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Markus Reindel, Johny Isla Cuadrado 2001: “Los Molinos und La Muña. Zwei Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Südperu / Los Molinos y La Muña. Dos centros administrativos de la cultura Nasca en Palpa, costa sur del Perú.” Beiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie 21, 241-319. Mainz. The archaeological journal Beiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie (Contributions to General and Comparative Archaeology) is published annually by Verlag Phillip von Zabern, Mainz, Germany. Printed copies can be purchased via your local bookseller (ISSN 0170-9518) or directly from the publisher: www.zabern.de, e-mail: [email protected], fax: +49-89-12151616.
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Los Molinos und La Muña. Zwei Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Süd-Peru / Los Molinos y La Muña. Dos centros administrativos de la cultura Nasca en Palpa, costa sur del

May 13, 2023

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Page 1: Los Molinos und La Muña. Zwei Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Süd-Peru / Los Molinos y La Muña. Dos centros administrativos de la cultura Nasca en Palpa, costa sur del

Markus Reindel, Johny Isla Cuadrado 2001:

“Los Molinos und La Muña. Zwei Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Südperu / LosMolinos y La Muña. Dos centros administrativos de la cultura Nasca en Palpa, costa sur del Perú.”Beiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie 21, 241-319. Mainz.

The archaeological journal Beiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie (Contributions toGeneral and Comparative Archaeology) is published annually by Verlag Phillip von Zabern, Mainz,Germany. Printed copies can be purchased via your local bookseller (ISSN 0170-9518) or directlyfrom the publisher: www.zabern.de, e-mail: [email protected], fax: +49-89-12151616.

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Im Jahr 1996 begann die Schweizerisch-Liech-tensteinische Stiftung für Archäologische For-schungen im Ausland (SLSA) ein Projekt unterLeitung von Markus Reindel (Kommission fürAllgemeine und Vergleichende Archäologie desDeutschen Archäologischen Instituts, KAVA,Bonn) und in Zusammenarbeit mit Johny IslaCuadrado (Instituto Andino de Estudios Ar-queológicos, INDEA, Lima), das zum Erhaltund zur Erforschung von Bodendenkmälern derNasca-Kultur, insbesondere ihrer Bodenzeich-nungen, beitragen sollte 1. Ziel des Forschungs-vorhabens war es, erstmals die Bodenzeichnun-gen, die sich kilometerweit auf der Oberflächedes Wüstenbodens des Nasca-Gebietes hinzie-hen, in einem größeren Gebiet detailliert undvollständig zu kartieren und sie im Kontext mitprähistorischen Siedlungen zu untersuchen. Zudiesem Zweck wurde der untere Bereich desPalpa-Tales, eines der nördlichen Täler desEinzugsgebietes des Rio Grande (de Nasca), alsForschungsgebiet ausgewählt. Dort finden sichin einer gut abgrenzbaren geographischen Ein-

Markus Reindel / Johny Isla Cuadrado

Los Molinos und La Muña. Zwei Siedlungszentren der Nasca-Kultur in Palpa, Südperu *

Roxana Gómez Torres, Augusto Nayra Carrillo, Eliz-abeth Enriquez Tintaya, Ernesto Lázaro Torres, Leoni-das Izarra Foronda, Patricia Donayre F. (UniversidadNacional Mayor de San Marcos, Lima), Antonio Ga-monal M., Patricia Habetler F. (Pontificia UniversidadCatólica del Perú, Lima), Brigitte Gubler (Zürich),Michael Zwiker (Eidgenössische Technische Hochschu-le, Zürich), Lucio Caballero (Lima), Enrique Muñoz(Lima), José Palomino Noa (Palpa), Irmtrud Wagner(Forschungsstelle Archäometrie der Heidelberger Aka-demie der Wissenschaften am Max-Planck-Institut, Hei-delberg). Außerdem waren während der Dauer derFeldarbeiten etwa 30 Grabungshelfer aus der unmittel-baren Umgebung der Fundorte ständig mit großem Eiferim Einsatz.

Wir möchten an dieser Stelle allen Personen danken,die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben,insbesondere den Verantwortlichen des staatlichenKulturinstitutes (INC). Unser Dank gilt ebenfalls denVertretern des INC in der regionalen Vertretung desDepartementes Ica, der Verwaltung der Gemeinde Palpasowie allen Freunden und Interessierten, die das Projekttatkräftig unterstützt haben. In besonderer Weise gehtunser Dank an den Landwirt Oscar Tijero, der einengroßen Teil seines Anwesens im Palpa-Tal für dieUnterbringung der Grabungsmannschaft sowie für dieEinrichtung von Büros, Kleinfundelabors und Lagerräu-men zur Verfügung stellte, die Projektarbeiten stets mitviel Interesse begleitete und uns in allen Situationen mitRat und Tat zur Seite stand. Auch in diesem Jahrverfolgten die Bewohner von Palpa die archäologischenArbeiten mit viel Interesse und brachten ihre Hoffnungzum Ausdruck, daß die Ergebnisse der Forschungsar-beiten in Zukunft dauerhaft der Öffentlichkeit zugäng-lich gemacht werden könnten.

1 In einem ersten Vorbericht wurde die erste Phase desProjektes mit Prospektionen, Testgrabungen, Vermes-sungen und Siedlungsstudien beschrieben (Reindel/Isla/Koschmieder 1999). Weitere Teilberichte finden sich inReindel 1997, Reindel/Isla/Koschmieder 1998, Reindel/Isla 1999a, 1999b und 2000.

* Für die archäologischen Arbeiten in den Jahren 1998 und1999 waren die Genehmigungen von der peruanischenDenkmalbehörde erteilt worden (Instituto Nacional deCultura, Resolución Directoral Nacional N° 361–98 und463–99). An den Arbeiten waren außer den Projektlei-tern Markus Reindel und Johny Isla Cuadrado folgendePersonen beteiligt: Klaus Koschmieder (Freie UniversitätBerlin), Karsten Lambers (Universität Bonn), LeonidVelarde (Universität Genf), Edwin Blas Carranza (Uni-versidad Nacional de Trujillo), Juan C. De La Torre,

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Abb. 1. Karte des unteren Palpa-Tales mit den Fundorten Los Molinos und La Muña. – Mapa del valle bajo delrío Palpa con los sitios Los Molinos y La Muña.

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heit eine große Anzahl vorspanischer Siedlungs-reste in unmittelbarer Nähe oder in Verbindungmit Bodenzeichnungen.

Die im Jahr 1997 vorgenommenen detaillier-ten Geländebegehungen im Untersuchungsge-biet, Vermessungen, Testgrabungen und dieAnalyse von Oberflächenfunden von 150 Fund-plätzen hatten ergeben, daß das Palpa-Tal zu-mindest von der mittleren Formativzeit (ca.600 v. Chr.) bis zum Ende der vorspanischenZeit (1532 n. Chr.) durchgehend besiedelt war(Reindel/Isla/Koschmieder 1999; Reindel/Isla1999b). Es konnte nachgewiesen werden, daßdie frühesten Bodenzeichnungen in der spätenFormativzeit (400–200 v. Chr.) angelegt wordenwaren. Sie entwickelten sich in der frühen undmittleren Nasca-Zeit (0–400 n. Chr.) zur vollenBlüte. Die letzten Geoglyphen wurden gegenEnde der Nasca-Zeit (600 n. Chr.) angefertigt.

Für die Nasca-Zeit konnte eine große Anzahlvon Siedlungen registriert werden, die sich gleich-mäßig entlang der Talränder des äußerst frucht-baren Anbaugebietes entlangzogen, das durchden Zusammenfluß von Rio Grande, Rio Palpaund Rio Viscas gebildet wird. Die hohe Sied-lungsdichte und die gleichmäßige Verteilung derSiedlungen ist ein Beweis dafür, daß die Bevöl-kerung der Nasca-Kultur in der Lage war,durch Bewässerung die natürlichen Ressourceneiner ansonsten äußerst lebensfeindlichen Um-welt optimal zu nutzen und so zu Wohlstandzu kommen.

Eine komplexe Bewässerungswirtschaft istnur von einer Gesellschaft zu bewerkstelligen,die zumindest über grundlegende Organisati-onsmechanismen verfügt. Übergeordnete, einegrößere Region betreffende Organisationsfunk-tionen sind in der Regel an zentralen Ortenangesiedelt. Im Siedlungsbild der Täler von RioGrande und Rio Palpa zeichnet sich ein hier-archisches Siedlungsmuster ab, das die Existenzsolcher zentralen Orte bestätigt. Neben Wei-lern, Dörfern und kleineren Zentren mit Groß-architektur gab es für die Siedlungsperioden derNasca-Zeit jeweils nur ein Zentrum, welchesaufgrund der erkennbaren architektonischenMerkmale als Siedlungs- und Verwaltungszen-trum angesehen werden konnte. Dies waren die

beiden Orte Los Molinos und La Muña. DerFundort Los Molinos ließ sich aufgrund derOberflächenfunde tentativ in die frühe Nasca-Zeit (0–200 n. Chr.) datieren. In der mittlerenNasca-Zeit (200–400 n. Chr.) hatte sich das Sied-lungszentrum offenbar zu dem nahe gelegenenOrt La Muña verlagert. Im Gegensatz zu denkleinen Siedlungen mit einfacher Steinarchitek-tur ließen sich an diesen beiden Zentren Teilevon geplant angelegter Großarchitektur ausLehmziegeln identifizieren. In unmittelbarerNähe beider Orte befinden sich Bodenzeich-nungen.

Es ist anzunehmen, daß sich in diesen Sied-lungszentren Menschen, die vom unmittelbarenNahrungserwerb freigestellt waren und sich sospezialisierten Tätigkeiten widmen konnten, derOrganisation nicht nur von Bewässerung, Land-wirtschaft und Handel, sondern auch von re-ligiösen Kulten widmeten. Wenn es auch nochkeinen eindeutigen Beleg gibt, so ist dochanzunehmen, daß auch die Bodenzeichnungenin der unmittelbaren Umgebung dieser Siedlun-gen im Zusammenhang mit religiösen Kultenstanden.

Seit dem Beginn der 60er Jahre wird dieFrage diskutiert, ob und in welcher Form dieTräger der Nasca-Kultur gesellschaftlich orga-nisiert waren. J. H. Rowe, E. Lanning, D. Proulxsind überzeugt, daß ein zentralistischer Staat mitseiner Hauptstadt in Cahuachi, im Nasca-Tal,existierte (Strong 1957: 32; Rowe 1963: 11;Lanning 1967: 117; Proulx 1968: 96). Nach derAnsicht von P. Carmichael, K. Schreiber undH. Silverman sind die materiellen Zeugnisse derNasca-Kultur dagegen Produkte einer kaumorganisierten und wenig hierarchisch geglieder-ten, bäuerlichen Bevölkerung, die in kleinen,gleichwertigen politischen Einheiten lebte, sichallerdings durch ein besonders entwickeltesKunsthandwerk auszeichnete (Carmichael 1995:179˜f.; Schreiber 1998: 262; Silverman 1993:341). Als einziger bedeutender Ort wird Cahua-chi, im Nasca-Tal, angesehen. In der Tat befin-den sich dort auf einer Fläche von mehrerenQuadratkilometern beeindruckende Großbau-ten aus Lehm und Lehmziegeln. Cahuachi solljedoch nach dieser Vorstellung ein Pilgerzen-

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trum gewesen sein, welches nur zu wenigenAnlässen bevölkert worden, ansonsten aber sied-lungsleer gewesen sein soll (Silverman 1993:300˜f.).

Fragen zur Gesellschaftsstruktur und Kul-turgeschichte im Nasca-Gebiet sind aufgrunddes derzeitigen Publikationsstandes zur Nasca-Kultur schwer zu beantworten. Der auf gesi-cherten archäologischen Grunddaten beruhen-de Kenntnisstand über die Nasca-Kultur istdürftig. Im Nasca-Gebiet sind nur wenige Gra-bungen mit aussagekräftigen Befunden publi-ziert worden. In den meisten Fällen handelt essich um Grabfunde, nur in Einzelfällen wurdenSiedlungsbefunde in kleinen Grabungsflächendokumentiert (Strong 1957: 25˜.; Silverman1993: 116˜f., 143˜f.; Orefici 1988). Von den seit1984 laufenden Ausgrabungen am größtenFundort Cahuachi sind bisher noch keine de-taillierten Befundvorlagen veröffentlicht wor-den. Der weitaus größte Teil der kulturge-schichtlichen Interpretationen zur Nasca-Kul-tur stützt sich auf Untersuchungen an denreichhaltigen Beständen von Museumsmaterial,das zumeist aus undokumentierten Raubgra-bungen stammt.

Es ist daher ein grundsätzliches Anliegen deshier beschriebenen Projektes, mehr über dieLebensverhältnisse der Menschen zu erfahren,die die materiellen Güter der Nasca-Kultur, diefeine polychrome Keramik, die kunstvoll gefer-tigten Textilien, die Bauwerke aus Stein undLehmziegeln und die berühmten Bodenzeich-nungen der Nasca-Kultur hervorgebracht ha-ben. Ziel des hier beschriebenen Projektes ist es,zur Erforschung der Umweltbedingungen derNasca-Kultur, deren Siedlungsmuster, Archi-tektur, Wirtschaft, Nahrungsgrundlage, Grab-sitten sowie der sozialen und religiösen Verhält-nisse beizutragen. Erst auf einer solchen Grund-lage sollte es möglich sein, sich auch derBeantwortung der sehr komplexen Frage derDeutung der Bodenzeichnungen im Nasca-Gebiet nähern zu können.

Nach den vorausgehenden Prospektionsar-beiten, Kartierungen und Testgrabungen in denJahren 1996 und 1997 wurden im Rahmen desArchäologischen Projektes Palpa in den Jahren

1998 und 1999 großflächige archäologischeAusgrabungen an den beiden SiedlungszentrenLos Molinos und La Muña vorgenommen.Gleichzeitig wurde unter der Leitung vonA. Grün vom Institut für Geodäsie und Pho-togrammetrie der ETH Zürich die Kartierungdes Geländes und der Bodenzeichnungen imUntersuchungsgebiet mit modernsten photo-grammetrischen Methoden fortgesetzt (Grün etal. 2000). Die Feldarbeiten dauerten im Jahr1998 von April bis Juli, anschließend folgten bisFebruar 1999 intensive Auswertungsarbeiten.Im Jahr 1999 wurde von Juli bis Oktoberausgegraben. Die Laborarbeiten dauerten bisFebruar 2000.

Nach der Publikation des ersten Vorberich-tes über die Ergebnisse der Siedlungsstudienund ersten Kartierung von Geoglyphen imRahmen des Archäologischen Projektes Nasca-Palpa soll der vorliegende Bericht einen Über-blick über die an den beiden Fundorten LosMolinos und La Muña durchgeführten Ausgra-bungen, über den gegenwärtigen Stand derArbeiten und deren vorläufige Ergebnisse ge-ben. Eine detaillierte Analyse der Funde undBefunde sowie die Einordnung der Ergebnissein die wissenschaftliche Diskussion zur Kultur-geschichte der Nasca-Kultur ist für späterePublikationen vorgesehen. Dort sollen auch dieErgebnisse der Kartierung der Geoglyphen undderen Analyse im kulturellen Kontext unterBerücksichtigung aller Ergebnisse des For-schungsprojektes diskutiert werden.

Ausgrabungen in Los Molinos

Der Fundort Los Molinos liegt im unterenTalbereich des Rio Grande, nahe dem Zusam-menfluß mit dem Rio Palpa und dem RioViscas. Die drei Flußtäler bilden gemeinsameine weite Schwemmebene, die die ausgedehn-teste Anbauzone im gesamten Nasca-Gebietdarstellt. Die Nähe des einzigen ständig wasser-führenden Flusses im Nasca-Gebiet, des RioGrande, macht diese Anbauflächen zu einerausgesprochenen landwirtschaftlichen Gunstzo-ne. Diese wirtschaftliche Vorrangstellung war

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wohl bereits in vorspanischer Zeit das Motiv fürdie Anlage von Siedlungen mit zentralen Funk-tionen in diesem Talbereich.

Der Fundort Los Molinos erstreckt sichentlang eines Hangfußes der sogenannten „Crestade Sacramento“, eines Bergausläufers der West-abdachung der Anden, auf dessen Hochflächensich zahlreiche Bodenzeichnungen befinden undder die zentrale Achse des Untersuchungsgebie-tes des hier beschriebenen Forschungsvorha-bens bildet. In vielen der Raubgräberlöcher imzentralen Bereich von Los Molinos waren bereitswährend der Begehungen und Vermessungender Feldkampagne 1997 Reste von Lehmziegel-mauern auf einer Fläche von etwa 200 m × 100 mfestgestellt worden. Die Mauern waren nacheinem rechtwinkligen Grundmuster ausgerichtet,so daß von einer geplanten Anlage ausgegangenwerden konnte. Am östlich gelegenen Hangoberhalb der Gebäude waren die Reste einerLehmziegelmauer zu erkennen, die wohl ehe-mals den gesamten zentralen Bereich von LosMolinos umgab.

Im nördlichen Bereich von Los Molinos, vonden Bauten des zentralen Bereiches durch einTrockental getrennt, ließen sich an der Ober-fläche die Umrisse einer weiteren Plattformerkennen. Unmittelbar östlich davon, in nur100 m Entfernung, waren am Nordhang desTrockentales Geoglyphen in Form von Linien,Trapezen und einer Spirale zu sehen. Diesesetzten sich im weiteren Verlauf des Trocken-tales fort bis auf die planen Hochflächen desBergausläufers, wo sich die größten und ausge-prägtesten Geoglyphen von Palpa befinden. Dieabgesonderte Lage der Gebäude des nördlichenBereiches und die Nähe zu den Bodenzeichnun-gen ließen vermuten, daß es sich um Bautenbesonderer Funktion gehandelt haben könnte,die im Zusammenhang mit den Bodenzeichnun-gen genutzt worden waren.

Im Süden des Fundortes Los Molinos, imBereich des heutigen Weilers gleichen Namens,befindet sich eine große Freifläche, die einmalals Gräberfeld gedient hatte. Bei den Ausgra-bungen in dem Gräberfeld in diesem südlichenBereich sollte versucht werden, ungestörteGräber zu finden und bei gestörten Gräbern

Informationen über Grabformen und -inhaltezu sichern.

Die archäologischen Arbeiten in Los Molinosbegannen mit der Vermessung des Fundortes,der umgebenden Topographie und der nahegelegenen Bodenzeichnungen. In den für dieAusgrabung vorgesehenen Bereichen wurde einVermessungsraster eingerichtet, welches, ausge-hend von einer Grundlinie, die in das lokalegeodätische System eingehängt wurde, im ge-samten Grabungsgebiet vermarkt wurde. In derKampagne 1998 wurden zunächst die Deck-schichten bis zu den erhaltenen Mauerkronenabgetragen, dann orientierten sich die Grabungs-einheiten an den Gebäuden. In der Kampagne1999 wurden regelmäßige Einheiten von 5 oder10 m Breite und 5, 10 oder 15 m Länge angelegt.

Die größten Bauten ließen sich im zentralenTeil des Fundortes vermuten. Dort wurde einlanger Suchschnitt von 70 m Länge und 2 mBreite in ost-westlicher Richtung angelegt, umeinen ersten Einblick in Aufbau und Erhal-tungszustand der Gebäudereste zu erhalten. Derzentrale Grabungsbereich wurde als Sektor Abezeichnet. Im unteren Bereich des Sektors Awurden nördlich und südlich des zentralenSuchschnittes große Raumeinheiten freigelegt(Abb. 4, 5). Weiter östlich, im oberen Bereichdes Sektors A waren die Gebäudereste starkdurch Plünderungen zerstört. Jedoch auch dortkonnten mehrere Gebäudeeinheiten dokumen-tiert werden.

Eine weitere Grabungsfläche wurde am Süd-rand des zentralen Bereiches angelegt. Dortwaren an der Oberfläche Reste von mehrerenWänden aus Schilfrohr beobachtet worden, dieeine einfache Wohnbebauung vermuten ließen(Abb. 3, 14). Die Ausgrabung in diesem Bereichsollte Aufschluß über eine mögliche funktionaleDifferenzierung im Siedlungsbereich ergeben.

Im nördlichen Bereich des Fundortes (Sek-tor B) war an der Oberfläche eine große Platt-form von 15 m × 30 m Ausdehnung zu erken-nen (Abb. 9, 10). 1998 wurde der östliche Teildieser Plattform und die südlich davor liegendeFläche ausgegraben. 1999 wurde östlich davonweitergearbeitet. Dieser Bereich erschien viel-versprechender als die Oberfläche der Platt-

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form, da dort die meisten Befunde durch starkeErosion weitgehend zerstört waren. In dem1999 freigelegten Bereich kam eine weitere großeTerrassenanlage zutage, die aufgrund der Ober-flächenbefunde nicht zu vermuten gewesen war.

Der zentrale Bereich von Los Molinos

Als Ausgangspunkt für den 70 m langen, inOst-West-Richtung verlaufenden Suchschnitt imzentralen Bereich von Los Molinos wurdenzwei parallele Mauern im Westteil des SektorsA gewählt, die den Anfang eines langen Kor-ridors bildeten, der von Westen nach Ostenrampenartig anstieg (Abb. 4, 5). Im Verlaufe derGrabung zeigte sich, daß ausgehend von diesemKorridor mehrere Räume nach Süden undNorden erschlossen wurden. Die Räume ver-teilten sich auf fünf Terrassen, die von Westennach Osten anstiegen. Der Korridor reichte

vom untersten Niveau bis zur dritten Terrasse.Die Böden im Korridor waren mehrfach erneu-ert worden, was zeigt, daß er häufig und überlange Zeit genutzt worden war. Wie die Aus-grabungen jenseits des modernen Fahrweges imwestlichen Bereich des Fundortes ergaben, setz-te sich die Bebauung auch dort fort. Wahr-scheinlich reichte sie bis unmittelbar an dasBewässerungsland beziehungsweise bis zu ei-nem Bewässerungskanal, der sich am Rand desAnbaulandes befunden haben muß.

Im Grabungsbereich nördlich des zentralenKorridors wurden drei große, rechteckige Räu-me ausgegraben, die auf unterschiedlichen Ter-rassen lagen. Die Räume, die von West nach Ostdie Bezeichnung Raum 1, 2 und 3 erhielten,waren durch L-förmige Zugänge mit Treppenverbunden. Die Durchgänge lagen auf einerLinie, jeweils im Zentrum der Breitseite einesRaumes.

Abb. 2. Blick von Süden auf den Fundort Los Molinos. In der Mitte der zentrale Grabungsbereich, im Hintergrundder Nordbereich. – Vista del sitio Los Molinos desde el sur. En el medio el sector central, al fondo el sector nortede las excavaciones.

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Abb. 3. Vermessungsplan des Fundortes Los Molinos. – Levantamiento topográfico del sitio Los Molinos.

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Die Erbauung der Räume ist anhand dervergesellschafteten Keramikfunde in die PhaseNasca 3 zu datieren. Für die Zeit der Nutzungder Bauten ließen sich zwei Umbauphasen inder frühen Nasca-Zeit und eine kurze Nachbe-siedlung in der Phase Nasca 5 feststellen. ZuBeginn der Bauaktivitäten war der Hang terras-siert worden, um horizontale Flächen für dieErrichtung der Gebäude zu schaffen. Auf derHangseite wurde der natürliche Untergrundausgehoben, auf der Talseite wurde eine Stütz-mauer gebaut und Füllmaterial aufgeschüttet.Dort sind die Mauern mehr als 2 m hoch. Dannwurden in einem Arbeitsgang alle Mauern er-richtet, die die Raumeinheiten umgrenzen, ein-schließlich der Türoffnungen und Durchgänge,die die Raumeinheiten verbanden. Die Mauernbestanden aus Lehmziegeln mit ovaler Grund-fläche und hoch gewölbtem Körper von etwa18–22 cm Länge, 12–16 cm Breite und Höhen

zwischen 27 und 32 cm. Die Ziegel bestandenzumeist aus mehreren übereinander gelegtenLehmschichten. Daneben gab es jedoch auchflachere Lehmziegel, die aus nur einem Lehm-klumpen bestanden.

Nach der Errichtung der Mauern wurde dererste Boden aus einer Schicht Lehm hergestellt,über die eine Schicht Flußsand gelegt wurde.Diese Sandschicht diente als eigentliche Bege-hungsschicht. Die Böden und deren Oberflä-chen waren in der Regel gut erhalten, nur anden Durchgängen waren sie zum Teil starkabgenutzt. Dort, wo sie dem stärksten Ver-schleiß ausgesetzt waren, waren sie mehrfachausgebessert worden.

In Raum 1 waren auf den ersten Boden dieaus Lehm gefertigten Basen von zwölf Pfeilerngesetzt. Die Pfeiler hatten ehemals ein stabilesDach aus Holzstämmen, Schilfrohr, Zweigenund wahrscheinlich einer Auflage aus Lehm

Abb. 4. Blick auf die Mauern im zentralen Bereich von Los Molinos. In der Mitte der Korridor, von dem aus dieangrenzenden Räume erschlossen wurden. – Vista de los muros en el sector central de Los Molinos. En el centrose ve el pasadizo que conduce a los cuartos adyacentes.

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Siedlungszentren der Nasca-K

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Abb. 5. Plan der ältesten Bauperiode der freigelegten Gebäude im Zentrum von Los Molinos. – Plano de la primera fase constructiva de los edificios excavados enel sector central de Los Molinos.

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getragen. Diese Art von Überdachung ist inNasca-Bauten nur selten zu finden. Bisher warensolche Pfeiler mit ausgearbeiteten Basen nur inCahuachi dokumentiert worden.

Raum 3 war in dieser ersten Bauperiodedurch eine schmale Wand in zwei Bereicheaufgeteilt worden, die deutlich unterschiedlicheNutzungsspuren aufwiesen. Während der nörd-liche Bereich sauber war und wenige Beschädi-gungen durch Abnutzung zeigte, konnten imsüdlichen Raum mehrere Herdstellen, vieleEssensreste und auffällig viele Fragmente vonGebrauchskeramik festgestellt werden. DieBöden waren in diesem Bereich wegen derintensiven Nutzung mehrmals erneuert worden.

Es muß sich also um einen Versorgungsbereich,wahrscheinlich ein Küche gehandelt haben. DerUnterschied zu den benachbarten Räumen läßtdarauf schließen, daß die Räume ohne markanteNutzungsspuren nur als Aufenthalts- oderRepräsentationsräume genutzt worden waren.

In der zweiten Bauphase, ebenfalls in derPhase Nasca 3, wurden in allen Räumen neueBöden angelegt. Damit gingen jedoch keineorganisatorischen oder funktionalen Verände-rungen einher. Die auffälligsten Veränderungendieser Bauphase lassen sich in Raum 1 feststel-len, wo vor der Anlage des neuen Bodens diePfosten – nicht jedoch deren Lehmbasen –entfernt wurden. Danach wurde ein neuer Bodenund eine Wand aus Schilfrohr mit Lehmbewurf(Quincha) parallel zur Nordwand gebaut.Mehrere regelmäßig gesetzte Pfostenlöcher zei-gen, daß der Raum auch in dieser Bauphase einleichtes Dach besaß, welches von dünnen Pfo-sten getragen wurde.

Wahrscheinlich wurden alle drei Räumewährend eines längeren Zeitraumes gleichzeitiggenutzt. Dann wurde der Durchgang zwischenRaum 1 und Raum 2 geschlossen. Danach wur-de Raum 1 individuell genutzt, möglicherweisezusammen mit anderen Räumen weiter nördlichoder gemeinsam mit dem zentralen Korridor.

In der dritten Bauphase wurden in Raum 1die dünnen Holzpfosten entfernt, von deneneinige zusammen mit der Schilf- und Lehm-wand verbrannt waren, eine dünne Füllschichtwurde aufgebracht und auf diese wiederum eineStampflehmschicht. In Raum 2 wurde zu dieserZeit der Boden nahe dem Durchgang zu Raum 3erneuert. In Raum 3 wurde die schmale Trenn-mauer abgerissen und ein neuer Boden gelegt,der nunmehr den gesamten Raum innerhalb derUmfassungsmauern abdeckte. Somit erhielt die-se Raumeinheit offenbar eine andere Funktionund wurde nicht mehr als Vorsorgungsbereichoder Küche genutzt.

Kurze Zeit nach diesem Umbau wurden dieRäume, ebenso wie der Rest der Siedlung,verlassen. Die Auflassung der Siedlung muß mitstarken Niederschlagsereignissen in Zusammen-hang gebracht werden, die eine Zerstörung derGebäude zur Folge hatte. An mehreren Stellen

Abb. 6. Kinder-Grab aus Los Molinos. Der Tote wurdein ein Tuch gehüllt und in einer großen Urne bestattet.– Entierro de un infante de Los Molinos. El muertoestaba envuelto en una tela llana y depositado en unaurna.

Seile aus PflanzenfasernSogas de fibra vegetal

UrneUrna

RohrstäbeCañas

GrabschachtPozo de la tumba

BestattungEntierro

FüllungRelleno

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waren deutliche Erosionsschäden an den Mau-ern zu beobachten. An anderen Stellen habensich starke Ablagerungen von feinen Sedimen-ten, aber auch von gröberem Material gebildet,welche von dem angrenzenden Berghang abge-spült worden waren.

Anschließend, in der Phase Nasca 4 undinsbesondere in der Phase Nasca 5, wurdenmehrere Gebäude des zentralen Bereiches zu-mindest zeitweise als Wohnplätze, später auchals Grabstätten wiederbenutzt. Dieser Momentließ sich deutlich in allen drei Räumen an einerStampflehmschicht ablesen, die über den Schuttder Mauern gelegt worden war. In Raum 2wurden vier Gräber angelegt, die die Böden undderen Unterfüllungen durchbrachen. Drei großeSchachtgräber waren bereits geplündert. DieBauweise dieser Gräber ist derjenigen der Grä-ber von La Muña ähnlich, sie sind jedochkleiner (s. u.). Sie lassen sich in die PhaseNasca 5 datieren und sind eindeutig später alsdie eigentliche Besiedlung des Fundortes ange-legt worden.

Die vierte Bestattung war ein ungestörtesKindergrab. Es befand sich östlich von Grab 2.Die Leiche war in ein einfaches Tuch eingehülltund in einen großen, 55 cm hohen Topf gesetztworden, der wohl schon zum Zeitpunkt derBestattung recht brüchig war, da er mit Schnü-ren zusammengehalten wurde (Abb. 6). AlsBeigaben fanden sich Bündel von Kräutern undBehälter aus Schilfrohr, aber keine diagnosti-schen Artefakte. Die Urne lag in einem zylin-drischen Grabschacht von 1 m Durchmesser,der von einer Schilfrohrmatte, einem einfachenGewebe mit bunten Stickereien und einer Lehm-schicht abgedeckt war. Über der Abdeckungfanden sich noch Baumwollknäuel und einfacheSteinwerkzeuge.

Nach der Anlage der Gräber müssen weitereStarkregenfälle niedergegangen sein, die nochgrößere Schäden und entsprechende Ablagerun-gen von Sedimentschichten, insbesondere anden Mauern, verursacht haben.

Bei den Ausgrabungen in der Erweiterungsüdlich des zentralen Korridors wurden fünfweitere Gebäudeeinheiten freigelegt (Abb. 5).Die unterste Raumeinheit war ein Vorhof

(Raum 1), auf der östlich darüberliegendenTerrasse befand sich eine weitere Einheit (Raum2), deren südliches Ende bisher noch nichtfestgestellt werden konnte. Bei der drittenRaumeinheit handelt es sich um einen Korridor,der den Vorhof mit dem höher liegenden Raumund ebenso mit dem zentralen Korridor ver-band. Die Räume 3 und 4 wurden nur in kleinenTeilbereichen ergraben. Dort waren die Raub-grabungen so stark, daß kaum noch Gebäude-teile erhalten waren.

Ebenso wie in dem Bereich nördlich deszentralen Korridors sind alle Raumeinheitensehr großzügig und mit monumentalen Mauernzu Beginn der Phase Nasca 3 errichtet worden.Wegen ihrer unerwarteten Größe konnte bisherkeine dieser Raumeinheiten vollständig ausge-graben werden. Bei der Ausgrabung konntendie gleichen Bauphasen festgestellt werden wieim Bereich nördlich des zentralen Korridors. Eswurden jedoch nur wenige Hinweise auf eineWiedernutzung in der Phase Nasca 5 festge-stellt.

Der größte Teil der horizontalen Oberflächedes Vorhofes wurde durch die Einebnung desGeländes erreicht. Nur an der Westseite mußteFüllmaterial eingebracht werden. Die Westmau-er war zum großen Teil durch Wasser- undnachfolgende Winderosion zerstört worden. Siekonnte daher nur zum Teil dokumentiert wer-den. Die Ostmauer war jedoch noch bis zu einerHöhe von etwa 1,50 m sehr gut erhalten. DerBoden des Vorhofes aus Stampflehm besaß eineunregelmäßige Oberfläche und war mit einerSchicht Flußsand bedeckt. Der Boden warauffällig sauber und zeigte relativ wenige Be-schädigungen und Reparaturen, während andereBöden in Los Molinos im Zuge der intensivenund langen Nutzung mehrfach erneuert oderrepariert worden waren. Wahrscheinlich wardieser Platz nur selten, möglicherweise nur zubesonderen Anlässen genutzt worden.

Östlich des Vorhofes lag auf einer erhöhtenTerrasse der Raum 2. Die Westseite diesesRaumes ist über 20 m lang. Der Südteil konntenoch nicht vollständig ausgegraben werden. DerRaum besaß zwei Eingänge: einen an derNordseite, vom zentralen Korridor her, und

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einen zweiten von der Hofseite her. In einerspäten Bauphase war der Eingang an derNordseite jedoch modifiziert worden. Im Un-terschied zu den meisten anderen Mauern vonLos Molinos befand sich unmittelbar vor denMauern im Innenraum eine Reihe von Schilf-rohr, die eine Art Verkleidung der Innenwandbildete. Der Boden von Raum 2 war starkzerstört. Auch dort lag eine Schicht feinenFlußsandes auf dem Stampflehmboden. Eskonnten mehrere Pfostenlöcher nachgewiesenwerden, die wohl ehemals ein Dach aus Holzund Schilf getragen hatten.

Der L-förmige Zugang an der Westseite vonRaum 2 führte über eine Treppe hinab zu einemKorridor, dessen Boden nach Süden rampenar-tig abfiel. Das Südende dieses Korridors wurdenicht ergraben. Es ist jedoch anzunehmen, daßdort eine Verbindung zu dem Vorhof bestand.Nach Norden führte der Korridor wiederum zudem zentralen, in West-Ost-Richtung verlau-fenden Korridor. Dadurch wurde eine durch-gehende Verbindung zwischen dem Vorhof undden anderen Räumen geschaffen.

In der zweiten Bauphase wurden nur einigewenige Umbauten vorgenommen. Auf demVorhof wurde der Boden erneuert. Er warähnlich wie der vorausgehende Boden aufge-baut und ebenfalls mit einer Schicht feinenSandes abgedeckt. Nahe der Ostmauer, wo ervon den Versturzschichten vor Erosion ge-schützt war, war er gut erhalten, im übrigenBereich des Vorhofes jedoch stark abgewa-schen. Im weiter oben liegenden Raum 2 wurdeder erste Boden weiter genutzt, nun allerdingszusammen mit Wänden aus Schilf und Lehm,die unmittelbar vor den Umfassungsmauerngebaut worden waren. In dieser Bauphasewurde der obere Raum offenbar durch leichteWände in mehrere kleine, überdachte Räumegeteilt. Die starken Raubgrabungen erlaubtenes leider nicht, weitergehende Details zurBauweise dieser Konstruktionen zu dokumen-tieren.

Der Korridor zwischen beiden Räumen wurdeweiterhin sowohl in Verbindung mit dem zen-tralen Korridor als auch mit dem L-förmigenZugang genutzt, der zu dem oberen Raum

führte. In dieser Bauphase wurde der breiteZugang verengt, indem eine Reihe Lehmziegelvor die Westmauer gesetzt wurde. Gleichzeitigwurde der L-förmige Zugang zu Raum 2 nachSüden verlängert. Dort wurde eine neue, längereTreppe gebaut. Leider hat die Wassererosiondiesen Bereich der Siedlung sehr stark zerstört,so daß ein direkter stratigraphischer Zusammen-hang mit dem oberen Raum nicht hergestelltwerden konnte.

Eine mögliche dritte Bauphase ließ sich nurin dem Korridor und in dem L-förmigen Zu-gang identifizieren, wo neue Böden angelegtwurden. Wahrscheinlich wurden die Böden andiesen Stellen häufiger erneuert, da sie intensivergenutzt worden waren und sich infolgedessenauch am schnellsten abnutzten. In dieser Bau-phase wurde außerdem die Verbindung zwi-schen dem zentralen Korridor und dem zwei-ten, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Kor-ridor unterbrochen, indem der Durchgangzugesetzt wurde. Die Verbindung zwischen demVorhof und dem oberen Raum beschränkte sichin dieser Bauperiode somit auf den L-förmigenZugang an der Westseite von Raum 2, wo diezweite Treppe weiterhin benutzt wurde.

Anschließend, gegen Ende der Phase Nas-ca 3, wurden diese Räume gleichzeitig mit denennördlich des zentralen Korridors und den an-deren Gebäuden der Siedlung verlassen. Zudiesem Zeitpunkt wurde der L-förmige Zugangverschlossen, womit der Korridor nicht mehrgenutzt werden konnte. Wenig später müssenstarke Regenfälle niedergegangen sein, die dieMauern von zahlreichen Gebäuden in mehrerenBereichen der Siedlung zerstörten. Im Gegen-satz zu den Bereichen nördlich des zentralenKorridors wurden südlich davon nur an weni-gen Stellen, nämlich an der Nord- und Nord-ostseite des Vorhofes, Spuren einer späten, nurkurze Zeit dauernden Nutzung in der PhaseNasca 5 gefunden.

Östlich des Raumes 2 waren die Gebäudedurch die intensiven Raubgrabungen sehr starkzerstört. Dort waren nach der Auflassung derSiedlung die meisten Schachtgräber angelegtworden, welche an vielen Stellen die Bödendurchstießen und bis in den gewachsenen Bo-

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den reichten. Die Raubgrabungen taten das ihre,um die Baubefunde zu zerstören. Nur anwenigen Stellen des zentralen Suchschnitteskonnten noch Reste von Mauern und Bödendokumentiert werden.

Auch die beiden obersten Terrassen, imöstlichen Bereich des Fundortes gelegen, warenvon Raubgrabungen beschädigt. Durch einesorgfältige Ausgrabung konnten dort jedochReste von Böden und Mauern dokumentiertwerden, die die Rekonstruktion von vier Räu-men und deren Baugeschichte erlaubten (Abb. 5).Von dem größten, Raum 1, wurde eine Flächevon 10 m × 7 m ausgegraben. Darin wurden

zwei Böden festgestellt. Beide waren stark vonErosion durch Wasser beschädigt. Auch diewestliche Begrenzungsmauer war unterspült undnachfolgend repariert worden. Das Wasser mußaus einem kleinen Tal im östlich angrenzendenBerghang durch dieses Gebäude geflossen sein.

Im Norden schloß Raum 2 an, der durcheinen Durchgang mit Raum 1 verbunden war.Auch dort wurden sowohl in dem ältestenBoden als auch an den Mauern Erosionsspurenfestgestellt. Ansonsten waren die Böden frei vonAbfällen. Nur in einer Ecke fanden sich Brand-spuren. Ein weiterer, kleiner Raum schloß sichRichtung Westen mit einem Durchgang an.

Abb. 7. Kopf einer Mumie auseinem Nasca-zeitlichen Grab imSüdbereich von Los Molinos. –Cabeza de una momia de una tum-ba Nasca del sector sur de losMolinos.

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Im Osten folgte eine letzte, die fünfte Ter-rasse, auf der sich Raum 4 befand. Die Stütz-mauer der Terrasse diente wahrscheinlich gleich-zeitig als westliche Begrenzungsmauer des Rau-mes, war aber auf der Höhe des jüngstenBodens abgewaschen. Im Osten wurde derRaum durch eine dünne Sockelmauer aus Lehmbegrenzt, in die Schilfrohre eingesteckt waren,die mit Lehm verkleidet waren. Auch in diesemRaum waren die Böden sauber, die Begehungs-fläche wurde durch eine Schicht Flußsand ge-bildet. Im Inneren sowie als Bestandteile derWand fanden sich Pfosten, die ehemals ein Dachgetragen hatten. Vor der Auflassung der Gebäu-de waren diese Aufbauten bis zum Bodenniveauabgebrannt worden. Auch in diesem Raumfanden sich deutliche Erosionsspuren.

Während der Ausgrabungen im zentralenGrabungsbereich von Los Molinos fanden sichaußer den vier in Raum 2 nördlich des Korri-dores beschriebenen noch weitere 14 Gräber.Nur eines davon war noch intakt, die anderen13 waren geplündert. Von den geplündertenGräbern war jedoch zumeist noch so viel er-halten, daß wichtige Daten zu den Grabformen,-beigaben und zu den Toten selbst gemachtwerden konnten.

Das erhaltene Grab befand sich unterhalb deräußeren Südost-Ecke von Raum 3, nördlich deszentralen Korridors. In einem Grabschacht von1 m Durchmesser und 1,20 m Tiefe war derKörper in Hockerstellung beigesetzt worden.Um dessen Kopf war ein dekoriertes Stirnbandgelegt, der Körper war in einen einfachen Stoffeingewickelt. Als Grabbeigaben fanden sichverschiedene Nahrungsfrüchte, ein Meerschwein-chen und ein kleiner Topf im sogenannten Tajo-Stil, der bisher in Kontexten der späten Paracas-Zeit und in solchen der frühen Nasca-Zeitbeobachtet worden ist. Der Grabschacht warmit dicken Holzbalken abgedeckt. Darüber lageine Schicht Blätter, darauf eine Lehmpackung.Über der Abdeckung des Grabes fanden sich alsweitere Beigaben eine Flöte, mehrere Spinnwir-tel und Baumwollknäuel. Das Ganze wurdedurch eine weitere Schicht aus Schilfrohrenabgedeckt.

Die meisten der ausgeraubten Gräber warenvon den obersten Nutzungsschichten her ein-getieft und stammten daher aus einer Zeit nachder Auflassung der Siedlung, der mittlerenNasca-Zeit (400–600 n. Chr.). In der Regelhandelte es sich um 1,30 m bis 1,50 m tiefeSchachtgräber mit Balkendecken, über denensich weitere Deckschichten aus Schilfrohr undLehm befanden. In den geplünderten Grab-schächten lagen Scherben zerbrochener Kera-mik, Gewebereste, Nahrungsfrüchte und Tier-knochen, sowie große Teile der menschlichenSkelette, die bekanntermaßen für die Grabräu-ber keinen Wert haben, jedoch für anthropo-logische Untersuchungen aufschlußreich seinkönnen. Nur eines der geplünderten Gräberhatte Flaschenform und war mit großen Fluß-kieseln ausgekleidet, die in einen mit Grasgemischten Mörtel gesetzt waren. Diese Bau-weise ist von formativzeitlichen Gräbern be-kannt.

Die mit den frühen Nutzungsphasen derGebäude im zentralen Teil von Los Molinosvergesellschaftete Keramik ist durchgehend derPhase Nasca 3 zuzuordnen (Abb. 11). Die bis-her ausgegrabenen Gebäude wurden somit inder frühen Nasca-Zeit (0–200 n. Chr.) erbaut.Die Gebäude im unteren Teil der Anlage wurden

Abb. 8. Depot mit zerbrochenen Panflöten in einemder Räume des zentralen Bereiches von Los Molinos(Raum 3 südlich des zentralen Korridors). – Depósitode antaras rotas en uno de los cuartos del sector centralde Los Molinos (cuarto 3 al sur del pasadizo central).

0 20 cm

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auch fast ausschließlich in dieser Zeit genutzt.Nur in wenigen Fällen konnten Reste vonsporadisch genutzten Bereichen mit Keramikaus späteren Phasen festgestellt werden.

Im Gegensatz dazu wurden die Gebäude imöstlichen Bereich der Grabung, auf der viertenund fünften Terrasse, sowohl in der PhaseNasca 3 als auch in der Phase Nasca 4 genutzt.Interessanterweise handelt es sich dabei genauum diejenigen Gebäude, die nach den Zerstö-rungen durch Regenfälle repariert worden wa-ren. Die Erosion durch Wasser, welches vondem benachbarten Berghang abfloß, muß be-trächtlich gewesen sein. Die Spuren der Zerstö-rung waren im gesamten Grabungsbereich zubeobachten. Alles deutet daher darauf hin, daßder untere Bereich der Siedlung nach einerRegenkatastrophe aufgelassen, während der obereBereich noch kurze Zeit weiterbesiedelt und erstspäter verlassen worden war.

Die nördliche Plattform von Los Molinos

Bei den Ausgrabungen im Nordbereich von LosMolinos wurden zwei große, rechteckige Platt-formen und ein breiter, rampenartiger Aufgangfreigelegt, welcher als Zugang zu beiden Platt-formen diente (Abb. 9, 10). Ähnlich dem imzentralen Bereich der Siedlung beobachtetenBauprinzip wurden auch im Nordbereich großdimensionierte Gebäude am terrassierten Hangangelegt. Ein Teil der unteren Plattform wurdein jüngster Zeit beim Bau eines Fahrwegesdurch Straßenbaumaschinen zerstört.

Auch im Nordbereich von Los Molinoswurden drei Bauphasen festgestellt, die in dieNasca-Phase 3 datiert werden können. Späterwurden die Bereiche kurzfristig in den Nasca-Phasen 4 und 5 genutzt. In der ersten Bauphasewurden alle großen Gebäude in einem Bauvor-gang errichtet. Dies waren im wesentlichen diezwei großen Plattformen, die durch einen zen-tralen, rampenartigen Korridor getrennt sind.

Abb. 9. Blick auf die Ausgrabungen im Nordbereich von Los Molinos. – Vista general del sector norte de Los Molinos.

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Die östliche Plattform liegt etwas tiefer und istgrößer als die westliche Plattform.

Für den Bau der höheren, westlichen Platt-form waren im Süden eine dicke Stützmauererrichtet, Teile des Hangschuttes ausgegrabenund das Material zwischen der Stützmauer unddem verbleibenden gewachsenen Boden ange-schüttet worden, um eine horizontale Platt-formoberfläche zu schaffen. Darüber warenBöden gelegt worden, die mehrfach erneuertworden waren. Der jüngste Boden war aller-dings stark erodiert. In den Böden fanden sichin regelmäßigen Reihen Holzpfosten, die miteiner Schicht Schilfrohr und mit Lehm umman-telt waren. Die Pfosten trugen wohl ehemalseine Bedachung aus Holz, Schilf und Lehm, vonder jedoch nichts mehr erhalten war.

Auch auf der östlichen Plattform und inVerbindung mit dem ersten Boden wurdenmehrere Reihen von Pfosten gefunden, auchdiese Plattform war also überdacht. Beide Platt-

formen besaßen L-förmige Zugänge mit Trep-pen, die zu dem zentralen Korridor führten.Beide Zugänge waren wegen der starken Abnut-zung mehrfach repariert und erneuert worden.Auch der Bereich südlich der westlichen Platt-form muß überdacht gewesen sein. Dort fandensich mehrere Pfosten, die – wie an mehrerenStellen im zentralen Bereich von Los Molinos– bis zum Bodenniveau abgebrannt wordenwaren.

In der zweiten Bauphase wurde die Grund-struktur der Anlage nur wenig verändert.Umbauten betrafen insbesondere den zentralenKorridor und die Zugänge. Im Korridor wurdeeine dicke Füllschicht aufgebracht, die einegroße Zahl von Keramikfragmenten der PhaseNasca 3 enthielt. Die Scherben waren haupt-sächlich mit mythischen Darstellungen verziert(Abb. 13). Auf diese Füllung wurde ein neuer,besserer Boden gelegt. Auch dieser wurde nach-folgend mehrfach repariert und erneuert. Die

Abb. 10. Plan der ältesten Bauperiode der freigelegten Gebäude im Nordbereich von Los Molinos. – Plano de laprimera fase constructiva de los edificios en el sector norte de Los Molinos.

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Abb. 11. Keramik der frühen Nasca-Zeit (Nasca 3; 0–200 n. Chr.) aus Los Molinos. M 1ˆ3. – Cerámica del periodoNasca Temprano (Nasca 3; 0–200 d.C.) de Los Molinos. E 1ˆ3.

40 cm

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Treppe, die auf die westliche Plattform führte,wurde verschlossen. An deren Stelle wurde einRampe angelegt. Gleichzeitig wurde der L-förmige Zugang verschlossen, der auf die öst-liche Plattform führte. Der Durchgang zumKorridor wurde allerdings weiter offen gelassen.

Die östliche Plattform wurde also weiter mitdem ersten Boden und den dazugehörigenPfeilern genutzt. In der Nordwest-Ecke derPlattform wurde eine Bankette an die Westmau-er gebaut. Auf der gleichen Seite wurde eineWand aus Schilf und Lehm parallel zur West-mauer gebaut, die wahrscheinlich zur weiterenUnterteilung des Raumes in kleinere Einheitendiente. Leider war dieser Bereich stark zerstört,so daß keine weiteren Baudetails beobachtetwerden konnten.

In der dritten Bauphase wurde der Korridorendgültig überbaut. Die östliche Plattform wurdenach Westen, bis zur Ostwand der westlichenPlattform erweitert. Dazu war der Korridor bisauf die Höhe der östlichen Plattform angefülltworden, wodurch der Zugang verdeckt wurde.Anschließend wurde eine dicke Lehmschichtaufgebracht, um die Oberfläche derjenigen derrestlichen Plattform anzugleichen. Dabei wur-den die Holzpfeiler auf Höhe des Bodens durchBrand abgetrennt. Schließlich wurde ein neuer

Boden angelegt, der allerdings nur im Nordteilder Plattform erhalten war.

In dieser Bauphase wurde auch die Rampeim Aufgang auf die westliche Plattform über-baut und eine zweite Rampe angelegt. Diese warbesser gearbeitet und hatte sich dadurch bessererhalten. Der Boden der östlichen Plattformwurde noch einmal erneuert und wurde gemein-sam mit der zweiten Rampe, die auf die west-liche Plattform führte, weiter genutzt. Das Fehlenvon Feuerstellen und Resten häuslicher Tätig-keiten in diesen Räumen zeigt, daß die Platt-formen nicht als Wohn- oder Wirtschaftsgebäu-de genutzt wurden. Es ist denkbar, daß hierZeremonien im Zusammenhang mit den nurwenige Meter entfernten Geoglyphen abgehal-ten wurden.

Nach dieser Bauphase wurden die Gebäudeim Nordbereich von Los Molinos verlassen,also zur gleichen Zeit wie der Rest der Siedlung.Die Funde und Befunde zeigen, daß die Auf-lassung gegen Ende der Phase Nasca 3 geschah,wohl ebenfalls nach den Regenfällen am Endeder frühen Nasca-Zeit.

Ebenso wie bei den Bauten im zentralenBereich von Los Molinos konnte an den Ge-bäuden im Nordbereich eine sporadische Wie-derbenutzung einiger Gebäudeeinheiten festge-stellt werden, in denen Funde der Phasen Nasca 4und Nasca 5 registriert wurden. Mit Ausnahmeeiner Feuerstelle auf der westlichen Plattformkonnten keine Hinweise auf häusliche Tätigkei-ten gefunden werden. Es ist daher naheliegendzu vermuten, daß hier auch in dieser spätenPhase religiöse Aktivitäten stattfanden. Dieswürde auch den Fund einiger Gefäße aus Fein-keramik mit mythologischen Darstellungenerklären, wie zum Beispiel eine Schale der PhaseNasca 5, die auf der Oberfläche der zweitenRampe gefunden wurde (Abb. 39:1).

Vor die Terrassenmauer der westlichen Platt-form war im Laufe der fortlaufenden Erhal-tungsmaßnahmen am Gebäude zur Stabilisie-rung eine zweite Stützmauer gesetzt worden.Nach diesen letzten Umbauten wurde derBereich vollkommen aufgegeben. Anschließendrichteten wiederum starke Niederschläge Zer-störungen an den Gebäuden an. In den spätesten

Abb. 12. Mit Schilf und Lehm ummantelter Pfeiler aufder nördlichen Plattform von Los Molinos. – Posterevestido de caña y barro sobre la plataforma norte deLos Molinos.

0 20 cm

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Nutzungsphasen rekonstruieren ließen. Dieältesten Wände, Wände 1 und 2, waren nurnoch als Gräben erhalten, in denen sich Restevon dünnen Schilfrohren von etwa 1 cm Durch-messer befanden, die in unregelmäßigen Bün-deln angeordnet waren. Zu einer zweiten Sied-lungsschicht gehörten die Wände 3, 4 und 5.Diese Wände waren aus regelmäßigen Reihenvon dickerem Schilfrohr (ca. 1,5 cm Durchmes-ser) angefertigt. An einer Ecke war auch nochein dünner Stützpfosten erhalten, an dem dieSchilfrohre mit Schnüren aus Pflanzenfasernbefestigt waren. Die Wände aus der drittenSiedlungsschicht, Wände 6 bis 11, waren wie-derum aus dünnen, gebündelten Schilfrohrengefertigt.

In allen Siedlungsschichten waren einfacheStampflehmböden erhalten, die sich mit denWänden in Beziehung setzen ließen. Aus dengroßen Mengen an Abfällen sowohl auf denBöden als auch in mehreren Gruben ließ sich

Abb. 13. Gefäßscherben mit mythologischen Darstellungen aus einer Scherbenkonzentration im Nordbereich von LosMolinos. M 1ˆ3. – Fragmentos de cerámica con representaciones mitológicas hallados en una concentración de cerámicafragmentada en el sector norte de Los Molinos. E 1ˆ3.

Schichten ließen sich deutliche Erosionsspurennachweisen. Große Mengen an Wasser warendurch die Füllung der Terrasse gesickert, wo-durch die Basis der Stützmauer unterspült undstark beschädigt worden war.

Einfache Wohnbauten in Los Molinos

Am südlichen Rand des zentralen Bereiches vonLos Molinos waren bei der ersten Begehung anmehreren Stellen Reihen von Schilfrohr an derOberfläche beobachtet worden. Dort, am Hang-fuß unmittelbar östlich des Fahrweges, wurdeein Grabungsschnitt angelegt, um eine möglicheeinfache Wohnbebauung dokumentieren zukönnen und damit weiteren Einblick in diefunktionale Gliederung des Fundortes zu be-kommen (Abb. 14).

Im Laufe der Ausgrabung wurden insgesamtelf Schilfrohrwände und Wandgräben freige-legt, aus denen sich Räume aus verschiedenen

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Abb. 14. Einfache Wohnbauten aus verschiedenen Zeitstufen am Südrand des zentralen Bereiches von Los Molinos.– Restos de viviendas sencillas de diferentes fases constructivas en el límite sur del sector central de Los Molinos.

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schließen, daß es sich bei den Räumen umWohn- und Arbeitsbereiche gehandelt habenmuß. Es fanden sich viele Pflanzenreste wieMaiskörner, Maisstengel und Bohnen sowieMuschelschalen, Knochen und Werkzeuge ausKnochen, Stein und Obsidian. Exkremente vonLamas an einer Stelle zeigen, daß dort auchKameliden als Haustiere gehalten wurden.

Die meiste der in den drei Siedlungsschichtengefundenen Keramik gehörte dem Loro-Stil(Nasca 8, Mittlerer Horizont, 600–800 n. Chr.)an. Nur in den obersten Schichten wurdeneinige Scherben der späten Nasca-Zeit (Nasca 6,400–600 n. Chr.) gefunden, die wohl von be-nachbarten Raubgrabungen stammten. Die ein-fachen Bauten wurden somit nach der Zeit derBesiedlung des zentralen Teiles von Los Moli-nos genutzt.

Der Südbereich von Los Molinos

Die Ausgrabungen im Südbereich von LosMolinos umfaßten drei Grabungseinheiten. Einedavon, am Südrand des Fundortes, war voll-kommen fundleer. Die erste Grabungseinheitbefand sich unmittelbar vor einem Wohnhausdes heutigen Weilers Los Molinos. Dort konn-ten zwei aufeinanderfolgende Nutzungsphasenaus der frühen und der mittleren Nasca-Zeitfestgestellt werden, in denen der Ort abwech-selnd als Siedlungs- und als Bestattungsplatzgenutzt worden war.

In der ersten Grabungseinheit wurde eineFläche von 40 m2 freigelegt. Der größte Teildavon war in vergangenen Jahren stark geplün-dert und durch den Bau von Häusern beein-trächtigt worden. Anlaß für die Grabungen andieser Stelle war der Fund von mehreren Nasca-zeitlichen Gräbern, als im Jahr 1998 ein Grabenfür Wasserrohre angelegt wurde.

Bei den Ausgrabungen wurde eine Siedlungs-schicht aus der frühen Nasca-Zeit identifiziert(Nasca 2 und 3). Nach Aufgabe der Siedlungs-aktivität waren im gleichen Bereich acht Bestat-tungen in Schacht- und Urnen- oder Körper-gräbern eingebracht worden. Bei den Körper-bestattungen handelte es sich um Gräber vonKindern oder jungen Menschen, die in einfa-

chen Gruben in undekorierten Geweben nieder-gelegt worden waren. Andere Kinder waren ineinfachen Gebrauchsgefäßen bestattet.

Die gleiche Stelle muß in späterer Zeit nocheinmal als Wohnplatz genutzt worden sein. Esfanden sich viele Hausabfälle mit Keramik, diein die Phasen Nasca 3 und Nasca 4 zu datierenwaren. In der Phase Nasca 5 wurden am glei-chen Ort zwei weitere Gräber angelegt: eineUrnenbestattung und ein Schachtgrab mit einemschrägen Dach. Beide störten nicht die Gräberder frühen Nasca-Zeit. Über der Abdeckungbeider Gräber wurde noch eine weitere Sied-lungsschicht festgestellt. Schilfrohrwände mitLehmbewurf umgrenzten dort einen rechtecki-gen Raum mit einem in Teilen erhaltenenLehmboden. Das einfache Wohngebäude ausder Phase Nasca 5 wurde nach seiner Auflas-sung abgebrannt. Danach wurde der Ort wie-derum als Bestattungsplatz genutzt. Zu diesemZeitpunkt wurden vier große Schachtgräber mitHolzbalkenabdeckung angelegt, die die Schilf-rohrwände der vorangehenden Wohnbesiedlungschnitten. Die Gräber gehören ebenfalls derPhase Nasca 5 an. Die meisten der größerenGräber waren zwar geplündert, von einigenkonnten jedoch noch Teile oder sogar dasgesamte Grabinventar wiedererlangt werden(Abb. 17).

Der Grabungsbefund weist auf mehrere re-lativ kurze Besiedlungsphasen der Phasen Nas-ca 3 und Nasca 5 hin. Nach der Phase Nasca 5muß der Ort verlassen worden sein, wenn auchan der Oberfläche einzelne Keramikfragmentespäterer Zeitphasen gefunden wurden.

Schachtgräber mit Balkendecke sind die ge-bräuchlichsten Grabformen der Nasca-Kultur.Sie bestanden aus einem Schacht mit ovalemoder rechteckigem Grundriß, der durch eineMatte aus Schilfrohr, mehreren Holzbalken undeiner dicken Lehmschicht abgedeckt wurde.Wenn auch eine gewisse Variationsbreite in derAusführung des Schachtes oder der Abdeckun-gen besteht, war die in Los Molinos dokumen-tierte Grabform wohl die gebräuchlichste. AlsBeispiel für diesen Grabtypus soll hier das Grab2 des Südbereiches von Los Molinos beschrie-ben werden (Abb. 15, 16).

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Im Falle des Grabes 2 wurde in denanstehenden Boden zunächst ein Schacht mitovalem Grundriß von 1,50 m Tiefe und 1 mDurchmesser gegraben. Dort wurde die Grab-kammer eingerichtet. Am unteren Ende derGrabkammer wurde eine Seitenkammer nachNorden gegraben. Auf den Boden der Grab-kammer wurde eine Schicht feinen Sandesaufgebracht, die als Unterlage für den Totenund die Grabbeigaben diente. Da das Grabgeplündert worden war, konnten nur die

Reste des Körpers, ein vollständiges Gefäßder Phase Nasca 5, Baumwollbeutel mit Farb-pigmenten und Meerschweinchenknochen insitu geborgen werden.

Nach der Grablegung wurde die Abdeckungangebracht. Sie bestand aus einer Matte ausdicken Schilfrohren, die mit Schnüren zusam-mengehalten wurden. Darüber lagen fünf Stäm-me des Huarango-Baumes und zwei des Pacae-Baumes. Alle Stämme waren durch Brand ab-getrennt worden. Über den Baumstämmen lag

Abb. 15. Schnitt durch ei-nes der Schachtgräber imSüdbereich von Los Moli-nos. – Corte de una de lastumbas con pozo en el sec-tor sur de Los Molinos.

Abb. 16. Balkenabdeckun-gen von zwei Schachtgrä-bern im Südbereich von LosMolinos. – Las “barbacoas”de dos tumbas en el sectorsur de Los Molinos.

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Abb. 17. Grabinventar eines der ausgeraubten Gräber im Südbereich von Los Molinos. 1–5 Keramikgefäße. 6 Kür-bisgefäß mit ungesponnener Baumwolle. 7–8 Behälter für Nadeln aus Schilfrohr, umwickelt mit Wollfäden.9–10 Ungesponnene Baumwolle. 11 Webkamm. 12–13 Nadeln aus Holz. 14 Spindel mit Resten von Baumwolle. M 1ˆ3.– Ajuar funerario de una de las tumbas saqueadas del sector sur de Los Molinos. 1–5 Vasijas de cerámica. 6 Calabazacon copos de algodón. 7–8 Recipientes de caña envueltos de hilos de lana. 9–10 Copos de algodón. 11 Peine de tejedor.12–13 Aguja de madera. 14 Huso de hilar con restos de algodón. E 1ˆ3.

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Abb. 18. Körperbestattung aus derZeit des Mittleren Horizontes (600–800 n. Chr.) mit einem Tongefäß.Südbereich von Los Molinos. –Entierro del Horizonte Medio (600–800 d.C.) con una vasija de cerámi-ca. Sector sur de Los Molinos.

Abb. 19. Grabbeigabe der Bestat-tung in Abb. 18. M 1ˆ3. – Ofrendadel entierro de la fig. 18. E 1ˆ3.

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eine Schicht dünner Schilfrohre, darüber eineSchicht Blätter und über diesen eine etwa 20 cmdicke Lehmschicht, in der auch einige ganzeoder zerbrochene Lehmziegel sowie Steine ent-halten waren. Die Grabräuber waren von Südenher in die Grabkammer eingedrungen, wobeidas Dach der Grabkammer kaum beschädigtwurde.

Über der Abdeckung lag zunächst eine 40 cmdicke Füllschicht aus Erde, Kies und organi-schem Material. Darin fanden sich Keramik-scherben der Phasen Nasca 1 bis 5. Oben aufdieser Füllung wurde eine Markierung in Formeiner runden, 80 cm breiten und 20 cm hohenScheibe aus Lehm, Kies und Lehmziegeln an-gelegt. Darüber wurde eine weitere Füllschichtvon 20 cm Dicke aufgebracht und auf Gelände-niveau eine weitere Markierung aus einer recht-eckigen Einfassung aus Lehmziegeln mit Lehm-füllung.

In der zweiten Grabungseinheit wurdenmehrere intakte Gräber aus der Zeit des mitt-leren Horizontes gefunden. Die Grabungsstellebefand sich westlich des Nasca-zeitlichen Grä-berfeldes, in der Nähe eines Bewässerungskana-les. Die Grabungsfläche umfaßte etwa 60 m2.Bei den Ausgrabungen wurden vier einfacheBestattungen in Gruben und zwei Schachtgrä-ber gefunden. Die Gräber waren in den natür-lichen Untergrund eingetieft, die Ränder derGrabgruben und -schächte lagen alle auf dergleichen Höhe. Reste einer vorangehendenBesiedlung wurden hier nicht festgestellt. Überden Bestattungen befand sich lediglich einedicke Sedimentschicht mit Scherben, die sichverschiedenen Phasen der Nasca-Kultur zuord-nen ließen (Nasca 3, 4, 5) und die wohl allmäh-lich durch die Erosion höher liegender Sied-lungsschichten dorthin transportiert wordenwaren.

Die Gruben der einfachen Bestattungen warennach der Grablegung mit dem zuvor ausge-hobenen Material wieder angefüllt worden(Abb. 18). Darüber wurde in der Regel eineovale oder unregelmäßige Markierung aus Lehm,Lehmziegeln und Flußkieseln angelegt. DieSchachtgräber dagegen besaßen – ähnlich denender Nasca-Kultur – eine tiefliegende Grabkam-

mer, in der die Bestattung mit ihren Beigabenniedergelegt worden war. Darüber lag eineAbdeckung aus Baumstämmen und eine Lehm-schicht mit Lehmbruchstücken (Abb. 20). Ander Oberfläche besaßen diese Gräber ebenfallseine Markierung in Form einer Lehmscheibe.Wegen der Nähe zu einem Bewässerungskanalund der daraus resultierenden Feuchtigkeit habensich nur die Keramikbeigaben, nicht aberBeigaben aus organischem Material erhalten(Abb. 19, 21, 39:2–3).

Als besonders aufwendig gestaltetes Grabsoll hier das Schachtgrab 1 beschrieben werden.Es war vollkommen in den natürlichen Unter-grund eingetieft. Das Grab besaß an der Ober-fläche eine große, ovale Markierung aus Lehm,Sand und Lehmziegelbruchstücken. Unter derMarkierung befand sich eine Füllung von mehrals 80 cm Stärke, bestehend aus Erde, Kies undLehmziegeln. Hier wurde der 2,40 m × 2,40 mgroße, rechteckige Grabschacht sichtbar. In derNordost- und Südostecke des Schachtes befan-den sich zwei Körperbestattungen (Abb. 20).

Nach dem Entfernen der Füllung fand sichdie Abdeckung der Grabkammer. Sie bestandaus mehreren Holzstämmen, welche von Lehmund Lehmbruchstücken bedeckt waren. DasDach war durch den Druck der Füllung ein-gebrochen. Auf der Abdeckung fand sich einesekundäre Kinderbestattung, die dort offenbarals Opfergabe niedergelegt worden war. Dabeilag ein fast vollständiges Gefäß, das sich in dieerste Phase des Mittleren Horizontes datierenläßt (Abb. 21:5).

Nachdem das Dach und die eingebrocheneFüllung entfernt worden war, fand sich einSchacht mit kreisförmigem Querschnitt, dervollkommen verfüllt war. In etwa 1 m Tiefe wardurch die Erweiterung des Schachtes nachNorden die eigentliche Grabkammer angelegtworden. Der Zugang zur Grabkammer wardurch eine kleine Lehmziegelmauer aus trapez-förmigen Lehmziegeln zugesetzt. Die Kammerwar ebenfalls verfüllt. Im Inneren der Kammerfanden sich auf der Ostseite die durch dieFeuchtigkeit stark zerstörten Reste eines Kin-derskelettes. Daneben, auf der Westseite, lagendie Reste einer weiteren Kinderbestattung, de-

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ren Knochen sich jedoch nicht in anatomischerLage befanden. Sowohl in der Füllung derKammer als auch in der Füllung des Schachteswaren unzusammenhängende Reste von weite-ren vier Individuen eingestreut.

Die wenigen Gräber des Mittleren Horizon-tes an der Südküste Perus, die bis heute bekanntsind, lassen vermuten, daß zu dieser Zeit dieMehrfachbestattungen üblich waren, insbeson-dere solche mit mehreren Kindern. Dieser Brauchunterscheidet sich deutlich von den Bestattungs-sitten der Nasca-Bevölkerung, die ihre Toten alsEinzelbestattungen begrub. Die Grabbeigabender beiden Bestattungen im oberen Bereich desGrabes lassen sich dem Loro- und Chakipam-pa-Stil der ersten Phase des Mittleren Horizon-tes zuordnen (600–800 n. Chr.) (Abb. 21).

Ausgrabungen in La Muña

Der Fundort La Muña liegt, ebenso wie LosMolinos, nahe dem Zusammenfluß von RioGrande und Rio Palpa, allerdings etwas weitersüdwestlich, am rechten Talrand des Rio Gran-de. La Muña ist eine sehr ausgedehnte Siedlung,die sich über mehrere hundert Meter an denHängen der angrenzenden Berge entlangzieht.

Von dort aus ist die gesamte Talebene zuüberblicken, die durch die Flüsse Rio Grande,Rio Palpa und Rio Viscas gebildet wird.

Aufgrund der Ergebnisse der Oberflächen-begehungen und der Testgrabungen in La Muñaim Jahr 1997 war anzunehmen, daß der FundortLa Muña in die mittlere Nasca-Zeit datiert. Daer für diese Zeit der einzige Fundort dieserAusdehnung im Untersuchungsgebiet war, mußes sich um das Siedlungszentrum der mittlerenNasca-Zeit im unteren Palpa-Tal gehandelthaben. Da die Bodenzeichnungen im Untersu-chungsgebiet im wesentlichen in der frühen undin der mittleren Nasca-Zeit angelegt wordenwaren, sollte mit La Muña ein zweites Entwick-lungszentrum der Nasca-Kultur in der RegionPalpa erforscht werden.

Bei den ersten Untersuchungen im Jahr 1997war der Fundort in sechs Sektoren aufgeteiltworden (Abb. 23, 38). Im Sektor A, im unterenBereich des Hanges, befanden sich wohl ehe-mals zahlreiche kleinere Gräber. Dort warenauch organische Ablagerungen, Mauerreste undReste von Schilfrohrwänden zu beobachten, dieals Reste einer – vielleicht älteren – Wohnbe-siedlung gedeutet werden können. Im Sektor B,im mittleren Bereich des Fundortes, befindetsich ein Gräberfeld mit großen Grabanlagen. Es

Abb. 20. Balkenabdeckungeines Schachtgrabes, an des-sen Rand zwei weitere Be-stattungen eingebracht wur-den. Mittlerer Horizont(600–800 n. Chr.), Südbe-reich von Los Molinos. –“Barbacoa” de una tumbadel Horizonte Medio (600–800 d.C.). En el borde de latumba se ven dos entierrossecundarios.

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wird im Süden durch die Erosionsrinne einesTrockentales begrenzt.

Der Sektor C befindet sich unmittelbarwestlich der Grabanlagen. Auf einem erstenBergausläufer liegen mehrere Plattformen. Aufeinem noch weiter westlich liegenden Bergaus-läufer sind zwei große, trapezförmige Geogly-phen zu sehen. Sie laufen von dem oberenHangbereich direkt auf eine Terrassenanlageweiter unten zu. Ein weiteres Trapez beginntan der obersten Terrasse und verläuft nachOsten. In den Sektoren D und F, weiter west-lich, sind einige Mauerreste zu beobachten. ImSektor E sind schließlich noch linienförmigeGeoglyphen zu sehen.

Die Untersuchungen des Projektes konzen-trierten sich auf den östlichen Teil der Siedlung.Dort befindet sich die Nekropole von La Muña,die – wie die meisten bedeutenden archäologi-schen Fundplätze im Nasca-Gebiet – stark

geplündert ist. Im Zentrum der Nekropole sindoffenbar sehr große Grabanlagen ausgeraubtworden. Dieser Bereich ist von den umliegen-den Gräbern durch Mauern abgegrenzt, dienoch an mehreren Stellen erhalten sind. Die inden Grabräuberlöchern sichtbaren Gebäudere-ste ließen erkennen, daß die großen Grabanla-gen nach einem gleichbleibenden Muster aufge-baut waren: Innerhalb eines rechteckigen Mau-ereinschlusses befanden sich quadratischePlattformen. Das Grab selbst befand sich amFuß eines tiefen Schachtes im Zentrum derGrabanlage (Abb. 24, 25, 27–29). Die größteGrabanlage, im oberen Bereich des Fundortesgelegen, maß etwa 20 m × 30 m. Grabanlagenwie diejenigen von La Muña sind bisher nochnicht für die Nasca-Kultur beschrieben worden.Vielmehr ging man bisher davon aus, daß es beider Ausstattung der Gräber der Nasca-Kulturnur geringfügige Unterschiede gab, und schloß

Abb. 21. Beigaben aus demSchachtgrab in Abb. 20. M 1ˆ3. –Ofrendas del contexto funerario dela fig. 20. E 1ˆ3.

1 2

3

4 5

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daher auf das Fehlen von Klassen in der Nasca-Gesellschaft (Carmichael Ms., 1995).

Der Südteil der Nekropole wird durch einbreites Trockental durchschnitten (Abb. 38). DieSedimente und Erosionsspuren deuteten daraufhin, daß durch dieses Tal einmal große Mengenvon Wasser und Schlamm geflossen sind. Da-durch wurde ein Teil der Grabanlagen undanderer Gebäude zerstört. Bei den Ausgrabun-gen in einem der durch die Erosion zerstörtenBauwerke wurden Terrassenkonstruktionen,kleine Gebäude aus vergänglichem Material undmehrere Sedimentschichten gefunden, die sichwährend der Niederschlagsereignisse abgelagerthatten. Schließlich wurde ein kleiner Grabungs-schnitt an die Mauern der Terrassen unmittelbarunterhalb der großen Trapeze gelegt, die sichden Berghang oberhalb der Nekropole herab-ziehen.

Die Grabanlagen von La Muña

Die untersuchten Grabanlagen von La Muña lie-gen im Sektor B des Fundortes. Es bestand vonAnfang an wenig Hoffnung, ein ungestörtes Grabin diesem Bereich zu finden. Es ging vielmehr umdie genaue Dokumentation der Architektur vonGroßgräbern der Nasca-Kultur, die bislang nichtbekannt ist. Ebenso wie in Los Molinos wurdezunächst ein lokales Vermessungssystem ver-markt. Darin wurden die Grabungseinheiten ein-gemessen. In einem westlichen Bereich wurdendie Grabanlagen 1 und 2, östlich davon die Grab-anlage 3 ausgegraben.

Die Arbeitseinheit um die Grabanlagen 1und 2 umfaßte eine Fläche von 14,50 m × 14,50 m(Abb. 24, 25). Zunächst mußten die großenMengen an Abraum von den Raubgrabungenvergangener Jahre beseitigt werden. Dann wur-

Abb. 22. Ansicht des Fundortes La Muña. Im zentralen Bereich sind links die Mauerzüge der Grabanlagen 1 und2, rechts die Grabungen an der Plattform zu erkennen. Dahinter das große Trockental mit Erosionsspuren. – Vistageneral del sitio La Muña. En la parte central se ven a la izqierda los muros de las tumbas 1 y 2, a la derecha lasexcavaciones en la plataforma. Al fondo se ve la quebrada con huellas de erosión fluvial.

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Abb. 23. Vermessungsplan des Zentrums von La Muña. – Levantamiento topográfico del centro de La Muña.

den die erhaltenen Gebäudereste freigelegt unddokumentiert. Schließlich wurden in den Berei-chen zwischen den erhaltenen Mauern kleinereGrabungen und Sondagen durchgeführt, um einvollständiges Bild von der Stratigraphie imGrabungsbereich zu bekommen.

Bei den Ausgrabungen wurden zwei Grab-anlagen freigelegt, eine große (Grab 1) und einekleinere (Grab 2), die später angebaut wordenwar. Im Westen wurde der Bereich der beiden

Grabanlagen von einer großen Terrassenmauervon 1 m Dicke und einer erhaltenen Höhe vonbis zu 1,80 m abgegrenzt. Südlich der Graban-lagen befand sich eine Freifläche. Diese wieder-um wurde begrenzt von einer mehr als 1 mdicken und 11 m langen Mauer, die Teil einerweiteren Grabanlage war. Letztere war durchdie Plünderungen vollständig zerstört wordenund muß eine der größten der Nekropole vonLa Muña gewesen sein.

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Die östliche, größere der beiden Grabanlagenbesaß im Zentrum einen ummauerten Schachtvon 5 m × 5 m Größe. Er war von einer 70 cmbreiten Mauer eingefaßt, die noch bis in 70 cmHöhe erhalten war. In die Mauer waren Pfosteneingelassen, die wohl ehemals ein Dach trugen.Einer dieser Pfosten war in 1,40 m Länge er-halten. Der Grabschacht selbst war geplündert.An die innere Mauer war außen eine 30 cmbreite und 40 cm hohe Bankette angesetzt. Siewar außen fein verputzt.

Die innere, quadratische Umfassungsmauerdes Grabschachtes war von einer äußerenUmfassungsmauer umgeben. Diese schloß eineFläche von 7,75 m × 6,25 m ein, war 75 cm breitund bis zu einer Höhe von 80 cm erhalten.Zwischen der inneren und der äußeren Umfas-sungsmauer blieb ein schmaler Umlauf von 42–60 cm Breite bestehen. Auf dem mit Flußsandbedeckten Boden dieses Umlaufes fanden sichTeile eines Portraitkopf-Gefäßes (Abb. 26).

Interessanterweise befanden sich weitere Bruch-stücke desselben Gefäßes auf dem Boden derbenachbarten Grabanlage und südlich davor.Wahrscheinlich wurde das Gefäß im Zusam-menhang mit Grabkulten niedergelegt.

Alle Mauern waren aus handgeformten,konischen Lehmziegeln gefertigt. Chakteristi-sche Ziegel besaßen eine etwa ovale bis rundeGrundfläche von 12 bis 16 cm Durchmesserund etwa 30 cm Höhe. Diese Lehmziegelunterscheiden sich damit markant von den inLos Molinos verwendeten Lehmziegeln. Siewurden mit viel Mörtel abwechselnd liegendoder senkrecht verbaut, zum Teil in massivenMauern, zum Teil aber auch in zweischaligenMauern, die mit Lehm und Lehmbruchstückengefüllt waren. Für den Bau der Mauern warenFundamentgräben in den Boden gegrabenworden.

Der einzige Zugang zu der Grabanlage, ein50 cm breiter Durchgang mit einer Steinschwel-

Abb. 24. Blick auf die Mauern der Grabanlagen 1 (rechts) und 2 (links) von La Muña. – Vista de los muros delas tumbas 1 (derecha) y 2 (izquierda) de La Muña.

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Abb. 25. Plan der freige-legten Grabanlagen 1 und 2von La Muña. – Plano de lastumbas 1 y 2 de La Muña.

Abb. 26. Portraitkopf-Ge-fäß von La Muña. Teile da-von lagen auf den Böden derGrabanlagen 1 und 2. M 1ˆ3.– Vasija antropomorfa de LaMuña. Los fragmentos de lavasija se encontraron sobrelos pisos de las tumbas 1 y2. E 1ˆ3.

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le, war wohl ehemals an der Westseite gelegen.An der Südseite war die Umfassungsmauerallerdings zerstört, so daß sich hier ein weitererZugang befunden haben könnte. Die Befundevon der Grabanlage 3 legen allerdings nahe, daßauch diese Mauer durchgehend war (s. u.).

Die Grabanlage 2 schloß westlich an dieGrabanlage 1 an und war identisch aufgebautwie diese. Ihre Form war jedoch unregelmäßigerund trapezförmig von 4,50 m × 8 m Grundflä-che. Die nördliche und die südliche Umfas-sungsmauer waren zwischen die Westmauer derersten Grabanlage und die westliche Terrassen-mauer gesetzt worden. Offenbar handelte essich um einen späteren Anbau, der den westlichder ersten Grabanlage freibleibenden Platznutzte.

Nord- und Südmauer waren etwa 50 cm dickund maximal 1,30 m hoch. In der Südmauer warauf Bodenniveau ein kleines Fenster von 55 cmBreite und 45 cm Höhe eingelassen worden. Der

Sturz des Fensters war aus Schilfrohrstäbengefertigt. Auf der Schwelle fand sich ein Bruch-stück einer bearbeiteten Spondylus-Muschel.Spondylus-Muscheln kommen nur in äquatoria-len Gewässern vor und werden als Symbole fürWasser und Fruchtbarkeit interpretiert. Siewurden im gesamten Andenraum in rituellenKontexten verwendet. Wahrscheinlich fandensie auch in La Muña bei Grabkulten Verwen-dung.

Ebenso wie bei der Grabanlage 1 befandensich auch hier in der Umfassungsmauer desGrabschachtes lange Pfosten. Die Mauer warallerdings fast vollständig zerstört. Das Mauer-geviert besaß eine Größe von 3,60 m × 3,60 m,die Mauern waren bis in 62 cm Höhe erhalten.Außen war eine Bankette von 30 cm Breite und35 cm Höhe angesetzt, die fein verputzt war.Der Umlauf zwischen Grabkammer und Um-fassungsmauer war mit bis zu 20 cm Breitewesentlich schmaler als derjenige der ersten

Abb. 27. Blick auf die Mauern der Grabanlage 3 von La Muña. – Vista de los muros de la tumba 3 de La Muña.

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Grabanlage. Auf dessen Boden fanden sichBrandspuren, Lama- und Meerschweinchenkno-chen, die ebenfalls als Reste eines Grabkultesgedeutet werden können. Unmittelbar vor demDurchgang zur östlich liegenden großen Grab-anlage befand sich ein einfaches Keramikgefäß,in dem wohl einmal Nahrungsmittel niederge-legt worden waren.

Während im Inneren der Grabanlagen nurein Boden nachgewiesen werden konnte, befan-den sich im Außenbereich drei Böden. Dieoberen beiden stammten aus der Zeit der Er-richtung der Grabanlagen. Der unterste dagegengehörte zu einer Siedlungsschicht, die vor derAnlage der Grabarchitektur entstanden war.

Dort fanden sich Pfostensetzungen, Feuerstellenund viele organische Reste sowie Gruben mitPflanzenresten. Die vorgefundenen Keramik-fragmente datieren diese Siedlungsschicht in diefrühe Nasca-Zeit (Nasca 3 und 4, 0–200 n. Chr.),während die Grabanlagen selbst in der mittlerenNasca-Zeit (Nasca 5, 200–400 n. Chr.) errichtetund genutzt wurden (s. Abb. 33).

Die Ausgrabungen in der Grabanlage 3 derNekropole von La Muña umfaßten eine Flächevon 150 m2 (Abb. 27, 28). Die Gebäuderestebefanden sich auf einer ausgedehnten Plattformnahe dem unteren Ende des terrassierten Han-ges, über den sich die Nekropole erstreckt. DieAufbauten um den zentralen Grabschacht wa-

Abb. 28. Plan der freige-legten Grabanlagen 3 vonLa Muña. – Plano de latumba 3 de La Muña.

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ren ähnlich angelegt wie diejenigen von Grab 1und Grab 2: um ein zentrales Mauergeviert liefeine niedrige Bankette. Außen war die Anlagedurch eine Mauer eingefaßt, die im Westen,Norden und Osten nur einen schmalen Umlaufum die Zentraleinheit freiließ, im Süden jedocheinen kleinen Hof. Der Zugang befand sich ander Westseite des Hofes.

In allen Gebäudeeinheiten fanden sich kom-pakte Stampflehmböden mit einer Auflage ausfeinem Flußsand, welche als Begehungsflächegedient hatte. Außerhalb der Grabanlage lagenauf den Sandschichten an verschiedenen StellenScherbenkonzentrationen, Tierknochen undverschiedene verkohlte Pflanzenreste. Auf demBoden der Grabanlage fanden sich zwei Opfer-gefäße (s. u.). Fast alle hier beschriebenen Mauernwurden gleichzeitig in der Phase Nasca 5 in

Verbindung mit dem Grabschacht gebaut. Unterder Grabanlage fanden sich jedoch auch Schich-ten einer früheren Nutzung. Diese wurden inkleinen Einheiten im Bereich der Grabanlageausgegraben.

Die stratigraphische Analyse zeigt, daß imBereich der Grabanlage mehrere Bauvorgängestattgefunden haben. In der ersten Bauphase warzunächst der natürliche Untergrund, der inRichtung Osten und Norden abfiel, geringfügigeingeebnet worden. Dann war ein regelmäßiger,kompakter Stampflehmboden gelegt worden,der mit einer Schilfrohrwand im Zusammen-hang steht. Die begrenzte Grabungsfläche er-laubte leider keine eindeutige Interpretationdieser Befunde. Es ist jedoch wahrscheinlich,daß es sich um eine Wohnbebauung handelte,da die Bauelemente einfach gestaltet sind im

Abb. 29. Schnitt durch die Grabanlage 3 von La Muña. – Corte de la tumba 3 de La Muña.

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Vergleich mit der späteren Architektur. DasFundmaterial der frühen Besiedlung läßt sich indie Phasen Nasca 4 und 5 datieren.

Die Gebäude der zweiten Bauperiode schei-nen schon Teil eines geplanten Bauwerkes gro-ßer Ausmaße gewesen zu sein. Zuerst wurdendie Mauern errichtet, die den zentralen Teil desFundortes begrenzten und die gleichzeitig alsStützmauern für eine erste Plattform auf derWestseite dienten. An anderen Stellen diesesSektors von La Muña fanden sich Mauernähnlicher Funktion. In dieser ersten Phase mitGroßarchitektur kann eine große Freiflächeangenommen werden, die im Osten durch gutgearbeitete Mauern und im Norden durch eineeinfache Lehmziegelmauer begrenzt war. Wei-tere Details der Bebauung in dieser Phasekonnten nicht aus dem Grabungsbefund er-schlossen werden.

In einer nachfolgenden Bauperiode war einneuer Boden gelegt worden, der in dem Bereichzwischen den Hauptmauern im Osten undNorden genutzt worden war. Ein großer Teildavon wurde später im Zusammenhang mit derErrichtung der Grabanlage zerstört.

In der nächsten Bauperiode wurde dann dieGrabanlage errichtet. Der Bau der Grabanlagebegann mit dem Ausheben eines tiefen Schach-tes in den natürlichen Untergrund. Er maß4,50 m im Durchmesser und 5,50 m Tiefe. AmGrund dieses Schachtes wurde die Grabkammergebaut, indem Lehmziegelmauern direkt gegendas anstehende Material gesetzt wurden. Soentstand ein fast quadratischer Raum von2,10 m × 2,50 m Seitenlänge und einer Höhevon 1,80 m. Im oberen Teil der Ost- undWestwand wurden zwei kleine Nischen einge-lassen (Höhe 30 cm, Breite 25 cm, Tiefe 25 cm),in denen wahrscheinlich besondere Beigabendes Grabinventares aufgestellt waren. Auf dieInnenseiten und die Mauerkronen wurde einfeiner Verputz aufgetragen.

Auf den Boden der Grabkammer wurde einedünne Schicht feinen Flußsandes gestreut, dieals Unterlage für die Bestattung und derenBeigaben diente. Danach wurde das Dach derKammer gebaut. Es bestand aus zwölf dickenStämmen des Huarango-Baumes, die in ost-

westlicher Richtung nebeneinander auf dieMauerkronen gelegt wurden. Darüber wurdeeine dicke Schicht Lehm mit großen Steinenaufgebracht. Die Kammer wurde offenbar nichtverfüllt.

Unmittelbar nach dem Verfüllen des Grab-schachtes oberhalb der Abdeckung der Grab-kammer müssen die dicken Balken dem Druckdes Füllmateriales nachgegeben haben und zer-brochen sein. Dadurch wurden auch die Mau-erkronen, die Nischen und die Bestattung selbstmit ihren Beigaben beschädigt. Trotz der Zer-störung der Grabkammer und der Beraubungin den 30er Jahren dieses Jahrhunderts konntennoch Reste des Toten und ein Teil der Gefäßegeborgen werden, die der Bestattung als Beiga-ben mitgegeben worden waren (Abb. 31, 39:12).

Nach dem Verfüllen des Grabschachtes wurdeeine Plattform darüber angelegt. Dazu wurdezunächst ein quadratischer Mauereinschluß er-richtet. An diese Mauern wurde außen einezweite, etwas niedrigere Mauer angebaut, so daßeine umlaufende Bankette entstand. In deninneren Mauerring wurden zehn Holzpfostentief eingelassen, so daß sie noch beträchtlich inden unter den Mauern liegenden Boden ein-drangen. Sieben der Pfosten waren noch zumTeil erhalten. Diese Pfosten müssen einmal einDach getragen haben.

Das Innere des quadratischen Mauereinschlus-ses wurde verfüllt und mit einer Lehmschichtabgedeckt. Die so entstandene Plattform ein-schließlich der umgebenden Mauern und Ban-ketten wurden dann mit feinem Verputz über-zogen. Die Grabplattform wurde mit einerMauer umgeben, wobei im Norden, Osten undWesten ein schmaler Umlauf von nur 45 cmBreite bestehen blieb, während im Süden eingrößerer Vorhof von 7,65 × 3,20 m angelegtwurde, der wohl der Durchführung von Zere-monien oder Totenkulten diente. Der Zugangzu der Grabanlage beschränkte sich auf eineeinzige Öffnung auf der Südwestseite derUmfassungsmauer. Zusammen mit dem Bau derUmfassungsmauern wurde im gesamten Bereichein Stampflehmboden gelegt. Darauf wurde eineSchicht feinen Flußsandes aufgetragen, der alsBegehungsfläche diente.

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Nach dem Bau des Grabes wurden dieGebäude sowohl außerhalb als auch innerhalbder Grabanlage weitergenutzt. Der fast saubereund wenig kompakte Sand im Inneren derGrabanlage zeigt, daß dort nur wenige Aktivi-täten stattfanden und daß der Raum wohl nurvon wenigen Personen betreten wurde. Dieeinzigen Nutzungsspuren sind zwei Gefäße, dieauf dem Sandboden im Vorhof des Grabes lagen(Abb. 30, 39:13–14). Die Gefäße sind in diePhase Nasca 6 zu datieren und wurden wahr-scheinlich im Zusammenhang mit einer Kult-handlung nach der Anlage des Grabes nieder-gelegt.

Die Befunde außerhalb der Umfassungsmau-er unterscheiden sich deutlich von denen inner-halb der Grabanlage. Im Norden und Westender Grabanlage ist die Sandschicht sehr kom-pakt, was wahrscheinlich auf den ständigenDurchgang von Menschen und die wiederholteErneuerung des Bodens mit Sand und Wasserzurückzuführen ist. In dem kompakten Sandfanden sich viele Keramikfragmente, Pflanzen-reste, Knochen und Brandspuren.

Einige Zeit nach der Fertigstellung der Grab-anlage wurden mehrere Umbauten an den

Abb. 30. Im Vorhof der Grabanlage 3 niedergelegteOpfergefäße. M 1ˆ3. – Ofrendas de cerámica deposita-das en la antecámara de la tumba 3. E 1ˆ3.

Gebäuden vorgenommen. Es wurde eine neueMauer an der Nordost-Ecke gebaut, die nachNorden in den Bereich außerhalb der Gra-bungsfläche führte. Diese wurde dann wiedermit einem Teil der Nordmauer der Grabanlageabgerissen und mit einem Boden überdeckt, umeine Verbindung zu den weiter nordwestlichliegenden Räumen herzustellen. Außerdemwurde der Eingang zur Grabanlage, der diesemit dem Korridor auf der Westseite verband,mit Lehmziegeln und großen Steinen zugesetzt.Da dies der einzige Eingang zu der Grabanlagewar, muß man annehmen, daß in diesem Momentauch die Nutzung der Grabanlage endete.

Es konnte somit festgestellt werden, daßder untersuchte Bereich um die Grabanlageund wahrscheinlich auch die Grabanlage selbstüber eine beträchtliche Zeitspanne genutztwurde. Während der Zugang zu der Grab-anlage begrenzt war und deren Nutzung wohlrituellen Charakter besaß, wurden die umge-benden Räume offenbar intensiv und im Zu-sammenhang mit nicht-rituellen Tätigkeitengenutzt. Außer der ersten Bauphase und denbeiden im Vorhof niedergelegten Opfergefä-ßen sind alle Aktivitäten in die Phase Nasca 5zu datieren.

Die Plattform von La Muña

Die in La Muña ausgegrabene Plattform lag aufder Oberfläche eines eingeebneten Bergausläu-fers nordwestlich der Grabanlagen. Auf derPlattform befand sich ein 30 m × 15 m großerMauereinschluß, der in zwei Hälften geteilt war(Abb. 32). Dort waren kaum Störungen durchGrabräuber zu beobachten. Die Ausgrabungenwurden an der Nordhälfte der Plattform ange-setzt. Dort war schon in einer Testgrabung imJahr 1997 festgestellt worden, daß die Mauernnoch gut erhalten waren. Die Grabung umfaßteein Fläche von 19 m × 18 m. Der nördlicheInnenraum wurde fast vollständig bis zum er-sten Boden ausgegraben. Danach wurden ineinem schmalen Schnitt die darunter liegendenSchichten überprüft. Von den Außenbereichenwurden Teile im Osten, Norden und Westenausgegraben.

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Abb. 31. Tongefäße aus der Kammer der Grabanlage 3 von La Muña. M 1ˆ3. – Ofrendas de cerámica de la cámarafuneraria de la tumba 3 de La Muña. E 1ˆ3.

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Abb. 32. Plan der freige-legten Gebäudeteile auf dernördlichen Plattform von LaMuña. – Plano de las cons-trucciones encontradas sobrela plataforma norte de LaMuña.

Der Nordraum besaß die Form eines Paral-lelogrammes von 13 m × 13 m Größe. DieMauern waren 50 bis 95 cm breit und bis zu1,40 m hoch erhalten. Die Ostmauer war alsDoppelmauer gestaltet. Um das Gebäude zuerrichten, war das natürliche Gelände zunächsteingeebnet worden, dann war die Westmauererrichtet worden. Nach der Aufschüttung vonKies und Erde wurden dann die übrigen Mau-ern gebaut. Der Eingang befand sich wahr-scheinlich an der Nordost-Ecke. Dort ist dieMauer allerdings durch starke Erosion zerstörtworden.

Im Inneren des Raumes befand sich einBoden aus Stampflehm, auf dem eine Sand-schicht lag und in dem acht Pfostensetzungenzu erkennen waren, die ehemals ein Dach ge-tragen hatten. Auf dem Boden fanden sich kaumNutzungsspuren. In der Südost-Ecke lagen ei-nige Muscheln, außerdem fanden sich kleineGruben mit organischem Material. In anderen

Gruben waren nahe der Mauern acht Spinnwir-tel und Garnknäuel als Depots niedergelegtworden (Abb. 34).

Die Keramikfunde zeigen, daß die Gebäudein der mittleren Nasca-Zeit (Nasca 5, 200–400n. Chr.) genutzt wurden. Aussagen über diespezifische Funktion des Raumes sind wegender geringen Fundmenge kaum möglich. DerBoden war offenbar rein gehalten worden. Mög-licherweise wurde der Raum nur bei seltenenGelegenheiten genutzt, etwa bei Versammlun-gen oder Zeremonien. Eine solche Interpreta-tion ist angesichts der Befunde außerhalb desRaumes denkbar, wo nämlich durchaus zahlrei-che Reste häuslicher Aktivitäten gefundenwurden. Dort ließen sich in mehreren BödenPfostensetzungen und Schilfrohrwände sowiemehrere Gruben mit Pflanzenresten nachwei-sen, eine davon mit einem Stoffbündel mitChilipfefferschoten. Diese häusliche Nutzungmuß sowohl während als auch nach der Nut-

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zung des großen Raumes stattgefunden haben.An der gleichen Stelle wurde auch eine tiefeErosionsrinne festgestellt, die von starken Re-genfällen ausgewaschen worden war. Ähnlichestarke Erosionsspuren waren im Bereich desmöglichen Einganges des Nordraumes gefundenworden. Die Regenfälle müssen sich währendoder unmittelbar nach der Nutzung der Räume,also noch vor der Ablagerung von Schutt undSedimenten auf dem Boden des Raumes ereignethaben.

Die nördlichen Terrasse von La Muña

Im Sektor C, westlich der Nekropole von LaMuña, befinden sich drei künstlich angelegteTerrassen und ein großer Platz, die in getreppterForm auf den Hängen des Trockentales angelegtworden waren. Unmittelbar oberhalb, am stei-len Teil des Hanges, liegen mehrere trapezför-mige Geoglyphen (Abb. 38). Bei den erstenBegehungen war an der Oberfläche nicht ein-deutig zu erkennen, ob sich auf den Terrassen

Abb. 33. Keramik der Mittleren Nasca-Zeit (Nasca 5/6; 400–600 n. Chr.) aus La Muña. M 1ˆ3. – Cerámica del periodoNasca Medio (Nasca 5/6; 400–600 d.C.) de La Muña. E 1ˆ3.

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auch Konstruktionen befanden. Helle Verfär-bungen an den Rändern der Terrassen ließenverwitterte Lehmziegelmauern vermuten. Ander Südost-Ecke des Platzes wurden Ausgra-bungen auf einer Fläche von 50 m2 vorgenom-men, um die Existenz von Gebäuderesten zuüberprüfen.

Durch die Ausgrabungen konnte gezeigtwerden, daß die Plattformen von Lehmziegel-mauern umgeben waren. Für deren Errichtungwar zunächst das unregelmäßige Gelände ein-geebnet worden. Danach wurden die Mauernohne Fundamente auf den Untergrund gesetztund ein einziger Boden angelegt. Im Bereich derAusgrabung fand sich ein Eingang, der denZugang zu dem Platz an dessen Südost-Seitedarstellte.

Die wenigen Keramikfragmente, die bei denAusgrabungen gefunden wurden, lassen sich indie Phase Nasca 5 datieren. Die im Westbereichvon La Muña angelegten Gebäude waren alsogleichzeitig mit den übrigen Bauten, insbesondere

Abb. 34. Spindeln aus einem De-pot, welches in einer Ecke dernördlichen Plattform von La Muñaangelegt worden war. M 1ˆ3. –Husos depositados en una esquinade la plataforma norte de La Muña.E 1ˆ3.

den Grabanlagen genutzt worden. Die etwas er-höhte Lage des eingefriedeten Platzes nahe derBodenzeichnungen läßt vermuten, daß hier Kult-handlungen im Zusammenhang mit den Boden-zeichnungen durchgeführt worden sind.

Der Südbereich von La Muña

Die Ausgrabungen im südlichen Bereich von LaMuña umfaßten einen länglichen Hügel, in demdrei Gebäudeeinheiten auf einer Fläche von100 m2 ausgegraben wurden (Abb. 35). Zu Be-ginn der Arbeiten wurde die Oberfläche desgesamten Hügels von 30 m × 15 m gesäubert.Dabei wurde deutlich, daß es sich um einelanggezogene Kammerkonstruktion handelte, diewahrscheinlich als Stützmauer einer ausgedehn-ten Terrasse auf deren Westseite diente. Eineähnliche Konstruktion war weiter nördlich,östlich der Grabanlage 3, durch die Plünderun-gen von Grabräubern freigelegt worden. Einedritte Gebäudeeinheit befand sich nördlich des

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Mauereinschlusses und der Plattform, war aberdurch eine Erosionsrinne stark zerstört. Offen-sichtlich war dieses Gebäude mit einem Korri-dor verbunden, der zu dem oberen Teil desFundortes führte, wo die Grabplattformen la-gen.

Aus der Analyse der Stratigraphie und denvergesellschafteten Funden ließen sich dreiBauphasen erschließen, die alle in die PhaseNasca 5 zu datieren sind. In den unterstenSchichten über dem anstehenden Boden lag eineeinfache Stampflehmschicht, die zusammen miteinem Gebäude, von dem nur die Steinfunda-mentierung erhalten war, genutzt worden war.Reste von Hausmüll und Brandstellen wiesenauf eine häusliche Nutzung hin.

Anschließend wurden die heute noch sicht-baren Mauern errichtet. Zuerst wurde dasGelände mit einer Kiesschicht eingeebnet undmit einer Lehmpackung gefestigt. Danach wur-den aus Lehmziegeln die beiden Mauern errich-tet, die gemeinsam mit der dazwischenliegendenFüllung als Stützmauer der großen Terrassedienten. Anschließend wurden sowohl zwischendie Mauern als auch im Bereich der späterenTerrasse Füllschichten eingebracht. In die Stütz-konstruktion wurden abwechselnd Schichtenaus feinem Kies und dicken Lehmpackungeneingefüllt, bis die Oberkante der Mauern er-reicht war. Im Bereich der Terrasse wurde aufdie Füllung ein erster Boden aus Stampflehmaufgebracht. Dieser Boden wurde mehrfach

Abb. 35. Im Südbereichvon La Muña ausgegrabeneGebäudeteile. – Estructurasexcavadas en el sector sur deLa Muña.

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erneuert und repariert, was zeigt, daß er überlängere Zeit genutzt wurde. Zu dieser Zeitbestand ein Durchgang in der Nordmauer, derzu einem weiter nördlich liegenden Gebäudeführte.

Die zweite Nutzungsphase wird markiertdurch die Auswirkungen eines starken Nieder-schlagsereignisses, die in allen Gebäudeeinheitenzu beobachten waren. Auf der Terrasse stautesich das Wasser über dem Boden und bildetedort eine dicke, fast horizontale Sedimentschichtaus, die später als Untergrund für einen neuenBoden genutzt wurde. Gleichzeitig wurde dieTerrasse in mehrere kleinere Raumeinheitenaufgeteilt, indem zwei Wände aus Schilfrohr mitLehmbewurf errichtet wurden (Abb. 35). Damitänderte sich offenbar die Art der Nutzungdieses Bereiches.

Anschließend wurden die Wände niederge-brannt und der gesamte Bereich mit einer Schichtaus Erde und Sand abgedeckt, die zunächsteingeebnet und sporadisch genutzt wurde, be-vor der Platz dann aufgelassen wurde. Schließ-lich gingen erneut starke Regenfälle nieder, dieErosionsspuren hinterließen und wahrscheinlichdie endgültige Aufgabe des Ortes bewirkten.Lange Zeit nach der Aufgabe der Bauten wurdenoch ein kleines Opferdepot mit einem Kera-mik-Gefäß und Spondylus-Muscheln angelegt.

0 2 4 cm

Abb. 36. Als Opferdepot niedergelegtes Tongefäß mit bearbeiteten Stücken von Spondylus-Muscheln. – Cuenco de cerámica con piezas de Spondylus depositadas como ofrendas.

Die Keramik ist in einem Stil ausgeführt, derals typisch für Kulturen des Hochlandes zurZeit des frühen Mittleren Horizontes (600–800n. Chr.) angesehen wird (Abb. 36).

Obwohl es keine eindeutigen Anzeichen fürdie Funktion dieser Gebäude gibt, ist anzuneh-men, daß sie in ihrer ursprünglichen Form nichtals Wohngebäude dienten. Während das lang-gezogene Gebäude eine Stützkonstruktion fürdie Terrasse war, diente die Terrasse selbstmöglicherweise als offener Raum für Versamm-lungen oder ähnliche öffentliche Aktivitäten.Ein Funktionswandel trat jedoch mit dem Bauder Schilfrohrwände ein, die zu Häusern gehör-ten, die als Wohnungen oder Wirtschaftsräumegenutzt wurden.

Ergebnisse

Wie in der Einleitung dargestellt wurde, wurdenbisher wenige wissenschaftliche Ausgrabungenan Fundorten der Nasca-Kultur durchgeführt.Nur in Einzelfällen wurden die Ergebnisse vonstratigraphischen Grabungen an Siedlungsplät-zen publiziert. Viele Interpretationen zur ma-teriellen Kultur, zur Siedlungsgeschichte und zusozio-ökonomischen Strukturen der Nasca-Kultur fußten auf wenigen Bodenfunden, auf

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isolierten Grabfunden und auf mehreren Ober-flächensurveys im Nasca-Gebiet. Der größteTeil an Publikationen über die Nasca-Kulturbasiert allerdings auf Untersuchungen an undo-kumentierten Grabfunden aus Museumsbestän-den.

Die Ausgrabungen an den beiden FundortenLos Molinos und La Muña haben in großflä-chigen, stratigraphischen Grabungen eine Viel-zahl von neuen Befunden zur Kenntnis derNasca-Kultur erbracht. Die als Ergebnis derSiedlungsstudie der ersten Phase des Projektesformulierte Hypothese, daß es sich bei denFundorten Los Molinos und La Muña umbedeutende Siedlungszentren der Nasca-Kulturhandelte, konnte durch die Ausgrabungen be-stätigt werden. An beiden Grabungsorten wur-den beeindruckende Gebäude der Nasca-Kulturfreigelegt. Sowohl die großflächigen Terrassenund Gebäude von Los Molinos als auch die zueiner ausgedehnten Siedlung gehörenden Grab-anlagen von La Muña stellten sich als bedeu-tende Zeugnisse einer wohlorganisierten, offen-bar komplexen Gesellschaft heraus.

Die größten Ausgrabungen an einem Fund-ort der Nasca-Kultur waren bisher in Cahuachi,im weiter südlich liegenden Nasca-Tal, durch-geführt worden. Bei Arbeiten an anderen Fund-orten der Nasca-Kultur wurde die Architekturbisher nicht berücksichtigt oder nur am Randebeschrieben. In Los Molinos konnte nun erst-mals eine Nasca-Siedlung außerhalb von Cahua-chi großflächig ergraben werden. Die Parallelenzwischen Los Molinos und Cahuachi in Archi-tektur, Keramik und Besiedlungsgeschichte sindunübersehbar. Durch die Grabungen in Palpakönnen nunmehr solche Informationen über dietypische Architektur der frühen Nasca-Zeit (0–200 n. Chr.) im Detail vorgestellt werden. Diegroßflächigen Grabungen erlaubten es, nichtnur technische und konstruktive Aspekte derArchitektur, sondern auch Elemente der Raum-gestaltung zu beschreiben. Es ist zu hoffen, daßin Zukunft auch die Grabungsbefunde vonCahuachi im Detail vorgelegt werden, umVergleiche anstellen zu können. Auch Graban-lagen der Nasca-Kultur wie diejenigen von LaMuña wurden im Rahmen des hier beschriebe-

nen Forschungsvorhabens erstmals dokumen-tiert und beschrieben. Diese neuen Daten zuBestattungssitten führen zu wichtigen neuenErkenntnissen über die Gesellschaftsstrukturder Nasca-Kultur.

Die bei den Ausgrabungen in verschiedenenBereichen der Siedlungen freigelegten Gebäudeweisen immer wiederkehrende Merkmale auf, sodaß sich Baumuster ergeben, die als typisch fürdie Nasca-Architektur der untersuchten Zeit-stufen angesehen werden können. Die Gebäudevon Los Molinos waren nach einem gleichblei-bendem Schema aufgebaut: Mit Einebnungenund Terrassierungen waren an den Talhängenhorizontale Flächen geschaffen worden. Aufden so entstandenen Terrassen unterschiedlicherNiveaus wurden aus gleichförmigen, hochge-wölben Lehmziegeln große, überdachte Räumeund Innenhöfe angelegt. Die Räume wurden mitZugangsrampen und durch Treppenaufgängemit Sichtblenden erschlossen. Aufbauten wur-den mit Sockelmauern aus Lehmziegeln und mitHolzstützen mit dazwischenliegenden dünnenWänden errichtet, die leichte Dächer trugen.Mit der Fülle an Beobachtungen zu baukon-struktiven Details, zu den verschiedenen ver-wendeten Lehmziegeltypen, ihrer Vermauerung,der Art der Gestaltung der Mauern und Wände,der Anlage der Räume sowie der Anlage undGestaltung von Pfosten und Säulen für dieÜberdachungen läßt sich ein gutes Bild derArchitektur der Bewohner von Los Molinosgewinnen. Auch die einfache Hausarchitekturmit ihren Wänden aus Schilf und Lehm läßt sichim Detail beschreiben. Die freigelegten Befundemit Schilfrohrwänden am Südrand von LosMolinos stammen zwar aus der Zeit des Mitt-leren Horizontes. Es ist jedoch anzunehmen,das sich die einfache Hausarchitektur der Nas-ca-Zeit wenig von der der nachfolgenden Peri-ode unterscheidet.

Nach der Freilegung von gut erhaltenenGrabanlagen, die die geplünderten Schächte vondrei Großgräbern in La Muña umgaben, ließsich auch ein fest etabliertes Muster für dieGestaltung von Grabanlagen erkennen. Alledrei ausgegrabenen Grabanlagen wiesen diegleichen Gestaltungselemente auf: eine tief in

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den anstehenden Boden eingelassene Grabkam-mer mit Balkendecken, auf Geländeniveau eineüberdachte, massive, aus konischen Lehmzie-geln gebaute Plattform mit Bankette, einemschmalen Umlauf und einem kleinen Hof, derdurch den einzigen Zugang der Anlage zuerreichen war.

Die bei den Ausgrabungen freigelegten Be-funde umfassen Zeitstufen von der frühen Nasca-Zeit bis zur Zeit des Mittleren Horizontes.Damit haben die Ausgrabungen die bei denOberflächenbegehungen und den Testgrabun-gen von 1997 gewonnenen Erkenntnisse bestä-tigt, nämlich daß die Gebäude von Los Molinosim wesentlichen in der frühen Nasca-Zeit (Nas-ca 2, 3; 0–200 n. Chr.) errichtet und nur wäh-rend einer einzigen Bauperiode genutzt wordenwaren. Wie die zahlreichen Umbauten undErneuerungen von Böden zeigen, muß diesePeriode und damit die Phase Nasca 3 einebeträchtliche Dauer gehabt haben.

Am Ende der frühen Nasca-Zeit wurden diemeisten Bauten aufgelassen. Die Gebäude wur-den absichtlich verlassen, alle Utensilien heraus-geräumt, häufig wohl auch Mauern zerstört. DieHolzpfosten sind auf Bodenniveau mit Feuerabgetrennt worden; wahrscheinlich wurden siean anderen Stellen weiter verwendet. Es findensich jedoch keine regelrechten Brandschichten,die auf Zerstörungen oder auf kriegerischeEreignisse hindeuten könnten. Nur an wenigenStellen konnten noch sporadische Nutzungenvon Gebäuden in der mittleren Nasca-Zeitnachgewiesen werden. Unmittelbar anschließendwurden dann zahlreiche Gräber in die aufgelas-senen Bauten eingetieft, der Fundort also alsBestattungsplatz genutzt.

In La Muña waren die wichtigsten Bautenvorwiegend in der mittleren Nasca-Zeit (Nas-ca 5; 200–400 n. Chr.) errichtet worden. Kera-mik dieser Stilphase wurde im Zusammenhangmit zahlreichen Umbauten an den Gebäudengefunden. Die Phase Nasca 5 muß somit –ähnlich der Phase Nasca 3 – eine beträchtlicheDauer gehabt haben. Die Funde in der Grab-anlage 3 zeigen auch, daß in dem kleinen Vorhofnoch weit über die mittlere Nasca-Zeit hinaus,bis in die Phase Nasca 6, Grabkulte gepflegt und

Opfergefäße niedergelegt wurden. Auch dieausgegrabene Plattform oberhalb der Grabanla-gen wurde, nach den wenigen Gebrauchsspurenzu urteilen, nur kurze Zeit genutzt, während dieHaus- und Siedlungsbefunde außerhalb derPlattform eine längere, kontinuierliche Nutzungbelegen. Dort sind Siedlungspuren aus der frü-hen Nasca-Zeit zu finden. Gleiches gilt für denBereich der Grabanlagen, wo zumindest imBereich der Grabanlage 1 ebenfalls Siedlungs-spuren der frühen Nasca-Zeit gefunden wurden.Die Überlagerung von Funden und Befundenaus der frühen und mittleren Nasca-Zeit wirdes möglich machen, die stratigraphische Se-quenz von Los Molinos mit der von La Muñazu verbinden und so detaillierte Untersuchun-gen zur Keramik-Chronologie der frühen undmittleren Nasca-Zeit auf der Grundlage gutstratifizierter Kontexte anzustellen.

Überraschend waren die Funde von einfa-cher Siedlungsarchitektur und von Gräbern desfrühen Mittleren Horizontes (600–800 n. Chr.)in Los Molinos. Sie waren aufgrund der Ergeb-nisse der Prospektionsarbeiten, bei denen nursehr spärliche Oberflächenfunde dieser Zeitstu-fe registriert werden konnten, nicht zu erwartengewesen. Derartige Befunde können erstmalsfür die Zeit des Mittleren Horizontes vorgelegtwerden. Eine absolute Datierung der einzelnenZeitphasen ist im Verlaufe der weiteren Projekt-arbeiten vorgesehen und wird zur besserenDefinition der Zeitphasen der Nasca-Kulturbeitragen.

Nach den bisherigen Befunden zu urteilen,waren starke Niederschläge der Grund für dieAuflassung sowohl der Siedlung von LosMolinos als auch der von La Muña. An meh-reren Stellen waren tiefe Erosionskanäle zubeobachten, die die Gebäude beider Orte zumTeil erheblich zerstört hatten. Im Südteil deszentralen Bereiches von Los Molinos wurde eingroßer Erosionskanal aufgedeckt, der aus demweiter östlich liegenden Trockental kam und derbeträchtliche Zerstörungen in der Siedlungangerichtet hatte. An vereinzelten Stellen warenbeschädigte Mauern notdürftig repariert wor-den. Die meisten Gebäude waren jedoch nachden Zerstörungen nicht weiter genutzt worden.

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Im zentralen Bereich von Los Molinos sindZerstörungen durch Regen eindeutig den Sied-lungsschichten der ausgehenden frühen Nasca-Zeit zuzuordnen. An der nördlichen Plattformsind sie auch in den dort vorhandenen späterenGebäudeteilen und Siedlungsschichten zu beob-achten.

In La Muña sind die Zerstörungen durchWasser und Schlammströme am besten an derTerrassenanlage im südlichen Bereich des Fund-ortes abzulesen. Der dort ausgegrabene Bau wardurch einen Schlammstrom zur Hälfte zerstörtworden. Schlamm und Geröll hatten sich übereinem Teil des Gebäudes abgelagert, später auchsandige Sedimente von langsamer fließendenGewässern. Zwischen zwei Niederschlagsereig-nissen wurde ein Haus aus Schilf und Lehmerrichtet, bevor wieder Regenfälle zu dessenAufgabe zwangen. Die Abfolge von starkenNiederschlägen und dazwischenliegenden Trok-kenzeiten ist deutlich an Profilen abzulesen, diebei Ausgrabungen im unteren Bereich desSchwemmkegels des Trockentales von La Muñadokumentiert werden konnten.

Nennenswerter Niederschlag kommt an derKüste Perus nur in Jahren vor, in denen sichdas sogenannten „Niño-Phänomen“ bemerkbarmacht, das heißt, wenn warme äquatorialeGewässer die küstennahen Oberflächenwasserdes kalten Humboldtstromes verdrängen. Aberselbst in Niño-Jahren kommt es in der Regelan der trockenen Südküste nicht zu Regenfällen,sondern eher zu einer erhöhten Trockenheit.Nur in ganz seltenen Fällen, in Jahren einessogenannten Super-ENSO (El Niño SouthernOszillation), der nur in Abständen von mehre-ren hundert Jahren vorkommt, kann der Niño-Effekt so weit nach Süden reichen, daß es auchdort zu nennenswerten Niederschlägen kommt.Es ist gut möglich, daß die Grabungsbefundevon Los Molinos und La Muña solche Ereig-nisse belegen. Die Tatsache, daß die Nasca-Bevölkerung Siedlungen immer wieder an glei-chermaßen durch Schlammströme gefährdetenStellen anlegte, nämlich am Fuß der Talhänge,oft sogar am Ausgang von Trockentälern, ist einHinweis darauf, daß starke Niederschläge nurin sehr großen Abständen auftraten, so groß,

daß die Erinnerung an Katastrophen über dielangen Zeiträume verlorenging. Ähnliche Phä-nomene wurden für die fragliche Zeit auch inCahuachi erwähnt und als Ursache für einenkulturellen Niedergang angeführt (Orefici 1990:112˜f., 1993: 221). Durch die Datierung vonSedimenten und zukünftige geomorphologischeUntersuchungen in Palpa sollen die zeitlichenAbstände der Niederschlagsereignisse und de-ren Auswirkungen auf das Landschaftsbild invorspanischer Zeit genauer untersucht werden.

Im Verlauf der Forschungsarbeiten des Ar-chäologischen Projektes Palpa konnten bisher45 Gräber dokumentiert werden. 19 davonwaren intakt und lieferten wertvolle Informa-tionen über die Bestattungssitten im Untersu-chungsgebiet. Aber auch bei den 26 geplünder-ten Gräbern, die in den Grabungsbereichenfreigelegt wurden, waren die Grabkonstruktio-nen häufig noch weitgehend unberührt. Außer-dem waren noch Teile des Grabinventars erhal-ten oder konnten von Grabräubern wiederer-langt werden. In den Gräbern fanden sich Restevon insgesamt 54 Individuen. Damit ist eineerste Grundlage vorhanden, um die Grabsittender Region in verschiedenen Besiedlungsepo-chen darzustellen.

Große Grabanlagen wie diejenigen von LaMuña wurden erstmals für die Nasca-Kulturdokumentiert. Sie lassen neue Rückschlüsse überdie Sozialstruktur der Nasca-Bevölkerung zu.Die mit aufwendiger Grabarchitektur ausgestat-teten Großgräber sind in der Nekropole von LaMuña in einem umgrenzten Areal konzentriert.Angesichts der besonderen Architektur, derGröße der gesamten Grabanlage und der um-gebenden Räume sowie der investierten Ar-beitsleistung und des reichen Grabinventares istanzunehmen, daß diese Art von Gräbern zu denreichsten der Nasca-Kultur gehörten und daßsie für die ranghöchsten Würdenträger angelegtworden waren. Die aufwendige Architektur undAusstattung der Gräber von La Muña sowieihre Lage in einem offensichtlich privilegierten,durch Mauern umgrenzten Bereich innerhalbeines ausgedehnten Friedhofes, widerspricht derThese, nach der die Nasca-Gesellschaft keineKlassenunterschiede kannte (Carmichael 1995).

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Die nach einem einheitlichen Schema angelegtenGrabanlagen fügen sich nahtlos in das Bild einerwohlorganisierten, hierarchisch gegliedertenGesellschaft mit festgefügten sozialen Kontroll-mechanismen ein. Auch eines der Schachtgräber(Grab 1) von Los Molinos, das nach der Auf-lassung der Siedlung in eine der Terrasseneingelassen worden war, zeigte im Ansatz diegleiche Gestaltung wie die Gräber von LaMuña. Dies läßt auf eine Tradition schließen,die zu Ende der frühen Nasca-Zeit beginnt undsich in der mittleren und späten Nasca-Zeitfortsetzt.

Bedeutsam sind auch die Funde von Sied-lungsresten und ungestörten Gräbern des Mitt-leren Horizontes (600–1000 n. Chr.) im Südbe-reich von Los Molinos. Die Besiedlung desPalpa-Tales in dieser Zeitstufe ist rätselhaft. Beiden Geländebegehungen war im Untersuchungs-gebiet kaum Keramik der Stilphasen des Mitt-leren Horizontes gefunden worden, was auchein Charakteristikum der wenigen bisher imNasca-Gebiet identifizierten Gebäudereste die-ser Zeitstufe ist. In Los Molinos wurden ein-fache Wohnbauten und sieben Gräber desMittleren Horizontes freigelegt. Damit ist ein-deutig, daß zu dieser Zeit eine Bevölkerungansässig war, die Gerätschaften im typischen Stildes Mittleren Horizontes verwendete. Die Zeitdes Mittleren Horizontes steht zwar gegenwär-tig nicht im Zentrum des Interesses des Projek-tes. Es wäre jedoch wichtig, die Untersuchun-gen zur Besiedlung des Nasca-Gebietes zu dieserZeitstufe zu vertiefen.

Die Analyse der während der Grabungengefundenen Pflanzenreste zeigt, daß die Bewoh-ner von Los Molinos und La Muña über eineäußerst reiche und diversifizierte Nahrungs-grundlage verfügten. An Feldfrüchten wurdenMais, Kürbis, verschiedene Bohnenarten, Mani-ok, Achira (eine Knollenfrucht), Erdnüsse,Chilipfeffer, sowie Lúcuma, Guayaba und vielesmehr angebaut. Kartoffeln kamen in den Nasca-zeitlichen Schichten nicht vor. Sie wurden of-fenbar erst zur Zeit des Mittleren Horizontesaus dem Hochland eingeführt. Als weitereNutzpflanzen fanden sich unter anderem Baum-wolle, verschiedene Schilfrohr- und Bambusar-

ten sowie Flaschenkürbisse. Wichtigster Fleisch-lieferant war das Lama, das wohl aus demHochland eingeführt und zeitweise an der Küstegehalten wurde. Außerdem fanden sich Meer-schweinchen und vor allem viele Fisch- undMuschelarten. Letztere waren von der etwa50 km entfernten Küste eingeführt worden. DieFunde von Produkten aus entfernten Gebietenzeigen, daß in der frühen und mittleren Nasca-Zeit gut funktionierende Handelsnetze bestan-den, die die überregionalen Kontakte sicherten.Selbst aus dem fernen Ecuador wurden Spon-dylus-Muscheln für rituelle Zwecke eingeführt.

Während eine generelle Beurteilung vonZeitstellung und Art der Nutzung der beidenuntersuchten Fundorte wenige Probleme berei-tet, gestaltet sich die Identifizierung spezifischerFunktionen von Gebäuden und der Nachweiseinzelner Aktivitäten aufgrund der Befundlagejedoch problematisch. Die Bewohner von LosMolinos hatten beim Auflassen der Siedlungkaum Geräte oder sonstige Zeugnisse vonAktivitäten hinterlassen. Die Gebäude wurdenoffensichtlich ganz absichtlich zerstört. DieHolzpfosten wurden in der Regel herausgeris-sen oder unmittelbar über dem Bodenniveauabgebrannt. Dieses sorgfältige Auflassen derSiedlungen scheint eine Konstante in der Nasca-Kultur gewesen zu sein. Nur in wenigen Fällenist die Funktion von Räumen unmittelbar ausdem Grabungsbefund ersichtlich. So wurden imzentralen Bereich von Los Molinos nur in einemder ausgegrabenen Räume, dem Südteil desRaumes 3 nördlich des Korridors, dort aller-dings deutliche Spuren von häuslichen Aktivi-täten gefunden. Dieser Raum unterschied sichmarkant von anderen Räumen, die ganz offen-sichtlich rein gehalten worden waren. Bei letz-teren handelte es sich wohl um Aufenthalts-oder Repräsentationsräume. Die ungewöhnlicheGröße der Räume, die Kombination mit großenFreiflächen und der offenbar geplante Charakterder Bauten bestärken die Annahme, daß es sichum Residenzen einer Oberschicht oder umBauten mit öffentlicher Funktion handelte. DieseInterpretation wird bestärkt durch die wenigenDepot-Funde von Panflöten in zwei Räumendes zentralen Bereiches (Raum 3 nördlich des

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Korridors und Raum 3 südlich des Korridors)(Abb. 8). Aufgrund der Analogie mit ähnlichenFunden in Cahuachi und Darstellungen aufGefäßkeramik ist es wahrscheinlich, daß es sichum Deponierungen handelt, die im Zusammen-hang mit religiösen Zeremonien niedergelegtworden waren.

Eine weitergehende funktionale Interpretati-on ist wohl nur auf der Grundlage einer ein-gehenden Untersuchung des Fundmaterialesmöglich. Aus dem reichhaltigen Keramikbe-stand scheint sich eine solche funktionale Dif-ferenzierung unterschiedlicher Aktivitätsberei-che in Los Molinos abzuzeichnen. Besondersauffällig sind die zahlreichen Gefäße mit my-thischen Darstellungen, die vor allem im Nord-bereich des Fundortes vorkommen. Dies wäreein weiterer Anhaltspunkt für die Interpretationder Gebäude in diesem Bereich als Kultbautenim Zusammenhang mit den Bodenzeichnungen.

In La Muña wurden die Grabanlagen in dermittleren Nasca-Zeit zunächst ausschließlich zumZweck der Grablegung und danach sporadischzum Zweck der Niederlegung von Opfergabengenutzt. Die wenigen aussagekräftigen Funde inden Grabanlagen von La Muña deuten auf einenGrabkult hin, der im Inneren der Grabanlagenvollzogen wurde. In dem Umlauf der kleineren,westlichen Grabanlage (Grab 2) fanden sich zweiBrandstellen, Lama- und Meerschweinchenkno-chen. Wahrscheinlich wurden hier Brandopfervollzogen und den Toten Essen hinterlassen.Ein erhaltenes, einfaches Keramikgefäß enthieltwohl ebenfalls Nahrungsmittel. Weiterhin wardort ein Portraitgefäß abgestellt oder zerbro-chen worden, dessen Scherben sich sowohl inder Grabanlage 2 als auch in der Grabanlage 1verteilt fanden. An dem kleinen Fenster derGrabanlage 2 lagen Teile von Spondylus-Mu-scheln, typische Beigaben im Zusammenhangmit religiösen Riten. Auch im Hof der Grab-anlage 3 fanden sich zwei polychrom verzierteGefäße, die dort wohl als Opfer niedergelegtworden waren. Deren späte Zeitstellung –Nasca 6 gegenüber den Gefäßen der PhaseNasca 5 der Grabkammer – belegt, daß derTotenkult über lange Zeit praktiziert wurde.Möglicherweise standen auch die Herdstelle

außerhalb der Grabanlage, mit einfachen Koch-töpfen und Lamaknochen, im Zusammenhangmit Grabkulten.

Auch religiöse Kulte dürften im Bereich derNekropole von La Muña eine bedeutende Rollegespielt haben. Die auffällige Reinheit der ober-halb der Grabanlagen ausgegrabenen, umwall-ten Höfe steht in deutlichem Gegensatz zu denAbfällen und anderen Anzeichen häuslicherTätigkeit außerhalb des Mauergevierts. Es istdenkbar, daß die ummauerten Hofanlagen ritu-ellen Zwecken gedient haben. Durch Testgra-bungen am Rand der großen Terrassen unter-halb der Trapeze von La Muña konnte festge-stellt werden, daß es sich bei diesen Plateaus umgroße, von Lehmziegelwällen umgebene Freiflä-chen handelte. Auf einer der Terrassen warenin regelmäßigen Abständen kreisrunde Grubeneingelassen. Es ist durchaus möglich, daß es sichum Kultanlagen handelte, die im Zusammen-hang mit den Bodenzeichnungen genutzt wur-den. Solche Hypothesen gilt es jedoch in wei-teren Untersuchungen zu überprüfen.

Wenn auch noch nicht alle in Los Molinosund La Muña ergrabenen Befunde im Detailgedeutet werden können, so ist doch die Bedeu-tung der beiden Fundorte für die Besiedlungs-geschichte des Palpa-Tales offensichtlich. DieGröße der überdachten Hallen und Hofanlagen,die Bauweise und auch das auffallende Fehlenvon Hausabfällen in den Gebäuden des zentra-len und nördlichen Bereiches von Los Molinoslassen keine Zweifel daran, daß es sich nicht umeinfache Wohnbauten gehandelt haben kann,sondern vielmehr um Residenzen oder Verwal-tungsbauten einer Oberschicht der Bevölkerungder frühen Nasca-Zeit. Damit bestätigt sich dieHypothese, die schon als Ergebnis der voran-gehenden Siedlungsstudie formuliert wordenwar, nämlich daß es sich bei Los Molinos umdas Verwaltungszentrum der frühen Nasca-Zeitim Palpa-Tal gehandelt haben muß. Wie bereitsdie Siedlungsstudie gezeigt hatte, muß vondiesem zentralen Ort aus der fruchtbare undwirtschaftlich ertragreiche untere Talbereich desPalpa-Tales kontrolliert worden sein. Die Sied-lungsstudie hatte auch gezeigt, daß die früheNasca-Zeit eine Epoche wirtschaftlicher Blüte

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mit nur wenigen Konflikten gewesen sein muß.Offenbar war es gelungen, das Bewässerungs-system gleichmäßig über das gesamte Tal hinauszudehnen, so daß das Anbauland maximalgenutzt werden konnte und alle Talränder gleich-mäßig mit kleinen Weilern und Dörfern besie-delt werden konnten. Da bisher noch keineSiedlung ähnlicher Größe und mit vergleichba-rer Architektur aus der frühen Nasca-Zeit imPalpa-Tal festgestellt wurde, muß Los Molinosals ein Oberzentrum für die gesamte Regionangesehen werden.

Zusammen mit den Ergebnissen der Sied-lungsstudie ergibt sich auf diese Weise ein klareshierarchisches Ordnungsmuster im Siedlungs-bild des Palpa-Tales, mit kleineren und größe-ren Siedlungen und regionalen Oberzentren. Inden anderen Tälern des Nasca-Gebietes gibt esähnliche Regionalzentren, die allerdings nochnicht eingehender untersucht wurden. Zu nen-nen sind hier die Fundorte Puente Gentil imSanta Cruz-Tal, Ventilla im Ingenio-Tal, Juma-na im unteren Nasca-Tal und Cantalloq immittleren Nasca-Tal. Es ist anzunehmen, daßsich diese Organisationsstruktur auch auf über-regionaler Ebene in ähnlicher Weise fortsetzte,so daß die einzelnen Talbereiche einem Ober-zentrum des gesamten Nasca-Gebietes unterge-ordnet waren. Dieses Oberzentrum für diegesamte Nasca-Region dürfte wohl der FundortCahuachi, im Nasca-Tal, gewesen sein.

Durch die bisherigen Siedlungsforschungenund Ausgrabungen ist es gelungen, die Nasca-Kultur im Palpa-Tal in vielen Aspekten näherzu beleuchten. Das hier vorgestellte Bild vomAufbau und der Entwicklung der Nasca-Kulturund -Gesellschaft unterscheidet sich in vielerleiHinsicht von der traditionellen Lehrmeinung.Durch die Ausgrabungen an den Fundorten LosMolinos und La Muña konnte ein guter Ein-blick in repräsentative Fundorte der klassischenNasca-Kultur gewonnen werden. Viele Archi-tekturdetails konnten beschrieben und Teile vonGebäuden ausgegraben werden. Es konnte ge-zeigt werden, daß die Annahme, daß es sich umdie Zentren der Kulturentwicklung der frühenund mittleren Nasca-Zeit handelt und daß vondort aus die Anlage von Bodenzeichnungen

geplant und durchgeführt wurde, durchausberechtigt ist.

Als Ergebnis der Siedlungsstudie war gefol-gert worden, daß die effektive Nutzung desWassers eine entscheidende Rolle in der wirt-schaftlichen Entwicklung des Palpa-Tales ge-spielt hat, die sich deutlich im Siedlungsbildniederschlug. Der Zugang zu Wasser hatte dieWahl der Siedlungsorte in den verschiedenenBesiedlungsepochen bestimmt. Die Organisati-on der Bewässerung des fruchtbaren Talbodenshatte in der frühen Nasca-Zeit offenbar zurmaximalen Ausnutzung des landwirtschaftli-chen Potentials, der gleichmäßigen Verteilungder Siedlungen, zu Wohlstand und Blüte ge-führt. Die Grabungen in Los Molinos und LaMuña konnten eindrücklich den materiellenAusdruck des Wohlstandes zumindest einerOberschicht der Nasca-Gesellschaft dokumen-tieren.

Die Grabungen haben aber auch gezeigt, wieWasser in Form von Naturkatastrophen seinezerstörerische Wirkung entfalten konnte undwahrscheinlich die Ursache für das Auflassender Siedlungen und für tiefe Einschnitte in derkulturellen Entwicklung im Palpa-Tal war.Wasser war somit ein zentraler Faktor für dasLeben und Überleben der Nasca-Bevölkerungin einer extremen, ariden Umwelt. Es ist nahe-liegend anzunehmen, daß Wasser und Frucht-barkeitskulte auch eine zentrale Rolle in denreligiösen Vorstellungen der Nasca-Kultur undnicht zuletzt auch bei der Anlage der Geogly-phen auf den trockenen Hochflächen spielte.Eine Bestätigung erfährt diese Annahme durchdie Ergebnisse neuester Untersuchungen vonD. Johnson, der einen Zusammenhang zwischengeologischen Bruchzonen, unterirdischen Was-seradern und den Geoglyphen der Nasca-Kul-tur sieht (Johnson 1999). Somit führen diebisherigen Ergebnisse des Archäologischen Pro-jektes Palpa zu einer paradoxen Schlußfolge-rung für die Untersuchung der Bewohner derFlußoase im unteren Palpa-Tal: Wasser bedeu-tete Leben und wirtschaftliche Blüte, aber Wasserkonnte auch zu einem der größten Probleme fürdas Leben in einer der trockensten Regionen derWelt werden.

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Los Molinos y La Muña. Dos centrosadministrativos de la cultura Nasca enPalpa, costa sur del Perú *

En el año 1996 la Fundación Suiza-Liechtens-tein para Investigaciones Arqueológicas en elExterior (FSLA) inició un programa de inves-tigaciones arqueológicas en la región de Palpay Nasca bajo la dirección de Markus Reindel(Comisión de Arqueología General y Compa-rada del Instituto Alemán de Arqueología,KAVA) y Johny Isla (Instituto Andino deEstudios Arqueológicos, INDEA). El objetivocentral de estas investigaciones era contribuir ala conservación y al estudio del patrimoniocultural de la cuenca del río Grande de Nasca,poniendo especial atención en los geoglifos dela región 1. Se seleccionó como área de investi-gación la parte media y baja de los valles de RíoGrande, Palpa y Viscas, los cuales conformanlos afluentes septentrionales de la cuenca del ríoGrande. En esa área geográficamente bien de-finida se encuentra una gran cantidad de restosde asentamientos prehispánicos en proximidadinmediata o incluso en relación directa congeoglifos. Los geoglifos, que se extienden porvarios kilómetros sobre las laderas y mesetas deldesierto, se están registrando detalladamente yde manera completa en cartas geográficas y seestán investigando en el contexto de los asen-tamientos prehispánicos de la región.

Como resultado de la prospección detalladadel área de estudio, de los levantamientos to-pográficos, las excavaciones de prueba y elanálisis de los hallazgos de superficie de 150sitios que se estudiaron en la temporada de1997, se pudo constatar que los valles mencio-nados de la provincia de Palpa estuvieron po-blados continuamente por lo menos desde elperiodo Formativo Medio (aprox. 600 a.C.) hastael final de la época prehispánica (1532 d.C.)(Reindel/Isla/Koschmieder 1999; Reindel/Isla1999b). Se pudo comprobar además que losgeoglifos más tempranos se habían elaboradodurante el Formativo Tardío (400–200 a.C.), yque en la época Nasca Temprano y NascaMedio (0–400 d.C.) tuvieron su máxima exten-

sión y mayor desarrollo. Los últimos geoglifosse hicieron hacia finales de la época NascaTardío (600 d.C.).

* Los trabajos arqueológicos de los años 1998 y 1999fueron autorizados por el Instituto Nacional de Culturadel Perú con la Resolución Directoral Nacional N° 361–98 y 463–99. En los trabajos participaron, además de losdirectores Markus Reindel y Johny Isla Cuadrado, lassiguientes personas: Klaus Koschmieder (Universidad deBerlin), Karsten Lambers (Universidad de Bonn), LeonidVelarde (Universidad de Ginebra), Edwin Blas Carranza(Universidad Nacional de Trujillo), Juan C. De LaTorre, Roxana Gómez Torres, Augusto Nayra Carrillo,Elizabeth Enriquez Tintaya, Ernesto Lázaro Torres,Leonidas Izarra Foronda, Patricia Donayre F. (Univer-sidad Nacional Mayor de San Marcos, Lima), AntonioGamonal M., Patricia Habetler F. (Pontificia Universi-dad Católica del Perú, Lima), Brigitte Gubler (Zürich),Michael Zwiker (Universidad Técnica, Zürich), LucioCaballero (Lima), Enrique Muñoz (Lima), José Palomi-no Noa (Palpa), Irmtrud Wagner (Departamento deArqueometría de la Academia de las Ciencias de Hei-delberg en el Instituto Max Planck, Heidelberg). Ademásparticiparon en los trabajos de excavación con granentusiasmo un promedio de 30 obreros de la vecindadde los sitios arqueológicos.Quisieramos expresar nuestros agradecimientos a todasaquellas personas que contribuyeron al éxito de esteproyecto, en especial a los responsables del InstitutoNacional de Cultura del Perú. También agradecemos alos representantes departamentales de la sucursal de Icadel INC, a los responsables de la municipalidad de Palpaasí como a todos los amigos y a las personas interesadasque han apoyado el proyecto. Nuestro agradecimientoespecial está dirigido al señor Don Oscar Tijero quiendesinteresadamente ha puesto a disposición del proyectogran parte de las instalaciones de su fundo en Jaurangapara el alojamiento del grupo de científicos así como parala instalación de oficinas, laboratorios y depósitos. DonOscar acompaño siempre con mucho interés los trabajosdel proyecto y ayudó en todas las situaciones difícilescon sus consejos y su apoyo. Igual que en años anterioresla población de Palpa estaba muy interesada en lostrabajos arqueológicos y expresó su deseo de que losresultados de las investigaciones pudieran ser expuestosal público de una manera permanente.

1 En una primera publicación se había informado sobrela primera etapa del proyecto que incluyó prospecciones,excavaciones de prueba, levantamientos topográficos yestudios de patrones de asentamiento (Reindel/Isla/Koschmieder 1999). Otros informes parciales se encuen-tran en Reindel 1997, Reindel/Isla/Koschmieder 1998,Reindel/Isla 1999a, 1999b y 2000.

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Para el periodo Nasca se ha documentadouna gran cantidad de asentamientos que estabandistribuidos regularmente a lo largo de lasmárgenes de una planicie sumamente fértil queestá formada por la confluencia de los ríosGrande, Palpa y Viscas. La gran densidad y ladistribución regular de los asentamientos de-muestra que la población de la cultura Nascafue capaz de aprovechar al máximo los escasosrecursos hídricos de un medio caracterizado poruna extrema aridez, llegando así a tener condi-ciones de vida estables.

El nivel de desarrollo y manejo de losrecursos alcanzado por la sociedad Nasca reflejala existencia de una buena organización políticay social. Esto se observa claramente en lapresencia de diferentes niveles de asentamientos.Estos están distribuidos a lo largo de las már-genes de los valles, existiendo sitios principalesque seguramente funcionaron como centrosregionales. En los valles de Palpa se ha iden-tificado una estructura jerárquica que confirmala existencia de tales sitios principales. Tanto enla época Nasca Temprano (0–200 d.C.) como enla época Nasca Medio (200–400 d.C.), aparte decaseríos, poblados y centros menores con arqui-tectura formal, existía sólo un centro poblacio-nal que por sus características arquitectónicas yrasgos asociados se puede considerar comocentro administrativo. Estos son los sitios deLos Molinos, para Nasca Temprano y La Muña,para Nasca Medio.

En contraste con los pequeños asentamientoscon arquitectura sencilla de piedra y quincha(paredes de caña revestidas de barro) en estosdos centros se identificaron restos de arquitec-tura monumental de adobe que había sido bienplanificada. Adicionalmente, en la proximidadinmediata de ambos sitios se encuentran camposde geoglifos.

Es de suponer que en estos dos centrospoblacionales vivía un grupo de personas queno tuvieron que dedicarse a actividades desustento y que por lo tanto se podían ocuparde realizar actividades especializadas. Esas per-sonas serían las que se encargaron de organizarno solamente la producción – irrigación, agri-cultura y comercio – sino también los rituales

y cultos religiosos. Aún cuando hasta el mo-mento no disponemos de datos y pruebas claras,suponemos que también los geoglifos ubicadosen la proximidad inmediata de estos asentamien-tos habrían tenido alguna relación con los cultosreligiosos.

Desde comienzos de los años sesenta se estádiscutiendo la problemática en torno a la orga-nización social de la cultura Nasca. J. H. Rowe(1963: 11), W. D. Strong (1957: 32), E. Lanning(1967: 117) y D. Proulx (1968: 96) están con-vencidos de que existía un estado centralista,con su capital en Cahuachi, en el valle de Nasca.Por otro lado, según la opinión de P. Carmichael(1995: 179ss.), K. Schreiber (1998: 262) yH. Silverman (1993: 341), las manifestacionesmateriales de la cultura Nasca serían el productode una población campesina poco organizada yde poca estructuración jerárquica, la cual vivíaen pequeñas unidades políticas sin mayor dife-rencia de clase, pero que se destacaban por unaproducción artesanal muy elaborada.

Paradójicamente, el sitio que ha sido tomadocomo base para explicar el desarrollo de ambasteorías sobre esta sociedad ha sido Cahuachi, elsitio Nasca más prominente (ubicado en el vallede Nasca), el cual hasta la fecha ha sido con-siderado como el único centro de importanciade esta cultura. Efectivamente, en Cahuachi seencuentran una serie de impresionantes edificiosmonumentales hechos de adobe, los cuales estándistribuidos en un área que cubre varios kiló-metros cuadrados. Sin embargo, según el mo-delo de los últimos autores citados, Cahuachino era un centro poblado sino un lugar deperegrinaje que era ocupado solamente en algu-nas ocasiones, mientras que en la mayor partedel año se encontraba casi vacío, manteniendopor tanto una población muy escasa (Silverman1993: 300ss.).

En el contexto de los estudios sobre lacultura Nasca, las preguntas acerca de su estruc-tura socioeconómica y en general sobre suhistoria cultural, difícilmente se pueden contes-tar a base de los datos disponibles en laspublicaciones hasta ahora hechas. Los conoci-mientos fundamentados sobre contextos arqueo-lógicos seguros son muy escasos. Se han publi-

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cado muy pocas excavaciones con contextosarqueológicos significativos encontrados en si-tios de los valles de Palpa y Nasca. Entre esospocos contextos seguros la mayoría se relacio-nan o corresponden a contextos funerarios. Sóloen pocos casos se han documentado contextosarquitectónicos o habitacionales en áreas peque-ñas (Strong 1957: 25s.; Silverman 1993: 116ss.,143ss.; Orefici 1988). Hasta el momento no seha publicado una documentación detallada delos contextos arqueológicos hallados en lasexcavaciones que se han realizado desde el año1984 en el sitio de Cahuachi. En este sentido,la mayoría de las interpretaciones sobre lacultura Nasca se apoyan no tanto en datosprocedentes de excavaciones arqueológicas, sinoen estudios de materiales almacenados en losmuseos de todo el mundo, los cuales por logeneral provienen de excavaciones no sistemá-ticas.

Es por lo tanto un objetivo fundamental delproyecto antes descrito, obtener más y mejoresdatos a través de excavaciones sistemáticas yen área, para entender las condiciones de vidade la gente que produjo los artefactos de lacultura Nasca: la fina cerámica policroma, lostextiles finamente elaborados, los edificios depiedra y de adobe así como los famosos geogli-fos dispersos en todos los valles de la cuencadel río Grande. El objetivo de los trabajosdescritos a continuación es contribuir al estudiode las condiciones ecológicas donde se desa-rrolló la cultura Nasca, de sus patrones deasentamiento, de su arquitectura, su economía,sus costumbres funerarias, así como de suscondiciones sociales y religiosas. Sólo sobre unabase de datos seguros será posible acercarse aconocer las respuestas sobre los aspectos antesmencionados y también sobre la complejacuestión relacionada con el significado de losgeoglifos.

Después de los trabajos previos de prospec-ción, de los levantamientos topográficos y de lasexcavaciones en los años 1996 y 1997, en elmarco del Proyecto Arqueológico Nasca-Palpa,en 1998 y 1999 se realizaron excavaciones enárea en Los Molinos y La Muña, dos sitios defunción definidamente pública. Paralelamente,

bajo la dirección de A. Gruen del Instituto deGeodesia y Fotogrametría de la universidad deZurich, se prosiguió con el levantamiento car-tográfico del terreno y de los geoglifos en el áreade estudio, con los métodos más modernos dela fotogrametría (Gruen et al. 2000). Los tra-bajos de campo del año 1998 duraron desdeabril hasta julio. A continuación se realizarontrabajos de gabinete hasta febrero de 1999. Enel año 1999 se excavó desde julio hasta octubre.Los trabajos de gabinete duraron hasta febrerode 2000.

Después de la publicación de un primerinforme preliminar sobre los resultados de losestudios de patrones de asentamiento y losprimeros trabajos cartográficos en los geoglifos,el presente documento es un informe sobre lasexcavaciones realizadas en Los Molinos y LaMuña, sobre el estado actual de los trabajos yuna presentación de los resultados preliminares.El análisis detallado de los contextos y losmateriales recuperados, así como la discusióncientífica de los resultados están previstos parafuturas publicaciones. En tales publicaciones sediscutirán además los resultados del registrocartográfico de los geoglifos y su análisis en elcontexto cultural, considerando todos los resul-tados de las investigaciones realizadas.

Excavaciones en Los Molinos

El sitio de Los Molinos está ubicado en la partebaja del valle del río Grande, cerca de laconfluencia con los ríos Palpa y Viscas. Los tresríos forman una amplia planicie aluvial queconstituye el área de cultivo más amplia en todala cuenca del río Grande. La proximidad delúnico río de la cuenca que conduce una cantidadconsiderable de agua durante todo el año, el ríoGrande, brinda a esta área de cultivo un poten-cial agrícola especialmente alto. Esta ventaja enlos recursos económicos probablemente fue elmotivo, ya en época prehispánica, para estable-cer en esta parte del valle poblaciones confunciones distintas a la doméstica.

El sitio de Los Molinos se extiende a lo largodel piedemonte de la llamada “Cresta de Sacra-

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mento”, una estribación de la vertiente occiden-tal de los Andes, sobre cuyas planicies seencuentra una gran cantidad de geoglifos y queconstituye el eje central del área de estudio delProyecto Arqueológico Palpa. En muchos delos pozos de huaqueo del área central de LosMolinos se habían observado ya durante lostrabajos de la temporada de 1997 restos demuros de adobe que ocupan una superficie deaproximadamente 200 × 100 m de extensión. Losmuros estaban orientados siguiendo un patrónrectangular, de manera que se podía sospecharun complejo arquitectónico planificado. En laladera del lado este, arriba de los edificios, seobservaron restos de un muro de adobe queantiguamente habría circundado toda el áreacentral de Los Molinos.

En la superficie del sector norte de LosMolinos se distinguieron los contornos de otraplataforma artificial separada del sector centralpor una quebrada. Inmediatamente al este de esaplataforma, en la ladera norte de la quebrada ya una distancia de 100 m, se encuentra un grupode geoglifos que incluyen líneas, trapecios y unafigura en forma de espiral. Los geoglifos con-tinúan en el curso de la quebrada hasta lasplanicies de la Cresta de Sacramento, donde seencuentran los geoglifos más grandes y mejordelineados de Palpa. La ubicación algo separadade los edificios del sector norte y su proximidadal área con geoglifos hacen suponer que setrataría de construcciones de función especial,que posiblemente habrían sido utilizadas enrelación con los geoglifos.

Por otro lado, en el sector sur del sitio deLos Molinos, en el área del caserío actual delmismo nombre, se encuentra una planicie queantiguamente fue utilizada como zona de vi-viendas rústicas y como cementerio. Se excavóen esta área con el objetivo de documentar talesocupaciones y para rescatar informaciones sobrela construcción y el contenido de las tumbassaqueadas.

Los trabajos arqueológicos en Los Molinoscomenzaron con el levantamiento topográficodel sitio, del terreno circundante y de losgeoglifos cercanos. En los sectores previstospara la excavación se estableció un sistema de

cuadriculación que, partiendo de una línea base,fue relacionada al sistema geodésico local. Entoda el área de excavación se instalaron hitos dereferencia. En la temporada de 1998 se retiraronprimero las capas superficiales hasta las cabe-ceras de los muros. Después las unidades deexcavación se orientaron en base a las unidadesarquitectónicas. En la temporada de 1999 sediseñaron unidades regulares de 5 m × 5 m o10 m × 10 m.

Por las evidencias de la superficie se pudosospechar que las construcciones más grandesse encontraban en el sector central del sitio. Allíse estableció una trinchera de prueba de 70 mde largo y 2 m de ancho en sentido este-oeste,para obtener una primera idea sobre la confor-mación arquitectónica del sitio y el estado deconservación de las construcciones presentes. Elsector central se denominó “sector A”. Al nortey al sur de la trinchera central, en la parte bajadel sector A, se excavaron varios recintos gran-des (fig. 4, 5). Más al este, en la parte alta delsector A, las construcciones estaban fuertementeafectadas por los saqueos. A pesar de la fuertedestrucción de los muros, allí se pudierondocumentar varias unidades arquitectónicas dis-puestas en plataformas bajas y amplias.

Se abrió otra área de excavación en el límitesur del sector central. Allí se habían observadoen la superficie los restos de varias paredes dequincha que indicaban construcciones domésti-cas (fig. 3, 14). La excavación en este sector serealizó con el objetivo de documentar unaposible función de tipo doméstico diferente alárea principal de Los Molinos.

En el sector B de Los Molinos se pudoreconocer una gran plataforma de 15 m × 30 mde extensión (fig. 9, 10). En 1998 se excavó laparte este de esta plataforma y el área al sur dela misma. En 1999 se extendió el área deexcavación hacia el este. En esta parte se espe-raba encontrar otras evidencias arquitectónicas,ya que en la superficie de la plataforma loscontextos habían sido fuertemente dañados porla erosión. En el área excavada en 1999 se pudodocumentar otro complejo grande de platafor-mas artificiales de las cuales no se había vistoningún indicio en la superficie.

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El sector central de Los Molinos

Como punto de partida para la excavación deuna trinchera de prueba que tuvo un largo de70 m en sentido este a oeste, se escogieron dosmuros paralelos en la parte oeste del sectorcentral (sector A). Estos muros marcaban elinicio de un pasadizo largo que se desplazabaen forma de rampa en el mismo sentido (fig. 4,5). En el transcurso de la excavación se pudover que el pasadizo conectaba en sus lados sury norte varios recintos. Estos recintos estabandistribuidos sobre cinco plataformas que ascen-dían la ladera de oeste a este. El pasadizo llegabadesde el nivel más bajo (cerca del borde delvalle) hasta la tercera plataforma. Como conse-cuencia del uso constante, los pisos del pasadizohabían sido renovados y resanados en variasocasiones. Asimismo, las excavaciones al oestedel camino actual que cruza el sitio demostraronque las construcciones llegaban hasta el límitecon los terrenos de cultivo o hasta un canal deriego que debió haber existido en la margen delos mismos.

Las excavaciones en el lado norte del pasa-dizo central permitieron identificar y definirtres grandes recintos de planta rectangular,ubicados en diferentes plataformas. Los recin-tos, que desde el oeste hacia el este se deno-minaron recinto 1, 2 y 3, se comunicaban entresí por accesos en forma de L con escaleras. Losaccesos fueron establecidos en una línea, en elcentro del lado oeste del recinto respectivo.

La cerámica encontrada en las capas quesirvieron para nivelar las plataformas y estable-cer los recintos pertenecen a la fase Nasca 3.Para el tiempo de uso de las estructuras sepudieron definir claramente dos fases de remo-delación siempre en la fase Nasca 3 y unaocupación tardía de menor intensidad relacio-nada con la fase Nasca 5. De acuerdo con lasevidencias registradas, se sabe que las construc-ciones se iniciaron aterrazando (nivelando orellenando) la ladera con el fin de obtenersuperficies horizontales para la construcción delos ambientes. De este modo, hacia la ladera seexcavó el terreno natural y hacia el valle seconstruyó un muro de contención, detrás del

cual se acumuló material de relleno. Los murostenían alturas de más de 2 m. A continuaciónse erigieron en un solo proceso constructivotodos los muros que definieron los ambientes,incluyendo los vanos de los accesos que comu-nicaban a cada uno de los recintos. Los murosestaban construidos con adobes que tenían unabase ovalada, un cuerpo convexo alto y medíande 18 a 22 cms de largo, 12 a 16 cms de anchoy 27 a 32 cms de altura. La mayoría de losadobes estaban formados por varias capas su-perpuestas de barro (llamados adobes panifor-mes múltiples). En menor cantidad se utilizabanadobes más bajos formados por un solo cuerpode adobe (paniformes simples).

Después de la construcción de los muros secolocó el piso disponiendo una capa de barro,sobre la cual se puso una delgada capa de arenade río. Esta capa de arena sirvió como superficiede uso. Las superficies de los pisos por logeneral estaban bien conservadas. Sólo en losaccesos se encontraban desgastadas. Las partesdonde el desgaste fue mayor se resanaron variasveces.

Un detalle interesante de destacar en elrecinto 1, es que sobre el piso se colocaron lasbases de barro de doce pilares. Los pilareshabrían sostenido un techo de palos, caña, ramasy probablemente una cobertura de barro. Estetipo de techos debió ser frecuente en los edi-ficios de la cultura Nasca, aunque hasta elmomento sólo se han documentado pilaressemejantes en Cahuachi.

Por otro lado, en esta primera fase construc-tiva el recinto 3 fue dividido por una delgadapared en dos ambientes cuyas funciones, segúnlas evidencias, fueron muy distintas. Mientrasque la parte norte estaba limpia y presentabapocos daños por el uso, en la parte sur delrecinto se registraron varios fogones, muchosrestos de actividad doméstica y fragmentos decerámica utilitaria. Los pisos en este ambientefueron renovados en varios momentos debidoal uso intenso y constante. De acuerdo con lasevidencias encontradas, se debió tratar de uncuarto de servicio, probablemente una cocina.La diferencia con los recintos vecinos permiteconcluir que los recintos con menos evidencia

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de uso servían mayormente para funciones dehabitación o de alguna otra actividad de serviciohasta el momento no bien definida.

En la segunda fase constructiva, asociadatodavía a la fase estilística Nasca 3, en todos losrecintos se establecieron nuevos pisos. Esto, sinembargo, no estuvo vinculado a cambios deorganización o de función. Los cambios másllamativos se registraron en el recinto 1, dondeantes de la construcción del nuevo piso seretiraron los postes, pero no sus bases de barro.Allí se estableció un nuevo piso y una paredde quincha paralela a la pared norte. Varioshuecos de poste muestran que el recinto en estafase constructiva también tenía un techo livianosostenido por postes delgados.

Los tres recintos probablemente se utilizaronsimultáneamente durante un tiempo prolonga-do. Luego el acceso entre los recintos 1 y 2 fueclausurado. Después el recinto 1 se utilizó in-dividualmente, posiblemente con otros recintosmás al norte o junto con el pasadizo central.

En la tercera fase constructiva se retiraron lospostes delgados del recinto 1, de los cualesalgunos se habían quemado junto con la paredde quincha. Luego se colocó una capa delgadade relleno y sobre ésta otro apisonado de barro.Al mismo tiempo, en el recinto 2, el piso cercadel acceso que conducía al recinto 3 fue reno-vado varias veces. Finalmente, en el recinto 3 sedispuso una delgada capa de relleno que cubrióla pared divisoria y se estableció un nuevo pisoque cubrió todo el espacio interior entre losgrandes muros perimétricos. Es evidente queeste recinto cambió de función y ya no fue másutilizado como área de servicio o de cocina.

Poco después de estas remodelaciones, todoslos recintos, así como todo el resto del asen-tamiento, fueron abandonados. Hay que rela-cionar el abandono de las estructuras con laocurrencia de fuertes eventos de lluvias quetuvieron como resultado la destrucción demuchos de los edificios. En muchas partes delsitio se observaron grandes daños en los muroscausados por la erosión fluvial. En otras partesse habían formado gruesos depósitos de sedi-mentos finos y también de material más grueso(grava) que fue arrastrado de la ladera vecina.

A continuación, en la fase Nasca 4 y sobretodo en la fase Nasca 5, algunos recintos del áreacentral se reutilizaron durante un lapso detiempo corto como viviendas y más tarde comolugares para entierros. Este momento se pudoidentificar claramente en los tres recintos porla presencia de un apisonado de barro que sehabía colocado sobre los escombros de losmuros. Por otro lado, en el recinto 2 se cons-truyeron tres tumbas bastante grandes quecortaron los pisos y los rellenos subyacentes.Las tres tumbas con pozo y cámara funerariahabían sido huaqueadas. La estructura y cons-trucción de estas tumbas es similar a la de lastumbas de La Muña, pero las de Los Molinosson más pequeñas (ver abajo). Las tres tumbasdatan de la fase Nasca 5 y claramente sonposteriores a la ocupación del sitio.

Un cuarto contexto funerario, ubicado aleste de la tumba 2, corresponde al entierrointacto de un niño. El cuerpo estaba envueltoen un tejido llano y se había colocado en unaolla de 55 cms de altura, la cual era bastantefrágil y por lo tanto fue amarrada varias vecespor un cordel de fibra vegetal (fig. 6). Comoofrenda se encontró un atado de hierbas ycontenedores de caña, pero ningún artefactodiagnóstico. La urna se encontraba dentro deun pozo cilíndrico de 1 m de diámetro queestaba cubierto por una estera de caña, un tejidollano con bordados de varios colores y una capade barro. Sobre esta cubierta se encontraronmanojos de hilo de algodón y simples herra-mientas de madera.

Todo indica que después del establecimientode las tumbas ocurrieron otras lluvias fuertesque causaron todavía más daños en los murosy provocaron otras deposiciones de sedimentos.

En la ampliación al sur del pasadizo centralse excavaron otros tres recintos (fig. 5). Elrecinto más bajo, en la parte oeste, correspondea un patio bastante grande (recinto 1). Más aleste, sobre una terraza, se encontraba otrorecinto (recinto 2) cuyo extremo sur hasta elmomento no ha sido identificado. Entre ambosrecintos se encuentra un pasadizo que conectabael patio con el recinto 2 y con el pasadizocentral. Por otro lado, en el extremo este (en

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la tercera plataforma), se identificaron otros dosrecintos (recintos 3 y 4) que sólo se han exca-vado en pequeñas zonas. Allí las destruccionespor los saqueos fueron tan intensas que apenasse habían conservado restos de las construccio-nes. De todos modos se distinguen pisos bienhechos, postes para sostener techos y tambiénun acceso en forma de L que comunica a ambosrecintos.

Igual que en la sección al norte del pasadizocentral, todos los ambientes abarcaban espaciosgrandes y se construyeron al inicio de la faseNasca 3. Por su inesperado tamaño ninguno deestos ambientes se ha podido excavar en sutotalidad. Durante la excavación se registraronlas mismas fases constructivas que ya se habíanobservado en el área al norte del pasadizocentral, si bien los indicios de una reutilizaciónen la fase Nasca 5 son pocos.

En la mayor parte del área del patio (recin-to 1) se niveló el terreno natural para obteneruna superficie horizontal. Sólo en la parte oestese acumuló material de relleno. El muro oestese pudo documentar sólo parcialmente porquegran parte del mismo había sido destruida porerosión fluvial y posteriormente por erosióneólica. El muro este, sin embargo, estaba muybien conservado y tenía una altura de más1.50 m. El apisonado del patio tenía una super-ficie irregular y estaba cubierto por una capade arena de río que sirvió como verdaderasuperficie de uso. Llamó la atención el estadolimpio del piso y las pocas roturas o remode-laciones, mientras que los otros pisos en LosMolinos habían sido renovados en el transcursode su larga e intensa utilización. Probablementeeste patio fue utilizado sólo en pocas ocasiones,posiblemente durante eventos especiales.

Al este del patio, sobre una plataformaelevada, se encontraba el recinto 2. El lado oestede este recinto medía más de 20 m de longitudy su parte sur todavía no ha sido identificada.El recinto tenía dos entradas: una en el ladonorte, desde el pasadizo central, mediante unacceso en forma de L; y otra desde el patio, através de otro acceso en forma de L pero máslargo, que incluso fue modificado en una fasesucesiva. En una fase constructiva posterior la

entrada del lado norte también fue modificada.Inmediatamente delante del muro del lado este,que habría funcionado como muro de conten-ción, se encontró una pared de cañas que habríaformado la pared de uso de este lado del recinto;esta característica no es frecuente en Los Mo-linos. Aquí se identificó un solo piso, el cualestaba bastante erosionado y destruido, y queal igual que en otros recintos, estaba formadopor una capa de arena fina de río sobre unapisonado. Se pudieron documentar varios hoyosde postes que originalmente habrían sostenidoun techo de cañas.

El acceso en forma de L en el lado oeste delrecinto 2 conducía por una escalera a un pasa-dizo cuyo piso tenía un declive hacia el sur,formando así una rampa. Todavía no se hallegado a identificar el extremo sur de la rampa.Es de suponer, sin embargo, que en ese lugarexistía una conexión con el patio. En su extremonorte el pasadizo conducía hasta el pasadizocentral que se desplazaba en sentido este-oeste.De esta manera se logró una conexión continuaentre el patio y los otros recintos.

En la segunda fase constructiva se realizaronsólo pocos cambios. El piso del patio fuerenovado, siendo construido de manera similarque el piso anterior, y cubriéndose también conuna capa de arena fina de río. Este piso estababien conservado cerca del muro este, donde fueprotegido de la erosión por el derrumbe delmuro. En las otras partes del patio el piso estabamuy erosionado. El piso del recinto 2 se siguióutilizando en esta fase constructiva, junto conla pared de quincha que se había construidodelante del muro perimétrico del lado este. Enesta fase constructiva el recinto 2 fue subdivi-dido en varios ambientes más pequeños quetambién habrían estado techados. Lamentable-mente las destrucciones causadas por los sa-queos no permitieron documentar más detallessobre la construcción de estos ambientes.

El pasadizo entre el patio y el recinto 2 sesiguió utilizando, tanto en relación con el pa-sadizo central, como con el acceso en forma deL que conducía al recinto 2. En esta fase cons-tructiva se estrechó el acceso colocando unahilera de adobes delante del muro oeste. Al

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mismo tiempo se prolongó el acceso en formade L del recinto 2 hacia el sur. En el mismolugar se construyó una escalera nueva y máslarga. Esta área del asentamiento estaba fuerte-mente afectada por la erosión fluvial, de maneraque no se pudo establecer una relación estra-tigráfica directa con el recinto 2.

Una posible tercera fase constructiva se pudoidentificar solamente en el pasadizo y en elacceso en forma de L donde se establecieronnuevos pisos. Esos pisos fueron renovadosrepetidas veces, ya que estaban expuestos a unuso más intenso y por consiguiente se desgas-taron más rápidamente. En esta fase construc-tiva se interrumpió además la conexión entre elpasadizo central y el segundo pasadizo quecorría en sentido norte-sur, por la clausura dela entrada. Para entonces también se habíaclausurado el acceso por el pasadizo centralhasta la segunda plataforma. La conexión entreel patio y el recinto 2 se limitaba en esta faseal acceso en forma de L alargada que se encon-traba en el lado oeste del recinto 2 donde sesiguió utilizando la segunda escalera.

A continuación, hacia finales de la faseNasca 3, estos recintos se abandonaron al mis-mo tiempo que los recintos al norte del pasadizocentral y los otros edificios de Los Molinos. Eneste momento se clausuró el acceso en formade L, por lo cual el pasadizo también dejó deser utilizado. Poco después deben haber ocu-rrido fuertes lluvias que destruyeron los murosde varios recintos en distintas partes del asen-tamiento. A diferencia de los recintos del ladonorte del pasadizo central, al sur de éste, sóloen pocos lugares (en el lado norte y noreste delpatio) se encontraron restos de una ocupacióntemporal relacionada con la fase Nasca 5.

Al este del recinto 2 las estructuras estabanfuertemente dañadas por los saqueos. En eselugar, después del abandono del asentamiento,se construyó la mayor cantidad de tumbas enpozo, las cuales en muchas partes rompieron lospisos y llegaban hasta la capa natural. Lossaqueos modernos han causado todavía másdaños en los muros. Sólo en pocas partes de latrinchera central se pudieron documentar restosde muros y pisos intactos.

De igual manera, las terrazas más altas en elsector este del sitio habían sido dañadas por lossaqueos. Sin embargo, excavando cuidadosa-mente se pudieron registrar los restos de pisosy muros que permitieron la identificación decuatro recintos (fig. 5). En el recinto 1, el másgrande, se ha excavado en un área de 10 m × 7 m.Allí se registraron dos pisos. Ambos estabandañados por erosión fluvial. La base del murooeste había sido dañada y posteriormente repa-rada. El agua destruyó parte de este recintollegando desde una pequeña quebrada que seencuentra en la ladera que delimita el lado estedel sitio.

Hacia el norte se encontraba el recinto 2 queestaba unido con el recinto 1 por medio de unacceso. En ese recinto igualmente se observaronhuellas de la erosión por agua, tanto en el pisomás antiguo como en los muros. Por lo demás,los pisos estaban libres de basura. Sólo en unade las esquinas se encontraron restos de quema.Otro recinto se encontraba conectado hacia laparte oeste mediante un acceso.

Finalmente, por el lado este había una últimaplataforma, la quinta, sobre la cual se establecióun amplio ambiente (recinto 4). El muro decontención de la terraza probablemente servíaal mismo tiempo de muro oeste del recinto. Estemuro, sin embargo, estaba erosionado a la alturadel piso más reciente. En su lado este el recintoestaba delimitado por un muro delgado y bajohecho de barro, en el cual se habían colocadopostes delgados y las cañas de una pared dequincha. En este recinto los pisos tambiénestaban limpios y la superficie de uso estabaformada por una capa de arena de río. En elinterior y como parte de la pared se encontraronpostes de madera que antiguamente habíansoportado un techo. Antes del abandono de losedificios de Los Molinos estas construcciones sequemaron hasta el nivel del piso. En este recintotambién se encontraron claros indicios de ero-sión por agua.

La ocupación principal de estos recintos datade la fase Nasca 3 pero es evidente que en ellosla ocupación se prolongó hasta la fase Nasca 4.Los materiales asociados y las reparaciones enlos pisos y muros así lo sugieren. Es probable

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que las ocupaciones temporales observadas enalgunos recintos de la parte baja hayan estadoen estrecha relación con este momento deocupación en la parte alta.

Por otro lado, aparte de las 4 tumbas halladasen el recinto 2, al norte del pasadizo central, enlas excavaciones en el área central de LosMolinos se encontraron otros 14 entierros. Sólouno de éstos se encontró intacto, los otros 13habían sido saqueados. A pesar de esta situación,en la mayoría de tumbas saqueadas se habíaconservado una suficiente cantidad de elementosreferentes a su estructura y rasgos asociados, asícomo sobre los individuos mismos.

El contexto funerario intacto se encontrabacasi debajo del muro que forma la esquinasudeste del recinto 3, en el lado norte delpasadizo central. Se trata de una estructurafuneraria de tipo “barbacoa”, conformada porun pozo de 1 m de diámetro y 1.20 m deprofundidad, donde se colocó a un individuo enposición fetal. Su cabeza estaba adornada conuna cinta decorada, el cuerpo mismo estabaenvuelto con una tela llana. Las ofrendas fune-rarias incluyeron diferentes alimentos (maíztostado, yuca, frijoles, camarones, cuyes) y unapequeña olla tipo Tajo. Hasta el momento estetipo de vasijas se ha encontrado en contextosrelacionados con la época Paracas Tardío y laépoca Nasca Temprano. La cámara funerariaestaba cubierta con troncos de huarango. En-cima de los troncos se encontraba una capa dehojas de pacae, seguida de una gruesa capa debarro. Encima del techo de la cámara funerariase encontraban otras ofrendas funerarias: unapequeña flauta, dos husos con torteros y dosovillos con hilos de algodón. Todo eso estabacubierto por otra capa de cañas.

La mayoría de las tumbas saqueadas sonintrusivas a la última ocupación del sitio. Po-siblemente fueron establecidas poco después delabandono del asentamiento, al final de la épocaNasca Temprano (0–200 d.C.). Por lo general setrataba de tumbas en forma de pozo de 1 m dediámetro y de 1.30 m hasta 1.50 m de profun-didad, con techos de troncos o cañas amarradassobre los cuales se encontraban hojas de pacaey una capa de barro. En los pozos saqueados

se encontraron fragmentos de vasijas de cerá-mica rotas, restos de textiles, frutos y huesos,así como partes de los esqueletos. Como essabido, los restos humanos tienen poco valorpara los saqueadores de las tumbas, pero puedenproporcionar valiosos datos antropológicos. Sólouna de las tumbas tenía forma de botella yestaba revestida con cantos rodados unidos congramíneas. Este tipo de construcción se conoceen tumbas y estructuras del periodo formativo,pero es evidente que en este caso la tumba datade Nasca Temprano.

La cerámica asociada con las fases tempranasde los edificios del área central de Los Molinosse puede atribuir en su totalidad a la faseNasca 3 (fig. 11). Los edificios excavados hastael momento fueron construidos, por lo tanto enla época Nasca Temprano (0–200 d.C.). Losedificios en la parte baja del sitio fueron uti-lizados casi exclusivamente en esa época. Sóloen algunos pocos casos se pudieron registrarrestos de áreas que habían sido utilizadas espo-rádicamente en fases posteriores.

A diferencia del área central, las estructurasen la parte este del asentamiento, sobre la cuartay quinta terrazas, fueron utilizadas tanto en lafase Nasca 3 como en la fase Nasca 4. Llama laatención que se trata precisamente de aquellosedificios que habían sido reparados después delas lluvias. La erosión causada por el paso deagua desde la ladera contigua, debió ser consi-derable. Las huellas de la destrucción se pudie-ron observar en todas las áreas de excavación.Todo indica que la parte baja del asentamientofue abandonada por completo después del even-to de lluvias, mientras que la parte alta siguióocupada con viviendas por un tiempo más antesde que esta parte también fuera abandonadadurante la fase Nasca 4.

La plataforma norte de Los Molinos

Durante las excavaciones en el sector norte deLos Molinos se excavaron dos grandes plata-formas rectangulares y un largo pasadizo enforma de rampa, que sirvió para acceder a lasdos plataformas (fig. 9, 10). En este sector seobserva un patrón arquitectónico parecido al

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observado en el sector central de Los Molinos.Es así que también se establecieron grandesrecintos sobre plataformas semi-artificiales quese habían adaptado a la ladera de los cerros.Una parte de la plataforma baja ha sido des-truida en tiempos recientes por maquinariapesada con la finalidad de ampliar los camposde cultivo.

Igual que en el sector central, en el sectornorte de Los Molinos se identificaron tres fasesconstructivas que se relacionan completamentecon la fase estilística Nasca 3. Partes de losmismos edificios se siguieron utilizando mástarde en las fases Nasca 4 y 5, pero sólo demanera temporal. Todas las estructuras fueronconstruidas en un solo proceso. Los conjuntosmás grandes eran las dos plataformas que es-taban separadas entre sí por un pasadizo centralen forma de rampa. La plataforma oriental eraalgo más baja y más grande que la plataformadel lado oeste.

Para la construcción de la plataforma másalta, la del lado oeste, primero se construyó unmuro de contención bastante ancho al lado sury otros menos anchos en los otros lados, loscuales sirvieron para contener un grueso rellenoy obtener una superficie bastante horizontal.Sobre esta plataforma se colocaron luego api-sonados que en el tiempo de uso del edificiofueron renovados repetidas veces. En los pisosse encontraron postes de madera revestidos decañas y barro, dispuestos en hileras regulares.Los postes habrían soportado un techo bastanteconsistente de cañas y barro.

Varias hileras de postes gruesos se encontra-ron también en la plataforma baja, al este, enrelación con el primer piso, lo cual indica queesa plataforma también estaba techada. Ambasplataformas tenían accesos en forma de L conescaleras que se comunicaban con el pasadizocentral. Los accesos fueron reparados y reno-vados en varias ocasiones debido al fuertedesgaste. El área al sur de la plataforma altatambién debió estar techada. Allí se encontró unrecinto en cuyo piso quedaban restos de variospostes que – al igual que en el sector centralde Los Molinos – habían sido cortados confuego al nivel del piso.

En la segunda fase constructiva la estructurabásica del conjunto arquitectónico casi no cam-bió. Las remodelaciones afectaron principal-mente el pasadizo central y los accesos. En elpasadizo se puso una gruesa capa de relleno quecontenía una gran cantidad de fragmentos decerámica de la fase Nasca 3. Muchos de losfragmentos estaban decorados con representa-ciones mitológicas (fig. 13). Sobre ese relleno secolocó otro piso, mejor elaborado que el ante-rior. A continuación este piso también fuereparado en varias ocasiones. En este momentose clausuró la escalera que conducía a la pla-taforma oeste. En su lugar se construyó unarampa. Al mismo tiempo se clausuró el accesoen forma de L que conducía a la plataforma baja.Sin embargo, la comunicación con el pasadizose mantuvo abierta.

La plataforma se siguió utilizando, por con-siguiente, con el primer piso y los postes. Enla esquina noroeste de la plataforma se adosóuna banqueta al muro oeste. En el mismo ladose construyó una pared de quincha paralela ala pared oeste que probablemente sirvió parasubdividir el recinto en cuartos más pequeños.Lamentablemente esa parte de la plataformaestaba muy destruida, de manera que no sepudieron observar más detalles arquitectóni-cos.

En la tercera fase constructiva el pasadizo fuecubierto definitivamente. La plataforma baja fueampliada hacia el lado oeste hasta conectarsecon el muro este de la plataforma alta. Para estefin se rellenó el pasadizo hasta la altura de laplataforma baja, cubriéndose de este modo suacceso. Luego se colocó una gruesa capa debarro para igualar la superficie al nivel del restode la plataforma. En este proceso también secortaron los postes de madera con fuego al niveldel piso. Finalmente se construyó un nuevo pisoque solamente estaba conservado en el ladonorte de la plataforma.

En esta fase constructiva se cubrió ademásla rampa en el acceso hacia la segunda platafor-ma y se construyó una nueva rampa. Esta rampaestaba mejor trabajada que la anterior y portanto se había conservado mejor. El piso de laplataforma baja se renovó una vez más y se

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siguió utilizando junto con la segunda rampaque conducía a la plataforma alta. La falta defogones y de restos de actividades domésticasen estos recintos indica que las plataformas nose utilizaron para fines habitacionales o domés-ticos. Es posible que en estos edificios sellevaran a cabo ceremonias en relación con losgeoglifos que se encuentran a poca distancia, enlas laderas de la quebrada que se proyecta delnoreste.

Después de esta fase constructiva los edifi-cios en el sector norte de Los Molinos fueronabandonados, al mismo tiempo que el resto delasentamiento. Los contextos y los materialeshallados comprueban que el abandono ocurrióhacia finales de la fase Nasca 3, probablementedespués de los eventos de lluvia ocurridos alfinal de la época Nasca Temprano.

Al igual que en el sector central de LosMolinos, en las estructuras del sector norte sepudieron registrar evidencias de una reocupa-ción de algunas partes de los edificios, dondese encontró material cerámico perteneciente alas fases Nasca 4 y 5. Con excepción de unfogón en la plataforma alta no se encontraronindicios de actividades domésticas. Es de su-poner, por lo tanto, que en estas estructurasse habrían seguido realizando actividades re-ligiosas en estas fases tardías. Eso explicaríatambién el hallazgo de varias vasijas de cerá-mica fina con representaciones mitológicas, asícomo un tazón de la fase Nasca 5 que seencontró sobre la superficie de la segundarampa (fig. 39:1).

En el constante proceso de mantenimientodel edificio, en relación con la fase Nasca 5, secolocó un muro adosado que sirvió comorefuerzo al muro de contención del lado sur dela plataforma alta. Después de la última remo-delación las estructuras de este sector fueronabandonadas completamente. A continuación,fuertes lluvias causaron nuevamente daños enlos edificios. En las capas superiores se pudieronobservar claras evidencias de erosión provocadapor el paso de agua. Grandes cantidades de aguase filtraron en el grueso relleno de la plataformaalta causando fuertes daños en la base del murode contención.

Viviendas sencillas en Los Molinos

Durante los primeros reconocimientos en LosMolinos se habían observado varias hileras decañas que sobresalían en los lados del camino,en el límite sur del sector central. En ese lugar,al pie de la ladera, inmediatamente al este delcamino, se estableció una unidad de excavaciónpara documentar posibles estructuras que po-drían corresponder a viviendas sencillas, lo quenos permitiría obtener más información sobrela división funcional del sitio (fig. 14).

En el transcurso de las excavaciones sedocumentaron once paredes de caña y zanjas deparedes que permitieron reconstruir estructurasde diferentes momentos de ocupación. Lasparedes más antiguas, 1 y 2, se habían conser-vado sólo como zanjas, dentro de las cuales seencontraron restos de cañas delgadas de aproxi-madamente 1 cm de diámetro. Estas cañas es-taban dispuestas en grupos irregulares. Lasparedes 3, 4 y 5 pertenecían a una segunda fasede ocupación y se construyeron de hilerasregulares de caña más gruesa (aproximadamente1.5 cms de diámetro). En una esquina se habíaconservado además un poste delgado, en el cualestaban amarradas las cañas con cuerdas de fibravegetal. Las paredes de la tercera fase de ocu-pación, (paredes 6 hasta 11), estaban construidasde cañas delgadas dispuestas en grupos irregu-lares.

En todos los niveles de ocupación se habíanconservado apisonados sencillos relacionadoscon las paredes. Por la gran cantidad de basuradoméstica encontrada, tanto sobre los pisoscomo también en varios pozos, se puede con-cluir que las estructuras servían de áreas devivienda. Se encontraron muchos restos vegeta-les como granos y chala de maíz, frijoles, vainasde pallares, etc.; así como conchas, huesos yherramientas de hueso, piedra y obsidiana. Unaconcentración de excrementos de camélidossugiere que en las cercanías también se criabanestos animales.

La mayoría de la cerámica encontrada en lostres niveles de ocupación pertenecen al estiloLoro (antes Nasca 8, Horizonte Medio, 600–800 d.C.). Sólo en las capas superficiales, donde

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el terreno estaba más removido, se encontraronalgunos fragmentos de cerámica de la faseNasca 7. Las viviendas excavadas fueron utili-zadas por consiguiente mucho después del tiem-po de ocupación del sector central de LosMolinos.

El sector sur de Los Molinos

En el sector sur de Los Molinos se realizaronexcavaciones en tres unidades, en una de lascuales, en el límite sur del sitio, no se pudoregistrar ningún hallazgo arqueológico. Otraunidad se ubicó inmediatamente delante de lacasa de la familia Palomino Noa, en el actualcaserío de Los Molinos. Allí se pudieron do-cumentar dos fases sucesivas de ocupación delas épocas Nasca Temprano y Nasca Medio. Enambas épocas el sitio había sido utilizado alter-nadamente para fines habitacionales y funera-rios.

En esta unidad (unidad 1) se excavó un áreade 40 m2. La mayor parte del área había sidoafectada fuertemente por los saqueos de añosanteriores y por la construcción de viviendas.El motivo para la excavación en este lugar fueel hallazgo de varios contextos funerarios Nascaa finales de 1998, cuando se hacía la construc-ción de una tubería de agua.

En las capas inferiores se identificó un nivelde ocupación doméstica relacionada con la épocaNasca Temprano (Nasca 2 y 3). Cuando termi-naron las actividades domésticas, en el mismolugar fueron depositados ocho entierros simplesde individuos colocados en pozos, en urnas yen fosas sencillas. Las fosas eran de poca pro-fundidad y contenían restos de niños o dejóvenes, envueltos en tejidos llanos. Otros niñosestaban sepultados dentro de ollas utilitarias.

El mismo lugar fue utilizado posteriormentepara actividades domésticas. En efecto, en lascapas superiores se encontraron muchos restosde basura con fragmentos de cerámica de lasfases 3 y 4. En la fase Nasca 5, en el mismo lugarse depositaron otras dos tumbas intrusivas: unentierro en urna y un entierro en pozo con untecho de palos de madera inclinados. Cabeindicar que ninguna de las tumbas afectó aque-

llas de la época Nasca Temprano. Seguidamente,sobre el techo de las tumbas se registró otronivel con evidencias de ocupación doméstica. Seidentificaron paredes de quincha que delimita-ban un recinto rectangular relacionado a unapisonado que sólo estaba conservado en partes.

Estas viviendas sencillas de la fase Nasca 5se quemaron después de su abandono. Luegoel sitio fue utilizado nuevamente como cemen-terio. En ese momento se establecieron cuatrotumbas de tipo “barbacoa”, con pozo y techosde troncos de madera. Estas tumbas intruyenclaramente en las paredes y el apisonado de laocupación anterior. Al igual que las viviendas,las tumbas pertenecen a la fase Nasca 5, en unamodalidad tardía de esta fase. La mayoría de lastumbas de esta unidad de excavación de LosMolinos estaban saqueadas, pero en algunoscasos se pudo recuperar parte o incluso todoel ajuar funerario (fig. 17).

Los contextos arqueológicos excavados indi-can la existencia de varias etapas de ocupaciónrelativamente cortas entre las fases Nasca 2 y 5.Después de la fase Nasca 5 el lugar aparente-mente fue abandonado. En la superficie seencontraron fragmentos aislados de fases mástardías.

Las tumbas de tipo “barbacoa” (pozo contechos de troncos) son las más conocidas ytípicas de la cultura Nasca. Estas generalmenteestaban compuestas por un pozo de plantacircular u ovalada (a veces cuadrangular) cuyacámara funeraria estaba cubierta por una esterade cañas, así como por varios troncos de hua-rango y una gruesa capa de barro. Si bien existíacierta variabilidad en la construcción de lospozos o de los techos, el tipo de tumba docu-mentado en Los Molinos probablemente era elmás común. Como ejemplo de este tipo detumbas se describe a continuación la tumba 2del sector sur de Los Molinos (fig. 15, 16).

Primero se excavó en el suelo natural unpozo de planta ovalada de 1.50 m de profun-didad y de 1 m de diámetro. El fondo del pozose amplió hacia el lado norte, construyendo asíuna cámara funeraria. Sobre el piso de la cámarase colocó una capa de arena fina de río quesirvió de lecho para el individuo y sus ofrendas.

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Como la tumba estaba saqueada, se pudierondocumentar in situ solamente los restos delcuerpo, una vasija de cerámica completa de lafase Nasca 5, un atado de tela de algodón conpigmentos y huesos de cuyes.

Después de depositar al individuo se cons-truyó el techo de la cámara funeraria. Primerose colocó una estera de cañas gruesas atadas concuerdas de fibra vegetal. Encima se colocaroncinco palos de huarango y dos de pacae. Todoslos troncos habían sido cortados por fuego.Sobre los troncos se puso una capa de cañasdelgadas, encima una capa de hojas y sobre estasuna capa de barro de aproximadamente 20 cmsde espesor, la cual contenía algunos adobesrotos y piedras. Los saqueadores penetraron enla cámara desde el sur, dejando el techo casiintacto.

Sobre el techo se colocó una capa de rellenode tierra, ripio y material orgánico de 40 cmsde espesor. El relleno contenía fragmentos decerámica de las fases Nasca 1 a Nasca 5. Encimadel relleno se hizo una marca en forma de unaplaca redonda de 80 cms de diámetro y 20 cmsde espesor, de barro, ripio y adobes. Encima deésta se puso otro relleno de 20 cms de espesory al nivel del terreno otra marca formada porun rectángulo de adobes con relleno de barro.

La segunda unidad de excavación del sectorsur de Los Molinos, de 60 m2 de extensión, seestableció en el límite oeste de este sector, muycerca de una acequia que bordea los campos decultivo. En esta unidad se encontraron varioscontextos funerarios intactos pertenecientes alHorizonte Medio: cuatro entierros simples ydos de tipo “barbacoa”. Todas las bocas de lasfosas se encontraban en el mismo nivel y no seregistraron evidencias de una ocupación ante-rior. Sobre los contextos funerarios se encon-traba solamente una gruesa capa de sedimentoscon fragmentos de diferentes fases de la culturaNasca (Nasca 3, 4, 5), los cuales probablementefueron acarreados por el agua desde áreas deocupación cercanas.

Los contextos funerarios – parecidos a aque-llos de la cultura Nasca – consistían en fosasexcavadas en el terreno natural o en pozosprofundos con una cámara donde fue deposi-

tado el individuo con sus ofrendas, después delo cual las fosas fueron rellenadas con el mismomaterial que se había extraído al excavarlas(fig. 18). En el caso de los pozos, encima de lacámara se encontró un techo de palos y una capade barro con fragmentos de adobe (fig. 20). Alnivel del terreno estas tumbas también teníanuna marca en forma de una placa de barro yadobe, de forma ovalada o irregular, la cualsirvió como señal. Debido a la proximidad deuna acequia y la humedad del terreno no seconservaron ofrendas de material orgánico sinosolamente las ofrendas de cerámica (fig. 19, 21,39:2–3).

A continuación se describirá la tumba 1 deese sector, que estaba preparada con especialcuidado. Se trataba de una tumba con pozo ycámara lateral. En la superficie tenía una señalgrande de forma ovalada, construida de barro,arena y trozos de adobe. Debajo de la señal seencontró un relleno de más de 80 cms deespesor, compuesto de tierra, ripio y adobes. Laboca del pozo tenía un área de 2.40 m × 2.40 mde extensión. En las esquinas noreste y surestese encontraron dos individuos enterrados enapéndices del pozo principal (fig. 20).

Después de retirar el relleno se encontró eltecho de la cámara funeraria, el cual estabaconstruido de varios troncos de huarango cu-biertos de barro y trozos de adobes y habíacedido por el peso del relleno. Encima del techose encontró el entierro de un niño que eviden-temente fue depositado como ofrenda. El indi-viduo estaba acompañado por una botella casicompleta perteneciente al estilo Chakipampa delHorizonte Medio (fig. 21.5).

Luego de retirar el techo y el relleno caídose encontró un pozo de forma circular rellenadocompletamente. A una profundidad de aproxi-madamente 1 m se había construido la cámarafuneraria mediante una ampliación del pozohacia el lado norte. El acceso a la cámara estabacerrado por un pequeño muro de adobes tra-pezoidales. La cámara misma, igualmente, habíasido rellenada. En el lado este del interior dela cámara se encontró el esqueleto de un niñofuertemente dañado por la humedad. Al ladooeste había restos de otro niño cuyos huesos no

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estaban en posición anatómica. Tanto en elrelleno de la cámara como en el relleno del pozose encontraron restos desarticulados de otroscuatro individuos.

Según las evidencias que se conocen sobre lastumbas del Horizonte Medio en la costa sur delPerú, en ese tiempo los entierros múltiples erancomunes, especialmente aquellas que incluyenvarios niños. Esta costumbre se diferenciamarcadamente de las costumbres funerarias dela población Nasca, que sepultaba a sus muertosen forma individual. Las vasijas asociadas a losindividuos enterrados en la boca de la tumbase pueden atribuir a los estilos Loro y Chaki-pampa de la primera época del HorizonteMedio (600–800 d.C.), los cuales evidentementeresultan ser contemporáneos (fig. 21).

Excavaciones en La Muña

El sitio de La Muña se encuentra, al igual queLos Molinos, cerca de la confluencia de los ríosGrande y Palpa, pero un poco más al sudoeste,en la margen derecha del río Grande. La Muñaes un asentamiento muy grande que se extiendea lo largo de las laderas que forman la margenderecha del valle. Desde el sitio de La Muña sepuede divisar toda la planicie cultivable formadapor los ríos Grande, Palpa y Viscas.

Los datos recuperados en 1997 durante lostrabajos de prospección y las excavaciones deprueba, indican que La Muña pertenece a laépoca Nasca Medio (200–400 d.C.). Los rasgosarqueológicos: arquitectura monumental, áreasde vivienda y ocupación doméstica, grandestumbas de élite, geoglifos, así como la granextensión del sitio, sugieren que La Muña debióser el centro administrativo regional de esaépoca. Sabiendo que los geoglifos del área deestudio se habían hecho en su mayoría en lasépocas Nasca Temprano y Nasca Medio, conlos trabajos en La Muña se pretendía investigarun segundo foco de desarrollo de la culturaNasca en la región de Palpa.

Durante los primeros trabajos de 1997 elsitio fue dividido en seis sectores (fig. 23, 38).En el sector A, en la parte baja de la ladera, se

identificó una serie de muros de adobe yparedes de quincha distribuidos en varias pla-taformas bajas y escalonadas, los cuales estabanasociados a muchos restos de actividad domés-tica. Sin duda se trata de un sector de viviendas.Esta parte del sitio se encuentra bastante saquea-da debido a la existencia de tumbas menores queresultan ser intrusivas. El sector B ocupa la partecentral e intermedia del sitio y está delimitadopor el lado sur por una quebrada seca. Se tratade un cementerio que concentra elaboradastumbas que son bastante grandes y que defini-tivamente habrían sido destinadas a personajesde alto estatus.

El sector C está ubicado inmediatamente aloeste del cementerio antes descrito. Sobre unprimer espolón se encuentran varias platafor-mas. Más al oeste existe otro espolón alargadoen cuya superficie se ven dos geoglifos grandesen forma de trapecios. Estos se inician arribade un conjunto de grandes plataformas escalo-nadas semi-artificiales que se encuentran en laparte baja del espolón, y terminan en la partesuperior de la ladera cerca del inicio de lasestribaciones. Otro trapecio comienza en laplataforma más alta y se orienta hacia el este.En los sectores D y F, que se encuentran másal oeste, al lado de una amplia quebrada seca,se observan varios restos de muros de piedrade construcciones sencillas. En el sector E seencuentran otros geoglifos de forma linear.

Las investigaciones del proyecto se concen-traron en el sector B. Como se dijo antes, allíse encuentra la necrópolis de La Muña que –como la mayoría de los sitios arqueológicos enla región de Palpa y Nasca – está severamentesaqueada. Esta necrópolis está distribuida envarias plataformas y a su vez está delimitada pormuros perimétricos hechos con adobes. Esevidente que varias de las tumbas saqueadas eneste sitio eran muy grandes.

Los restos de la arquitectura funeraria visi-bles en los pozos de saqueo, indican que lasestructuras estaban construidas siguiendo unpatrón claramente definido: comprenden unaantecámara construida en la superficie, un pozoy una cámara funeraria. Las antecámaras son deforma cuadrada, con banqueta, y están inserta-

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das dentro de una recinto de planta rectangular.En el centro de este recinto se encuentra unpozo profundo al fondo del cual estaba lacámara funeraria (fig. 24, 25, 27–29). El recintoque rodea la tumba más grande, situada en laparte central de este sector mide aproximada-mente 20 m × 30 m. Hasta el momento, estaclase de tumbas de la cultura Nasca no se habíadocumentado con detalle. En consecuencia seconsideraba que los contextos funerarios Nascano mostraban diferencias que pudieran ser in-terpretadas como indicadores de élites (Carmi-chael 1988, 1995).

La parte sur de la necrópolis está limitadapor una amplia quebrada seca (fig. 38). Lossedimentos y las huellas de erosión indican quepor esa quebrada bajaron en algún momentograndes cantidades de agua y lodo, las cualesdestruyeron una parte de las tumbas y de otrasestructuras adyacentes. Durante las excavacio-nes en uno de los edificios destruidos por laerosión en el límite con el sector A, se encon-traron terrazas y estructuras de quincha queindican la existencia de áreas de vivienda. Tam-bién se registraron varios depósitos de sedimen-tos que se habían acumulado durante diferenteseventos de lluvias. Finalmente, se realizó unapequeña excavación en una parte de las plata-formas altas que se encuentran justo debajo delos grandes trapecios (en el sector C). Allí seencontró un piso bastante limpio y muros bajosy sólidos que delimitan las plataformas. Sesugiere que este sector estaría relacionado confunciones de tipo ceremonial en directa co-nexión con los geoglifos.

Las tumbas de La Muña

Las tumbas investigadas en La Muña estánubicadas en el sector B del sitio. Desde elprincipio de las investigaciones sabíamos queera casi imposible encontrar un contexto fune-rario intacto en ese sector. Más bien tratamosde documentar con todo detalle la arquitecturafuneraria de estas grandes tumbas Nasca quehasta el momento no se habían registrado demanera científica. Al igual que en Los Molinos,primero se realizó la cuadriculación del terreno

marcando los puntos de referencia con hitosconsolidados. En ese sistema topográfico seubicaron las unidades de excavación. En 1998,en la parte central del sector B se excavaron lastumbas 1 y 2, y en 1999, más hacia el este seexcavó la tumba 3.

La unidad de excavación de las tumbas 1 y2 abarcó un área de 14.50 m × 14.50 m (fig. 24,25). Al inicio de las excavaciones se tuvo queretirar una gran cantidad de escombros produ-cidos por los saqueos de años anteriores. Acontinuación se liberaron y documentaron losrestos de las construcciones que se habíanconservado. Finalmente se practicaron excava-ciones limitadas y pozos de sondeo entre losmuros conservados para registrar la estratigrafíacompleta de la unidad de excavación.

En esta unidad se documentaron dos contex-tos funerarios, uno más grande (tumba 1) y elotro más pequeño (tumba 2). Esta última tumbase había adosado posteriormente a la tumba 1,pero siempre conservando el mismo patrónarquitectónico. El área de las dos tumbas estabadelimitada en su parte oeste por un gran murode contención de 1 m de ancho y que tenía unaaltura conservada de 1.80 m. Al sur de loscontextos funerarios se encontró un área abierta,la cual a su vez estaba delimitada por otro murode 1 m de espesor y de 11 m de longitud queformaba parte de otro contexto funerario queviene a ser la tumba más grande de toda lanecrópolis de La Muña, la cual también habíasido completamente saqueada.

La estructura funeraria del lado este de launidad de excavación (tumba 1) tenía un pozo– donde se encontraba la cámara funeraria – queestaba cercado por un muro de 70 cms deespesor y 70 cms de altura, el cual abarcaba unárea de 5 m × 5 m de extensión. En el muro sehabían empotrado varios postes de madera queprobablemente soportaban un techo. Uno de lospostes que se había conservado medía 1.40 m delongitud. En la parte exterior del muro estabaadosada una banqueta de 30 cms de ancho y40 cms de altura, la cual tenía su parte exteriorcuidadosamente enlucida.

Esta estructura funeraria estaba circundadaen sus lados este, norte y oeste por un muro

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perimétrico que ocupaba un área de 7.75 m ×6.25 m, el cual tenía un ancho de 75 cms y unaaltura de hasta 80 cms. Entre el muro interiory el muro exterior quedaba un delgado pasadizode 42 cms a 60 cms de ancho. En el lado surel espacio era mayor y se debe interpretar comouna antesala que servía para ingresar a la tumba.En el apisonado que se encontraba en el pasa-dizo y la antesala – cubierto con arena de río– se encontraron los fragmentos de un vasoefigie (fig. 26). Algunos fragmentos de la mismavasija se encontraron sobre el piso de la tumba 2y al sur de ésta. Es posible que la vasija se dejóallí como ofrenda en el contexto de ritualesfunerarios.

Todos los muros estaban construidos conadobes de forma cónica (odontiformes) hechosa mano. Estos adobes son típicos de la épocaNasca Medio y se caracterizan por tener unabase ovalada o casi redonda de 12 a 16 cms dediámetro y 30 cms de altura, hechos en tres ocuatro paños. Estos adobes se diferencian total-mente de aquellos utilizados en Los Molinos,los cuales se conocen como paniformes. Engeneral los adobes se colocaron en filas alter-nadas con mucho mortero, tanto en posiciónvertical como de costado (con la base haciafuera). Se trata de muros muy sólidos quepresentan dos caras y un relleno interior com-puesto de barro y fragmentos de adobes. Parala construcción de los muros se habían excavadopequeñas zanjas de cimentación en el suelonatural.

En el lado oeste del complejo funerario seidentificó un acceso de 50 cms de ancho con unumbral de piedras. Probablemente esta era laúnica entrada al recinto funerario aunque en ellado sur el muro perimétrico estaba destruido,de manera que allí podría haber existido otraentrada. Sin embargo, las evidencias encontradasen la tumba 3 también sugieren que este muroera continuo (cf. infra).

El segundo complejo funerario (tumba 2)estaba adosado al lado oeste de la tumba 1 ytenía la misma estructura arquitectónica. Suforma, sin embargo, era trapezoidal y los ladosmedían 4.50 m × 8 m. Los muros norte y sur sehabían colocado entre el muro oeste de la

tumba 1 y el muro de contención más al oeste.Es evidente que se trataba de un adosamientoposterior con el cual se aprovechaba el espacioabierto al oeste de la tumba 1.

Los muros norte y sur tenían 50 cms deespesor y 1.30 m de altura. En el muro sur habíauna pequeña ventana de 55 cms de ancho y45 cms de altura al nivel del piso, cuyo dintelestaba construido de cañas. Sobre el umbral dela ventana se halló un fragmento trabajado deconcha de Spondylus. Estos moluscos se en-cuentran solamente en aguas cálidas de lasregiones tropicales y están consideradas comosímbolos de agua y fertilidad. En toda el áreaandina fueron utilizadas en contextos rituales.

Al igual que en la tumba 1, en el muroperimétrico de este pozo se encontraron postesbastante largos que habrían servido para sopor-tar un techo. El muro, sin embargo, estaba casicompletamente destruido y abarcaba un área de3.60 m × 3.60 m, habiéndose conservado hastauna altura de 62 cms. Al exterior se habíaadosado una banqueta de 30 cms de ancho y35 cms de altura que también estaba bien en-lucida. El pasadizo que se encuentra entre labanqueta y el muro perimétrico exterior delrecinto funerario era de 20 cms de ancho,mucho más angosto que el de la tumba 1. Sobreel piso del pasadizo se encontraron huellas decombustión y huesos de camélidos y de cuyes,los cuales también se pueden interpretar comorestos de un ritual funerario. Inmediatamentedelante de la entrada a la tumba 2, más al este,se encontró una vasija sencilla pero bastantegrande, la cual habría servido para depositaralimentos.

Mientras que en el interior de la estructurafuneraria se encontró un solo piso, en el exteriorse encontraron tres. Los pisos superiores corres-pondían al tiempo de construcción de las tum-bas. El piso inferior, en cambio, pertenecía a unaocupación anterior. Allí se identificaron hoyosde postes, fogones y muchos restos orgánicos,así como pozos con restos vegetales y fragmen-tos de cerámica. Esta ocupación se relaciona conlas fases Nasca 3 y 4, mientras que las estruc-turas funerarias fueron construidas y utilizadasen la fase Nasca 5 (ver fig. 33).

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Las excavaciones en la tercera estructurafuneraria (tumba 3) abarcaron un área de 150 m2

(fig. 27, 28). Los restos de las construcciones seencontraban sobre una extensa plataforma cercadel límite inferior de la ladera aterrazada sobrela cual se había establecido la necrópolis. Lasconstrucciones alrededor del pozo funerariotenían una estructura parecida a las de aquellasde las tumbas 1 y 2: alrededor de un cuadrán-gulo central estaba adosada una banqueta; elcomplejo estaba cercado por un muro perimé-trico que al oeste, norte y este dejaba sólo unpasadizo estrecho alrededor de la unidad cen-tral, pero que al sur dejaba un pequeño patio;finalmente, el acceso al recinto funerario seencontraba en el lado oeste del patio o antesala.

En esta, como en todas las estructuras, seencontraron apisonados compactos cubiertoscon una capa de arena fina de río que habíaservido como superficie de uso. Fuera del com-plejo funerario se encontraron – sobre la capade arena – varias concentraciones de fragmentosde cerámica, huesos de animales y restos que-mados de cañas y otros vegetales. Sobre el pisodel patio de la tumba se encontraron dos vasosfragmentados (cf. infra).

Casi todos los muros se construyeron en unsolo momento en la fase Nasca 5, en relacióncon la tumba. Sin embargo, debajo de la estruc-tura funeraria se encontraron varias capas per-tenecientes a una ocupación anterior. Estascapas se documentaron en base a excavacioneslimitadas dentro del área del complejo funerario.

El análisis estratigráfico demuestra que en elsector con estructuras funerarias hubo varioseventos constructivos. En una primera fase deconstrucción se niveló el suelo natural que teníaun ligero declive hacia el este y el norte.Después se colocó un apisonado regular ycompacto que estaba relacionado a una paredde quincha. Lo limitado del área de excavaciónno permitió una interpretación detallada de loscontextos, pero todo indica que se trataba deuna ocupación doméstica, ya que los elementosconstructivos eran sencillos en comparación conla arquitectura más tardía. Los materiales recu-perados indican que esta ocupación data de lasfases Nasca 4 y 5.

Las estructuras del segundo momento cons-tructivo ya parecen formar parte de una cons-trucción planificada de grandes dimensiones.Primero se construyeron los muros que delimi-taban la parte central del sitio y que al mismotiempo sirvieron como muros de contenciónpara una primera plataforma al lado oeste. Enotras partes de este sector de La Muña seencontraron muros de función parecida. En estaprimera fase con arquitectura más formal sepuede suponer que existía un espacio abiertoque estaba delimitado en su lado este por murosbien trabajados y en el norte por un murosencillo de adobe. No se pudieron determinarmás detalles constructivos en base a los contex-tos documentados.

En una fase de construcción posterior seelaboró un nuevo piso que fue utilizado en elárea entre los muros principales al este y norte.Gran parte de este piso se destruyó posterior-mente por la construcción de la tumba.

En la fase de construcción subsiguiente seestableció la tumba. Para ello se excavó un pozoprofundo en el terreno natural, el cual medía4.50 m de diámetro y 5.50 m de profundidad.Al fondo del pozo se construyó la cámarafuneraria, colocándose muros de adobe direc-tamente contra el terreno natural. De estamanera se formó un recinto casi cuadrado de2.10 m × 2.50 m de lado y de una altura de1.80 m que corresponde a la cámara funerariaen sí. En la parte superior de las paredes estey oeste se construyeron dos pequeños nichos(altura: 30 cms, ancho: 25 cms, profundidad:25 cms) en los cuales se habrían colocado ofren-das especiales. Tanto las paredes como lascabeceras de los muros fueron enlucidas cuida-dosamente.

Sobre el piso de la cámara fue colocada unadelgada capa de arena de río que sirvió de basepara el individuo y su ajuar funerario. Despuésse construyó el techo de la cámara, el cual estabaformado por doce troncos de huarango bastantegruesos, colocados sobre las cabeceras de losmuros en sentido este-oeste. Encima de lostroncos se puso una gruesa capa de barromezclada con grandes piedras. Es evidente quela cámara no fue rellenada.

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El pozo se rellenó por encima del techo dela cámara. La presión del relleno y la filtraciónde agua hicieron que los troncos se rompieran,dañando de esta manera también la cabecera delos muros, los nichos y el individuo mismo consus ofrendas. Al igual que en las tumbas 1 y2, a pesar de la destrucción de la cámarafuneraria y el saqueo ocurrido en la década de1930, todavía se pudieron recuperar los restosdel individuo y una parte de las vasijas queconformaban el ajuar funerario (fig. 31, 39:12).

Después de colocar el relleno del pozo seedificó encima una plataforma. Con este fin, seconstruyó primero un recinto de planta cuadra-da, en cuyos lados exteriores se adosaron murosmás bajos que formaron una banqueta. En elmuro interior se empotraron diez postes dehuarango hasta una profundidad considerabledebajo de la base de los muros. Todavía seconservan siete de los postes, los cuales estabanenfilados en las paredes. Es probable que estospostes hayan soportado un techo. Inmediata-mente, el interior del recinto cuadrado fuerellenado y sellado con una capa de barro.Enseguida, la plataforma obtenida fue cuidado-samente enlucida.

Todo el recinto funerario fue cercado con unmuro que dejaba al norte, este y oeste de laplataforma un pasadizo de sólo 45 cms deancho, mientras que al sur de la plataformaquedó un patio más grande (antesala) de7.65 m × 3.20 m que habría servido para realizaralgunos rituales funerarios. El único acceso alcomplejo funerario estaba formado por unaabertura en el lado suroeste del muro perimé-trico. Junto con la construcción del muro pe-rimétrico, en toda el área del complejo seestableció un apisonado de barro, sobre el cualse puso una capa de arena que sirvió comosuperficie de uso.

Después de la construcción de la tumba sesiguieron utilizando los edificios, tanto fueracomo también al interior del complejo funera-rio. La arena casi limpia y poco compactada enel interior del complejo, indica que allí serealizaron sólo algunas pocas actividades y queel recinto fue utilizado por pocas personas. Lasúnicas huellas de uso son dos vasos que se

encontraron sobre la arena del patio de la tumba(fig. 30, 39:13–14). Las vasijas pertenecen a lafase Nasca 6 y es posible que se hayan colocadocomo ofrenda después de que la tumba fueestablecida.

Por otro lado, los rasgos al exterior del muroperimétrico se diferencian marcadamente deaquellos del interior de la estructura funeraria.Así, al norte y oeste de la tumba, la capa dearena estaba muy compactada, lo cual probable-mente se debe al constante tránsito de personasy la renovación del piso con arena y agua. Enla arena compactada se encontraron muchosfragmentos de cerámica, restos vegetales, huesosde camélidos y huellas de combustión.

Algún tiempo después de la construcción yutilización de la estructura funeraria se realiza-ron varias remodelaciones en los edificios. Enla esquina noreste fue adosado un muro nuevoque se desplazaba hacia el norte, afuera de launidad de excavación. Este muro fue derrum-bado más tarde junto con una parte del muroperimétrico y fue cubierto con un piso quesirvió para establecer una comunicación con losrecintos más al noroeste. Además, el acceso quecomunicaba el pasadizo al lado oeste con elrecinto funerario fue clausurado con adobes ypiedras grandes. Como éste fue el único acceso,es de suponer que en este momento finalizó eluso de la estructura funeraria.

En resumen, se pudo comprobar que el áreainvestigada alrededor del recinto funerario y,posiblemente también la estructura funerariamisma fueron utilizadas durante un lapso detiempo considerable. Mientras que el acceso alrecinto funerario estaba limitado y su usoprobablemente era de carácter ritual, los recin-tos alrededor de la tumba probablemente seutilizaron de manera intensa y en relación conactividades no rituales. Con excepción de laprimera fase constructiva y las dos vasijas deofrenda depositadas en el patio, todas las acti-vidades identificadas datan de la fase Nasca 5.

Las plataformas de La Muña

La plataforma excavada en La Muña está ubi-cada sobre la superficie nivelada de un espolón,

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al noroeste del cementerio del sector central.Sobre la plataforma se encontraba un recinto de30 m × 15 m de extensión que estaba dividido endos partes (fig. 32). Las excavaciones se realiza-ron en la mitad norte de la plataforma. En esaparte apenas se observaron pozos de huaqueo.En una excavación de la temporada de 1997 sehabía comprobado que los muros perimétricosestaban bien conservados. La excavación com-prendió un área de 19 m × 18 m. El recintonorte se excavó casi por completo hasta elprimer piso. Luego se excavó una trinchera paradocumentar la estratigrafía debajo del piso. Alexterior de los muros, en el este, norte y oestedel recinto, se hicieron excavaciones limitadas.

El recinto norte tiene una forma cuadrada de13 m × 13 m de extensión. Los muros de adobestenían un ancho de 50 hasta 95 cms y estabanconservados hasta una altura de 1.40 m. El muroeste estaba construido con doble cara y rellenointerior. En un primer momento de la construc-ción se había nivelado el terreno natural y luegose construyó el muro oeste. Después de acumu-lar rellenos en algunas partes se construyeronlos otros muros. El acceso probablemente seencontraba en la esquina noreste, aunque estono pudo ser confirmado porque justo en esaparte el muro estaba fuertemente erosionadopor agua.

En el interior del recinto se encontró un pisode barro, sobre el que se había colocado unacapa de arena y en el cual se pudieron definirocho hoyos de postes que habrían servido parasostener un techo. Sobre el piso apenas seobservaron huellas de uso. En la esquina surestese encontraron algunas conchas. Además sehallaron pequeños pozos con material vegetal.En otros pozos pequeños cerca de los murosse encontraron ocho madejas de hilo con susrespectivos torteros que se habían depositado amanera de ofrendas (fig. 34).

El material cerámico recuperado indica quela plataforma fue construida y utilizada en laépoca Nasca Medio (fase Nasca 5). Debido a lospocos hallazgos encontrados en esta estructuradifícilmente se puede determinar la función delrecinto. Es obvio que el piso se había mantenidolimpio. Es posible que el recinto haya sido

utilizado sólo en pocas ocasiones, como porejemplo en reuniones o ceremonias.

Esta interpretación parece plausible, conside-rando los contextos hallados al exterior delrecinto. Allí se encontraron numerosos restos deactividades domésticas. En varios pisos se de-finieron hoyos de postes y paredes de quincha,así como varios pozos con restos vegetales, unode ellos conteniendo incluso una bolsa de ajíes.Estas actividades domésticas debieron realizarsetanto durante, como también después del usodel gran recinto. En el mismo lugar se pudoidentificar una profunda avenida de agua que sehabría formado como resultado de fuertes llu-vias. Otras evidencias de erosión por lluvia sehan detectado en el área que da a la entrada delrecinto norte. Las lluvias deben haberse produ-cido durante o inmediatamente después de lautilización de los recintos, al final de la ocu-pación cultural de estas estructuras.

La plataforma norte de La Muña

En el sector C, ubicado al oeste de la necrópolisde La Muña, existen tres plataformas artificialesy una plaza grande que fueron construidas deforma escalonada en la ladera alta de la quebra-da. Inmediatamente encima, en una secciónmenos inclinada de la ladera, se encuentran tresgeoglifos en forma de trapecios (fig. 38). Duran-te los primeros reconocimientos en la superficieno era claramente visible si sobre las terrazasse encontraban construcciones. Depósitos detierra fina de color más claro en los bordes delas terrazas indicaban la posible existencia demuros de adobe erosionados. Para comprobarsi habían o no restos de construcciones, serealizaron excavaciones en la esquina sureste dela plaza, en un área de 50 m2.

Con las excavaciones se pudo comprobar quelas terrazas estaban delimitadas por muros bajosde adobe. Para la construcción de estos primerose había nivelado el terreno irregular y luegose establecieron los muros sin mayor cimenta-ción. Luego se colocó un único piso. Cerca dela esquina sureste, justo en la unidad excavada,se encontró un vano de acceso a la plaza. Esevidente que el acceso se estableció en la misma

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dirección por donde se conecta con la platafor-ma descrita anteriormente.

Los pocos fragmentos de cerámica encontra-dos durante la excavación pertenecen a la faseNasca 5. Por consiguiente, es claro que lasconstrucciones del sector oeste de La Muñafueron hechas en el mismo momento que lamayoría de los otros edificios, especialmente lasgrandes estructuras funerarias. La ubicaciónalgo elevada de una plaza delimitada con muros,justo al lado de los geoglifos, sugiere que allíse habrían realizado ceremonias o cultos rela-cionados con los geoglifos.

El sector sur de La Muña

Las excavaciones en el sector sur de La Muñase realizaron sobre un promontorio alargado,donde se llegaron a definir tres unidadesarquitectónicas en un área de 100 m2 (fig. 35).Al principio de los trabajos se limpió lasuperficie de todo el promontorio en un áreade 30 m × 15 m. Allí se pudo determinar quelas construcciones formaban parte de unaconstrucción alargada constituida por variascámaras rellenadas que al parecer servían comomuro de contención de una amplia plataformaubicada en su lado oeste. Más al norte, al estede la tumba 3, una construcción similar habíasido expuesta por grandes pozos de huaqueo.La tercera unidad arquitectónica se encontra-ba al norte de la cámara rellenada y de laplataforma. Esta parte, sin embargo, habíasido fuertemente erosionada por una avenidade agua. Las construcciones estaban conecta-das a un pasadizo que llevaba a la parte altadel sitio, donde se encuentran los grandescomplejos funerarios.

Por el análisis de la estratigrafía y los ma-teriales arqueológicos asociados se pudieronidentificar tres etapas constructivas, todas per-tenecientes a la fase Nasca 5. En los nivelesinferiores, encima del terreno natural, se encon-tró un apisonado de barro que fue utilizadojunto con una construcción de la cual se haconservado solamente la base de piedras. Losrestos de basura doméstica y pequeños fogonesindican una función doméstica.

A continuación se construyó el muro decontención. Primero el terreno se niveló con unrelleno de ripio y se consolidó con una capa debarro. Luego se construyeron los dos muros deadobe, que junto con el relleno, sirvieron demuro de contención de la gran terraza. Entrelos dos muros se colocaron alternadamenterellenos de ripio y capas de barro hasta llegaral límite superior de los muros. En la parte dela terraza se colocó sobre un relleno un primerapisonado. Ese apisonado fue renovado en variasocasiones, por lo cual es de suponer que fueutilizado por un tiempo largo. En este momentoexistía una entrada en el muro norte que dabaacceso a un edificio ubicado más al norte.

La segunda etapa constructiva estaba marca-da por los efectos de un evento de fuertes lluviasque se pudieron observar en todas las unidadesarquitectónicas. Sobre el piso de la terraza sehabía acumulado el agua y formó allí una gruesacapa de sedimentos casi horizontales, la cualmás tarde sirvió de base para un nuevo piso.Al mismo tiempo la terraza se dividió en variosrecintos menores mediante la construcción dedos paredes de quincha. Evidentemente en estemomento cambió el tipo de uso de ese espacioarquitectónico.

A continuación se quemaron las paredes ytoda el área fue cubierta por una capa de arenay tierra. Esta superficie fue utilizada esporádi-camente antes de que el sitio fuera abandonadodefinitivamente. Finalmente cayeron otras llu-vias fuertes que dejaron profundas huellas deerosión y que probablemente causaron el aban-dono definitivo del sitio. Mucho tiempo des-pués del abandono de las construcciones sedepositó todavía una pequeña ofrenda formadapor una vasija de cerámica con partes trabajadasde concha Spondylus. La cerámica estaba ela-borada en un estilo típico de la primera épocadel Horizonte Medio (600–800 d.C.) y relacio-nado con Wari (fig. 36).

Aunque no hay indicios muy claros para lafunción de las edificaciones excavadas, es desuponer que en su forma original no sirvieronde viviendas. Mientras que la construcción alar-gada servía como muro de contención para laterraza, la terraza misma probablemente servía

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como espacio abierto para reuniones o proba-bles actividades públicas. Un cambio de funciónse produjo con la construcción de las paredesde quincha que pertenecían a edificaciones quesí habrían servido como viviendas o para otrasactividades domésticas.

Resumen y conclusiones

Como ya se mencionó en la introducción a esteartículo, hasta la fecha no se han realizadomuchas excavaciones en sitios de la culturaNasca y por ende, sólo en muy pocos casos setiene información de resultados de excavacionesestratigráficas. En este contexto, la mayoría deinterpretaciones acerca de la cultura Nasca,especialmente en lo que se refiere a su organi-zación socio-política, se basaban sólo en algunospocos contextos arqueológicos debidamentedocumentados, en tumbas aisladas o en resul-tados de prospecciones de superficie hechas envarias regiones de la cuenca del río Grande.

Las excavaciones en los sitios de Los Molinosy La Muña han producido una gran cantidadde nuevos datos para el mejor conocimiento dela cultura Nasca. A través de las excavacionesse pudo confirmar la hipótesis formulada comoresultado del estudio de los patrones de asen-tamiento en la región de Palpa, la cual planteabaque estos dos sitios habrían sido importantescentros poblaciones de la cultura Nasca, dondese desarrollaban funciones públicas y adminis-trativas. En las dos temporadas de excavaciones,tanto en Los Molinos como en La Muña sellegaron a excavar y documentar grandes estruc-turas arquitectónicas y construcciones funera-rias de adobes, además de sectores de habitacióny complejos de geoglifos, los cuales sólo sepueden considerar como resultado de una so-ciedad bien organizada y evidentemente com-pleja.

Hasta el momento las excavaciones másextensas en un sitio de la cultura Nasca fueronrealizadas casi exclusivamente en el sitio deCahuachi, en el valle de Nasca. En las pocaspublicaciones sobre excavaciones en otros sitiosNasca la arquitectura no fue considerada o sólo

se ha descrito de manera marginal. Además deCahuachi, Los Molinos viene a ser el primerasentamiento Nasca que se ha excavado en área.Con excepción del tamaño, las similitudes entreLos Molinos y Cahuachi en lo que respecta ala arquitectura, la cerámica y otros rasgos aso-ciados son muy evidentes.

Con los datos obtenidos en las excavacionesde Los Molinos se puede describir en detalle laarquitectura característica de la época NascaTemprano (0–200 d.C.). Las excavaciones enárea permitieron estudiar no solamente aspectostécnicos y constructivos de los edificios, sinotambién elementos de la distribución de losespacios. Es de esperar que en el futuro sepresenten también los detalles de los resultadosde las excavaciones realizadas en Cahuachi parapoder comparar los contextos arquitectónicosde los dos sitios. Por otro lado, es la primeravez en la historia de las investigaciones de lacultura Nasca que se han documentado grandestumbas como aquellas de La Muña. Los datosobtenidos acerca de las costumbres funerariastambién llevan a nuevas interpretaciones sobrela estructura social de la cultura Nasca.

Los edificios excavados en los diferentessectores de los asentamientos presentan elemen-tos recurrentes, de manera que se pueden definirpatrones constructivos típicos para la arquitec-tura Nasca de las épocas respectivas. Los edi-ficios de Los Molinos fueron construidos si-guiendo un patrón claramente establecido: senivelaron las laderas de las márgenes de losvalles con excavaciones y rellenos para obtenerterrazas o plataformas horizontales. Sobre esassuperficies se construyeron grandes recintostechados y patios abiertos ubicados en diferen-tes niveles, utilizando adobes de base ovaladay con cuerpo alto y convexo – conocidos comopaniformes – hechos a mano.

Los recintos se comunicaban entre sí porrampas y accesos con escaleras en forma de L.Las superestructuras se construyeron con murosbajos de adobe y con postes de madera quesoportaban techos livianos. Las paredes diviso-rias usualmente eran de quincha. Con la grancantidad de datos acerca de los detalles cons-tructivos, de los tipos de adobe y aparejos,

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acabado de los muros y de las paredes, ladisposición de los recintos así como la ubicacióny ejecución de los postes y pilares para lostechos, se puede describir con gran detalle losrasgos arquitectónicos de Los Molinos, los cualesnos indican una clara planificación y ejecuciónpor parte de personas especializadas. Es evidenteque las viviendas sencillas observadas en elsector sur fueron hechas con paredes de quin-cha, tal como se observa en los diversos asen-tamientos domésticos registrados a lo largo delos valles.

Como resultado de las excavaciones en loscomplejos funerarios de La Muña, se pudodefinir un patrón claramente establecido para laconstrucción de las tumbas de élite de la culturaNasca. Los tres complejos funerarios presenta-ron la misma distribución de los espacios y delos muros: una cámara funeraria con techo detroncos de madera ubicada al fondo de un pozoprofundo excavado en el terreno natural, y alnivel de la superficie una plataforma masiva deadobes con banqueta y techo, un pasadizoangosto alrededor de la plataforma y un peque-ño patio accesible por la única entrada delcomplejo.

Los materiales arqueológicos encontrados enlas excavaciones indican que los edificios de LosMolinos datan de la época Nasca Temprano(fases Nasca 2 y 3), habiendo sido utilizados enun solo periodo en el cual no se hicieroncambios sustanciales en el patrón arquitectóni-co. Como lo demuestran las numerosas modi-ficaciones y reparaciones de pisos, se trataría deun lapso de tiempo que debió tener una dura-ción considerable.

Al final del periodo Nasca Temprano lamayoría de los edificios existentes en ese mo-mento en Los Molinos fueron abandonados demanera intencional. Esto se deduce porque lagente se llevó consigo todos los utensilios yotras evidencias de las actividades realizadas enellos. Incluso posiblemente se destruyeron al-gunos muros. También los postes de maderafueron cortados con fuego al nivel del piso, conla finalidad de volver a utilizarlos en otros sitios.No se encontraron horizontes de combustiónque podrían indicar destrucciones por incendios

o eventos bélicos. En algunos pocos edificios sepudieron identificar ocupaciones temporales dela época Nasca Medio. Inmediatamente despuésse construyeron numerosas tumbas que destru-yeron los pisos de las construcciones abando-nadas y luego el sitio fue utilizado comocementerio.

En La Muña las construcciones más impor-tantes datan de la época Nasca Medio (faseNasca 5). La cerámica de esa fase estilística seencontró en los rellenos constructivos, en lospisos de uso, y en las varias remodelacionesobservadas en los edificios. Todo esto indicaque esta fase debió tener una duración consi-derable, semejante a la fase Nasca 3. El hallazgode ofrendas de fases posteriores – Nasca 6 – enel pequeño patio de la tumba 3, demuestra queallí se practicaron rituales funerarios hasta untiempo después del abandono del sitio.

Por otro lado, a juzgar por las pocas huellasde uso, las plataformas ubicadas arriba de loscomplejos funerarios, fueron utilizadas sólopoco tiempo, mientras que los contextos domés-ticos al exterior de la plataforma atestiguan unaocupación más larga y continua. Allí se encon-traron incluso evidencias de ocupación de laépoca Nasca Temprano. Lo mismo se observóen el área de los complejos funerarios, dondedebajo de la estructura de la tumba 1 se encon-traron restos de una ocupación doméstica de laépoca Nasca Temprano. La clara superposiciónde materiales y contextos de las épocas NascaTemprano y Nasca Medio dará la oportunidadde relacionar la secuencia estratigráfica de LosMolinos con aquella de La Muña, y de realizaranálisis detallados de la cronología cerámica deambas épocas en base a contextos bien estrati-ficados.

El hallazgo de viviendas y de varios contex-tos funerarios del Horizonte Medio (600–800 d.C.) en el sector sur de Los Molinos fuesorprendente. Por los resultados de las prospec-ciones de superficie, en las cuales se habíanencontrado sólo muy pocos restos arqueológi-cos de ese tiempo, esos hallazgos no eran deesperar. Es la primera vez que se puedenpublicar contextos de ese tipo en la cuenca delrío Grande.

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El fechado absoluto de los diferentes perio-dos documentados, que ayudará para definirmejor las fases cronológicas de la cultura Nasca,está previsto para futuras publicaciones delproyecto.

A juzgar por los contextos arqueológicosdocumentados hasta el momento, la causa prin-cipal para el abandono, tanto de Los Molinoscomo también de La Muña, fueron eventos delluvias muy fuertes. En muchas partes se hanobservado profundos canales de erosión quehabrían causado considerables daños en losedificios. En la parte sur del sector central deLos Molinos se encontró una profunda avenidade agua que tenía su origen en una pequeñaquebrada ubicada en la ladera más al este, la cualhabía producido considerables daños en el asen-tamiento. En algunas partes los muros dañadosse habían reparado, pero la mayoría de losedificios ya no fueron utilizados después de losdesastres. En el sector central de Los Molinosestos desastres se pueden atribuir claramente aun tiempo que se relaciona con el final de laépoca Nasca Temprano. En el sector norte losdaños se pueden observar también en murosadosados y niveles de ocupaciones más tardías.

En La Muña los daños por agua y lodo sepueden observar muy bien en la terraza del sectorsur del sitio. La mitad de la construcción excavadaallí estaba destruida por una avenida de agua ylodo. Fuertes acumulaciones de lodo y sedimen-tos arenosos fueron depositadas sobre una partede la construcción. Entre dos eventos de lluviasse habían establecido unas viviendas de quincha,antes de que otras lluvias provocaran su abandonototal. La secuencia de fuertes precipitaciones yépocas secas entre ellas se documentaron en losperfiles de tres calicatas geológicas que se exca-varon en la parte baja del cono de deyección dela gran quebrada de La Muña.

En la costa del Perú las lluvias fuertes seproducen solamente en los años en que sepresenta el llamado fenómeno de El Niño oENSO (El Niño Southern Oscillation). En esosaños las corrientes ecuatoriales de aguas cálidasreemplazan las aguas frías de la corriente deHumboldt cerca del litoral peruano. Pero inclu-so en los años en que se produce el fenómeno

de El Niño, las grandes precipitaciones sucedenen la parte norte de los Andes centrales, mien-tras que en la parte sur generalmente no hayfuertes precipitaciones, sino que por el contra-rio, se produce una mayor sequía. Sólo en pocasocasiones, en los años del llamado Super-ENSO,que sucede a intervalos de cientos de años, elefecto de El Niño puede llegar al sur, de modoque también allí se producen precipitacionesimportantes.

Es posible que las evidencias de lluviasdocumentadas en Los Molinos y La Muña seanel resultado de ese tipo de cambios climáticos.El hecho de que la población Nasca instalarasus asentamientos repetidamente en lugares queestaban amenazados por aludes, sea al pie de lasladeras o incluso en los conos de deyección dequebradas secas, es un indicio de que las lluviasfuertes se produjeron solamente a intervalosmuy grandes, tan grandes que el recuerdo delas catástrofes se había perdido en la memoriacolectiva. Fenómenos similares se han docu-mentado para el sitio de Cahuachi y se hanmencionado como causa de una decadenciageneral al final del periodo Nasca Temprano(Orefici 1990: 112ss., 1993: 221). Por medio delfechado de sedimentos y futuras investigacionesgeomorfológicas en Palpa se intentará determi-nar con más precisión los intervalos entre loseventos de lluvias y sus efectos sobre el paisajeen tiempos prehispánicos.

En el transcurso de los trabajos de investi-gación del Proyecto Arqueológico Palpa hastael momento se han documentado 45 contextosfunerarios. 19 de ellos estaban intactos y pro-porcionaron informaciones importantes sobrelas costumbres funerarias en el área de estudio.Pero también en muchas de las 26 tumbassaqueadas que se han excavado en los dos sitiosinvestigados, la arquitectura funeraria estabacasi intacta. Además, en casi todas las tumbasse había conservado una parte del ajuar fune-rario o se ha recuperado de los saqueadores. Enlas tumbas se encontraron un total de 54 indi-viduos. Todos estos materiales constituyen unaprimera base para describir las costumbres fu-nerarias de la región en las distintas fases deocupación.

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En La Muña se pudieron documentar porprimera vez tumbas de élite de la cultura Nasca,que permiten hacer nuevas inferencias sobre laestructura de esta sociedad. Las tumbas quepresentan una imponente arquitectura funerariaestán concentradas en un sector claramentedelimitado en la necrópolis de La Muña. Con-siderando la arquitectura particular, el tamañode las tumbas y de los recintos asociados, asícomo el trabajo invertido y el rico ajuar fune-rario, no cabe duda de que este tipo de tumbasrepresentan a la clase de personas del rango másalto.

La calidad de la arquitectura y el rico ajuarfunerario de las tumbas de La Muña, así comosu ubicación dentro de un sector evidentementeprivilegiado, cercado por muros, dentro de unamplio cementerio, contradice la hipótesis deque en la sociedad Nasca no existían marcadasdiferencias de clases (Carmichael 1995). Loscomplejos funerarios, cuidadosamente ejecuta-dos según un patrón claramente establecido,encajan perfectamente en el modelo de unasociedad bien organizada y jerarquizada, conmecanismos de control claramente establecidos.Una de las tumbas con pozo de Los Molinos(tumba 1), la cual fue construida después delabandono del sitio, intruyendo en una de lasterrazas, muestra los mismos principios básicosde construcción que las tumbas de La Muña,lo cual hace pensar en una tradición que habríaempezado a finales del periodo Nasca Tempra-no y que habría continuado en los periodosNasca Medio y Tardío.

Son igualmente significativos los hallazgos derestos de ocupación y de tumbas intactas delHorizonte Medio (600–1000 d.C.) en el sectorsur de Los Molinos. La ocupación del valle dePalpa en esa época sigue siendo enigmática.Durante las prospecciones de superficie en elárea de estudio apenas se había encontradocerámica de las fases estilísticas del HorizonteMedio, lo cual parece ser también una caracte-rística de los pocos edificios identificados de esaépoca. En Los Molinos se encontraron viviendassencillas y siete contextos funerarios del Hori-zonte Medio. Estos hallazgos demuestran queen esa época vivía gente en el valle de Palpa que

utilizaba objetos ejecutados en el más típicoestilo Wari. Esa época actualmente no es unode los temas principales de investigación delproyecto. No obstante sería importante profun-dizar los estudios sobre la ocupación de lacuenca del río Grande de Nasca en el HorizonteMedio.

El análisis de los restos botánicos encontra-dos en las excavaciones muestran que los ha-bitantes de Los Molinos y La Muña tenían unabase de alimentación muy rica y diversificada.Se cultivaban el maíz, la calabaza, diferentestipos de frijoles, yuca, achira, maní, ají, así comolúcuma, guayaba y muchos otros frutos. No seencontraron papas en capas de la ocupaciónNasca. Obviamente las papas fueron introduci-das desde la sierra recién en la época delHorizonte Medio. Otras plantas de cultivo eranel algodón, diferentes tipos de caña, así comola calabaza. La fuente de proteínas más impor-tante era la llama, que probablemente fue in-troducida de la sierra y criada por lo menostemporalmente en la costa. Además se encon-traron cuyes y sobre todo muchas especies depescados y moluscos. Estos últimos se traían dela costa que está a unos 50 kms de distancia. Elhallazgo de productos de regiones tan distantesmuestra que en los periodos Nasca Tempranoy Medio funcionaban redes de comercio queaseguraban los contactos supraregionales. Inclu-so, desde el lejano Ecuador se trajeron conchasSpondylus para usos rituales.

Mientras que una interpretación de la posi-ción cronológica y el tipo de uso general de losdos sitios investigados es relativamente sencilla,la identificación de funciones específicas de lasconstrucciones y la identificación de actividadesparticulares en base de los contextos documen-tados se presenta más problemática. Al abando-nar el asentamiento los pobladores de LosMolinos apenas dejaron instrumentos u otrosvestigios de sus actividades. Muchas partes delos edificios evidentemente fueron destruidas apropósito. Los postes de madera generalmentefueron arrancados o fueron cortados por fuegoinmediatamente encima del nivel del piso. Esteabandono cuidadoso parece ser una constante enla cultura Nasca. Sólo en pocos casos la función

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de un recinto específico se puede explicar porlas evidencias arqueológicas encontradas. Porejemplo, en el sector central de Los Molinos,sólo en uno de los recintos excavados, la partesur del recinto 3, al norte del pasadizo central,se encontraron claros indicios de actividadesdomésticas. Ese recinto se diferenciaba marca-damente de otros recintos que evidentementefueron mantenidos limpios. Esos últimos pro-bablemente fueron salones o salas representati-vas. El tamaño inusual de los recintos, lacombinación con grandes áreas abiertas y elcarácter evidentemente planificado de los edifi-cios refuerzan la interpretación de que se tratabade las residencias de una clase social alta o deedificios de función pública. La misma interpre-tación está reforzada por los pocos hallazgos dedepósitos de antaras en dos de los recintos delsector central (Recinto 3 al norte del pasadizocentral y Recinto 3 al sur del pasadizo central)(fig. 8). Por analogía con hallazgos parecidos enCahuachi y representaciones sobre vasijas decerámica es probable que se trate de ofrendasque fueron depositadas en el contexto de cere-monias religiosas.

Una interpretación funcional más profundase podrá efectuar solamente en base de unanálisis intensivo de los materiales arqueológi-cos recuperados. Un primer estudio de la grancantidad de cerámica encontrada parece indicaruna diferenciación funcional de áreas de activi-dad en Los Molinos. Llaman la atención espe-cialmente las numerosas vasijas con representa-ciones mitológicas que se encontraron principal-mente en el sector norte del sitio. Esto sería unindicio más para interpretar los edificios en esesector como lugares donde se practicaban cultosen relación con los geoglifos.

En La Muña los complejos funerarios en elperiodo Nasca Medio se utilizaron primeroexclusivamente para enterrar los muertos ydespués esporádicamente para depositar ofren-das. Los pocos objetos encontrados dentro delos complejos funerarios de La Muña indicanun culto funerario que se practicaba en elinterior de los recintos. En el pasadizo delcomplejo funerario más pequeño, ubicado másal oeste (tumba 2) se encontraron dos pequeños

fogones, huesos de llama y de cuyes. Allíprobablemente se quemaban ofrendas y se dejabacomida para los muertos. Una vasija de cerámicaconservada, probablemente también conteníaalimentos. Además se había depositado o rotouna vasija retrato, cuyos fragmentos se encon-traron distribuidos sobre los pisos, tanto de latumba 2 como de la tumba 1. Cerca de laventana de la tumba 2 se encontraron partes deconcha Spondylus, ofrendas relacionadas típica-mente a rituales religiosos. En el patio de latumba 3 se encontraron dos vasijas con deco-ración polícroma que probablemente se habíandepositado allí como ofrendas. La posicióncronológica tardía de esas vasijas – Nasca 6 adiferencia de las vasijas de la fase Nasca 5 dela cámara funeraria misma – comprueba que elculto a los muertos se practicaba durante muchotiempo. Posiblemente incluso el fogón al exte-rior del complejo de la tumba 3, con ollasdomésticas y huesos de llama, tendría algunarelación con los ritos funerarios.

Los cultos religiosos habrián jugado otro rolimportante en la necrópolis de La Muña. Lalimpieza de los recintos excavados más arribade los complejos funerarios contrasta claramen-te con los basurales y otros indicios de actividaddoméstica al exterior de los recintos. Es posibleque las áreas cercadas sirvieran para fines ritua-les. Por las excavaciones en el borde de lasgrandes terrazas, en los extremos de los trape-cios de La Muña se pudo determinar que lasplataformas eran grandes áreas abiertas encerra-das por muros de adobe. Sobre una de lasterrazas se observaron hoyos circulares dispues-tos a intervalos regulares. Posiblemente se tratade algunas instalaciones para rituales que sepracticaban en relación con los geoglifos. Sinembargo, las hipótesis de este tipo tendrán quecomprobarse en futuras investigaciones.

Aunque en este momento no se puedaninterpretar exhaustivamente todas las evidenciasdocumentadas en las excavaciones de LosMolinos y La Muña, la importancia de los dossitios para la historia cultural del valle de Palpaes evidente. El gran tamaño de los recintostechados y de los patios, la manera de construc-ción y la evidente falta de restos domésticos en

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los edificios del sector central y norte de LosMolinos, no dejan duda de que no se tratabade simples viviendas, sino más bien de residen-cias o edificios administrativos de una clase altade la sociedad del periodo Nasca Temprano. Porconsiguiente, se confirma la hipótesis que ya sehabía formulado como resultado de las prospec-ciones previas, que Los Molinos era el centroadministrativo del periodo Nasca Temprano enlos valles de Palpa.

Como ya habían demostrado los resultadosdel estudio de patrones de asentamiento, desdeese lugar central se debe haber controlado laspartes bajas de los valles de Palpa que debieronser las más fértiles y económicamente másproductivas de la zona. El estudio de patronesde asentamiento también había demostrado queel periodo Nasca Temprano debió ser una épocade auge económico, con pocos conflictos béli-cos. Evidentemente se había logrado extender elsistema de irrigación sobre todos los valles, demanera que el terreno cultivable se aprovechóal máximo y que las márgenes de los valles sepudieron poblar regularmente con pequeñoscaseríos y poblados. Como hasta el momentono se ha registrado ningún asentamiento desimilar tamaño y de arquitectura comparable delperiodo Nasca Temprano en los valles de Palpa,Los Molinos debió ser el centro rector para todala región.

De esta manera, por los resultados de esteestudio y del estudio de patrones de asenta-miento, resulta evidente una estructura clara-mente jerarquizada de los asentamiento en losvalles de Palpa, con caseríos, poblados ycentros regionales. En otros valles de lacuenca del Río Grande existen centros regio-nales parecidos que hasta el momento no hansido estudiados en detalle. Habría que men-cionar los sitios de Puente Gentil en el vallede Santa Cruz, Ventilla en el valle de Ingenio,Jumana en el valle bajo del río Nasca yCantayoq en el valle medio del río Nasca. Esde suponer que esta estructura de organiza-ción estaba representada de forma similar aun nivel suprarregional, de manera que losdiferentes sectores de los valles estaban subor-dinados a un centro rector de toda la cuenca

del río Grande. Este centro habría sido elsitio de Cahuachi, en el valle de Nasca.

Con las investigaciones de patrones de asen-tamiento y las excavaciones llevadas a cabo hastael momento, se han aportado muchos nuevosdatos para el conocimiento de la cultura Nascaen el valle de Palpa. El modelo de la estructuray del desarrollo de la cultura y sociedad Nascaobtenido de esta manera se diferencia en mu-chos aspectos del modelo tradicional presentadoen publicaciones anteriores sobre esta cultura.Con las excavaciones en Los Molinos y LaMuña se documentaron elementos culturales desitios representativos de la cultura Nasca clásica.Se ha demostrado que el supuesto de que losdos sitios fueron los centros del desarrollocultural de la región y que desde allí se debehaber planificado y realizado la ejecución de losgeoglifos de la zona, está plenamente justificado.

Como resultado del estudio de los patronesde asentamiento se había concluido también queel aprovechamiento efectivo de los recursoshídricos jugó un papel decisivo en el desarrolloeconómico del valle de Palpa, lo cual se plasmóclaramente en la distribución de los asentamien-tos en las diferentes épocas. El acceso al aguafue decisivo para determinar el lugar del asen-tamiento. La organización de la irrigación de losfértiles fondos de los valles habría llevado a unmáximo aprovechamiento del potencial agrícola,a una distribución regular de los asentamientosy al auge y bienestar de la población. Lasexcavaciones en Los Molinos y La Muña handocumentado la expresión material de la riquezade la clase alta de la sociedad Nasca.

Pero las excavaciones han demostrado igual-mente cómo el agua en forma de catástrofesnaturales pudo desplegar su potencial destructorque probablemente fue la causa del abandonode los asentamientos y de rupturas significativasen el desarrollo cultural en los valles de Palpa.El agua, por consiguiente, era un factor centralpara la vida y la supervivencia de la poblaciónNasca en un ambiente extremo y árido. Es desuponer, por lo tanto, que el agua y los ritosrelacionados con la fertilidad jugaron un papelcentral en el mundo religioso e ideológico dela población Nasca y no por último, también

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Anschriften:

Dr. Markus ReindelKommission für Allgemeine und Vergleichende Archäologiedes Deutschen Archäologischen InstitutsEndenicher Str. 41D–53115 Bonn

[email protected]

Johny Isla CuadradoInstituto Andino de Estudios ArqueológicosAv. Mariátegui 155C.P. 14–0279Jesús MaríaLima, Perú

en el proceso de la creación de los geoglifos enlas pampas desérticas de la región. Esta hipótesisse ve confirmada por los resultados de lasinvestigaciones de D. Johnson quien ve unarelación sistemática entre fallas geológicas, losacuíferos subterráneos y los geoglifos de lacultura Nasca (Johnson 1999).

De esta manera los resultados obtenidos enel marco de las investigaciones del ProyectoArqueológico Palpa llevaron a una conclusiónparadójica para los pobladores de los valles dePalpa: el agua significaba vida y auge económi-co, pero el agua al mismo tiempo se pudoconvertir en uno de los problemas más grandespara la supervivencia en una de las regiones másáridas del mundo.

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Abb. 37. Luftaufnahme des Fundortes Los Molinos. Inder Mitte des zentralen Bereiches ist der Suchschnitt undder Korridor zu erkennen, am linken Bildrand dernördliche Grabungsbereich. – Vista aérea del sitio LosMolinos. En el sector central se nota la trinchera deprueba y el pasadizo central, el sector norte se ve a laizquierda de la foto.

Abb. 38. Luftaufnahme des Fundortes La Muña. In derrechten Bildhälfte sind oberhalb der Terrassen tra-pezförmige Geoglyphen zu sehen. Links neben demGräberfeld sind die Erosionsrinnen des Trockentales zuerkennen. – Vista aérea del sitio La Muña. En la partederecha de la foto se ven geoglifos en forma de trapeciosencima de unas terrazas. A la izquierda del cementeriose puede apreciar la quebrada con profundas líneas deerosión.

Abb. 39. Keramikgefäße von den Ausgrabungen in LosMolinos und La Muña. 1 Schale aus dem Nordbereichvon Los Molinos mit mythischer Darstellung. 2–3 Ge-fäße aus dem Kammergrab des Mittleren Horizontes imSüdbereich von Los Molinos. 4–6 Gefäße aus Grab 2von La Muña. 7–11 Gefäße aus Grab 1 von La Muña.12 Gefäß aus Grab 3 von La Muña. 13–14 Gefäße ausdem Vorhof der Grabanlage 3 von La Muña. M 1ˆ4. –Vasijas de cerámica de las excavaciones en Los Molinosy La Muña. 1 Tazón del sector norte de Los Molinoscon representación mitológica. 2–3 Vasijas de la tumbadel Horizonte Medio en el sector sur de Los Molinos.4–6 Vasijas de la tumba 2 de La Muña. 7–11 Vasijas dela tumba 1 de La Muña. 12 Vasija de la tumba 3 de LaMuña. 13–14 Vasijas depositadas en la antecámara de latumba 3 de La Muña. E 1ˆ4.

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Abb. 37.

Abb. 38.

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