der L ord , indem er sich räusperte u n d die H a n d beteuernd au fs H srz legte.

Alice, die diese S pezies von M enschen noch nicht kannte, betrachtete inzwischen am üsiert d a s Gesicht da oor sich, m it dem P ferdep ro fil, dem typischen Scheitel im Nacken un d der blasierten M iene.

„D ie H erren kennen e inander schon la n g e ? " lächelte sie un d lud den E n g län d er durch eine H an d b ew eg u n g e in . P la tz zu nehm en

„A h, hm — ja ," meckerte dieser. „ Ic h machte M ister V anderb ild» Bekanntschaft vor J a h r e n hier in Chicago. E s gab eine Z eit, da w aren w ir drei unzertrennlich — I h r G atte — ich — u n d der arm e E d w a rd V a n d e r­bild — täglich tra fen w ir u n s im C afö A lh am b ra , w ow ir bis in die N acht h ine in zechten, spielten un d —äh, hm — n a ja — u nd so w eiter — — — S iekennen d as berüchtigte C afé A lh am b ra doch, M y la d y ? Eigentlich m ehr ein K abare tt — oder T in g e ltan g e l v o r­nehm en S t i l s fü r K avaliere u nd so — S ie verstehen mich — — müssen es sich auch m al ansehen — lohn t sich wirklich — — u n d in B eg le itung zw eier ernster M ä n n e r — " er fletschte sämtliche zw eiunddre iß ig Z äh n e ü ber seinen „W itz" — „kann jede D am e — — aber w a s ist I h n e n , M y lad y ? " unterbrach er sich erschrocken. „ S ie sind aus einm al ganz bleich — "

U nd wirklich schien a u s Alices soeben noch rosigem Gesicht jeder B lu tstro p fen gewichen. D ie lachenden b lauen A llgen hatten sich verdunkelt, w ie von auffiel genden T rä n en .

„Alice, L ieb ling! Beherrsche dich!" flüsterte ihr M a n frei), der den G ru n d ihrer B ew eg u n g ahn te , in s O h r. „ D u erregst bereits Aufsehen. S o ll ich dich h in au rg e- l e i t e n ? "

M it M ü h e zw ang sie sich zu einem Lächeln.„ L a ß n u r ! D anke! . . . E s ist schon w ieder g u t ! "

U nd zu L ord Tickleton gew endet, fügte sie in entschul­d igendem T o n e h in z u : „ W e n n ich d as Cafö A lh am b ra e rw äh n en höre, ü b e rm an n t mich stets der S c h m e rz — "

D er E n g län d e r zog ein m itfühlende» Gesicht.

„ M y la d y haben trü b e E rin n e ru n g e n a n d a s C afö ? "„ M e in einziger B ru d e r w u rd e im C af6 A lh am b ra

erm ordet," erw iderte sie m it vor E rreg u n g bebender S tim m e .

„A ah — !"V erlegen biß L ord Tickleton sich au f die L ippen, in ­

des feine blaffen G lotzaugen M a n fre d s Gesicht suchten.D er hatte sich a b g e w an d t u nd blickte scheinbar in te r­

essiert in s P ark e tt h in a b ; doch w a r seine S t i r n lebhaft gerötet.

E ine schwüle P a u s e entstand.S o g a r dem E n g län d e r w a r seine sonst stet» zur S chau

getragene a r ro g a n te U eberlegenheit ab h a n d en gekommen. S e in R edefluß stockte, so oft er auch einen A n lau f n ahm , ihn w ieder in G a n g zu b ringen .

U nd d a auch sichtbarlich aus dem D anderbildschcn E h e p aar eine Wolke der M ißstim m ung lag . so verab ­schiedete er sich, noch bevor der V o rh a n g zum zw eiten­m al stieg — m it der V ersicherung, daß er „ M y la d y " m orgen im G ra n d H otel seine A u fw a rtu n g machen w erde.

M an fred u nd Alice w aren w ieder allein in ihrer Loge.

A ber über den F rohsinn der ju n g en F r a u w a r ein Schle ier gefallen. W ie m it einem S ch lage stand w ieder all d a s T rü b e , w a s sie in ih re r K indheit erlebt, vor ihrem geistigen A uge. U nd sie b egann sich V o rw ü rfe zu machen, daß sie in ihrem jungen Eheglück ih r dem V ate r gegebenes V ersprechen fast vergessen hatte.

V o r S ch luß der V orstellung schon verließen beide d as T h ea te r un d fuhren nach ihrem H otel zurück.

3 r t ih ren G em ächern angekom m en, nahm M an fred , der feine F ra u verstohlen beobachtet hatte, ih re n -K o p f in feine beiden H ände u n d blickte angstvoll in die schim­m ernden B la u a u g e n

„ Ic h w eiß, w as in d ir vorgeht, m ein L ie b !" stieß er gepreßt hervor. „A ber verg iß n ich t: du gehörst m i r ! Hörst d u ? G anz m i r ! Ich dulde nicht, daß irgend je­m and deine G edanken auch n u r fü r kurze Z e it in A n ­spruch n im m t — w eder ein Lebender, noch ein T o ­t e r ! . . . D u kennst mich n u r von m einer besten S eite , Alice. W e n n du bei m ir bist, b in ich g u t ; denn deine Unschuld rettet mich vor m ir selbst. W ollte G ott, daß du n iem als den D ä m o n in m ir kennen le rn te s t!"

E inen Augenblick schwieg sie erschrocken. D a n n legte sie beide A rm e um seinen H a ls u n d b a rg den Kopf a n seiner B rust.

„ Ic h w eiß nicht, w a s du meinst," lächelte sie u n te r

T rä n e n . „ Ic h w eiß n u r , daß ich dich liebhabe u nd daß ich glücklich b in — unaussprechlich glücklich!

E r preßte die schlanke G estalt fest a n sich u n d druckte d a s Gesicht in d a s duftende B lo n d h a a r .

„D ank fü r dieses W o rt, m ein W e ib ! S o rg e d afü r, daß d as G ute, d a r du in m ir zum Leben erwecktest, wächst un d wächst un d im m er stärker w i r d ! m urm elteer ergriffen. ..

„ D u tust im m er, a ls wärest du ein B a r b a r , w ehrte sie "sanft ab . „U nd du bist doch so gu t — !

„ D u sollst mich nicht idea lisie ren ! rief er. schon w ie ­der heftig w erdend.

„ D a s tue ich ja auch g ar nicht, lächelte sie. „M anch - m al erscheinst du m ir im G egenteil w ie ein gezähm ter Löw e, der bei G elegenheit auch brü llen un d seine K ra l­len zeigen kann."

„ S ie h d a ! " lachte er au f. abe r in diesem Lachen klang e tw a s w ie U nbehagen nach. „ S ie h da. m ein F r a u ­chen scheint eine kleine P h ilo so p h in zu sein! A ber ver­laß dich d rau f, d ir w erde ich nie m eine K rallen zeigen.

U nd er n ah m sein W eib in seine A rm e u n d küßte sie voll tiefer In n ig k e it.

U nd au fs neue breitete d a s Glück seine rosigen Schleier über alle S chatten der V ergangenhe it. -

A m nächsten M o rg en teilte M an fred seiner F r a u ganz unverm ittelt m it. sie möge ihre Koffer packen laffen, sie w ü rd en mit dem nächsten Z u g e abreisen.

Alice äußerte ihre V e rw u n d e ru n g über diese rasche S in n e s ä n d e ru n g , da ihr M a n n die Z im m er fü r eine Woche vorausdestellt hatte. „

„ Ic h habe es m ir an d e rs überlegt, lau tete die lako­nische A n tw o rt.

„A ber L ord T ickleton? W a s w ird er s a g e n ? E r w ollte u n s doch heute im H otel au ssuchen?"

D a brauste M an fred auf.„ W a r geht mich dieser verrückte E n g län d e r a n ! D er

Kerl ist m ir zuw ider — "„A ber M a n f r e d ! E r w a r doch dein F re u n d ! " fiel

sic vo rw urfsvo ll ein.„ B a h ! F rü h e r e in m a l! V o r J a h r e n !"„ D u scheinst nicht gern a n diese Z e it e rinnert zu

s e in !„ R e in ."„ W a ru m n ic h t? “E r zögerte m it der A n tw o rt. S e in Gesicht hatte einen

harten Ausdruck angenom m en , den Alice noch g a r nicht a n ihm kannte.

(Fortsetzung folgt).

Page 2: M ittwoch, bei 85 Tluni 1M1 ioinpnl;€¦ · M ittwoch, bei 85 Tluni 1M1_____ € t,d ,,M i,ten vlonta«. ;n,nit,vd, unb jhsitag. Brasilien halbjährlich . . fit60n - BrasUWn sährlich

in a llm ählicher B esch leun igung zu en tfa llen v e rm a g , das, sie s teu e rb a r ist u n d jederzeit die M öglichkeit e in e r A bb rem su n g oder willkürlichen B esch leun igung der F a h r t da rb ie te t, lä ß t sich schon au« N e w to n « G ru n d sä tzen der B e w e g u n g s le h re herle iten . D ie F ra g e der praktischen A u sfü h rb a rk e it läu ft jetzt v ie lm ehr einzig d a ra u f h in a u s , ob e» einen B etriebsstoff g ib t, der in der m itsü h rb a re n M e n g e h inreichend E nerg ie In sich schlicht, u m da« E r d ­schwerefeld zu ü b e rw in d e n u n d noch V o r ra t fü r die R a u m fa h r t selbst u n d die Rückkehr ü b r ig zu lassen u n d a u h erd em noch die Nutzlast (die R eisenden sam t N a h ­ru n g un d sonstigen N o tw end igkeiten ), endlich die tote Last des R aum schiffkörpers selbst zu tra g e n .

B eide E rfin d e r, G o d d a rd u n d O b e rth , be jah en die E n erg iefrag e übere in stim m end , suchen sie a b e r a u f ganz verschiedenen W eg e n zu lösen. G o d d a rd w ill seine Rakete, die u n g e fä h r w ie e in T o rp e d o aussieh t, n u r bah a n der S te lle der S chiffsschraube h ier eine A usftröm düse fü r die F euergase sich öffnet, dadurch be­tre iben . dah er in den V e rb re n n u n g s r a u m P u lv c rp a k e te ( P a t r o n e n ) in rascher F o lg e durch eine m aschinen­g ew eh rartig e V orrich tu n g e in b rin g e n läh t. S e in e R a ­kete fä h rt also nach A rt e ines durch den Rückftoh einer K a n o n e ohne R ohrrück lauf, die un u n te rb ro ch en es S c h n e ll­feuer ab g ib t, v o rw ä rts g e tr ie b e n e n Sch iffes. P ro fesso r O b e rth dagegen n im m t flüssigen W asserstoff u n d S au ers to ff, b eziehungsw eise A lkohol u n d flüssigen S a u e rs to ff a ls B e tr ie b sm itte l , indem er diese zuerst durch einen V ergaser schickt u n d d a n n ähnlich w ie im K na llgasgeb läse der A u togenschw eihoo rrich tungen a b ­b re n n e n läh t. D ieses V e rfa h re n ist in u nserer Ansicht nach dem G oddardschen in v ieler Hinsicht ü b e rleg en . S c h o n in dem allerw esentlichften P u n k te . E s steckt näm lich in einem K ilo g ra m m O berthschen B rennstoffgem isches (1 6 G ew ichtsteile S a u e rs to ff. 2 W asserstoff) e ine viel g rößere E nerg iem enge ( ru n d 3 4 0 0 0 K a lo rie n ), a ls den besten S c h ie h p u lo c rn (1 2 0 0 0 — 15 0 0 0 K a lo rie n ) . B e i sonst gleicher A u sn u tzu n g w ird also die Oberthsche Rakete w eiter kommen u n d schneller fa h re n könnten. F e rn e r fü h rt G o d d a rd den B etriebss to ff schon in der gefährlichen fertigen F o rm m it, w ä h re n d bei O b e rth durch die T r e n n u n g des flüssigen S a u e r - u n d W asser­stoffs in verschiedene B e h ä lte r eine E xp lo sionsgefah r so g u t w ie ganz ausgeschlossen ist: auch die R eg e lu n g der V e rb re n n u n g selbst ist bei O b e rth bester u n d die F a h r t ru h ig e r, da ein gleichm äßiger F e u e rg a ss tro m der D üse entström t, w ä h re n d bei G o d d a rd ruckweise A ntriebe stattfinden.

Selbstverständlich denken beide E rfin d e r nicht d a ra n , sogleich persönlich a u f den M o n d zu fa h re n , sondern es ist gep lan t, zuerst kleinere V ersuchsraketen, zuerst

m it selbstregistrierenden A p p a ra te n , später m itn u rkleineren T ie ren (K an inchen , F erkeln ) aufsteigen zu lasten u n d erst a u f G ru n d h inreichender E rfa h ru n g e n d a n n die erste g roße R aum schiffrakete fü r den W elt- a llsverkehr zu e rb a u en .

D a h m a n in A m erika G o d d a rd s Versuche ernst n im m t, bew eisen sdie Z eitungsnach rich ten , welche besagen, dah G o d d a rd b ere its die M itte l e rh a lte n ha t, seine A rb e i­ten zu E nde fü h ren , u n d dah schon in diesem S o m - w er die ersten V ersuchsrakcten zum M o n d e em por- geschaffen w erden sollen. E s ist tief bedauerlich, dah P r o f . O b e rth . ein D eutscher, der bereit« seit 15 I a h - re n sich ganz der L ösung der R aum sch iffahrt gew idm et h a t, b isher ebensolche G ö n n e r nicht finden konnte. M u h denn bei u n s wirklich jeder E rfin d e r b is fast a n sein G ra b w a rte n (siehe G ra f Z e p p e l in !). b is m a n ih n zu unterstützen a n f ä n g t ? D a b e i ist es fü r jeden S achverständ igen klar, d a h a n I d e e u n d Geist P r o f . O b e rth den A m erikaner G o d d a rd bei w eitem in B e h a n d lu n g der ganzen F ra g e üb e rtrifft. H offen m ir, daß sich d a s Glück noch w endet, a u f d a h der e n d g ü l tige E rfo lg unserem L a n d s m a n n e zufalle u n d es fer n e rh in helhe nicht n u r : D eutschland in der W elt, son d e in D eutschland auch im W elten a ll v o r a n !

3nlartfc.

Lurityba. Zw ischen S e r r in h a u n d B a lsa N o v a stürzte am M o n ta g a n einer kleinen Brücke die Loko m otive eines G ü te rzu g es um . E s g a b eine V erkehrs f todung . D er von S . P a u lo kommende P e rso n e n zu g , besten P as tag iere durch Umsteigen in e inen a n d e re n Z u g w eite rbefö rdert w u rd e n , hatte eine V e rsp ä tu n g von sechs S tu n d e n .

D er C lub ffu rlltjb a n o ha t in N ordam erika einen E lev a to r fü r d a s K lubgebäude bestellt. E r m uh in 6 M o n a te n m on tie rt sein. S e in e T ragk raft soll 4 5 0 K ilo u n d seine H ebefähigkeit 19 M ete r be tragen .

— 3 n P a r a n a g u á w u rd e n v ier schwere Z u n g e n a n der L a n d u n g verh indert. S ie heißen A n to n io Liam outz, A n to n io C ar lo s , B ened ic ta A le ra n d re u n d A m brosia M enezes.

~ ~*n einem Z irkus in U m b a rä kam es zu einer K eilerei zwischen zwei In d iv id u e n , w obei Z os6 Leal durch zw ei Messerstiche schwer v e rw u n d e t w u rd e . D er T m e r F ranc isco F rag o z o w u rd e verhafte!.

— 3 n der C asa 2 e ä 0 a n der A ven ida Luiz "lavier w u rd e kürzlich ein D iebstahl begangen . D ie P o lize i ver­haftete schließlich einen früheren A ngestellten des H au - se» n a m e n s Z o u o R a m o s ; nachdem sie bei e iner H a u s- suchung verschiedene der gestohlenen G egenstände gesun- den hatte. E r gestand ein , dah er nachts in d a s H a u s e inged ru n g en sei u n d zwei R evo lver, einen goldenen R in g u n d verschiedene an d ere S ach en gestohlen habe

— M o rg e n a b en d w erden im T e u to B rasilianischen T u rn v e re in H erausfo rdcrungskäm pse stattfinden. A ls erstes P a a r tre ten der F ranzose M . O re n s gegen H. B lanck a n u n d a ls zw eites w ird der P o le A . Wonschky m it G . Blanck bi« zu r E ntscheidung ringen . I n den sportlichen K reisen C u rity b a s ist fü r den m org igen A bend lebhafte« In te res te v o rh a n d e n .

D ie A cadem ia da L e tras do P a r a n » übersandte u n s eine E in la d u n g zu e iner Festsitzung, die am 24 . de. Im C lub C u rity b a n o stattfindet. B esten D ank.

— D ie M unizipalfiska le h aben die B rötchen von 2 6 Backereien untersucht. (£» stellte sich h e ra u s , dah n u r 7 Bäckereien B rö tchen m it dem vorgeschriebenen ©eroiccht verkauften. D ie ü b rigen w erden m u ltie rt w erden .

— D e r Polizeichef ha t da« W erfen von K nallbom - den sow ie da» Fuhballsp ie l der Z u g e rb aus den S t r a ­ffen ve rbo ten . D esgleichen hat er feinen D elega ten be- sohlen , a lle M in d e r jä h rig e n , welche Lose verkaufen, so- w ie alle B e ttle r zu r W ache zu b ringen.

Deutsche Schule. V om V orstände der hiesigen D eutschen S c h u le g in g u n s der B ericht über die Schu l- jä h re 1 9 2 2 u n d 1 9 2 3 zu. E r gibt e inen interestanien u n d lehrreichen Einblick in die Entwicklung diese» B it- d u n g s in stitu te» in den letzten beiden Z a h re n u n d zeigt,

welche fruch tbaren K rä fte d a fü r gew irkt h ab en . D e r U n te rh a lt der S c h u le e rfo rderte in den letzten beiden S c h u lja h re n zusam m en eine S u m m e von ru n d 7 5 C o n ­tos. D a h unsere K olon ie , die gleichzeitig auch noch zw ei an d e re g roße deutsche S c h u le n u n te rh ä lt, solch relvek- tab le L eistungen a u fgeb rach t h a t. Ist ganz gew iß , | n schöner B e w e is fü r ih re n O p fe rw .lle n u n d ih re k à relle E inste llung . D ie S ch u le w u rd e a u s g a n g s 1 - 2 3 vo n in sgesam t 3 2 7 Z ö g lin g e n besucht, u n d z w ar von 2 4 4 K n a b e n u n d 8 3 M ädchen , die sich a u f 8 K laffen verte ilten D e r jetzige L ehrkörper setzt sich a u » 11 Klas- sen-, Fach- u n d H ilfs lehrkrästen zusam m en. D e r B ericht

bQl ° n bcr S ch u le m it E ifer. T a tk raft u n d Um- sicht gearbeite t w ird . W ir w ünschen der S c h u le auch w e ite rh in e ine ru h ig e u n d ersprießliche F orten tw icke lung u n d sagen dem V o rs tän d e fü r die U eberreichung des B erich tes der ernste W ü rd ig u n g v e rd ien t, u nseren be- sten D ank.

Bubikopf und Haarschwund. I n der die«, la h r ig c n Z a h re s o e rsa m m lu n g de» V e rb a n d e s der am e- M anischen F r ise u re h ielt da» V e rb a n d sm itg lied C har- lie Nestle e inen V o rtr a g , der gan z dazu a n g e ta n ist die der M o d e des B ubenkop fes h u ld ig e n d e n D a m en tn Angst u n d Schrecken zu versetzen. I n diesem D er- »rag fü h r te H e rr Nestle näm lich de» lä n g e re n a u , ba ß die F r a u e n , die auch in S a c h en der L ä n g e de» H a are» m it den M ä n n e rn in W ettb ew e rb tre ten w ol- Um, G e fa h r lau fen , die bei den M ä n n e rn verbreite te G latze zu e rw e rb e n . D e r w a rn e n d e F r ise u r w a r be- m ü h t. seine B e h a u p tu n g durch wissenschaftliche B elege zu stützen, die freilich nicht sonderlich überzeugend wirk- ten. G leichw ohl g ib t es zu denken, d a h m a n in der g u te n a lte n Z e it, a ls da» la n g e H a a r noch a ls a u s- zeichnende Z ie r der ho lden W eiblichkeit in E h re n stand n ie e tw a s v o n kahlköpfigen F r a u e n g ehö rt hat. wäh-' re n d bei den M ä n n e rn , die e inen S to lz d a re in setzten da» H a a r möglichst kurz zu tra g e n , die H a a re eine v e rh ä n g n isv o lle N e ig u n g h ab en , den H a a rb o d e n zu verlassen. *r * ? lS i*eht es m it der brasilianischen A n . tetye / S e i t lä n g e re r Z e it ist v o n e ine r g ro ß e n A n- leihe die R ede , die in L o n d o n a u fg e n o m m e n w erd en soll. D och n ie m a n d w eih so recht, w ie w eit die V er- H an d lu n g en gediehen sind. A u s L o n d o n kom m t n u n fo lgender vom 10 . Z u n i d a tie r te r B e r ic h t :

F ü h re n d e südam erikanische B an k en sind nicht in der L age , den B erich t a u s R io de Z a n e iro zu beftä- ttgen , d a ß in L o n d o n ein A bkom m en ü b e r die b ras i­lianische A n le ihe v o n 2 0 M illio n e n P f u n d abgeschlof fen w o rd e n sei.

D ie S a c h v ers tä n d ig e n sind sich noch nicht d a rü b e r e in ig , ob eine solche A n le ih e u n m itte lb a r bevorstehe oder nicht. E in ig e g la u b e n , dah v o rlä u fig a n eine brasilianische A nle ihe g a r nicht zu denken sei. S i e w e i­fen a u f d a s scharfe S in k e n des M ilre is b is u n te r 6 P en ce h in , w a s e in unm ißvers tänd liches Zeichen d a fü r fei, d a ß die angeb lichen A n le ih e v e rh a n d lu n g e n keinen günstigen F o r tg a n g n ä h m e n , w e n n sie ü b e rh a u p t im G a n g e seien. W e n n die V e rh a n d lu n g e n vo r einem erfolgreichen Abschlüsse ständen , so w ü rd e ein günstiger S t a n d des M ilre is d ies schon vorher" a n d eu ten .

A uherdem deu tet der S tu r z des M ilre is a n , daß die B an k ie rs in R io de Z a n e iro selbst kein V e r tra u e n a u f d a s Z ustandekom m en e iner A n le ihe haben .

SInbere, die g e n a u üb e r die L age un terrich te t sind, find der U eberzeugung , dah ein A bkom m en ü b e r die brasilianische A nleihe bere its zustande gekom m en sei. d a h es a b e r gestreng geheim g ehalten w erde , bis es en d g ü ltig unterzeichnet sei u n d die britischen G roß -

"Händler G elegenheit g ehab t haben , K ontrakte in B r a ­silien abzuschließen, die es sicherstellen, dah die E in ­künfte der A nle ihe a n britische F irm e n u n d nicht a n amerikanische, deutsche, holländische u n d schwedische F i r ­m en gezahlt w erden .

Nach der Ansicht dieser Kreise w ird der Abschluß der A n le ih e o e rh an d lu n g e n n u r noch durch den S t r e i t ü be r die wichtige F ra g e a u fg e h alten , ob die E inkünfte a u s der A n le ihen in britischen W a re n a n g e la n g t w e r­ben sollen.

D ie L ab o risten reg ie ru n g soll gegen die A u fn ah m e e iner solchen K lausel in e inen A n le ih e o ertra g sein, da sie eine ungünstige politische Rückw irkung oes A u s la n de» a u f eine solche B estim m ung fürchtet.

Gleichzeitig ist die R eg ie ru n g bem üh t, diese G elegen- heit zu r B e leb u n g des H a n d e ls u n d zu r V e rm in d e ru n g der A rbeitslosigkeit w ah rzu n eh m en .

D ie F in a n z w e lt h a t sich verpflichtet, die R eg ie ru n g zu unterstützen, w eil diese versprochen ha t, v o n allen Versuchen e iner K ap ita lbesteuerung u n d a n d e re n r a d i­kalen M a ß re g e ln abzusehen, u n d die R e g ie ru n g bem üht sich, zu zeigen, daß der K red it E n g la n d s u n te r einer L abo risten reg ie rung keinen S c h a d en leidet.

D ie B an k iers sind daher geneig t, in der F ra g e a u s ­ländischer A n le ihen a u f die R atschläge der R eg ie ru n g zu hö ren . K en n er der L age sind überrascht üb e r die hohe S u m m e von 2 0 M illio n e n P f u n d S te r l in g , die fü r die brasilianische A nleihe angesetzt w o rd en ist, denn die G esam tsum m e der au sländ ischen A nle ihen in die sein Z ahce ist au f 9 7 M illio n e n P f u n d S te r l in g fest- gesetzt w o rd e n , u n d ein g ro ß er T e il dieser S u m m e ist bere ite au sg eg eb en w o rd en .

M a n g la u b t d a h e r , dah die künftige brasilianische A nle ihe höchstens 1 2 M illio n e n P f u n d S te r l in g be- tra g e w erde D ie A nleihe w ird w ahrscheinlich zur Ent- Wicklung der Holz-, Eisen- u n d K affeew ertung , zum B a u vo n E isen b ah n en , hauptsächlich a b e r fü r B a u m - w ollkuitu» v e rw e n d et w erden . W a s die B a u m w o ü e in - fu h r betrifft, so w ünscht E n g la n d , v o n der E in fu h r a u s den V ere in ig ten o ta a te n u n a b h ä n g ig e r zu w erden , ff» n im m t daher starkes In te res te a n der E ntw icklung der B a u m w o llk u ltu r in B rasilien .

Drüben genau wie bei uns. I n unseren en t­ferntesten K oloniew inkeln , in den D ö rfe rn u n d in den S tä d te n tre iben die W ah rsa g e r. K arten leger, die Ge- sundbeter u n d ähnliche A u sb e u te r der menschlichen D u m m h eit m it g röß te r U nverfro renheit ih r U nw esen.Ze g rößer die S ta d t , um so zahlreicher diese» G elich­te r ; unsere G roßstäd te w im m eln geradezu dav o n . I m alten E u ro p a ist e» schließlich nicht bester. I n E rfu rt tru g sich ein ü b e ra u s le h rr» her F a ll zu. den w ir zu Nutz u n d F ro m m e n unser hiesigen B evö lkerung sam t den V eröffentlichungen de J5 jlizei h ier b rin g en . Vköqe , er zu r W a rn u n g d ie n e n ! I

E nde de» vergangenen Z a h re » verschw and in (Erfurt i Das d re ijäh rige SÜHnchen e ines d o rtigen E ^ e n b ah n b e - I am ten spurlos. D ie M u tte r de» K indes befragte eine 1 'Reihe von W ah rsa g e rin n e n nach dem Geschick de» 'Ser- ' fchnninbenen. I m ganzen hat die geängstigt« F r a u ih r ‘ (vluck bei sechs W ah rsa g e rin n e n u n d W ah rsa g e rn v e r­sucht. D ie A ussagen dieser sechs W ah rsa g e r lau te ten ü b e re in stim m en d ; ..D a « K ind lebtl!" F ü r ihre W eissa ­

gungen verlangten die B efragten natürlich erhebliche leistete sich die W ahrsagerin

— F a c k e l z u g . 3 n R io veranstaltete vC lu b B ra s i le iro u n te r B e te i l ig u n g säm tlich,. ' ' 1» fisch« V e re in ig u n g e n e in e n g ro ß e n Fackelzu» P#% ! A nkunft der po rtug iesischen F lie g e r P a e , ^ festlich zu begehen . (Eine g ro ß e e n th u |tQ8 " V m enge fü llte d ie S t r a ß e n u n d brachte vor ben, » H P a la s t begeisterte O o a t .o n e n d a r . " ' S *

— S c h r a u b e o c r I o r e n . D e r fpQnlu— b ö i r a u u c " W * w iP O n iu , *d a m p fe t Y b e r ia h a t 6 0 0 M e ile n v o n R io T u t e ine S chrau be v e r lo re n u n d befindet | u fa h r . M a n w ird ihm e in H ilfsschiff s ch iz ^ ^ ' S

Letzte Nachrichten.

Deutschland. G e h e i m s i t z u n g M o n a r c h i s t e n . D ie russischen M onarch is t,'' lin h a b e n in e in e r G eheim sitzung beschlossen, ein, *"• G e ld su m m e a u sz u b r in g e n , u m dem D r o h s à ' ^ la u » die W ie d e rh e rs te llu n g der M onarch ie i„ * S zu e rm ö g lichen .

(Eine A n z ah l v o n R e d n e rn erk lärte, die m . w erd e in kurzer Z e it in R u ß la n d errichtet oerb.II1“*1 n .£___ 1. ^ . V a m ( C y e i i t s u v l t a t l i f t r a » h m h a . L . . ' * . . 0 >

S u m m e n . D a» Tollste icu itic - - - - - . >Schreck. D ie M u tte r des K in d es m u ß te e in H ü h n e re i m itb r in g en . D a » E iw e iß w u rd e in e in m it M as te r ge­füllte» G la s g e g as te n ; a m nächsten T a g sollte die F r a u w iederkom m en. D a n n w u rd e ih r d a s G la s g eze ig t; da«E iw e iß ha tte n a tü rlich die G estalt inzwischen v e rä n d e r t.D ie F o rm des E iw e iß e s w u rd e n u n von de r W a h r s a ­g e rin der M u tte r gedeutet. D ie W a h rsa g e r in sah e ine V illa m it T ü r m e n ; a u s einem Fenster blickte ein K in d h in a u s u n d w inkte m it den A rm en . W ä re Iba» K in d tot, so m ein te die W a h rsa g e rin , so w ü rd e m a n in dem G lase e inen G ra b h ü g e l sehen. Nicht viel a n d e r s w a r der H okuspokus der a n d e re n W a h rsa g e r u n d W a h r s a ­ge rin n e n . A m 2 7 . M ä rz d. Z . w u rd e b a s ve rm iß te K ind a u s den F lu te n der U nstru t gezogen. D ie F r a u , die von den W ah rsa g e r in n e n um ih ren letzten P f e n n ig betrogen w o rd e n ist. b efand sich in einem Z u s ta n d , der a n W a h n s in n grenzte, u n d die P o lize i n a h m sich de»F a lle s a n . G egen die säm tlichen sechs W a h r sa g e r u n d W a h rsa g e rin n e n ist e in S tr a fv e r fa h re n w egen B e t ru g e s e inge leite t w o rd e n .

D e r F a ll g ib t der E r fu r te r P o lize i G e leg e n h e it, die Oeffentlichkeit a u f d a s schw indelhafte, gem eingefährliche T re ib en der W a h rsa g e r aufm erksam zu m achen, m ö ­gen sie au ftre te n , in w elcher F o rm sie w o l le n : a lsK a rtrn le g e r , C h iro m a n te n , P h re n o lo g e n , A stro logen ,G ra p h o lo g e n oder u n te r a n d e re n B eze ich n u n g en . Nicht n u r , daß durch die ha ltlosen u n d w illkürlichen Z u - k u n ftsv o ra u ssa g u n g e n bei B esuchern seelische S c h ä d i­g u n g e n e inge tre ten sind, auch zu S e lb s tm o rd e n h aben diese A rt von B e trü g e rn ge trieben , falsche D ie b fta h ls - V erdächtigungen u a . in die W elt gesetzt, w irtschaft­liche V erluste b is zu r E ristenzoern ich tung h e rb e ig e fü h rt.F a m ilie n zerstört oder z e rrü tte t u. a . m ehr. G a n z a b ­gesehen d a v o n , d a ß diese B e trü g e r ih re B esucher, die vielfach den w en ig e r bem itte lten K laffen a n g e h ö re n , finanziell schädigen. (Einzelne be tre iben ih r „ G e w e rb e " u n te r dem D eckmantel der „ G ra p h o lo g ie " u n d befassen sich angeblich oder in der H auptsache m it der B e u r ­te ilu n g von H andschriften a u f C harak ter u n d F ä h ig ­keiten. Tatsächlich b ien t d ies n u r a ls V o rw a n d , u m n v rda» dunkle G ew erbe ungestö rt be tre iben zu können, j de P a r i s w ill wissen, der französische B o ts c h a f te r^ " ^A ber auch ih re H an d sch rif ten d eu tu n g en sind völlig i lin h a b e dem R e ich sa u ß en m in is te r m itgeteilt ani«w ertlo s , d a sie bei ih n e n jeder wissenschaftlichen G ru n d - S e p te m b e r w e rd e d a s R u h rg e b ie t v o n ftam öiil* J i 8age en tbeh ren . D er H a n g zum O kkulten, zum M -isti- : schen T ru p p e n g e rä u m t w e rd e n . {

Ü berhaup t b rin g t es m it s ic h , d a ß alle diese D iese N achricht h a t in a lle n K reisen Deutschland, )'n f t l ö d s t M f e i r t n ( lA e n n y A A v ii tA M **

versicherten den G ro ß fü rs te n ih re r unverbrüchlich “ ^ D ie in B e r l in le b e n d en russischen M onarchie,

fa lte n in d e r letzten Z e it e ine sehr lebhafte ^ ^ . . . letzten Z e it e ineW ie versichert w ird , w ird zw ischen ihnen und f “ G e sin n u n g sg e n o ste n in a n d e r e n L ä n d e rn eine Ah, b W ied e rh e rs te llu n g d e r M o n a rc h ie in R u ß lan d unÜ'^ e inem P u tsc h in M o sk a u v o rb e re ite t- Nach den ^ tu n g c rt M a rk o w s , d es A d ju ta n te n de» Großfürst, »fnlrtua flieken den M onarchisten non nfln* o -u * $i« o ' » —

ko laus, fließen den M o n arch is te n v o n allen Seilen G e ld m itte l zu. n a m e n tlic h a b e r a u s den V ere in^(Ginnten nnn N ordam erika um d-n . 8ttnS ta a te n v o n N o rd a m e rik a , u m den G roßfürsten b"8i nem g e p la n te n V ersuche, sich der G e w a lt in Huk! zu bem äch tigen , zu un terstü tzen . W ie M arkow erklärt, lebt die M u t te r des letzten Z a re n Nikolau genblicklich in S k a n d in a v ie n . S i e w ill nicht d a ra n ',^ bcn . d aß ih r S o h n v o n den Bolschewisten em ,!. w o rd e n ist. 0,bl1

— R ä u m u n g d e s R u h r g e b i e t s ?

g rö ß te S e n s a t io n h e rv o rg e ru fe n .S tr e s e m a n n h a tte e in e lä n g e re K onferenz mit

( D a I U a C U m . - i * c m ? _

W a h rsa g e r e inen starken Z u la u f a u s a llen B evö lkerung»schichten h ab en u n d S p rechzim m er eingerichtet h ab en . ö ltC |e m U r,n y a i.e e in e lä n g e rei h r e l “ l i " 1 ? ? í.tafl ,ßefu“ 1 nn> , . 6 i e " " b i e n e n m it | französischen B o tschafte r in B e r l in . M a n glaub," Z ch rn n « c h w .n d e l m ehr a ls jeder eh rlic h e .an s tä n d ig e A r- die ob ige F r a g e de r H a u p tg e g e n f ta n d dieser UnteX

ic. ' r. ~ . d ü n g w a r .© egen alle E rfu r te r W a h rsa g e r w ird strafrechtlich - M i l i t ä r k o n t r o l l e E in B e r lin e r <reu„

v o rg e g a n g en . V o n F a ll zu F a ll w erd en ih re N a m e n sagt. D eu tsch land h a b e 'd ie A n n a h m e der O T ir r íT L s “ l e m Z D ie w eite re A u s ü b u n g ! U ’e v e rw e ig e r t m e f l Re

Besuch nam entlich festgestellt w ird u n d a ls Z e u g e 'v e r n om m en w erden w ird , w e n n nicht besondere U m ­stande sogar e in strafrechtliches V o rg e h e n gegen den B esucher selbst rechtfertigen.

B r i e f k a k r r r .

U nser V e rtre te r H e rr B r u n o B e h r . S . B e n to . der die A genturgeschäfte des „ K o m p aß " fü r die O rtschaften R i o R e g r i n h o u n d I t a y o p o l i s besorgt, w ird sich a m kom m enden S o n n ta g , den 2 9 . Z u n i , ir. I t a - tjopo lis a u fh a lte n zwecks E inkassierung der d o rt ausste- h enden B e trä g e fü r den „ K o m p aß " .

W egen der teilw eise g ro ß en E n tfe rn u n g e n w ird es H e rrn B e h r nicht möglich sein, a lle Leser persönlich a u f. zusuchen. W ir b itten d e sh a lb die w erten Leser, beson­der» die en tfe rn t vom S ta d tp la tz w o h n e n d en , d a s Be< zugsgelb bei den fo lgenden S te lle n e in z u z a h le n : F r a u H edw ig S e m m e r. H e rrn Z o ä o K üchler oder bei der F ir m a A. W eiß * R u th e s . G elegentlich seines A ufen t- Haltes w ird H e rr B e h r e inen A gen ten fü r I t a y o p o l i s e rn e n n en , besten N am e a ls d a n n in e iner der nächsten N u m m e rn des „K o m p aß bekanntgegeben w ird .

H ochachtungsvoll V e r la g .D e r K om paß."

Bundeshauptstadt.„ B r a s i l i a n i s c h . D e u t s c h e B a n k . D ie B rasi-S t f . X D eutschland geht im Hinblick a u fd ^ bestehenden W ahrungsschw ierigkeiten m it der Ab- sicht um , sich u n te r den N a m en B rasilian isch - Deutsche B an k in eine ausländ ische a n o n y m e Gesellschaft um zu- w a n d e ln u n d ih ren S itz nach R io de Z a n e iro zu m . legen. D ieser P l a n soll au s e ine r fü r F re ita g , den 2 7 Z u n i , e inberu fenen G e n era lv e rsa m m lu n g der A ktionäre bera ten w erden . F in d e t er B illig u n g , dü rften a lsb a ld S ch ritte u n te rn o m m e n w erden , um die E r la u b n is u n - e rer B u n d e s re g ie ru n g zu r D u rc h fü h ru n g dieses P r o -

jektes e inzuholen D ie in S . P a u lo . P o r to A legre u n d a n d e ren H aup tstäd ten B ra s il ie n s bestehenden K ilinf»„ 6 „ B a n , b«i “Ä ™

n 2 a n e .r o zu g rü n d e n d e n M u tte rh a u se ange-

S M Ä SaW a h l r e c h t f ü r F r a u e n . D em B u n d esp rä s i-

™ °°,n ^ 0 F ra u e n unterzeichnete E in . gäbe ü b e rr ick)I, w o rin um Z ulassung der zu r W a h l fü r den S ta a t» , u n d B u n d esk o n g reß gebe-ten w .rd . E s w a r ja schließlich vo rauszusehen daßd a s B eispiel an d ere r S ta a te n auch b ie n u Ia n h V 't .! (Einfluß a u sü b e n w ird . D ie B ew e g u n g ist a lle rd na« m (Entstehen begriffen. S ie w ird ab er sicherst* w eb

ter um sich greifen, u n d d a s E nde w ird leinauch h ier das W ahlrecht fü r F ra u e n e c h à - n ^ '^ sich a u f der R ed n e rtrib ü n e a ls L ande« m ü , ^ ih ren — M a n n stellen w ü rd e» . Ist nicht -I -1" ' D.6 à M - I l d , ! . « „ n . ’ s a r n l i f U Ä 7Zen Z ie h e n w erden , ist eine andere F ra g e

— G l e i s v e r d o p p e l u n g . D ie starken A nfo r d e rungen . die a -, die Bahnstrecke R io — S a « rn ,gestellt w erden , bedingen sei, langem schon ? a u i °greifende V e re s te ru n g der B a h n lin ie . Zetzt , 0D « „ v í * die G le isve rdoppe lung m it Hochdruck be trieben" x ' ^D e r -Serkehcsminifter ha t soeben die B a h n le itu ^ a » » 7 getorbect, ihm um gehend eine Aufstellung der G ? ,a .n ' kosten vorzulegen u n d anzugeben , b is J ’punkt d,e A rbeiten beendigt w erden können d

.— J a p a n i s c h « E i n w a n d e r u n g D er'"sche D am pfer „C hicago M a r u " brachte iOo l l ,' sehe (E inw anderet nach R io . die sjch i « ciiih.i » . . n f k t e l . . . d e n , C . , ru n » -o t . l -o l „ a * u n . u „ m „ ,

I t a l i e n . A u d i e n z . D e r P a p s t em pfing den bia- silmnischen B otscha fte r in e in e r P r iv a ta u d ie n z $« P a p s t ä u ß e r te sich ü b e r d a s brasilianische Soll in) seine R e g ie ru n g m it o iel A n e rk e n n u n g .

— D e r F a l l M a 11 e o 11 i. D ie italienische P,ch e rh ie lt v o n den kom peten ten B e h ö rd e n den Befehl b is a u f w e ite te O rd e r a lle N achrichten , selbst die mäh­ren , ü b e r die polizeilichen U n te rsuchungen der ffaflu M a tte o t t i zu un terd rücken .

D e r P r ä s id e n t des ita lien ischen Frontkämpferbunde«. H e rr V e n tu r i . teilte H e r rn M u sto lin i m it, daß bie Front- a m p fe r sehnlichst w ünschen , d a ß die M ö rd e r der sojio-

l i D e p u tie r te n e iem p larisch bestraft würden.D e r G en era liss im u s der faszistischen M iliz. General

D a b o n o w ird e b en fa lls beschuldigt, in die Morboffirt verwickelt zu sein. W ie es he iß t, w ird er sein «ml n ied e rleg en .x b c r . v e rh a f te te n w ie s bei der Untersuchungbu rd ) die P o lize iä rz te a n de r B ru s t eine blu,unter au fen c S te lle a u f. S i e soll v o n einem Fußtritt d"-

ru h re n den M a tte o tti ihm bei dem K am pfe im Auto- m o b il beigebrach t h a t.m ® ie . E à u n g be» (E ikapitän D u m in i. daß bohe in ,« bc8 F a s z is m u s u n d der Regierungg ro ß e 6 e n fa h 0o n 'a U en ,Q t " " ^ e l t feien, erzeugte eine

M à m ? x i ° " ! ^ " i > b a & d ie D o k u m e n te im Besitze J b ie e in ig e n M i tg l i e d e r n d e r englischen Se­in b « Sff " i r " * b e f a n n t w a r e n , d ie SUtindermerligkH m b « ö ffen tliche» V e r w a l tu n g b ew ie sen .

D ie R e g ie ru n g n im m t energische H a ltu n g ein und m anifestie" b ö & d L ö ffe n tf tc h e V in u n gG erichts n i * ,Um ru h ig e " " d ernste Tätigkeit be« m it der i n t r f u r f , 3 e b e Nachlästigkeit derm u j i c r U n tc rfuchun ,, B e t ra u te n w ird geahndet werben.R a » T „ i ! n f r i n z r e g e n t v o n A e t h i o p i e " . « r e u « Ä Í m P a p s t e z w e i m astiv golbtne g em ack . D - / ' m ' ' w e r tv o lle n T epp isch zum E " ' v o lle M i n i a t u r ^ t t ^ ü b e rre ic h te d em F ü rs te n zwei wert-

u " 6 " " • » - • "

S S 25Í ? « Ä Ä Ä ' id er Rückreise w £ 5? a tb o n a I b J u konferieren- » “Í" e r i r e te r B rü s te , ^ j ^ b e ^ e n französischen «eflierunfl»-

S ch ^ b ̂ b l a n d h a t w e n i g L u s t 3 umR ed e, bie C , 2 'n o w j e f f erklärte in eintthabe R u ß la n d Ä " Unfl R u ß la n d , durch England n u n g en g eg eb en D ® cfla “ D0n S c h u ld -n r ^ » « < • > S n Z . B I ,J f » '“ » M I . lneu re S c h u ld e n x ’ , , ' n r erkennen euch a n , wenn >» w eiß, baß ihn L ® r fll3 ,e h in z u : „D er S au « besitz schützen w ir d " “ I,£*ew ift v o r dem G roßgrun^ der Bolschewist a u ' c k . " m u ß jetzt misten, daß 'Í / ve rte id igen w ird " 9eflcn da» ausländische KoPl|al

' ek Í a I d e r r u t l l i h m F l ü * 1'l i n g De r X ' v e r r u s t s c h e n F lu i * - reg u n g de» B ü lkerbunde» erklärte a u f ^ ^ '

G äste zuführen .

reg u n g de» ® rn 6 . ^ w ie r o u n d e » erklärte fl»r len, die L age t° bee Völkerbünde«. ^ ° n‘ern d es P ro b le m F lüch tlinge für ein da»-tio n a le A rbe itsb ,i r 0pa8 u n d beschloß, da« interna'P ro b le m der n * d a u ern d mit l*1"beschäftigen, e inem !nb " x .b" russischen F lü c h tlin g e s im R a m e n bee SSöre x ° ' b a e b ish e r von Aanl^ L ord P a l m o o r ^ .r b u n d e » untersucht w orden '!>-F ra g e sei jcx t . [ 01tr ,ä r tc im N a m e n E n g lan d « , dlrlr wirtschaftliche F r a » , ^"litische m ehr, sondern eine re ‘ « 'M i r » i r 8 t e , " I " ln d e . » '© H anl k. . m n 9 e 3u finbpnt © u a n i, b e x v Z y 311 « n d e n . b u n d s ra t a u f bie U r u g u a y » , machte den

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De echtossn •abert, h i n

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a u f bie i n , u ^ 9 u a t,e - machte den* Iol*ach‘ aufmerksam, daß Süd-n"'

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" 0 ? “ i7 '* , n b t ,ei'm°Ld 6 'U M '-»- s - m i l i - n ° u ,zunehm en » ^ S r erluchte d a - A rb e tl-b ü ro . e - ,olle bei bet ffirSrle.'

de- P to b le m - be |onbcte Rücksicht au f bte « e . ^ (W rf t i is i i S ü d a m e rik a s nehm en

\ , $ « » ,h n n M ,™ ito C ® ” lrc ,e r S o u z a S a n t a , teilte m it,

Ä *

V srsia k t . E & a k s c h l sC u r i t y b a

Donnerstag, den 26. Ju n i 1924 obtnbe 8 Uhr tm Schulgebäude.

VorntandHttitxungUm zahlreiches und pünktliches Erfchet-

nen ersucht. 3" A. Der Schriftführer

fischen F a m ilie n , die g eg e n w ä rtig in D eu tsch land Ie* nach B ra s il ie n , h ä tte n g u te F o rtsch ritte gem acht.

England. U n g l ü c k a u f d e m M o n t E v e ­r e s t . D ie d ie s jä h r ig e E xped ition nach dem M o n tE o e - rest k ann a l s gescheitert gelten . W ie soeben in L o n d o n e ingetro ffene T e le g ra m m e m elden , sind zw ei M itg lied e r d e r (Expedition verunglückt, näm lich die H e rre n G eo rg e

M a lb o t t) u n d A . C. E ro in e . I n der N ä h e des G ip fe ls scheinen sie, w ie a u s den b is h e r v o rlie g e n d e n T e le g ra m - m en zu schliehen ist, durch e in en S tu r m in eine G le t­scherspalte geschleudert w o rd e n zu sein.

Portugal. D e r F e r n f l u g. D ie A nkunft der portugiesischen F lie g e r in M a c a u h a t in P o r tu g a l die g rö ftte B eg e is te ru n g h e rv o rg e ru fe n . D ie F lie g e r hab en

in 1 1 6 S tu n d e n 1 7 2 5 0 K ilom ete r zurückgelegt. 3 n L issabon fa n d en rauschende Festlichkeiten statt.

Ä e x i t o . D e r e n g l i s c h e D i p l o m a t C u m - m i n g s , der A n las t zu dem mexikanisch-englischen Z w i ­schenfall gegeben h a t. ist nach den B e re in ig te n S ta a te n abgere ist.

íí;? V - SAMT

Um

Mittwoch, den 26. Fünf

Vortragrecht zahlreiches Erscheinen ersucht

Der Vorstand.

Verein Deutscher Sängerbundv o r l ä u f ig e A n z e ig e !

Z ur Fexer des 40, S tiftu n g sfestes am S o n n a b en d , den 5. J u l i

Grosser BallJOSEPH-Curityba m it g u t besetztem StreU horchester (m odernes

Jazzband-O rchester) u n ter persön licher L e itung Seyer. ]JS 2

D E R V O R S T A N DH errn

Tento-B ras il .-Ü nts t-V ere in„Graciosa“Sam stag, den 28. Jun i

G r o s s e r V e r e i n s b a l l _ Im Paryue Faoeoé bei gut besetztem Or-

tlokl fester. i l 83' Die werten Herren Mitglieder des Der. k ein», des Handw..Unterft..Dereins, des

jbonIen-Untcrst..93eretns Tabral und deren • werte Familien sind hierzu höflichst ein-

1 ideben. D er V o rs ta n dht

Die Verlobung ihrer Tochter R o s a mH Herrn F r e d e r i c o 6 . M ü l l e r beehren sich ergebenst anzuzeigen

Jo sé S c o rs im u n d F a m il ie

Rosa Scorsim Frederico C. M üller

V erlobte Curityba, den 22. Jun i 1924.

Folgende Personenw erd en In e igener A ngelegenheit g e ­beten. de r D eutschen G esandtschaft in R io de J a n e i r o , R u a ,bo M ercad o 14 , 11 m ündlich o ber schriftlich ih re A dressen bekannt zu geben . W e r sonst A u skun ft über die gesuchten P e r s o ­nen geben kann, w ird gebeten, der G esandtschaft h ie rv o n M itte ilu n g zu m achen.

Bauer, Frl Hedwig aus Heilbronn; rig^ à— . - — — — ” - : Bornbach. Anna geb. Irrgang, Hebamme;,. H l t C S -£ > lC t U H U p S tT u Burlardt, Anna geb. Iacober: Engel, Da-

tonst „d- Quantität I 166 ' "t-t , E -u-tt- Margarete aus Bettln ;I 9hm Salbanbo Motinho 1,8 I A à . Sari geb m Obtr|tein/Robe

__________ _________ ___________ j <Fürsterntum Birkenfeld) ; Haft, VernarbD e a l s c h e r C l i a i i l l e u r ! August, Tischler, geb. 1 4 - 9 - 9 5 in Alto-

n a ; Hindorf, Lrdm ann; Kamphausen Alfred aus Gelsenkirchen; Kleeberg, Frl. Emma, Klaoierlehrerin; Krotofil, Bruno,

M n s e v e x x L x e f e U n g e um uss es schon im zartesten A lter eingeprägt werden , dass m an zum Färben niemals Farbe verlangt, sondern einfach: ein P a ke t Bayer,

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Wer über den Ausenthalt oder Verbleib der Gesuchten eine Auskunft zu erteilen vermag, wird um gefl. Mitteilung an das Deutsche Konsulat. Turilyba ersucht.?

gutem1175

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gef [.Kenntnisnahme, bafe ich in der Rua 7 Abril, zwi­

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uD ie F r a u m it den 5 0 0 R a tten . Ein un-

glaublicher V orfall erregt in Graz großes Aufsehen. Die etwa 50jährige Maschinenftrickerin A urelia M eyer bewohnt in der Burggasfe eine geräumige W ohnung D ie F rau galt von jeher a ls ein Sonderling . S ie pflegte nu r wenig Verkehr, w ar a ls geizig bekannt und schloß sich gern von der Außenwelt ab. S e it einigen M onaten aber w ar ihre W ohnung fest verschlossen und niemandem au s der Nachbarschaft gelang e» Z w trist zu der W ohnung zu erhalten. V or etwa 14 Ta- gen merkte die Nachbarschaft, daß aus der W ohnung ein peftialischer Gestank drang. M an verständigte die P o lize i; sie suchte in die W ohnung einzudringen. F rau A urelia M eyer erklärte hinter der verschlossenen W ohnungstür. daß ste freiwillig niemandem den E in ­tritt gewähre. Schließlich erzwang fich die Polizei den Eintritt und es stellte fich heraus, daß die W ohnung«. Inhaberin eine Rattenzüchterei angelegt hatte.

Ein geradezu grauenhafter Anblik bot sich den P o - lizeibeamten. Die M öbel, die Kleider. Bücher und sonstige Gegenstände w aren zum größten Teil von den R atten aufgefressen oder zernagt. I n allen Resten von Schränken. Möbelstücken, auf den Fensterbänken, kurzum überall fanden stch R atten in unzähligen M en­gen. Die Züchterin hatte den U nrat der R atten in >0 Kisten gesammelt und diese in einem zweiten Zim- mer ihrer W ohnung aufgestellt. Einige weitere Kisten, die dort wegen R aum m angels nicht mehr unterzubrin­gen w aren, hatte ste nachts unbemerkt auf den Dach- boden geschafft. Die Polizei nahm die R äum ung der W ohnung mit Hilfe von Angestellten der Desinfek­tionsanstalt vor. E tw a eine Woche lang wurden täg. lich zirka 50 Watten gefangen und mittel» Leucht- g as vergiftet. Die R attenfänger mußten ihre Tätigkeit w iederholt unterbrechen, da der Gestank einen länge- ren A ufenthalt in den R äum en unmöglich machte.

M an ließ die „Züchterin" auf ihren Geisteszustand untersuchen, aber die Aerzte erklären ste für norm al.

F ü r ihr Treiben gibt es kein anderes M otiv a ls die reine Liebhaberei. I n Graz w urde vielfach die Anstcht geäußert, daß die F rau die Zucht möglicher­weise wegen der Felle betrieben habe, doch sind dafür keinerlei Beweise vorhanden. S ie erklärt, daß ste. so- wie ste von der Polizei wieder unbehelligt sei, stch von neuem R atten zulegen werde.

E in erschütterndes W iedersehen. Die Vor- stellung eines Rührstücks „D ie Flucht der M utter", das kürzlich in einem Vorftadttheater von Tokio inJ a p a n zur A ufführung gelangte, gab A nlaß zu einerdramatischen Szene, die stch vom Zuschauerraum auf die B ühne übertrug. Unter den Kindern, die auf der B ühne mitwirkten, erkannte eine im Zuschauerraumsttzende F rau ihren dreizehnjährigen S o h n , von demste glaubte, daß er bei der Erdbebenkatastrophe ums Leben gekommen sei. Die F rau hatte bei der Katastro­phe ihren G atten verloren, ihr selbst w ar es aber ge­lungen, au s dem brennenden Hause zu entkommen. Dusch den Titel des Stückes angelockt, w ar ste ins Theater gegangen. I m spannendsten M om ent de« Stük- kes, a ls die M utter ihren S o h n verließ, erkannte die F rau im Zuschauerraum an der S tim m e des nach der M utter verlangenden Kindes den S o h n , der seit dem Erdbeben verschollen w ar. Bevor ste noch ein an- derer daran hindern konnte, sprang ste auf die B ühne und schloß den Ju n g en weinend in die Arme. I m Publikum glaubte m an nicht anders, a ls daß dieses Dazwischentreten zum Stück gehöre. Die F rau er-brachte den Nachweis, daß der kleine Schauspieler ihr verlorener S o h n sei, und beide verließen vor Freude weinend das Theater.

D ie M a h lze it de» G eiers. (Eine amüsante Geschichte weiß ein Weltreisender von seiner eben been­deten Ind ien fah rt zu erzählen. I m Lande der P agoden genießen die in anderen Ländern nicht geschätzten A as­geier eine besondere Verehrung. S ie gelten als hei- lig und wissen ihrerseits ihre A utorität sehr materiell für stch auszuschlachten. W enn ein Schiff am Horizont auftaucht, so fliegen die weitsichtigen R aubvögel dem Dam pfer entgegen und lassen sich im Schutze ihrer Im m u n itä t auf den Masten nieder, scharf nach einer I

B eute ausschauend. S o w ar es auch auf dem Schiffe unseres Reisenden. Als nun eben ein S tew a rd seinem auf der Kommandobrücke stehenden K apitän ein duf­tendes Kotelett auf silberner Schüssel brachte, stürzte sich zur allgemeinen Verblüffung eines der heiligen Tiere blitzschnell au s der Höhe herab, um mit dem Mittagessen des Schiffsgewaltigen ebenso schnell wieder in den Lüften zu verschwinden.

o ® CUnb Der brasilianische4-ustichlffer S a n to s D um ont muhte einm al in einer Testamentsstreitigkeit vor Gericht a ls Zeuge erscheinen und w urde hier von einem dünkelhaften Advokaten einem längeren Kreuzverhör unterzogen. Nachdem dies eine Weile gedauert hatte, fragte ihn der A n w a l t : „H atte der Testator nicht die Gewohnheit, mit stcki selbst zu reden, wenn er allein w a r ?" — D as weist ich nicht . logte D um ont. - „ W a s ?" donnerte nun der A nwalt los, „das wissen S ie nicht, obwohl S ie eben erst ausgesagt haben, daß S ie ein sehr intimer F reund des Toten gewesen sind? W ie kommt es dast

°°»»>ch, $ , „ 1-'"fach , erwiderte D um ont seelenruhig ich w ar nämlich niemals bei ihm. wenn er allein' w ä r Da s ganze A uditorium nahm die A ntw ort mit einem schal, lenden Gelächter auf und das ganze Kreuzverhör w ar plötzlich zu Ende.

D er S ta a t der v ie len R ä te ! Eine W iener Zeitung gibt folgendem Stoßseufzer R au m : M anbraucht heute bet belebter S traß e nur ,u

Hallo Herr R at !" und sofort werden sich vierzig bis fünfzig mehr oder weniger würdige Herren I drehen und jeder w ird glauben, er sei gemeint. E - gab schon im alten Oesterreich der Räte genua ,,„d der „kaiserliche Wal galt in höheren Kreisen gewisse,? maßen schon als Beleidigung. W as aber die dema ra tische Republik stch alles an „R äten" leistet isstt m.' alten Zeiten weit hinter sich zurück. Es gibt bei un« Landesräte. S tad träte . Gemeinde räte. 'R e g ie r u n g s à M agistratsräte. Gesandtschaftsräte. Legationsräte » n « ' ststorialräte, S an itä tsrä te . Sektionsräte. Ministeri'alVät?' Wirtschaftsrate. Kommerzialräte. V erw altungsräte. S taat».' Eisenbahnräte. «ermessungsräte. « a u rä te . B ergräte

F inanzräte. Landesgerichtsräte. Schulräte. Rechnung raste, und auch der P o stra t fehlt nicht. Dazu kommen nalüt’ lick) noch der unvermeidliche und zahlreiche Hofral Fursorgerat, der Oekonomierat, der Polizeirat und n« einige andere R äte, deren Daseinsberechtigung iie” 1™ bunkel ist. G ut beraten könnte also der S taat aus F den F all sein ..

D a s T r a u e rg e fo lg e d e s B a n d i t e n h ä o p i '

! n n ? 5| i ! ^ et berüchtigte R äuberhaup tm ann? ° n i’ b " lange Z eit Chicago in Furcht und 6 ^ cn versetzte, w urde kürzlich bei einem Kampf mit ¥*

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