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Paderborn. Mit der sensationellen Ausbeute von 19 Punktenhat der
SC Paderborn die Hinrunde der Fuball-Bundesliga ge-meistert.
Trainer Andr Breitenreiter erklrt im Interview, dassdie Mannschaft
die Vorgaben nahezu optimal umsetze. Sport
Phuket.Zehn Jahre ist es her, dass eineRiesenwelle ber dieKs-ten
des Indischen Ozeans rollte und mehr als 240.000 Menschenin 14
Lndern in den Tod riss. Die berlebenden gedenken am26. Dezember der
Opfer. Seite 3
Berlin. Fr Til Schweiger (Foto) drftewieder das Klingeln der
Kinokassen be-ginnen. Der Filmemacher bringt zum Festgroes
Gefhlskino auf die Leinwand. Auchsein neuesWerk Honig imKopf ist
ein ty-pischer Schweiger. Im Interview spricht erber seinen
Alzheimer-Film. Kultur
! London. Fans und Musikerkollegen in aller Welt trauern
umRocklegende JoeCocker, der amMontag imAlter von70 Jahren
ge-storben ist. Cocker, der 2013 in Halle auftrat, soll im engsten
Fa-milienkreis beigesetzt werden. Kultur
"#! $% Berlin/Bielefeld.Deutschland hat kein Flchtlingsproblem,
sagtAWO-Chef Wolfgang Stadler. Gerade in OWL sei eine Welle
derHilfsbereitschaft zu spren. Stadler verrt im Interview aber
auch,warum die Groe Koalition so anstrengend ist. Seite 4
Bonn. Das Bundeskartellamt hat 2014 wegen wettbewerbs-widriger
Absprachen erstmals Bugelder von mehr als einer Mil-liarde Euro
verhngt. Normalerweise pendelt die Summeder Bu-gelder um die 300
Millionen Euro pro Jahr. Wirtschaft
Weihnachtsansprache des BundesprsidentenDresden/Berlin (dpa).
An-gesichts des wachsenden Zu-laufs zur islamkritischen
Pe-gida-Bewegung mahnt Bun-desprsident JoachimGauck dieDeutschen zu
Hilfsbereitschaftund entschie-denem Eintre-ten fr eine of-fene
Gesell-schaft. In sei-ner Weih-nachtsansprache lobte er, dassdie
allermeisten von uns nichtdenen folgen, die Deutschlandabschotten
wollen.hnlich uerten sich die
groen christlichen Kirchen.Ohne Anerkennung des an-deren und
Respekt vor jedemMenschen gibt es kein friedli-
ches Zusammenleben, sagteder Vorsitzende der
DeutschenBischofskonferenz, KardinalReinhard Marx, in seiner
vorabverffentlichten Predigt.Gegen die islamfeindliche
Pegida-Be-wegung for-miert sich im-mer mehr Wi-derstand.
Inmehreren
Stdten gingen mehr als 20.000Menschenaufdie Strae,umeinZeichen
fr Toleranz undWelt-offenheit zu setzen. Zugleichversammelten sich
aber auch inDresden so viele Pegida-An-hnger wie nie. Laut
Polizeimobilisierte das Bndnis rund17.500 Menschen.
20.000 Menschengegen Pegida
& '
Dsseldorf (dpa). Die Bun-despolizei hat auch bei ber-prfungen am
DsseldorferFlughafen Mngel bei den Si-cherheitskontrollen
festgestellt.Beamte schmuggelten in einemTest Gegenstnde, wie sie
zumBau einer Bombe benutzt wer-den knnten, am Personal ei-nes
privaten Sicherheitsunter-nehmens vorbei. Einen ent-sprechenden
Bericht von Spie-gel online besttigte die Bun-despolizei. Die
Bundespolizeisagte dennoch: Das Fliegen vonDsseldorf ist weiterhin
si-cher. Anfang November hat-ten EU-Prfer am FrankfurterFlughafen
mit gefhrlichen Ge-genstnden die Kontrollen amFrankfurter Flughafen
passie-ren knnen.
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KOMMENTARE
Weihnachten 2014
CARSTEN HEIL
Deutschlandscheint zu ei-nem Land der Me-ckerer, Motzer
undVerhinderer gewor-den zu sein. Am bes-ten keine Vernde-rungen,
und alleVerantwortlichenund Umstnde wer-den gleich pauschal
niederge-macht. Alle Politiker sind Ver-sager, alle Banker sind
Verbre-cher, und alle Auslnder wol-len nur ans deutsche Geld
undsich hier ein faules Leben ma-chen. Offensichtlich wird
dieseseit etlichen Jahren wachsendeGrundhaltung am Zulauf
derOrganisation Pegida, die alsWurzel allen bels zwar den Is-lam
ausgemacht hat, gleich aberkomplett auf Politik, Presse
undWirtschaft mitschimpft. DasBedenkliche: Da sind nicht
nurrechtsradikale Spinner versam-melt, sondern Teile der
frust-rierten brgerlichen Mittel-schicht.
Die muss sich jedoch fragenlassen, wie sie besser zu
einerEntwicklung im Land beitragenkann, die positiv ist. Immer
nurdagegen ist zu wenig. Insbe-sondere in den Weihnachtsta-gen ist
daran zu erinnern, dassEngagement, Einsatz fr ande-re,
Hilfsbereitschaft zufriede-ner machen, ja sogar glckli-cher machen
knnen als Mot-zen und ewiges Kritisieren.Ohne jemanden glcklich
ma-chen zu knnen, kann manselbst natrlich auch nichtglcklich sein,
schreibt der ja-panische Bestsellerautor Haru-ki Murakami.
Und genau das machen Tau-sende, Zigtausende Ehrenamt-liche: Sie
machen andere undsich glcklich. Ob sie in der G-tersloher
Kindersuppenkchenach einem anstrengenden Jahrim Dienst der Kinder
selbst amHeiligen Abend noch Essenausteilen. Oder ob sie fr
dieLbbecker Tafel auch ber dieFeiertage im Einsatz sind,
umBedrftigen zu helfen. BeideEinrichtungen stehen nur bei-spielhaft
fr zahlreiche Orga-nisationenin OWL, in denenaus
unterschiedlicherMotivation geholfenwird. Gemeinsam istallen
Helfern berdie UntersttzungBedrftiger hinausder persnliche Ge-winn
der investier-ten Zeit.
Das sehen wohlauch die zahlreichen Engagier-ten so, die sich in
diesen Wo-chen meist kurzfristig gemeldethaben, um den neu in
Deutsch-land ankommenden Flchtlin-gen zur Seite zu stehen. Zu
Tau-senden geben sie Kleidung undEssen aus, reparieren Fahrrderoder
organisieren Unterhal-tung fr die Menschen, die ge-kommen sind, bei
uns Schutzzu finden.
Es ist die groe Strke un-seres Landes, dass sich vieleMenschen
fr andere Men-schen einsetzen, ohne zu fra-gen, was sie selbst dafr
be-kommen. Es ist mehr als Spen-den, die steuerlich absetzbarsind.
Die machen zwar kurz-fristig ein gutes Gefhl. Wer sichaber mit
seiner Zeit und sei-nem Knnen fr Schwchereeinsetzt, hat bei aller
Mhsal deralltglichen Arbeit dabei dau-erhaft mehr Lebensglck
oder,besser formuliert, mehr Le-bensfreude. Er verndert sichselbst
in dem Mae, in dem ersich Vernderung fr die Weltwnscht. Oft nur im
ganz Klei-nen, aber deshalb nicht un-wichtiger. Die Bibel nennt
dasGeben ist seliger denn Neh-men.
Die Strke unseres Landes istes nicht, voller Angst, Neid
undMissgunst auf die anderen zublicken und zu schimpfen.Schwierig
ist nur, dass die Eh-renamtlichen und Helfer ihreArbeit still
erledigen, whrenddie Motzer laut sind. Sie wer-den deshalb manchmal
nicht sointensiv wahrgenommen, wie esihnen zustnde. Das
Weih-nachtsfest 2014 kann Gelegen-heit sein, den Ehrenamtlichenzu
danken, ihnen eine Stimmezu verleihen. carsten.heil@
ihr-kommentar.deTitelseite
ZEICHNUNG: HORST HAITZINGER
(49), Grnen-Chef, hat sichals Kind in seiner
baden-wrttembergi-schen Heimat gefragt, wie seine
FreundeWeihnachten feiern. Ich habe immer ge-hofft, dass jemand
mich einldt. Seine El-tern, die Anfang der 1960er Jahre aus
derTrkei gekommen waren, htten ihm im-mer etwas zu Weihnachten
geschenkt undauch einen Baum aufgestellt. FOTO: RUDOLF
(66), Linken-Fraktionschef,zieht eine positive Bilanz ber die
bisherigeOppositionsfhrerschaft seiner Partei imBundestag. Es sei
wichtig, dass die Linke imParlament Alternativen anbiete, sagte
Gysi.Wir sind die einzige wirkliche Opposition.Zwischen den Grnen
und der Regierunggibt es zu viel bereinstimmung. Linken-Aufgabe sei
es, Politik zu erklren. FOTO: DPA
PERSNLICH
Berlin (dpa). Das Bertolt-Brecht-Denkmal am Theater Berli-ner
Ensemble ist zum Ziel einer Aktion gegen Schwaben in Ber-lin
geworden. Es wurde in der Nacht mit Kartoffelsalat und Bu-letten
beworfen. Uns ist ein Bekennerschreiben bekannt, sagteein
Polizeisprecher. Absender sind wohl BEGISSA Berliner Ein-geborene
gegen Investoren schwbischer Abstammung.
!"#$%%% & ' Berlin (dpa). Dank des neuen Punktesystems fr
Verkehrs-snder haben etliche Autofahrer in Deutschland keinen
Eintragin Flensburg mehr. Rund 148.000 Fahrer wurden bei der
Um-stellung zum 1. Mai allein aus dem digitalen Bestand des
Kraft-fahrtbundesamts gelscht, wie aus einer ersten Auswertung
desBundesverkehrsministeriums hervorgeht.
() * + Duisburg (dpa). In das Verfahren um die Duisburger
Love-parade-Katastrophe, bei der 21 Menschen 2010 ums Leben ka-men,
ist wieder Bewegung gekommen. Die Staatsanwaltschaft ha-be vier
Festplatten und eine DVD mit Bildern und Daten an
dieProzessbeteiligten verschickt, teilte das Landgericht Duisburg
mit.Die Frist fr Stellungnahmen ist auf Ende Mrz 2015
festgesetzt.
, - . /0Dsseldorf (nw). Im zu Ende gehenden Jahr sind die
Mittelfr das Bundesfernstraennetz in Nordrhein-Westfalen
deutlichgestiegen, teilt das Verkehrsministerium NRW mit. Mit 962
Mil-lionen Euro haben wir erheblich mehr Bundesmittel fr die
Au-tobahnen und Bundesstraen abrufen knnen als in den ver-gangenen
Jahren, sagte Verkehrsminister Michael Groschek.
'))
CDU-Politiker stellt Kirchenasyl in Frage
Berlin (AFP). Unionsfrakti-onschef Volker Kauder (CDU)hat die
Entscheidung mehrerer,vor allem rot-grn regierterBundeslnder
kritisiert, wh-rend des Winters pauschal aufdie Abschiebung
abgelehnterAsylbewerber zu verzichten. Erlehne es ab, einen
Winter-Ab-schiebestopp fr ganze Staatenzu verhngen, sagte der
CDU-Politiker der Zeitung Die Welt.Entscheidungen sollten vom
je-weiligen Einzelfall abhngig ge-macht werden. In sichere
Her-kunftslnder muss auch imWinter abgeschoben werden,forderte der
CDU-Politiker.
Kritisch uerte er sich auchzur Praxis des Kirchenasyls, beidem
KirchengemeindenFlchtlingen Schutz vor Ab-schiebung gewhren. Zwar
seidas Motiv dieser Christen eh-renwert, sagte Kauder. DerStaat
drfe aber nicht daran ge-hindert werden, einen abge-lehnten
Asylbewerber abzu-schieben. Insofern halte er Kir-chenasyl in einem
Rechtsstaatfr eine hchst problemati-sche Sache. Kauder wies da-rauf
hin, dass es Hrtefallkom-missionen gebe, in denen auchdie Kirchen
vertreten seien.
Kommentar
1 (71), US-Auenminister, hat be-kanntgegeben, dass der
Sondergesandte frdie Schlieung des Gefangenenlagers Guan-tanamo,
Cliff Sloan, seinen Rcktritt er-klrt habe. Er gebe den Posten wie
geplantnach 18 Monaten auf. Die New York Timesberichtete hingegen,
Sloan sei unzufrieden,weil das Verteidigungsministerium nur
34Freilassungen genehmigt habe. FOTO: DPA
PRESSESTIMMENPAPST-REDE
' Bonn. Er (Franziskus, d.Red.) geht in einer Weise un-beirrt
einen Weg, der die ka-tholische Kirche dorthin zu-rckfhrt, wo sie
hingehrt.Nicht an den Hof, sondern inden Hinterhof, nicht zu
denReichen, sondern zu den Ar-men, nicht zu den Privilegier-ten,
sondern zu den Entrech-teten.
/- /Nrnberg. Wie Franziskusnun der Kurie die Leviten las,das war
eine heftige Besche-
rung fr die Kirchenfrstenmit ihrem Reformunwillen,der weit
ausgeprgter ist als dereiner Mehrheit der deutschenBischfe. Da
bewegt sich end-lich etwas beim fr viele Be-troffene qulenden Thema
derwiederverheirateten Geschie-denen, die momentan von derKommunion
ausgeschlossensind.
Berlin.Wie der Herr, so dasGscherr. Das Neue muss vonoben
kommen. Nicht nur dieDiagnose, sondern auch dieHeilung.
Kauder gegen Milde bei Flchtlingen
0 -JOHANN VOLLMER
Angela Merkel hat ein Prob-lem. Und das heit VolkerKauder. Der
brbeiige Hau-drauf der CDU hat es wiedereinmal geschafft, sich
unntigpolitisch und menschlich zudiskreditieren.
Kauder teilt passend zumWeihnachtsfest krftig gegenBedrftige
aus. Flchtlinge we-nigstens in harten Wintermo-naten vor der
Abschiebung zuverschonen kommt fr denCDU-Fraktionsvorsitzendennicht
in Frage. Ebenso geielter Kirchenvertreter fr gelebteNchstenliebe,
wenn sie Asyl-suchenden in Kirchenrumenein Obdach gewhren.
Was reitet diesen Mann ei-gentlich? Als stnde das C in derCDU
nicht fr christlich,sondern fr charakterlos, gibtKauder regelmig
den Hard-liner mit den UnterkategorienAtomkraftfetischist,
Waffen-lobbyist (Frsprecher von
Heckler & Koch) und Ober-macho (Schwesig ist
weiner-lich).
In Zeiten von Pegida ahntman natrlich, wo der vergif-tete Wind
herweht. Merkelschickt ihren Ritter Frchter-lich an den rechten
Rand, umdort aufzuspieen, was alsStimmvieh fr die CDU de-mokratisch
gerade noch so inFrage kommt.
Papst Franziskus hat Kauderdieses Jahr mit dem Gregorius-Orden
fr sein Engagement frverfolgte Christen ausgezeich-net. Preise
siehe Barack Oba-ma verleiten leider nicht zuguten Taten. Wre
Fluchen anWeihnachten nicht untersagt,wrde man in Anlehnung an
einJoschka-Fischer-Zitat manch-mal gerne rufen: Mit Verlaub,Herr
Kauder, Sie sind ein Ar-mutszeugnis. johann.vollmer@
ihr-kommentar.deSeite 2
T A G E S T H E M A
2+ &
Gefahr durch heimgekehrte IS-Kmpfer
VON ANDREA LBBECKE
UND MARCO HADEM
Berlin (dpa). Es muss nicht dasBrandenburger Tor oder der
Frank-furter Flughafen sein. Auch An-schlagsziele in der Provinz
knnen insVisier von Islamisten geraten. Die Be-hrden warnen: Unter
den Rckkeh-rern aus den IS-Kampfgebieten sindtickende
Zeitbomben.
Terroranschlge radikaler Islamistendrohen nach Einschtzung der
Sicher-heitsbehrden nicht nur in deutschenGrostdten, sondern auch
auf demLand und in der Provinz. Jeder Ort inDeutschland knne zum
Ziel von Ein-zelttern oder Rckkehrern aus denKampfgebieten in
Syrien oder im Irakwerden, warnt der rheinland-pflzi-sche
Innenminister Roger Lewentz(SPD). Mglicherweise sei alles, wasrund
ums Brandenburger Tor ge-schieht zunchst einmal medienwirk-samer.
Aber um eine Gesellschaft imKern zu verunsichern, seien auch
Sze-narien abseits der Metropolen denk-bar.
Wie der misslungene Kofferbom-ben-Anschlag im Jahr 2006 auf
einenRegionalzug in Richtung Koblenz undauslndische Flle zeigten,
whlten Ter-roristen bevorzugt leicht zugnglicheund stark besuchte
Ziele aus, sagte Le-wentz. Potenzielle Attentter
knntenzudemindieProvinzausweichen,weiletwa Berlin stark berwacht
sei.
Der niederschsische InnenministerBoris Pistorius (SPD) sagte,
die Si-cherheitsbehrden sollten strker dasGesprch mit
Internetprovidern undsozialen Netzwerken suchen, da sich
hierzulande junge Muslime oft im In-ternet radikalisierten.
Von Kriegsrckkehrern gehe eineabstrakte Gefahr aus, sagte
Pistorius.Anschlge wie im Mai in Brssel mitvier Toten oder jngst in
Sydney mitzwei Todesopfern seien Belege dafr,wozu diese Ideologie
einige verfhr-bare Menschen verleiten kann.
Laut Verfassungsschutz sind min-destens 550 Extremisten aus
Deutsch-land nach Syrien und in den Irak aus-gereist und rund 180
zurckgekehrt.Befrchtet wird, dass radikalisierteRckkehrer Anschlge
begehen knn-ten. Lewentz sagte, die Rckkehrer sei-en teilweise
traumatisiert, an der Waffeausgebildet oder auch gebt im Um-gang
mit Sprengstoff. Das sind ti-ckende Zeitbomben.
Rund 60 Islamisten aus Deutschlandsind laut Verfassungsschutz
bislang inSyrien und im Irak gestorben. Min-destens neun sprengten
sich bei Selbst-mordanschlgen in die Luft.
Brandenburgs Verfassungsschutz-Chef Carlo Weber sagte, die grte
Ge-fahr in Deutschland gehe vermutlichvon radikalisierten
Einzelttern aus, diegerade ber keine Struktur und Orga-nisation
verfgten. Das macht es unsbesonders schwer.
Die stark gewachsene Szene der Sa-lafisten zhlt nach Schtzungen
desVerfassungsschutzes aktuell 7.000 Mit-glieder vor wenigen Jahren
waren eslediglich 2.800.
Bayerns Innenminister JoachimHerrmann sagte, die Behrden mss-ten
auf Radikale gezielt zugehen. Wirmssen auch denen helfen, die
bereitsind, aus der radikalen Szene wiederauszusteigen.
+3 Das Brandenburger Tor in Berlin. FOTO: DPA
- /+HINTERGRUND
Athen (rtr). Der frhere EU-Kommissar Stavros Dimas (Fo-to) ist
auch im zweiten Anlaufmit dem Versuch gescheitert,neuer
griechischer Prsident zuwerden. Fllt er erneut durch,muss Anfang
2015 ein neuesParlament gewhlt werden.
Eine letzte Chance hat Stav-ros Dimas noch, neuer grie-chischer
Prsident zu werden.Damit wird die dritte Wahl-runde am Montag auch
zurEntscheidung ber eine vorge-zogene Parlamentswahl zu
Jah-resbeginn in dem Krisenland,bei der die linke reformkriti-sche
Syriza-Partei als Favoritgilt.
Dimas verpasste am Diens-tag wie erwartet die erforderli-che
Mehrheit von 200 Stim-men im Parlament. Fllt Dimasam 29. Dezember
ebenfallsdurch, muss Anfang 2015 einneues Parlament gewhlt wer-
den. Dies wird an den Finanz-mrkten wegen der Aussicht aufeine
von Syriza gefhrte Re-gierung gefrchtet. Syriza lehntden Sparkurs
der Regierung
strikt ab, mit der diese ver-sucht, die internationalen
Auf-lagen fr das hochverschuldeteLand zu erfllen. An der Brsein
Athen waren die Kurse be-
reits vor der Abstimmung umgut zwei Prozent abgesackt. Aufdie
erwartete Dimas-Niederla-ge reagierten sie kaum noch.
In der dritten Runde der Pr-sidentenwahl sind nur noch
180Stimmen ntig. Das Regie-rungslager verfgt ber 155 Ab-geordnete.
Samaras versuchtunabhngige Abgeordnete miteiner
Regierungsbeteiligung zulocken. Ich bin hoffnungsvoll,dass wir in
der dritten Runde ei-ne nationale Gefahr abwendenknnen, sagte
Samaras nachder Abstimmung. Dimas er-hielt dabei 168 Stimmen,
achtmehr als im ersten Wahlgangder
vergangenen Woche, aber im-mer noch zwlf zu wenig fr ei-nen
Erfolg Ende Dezember. 131Stimmen wurden als Ableh-nung gewertet,
ein Abgeord-neter enthielt sich.
Samaras Widersacher AlexisTsipras, Fhrer der oppositio-nellen
Syriza-Partei, forderteerneutvorgezogeneWahlen,umdann die Auflagen
der inter-nationalen Gemeinschaft frGriechenland zu lockern.
Miteinem starken Votum des Vol-kes wird unser Land im nchs-ten Jahr
den Weg zu echten Ver-handlungen gehen, sagte Tsi-pras.
&) Rom (KNA). Mit Erstaunen, aber auch mit Verstndnis
habenKirchenvertreter auf die 15-Punkte-Kritik von Papst
Franziskusan der vatikanischen Kurie reagiert. Der Papst hatte bei
seiner Be-gegnung mit den fhrenden Kurienmitarbeitern von
Missstn-den und Skandalen in der Kirchenzentrale gesprochen und
ver-langte Verbesserungen.
Politik und MeinungSEITE 2L I P P I S C H E L A N D E S - Z E I
T U N G N R . 2 9 9 , M I T T W O C H / D O N N E R S T A G , 2 4 .
/ 2 5 . D E Z E M B E R 2 0 1 4
-
Menschen
werden in der Nacht zum1. Januar 2015 voraussicht-lich auf der
Erde leben. Dassind rund 80 Millionen
Menschen mehr als im Jahrzuvor, was etwa der Zahl derin
Deutschland lebenden
Bevlkerung entspricht. JedeSekunde wchst die Welt-bevlkerung um
durch-
schnittlich 2,6 Erdenbrger.Diese Zahlen gibt die Stif-tung
Weltbevlkerung zumJahresende 2014 bekannt.
Jana Neuber,
Expertin vom DeutschenWetterdienst, zu den
schlechten Wetteraussichtenber die Feiertage
!"
# $%&Wutentbrannt hat der
weltberhmte Dirigent undPianist sein Klavierkonzertin der
Mailnder Scala un-terbrochen. Als er geradedie erste Tne der
SonateD845 von Franz Schubertspielte, flackerte wiederholtein
Blitzlicht im Opernhausauf. Daraufhin erhob sichder Musiker,
bewegte sichin Richtung der fotografie-renden Zuschauerin undlas
ihr die Leviten. MeineDame, ich versuche Ihnendas Beste zu geben,
aberSie respektieren das nicht,sagte er zu der Frau, dieoffenbar
nicht zum erstenMal auffiel: Ich sage Ihnendas bei jedem Konzert,
zu-erst in einem scherzhaftenTon, aber jetzt ist es ernst!
' (% Zehn Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean
haben die Menschen vor Ort einen Neuanfang gewagt
VONWALTRAUDMESSMANN
Bielefeld/Osnabrck. Hun-derttausende Tote, Hundert-tausende
Schicksale. Zehn Jah-re nach der Jahrtausendkatast-rophe des
Tsunami blicken dieMenschen vor Ort mutig nachvorn.
SELBSTBESTIMMTES LEBENErstaunt schaut der
SprechervonTerresdesHommes(TDH),Wolf-Christian Ramm, auf dasFoto,
das ihm seineKollegen ausNagapattinam in sein Osnabr-cker Bro
gemailt haben. Dassoll Poonkuzhali sein?! Rammkann es nicht fassen.
Zehn Jah-re ist es her, dass er der Inderinbegegnet ist: Die
haushoheFlutwelle hatte am 26. Dezem-ber 2004 in der
sdindischenKstenregion die Hlfte derinsgesamt 46
Fischerdrfermitgerissen. 12.000 Menschenstarben. Unter ihn auch
Poon-kuzhalis Mann und vier ihrerfnf Kinder.Den abgemagerten Krper
in
weite, dunkle Stoffbahnen ge-hllt, kauerte die Frau wie
ver-steinert auf dem Boden. Zu-stzlich zu ihrer Trauer qultesie die
Angst, mit ihrer Tochterin die Familie ihres verstorbe-nen Mannes
gehen zu mssen.Sie wusste, dass sie dort als bil-lige
Haushaltshilfe ausgebeutetwrde.Poonkuzhali war eine der
Ersten,derdieTDH-Partner vorOrt einen Neuanfang nach demDesaster
ermglichten. Und sozeigt das Bild auf dem Com-puter von Ramm eine
vlligvernderte Frau. Ihre zerstrteHtte wurde wieder aufgebaut,
sie bekam finanzielle Unter-sttzung. Heute hat sie mit ei-ner
Freundin eine kleine N-herei und fhrt ein selbstbe-stimmtes
Leben.
WAISEN AUF SICH GESTELLTAuch der vielen Waisen undHalbwaisen
nahmen sich dieTDH-Partner vor Ort an. Nur
wenige Wochen nach der Na-turkatastrophe brachten sie dieKinder
zu einem Fest im Sta-dion der Stadt Nagapattinamzusammen. Als die
136 ver-waisten Kinder das Stadion be-traten,
rangendieZuschauerumFassung. Unter ihnen warenauch die damals zehn
Jahre alteIllisvari und der neunjhrige
Paul Manikkam. Heute fhrt Il-lisvari den Haushalt der
vater-losen Familie, damit ihre Mut-ter als Fischverkuferin
Geldverdienen kann. Paul, der seineMutter verlor, arbeitet als
Fi-scher. Sein Lohn reicht aber nurknapp, um den Vater und sei-ne
beiden jngeren Brder zuernhren.
DAS BABY 81Zwischen Schutt und Leichenwurde der kleine Abilash
Jeya-rajha vor zehn Jahren gefun-den. Wie durch ein Wunderhatte er
als Sugling den ge-waltigen Tsunami berlebt, derauch an den Ksten
Sri LankasZerstrung und Tod brachte.40.000 Menschen starben da-mals
auf der Insel. Heute hat derzehn Jahre alte Junge Angst vordem
groen Wasser und gehtmit seinen Freunden nicht zumSchwimmen, obwohl
er ganz inder Nhe des Strandes wohnt.Ich mag das Meer nicht,
sagter.Direkt nach dem Tsunami zu
Weihnachten 2004 war Abilashweltberhmt: Neun Frauenstritten sich
wochenlang um dasFindelkind. Alle behaupteten, ersei ihr Sohn.
Dader Junge nochnicht sprechenkonnte, wurdeer zu Baby 81,weil er
als 81.Patient in dasKrankenhaus des Ortes Kalmu-nai gebracht
wurde. Erst einDNA-Test beendete das Dra-ma. Junitha und
MurugapillaiJeyarajha durften Baby 81mitnehmen.Mittlerweile lebt
die Familie
einige Kilometer weiter nrd-lich an Sri Lankas Ostkste
inKurukkulmadam, in einemkleinen Haus mit drei Zim-mern, das noch
nicht ganz fer-tiggestellt ist. Auf einer grob zu-sammengehmmerten
Holz-bank erledigt Abilash jeden Tagseine Hausaufgaben, hinter
sichbeschtzend die Bilder hindu-istischer Gtter, vor sich die
noch unverputzte Wand. Dieersten landesweiten Schultestshat er
im Sommer erfolgreichbestanden. Ich will ganz viellernen und eines
Tages Inge-nieur werden, sagt der ruhigeJunge.
DU WILLST LEBENBen Atru Flegel war 15, als dieWelle ihn
erfasste. Er gewanneinen grauenvollen berle-benskampf. Flegel
machte Fe-rien mit seinen Groeltern inKhao Lak in Thailand. Als
sicham Morgen des zweiten Weih-nachtstages des Jahres 2004
amHorizont die tdliche Tsuna-mi-Welle auftrmte, holte Fle-gel ein
Handtuch aus dem Bun-galow. Dort begann sein Kampfum Leben oder
Tod.Die ersteWelle schlug ihn ge-
gen die Wand,Mbelschwammenauf ihn zu. DasWasser stieg biszum
Hals, ichholte Luft und
tauchte durch die Mbel undTresore, dann kam die zweiteWelle. Die
Welle schleuderteihn ins Badezimmer. Irgend-wann sei das Wasser
gesunken.ErhatteeingroesLochimKnie,ein Stck Fleisch vom Fu
warabgerissen.Irgendwie schaffte es Flegel
trotz hohen Blutverlusts auf ei-nem Lastwagen in ein
Kran-kenhaus und wenige Tage
sp-terzurckzuseinerFamilienachDeutschland. Als ich einge-klemmtwar
und dasWassermirbis zum Hals stand, schrie meinganzer Krper: Du
willst le-ben!
Mit zerstrerischer Kraft brach die tdliche Flutvor zehn Jahren
ber die Ksten herein. Am26. Dezember 2004 riss ein Tsunami rund um
den In-dischen Ozean fast 240.000 Menschen in den Tod. In
Deutschland lste die Katastrophe eine
beispielloseSpendenbreitschaft aus: Mit circa 670 Millionen
Eu-rowar sie einsamerRekord. Vieles ist besser, aber nichtalles ist
gut. Doch inzwischen haben die Menschen
wieder ein Dach ber dem Kopf. Huser, Brckenund Schulen wurden
aufgebaut und ein Frhwarn-system installiert. Die berlebenden
gedenken nichtnur in diesen Tagen der Toten.
)* Ein buddhistischer Mnch steht am 30. Dezember 2004, vier Tage
nach dem Tsunami, in Sri Lanka zwischen Schienen, auf denen vor der
Flutwelle ein kompletter Zug gestanden hat. FOTO: REUTERS
+* Angehrige haben zum Gedenken Kacheln angebracht.FOTO: DPA,-*
In Banda Aceh riss der Tsunami alles mit. FOTO: DPA ) -&&*
Anwohner im indischen Nagapattinam FOTO: DPA
Das Wasserstieg mir biszum Hals.
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&' #$$ *+** /
9 ;
-
INTERVIEW: AWO-Chef Wolfgang Stadler lobt die Hilfsbereitschaft
der Deutschen
Deutschland sei so starkund stabil, dass es mitden Flchtlingen
imLand gutzurechtkommen knne, sagtder AWO-Chef WolfgangStadler.
Gerade in Ostwest-falen-Lippe sei eineWelle derHilfsbereitschaft zu
spren.Stadler verrt aber auch, wa-rum er so gerne in Bielefeldlebt,
wie er Weihnachten fei-ert und wieso die Groe Ko-alition so
anstrengend ist.
VON UNSERER KORRESPONDENTIN
ALEXANDRA JACOBSON
Herr Stadler, Menschen, die insozialen Berufen arbeiten, wer-den
zu schlecht bezahlt. Sehen Siedas auch so?WOLFGANG STADLER:
Dasstimmt leider in vielen Fllen.Die Ursache dafr liegt abernicht
an der gesellschaftlichenWertschtzung von sozialenBerufen. Aus
Umfragen, die wirselber regelmig durchfhren,wissen wir, dass die
gesell-schaftliche Anerkennung frMenschen, die in sozialen
Be-rufenarbeiten, sehrhoch ist.Dasspiegelt sich aber leider nicht
inderen Bezahlung wider.
Woran liegt das?STADLER: Es gibt nicht nur dieWohlfahrtsverbnde
als Ar-beitgeber, sondern auch vieleprivate Anbieter. Die
Tarif-landschaft ist zerklftet. In derSozialbranche gibt es rund
1.600Tarifvertrge und arbeitsrecht-liche Vereinbarungen. Bei
die-ser hohen Zersplitterung ist dieVersuchung natrlich gro,
dieEinrichtungen gegeneinanderauszuspielen. Der Kostendruckwird
dann an die Lhne undGehlter weitergegeben, weildiese 80 Prozent
aller Kostenausmachen. Dazu kommt, dasswir in den sozialenBerufen
auchkein so ausgeprgtes Branchen-bewusstsein haben wie etwa inder
Automobilbranche. DieAWOmacht sich seit langem freinen
allgemeinverbindlichenTarifvertrag Soziales stark, da-mit der
Wettbewerb nicht mehrber die Lhne der
Beschf-tigtenausgetragenwerdenkann.Zum Glck finden wir dafrimmer
mehr Mitstreiter.
Werden Sie in Ihrer Amtszeit denTarifvertrag Soziales noch
erle-ben?STADLER: Ich bin optimis-tisch. Mit dem Mindestlohn-gesetz
wird die Allgemeinver-bindlichkeit neu geregelt.Wennin einer
Branche ein ffentli-ches Interesse vorliegt, knnenTarife der
Branche auch auf dieanderen tariflosen Bereichebeispielsweise bei
privaten Al-tenhilfetrgern bertragenwerden. Im Bereich der
Kin-derbetreuung und der Pflegereprsentieren die freien
Wohl-fahrtsverbnde mehr als 50Prozent der Beschftigten. Al-lerdings
gibt es mit den Kir-chen die grten Anbieter, diegar keine
Tarifvertrge habensondern den sogenannten 3.Weg anwenden. Wir
versuchenjetzt trotzdem unter Einbezie-
hung der Gewerkschaften unddes Bundesarbeitsministeriumseine
Lsung zu finden, um auchden starken kirchlichen Anteiltrotz des 3.
Weges bei der All-gemeinverbindlichkeit berck-sichtigen zu
knnen.
Ist derMindestlohn, der am 1. Ja-nuar 2015 eingefhrt wird,
eineManahme, um Armut und Un-gleichheit zu beseitigen?STADLER: Den
Menschen kei-ne Hungerlhne mehr zuzu-muten, die dann ber die
So-zialhilfe aufgestockt werdenmssen, ist ein wichtiges Sym-bol.
Das gibt ihnen ihre Wrdezurck. Aber es ist auch rich-tig, dass man
von 8,50 Euro proStunde keine Familie ernhrenkann. Das wichtigste
Mittel ge-genArmutsbekmpfung ist, denMenschen gute Arbeit zu
ge-ben, also feste Arbeitspltze miteinem ordentlichen Lohn.
Ichglaube, dass mit der Agenda2010 zu viele Mglichkeiten
ge-schaffen wurden, Lhne undGehlter nach unten zu dr-cken. Von
daher htte der Min-destlohn ruhig frher kommenknnen.
2014 sind viele Flchtlinge nachDeutschland gekommen.
Mitt-lerweile gibt es Demonstrationengegen neue Unterknfte. Waskann
man gegen Gefhle der Ab-wehr in der Bevlkerung tun?STADLER: Zunchst
muss mangrundstzlich feststellen, dassDeutschland so stark und
stabilist, dass es mit den Flchtlin-gen gut zurechtkommen
kann.Selbst wenn es wegen des he-raufziehenden Winters nochmehr
werden. Ich glaube, dasses zu ngsten in der Bevlke-rung kommt, wenn
sich dieMenschen schlecht informiertoder nicht einbezogen fhlen.Das
kann dann schnell denNhrboden bilden fr popu-listische und
rechtsextreme Be-wegungen, die gezielt ngsteschren. Auch wenn diese
lei-der die Berichterstattung do-minieren, gibt es viele
positiveEntwicklungen.
Knnen Sie Beispiele nennen?STADLER: In Detmold habenMenschen
Patenschaften fr dieFlchtlinge in ihrer Nachbar-schaft bernommen.
In Her-ford gab es kurz die unglckli-che Situation, dass die
Kom-mune gar nicht informiert warund pltzlich ein Bus
mitFlchtlingen ankam. Aber auchda haben dieMenschen nach ei-nem
ersten Schock die Situati-on ins Positive gewendet undVerantwortung
bernommen.Die Bereitschaft, Flchtlingeaufzunehmen, ist heute
hherals noch vor 20 Jahren. Es gabbei der AWO in Deutschlandnoch
nie so viel ehrenamtli-chen Initiativen, um Flchtlin-gen zu
helfen.
Nach dem ersten Jahr der Gro-en Koalition: Wie fllt Ihre
so-zialpolitische Bilanz der Arbeitvon Union und SPD aus?STADLER:
Auch wenn es im-mer noch eine soziale Schief-lage in der
Bundesrepublik gibt,hat die Groe Koalition schoneinige Dinge zum
Besseren ge-
wendet. Der erste Teil der Pfle-gereform, eine verbesserte
Ver-einbarkeit von Pflege und Be-ruf, der Mindestlohn und auchdas
Elterngeld plus das sind al-les wichtige erste Schritte in
dierichtige Richtung. Zudem sindsie mit einer Schnelligkeit, dieich
noch nie erlebt habe, durchdas Parlament gebracht wor-den. Die AWO
hat noch nie inso kurzer Zeit an so vielen An-hrungen teilgenommen,
undwir sind nie umderart viele Stel-lungnahmen gebeten worden.Man
sprt deutlich, dass die Re-gierung an einem Austauschauch mit den
Wohlfahrtsver-bnden interessiert ist. Ich fra-ge mich nur, ob diese
Dynamikin der Sozialpolitik bestehenbleibt.
Wo lauern die Gefahren?STADLER: Zum einen werdenfinanzielle
Spielrume mit demDogma der schwarzen Null undder Schuldenbremse
enger. Au-erdem habe ich das Gefhl, alsginge es nur noch darum zu
re-geln, wer was zahlt Bund oderLnder? Ob diese Gelder dannim
jeweiligen Haushalt versi-ckern, um Lcher zu stopfen,oder ob
wirkliche sozialpoliti-sche Standards angehoben wer-den, ist
manchmal eine offeneFrage. Deshalb engagieren wiruns beispielsweise
bei der Kin-derbetreuung dafr, dass einQualittsgesetz entwickelt
wird,das klare Standards definiert.Die frhkindliche
Bildungmussverbessert werden, und hierfrvorgesehene Gelder
sollen
nachweislich in diesem Bereicheingesetzt werden und nicht
umStraenlcher zu stopfen. DasGleiche gilt fr das
geplanteBundesteilhabegesetz mit derReform der
Eingliederungshil-fe.
Es fehlt Ihnen an effektiver Kont-rolle?STADLER: Es ist doch
vlligklar, dass die Kommunen vielzu schultern haben und
eineEntlastung brauchen. Der Bundmuss sich strker an der
Fi-nanzierung der Sozialpolitikbeteiligen. Daran geht
keinWegvorbei. Aber wenn der BundGeld gibt, bin ich dafr, dass
dieMittel 1:1 in den vorgesehenensozialpolitischen Projektenlanden.
Und nicht beim Km-
merer, der damit die Schuldenabbauen will oder andere L-cher
stopft. Wir brauchen einetransparenteZweckbindungderMittel fr die
Sozialpolitik.
Sie sind auch berufenes Mitgliedin dem Beirat zum
transatlan-tischen FreihandelsabkommenTTIP. Den Beirat hat
Wirt-schaftsminister Sigmar GabrielinsLebengerufen.berwiegen frSie
bei TTIP Chancen oder Ri-siken?STADLER: In Deutschlandexistiert mit
der freien Wohl-fahrtspflege ein besondersschtzenswertes System.
Wirsind gemeinwohlorientiert. Et-waige Gewinne werden
wiederinvestiert. Es gibt viele Brge-rinnen und Brger, die sich
in
den Projekten und Einrichtun-gen der
Wohlfahrtsverbndeehrenamtlich engagieren. DieseStandards sollen
auch nach ei-nem Freihandelsabkommenerhalten bleiben. Uns
wurdeversichert, dass gegenwrtigeSchutzniveaus in diesem Feldnicht
angetastet werden sollen.Ich hoffe, dass wir hier nicht ge-tuscht
werden. Dennoch kannich mich kaum als TTIP-Ex-perten bezeichnen
mich ne-benbei noch in 1.500 englisch-sprachige Seiten einzulesen
istkein Kinderspiel. Die privatenSchiedsgerichtsverfahren
zumInvestorenschutz lehne ich aberin aller Entschiedenheit ab.
Au-erdem drfen Arbeitnehmer-rechte, Sozial- und Umwelt-standards
nicht abgesenkt wer-den, und die ffentliche Da-seinsvorsorge darf
nicht priva-tisiert werden.
Wie feiern Sie in diesem JahrWeihnachten?STADLER: Ich feiere im
Kreisder Familie, erstmals mit mei-nem Enkelkind Anton, das imJuli
geboren wurde, und freuemich darauf schon sehr. Leiderkomme ich
erst Heiligabendzurck nach Bielefeld. Es wirdabsolut ruhig,
entspannt fami-lir.Wirwerden gemeinsamvielkochen, viel lesen, viel
spazie-ren gehen. Die Bielefelder Be-schaulichkeit hilft mir,
denTrubel in Berlin zu berstehen.
Wie viel Stunden arbeiten Sie hierin Berlin in der
Woche?STADLER: Na, ich kommeschon so auf gut 70 Stunden.Die Arbeit
hat sich mit der Gro-en Koalition sehr verdichtet.Ich habe noch nie
eine Bun-desregierung erlebt, die so vieleStellungnahmen einholt
und soviele Beteiligungen organisierthat. Das ist natrlich auf der
ei-nen Seite absolut begrens-wert, auf der anderen Seite be-deutet
das eine starke Bean-spruchung.
AWO-Chef Wolfgang Stadler zieht eine positive Bilanz nach einem
Jahr Schwarz-Rot im Bund. FOTO: CLAUS SCHUNK
ZUR PERSON Wolfgang Stadler wurdeam 17. Januar 1954 in Duis-burg
geboren. Er ist Diplomsoziologe,Vorsitzender des Vorstandesdes
AWO-Bundesverbandes.Er lebt mit seiner Familie inBielefeld, die
Woche berverbringt er in Berlin, wo dieAWO-Zentrale ist. Stadler
ist verheiratet undhat drei Kinder. Seit Juli ister Grovater.Von
1993 bis 2009 war erGeschftsfhrer des AWO-Bezirksverbands
Ostwestfa-len-Lippe. Seit 2010 Vorsitzender desVorstandes des AWO
Bun-desverbandes. Seit September 2006 Ge-schftsfhrer der
Eltern-Ser-vice AWO GmbH. Bundeswirtschaftsminis-ter Sigmar Gabriel
hat Stad-ler imMai 2014 in den TTIP-Beirat der
Bundesregierungberufen.
US-Polizist ttete Schwarzen bei Handgemenge
Washington (AFP). Knappacht Monate nach den tdli-chen Schssen
eines US-Poli-zisten auf einen Schwarzen inMilwaukee hat sich die
Staats-anwaltschaft gegen eine Ankla-ge entschieden. Der
BeamteChristopher Manney habe inlegitimer
Selbstverteidigunggehandelt, erklrte StaatsanwaltJohn Chisholm
unter Berufungauf Zeugenaussagen und Indi-zien. Der Fall drfte die
De-batte ber Rassismus und Po-lizeigewalt in den USA
weiteranheizen.Der inzwischen entlassene
Polizist wurde damals von An-gestellten eines Cafs in Mil-
waukee im US-BundesstaatWisconsin zurHilfe gerufen, diesich
durch den 31-jhrigenDontre Hamilton gestrt fhl-ten, der in einem
benachbartenPark schlief. Als Manney denoffenbar obdachlosen
Mannfestnehmen wollte, entwickeltesich ein Handgemenge. Der
Po-lizist feuerte insgesamt 14Schsse ab. Dies war ein tra-gischer
Vorfall fr HamiltonsFamilie, erklrte StaatsanwaltChisholm. In den
USA hatte ei-ne Serie von Zwischenfllen mittdlicher Polizeigewalt
gegenSchwarze zu Rassismusvorwr-fen gegen die Justiz und
Straf-verfolgung gefhrt.
Neues Kapitel im Cyberkrieg: Spekulationen ber Hackerangriffe
der USA
Zwischen den USA undNordkorea tobt ein Streitum einen
Hackerangriff aufdas Filmstudio Sony Pic-tures. Nun fllt in dem
kom-munistischen Land gleichzweimal das Internet aus ei-ne weitere
Cyberattacke?
Seoul (dpa). Mitten im Streitmit den USA um einen Ha-ckerangriff
ist das ohnehin str-anfllige Internet in Nordkoreastundenlang
komplett ausge-fallen. Erst nach neuneinhalbStunden seien die
Verbindun-gen wiederhergestellt worden,schrieb die auf
Internetsicher-
heit spezialisierte US-Analyse-firma Dyn Research beim
Kurz-nachrichtendienst Twitter. Amspten Abend wurde bekannt,dass
das Land am Dienstag er-neut gut eine Stunde lang vomweltweiten
Datennetz abge-schnitten war. Die Strungenlsten Spekulationen ber
ei-nen Hackerangriff aus.Die sdkoreanische Regie-
rung besttigte, das Internet indem weitgehend
isoliertenNachbarland sei stundenlangunterbrochen gewesen. Es
wer-de berprft, ob es sich um ei-ne Cyberattacke oder einen
in-ternen Systemcheck gehandelthabe, hie es aus Regierungs-kreisen
in Seoul. Es habe keineProbleme mit nordkoreani-
schenPropaganda-WebsiteswieUriminzokkiri oder Naenaragegeben,
die ber Server imAusland erreichbar sind.Es gibt normalerweise
ver-
einzelte Ausflle, aber keinelnger andauernden
Verbin-dungsprobleme, sagte der lei-tende Mitarbeiter von Dyn
Re-search, Doug Madory. Er wrenicht berrascht, wenn gegendas Land
eine Art Cyberattackelaufen wrde. Ein amerikani-scher
Regierungsvertreter habeentschieden bestritten, dass dieVereinigten
Staaten etwas da-mit zu tun htten, berichtetSender NBC. Die USA
beschul-digen das Regime in Pjngjang,hinter dem Hackerangriff
aufSony Pictures zu stecken.
! Nordkoreas oberster Fhrer Kim Jong Un mit Sol-daten vor einem
Computer. FOTO: DPA
HintergrundSEITE 4L I P P I S C H E L A N D E S - Z E I T U N G
N R . 2 9 9 , M I T T W O C H / D O N N E R S T A G , 2 4 . / 2 5 .
D E Z E M B E R 2 0 1 4
-
Politischer Widerstand gegen Sonderbehandlung der Ruhrregion
VONMATTHIAS BUNGEROTH
Bielefeld. Whrend in vie-len Familien friedlich-weih-nachtliche
Stimmung Einzughlt, sind die Politiker der imDetmolder Regionalrat
ver-tretenen Parteien eher aufKrawall gebrstet. Die Plneder
Landesregierung, die Ent-wicklung der Ruhrregion miteinem
neugefassten RVR-Ge-setz zu strken, bringen sie aufdie Palme. Sie
halten den Planfr berflssig, sehen Ost-westfalen-Lippe
benachteiligtund blasen zum Gegenangriff.
Wir wollen jetzt auch diegleichen Mglichkeiten wie dasRuhrgebiet
haben, sagt RainerBrinkmann, Vorsitzender derSPD-Fraktion im
DetmolderRegionalrat. Dieser verabschie-dete jngst einen
einstimmigenBeschluss, den Brinkmann garhistorisch nennt. Ziel
derForderung an die rot-grneLandesregierung: Die ange-dachten
erweiterten Mglich-keiten einer eigenstndigen re-gionalen
Entwicklung sollen inallen Teilen des Landes nachdem Prinzip der
Gleichbehand-lung angewendet werden.Das Krzel RVR steht fr
den in Essen beheimateten Re-gionalverband Ruhr, der 1920mit dem
Ziel gegrndet wurde,den Bergbau in der Region zuuntersttzen und
Reparations-
forderungen aus dem VersaillerVertrag zu erfllen. Heute
ver-tritt der Kommunalverband, indemStdte undKreisemitmehrals 5,1
Millionen Einwohnernzusammengeschlossen sind, dieInteressen seiner
Mitgliedskr-perschaften. Marketing desRuhrgebiets sowieUmwelt-
undFreizeitfrderung sind zentraleHandlungsfelder. Auch
diestaatliche Regionalplanung frdas Ruhrgebiet gehrt dazu.Dass die
Region mitten im
Strukturwandel ist, bestreitetkein OWL-Politiker. Jedersieht,
dass im Ruhrgebiet etwaspassieren muss, sagt Brink-mann. Doch alle
Parteien sinddagegen, dass der RuhrregionRechte eingerumt werden,
dieanderen Landesteilen vorent-halten werden.Das RVR-Gesetz hilft
dem
Ruhrgebiet nicht und benach-teiligt andere Regionen, ist
KaiAbruszat, FDP-Fraktionsvor-sitzender im Detmolder Regi-onalrat,
berzeugt. Diese Nach-teile knnten sich beim kom-munalen
Finanzausgleich ne-gativ fr OWL-Kommunen be-merkbar machen.
Abruszat undseine Kollegen kritisieren auchden Plan, die 91
Mitglieder derRVR-Versammlung ab 2020 di-rekt whlen zu lassen.
Einensolchen Versorgungsturm kn-nen wir uns in NRW nicht leis-ten,
so Abruszat.Helmut Bentler, stellvertre-
tender Vorsitzender der CDU-Fraktion im Regionalrat Det-mold,
gibt zu bedenken, dassdamit der RVR-Verbandsvor-steher eine grere
Machtpo-sition erhalte als jeder der
fnfNRW-Regierungsprsidenten.
Bentler spricht von einer sehrernst zu nehmenden Angele-genheit.
Er fordert: Wir ms-sen uns insgesamt stark auf-stellen, vielleicht
auch mit an-deren Nicht-RVR-Regionen.Auch die Absicht, fr den
RVR knftig eine eigene Ver-tretung in Brssel zu schaffen,fhre zu
einem sehr groenUngleichgewicht der Regionenin NRW, so Abruszat.
Ichwnsche mir eine strkere Dis-kussion in OWL, wie wir ein
er-folgreiches Lobbytum betrei-ben knnen. Bentler unter-streicht:
In Brssel geht es umentsprechende Frdergelder.Helga Lange,
Fraktionsvor-
sitzende der Grnen im Regi-onalrat, frchtet ebenfalls, dasssich
das neue RVR-Konstruktnegativ auf die finanzielle Aus-stattung der
Region OWL aus-wirken wird. Sie geht noch wei-ter: Im Grunde stellt
man da-mit unter Umstnden auch dieLandrte zur Disposition. Sieist
berzeugt davon, dass bei ei-ner Verabschiedung der RVR-Novelle eine
Strukturdebatteunausweichlich ist.Einstweilen soll eine Unter-
kommission des Regionalratsunter Einbeziehung von Exper-ten neue
Konzepte der Ent-wicklung in OWL vorschlagen.soll. Abruszat spricht
gar von ei-ner Kampfansage, dass wir unsnicht alles gefallen
lassen, wasvon Rhein und Ruhr kommt.
INFO
Die Landesregierung plantmit dem RVR-Gesetz eine Er-weiterung
der freiwilligenAufgaben des RVR, die eineregionale Bedeutung
haben.Der RVR kann knftigkommunale Aufgaben
derMitgliedskrperschaftenbernehmen.Die Verbandsspitze soll aus
kommunalen Wahlbeamtin-nen und -beamten bestehen.Direktwahl der
Mitgliederder Verbandsversammlungdurch Brgerinnen und Br-ger ab
2020. Ein Verbandsausschusskann Dringlichkeitsentschei-dungen ohne
die Verbands-versammlung treffen. (bth)
Harsewinkel. Reichlich tie-rische Beute haben Einbrecherin
Harsewinkel gemacht. Siebrachen auf einem Hof die Trzum Lagerraum
einer Scheuneauf. Aus dem Lager entwende-ten sie mehrere hundert
weieund graue Muse, kleine undgroe Hamster sowie Rattenmitsamt
ihren Kfigboxen. Wasdie Tter mit den Zuchttierenvorhaben, ist nicht
bekannt.
! "# #
Bielefeld. Die westflischePrses Annette Kurschus be-sucht
Heiligabend Mitarbeiterin einem Gefngnis und einemAltenheim. Damit
wolle sie denbesonderen Einsatz dieserMenschen wrdigen, teilte
dieEvangelische Kirche von West-falen mit. Zuerst besucht diePrses
die JVA Hvelhof, sp-ter wird sie in Paderborn im St.Johannisstift
erwartet.
!$ ! % #
Mnster. Ein Betrunkener istin Mnster einer
BielefelderAutofahrerin vor den Wagengelaufen. Der 31-Jhrige
wurdebei dem Unfall schwer verletzt.Er war pltzlich aus einem Au-to
gesprungen und ber dieFahrbahn gelaufen. Die 22-jh-rige
Bielefelderin konnte nichtmehr ausweichen. Der Mannwurde durch die
Kollision aufdie Strae geschleudert.
&' ()*" %Minden. Wegen sexuellenMissbrauchs ist ein
47-jhrigerMindener Lehrer zu einer sie-benmonatigen Haftstrafe
ver-urteilt worden. Die Strafe setz-te das Gericht zur Bewhrungaus.
Der Mann muss 9.000 Eu-ro an die Landeskasse zahlen.Der Pdagoge
hatte sich mit ei-ner 15-Jhrigen in einem
Hotelgetroffenhatte,woesgegenGeldzu sexuellen Handlungen kam.
+' &&
Paderborn. Ein Dj-vu ha-ben Polizisten in Paderborn er-lebt. Sie
nahmen binnen einerWoche dieselben Einbrecherzweimal fest. Zunchst
wurdensie als Verdchtige fr Einbr-che in Gartenlauben festge-nommen
und gestanden 21 Ta-ten. Spter erwischte die Poli-zei sie bei einem
Kellerein-bruch. Nach der Vernehmungwurden sie erneut
entlassen.
' ,& '
Warburg. Selbst von Flam-men aus dem Motorraum ha-ben sich
Ersthelfer auf der B 7nicht abhalten lassen. Sie be-freiten eine
22-jhrige War-burgerin aus ihrem brennen-den Auto. Die junge Frau
warvon der Strae abgekommen.Der Wagen prallte gegen einenBaum,
schleuderte ber dieStrae und blieb auf der Ge-genfahrbahn
stehen.
+-. / 0&$
Delbrck. In letzter Sekundehaben Mitarbeiter des Del-brcker
Klrwerks grerenSchaden verhindert. Sie be-merkten Minerall auf
derWasseroberflche und schpf-ten es ab. Die hochtoxischeSubstanz
war in einem Absetz-becken bei Routinekontrollengefunden worden.
Das l wardurch einen Schmutzwasserka-nal ins Klrwerk gelangt.
12*3' )4) +Erls der Versteigerung geht an jesidischen Verein
Bielefeld (from). Die Sport-schuhe mit dem Autogrammvon
Ex-Boxweltmeister MikeTyson sind verkauft. 505 Eurohat der
Bielefelder Aytekin Evin(33) bei Ebay fr das Paar er-lst. Der
Ertrag der Internet-versteigerung geht an den Ver-ein ira, der die
Jesiden imKampf gegen den IS-Terror un-tersttzt und beim
Wiederauf-bau zerstrter Stdte hilft. Evin,
selbst Jeside, war bei einer USA-Reise zur einer
Autogramm-stundemit Tyson gegangen undhatte ihn gebeten, ihn zu
un-tersttzen. Tyson signierte dieSchuhe und sprach mit
demBielefelder ber die Lage der Je-siden. Mit seiner Aktion
siehtsich Evin in der Tradition sei-ner Mutter: Sie hat schon
sehrviel fr Spendenprojekte undandere Menschen getan.
% 5 02Anwalt zweifelt Glaubwrdigkeit eines Zeugen an
Paderborn (bth). Das Ver-fahren wegen Geheimnisverratsgegen den
Paderborner Poli-zeichefAndreasKrummrey gehtin eine neue Runde. Wir
ha-ben Revision eingelegt beimLandgericht Detmold, sagteKrummreys
Anwalt Martin Ro-ther dieser Zeitung. Er sieht dieGlaubwrdigkeit
des Hauptbe-lastungszeugen, des Polizeiarz-tes Clemens K. (60), in
Frage ge-
stellt. Dies htte auch das Ge-richt bei seiner
Urteilsfindungsehen mssen, so Rother.Es geht es um die Frage,
ob
ClemensK.ausschlielichdurchKrummrey vor einer anony-men
Strafanzeige gewarnt wur-de, die gegen ihn gestellt wor-den war.
Clemens K. hatte hier-zu vor und in dem Verfahrenunterschiedliche
Aussagen ge-macht.
Ostwestfalen-Lippe SEITE 5L I P P I S C H E L A N D E S - Z E I
T U N G N R . 2 9 9 , M I T T W O C H / D O N N E R S T A G , 2 4 .
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+ 5'
Bielefeld (eag). Weihnachts-mann ist doch ein Mnnerjob,oder?
Ludmila Leonhart be-weist das Gegenteil. Seit Jahrentritt die
freiberufliche Entertai-nerin auf Familienfesten als Ni-kolaus oder
Weihnachtsmannauf und hat viele Stammkun-den in Bielefeld und
Umge-bung. Als Frau den Weih-nachtsmann zu spielen, ist
nichteinfach, sagt Leonhart. VieleKunden ziehen die Anfrage zu-rck,
sobald sie erfahren, dassich eine Frau bin. Auch
diemnnlicheKonkurrenz sei gro.Dennoch kann sie nicht
berKundenmangel klagen. In derHochsaison msse sie an man-chen
Abenden drei bis vier Fa-milien besuchen. Wenn dieWeihnachtszeit
vorbei ist, trittLeonhart auf Kindergeburtsta-gen, Schulfesten
undMessen alsClown oder hnliches auf undist auch im Sommer nicht
ar-beitslos. Um meine schmaleFigur und eine weiche Stimmezu
erklren, sage ich den Kin-dern, dass ich ein sehr
jungerWeihnachtsmann bin. Dasglaubten ihr die Kleinsten so-fort. 0
6 Schauspielerin Ludmila Leonhardt ist in der Adventszeit als
Weihnachtsmann im Dienst und hat damit Erfolg. FOTOS: ELENA
GUNKEL
'$' 'Die Firma Krebs & Sohn in Warburg fertigt Fuballkugeln
an
VON HUBERT RSEL
Warburg. Was ein echterFuballfanist,demschmecktdieWinterpause
berhaupt nicht.Wochenlang rollt der Ball nicht.EinwenigAbhilfe
schafft bei denSehnschtigen eine Firma ausWarburg. Sie stellt
Christ-baumkugeln mit Vereinslogosder beliebtesten Klubs der
Fu-ball-Bundesliga her.Die Firma Krebs und Sohn
ist einer der grten Herstellervon Glas-Christbaumschmuckin
Europa. Seit 2007 gehrt dasUnternehmen als Tochterge-sellschaft zu
Brauns-Heitmann.Einst fertigte es in Rosenheimund Kufstein seine
Produkte.Seit 2010 erfolgt die gesamteProduktion in Warburg.
Dortwerden jhrlich weit ber eineMillion
Christbaumkugelnhergestellt.In eigenen Schaurumen
hier scheint das ganze JahrWeihnachten zu sein wird denKunden,
die ausschlielichWiederverkufer sind, die glit-
zernde und funkelnde Kugel-welt prsentiert.Neben den
klassischenWeih-nachtsku-geln in al-len Farben,die
ma-schinellhergestelltwerden, pr-sentieren sie auchhochwertige
handgefer-tigte Kunststcke denInteressenten.Immer beliebter
werden soge-nannte Logo-Kugeln. ObFirmenname,Zeichen oderTexte,
der Fanta-sie und Techniksind kaum Grenzengesetzt. Als Werbemit-tel
werden sie mit Blickfang-Garantie angepriesen.Fuballfans ergreifen,
das
zeigen die Zahlen der Branche,
immermehr die Mg-
lichkeit, ihren Verein auchin der Winterpause prsent zuhaben. So
werden in manchen
Vereinsheimen Kugelnmit demEmblem des Lieblingsvereinshngen und
natrlich auch invielen Wohnzimmern. InWarburg werden
Weih-nachtskugeln von fastallen Bundesligaverei-nen sowie einigen
Ver-einen aus der zweitenLiga und verschiedeneneuropischen Clubs
ge-fertigt.Neu im Sortiment istder heimische SC Pa-derborn
vertreten. Undebenfalls neu im An-gebotwerdenjetztauchverschiedene
Glas-Christbaumspitzenmit Logodruck dieHerzen der Fanshher
schlagenlassen.Zumindest kn-
nen sie hier mit ih-rem Lieblingsverein
auf der Spitze Weih-nachten feiern bis die Rea-litt des
Rckrundenstarts siemglicherweise wieder einholt.
3
Reinhard Gerber besitzt wertvolle BibelsammlungRdinghausen
(masi). Miteinem spontanen Flohmarkt-kauf hatte alles angefangen.
Fr120 Mark erstand ReinhardGerber Anfang der 1980er Jah-re seine
erste historische Bibel.Heute befinden sich 70 Exemp-lare in seiner
Sammlung wert-volle Handschriften und Erst-ausgaben inklusive.
Viele derBibeln haben mehrere Jahr-hunderte berstanden.Mich
fasziniert vor allemder
Buchdruck, sagt er. DasSpannende an der Bibel ist, dassfr ihre
Herstellung immer dieneueste Drucktechnik verwen-det wurde. Ein
besonderes Ex-emplar ist eine katholische Erst-ausgabe von 1534.
Sie erschienwenige Monate vor der luthe-
rischen Gesamtbersetzung.Damals versuchte die katho-lische
Kirche mit ihrer Bibel-fassung ein Gegenstck heraus-zubringen.Die
Eile,mit der dieBuchstaben gesetzt wurden,hatte ihren Preis:
UnzhligeFehler sumen die Texte.Das wertvollste Stck der
Sammlung ist das reformato-rische Gegenstck: eine
Lu-ther-Bibelvon1534. Bibeln,diezu Lebzeiten Luthers
gedrucktwurden, sind sehr selten, sagtGerber. An die
Erstausgabekommtman so gut wie gar nichtdran. Weltweit existieren
nurnoch wenige Exemplare. Ger-ber hatte Glck. Bei Abbruch-arbeiten
in Sddeutschlandkamdas alte Buch zu Tage.
3 6 Reinhard Gerber mit der Erstausgabe der Luther-Bibelvon 1534
von ihr existieren nur wenige Exemplare. FOTO: SIEGMANN
-
MEINUNGSBRSEGoogle arbeitet an selbstfahrendem Auto
MATTHIAS BUNGEROTH
Was noch vor wenigen Jah-ren als reine Spinnereiabgetan wurde,
ist lngst mehrals ein Planspiel. Schon jetztkurven auf den
Testgelndengroer Konzerne die ersten Au-tos einer neuen Generation
he-rum. Am Steuer sitzt: niemand.
Dass das selbstfahrende Au-to also in einer absehbaren Zahlvon
Jahren Marktreife erlangenwird, ist vollkommen klar. Dochbislang
herrschte der Eindruckvor, dass der Wettlauf mit derZeit um die
Frage, wer als Ers-ter ein solches Automobil frden Endverbraucher
anbietenkann, zwischen den groen Au-tokonzernen der Welt
entschie-den wird.
Die deutschen Autobauerhaben hier die Rechnung of-fenbar ohne
den US-Internet-riesen Google gemacht, der aufder
rechnergetriebenen Seite derProduktentwicklung schonweiter ist als
manch einer vonihnen. Hier heit es den An-schluss nicht zu
verlieren, sonstkauft Google den klassischenAutobauern den Schneid
ab.
Immerhin hat mit Audi einVorzeigekonzern im Oktobersein
selbstfahrendes RS 7 Sport-back auf dem Hockenheimringprsentiert.
Vielleicht zhlen dieIngolstdter ja damit zum en-geren Kreis
mglicher Google-Partner. matthias.bungeroth@
ihr-kommentar.de
Frankfurt (dpa). Deutschlands Mittelstndler sehen wieder
op-timistischer in die Zukunft. Das Geschftsklima im Mittelstandsei
im Dezember zum zweiten Mal in Folge gestiegen, nachdemes sich von
April bis Oktober im Sinkflug befunden hatte, teiltedie KfW-Bank
bei der Vorlage des KfW-Ifo-Mittelstandsbaro-meters mit. Whrend die
Betriebe ihre aktuelle Lage etwas bessereinschtzen als im Vormonat,
steigen ihre Erwartungen: Die Un-ternehmen senden damit ein
Hoffnungssignal, dass die kon-junkturelle Schwchephase 2015
berwunden werden kann.
Halle/Frankfurt (rtr). Die bernahmeplne von Gerry Weberhaben an
der Brse fr Kauflaune gesorgt. Die Aktien des Mo-dekonzerns
verteuerten sich zeitweilig um mehr als 4 Prozent undsetzten sich
an die Spitze des MDax. Die Ostwestfalen wollen jn-gere Kundinnen
gewinnen und kaufen dafr den Modeeinzel-hndler Hallhuber. Auerdem
hat sich Gerry Weber den Kauf ei-ner Herrenmodemarke
vorgenommen.
! " # $Dsseldorf (lnw). Ein Stundenlohn von 3,40 Euro brutto fr
ei-ne Schulbusbegleiterin ist sittenwidrig. Das entschied das
Lan-desarbeitsgericht in Dsseldorf und sprach der Klgerin mehr
als4.300 Euro Nachschlag fr Lohn und Urlaub zu. Die Frau hatteacht
Monate lang behinderte Kinder auf dem Schulweg begleitet.Die
Busfirma zahlte je 7,50 Euro fr einen Weg insgesamt tg-lich 15 Euro
bei viereinhalb Stunden Einsatz. (8 Sa 764/13)
% $ & ' Essen (dpa). Die Gewerkschaft Verdi hat davor
gewarnt, denWarenhauskonzern Karstadt mit weiterem Personalabbau
sa-nieren zu wollen. Noch mehr Beschftigte einzusparen, unter-grbt
das Warenhaus der Zukunft. Beschftigungs- und Stand-ortsicherung
stehen fr uns an erster Stelle, sagte Stefanie Nut-zenberger von
Verdi. Wenn die Kette Strken wie Service und Be-ratung ausspielen
wolle, brauche sie gengend Personal.
() &* (
Regierung fordert Sttzungsmanahmen
Moskau (rtr). Die russischeRegierung greift im Kampf ge-gen den
Kursverfall des Rubelzu neuen Mitteln. Fnf dergrten staatlichen
Exporteurewerden dazu angehalten, einenTeil ihrer Devisenreserven
aufden Markt zu werfen, hie esaus Regierungskreisen. Natr-lich
steht es den Unternehmenfrei, die harten Whrungen auchzu behalten,
sagte ein Regie-rungsmitglied. Aber dann be-halten wir uns auch das
Rechtvor, ihnen nicht zu helfen, wennsie harte Zeiten haben.
Be-
troffen sind die Energiekonzer-ne Gazprom, Rosneft und so-wie
die Diamantenproduzen-ten Alrosa und Kristall. Diesesollen bis Mrz
2015 ihren De-visenbestand auf das Niveau vonAnfang Oktober
zurckfhren,erklrte die Regierung.
Der Rubel wertete nach Be-kanntwerden der Plne zeitwei-se um fnf
Prozent auf. Zuletztmussten fr einen Dollar 54,44Rubel bezahlt
werden. In denvergangenen Tagen waren eszeitweise 80 Rubel. Der
Eurokostete gestern etwa 66 Rubel.
PERSNLICH
+, (81), weltbekanntespanische Sopranistin, hat in einem
Steu-erverfahren eine Haftstrafe von sechsMonaten und eine Geldbue
von rund240.000 Euro akzeptiert. Die Opernsn-gerin mogelte nach
Medienberichten un-ter anderem beim Wohnsitz: Offiziell gabsie
Andorra als Adresse an, lebte in Wirk-lichkeit aber in Barcelona.
FOTO: DPA
& - (43), Chef des Verbrau-cherzentrale Bundesverbands,
fordertwegen der stark gesunkenen lpreise vonden Airlines eine
Senkung des Kerosin-zuschlags. Jahrelang seien Flugpreise mitdem
Argument steigender Energiekos-ten nach oben getrieben worden.
Jetztmssen auch sinkende lpreise bei denVerbrauchern ankommen.
FOTO: DPA
. )/!01 #2Internetkonzern will selbstfahrendes Fahrzeug im
Norden Kaliforniens in den Verkehr schicken
Mountain View (dpa).Google hat sein selbstfahrendesAuto zu einem
straentaugli-chen Testfahrzeug ausgebaut.Die neue Version bekam
unteranderem provisorische Steuer-mglichkeiten fr die Fahrer,gab
der Internetkonzern be-kannt. Google plant eigentlichein Auto ohne
Lenkrad und Pe-dale, das nur vom Computergesteuert wird. Allerdings
gibtes aktuell die rechtliche Regel,dass in einem
selbstfahrendenWagen jederzeit ein Mensch dieKontrolle bernehmen
knnenmuss. Im Mai hatte Google ei-nen ersten Prototypen
vorge-stellt, der unter anderem nochAufkleber anstelle von
Schein-werfern hatte.
Das Fahrzeug sieht uerlichweiterhin aus wie eine Mi-schung aus
einem Smart und ei-nem Spielzeugmobil fr Kin-
der. Der Radaraufsatz auf demDach erinnert an ein Blaulicht.Fr
die neue Version seien klas-sische Autokomponenten wieFahrwerkteile
verbessert wor-den, aber auch die Computer-systeme, erklrte Google.
DerKonzern hatte zuvor einge-rumt, dass unter anderem Re-gen noch
ein groes Problem frdie Fahrzeuge darstelle. Dasneue Modell solle
2015 inNordkalifornien auf die Straekommen, kndigte Google an.
Projektleiter Chris Urmsonhatte dem Wall Street Journalgesagt,
Google sei auf der Su-che nach Partnerschaften in derAutoindustrie.
Wir wollennicht unbedingt ein Autoher-steller werden. Google
testetseine Technik seit rund fnfJahren in umgebauten
Serien-fahrzeugen von Toyota und Le-xus. Meinungsbrse
&) Das Google-Mobil sieht aus wie eine Kreuzungaus dem
Kleinwagen Smart und einem Spielzeugauto. FOTO: DPA
KOMPAKT
" ' ) Wer jetzt noch Weihnachts-geschenke sucht, hat nicht
mehrviel Zeit. Bis 14 Uhr sind heutedie Geschfte geffnet.
Nebenletzten Geschenken waren inden vergangenen Tagen vor al-lem
Lebensmittel gefragt. DerFesttagsbraten wird jetzt ge-kauft, sagte
Kai Falk vom Han-delsverband Deutschland. DerVerband rechnet im
Weih-nachtsgeschft mit einem Um-satz von 85,5 Milliarden Euro,rund
1,2 Prozent mehr als 2013.Erneut wuchs der Online-Han-del
berdurchschnittlich stark.
3 $ #4) Der Discounter Lidl arbeitetweiter an seinem
Markteintrittin den USA. Unter 100 Filia-len fangen wir gar nicht
an,sagte Klaus Gehrig, der Chef derSchwarz-Gruppe, zu der
dieLidl-Kette gehrt. Bis zur Er-ffnung der ersten US-Filialewerde
es aber noch drei bis vierJahre dauern. Der Discounterhatte
vergangenen Sommer an-gekndigt, bis Anfang 2015 ei-nen Eintritt ins
US-Geschft zuprfen. Jetzt werde der US-Startvorbereitet, besttigte
Lidl.
% * 5 Eine Welle von Firmenfusi-onen und -bernahmen hat
denInvestmentbanken so viele Ge-bhren wie seit 2007 nicht
mehreingebracht. Bis zum 17. De-zember beliefen sie sich insge-samt
auf 83,9 Milliarden Dollar im Vorjahresvergleich ein An-stieg um 7
Prozent. Spitzen-reiter bei den Gebhren war JPMorgan mit 5,8
Milliarden Dol-lar vor Goldman Sachs, Bank ofAmerica Merrill Lynch,
Mor-gan Stanley und Citi. 2007 la-gen die Gebhren bei
101,8Milliarden Dollar.
.) 66478) Nach dem niederlndischenMutterkonzern haben jetzt
auchdie deutschen Tchter des Mo-dehndlers Mexx Insolvenz
an-gemeldet. Beim AmtsgerichtDsseldorf sei ein entsprechen-der
Antrag eingereicht worden,teilt Insolvenzverwalter GeorgKreplin
mit. In Deutschlandbetreibt der Modehndler mitSitz in
Korschenbroich 35 Shopsund erzielt mit 500 Mitarbei-tern rund 40
Millionen EuroUmsatz. Hintergrund der In-solvenz seien weiterhin
rck-lufige Umstze.
#) $) Hohe Schulden wenigWachstum: Frankreich findetnicht aus
der Krise. Die Staats-schulden wuchsen bis 30. Sep-tember um 7,8
Milliarden auf2,03 Billionen Euro, teilte dasStatistikamt in Paris
mit. Dasentspricht 95,2 Prozent derWirtschaftsleistung. Die
EU-Regeln sehen hier eigentlich ei-ne Hchstgrenze von 60 Pro-zent
vor, die aber von den we-nigsten Staaten eingehaltenwird. Auch
Deutschland liegtmit rund 78 Prozent deutlichber diesem Wert.
9 :8 Die japanische Regierung willmit einem Brsengang der
Postund zweier ihrer Geschftsbe-reiche Milliarden
einstreichen.Dadurch sollten 700 MilliardenYen (4,8 Milliarden
Euro) er-lst werden, berichtete die ja-panische Tageszeitung
Nikkei.Dabei wrden jeweils zehn Pro-zent an der Post sowie an
de-ren Bank- und Versicherungs-geschft an die Brse gebracht.Das
Geld wolle die Regierungin den Wiederaufbau des Lan-des nach
Erdbeben stecken, hiees weiter.
#4) $) Die US-Wirtschaft wchsterheblich strker als bisher
an-genommen. Im dritten Quar-tal legte das Bruttoinlandspro-dukt
(BIP) aufs Jahr hochge-rechnet um 5,0 Prozent zu, teil-te das
Handelsministerium inWashington mit. Ende No-vember war nur von 3,9
Pro-zent Wachstum die Rede ge-wesen. Hauptfaktoren der star-ken
Konjunktur seien der pri-vate Konsum sowie Investiti-onen, teilte
das Ministeriummit. An den Brsen sorgten dieZahlen fr Auftrieb.
+ 78 (58), Gesellschafter desSchlachtkonzerns Tnnies und
Inhaberder Zur-Mhlen-Gruppe, hat am Tag vorHeiligabend die Heinrich
Nlke GmbHin Versmold besucht. Von Nlke-Ge-schftsfhrer Frank Gbel
lie er sich dieFirma zeigen. Zur Mhlen hat Nlke (700Mitarbeiter) in
der vergangenen Wochebernommen. FOTO: VORNBUMEN
WirtschaftSEITE 6L I P P I S C H E L A N D E S - Z E I T U N G N
R . 2 9 9 , M I T T W O C H / D O N N E R S T A G , 2 4 . / 2 5 . D
E Z E M B E R 2 0 1 4
)-Die Reform sorgt fr Hoffnungen, aber auch Besorgnis
VON BASIL WEGENER
Berlin (dpa). Meist ist Her-bert Reuter bei der Arbeit al-lein,
drauen ist es lngst dun-kel, und es kann gefhrlichwerden. Kurz vor
elf abendsfngt der Nachtportier in ei-nem Hotel am Berliner
Kur-frstendamm an, kurz vor sie-ben endet die Arbeitsnacht.Ich bin
schon mal berfallenworden, sagt der 58-Jhrige.Ich habe keine Lust,
meinenKopfweiter fr siebenEurodieStunde hinzuhalten.
Reuter ist einer von rund vierMillionen Menschen inDeutschland,
die ab 1. Januarwegen des gesetzlichen Min-destlohns mehr verdienen
sol-len. Die Groreform lst Hoff-nungen, ngste und Frust aus.Vor
allem in Ostdeutschlandund bei Dienstleistungen bringtdie
8,50-Euro-Grenze Lohn-steigerungen. Bei Friseurenstimmen die Lhne
trotz einesMindestlohns durch einenBranchentarifvertragnoch
nichtberall. Angestellte in Hotelsund Gaststtten verdienen
oftdeutlich weniger, so wie Taxi-fahrer, Erntehelfer oder
Pfle-gekrfte in Privathaushalten.Nachtportier Reuter empfindetes
als Frechheit, dass es Nied-rigstlhne noch gibt. Es isthchste Zeit,
dass auch inDeutschland der Mindestlohneingefhrt wird.
Reuter hat keinen einfachenJob. Unbekannte, die krzlich
eindrangen, um die Rezeptionauszurauben, hatten ihn zuvorunter
einem Vorwand in einoberes Stockwerk gelotst
inGefahrwarerdiesmalabernicht.Doch er muss oft auf Hotel-gste mit
Anspruch eingehenund viel Verwaltungsarbeit ma-chen. Reuter ist
qualifi-ziert, kennt das Geschft und dieMenschen. Der gebrtige
Bel-gier betrieb auf Mallorca einePromibar, spricht
mehrereSprachen. Ich bekomme sie-ben Euro plus Nacht- und
Fei-ertagszuschlge. So komme erauf bis zu 400 Euro im Monat.
Der Schritt in die neue Ge-haltsra ist fr Reuter und an-dere
Arbeitnehmer nicht ohneEnttuschungen. Mein Chefhat gesagt, ich
falle nicht unterden Mindestlohn, weil ich mitNachtzuschlgen lngst
ber
8,50 Euro komme. Dabei sindNacht- und Feiertagszuschlgenicht
Bestandteil des Mindest-lohns und knnen demnachnicht angerechnet
werden.
Selbst ArbeitsministerinAndrea Nahles (SPD) scheintimmer noch
Respekt vor der vonihr eingeleiteten Reform zu ha-ben. Jetzt kommt
die entschei-dende Hrde, sagt sie: DieUmsetzung.
Von allen Seiten kommenBedenken. Denn es gibt Aus-nahmen.
Beispiel Langzeitar-beitslose: Sie fallen sechs Mo-nate nach der
Einstellung nichtunter die
Lohnuntergrenze.MancheArbeitgeberknntensierechtzeitig durch andere
er-setzen wollen. Beispiel Jugend-liche: Sie haben keinen An-spruch
auf 8,50 erwachseneAustrger knnten daher durch
Minderjhrige ersetzt werden.Beim Deutschen Gewerk-
schaftsbund ist man stolz. Dasist eine der grten Reformen,die
wir in den letzten Jahrenhatten, sagt DGB-VorstandStefan Krzell.
Seit ber zehnJahren htten die Gewerkschaf-ten dagegen angekmpft,
dassArbeitgeber sich einer Tarifbin-dung entziehen. Dennoch ist
derMindestlohn fr den DGB nurzweite Wahl. Wir wollen Ta-rifvertrge,
weil dort Zuschl-ge, Weihnachts- und Urlaubs-geld und bessere
Arbeitsbedin-gungen vereinbart werden.
Wirtschaft und Arbeitgeber-verbnde warnen vor brokra-tischem
Aufwand fr die Do-kumentation der Arbeitszeitund vor Jobverlusten.
Der Chefder Bundesagentur fr Arbeit,Frank-Jrgen Weise,
meint,massenhaft Stellen gingen nichtverloren. Manche
Arbeitspltzewrden aber womglich nichtmehr besetzt, weil die
FirmenLohnerhhungen kaum an dieKunden weitergeben knnten.
DGB-Mann Krzell hat dawenig Mitleid. Ein Unterneh-mer, der sein
Geschftsmodellauf schlechter Bezahlung auf-baut, hat ohnehin keine
Zu-kunft. Der Chef von Nacht-portier Reuter hat sich dochnoch
bewegt. Statt sieben willer knftig neun Euro zahlen die Zuschlge
will er aber dafrkrzen. Reuter ist enttuscht.Vielleicht sucht er
etwas Neues.Aber ein alter Mann ist nichtmehr so gefragt.
. $ Berlin (dpa). Zum Startdes gesetzlichen Mindest-lohns am
Neujahrstag rech-nen Deutschlands Arbeitge-ber noch mit vielen
prakti-schen Problemen. Das be-treffe vor allem den Um-gang mit
flexiblen Arbeits-zeiten, sagte Arbeitgeber-Prsident Ingo Kramer.
Zu-dem seien den Unterneh-men viel zu brokratischePflichten
auferlegt worden,etwa die Arbeitszeiten zudokumentieren.
Laut dem Deutschen Ge-werkschaftsbund (DGB)knnen Arbeitnehmer
Ver-ste gegen die neue 8,50-Euro-Lohngrenze auchanonym melden.
DGB-Vorstandsmitglied StefanKrzell sagte, wenn sich freine Branche
oder einen Be-trieb Meldungen ber Ver-ste an die zustndige
Fi-nanzkontrolle Schwarzar-beit des Zolls huften, wr-den deren
Kontrolleure t-tig.
5 - Ein Arbeiter sticht Spargel (o. von l. im Uhrzeigersinn),
eine Servicekraft trgt ein Tablett mit Getrnken, Taxis war-ten auf
Kunden, eine Gebudereinigerin wischt den Boden. 8,50 Euro
Stundenlohn waren fr sie bisher nicht selbstverstndlich. FOTOS:
DPA
-
Einnahmerekord: Bundeskartellamt verhngt Strafen in Hhe von mehr
als einer Milliarde Euro
Bonn (dpa). Das Bundes-kartellamt hat 2014
wegenwettbewerbswidriger Abspra-chen erstmals Bugelder vonmehr als
einer Milliarde Euroverhngt. Exakt seien es 1,01MilliardenEuro,
sagtederChefder Behrde, Andreas Mundt.Bisher lag die hchste
ver-hngte Summe bei 717 Milli-onen Euro im Jahr 2003, dieaber wegen
Einsprchen be-troffener Unternehmen nichtkomplett rechtskrftig
wurde.Normalerweise pendelt dieSumme der Bugelder um die300
Millionen Euro pro Jahr.Das Geld fliet in den allge-meinen
Staatshaushalt.
Es handele sich um einenAusreier nach oben, sagteMundt. 2014
seien gleich dreigroe Kartellverfahren gegenBrauereien und
Wurstherstel-ler sowie die Zuckerindustriemit jeweils dreistelligen
Milli-
onenbuen abgeschlossen wor-den. Die hohe Summe zeigeauch, dass
das System der Kar-tellverfolgung effizient funkti-oniere, findet
Mundt. Insge-samt verhngte die Behrde inneun Verfahren Bugelder
ge-gen 67 Unternehmen und 80verantwortliche Manager.Nutznieer sind
die Ver-
braucher, denn mit Kartellendrcken Unternehmen
hufigdeutlichberhhtePreise indenMarkt. Im Schnitt liegt der
Preisbei illegalen Absprachen nachzahlreichen Studien im Schnittbei
25 Prozent ber Marktni-veau. Der Schaden kann dabeipro Fall
insgesamt in die Mil-liarden gehen und fr denVerbraucher sehr
konkretsprbar sein.Frher existierten solche
Preiskartelle unbemerkt berviele Jahre so wie beim
2014geknackten Zuckerkartell, dasseit Mitte der 1990er Jahre
be-standen hatte. Nicht immer be-
sttigt sich aber ein Verdacht.So stellte das Amt in diesem
Jahrdie Ermittlungen gegen Stahl-hersteller wegen Preisabspra-chen
bei Autoblechen ein.Mundt rechnet auch2015mit
groen Verfahren und hohenBugeldern. Der
umkmpfteLebensmittelmarkt wird dieKartellwchter wieder
beschf-tigen. Mit Spannung erwartetdie Behrde etwa eine
Entschei-dung des OberlandesgerichtsDsseldorf im Fall des
Lebens-mittelriesen Edeka. Das Bun-deskartellamt hatte Edeka
ab-gemahnt,weil derKonzernnachder bernahme der Plus-Mrkte im Jahr
2009 hohe Ra-battforderungen an Lieferanten sogenannte
Hochzeitsrabatte gestellt hatte. Auch der On-line-Handel bleibt im
neuenJahr ein wichtiges Thema derBehrde. So luft ein Verfah-ren
gegen den Turnschuhher-steller Asics, der seinen statio-
nren Hndlern nicht erlaubthatte, Schuhe auch im Internetzu
vertreiben. Damit reservier-te das Unternehmen dieses Ge-schft de
facto einigen groenOnline-Plattformen. Adidas hatin einem hnlichen
Fall bereitseingelenkt. Es bleibt eine Dau-eraufgabe der
Kartellbehrden,die Position der Groen be-streitbar zumachen,
soMundt.Die Hhe der Kartellstrafen
orientiert sich nach einer recht-lichen Vereinfachung seit
eini-gen Jahren schlicht am Umsatz(maximal zehn Prozent) und ander
Leistungsfhigkeit des Un-ternehmens. Die Insolvenz ei-nes
Unternehmens gibt es nichtin unserem Strafenkatalog, be-tont der
Kartellamtschef.Dass die Erstinformanten als
Kronzeugen straffrei ausgehen,ist fr Mundt eine klare Sache:Wo
man sonst keine Kenntnisder Tat htte, ist das essenzi-ell. Auch
international gebe essolche Kronzeugenregelungen.
Insolvenz einesUnternehmens nichtim Strafenkatalog
Nutznieersind die
Verbraucher
STRAFEN FR 21 FIRMEN Ebenfalls mit Strafenvon mehr als 300
Milli-onen Euro endete im Julidas Kartellverfahren ge-gen die
deutsche Wurst-branche. 21 Wursther-steller darunter mitNlke,
Reinert und Wilt-mann (alle Versmold),sowie Marten (Gters-loh) und
Wiesenhof Ge-flgelwurst (Rietberg) al-lein fnfFirmenausOWL sollen
338 MillionenEuro zahlen. Mehrere derbetroffenen Firmen fh-len sich
unschuldig und
kndigten juristischenWiderstand an, darunterdie in
Schleswig-Holsteinansssige Zur-Mhlen-Gruppe des Rheda-Wie-denbrcker
Fleisch-Un-ternehmers ClemensTnnies. Weder die tat-schliche
Feststellung derKartellbehrde noch dierechtliche Bewertungseien
zutreffend, klagteetwa Wiltmann-Ge-schftsfhrer WolfgangIngold. Sein
Unterneh-men habe keine Preisab-sprachen getroffen.
KRITIK AM KARTELLAMT In zwei Wellen straftedas Bundeskartellamt
imJanuar und April 2014insgesamt elf deutscheBrauereien ab
darunterprominente Unterneh-men wie Bitburger,Krombacher, Veltins
undWarsteiner. 325 Millio-nen Euro mssen dieMarkenhersteller in
dieStaatskasse zahlen. Diegrte Summe, mehr als150 Millionen Euro,
solldie Oetker-Tochter Ra-deberger als deutscherMarktfhrer
hinblttern.
Radeberger will dasBugeld nicht akzeptie-ren. Auch die kleine
Pri-vatbrauerei Barre (Lb-becke) bestreitet Abspra-chen, will sich
aber nichtauf eine langwierige undteure juristische
Ausei-nandersetzung einlassen.Kritisch sehen die Bier-brauer die
Kronzeugen-regelung. Bei den Brau-ereien hatte Becks, diedeutsche
Tochter desgrten Braukonzernsder Welt (Inbev), die Er-mittlungen
angestoen.
FIRMENCHEF WEHRT SICH Im Septem-ber verhngtedas
Kartellamtvergleichsweisegeringe Strafengegen Herstel-ler von
Beton-pflastersteinen.14 Firmen sol-len insgesamt 6,2 Milli-onen
Euro wegen illega-ler Preisabsprachen zah-len. Unter den
betroffe-nen Firmen waren mitden Betonwerken Lintel
in Rheda-Wie-denbrck,Mnstermannin Gterslohund Siekmannin
Bielefeld dreiostwestflischeUnternehmen.Geschftsfh-
rer Jrg Siekmann (ichhabe nicht an Preisab-sprachen
teilgenom-men) kndigte sofortEinspruch gegen die
Be-hrdenentscheidung an.
Mnchen (dpa). Nach derWiedererffnung von 89 wo-chenlang
geschlossenen Bur-ger-King-Filialen sei ein Bie-terverfahren fr die
insolventeBetreibergesellschaft geplant,kndigte der vorlufige
Insol-venzverwalter an. Ziel sei es, ei-nen nachhaltig
interessierten,verlsslichen Investor zu fin-den. Ausstehende Lhne
seienjetzt gezahlt worden, hie es.
Frankfurt (AFP). Weih-nachten hat auch Schattensei-ten: Um die
Festtage herumproduzieren deutsche Haushal-te zehn Prozent mehr Mll
alsim Jahresdurchschnitt, teilte derBundesverband Sekundrroh-stoffe
undEntsorgungmit.VomBundesverband der Energie-wirtschaft hie es,
die Haus-halte verbrauchten Weihnach-ten ein Drittel mehr Energie
alsan normalen Wintertagen.
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#$Abu Dhabi (rtr). Die groenarabischen l-Produzenten er-warten
bis Ende des kommen-den Jahres einen lpreis zwi-schen 70 und 80
Dollar je Fass.Wie Insider sagten, geht die Or-ganisation
erdlexportierenderLnder (OPEC) von einer ent-sprechenden
Stabilisierung desMarktes aus. Der Preis knnteeinige Monate lang 60
Dollaroder so berhren und sich dannerholen, sagte ein
Delegierter.80 Dollar je Barrel sei ein ak-zeptables Niveau. Ein
andererVertreter sagte, im Durch-schnitt drfte der Preis
2015zwischen 70 und 80 Dollar lie-gen.Die lpreise haben sich
seit
Juni fasthalbiert.DieSorteBrentkostete gestern 60,40 Dollar
jeBarrel (159 Liter). Die OPEChatte sich im November trotzdes
globalen berangebots ge-gen eine Senkung der Frde-rung
entschieden.
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BUSSGELDER VOM BUNDESKARTELLAMT
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Dortmund (dpa). Waghalsi-ge Motorrad-Artisten des Zir-kus Flic
Flac haben whrendeiner Vorstellung in Dortmundeinen Eintrag im
Guinness-Buch der Rekorde angesteu-ert. Zehn Fahrer der
GruppePinillomotos rasten gleich-zeitig mit bis zu 70
Stundenki-lometern durch eine knappsechs Meter groe Kugel aus
ei-nem Stahlnetz, die Globe ofSpeed oder reierisch auchTodeskugel
genannt wird.DieGruppeunterLeitungdes
37-jhrigen Kolumbianers JosPinillo tritt schon seit zwei Jah-ren
mit der Nummer auf nunwaren nach Zirkusangabenerstmals alle
formalen Anfor-derungen an einen Eintrag insGuinness-Buch erfllt.
Unteranderem mussten zwei na-mentlich genannte Zeugen an-wesend
sein sowie Fotos undVideosangefertigtwerden.NachZirkusangaben
donnerten diezehn Fahrer 40 Sekunden langin Loopings durch die
Kugel. Inder Kugel hat es auch schonUn-flle gegeben. So hatten sich
imvergangenen Jahr sechs der Pi-nillomotos bei einer
Trai-ningsfahrt verletzt. Der Zirkus,der mit mehreren Teams
inDeutschland unterwegs ist, istderzeit auch inBielefeld zuGast.
Die Motorradfahrer der Gruppe Pinillomotos in der sogenannten
Todeskugel. FOTO: DPA
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08/16TAG FR TAG
!!! "Lemgo-Kirchheide. AchtJahre langhabenSusanneundMichae Spth
ein Internat inTansania geleitet. Jetzt ist dasEhepaar in die alte
Heimatzurckgekehrt und will inKirchheide wieder Fu fas-sen. !"
#$$ %&Detmold. Seit Beginn desWintersemesters ist er Rek-tor
der Hochschule fr Mu-sik: Prof. Dr. Thomas Grosse.Im Interview
erzhlt er vonseiner ersten Zeit in Detmoldund gibt einen
Ausblick.
##
' (Detmold. Einige Kinder undJugendliche, die in
Jugend-hilfeeinrichtungen leben,bleiben auch ber die Feier-tage in
den Wohngruppen.Die Betreuer versuchen, eineheimelige Atmosphre
zuschaffen.
!!
)
Umfragen sind interes-sant, gebenAufschlusszu einemThemaoder
kn-nen erschtternd sein. ZweiWorte,wie FroheWeih-nachten,
durchsTelefon zubringen, schaffen immerhin57Prozent.Danach,
sokonnte ich lesen, kommenPunkte, die zumNachden-ken anregen:
E-Mail (40Prozent), SMS (33),Gru-karte (32) und soweiter.Erst
amEndeder Liste findeich: Persnlich.Auf Platzzehn,mit 6 Prozent!
FhlenSie sich angesprochen,wennich hier schreibe:
FroheWeihnachten.DenndieZeitungszeile taucht nichtauf unddrfte
einzigartigsein. (ok)
Kreis Lippe. Die Polizei kn-digt an, dass sie am Samstag,27.
Dezember, unter anderemin Blomberg, Siebenhfen(B1), und in Bad
Salzuflen,Lockhauser Strae, die Ge-schwindigkeit messen wird.
'* & #$+
Ab dem kommenden Jahrdrfen an die Hftlinge
derJVADetmoldkeinePaketemitNahrungs- und Genussmit-teln geliefert
werden. So willJustizminister Thomas Kut-schaty knftig
verhindern,dass in den Pckchen Dro-gen, Handys oder Sim-Kartenin
die Anstalten geschmug-gelt werden.
, -$ "$&NRW-Justizministerium untersagt Pakete fr
Inhaftierte, weil sie aufwendig kontrolliert werden mssen
Von Erol Kamisli
Detmold.Mehr als 20 Jahre hater getrommelt fr die
Weih-nachtsaktion des Freundes-kreises Gefngnisseelsorge inDetmold.
Um Weihnachts-pckchen fr Gefangene batPfarrer im Ruhestand
ErhardGken, weil auch die Inhaf-tierten ohne Angehrige einwenig vom
Weihnachtsgedan-ken spren sollen. Doch abdem kommenden Jahr
istSchluss damit. Denn dasNRW-Justizministerium stoppt dieseAktion.
Nicht nur zur Weih-nachtszeit.Der Entwurf von Minister
Thomas Kutschaty zu einemneuen Strafvollzuggesetz siehtvor, dass
in die Gefngnisse desLandesknftigkeinePaketemitNahrungs- und
Genussmit-teln geliefert werden. Schlie-lich mssten alle
Sendungenzeitaufwendig von Beamten aufim Gefngnis verbotene
Ge-genstnde untersucht werden.Geldgeschenke fr Hftlingesind dagegen
weiterhin er-laubt. Ich finde das schade,sagt Gken, unsere
Samm-lung hat all die Jahre gezeigt,dass die Gefangenen sich berdie
Pckchen gefreut haben.bergeben hat er die Spendenimmer ber die
Gefngnisseel-sorger in der JVA Detmold. Esgeht um Strafgefangene,
diekeinen Kontakt zur Auenweltbesitzen,mittellos sind und unsdarum
bitten, betont er.Pro Jahr seien beim Freun-
deskreis fnf bis zehn Anfra-gen von Gefangenen eingegan-gen. Das
Verbot knne er aus
Sicherheitsgrnden nachvoll-ziehen, aber schade sei es trotz-dem,
da einige Insassen wirk-lich bedrftig seien und
dieBrgergesellschaft daran ge-hindert werde, sich fr die
Ge-fngnisinsassen zu engagierenAuf den ersten Blick sind die
Inhalte der Weihnachtspck-chen nicht gefhrlich.
Tabakgehrthinein,Kaffee,Kse,Tee,Zucker, Schokolade und Leb-kuchen.
Die Pakete und Pck-chen sind eines der grten Si-
cherheitslcher, betont Gn-ther Otte, Bereichsleiter
Un-tersuchungshaft der JVA-Det-mold. Da werden Bonbons
undSchokobllchen aufgeschnit-ten, mit Drogen gefllt undwieder
original verpackt. Undin die Dosen werden sogarHandys eingebaut,
sagt Otte.Die Beamten kontrollierten
zwar sehr intensiv, ffnetenaber nur in
VerdachtsfllenKaffeepackungen, Keks- oderBonbondosen. Die
geplante
Vorschrift spare Zeit, Geld underhhe die Sicherheit in derJVA.
Die 160 Insassen im Det-molder Gefngnis erhielten proJahr 250
Pakete mit Nah-rungs- und Genussmittelndie fallen jetzt weg. NRW
sei ei-nes der letzten Bundeslnder,das ein solches Verbot
verab-schiedet habe. Viele Landes-regierungen haben bereits
vorJahren reagiert und das Ver-senden von Paketen in die
Ge-fngnisse untersagt, betont
Otte. Zudem seien Pckchennicht mehr zeitgem, be-hauptet
GntherOtte: Das hatsich berholt. Das bundes-weite
Strafvollzugsgesetz von1977 habe Pakete vorgesehen,da die Hftlingen
nur sehr we-nig bis gar keine Einknfte hat-ten. Heute haben die
Gefan-genen bis zu mehrere hundertEuro pro Monat, die sie frEinkauf
von Nahrungs- undGenussmitteln ausgeben kn-nen, sagt Otte.In der
Detmolder JVA fllen
die Inhaftierten Bestellscheineaus, da es keinen Laden
gibt.Zweimal pro Monat drfen dieInsassen einkaufen. 210 Eurobetrgt
das Limit fr Untersu-chungsgefangene, fr Strafge-fangene ist es
unbegrenzt, al-lerdings knnen Strafgefange-ne nur vom erarbeiteten
Haus-geld einkaufen. Dieser Schrittwar berfllig, um die Sicher-heit
weiter zu erhhen, sagtOtte zum Paket-Verbot.Dass das Ministerium
durch
reduzierte Paketkontrollen Per-sonal einspare, sieht
Bereichs-leiter Otte nicht: Das sind jaBeamte, die knnen nicht
ent-lassen werden. Doch Kritikersehen hinter der
ManahmePersonalentlastungen, alsoEinsparungen, als Hauptgrundfr die
Reform. Zudem begns-tige die Entscheidung des Mi-nisterium die sehr
viel teurerenKnast-Einkaufsmglichkeiten.
.&/ Knftig gibt es fr die Inhaftierten in den
NRW-Haftanstalten keine Geschenke an Weih-nachten oder anderen
Anlssen. MONTAGE/FOTO: PREUSS
INFO$
Lothar Dzialdowski Gefng-nisseelsorger an der JVA-Detmold
befrwortet dieneue Regelung. Die sei zwarsehr umstritten, doch es
gibteine kriminelle Industrie, diesichdaraufspezialisierthat,
inOriginalverpackungen Dro-gen hinter die Gefngnis-mauern zu
schmuggeln, sagtDzialdowski.
0 $ , (1
Detmold(ero).DerHimmelmitvielen bunten Sternen sowie
einglcklicher Nikolaus, der vieleGeschenke unter den
Weih-nachtsbaum gelegt hat: So stelltsich Alina Kasper (6) aus
Det-mold Heiligabend vor. DieGrundschlerin ist mit ihremBild die
Siegerin des groen LZ-Malwettbewerbs Mein Weih-nachten, an dem sich
mehr als300 Kinder aus ganz Lippe be-teiligt haben. Und als
Danke-schn gibt es fr alle Teilneh-mer eine Freikarte fr die
LZ-Sondervorstellung in der Film-
welt Lippe in Lage am 6. Januarum13Uhr. DieKinder knnensich auf
einen spannenden Filmfreuen, sagt Betreiber VolkerPannenbecker.
Zudem werdendie Weihnachtsbilder in derFilmwelt Lippe
ausgestellt.Erwachsene, die gemeinsammitdem Nachwuchs den Film
an-schauen mchten, mssen al-lerdings eine Kinokarte kaufen.Wie
Alina auf ihren Sieg reagierthat, lesen Sie auf :!$.
2 & 2
)20/ -
3$4
Lemgo (sb). Eine Lemgoer Fa-milie ist am Montag Gaunernauf den
Leim gegangen und hatdabei einen vierstelligen Geld-betrag
verloren. Die Lemgoerberwiesen das Geld in der ir-rigen Annahme,
sie htten beieinem Gewinnspiel eine hohefnfstellige Summe
gewonnen.Die Betrger meldeten sich
telefonisch bei der Familie, dienach Angaben der Polizei kei-nen
Verdacht hegte, da siewirklich an einem Gewinnspielteilgenommen
hatte. Sie for-derten rund 6000 Euro vorabfr Aufwendungen und
Bear-beitung. Das Geld sollte auf einKonto der Western-Union-Bank
berwiesen werden.In der Folge meldeten sich
telefonisch stndig angeblicheMitarbeiter von
involviertenUnternehmen bei diesem Ge-winnspiel, um zu
besttigen,dass alles seine Richtigkeit hat-te, schreibt die
Polizei. Sogareine angebliche Polizeibeamtinaus Lemgo sei darunter
gewe-sen und tatschlich seien imDisplay Rufnummernteile
derPolizeiLemgo,nmlich(05261)9332 und (05261) 9330, er-schienen.Was
die Familie nichtwusste: Die Nummer der Po-lizei ist unterdrckt und
wirdimDisplay nie angezeigt.Und tatschlich: Als die Fa-
milienunselbstKontaktmitderPolizei aufnahm, stellte sichheraus,
dass die Angaben falschwaren. Die Polizei Lemgo warnie in die
Gewinnabwick-lung involviert gewesen. DieLemgoer versuchten, die
Geld-berweisung sofort zu stop-pen. Doch es war zu spt: DieSumme
war aber schon amMontagnachmittag in Bulgari-en abgehoben
worden.Die Polizei frchtet, dass die
Betrger weiter aktiv sein wer-denundwarntvorGaunern,diemit
persnlichen Daten derOpfer und einer zusammenge-strickten Legende
immer wie-der an das Bargeld andererkommen.
# 5$$ $Kuratoriumsvorsitzender Dr. Knig: Immer mehr Menschen
sind auf Hilfe angewiesen
Kreis Lippe (te). Die Caritas-stiftung fr Lippe und Bad Pyr-mont
hat Geld ausgeschttet.Nach eigenen Angaben wur-den in der jngsten
Kuratori-umssitzung insgesamt 2000Euro vergeben. Ein Jugendli-cher,
der als Flchtling ohne
Familie in Lippe lebt, erhieltGeld fr eineBusfahrkarte
nachPaderborn. Dort besucht er dasBonifatius-Frderzentrum, dasdie
Integration von Flchtlin-gen frdert und auf
einenHauptschulabschluss vorbe-reitet. Weil der junge Mann
nicht mehr schulpflichtig ist,bernehmen die Behrden dieKosten
nicht. Die Caritasstif-tung untersttzeMenschen,
beidenenandereHilfennichtmehroder nicht ausreichend griffen.Alle
Ertrge wrden dafr ver-wendet, betont Dr. Bernhard
Knig, Leiter des ehrenamtli-chen Kuratoriums. Dennochreichten
die Mittel der Stiftungnicht aus. Weitere Zustiftun-gen seien
notwendig, um wir-kungsvoll arbeiten zu knnen.Stiftungen seien auch
fr vieleErblasser sinnvoll, so Knig.
)&
Kreis Lippe (sb). Die IG BauOstwestfalen-Lippe startet inLippe
die Aktion Faire Arbeit Jetzt: Fr unbefristete Arbeitmit
Perspektive. Dabei infor-miert die Gewerkschaft, unterwelchen
Bedingungen Arbeit-geber einen Job als befristeteBeschftigung
anbieten drfen.Ebenso geht es um die Rechte,die Jobber auf Zeit
haben.Unter der Hotline (0391)
4085232 (Montag bis Freitagvon 7 bis 20 Uhr, Samstag von9 bis 16
Uhr) werde Betroffe-nen, die auf dem Bau, in derBaustoffbranche, in
der Ge-budereinigung oder in gr-nen Berufen arbeiten, eine
Be-ratung eines regionalen Exper-ten vermittelt. Unter der
Tele-fonnummer knne auch derInfo-Flyer Befristet beschf-tigt Deine
Rechte geordert.
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Dezember
24.Mittwoch
KREIS LIPPELIPPISCHE LANDESZEITUNG Nr. 299 Mittwoch/Donnerstag,
24./25. Dezember 2014 9
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Von Marianne Schwarzer
Daswar ein klassischesEigentor: Der Brief derWohnbau Detmold an
dieFraktionschefs htte eigent-lich Druck auf die Stadtver-waltung
Blomberg ausbensollen, um die Genossen-schaftswohnungen
vorzwangsweisen Einquartie-rungen von Flchtlingen zuschtzen. Das
Gegenteil istpassiert, denn fr BlombergsPolitiker geht die
Mensch-lichkeit vor. Gut so!So ungeschickt die Genos-
senschaft auch agiert hat, soskandals das Anwaltsschrei-ben auch
formuliert ist: Eswre falsch, derWohnbauDetmold eine
generelleFremdenfeindlichkeit zu un-terstellen. Sie ist dafr ist
siebekannt uerst bedacht aufdasWohl ihrer Mieter undden Frieden in
ihren Husern.Die Geschftsfhrung ist an-scheinend berzeugt, dass
dieEinquartierung von Flcht-lingen in die Genossen-schaftswohnungen
automa-
tisch zu Problemen fhrt.Anders sind ihre Schreibennicht zu
deuten. Aber dage-gen kann dieWohnbau eineMenge tun.
Kommunikationheit hier das Zauberwort:Warum spricht die
Genos-senschaft nicht mit ihren b-rigenMietern, und warumtraut sie
ihnen nicht zu, dasssie hilfsbedrftige Familienunter ihre Fittiche
nehmen?Sie knnten den Neuan-kmmlingen sogar helfen,sich auf
Mieterpflichten wiedie deutsche Flurwoche ein-zustellen.Wenn sich
dieWohnbau
und die Stadt Blomberg einigsind, knnen sie gemeinsamals Mittler
vor Ort dienen.Natrlich mssten sie daraufachten, ob die
Konstellationjeweils passt und im Kon-fliktfall reagieren. Es
werdenmehr Flchtlinge kommen.Aber wie heit es so schn? Die Lipper
lassen keinen al-lein.
IHK wirbt mit Rdiger Koch das 200. Mitglied der
Standortkampagne
Leopoldshhe (sew). RdigerKochhatKundschaft in der gan-zen Welt,
aber woher die Warekommt, kann kaum einer geo-grafisch einordnen.
Lippe?Where is it? Zeit also, die Re-gion mal ins rechte Licht zu
r-cken. Zum Beispiel mit derStandortkampagnederIHK.Diewitzigen
Sprche auf den Plaka-ten haben dem LeopoldshherUnternehmer so gut
gefallen,dass er als 200. Mitglied mit-macht.Lippe hat viele
starkemittel-
stndische Unternehmen, wasgar nicht so wahrgenommenwird, sagt
Koch. Die Wurzelnseiner Firma liegen in Chem-nitz, ab 1958 wurden
Maschi-nen in Bielefeld berholt undkonstruiert. Als der Platz dort
zuknapp wurde, es keine passendeGewerbeflche gab, und in Lip-pe
massiv fr die Gewerbean-siedlung geworben wurde, zog
Koch um. Vor allem die Nhezur Autobahn hat damals denAusschlag
gegeben, erinnertsich der Firmenchef.Werbung ist das Schlssel-
wort fr ihn,wenner aufdiePla-katkampagneder
Industrie-undHandelskammer Lippe zu Det-mold zu sprechen komm