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Lunge. Alveolus Lunge Hyperventilation von Griechisch ὑ πέρ „über“ und Lateinisch ventilare „fächeln“ über den Bedarf gesteigerte Lungenbelüftung.

Apr 06, 2016

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Ella Böhmer
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• Hyperventilation von Griechisch ὑπέρ „über“ und Lateinisch ventilare „fächeln“

- über den Bedarf gesteigerte Lungenbelüftung. - Sie geht mit einer Abnahme des Kohlenstoffdioxid-Partialdruckes (CO2)- und einem pH-Anstieg (respiratorische Alkalose) im Blut einher.

• Kußmaul-Atmung nach dem deutschen Biologen und Internisten Adolf Kußmaul

- krankhaftes (pathologisches) Atmungsmuster, - stark vertiefte, normalfrequente Atmung wegen Übersäuerung des Blutes

(diabetisches Koma, metabolische Azidose).

Atmungsformen

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• Schlafapnoe-Syndrom (SAS)- Atemstillstände (Apnoen) während des Schlafs- ausgeprägte Tagesmüdigkeit bis hin zum Einschlafzwang (Sekundenschlaf)- eine Reihe weiterer Symptome und Folgeerkrankungen- Die Atemstillstände führen zu einer verringerten Sauerstoffversorgung und zu- wiederholten Aufweckreaktionen (als automatische Alarmreaktion des Körpers)

• Schnappatmung- schwere lebensbedrohliche Atemstörung, die oft dem Atemstillstand vorausgeht- einzelne schnappende Atemzüge, zwischen denen lange Pausen liegen Ursachen- Überdosierung von Schlafmitteln oder Opiaten- Schwere Lungenerkrankung - Schwere Herzinsuffizienz - Stark hochgedrückte Zwerchfelle durch ein Bauchproblem

Atmungsformen

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Schluckauf - lat. Singultus = Schluchzen, Röcheln

• reflektorische Einatmungsbewegung (Kontraktion) des Zwerchfells• wobei die Einatmung durch plötzlichen Stimmlippenverschluss unterbrochen wir• Dadurch entsteht ein deutliches Geräusch (der Hickser).

Krankhafte Atemgeräusche durch Verengung der Luftwege bezeichnet man als Stridor (lat., Plural Stridores, wörtlich „Zischen“, „Pfeifen“).

Atmungsformen

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Stridor

Formen:

• Inspiratorischer Stridor- Atemgeräusch beim Einatmen- typisch für Verengung oder Verlegung der oberen Atemwege (Kehlkopf, Luftröhre,

Hauptbronchien)- Bsp. für Ursachen: Epiglottis, Krupp, Pdeudokrupp, Schilddrüsenvergrößerung

(Struma), Fremdkörperaspiration, gutartige oder bösartige Tumore im Bereich der Atemwege oder an Organen im Mediastinum, einseitige oder doppelseitige Stimmbandlähmung.

• Exspiratorischer Stridor- Atemgeräusch beim Ausatmen- typisch für obstruktive Lungenerkrankungen, wie z. B. Asthma bronchiale

Atmungsformen

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DefinitionDas Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen.

Bei schwerer Luftnot kann Todesangst aufkommen.

Arten von Dyspnoe: • Belastunsdyspnoe

- unter Belastung auftretend• Sprechdyspnoe

- bereits Sprechen macht Schwierigkeiten• Ruhesdyspnoe

- in Ruhe kommt es zur Atemnot• Orthopnoe

- Stärkste Dyspnoe, die einen Einsatz der Atemhilfsmuskulatur in aufrechter Haltung nötig macht.

Dyspnoe

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Einteilung

• Grad I: Atemnot bei größerer körperlicher Anstrengung (Treppensteigen).

• Grad II: Atemnot bei langsamen Gehen in der Ebene.

• Grad III: Atemnot bei leichten Tätigkeiten (An- und Auskleiden).

• Grad IV: Atemnot in Ruhe(Ruhedyspnoe)

Dyspnoe

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Ursachen

• Lungenerkrankung- Asthma bronchiale, Pleuraerguss, Pneumothorax, …

• Herzerkrankung- Linksherzinsuffizienz, Lungenödem, …

• Einengung der Trachea- z.B. durch einen Tumor, …

• Rippenfraktur, Thoraxdeformität- Skoliose, …

• Anämie

• Enzephalitis (Hirnentzündung)

• Psychische Ursache- Hyperventilationstetanie bei Angst, Aufregung

Dyspnoe

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Zyanose = Blausucht

bläuliche Verfärbung von Haut und Schleimhäuten• zuerst an Lippen und an den Nägeln erkennbar• aufgrund eines O2-Defizits im Blut.

Zyanose

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• Bradypnoe- verlangsamt Atmung z.B. bei Hirndruck

• Tachypnoe- beschleunigte Atmung

Atmungstypen

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BGA

Messung von• Sauerstoff (O2)• Kohlendioxid (CO2)• pH-Wert• Puffersubstanzen im arteriellen Blut

Unterscheidung von zwei Stadien der Ateminsuffizienz

• Partialinsuffizienz- O2-Partialdruck (pO2) im Blut ist vermindert und der Patient zyanotisch.

• Globalinsuffizienz- O2-Partialdruck im Blut ist vermindert, Kohlendioxid-Partialdruck (pCO2)

erhöht, es liegt eine respiratorische Azidose vor.

Blutgasanalyse

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Sauerstoffgabe

Vor Sauerstoffgabe Analyse der Blutgase

• Bei respiratorischer Partialinsuffizienz ist O2-Gabe komplikationslos.

• Bei respiratorischen Globalinsuffizienz (z.B. chronische Bronchitis) ist die Steuerung des Atemantriebs verändert. Die Atmung wird einzig durch den O2-Mangel geregelt, da der Körper die ständige CO2-Erhöhung gewöhnt ist Bei unkontrollierter O2-Gabe fällt der Atemantrieb weg O2-Gabe nur unter regelmäßiger BGA Kontrolle.

Blutgasanalyse

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Definition:Entzündung der oberen Atemwege von der Luftröhre bis in die Bronchien, meist durch Viren, seltener durch Bakterien oder Pilze verursacht

Ätiologie:• Viren (meist Adeno-Virus) und Mykoplasmen• Im Rahmen anderer Erkrankungen (z. B. Keuchhusten)• Pilze• Reizstoffe (z. B. Gase)

Akute Tracheo-Bronchitis

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Klinik•Hustenreiz•retrosternale Schmerzen•Husten•zäher, eher spärlicher Auswurf•eitriger Auswurf bei bakterieller Superinfektion

Begleitsymptome:

•Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen dagegen Symptome einer gewöhnlichen Erkältung Schnupfen, Niesen, Halsbrennen

Akute Tracheo-Bronchitis

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Differentialdiagnosen:• Common Cold (gewöhnliche Erkältung)• Pneumonie• aber auch alle anderen pulmonalen Erkrankungen

 

Komplikationen:• Bronchopneumonie• sekundäre bakterielle Infektion

Akute Tracheo-Bronchitis

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Diagnostik:

• Anamnese• Klinik und Labor• seltener weiterführende Diagnostik notwendig

- Sputum, Bronchoskopie, CT, …

Akute Tracheo-Bronchitis

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Therapie

• Virale Bronchitis- Allgemeinmaßnahmen

o Brustumschläge, Schwitzkuren, Inhalationen- Medikamente

o Sekretolytika, Mukolytika

• bei bakterieller Superinfektion: - Antibiotika

• bei Pilzinfektionen- zusätzlich Gabe von Antimykotika

• Reizgas-Inhalation- stationäre Aufnahme- Cortison-Spray

Akute Tracheo-Bronchitis

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Häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit!!

(5. Stelle der Todesursachenstatistik)

 

DefinitionAkute oder chronische Entzündung der Lunge, die den Alveolarraum und/oder das Interstitium betrifft.

Pneumonie

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Epidemiologie• Rund 90 % sind bakteriellen Ursprungs

• Die Inzidenz (= Anzahl neuer Erkrankungsfälle) wird auf 1-11/pro 1000/Jahr geschätzt

• bei Altenheimbewohnern ca. 68 -114 Fälle/1000 Personen Dies entspricht etwa 400.000–600.000 Fällen/Jahr in Deutschland

• Über 30 % der Erkrankten müssen ins Krankenhaus- davon 10 % auf die Intensivstation (d. h. ca. 3 % aller ambulant erworbener Pneumonie). häufigere stationären Aufnahme als Herzinfarkt (132.000) oder Hirninfarkt (162.000)

• Ca. 20.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an einer Pneumonie

• Die Kosten dürften mehr als 500 Millionen Euro pro Jahr betragen

• Häufigste Erregern1. Pneumokokken mit rund 25 bis 45 % der AEP2. Haemophilus influenzae (5 bis 20 %). 3. Mycoplasma pneumoniae (5 bis 15 %) vor allem bei jüngeren Menschen

Pneumonie

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Risikogruppen• Grunderkrankungen der Lunge

- z. B. COPD, Mukoviszidose, Bronchiektasen, oder Lungenemphysem.

• allgemeine Abwehrschwäche- z. B. bei HIV-Infektion, Chemotherapie, Immunsuppression, Krebs, Diabetes mellitus oder

Alkoholismus.

• Allergien

• alte Menschen

• kleine Kinder

Pneumonie

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Risikofaktoren• Aspiration von Magensäure, Speiseresten, Öl, Wasser, Fremdkörpern (Aspirationspneumonie)

• Bettlägerigkeit (durch die flache, behinderte Atmung).• Intubation oder Tracheotomie (vor allem fehlende mukoziliäre Clearance)• Tabakrauchen• Strahlenpneumonitis bei Strahlenexposition.• Lungenembolien (Infarktpneumonie).• Verlegung eines Bronchus, z. B. durch ein Bronchialkarzinom („Krebspneumonie“).• akute Herzinsuffizienz mit konsekutivem Rückstau des Blutes („Stauungspneumonie“).• Duschen mit Warmwasser

- das nicht per Durchlauferhitzer direkt vor dem Duschen erwärmt wurde, sondern das bei zu niedriger Temperatur in einem Warmwasserspeicher lagerte und in dem sich Legionellen-Bakterien stark vermehren konnten. Diese Bakterien sind dann im Wasser-Luft-Aerosol („Wasserdampf“) in der Luft des Duschraumes und werden dort vom Duschenden eingeatmet.

Pneumonie

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Einteilung:

• Primäre Pneumonie- ohne prädisponierende Vorerkrankungen- meist durch Pneumokokken

• Sekundäre Pneumonie- infolge oder begünstigt durch Bettlägrigkeit, kardiale Stauung, chron. obstruktive

Bronchitits, Alkoholismus, Diab. mellitus, Immunschwäche- Erreger meist Hämophilus, Streptokokken, Klebsiellen, Staphylokokken, gramneg.

Problemkeime.

Pneumonie

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Einteilung:

• Atypische Pneumonie- Klinisch und radiologisch definiert- grippeähnlicher, langsamer Beginn- häufig fehlende Leukozytose- Mißverhältnis zwischen geringem Auskultationsbefund und positivem Röntgenbefund!

• Typische Pneumonie- akuter Beginn mit hohem Fieber, Leukozytose- Klinik: Nasenflügelatmen, Tachypnoe, Tachycardie- Erreger fast immer Pneumokokken.

Pneumonie

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Einteilung:

• Ambulant- eine im täglichen Leben außerhalb eines Krankenhauses erworbene Pneumonie- abgekürzt AEP - ambulant erworbene Pneumonie- bzw. engl. CAP - community acquired pneumonia)- Dazu zählen auch Pneumonien, die in Alten- oder Pflegeheimen erworben wurden- Häufige Erreger

o Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae, Chlamydia pneumoniae und Legionellen.

• Nosokomial- im Krankenhaus erworbene Pneumonie- engl. HAP = hospital acquired pneumonia)- erst mehr als 2 Tage nach stationärer Aufnahme und bis zu 14 Tage nach Entlassung- Häufigste Erreger

o Pseudomonas aeruginosa, Enterobacter, E. coli, Proteus, Serratia, Klebsiella pneumoniae (Friedländer-Pneumonie)

Pneumonie

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Diagnostik:• Anamnese

- Familie, berufliche Exposition (Kundenkontakt,…), Auslandsaufenthalt, …

• Klinik und körperliche Untersuchung!!

• Labor- BKS beschleunigt, Leukozytose, Linksverschiebung- Antikörpersuche und Erreger-DNA im Blut bei V.a. virale Erkrankung- Urin-Untersuchung bei V.a. Legionellen und Pneumokokken

• Bildgebung- Röntgen, CT der Lunge, Ultraschall des Pleuraspalts (Pleuraerguß)

• Erregernachweis- im Blut (Blutkultur), Sputum, Trachealsekret, Bronchialsekret, bronchoalveoläre Lavage (Pilze, Parasiten)

• Lungenbiopsie

Pneumonie

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Pneumonie

Typisches Röntgenbild einer Lobärpneumonie

Computertomographie (CT) des Brustkorbs bei bilateraler Pneumonie mit Ergüssen, Kavernen und Abszedierungen

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Pneumonie

Röntgenbild mit atypischer Pneumocystis-Pneumonie

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Therapie:

• Antibiotikum• ausreichende Flüssigkeit bei Fieber!!• Zunächst Bettruhe• sonstige Möglichkeiten der Fiebersenkung (z.B. Wadenwickel,…)• Sekretolytika• Atemgymnastik• evtl. Sauerstoff• frühzeitige Mobilisation

Pneumonie

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Komplikationen• Mittelohrentzündung, Gehirnhautentzündung• Schock• Abszess• Akutes progressives Lungenversagen (ARDS – acute respiratory distress syndrom)

• Pleuraempyem (Eiteransammlung im Bereich des Brust-/Rippenfells außerhalb der Lunge)

• Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung im Bereich des Brust-/Rippenfells außerhalb der Lunge)

• Sepsis („Blutvergiftung“)

• systemische Entzündungsreaktion des Organismus (SIRS - systemic inflammatory response syndrome)

Pneumonie

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Spezialformen• Pneumocystis jirovecii (früher: Pneumocystis carinii) – Pneumonie

- häufigste Erstmanifestation der HIV-Infektion- mit 85% die häufigste opportunistische Infektion bei AIDS (Therapie mit Cotrimoxazol)

• Lungenentzündung mit Herpesviren (Zytomegalie-, Varizella-Zoster-, Herpesvirus)- Gabe von Virostatika („Aciclovir“, „Ganciclovir“)

• Pilzpneumonien- bei Immunsupprimierten und bei langandauernder Antibiotikagabe: Gabe von Amphotericin B

• Aspirationspneumonien- Absaugen des Aspirats, Entfernen von Fremdkörpern

• Legionellenpneumonie- vor allem bei älteren Menschen- Übertragung durch Duschen und Klimaanlagen- Gabe von Makroliden

Pneumonie

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Prognosein hohem Grade abhängig von der Einteilung

• Primäre, ambulant erworbene Pneumonien haben eine gute Prognose- die Letalität liegt durchschnittlich unter 0,5 %, sofern keine zusätzlichen Risikofaktoren vorliegen

• Sekundäre und nosokomiale Lungenentzündungen haben eine ausgesprochen schlechte Prognose

Zur Einschätzung gibt es die Prognosescore CRB-65 und CURB-65• Beim CRB-65 wird je 1 Punkt gegeben für:

- Confusion (Verwirrung),- Respiratory rate (Atemfrequenz) > 30/min,- Blutdruck unter 90 mmHg systolisch oder unter 60 mmHg diastolisch und- Alter von 65 Jahre oder älter.

Der CRB-65 wird vor allem in der ambulanten Praxis verwendet• er hilft bei der Entscheidung, ob eine stationäre Therapie notwendig ist. • bei 1Punkt in Abhängigkeit von den Gesamtumständen stationär• ab 2 Punkten ist eine stationäre Therapie indiziert• Schätzwerte für die Letalität

Pneumonie

0 Punkte 1–2 %

1–2 Punkte 13 %

3–4 Punkte 31,2 %

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Vorbeugung

• Impfung gegen Pneumokokken- empfohlen für Patienten mit geschwächtem Immunsystem

• Jährliche Grippeimpfung- empfohlen für Personen über 60 Jahren- und mit berufsbedingtem Kontakt zu vielen Menschen

o Pflegepersonal, Kindergartenpersonal, Verkäufer

• Haemophilus-influenza-Impfung

• Optimale Behandlung von Risikoerkrankungen

• Verzicht auf das Rauchen

• Konsequentes Tragen von Atemmasken bei Berufen mit Staubexposition

Pneumonie

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Epidemiologie:

Nach dem Tuberkulosebericht der WHO („Global tuberculosis report 2013“) gab es im Jahr 2012• weltweit 8,6 Millionen Neuinfektionen und• 1,3 Millionen Todesfälle• Damit hat sich die Zahl der Todesfälle seit 1990 um 45 % verringert

- laut Lungenliga Schweiz sind es jedoch drei Millionen Todesfälle pro Jahr

Fälle pro 100000 Einwohner• USA/Italien 10• Deutschland, Frankreich 15-20• Rußland 50-100• Afrika, Asien > 100

Tuberkulose

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Tuberkulose

Jahr Inzidenz D Gemeldete Fälle (Neuerkrankungen) D Inzidenz CH Gemeldete Fälle

(Neuerkrankungen) CH Inzidenz A Gemeldete Fälle (Neuerkrankungen) A Inzidenz DDR

 1940  156,8 109.508 (Reichsgebiet) ca. 100 3.127 nur Zahlen für das Reichsgebiet

1950 277 137.721 (nur BRD) ca. 8200 ca. 500

1960 126,6 70.325 (nur BRD) ca. 4600 ca. 210

1970 79,3 48.262 (nur BRD)   2.850 * ca. 80

1980 42,1 27.845 (nur BRD) 1.396   2.191 *

1990 19,6 12.184 (nur BRD) 18,4 1.278 20,4   1.521 *

2000 11,0 9.064 8,7 629 15,3 1.226

2006 6,5 5.402 6,9 520 10,8 894

2007 6,1 5.020 6,3 478 10,7 891

2008 5,5 4.543 6,7 520 9,9 817

2009 5,4 4.444 7,1 556 8,4 697

2010 5,4 4.388 6,9 548 8,2 688

2011 5,3 4.317 7,1 577 8,2 687

2012 5,2 4.200 6,0 486 7,7 648

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Erreger:

Tuberkulosebakterien sind Stäbchenbakterien.

Kennzeichen• Säurefestigkeit• langsame Vermehrung• Persistenz in den Zellen

Inkubationszeit

• 4-12 Wochen 

Tuberkulose

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Infektion• Primärinfektion

• Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch• Atemwege sind wichtigste Eintrittspforte.

• Post-Primär-TBC• Endogene Reinfektion: Resistenzmindernde Faktoren führen zu einer Reaktivierung

lebender Tuberkelbakterien, die in verkalkten Narben "schlummern" (Mehrzahl der Tbc-Fälle in D).

Tuberkulose

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PathogeneseInfektion mit Tuberkelbakterien führt dann zur Erkrankung, wenn Zahl und Virulenz der TB hoch ist und die Resistenz des Infizierten gering ist.

Resistenzmindernde Faktoren mit erhöhtem Tuberkuloserisiko:• Malnutrition, höheres Lebensalter, Streß• Langzeittherapie mit Steroiden, Immunsuppressiva, Zytostatika• Diabetes mellitus• Alkoholismus• Drogenabhängige (v.a. Crack und Cocain)• HIV-Infektion, AIDS• Lymphome, Leukosen• Magenresektion

Bei intaktem Immunsystem erkranken nur 3 % der Infizierten, bei AIDS-Patienten beträgt das Risiko 10 % jährlich

Tuberkulose

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Klinik:Primärtuberkulose:• Nach Kontakt mit Erregern nach 5-6 Wochen Primärkomplex (Lymphbahn und

regionärer LK), meist klinisch unbemerkt, in 50% einzige Manifestation der Tbc. Später oft nachweisbar als Verkalkung in der Lunge.

• Evtl. subfebrile Temperaturen• Husten• Nachtschweiß• Appetitlosigkeit• Erythema nodosum (rotblaue, schmerzhafte knotige Hautareale meist an den

Schienbeinen)

Tuberkulose

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Komplikationen:• Einschmelzung des Herdes mit bronchogener Streuung (Pat. infektiös) +

Hiluslymphknotentuberkulose• Pleuritis exsudativa ("nasse" Rippenfellentzündung)• Miliartuberkulose: Streuung der TB in Lunge, Meningen, Leber/Milz, Nieren

etc. mit - Pulmonaler Form: feinkörnige Fleckschatten im Röntgenbild- Meningealer Form: Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit

• Postprimäre Tuberkulose bei endogener Reinfektion- in 85% der Fälle pulmonal

Tuberkulose

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Diagnose• Anamnese

- Familie, Umgebung, resistenzmindernde Faktoren

• Klinik- Allgemeinsymptome, Lungensymptome, Labor (BSG erhöht)

• Röntgen- Thoraxbild und evtl. CT

• Bakteriologische Untersuchung- Sputum, Magensaft, Urin, Bronchoskopie mit Mikroskopie und Kultur

• Evtl. Histologie• Tuberkulintest

- Intrakutantest nach Mendel-Mantoux- Quantiferon-Test

Tuberkulose

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Lungenkaverne

Granulom

Tuberkulose

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Therapie

• Allgemeinmaßnahmen- wie Behandlung (resistenzmindernder) Begleiterkrankungen- Alkohol- und Rauchverbot- symptomatische Therapie (z.B. Antitussiva)

• Antituberkulotika- Isoniazid, Rifampicin, Ethambutol, Streptomycin, Pyrazinamid- Kombinationsbehandlung: 4er Kombination über 2 Monate, dann- 2er Kombination (meist Isoniazid und Rifampicin) über 4 Monate- Resistenzbildung möglich

• Evtl. Resektion- bei erfolgloser Therapie und großen Kavernen

Tuberkulose

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Prognose

• Abhängig von resistenzmindernden Begleiterkrankungen• von einer frühzeitig einsetzenden Therapie• Über 90% der Infektionen sind klinisch unauffällig.

Tuberkulose

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Definition Chronische Bronchitis

Erkrankung über mindestens zwei Jahre,

die in jedem Jahr für mindestens 3 Monate

an den meisten Tagen mit Husten und Auswurf einhergeht

Chronische und chronisch obstruktive Bronchitis

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Pathogenese• Vermutlich genetische Prädisposition• Einwirkung von Noxen, v.a. Rauchen führt dann zur Erkrankung• Je mehr Zigaretten, desto schwerer Bronchitis und desto schneller schreitet sie voran.

Geringe Ventilation in den Alveolen Verengung der Pulmonalarterien Druckanstieg im kleinen Kreislauf und Rechtsherzbelastung Rechtsherzinsuffizienz

Weitere Faktoren, die eine chronische Bronchitis begünstigen• wiederholte Infekte• Luftverschmutzung (Smog)• Asthma bronchiale u.a.m.

Chronische und chronisch obstruktive Bronchitis

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Klinik• Leitsymptom:

- meist bereits über Jahre und Jahrzehnte bestehender Husten und Auswurf (zäher, grauglasiger Schleim)

• Atemnot (Dyspnoe)- erst, wenn sich eine Verengung der Atemwege (Obstruktion) einstellt

• Patienten sind fast ausnahmslos Raucher- z.T. heftige Hustenattacken.

• Bei bakterieller Superinfektion wird das Sekret gelblich eitrig• Stetige Verschlechterung der Symptomatik mit immer häufiger werdenden

Superinfektionen• Allgemeinzustand wird kontinuierlich schlechter

Chronische und chronisch obstruktive Bronchitis

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Diagnose• Anamnese• Untersuchung

• Rasselgeräusche bei der Auskultation

• Lungenfunktion• Bei fortgeschrittener Erkrankung Obstruktion

• Blutgasanalyse• zunächst sinkt p02 (Sauerstoff) im Blut ab

respiratorische Partialinsuffizienz• dann steigt pC02 (Kohlendioxid) an

respiratorische Globalinsuffizienz

Chronische und chronisch obstruktive Bronchitis

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Therapie• Vermeiden von inhalativen Schadstoffen, v.a. Rauchen• ß2-Sympathomimetika

- erweitern Atemwege bei Obstruktion, v.a. als Spray, im akuten Zustand als Inhalation (z.B. Sultanol, Berodual)

• zusätzlich Anticholinergika als lnhalation (z.B. Atrovent)• Theophyllin-Präparate

- erweitern Bronchien, stimulieren Atemantrieb (z.B. Bronchoretard)

• Cortisonpräparate- wirken antiallergisch, gegen Entzündung, abschwellend; Anwendung als Tablette und als

Spray

• Bei lnfekten Antibiotikagabe

Chronische und chronisch obstruktive Bronchitis

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Prognose

Hängt ab von der Entwicklung, dem Ausmaß und Fortschreiten der Obstruktion ab,

die weiter zur respiratorischen Insuffizienz und zur Rechtsherzbelastung führt

Todesursache häufig akute Atemwegsinfekte mit Rechtsherzversagen

Chronische und chronisch obstruktive Bronchitis

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Emphysematöse Veränderungen

Chronische und chronisch obstruktive Bronchitis

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Definition

• Asthma ist eine reversible Atemwegsverengung infolge Entzündung und einem hyperreaktiven Bronchialsystem.

• Leitsymptom ist Dyspnoe.

Asthma bronchiale

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Ätiologie• Allergisches Asthma: (10%)

- Sensibilisierung des Atemwegssystems durch Umwelt-Allergene

• Nicht-allergisches Asthma (10%)- Infektion- Chemisch- oder physikalisch-ausgelöstes Asthma z. B. Staub- Anstrengungsasthma- Pseudoallergisch z.B. Reaktion auf Schmerzmittel (Aspirin)

• Mischform aus allergischem/nicht-allergischem Asthma (80%)

Häufigkeit• Kinder 7-10%, Geschlechtsverhältnis m : w 2:1• Erkrankung bei allergischem Asthma im Formenkreis der atopischen• Erkrankungen (Asthma bronchiale, Neurodermitis, allergische Rhinitis)

Asthma bronchiale

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Pathogenese• allergisches Asthma/Mischform

- Hyperreaktives Brochialsystem- Entzündungsreaktion der Bronchialschleimhaut- Bronchospasmus- Schleimhautödem- Hypersekretion eines zähen Schleims

 Auslöser eines Asthma-Anfalls• Antigenexposition• körperliche Anstrengung• kalte Luft• Infekte• Medikamente

Asthma bronchiale

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Klinik• Leitsymptom

- anfallsweise auftretende Atemnot mit Schwierigkeit der Patienten, die eingeatmete Luft auszuatmen verlängerte Ausatemzeit

• quälender Hustenreiz• Herzrasen (Tachykardie)• Aufsitzen der Patienten• Einsatz der Atemhilfsmuskulatur

Asthma bronchiale

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Typische sitzende Körperhaltung mit Lippenbremse bei Dyspnoe

Asthma bronchiale

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Diagnostik:• Anamnese (insbes. Vorgeschichte)• klin. Untersuchung

- Auskultation: trockene Rasselgeräusche: Brummen, Giemen- Perkussion: ggf. hypersonorer Klopfschall

• Labor- Entzündungsparameter erhöht

• EKG- schneller Herzschlag, Zeichen der Rechtsherzbelastung

• Rö-Thorax- Überblähung, ggf. auch Infiltrate nachweisbar

• Lungenfunktion- Ausatmungszeit verlängert- Ausatmungsgeschwindigkeit verkürzt.

Asthma bronchiale

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Diagnose eines hyperreagiblen Bronchialsystems• Bodyplethysmographie

- Vitalkapazität - VKo Gesamtvolumen der ein- und ausgeatmeten Luft ()

- Einsekundenkapazität - FEV1o das in einer Sekunde bei forcierter Ausatmung ausgeatmete Volumen

- Tiffeneau-Werto FEV1-Wert geteilt durch den VK-Wert - FEV1/VC

• Peak flow - Protokoll/24h• Provokation mit bronchospastisch wirkender Testsubstanz

- Methacholintest, Histamintest

Asthma bronchiale

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Allergiediagnostik

• Allergieanamnese• Karenzversuch, Reexpositionstest• Hautteste, z.B. Pricktest (Intrakutantest)• Immunolog. Diagnositk• lnhalativer Allergenprovokationstest

Asthma bronchiale

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Komplikationen• Status asthmaticus

• Lungenemphysem

• Rechtsherzbelastung

• Respiratorische Insuffizienz

Schweregrade des Asthmas:

Schweregrad Symptom Ausatmungsgeschw.I = leichtgradig häufer als 3x/Woche 60-80%

ll= mittelgradig mehrfach tgl und nachts 50-60%

lll= schwer ständig <50%

Asthma bronchiale

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Therapie• Kausal

- Meidung der auslösenden Substanz

• Symptomatisch- bronchodilatorische Medikamente (z.B. Sympatikomimetika und Theophyllinpräparate)- Entzündungshemmende Medikamente (z.B. Cortison, Cromoglycinsäure)

 

Prognose

• Asthma bei Kindern- Ausheilung in > 50% d.F.

• Asthma bei Erwachsenen- Ausheilung in ca. 20% und Heilung in 40% d.F.

Asthma bronchiale

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Häufigkeit• 25% aller Karzinome• Inzidenz 60/100.000/Jahr• m:w.: 3:1• häufigster Tumor beim Mann

Bronchialkarzinom

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Ätiologie• Karzinogene

- Zigaretteninhalation- andere die Lunge schädigende Karzinogene z. B. Asbest- Arbeitsstoffe wie Nickel, Chrom-Verbindungen

• Andere Risikofaktoren- Lungennarben (Narben-Ca)

• Genetische Disposition

Pathogenese• Bei Disposition

Karzinogene Latenzzeit Tumormanifestation

Bronchialkarzinom

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Klinik • Im Frühstadium keine typischen Symptome• Unspezifische Frühsymptome:

- Husten- Dyspnoe- Thoraxschmerz

• Spätsymptome:- Hämoptysen- B-Symptomatik (Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust)

• Tumorverdächtig: - Asthma u. Bronchitis mit kurzer Anamnese- rez.Pneumonien und therapieresistente lnfektionserkrankungen im Alter > 40 Jahre

Inoperabilität bei Rekurrensparese, N. phrenicus-Lähmung und Pleuraexsudat

Bronchialkarzinom

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Diagnostik• Anamnese• Klinik - Untersuchung• Rö-Tx - Vorsicht bei jeder Lungenverschattung• CT• Bronchoskopie mit Entnahme von Biopsien mit histologischer und zytologischer

Aufarbeitung• Diagnostik von Metastasen

Differentialdiagnostik eines Lungenrundherdes:• Maligne

- Bronchial-Ca (40%)- Isolierte Metastase (10%)

• Beninge (gutartig)• Tuberkulom 25%

Bronchialkarzinom

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Bronchialkarzinom

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Leukozyten beim Phagozytieren einer Asbestfaser

Bronchialkarzinom

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Therapie• Chirurgie

• Strahlentherapie

• Zytostatikatherapie

• Palliative Therapieverfahren (z. B. Stenteinlage)

Bronchialkarzinom

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Prognose schlecht

• 5-Jahre-Überlebensrate aller Patienten 5%• Fast 2/3 aller Fälle sind nach der Aufnahme in die Klinik inoperabel

Würden alle Menschen auf der Welt auf Rauchen verzichten,

gäbe es 1/3 weniger Krebserkrankungen auf der Welt!

Bronchialkarzinom

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Epidemiologie

• eine der häufigsten Erbkrankheiten

• häufigste angeborene Stoffwechselerkrankung der weißen Bevölkerung Europas und Nordamerikas 1:2500

Mukoviszidose (zystische Fibrose – CF)

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DefinitionAutosomal-rezessive Erbkrankheit,

die die Chloridkanäle der sezernierenden Epithelien betrifft.

Dies führt zu einer Sekretion von zähflüssigem Sekret.

Betroffen sind alle exokrinen Drüsen, insbesondere Pankreas und Lunge (weniger Gallenwege, Dünndarm und Schweißdrüsen).

Pathologisches Gen (Punktmutation) auf dem langen Arm des Chromosoms 7

Mukoviszidose

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Symptome• Pankreas: exokrine Pankreasinsuffizienz (Durchfälle und Maldigestion)

• Atemwege: keuchhustenähnlicher Husten , Bronchialinfekte, Emphysem, pulmonale Hypertonie, respiratorische Insuffizienz)

• Leber/Gallenwege: intra- und extrahepatische Cholestase (biliäre Zirrhose)

• Darm: Mekonium-Ileus (Mekonium = intrauterin gebildeter Stuhl) bei der Geburt (durch Verschluss des Darmlumens mit zähklebrigem Mekonium)

• Gedeihstörungen und mangelnde Gewichtszunahme des Kindes

Mukoviszidose

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Diagnose:

• Anamnese• Bestimmung des Natrium- und Chloridgehaltes im Schweiß = salziger

Hautgeschmack

Mukoviszidose

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keine kausale Therapie möglich - symptomatische Therapie• Lunge

- Mukolyse und Drainage des zähen Sekretes, Massagetherapie, Krankengymnastik, Inhalationstherapie, antibiotische Behandlung der Bronchialinfekte, Atemschulung Sauerstoff-Therapie, Lungentransplantation

• Pankreas- Pankreasenzymsubstution

• Leber/Gallenwege- Ursodesoxycholsäure bei biliärer Zirrhose (verbessert die Ausscheidung von

Gallensäuren; Hemmung der Cholesterinabsorption)

• Darm- bei Verstopfung: Spülung (mit Polyethylenglykol)

außerdem: Betreuung in Spezial-Ambulanz, Selbsthilfegruppen

Mukoviszidose

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Prognose:• Bisher

- mittlere Lebenserwartungo bei Frauen 25 Jahreo bei Männern 30 Jahre

• Jetzt- auch Lebensalter >40 Jahre keine Seltenheit mehr

Mukoviszidose

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Definition• Luftansammlung im Pleuraraum

Ätiologie• Idiopathisch (80 % junge Männer)• Chron. obstruktive Lungenerkrankungen, TBC, Karzinom• Traumatisch (z. B. Pleurapunktion, Unfall)

Pneumothorax

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Klinik • Einseitige stechende Thoraxschmerzen• Husten, evtl. Dyspnoe• Hypersonorer Klopfschall, kein Atemgeräusch

Komplikation• Spannungspneumothorax

Pneumothorax

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Diagnostik• Röntgen-Thorax in Exspiration

Pneumothorax

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Pneumothorax im Röntgen

und im CT

Pneumothorax

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Therapie• Spontane Resorption abwarten• Ggf. Drainageanlage mit Dauersogbehandlung

• Spannungspneu Pleurapunktion der betroffenen Seite (2/3. Rippenzwischenraum)

Pneumothorax

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Definition• Verschluss einer Lungenarterie durch Einschwemmen eines Embolus

(=abgelöster Thrombus).

Häufigkeit• 10% aller Verstorbenen hat LE im Autospiebefund• 1-2 % der stationären Patienten bekommen eine LE• Häufigste Ursache mütterlicher Letalität in der Schwangerschaft

(Industrieländer)

• Nur ¼ der tödlichen LE werden vor dem Tod diagnostiziert

Lungenembolie

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Lokalisation• Rechte Arteria pulmonalis (rechter Lungenunterlappen) 

Ätiologie• v. a. tiefe Beinvenenthrombose (TVT), selten Herzthromben bei VHF• Vorsicht: oft fehlen klinische Zeichen der TVT, nur 25 % zeigen

Symptome 

Auslösende Faktoren• Morgendliches Aufstehen• Pressorische Akte (Toilettengang)• Plötzliche körperliche Anstrengung

Lungenembolie

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Pathophysiologie:• Verschluß der Lungenarterie

Rechtsherzbelastung Shuntperfusion Sauerstoffmangel u. a. im Herz Herzvorwärtsversagen Kreislaufschock 

• Nur in 10% kommt es zu Lungeninfarkten da Anastomosen der Vasa privata mit Pulmonalarterien bestehen

Lungenembolie

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Klinik• Akute Symptome

- Dyspnoe, Tachykardie (90%)- Thoraxschmerzen (70%)- Angst, Beklemmungsgefühl (60%)- Husten, evtl. Hämoptysen (50%)- Schweißausbruch (30%)- Synkope, Schock (15%) 

oft Verlauf in Schüben mit Schwindel, Synkopen, Fieber, Tachykardie

Lungenembolie

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Komplikationen• Pleuritis, Pleuraerguß• Lungeninfarkt mit Hämoptysen, Infarktpneumonie, Abszess• Rechtherzversagen• Embolierezidive (in 30% ohne Antikoagulation)• Chronische Rechtsherzinsuffizienz

Lungenembolie

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Diagnostik• Anamnese• Blutgasanalyse (Hypoxie, Hypokapnie, Hyperventilation, Alkalose)• EKG (SIQIII-Typ)• Röntgenthorax (Keilförmiges Infiltrat)• Echokardiographie (rechtes Herz dilatiert)• Lungenperfusionsszintigraphie (Perfusionsausfall)• Computertomographie (Thrombusnachweis in größeren

Gefäßstämmen)• Pulmonalisangiographie (Darstellung des Gefäßabbruches)

Lungenembolie

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Lungenembolie

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Therapie• Bettruhe (10 Tage)• Initial intensivmedizinische Überwachung• Sauerstoffgabe, ggf. Intubation und Beatmung• Analgesie (z. B. Pethidin)• Therapeutische Heparinisierung (Heparin)• Katecholamine (Dopamin, Doputamin)• Thrombolysetherapie (St. III/IV mit Streptokinase,rt-PA)• Notfallembolektomie

Lungenembolie

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DefinitionLokalisierte intravitale Gerinnung von Blutbestandteilen im Bereich der tiefen Beinvenen

↔ oberflächliche Venenthombose mit Entzündung = Thrombophlebitis

Inzidenz• 200/100000 Einwohnern pro Jahr

häufige Erkrankung

Tiefe Beinvenenthrombose

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ÄtiologieVirchow`sche Trias:1. Gefäßwandveränderungen

• Entzündlich• Traumatisch (lange liegende Venenzugänge, ZVK, Zytostatikagabe) 

2. Veränderungen der Blutzusammensetzung• Erhöher Hämatokrit (zu viele rote Blutkörperchen)• Thrombozytosen (zu viele Blutplättchen)• Mangel an physiologischen Hemmern der normalen Blutgerinnung

- AT III-Mangel, Protein S und C-Mangel, APC-Resistenz

3. Blutströmungsverlangsamung• Immobilisation (postoperativ)• Langes Sitzen (Economy-class-syndrome)• Herzinsuffizienz• Lokale Abflussbehinderung

- z. B. Tumore, Halsrippe bei Paget-von-Schroetter-Syndrom

Tiefe Beinvenenthrombose

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Weiterhin begünstigende Faktoren

• Östrogene (Pille, Schwangerschaft)• Rauchen• Weibliches Geschlecht• Höheres Lebensalter

Tiefe Beinvenenthrombose

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KlinikBei flottierendem Thrombus oft keine oder nur geringe Beschwerden! 

Frühzeichen• Spannungsgefühl, „Muskelkater“ v. a. bei Tieflagerung der Extremität• Waden- und Fußsohlenkompressionsschmerz (Meyer-, Payr-, Homans-

Zeichen)

• Geschwollene, überwärmte, livide verfärbte Extremität distal der Thrombose 

Sonderform• Phlegmasia coerulea dolens: Schock, Gangrän, Lungenemboliegefahr, hohe

Letalität

Tiefe Beinvenenthrombose

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Diagnostik• Anamnese• Klinik• Sonographie

- Große inkompressible Venen, echoreiches Lumen

• Duplexsonographie- kein Blutfluß in der Vene erkennbar

• Phlebographie- venöse Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel und Röntgenbild

• Suche nach Gerinnungsstörungen- AT-III, Protein C/S, APC-Resistenz, Anti-Phospholipid-AK

• Tumorsuche

Tiefe Beinvenenthrombose

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Tiefe Beinvenenthrombose

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Differentialdiagnose• Thrombophlebitis• Erysipel

- bakterielle Weichteilinfektion der Haut durch Streptokokken

• Lymphödem

Tiefe Beinvenenthrombose

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Komplikationen

• Lungenembolie (ca. 30-50% der Pat. mit einer „hohen“ Thrombose)• Postthrombotisches Syndrom (CVI)

- chronisch venöse Insuffizienz mit vermehrter Hautvulnerabilität und Pigmentierung- Ulcera bei ca. 50 % der Pat. nach 10-15 Jahren

• Thromboserezidiv

Tiefe Beinvenenthrombose

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Postthrombotisches

Syndrom

Tiefe Beinvenenthrombose

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Therapie

• Basistherapie- Bettruhe für 7 Tage (außer isolierte Wadenthrombose)- Hochlagerung der Extremität- Kompressionstherapie: zuerst Wickeln dann Kompressionsstrumpf Neu: unter Antikoagulation keine Bettruhe mehr erforderlich 

• Antikoagulation- Heparingabe, nachfolgend- Marcumar p.o. für 3-6 Monate - bei Gerinnungsdefekt ggf. lebenslang

Tiefe Beinvenenthrombose

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Therapie

• Thrombolyse- Bei Mehretagenthrombose zur Vermeidung postthromb. Syndroms- Kosten-/Risikenabwägung (Blutung, Lebensalter, Thrombose < 7-10 Tage) 

• Operative Thrombektomie• Behandlung der Risikofaktoren

- Absetzen von Östrogenen- Behandlung Herzinsuffizienz- viel trinken bei langem Sitzen- Gymnastik- Thrombosestrümpfe

Tiefe Beinvenenthrombose

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Insektenstich im Mundraum

Rasches Anschwellen im Mund und Rachenbereiches.Ursache:

Teilweise oder komplette Verlegung der Atemwege.

Symptome: Schmerzen

Schocksymptome

Pfeifende Einatemgeräusche

Atemnot bis hin zum Atemstillstand

Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit

Herzkreislaufstillstand

Kreislauf: Normaler bis erniedrigter Blutdruck.

Notfälle

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Maßnahmen:

- Notruf (Veranlassen)

- Massive Sauerstoffgabe

- Gabe oder Gurgeln von kalten Wasser (Bewusstseinsklarer Patient)

- Lutschen von Eiswürfeln

- Hals von außen kühlen

- Gegebenenfalls beatmen

Betreuung:

- Ständige Kontrolle der Vitalfunktion

- Psychische Betreuung

- Wärmeerhalt

Notfälle

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Fremdkörper in der Trachea (Luftröhre)

Teilweise oder komplette Verlegungder Atemwege durch Fremdkörper

Symptome: Atemnot oder Atemstillstand

Angst, Unruhe

Zyanose (Blaufärbung der Haut infolge Sauerstoffmangels)

Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit

Herz-Kreislauf-Stillstand

Kreislauf: Meist normaler bis erniedrigter Blutdruck

Ursache:

Notfälle

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Maßnahmen:

- Notruf (Veranlassen)

- Säugling/Kleinkind mit dem Bauch und Kopf nach unten auf den Oberschenkel legen (Sandwichgriff)

- mit der flachen Hand zwischendie Schulterblätter schlagen

- Erwachsenen mit herunterhängendem Oberkörper mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter zur Auslösung von Hustenstößen schlagen

bei Erwachsenen als letzte Möglichkeit Heimlich-Handgriff anwenden

- Heimlich-Handgriff: Helfer fasst dem Erstickenden von hinten unter den Achselhöhlen durch, verschränkt beide Hände zu einer Faust und legt diese auf den Bauch des Erstickenden, kurz unterhalb des Brustbeins

Notfälle