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Länder und Komponisten
Handouts zum den Referaten im Blockseminar: „Musik der neuen
Beitritssländerder Europäischen Union (Festival
EuropaMusicale)“
Institut für Musikwissenschaft, LMU München, Sommersemester
2004
Seminarleitung: Prof. Dr. Wolfgang Rathert
TeilnehmerInnen: Michael Burghart, Nadine Dietl, Fy Gadiot,
Georg Herr, AnnaMaria Klier, Antonia Opertril, Alexander
Vassiliadis, Nikola Wulz
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Blockseminar: „Musik der neuen Beitrittsländer der Europäischen
Union (Festival EuropaMusicale)“Leitung: Prof. Dr. Wolfgang
Rathert
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Inhalt
Europa
.......................................................................................................
17
Estland.......................................................................................................
18Arvo Pärt
....................................................................................................
21
Lettland......................................................................................................
22Arturs Maskats
............................................................................................
23Peteris Vasks
..............................................................................................
24
Litauen.......................................................................................................
25Mikolajus Konstantinas
Ciurlionis...................................................................
26Osvaldas
Balakauskas..................................................................................
27
Polen
.........................................................................................................
28Krysztof Penderecki
.....................................................................................
30
Slowakei.....................................................................................................
32Ján Cikker
..................................................................................................
35Eugen
Suchon.............................................................................................
36
Tschechien..................................................................................................
37Jan (Johann) Dismas Zelenka
.......................................................................
40
Ungarn.......................................................................................................
42Levente Gyöngyösi
......................................................................................
45
Zypern
.......................................................................................................
46Faidros Kavallaris
........................................................................................
49Nicolas Economou
.......................................................................................
49
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Europa
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Estland
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Estland
1. AllgemeinesÆ Offizielle Bezeichnung: Republik Estland (Eesti
Vabarìík)Æ Staatsoberhaupt: Präsident, Regierungschef:
MinisterpräsidentÆ Gesamtbevölkerung: 1,4 Millionen (30 EW/km2)Æ
Stadtbevölkerung 67,5 %Æ Hauptstadt Tallinn (früher Reval) war die
östlichste Stadt der Hanse: ca.
400.000 Einwohner (30% der Gesamtbevölkerung)Æ Weitere größere
Städte: Tartu, Narva, Kohtla-Järve, PärnuÆ Fläche: 45.227 km2
Æ 1521 Inseln (die größten: Saaremaa, Hiiumaa, Muhu)Æ „Land der
tausend Seen“ (die größten: Peipussee, Võrtsjärv See)Æ ca. 50% der
Fläche mit Wald bedecktÆ Höchste Erhebung: Suur Munamägi, 318 mÆ
Klima: feucht-gemäßigtÆ 68% Esten, 26 % Russen, 2% Ukrainer, 1%
Weißrussen, 1% FinnenÆ Sprache: Estnisch (finnougrische
Sprachgruppe), RussischÆ Währung: Estnische Krone (EEK), 1 Krone =
100 CentsÆ Im Sommer kaum Nächte, im Winter kaum Tageslicht
2. KulturÆ gehört zum nordeurop. Kulturraum (Ëeher zu Finnland
als Lettland & Litauen)Æ aufgrund der geographischen Lage
verschiedene Bevölkerungsgruppen Ë
unterschiedliche KulturenÆ dadurch Toleranz und Respekt vor
anderen KulturenÆ erster Staat, der im 20. Jahrhundert ein Gesetz
über Kulturautonomie
verabschiedet, das den in Estland lebenden Völkern das Recht
gewährte, ihreeigene Nationalkultur zu bewahren und
weiterzuentwickeln
Æ Seit kurzem: im Grundgesetz verankert, dass jeder Este einen
freienInternetzugang haben muss Ë bereits jeder zweite Este ist
„online“ !
3. MusikgeschichteÆ Musik als fester Bestandteil der estnischen
KulturÆ 1789: „Don Giovanni“ von Mozart in Tallinn; erste deutsche
Barockoper von
Meder „Die beständige Argenia“ in Tallinn 1680Æ Universität von
Tartu (gegründet 1632) lehrt MusikÆ Seit Mitte des 19. Jahrhunderts
Musikunterricht in SchulenÆ Bevölkerung identifiziert sich mit dem
Begriff „singendes Volk“, Singen von
(Volks-)Liedern mit zum Teil riesigen ChörenÆ 1869 in Tartu
erstes Sängerfest mit fast eintausend Teilnehmern. Diese
Tradition setzt sich bis heute fort: alle fünf Jahre findet in
Tallinn einSängerfest statt, an dem fast 30.000 gemeinsam
auftretende Sänger undMusiker sowie etwa 200.000 Zuschauer (vgl.
Einwohnerzahl) teilnehmen.
Æ Sängerfest in Tallinn fand dieses Jahr statt: 2.7.-04.7.2004Æ
Auch bei Revolution 1988 Sängerfest: Hunderttausende versammelten
sich auf
dem Sängerfeld, um politische Forderungen zu stellen und
nationale Lieder zusingen Ë singende Revolution zur Befreiung von
der russischen Besatzung
Æ 1900 Gründung des ersten Estnischen SymphonieorchestersÆ Erste
estnische symphonische Komposition. Ouvertüre „Julius Caesar“
von
Rudolf Tobias (1878 – 1918), 1896
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Blockseminar: „Musik der neuen Beitrittsländer der Europäischen
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Æ 1. Komponistengeneration: Heino Eller (1887-1970), Artur Kapp
(1878-1952),Cyrillus Kreek (1889-1962), Eduard Oja (1905-1950),
Mart Saar (1882-1963),Rudolf Tobias (1878-1918), Eduard Tubin
(1905-1982)
Æ Nach 1944 flohen viele Komponisten und Dirigenten oder wurden
verhaftetÆ Um 1950 entwickelte sich eine neue
Komponistengeneration: Sven Grünberg
(*1956), Raimo Kangro (1949-2001), Ester Mägi (*1922), Arvo Pärt
(*1935),Jaan Rääts (*1932), Kuldar Sink (1949-1995), Lepo Sumera
(1950-2000),Eino Tamberg (*1930), Veljo Tormis (*1930), Helena
Tulve (*1972), erkki-Sven Tüür (*1959), Urmas Sisask (*1960)
u.a.
Æ Dirigenten: Neeme Järvi (z.B. Detroit Symphony Orchestra), Eri
Klas (BolschoiTheater, Royal Opera Stockholm), Tõnu Kaljuste
(div.)
Æ Orchester: NYYD Ensemble (deutsch für „jetzt“, siehe Konzert
am 12.05.,dirigiert von Olari Elts: „Ein Komponist zu sein hier in
Estland: Das ist quasi alswäre man im Komponistenparadis.“
Æ Musikorganisation Eesti Kontsert (Festivals etc. für neue
Musik); NYYD FestivalÆ Staat unterstützt klassische und neue Musik
– massive KulturförderungÆ Allerdings strikte Trennung zwischen
akademischer und nicht-akademischer
Musik Ë nur Musiker mit akademischer Ausbildung werden
finanziell gefördertund dürfen an offiziellen Festivals teilnehmen
(Garantie für hohenAusbildungsgrad)
4. LiteraturÆ Offizielle Homepage der Botschaft von Estland in
Berlin:
www.estemb.de/lang_6/rub_92/rub2_105, 24.04.2004Æ
www.estonica.org/eng/prindi/html?menyy_id=105&kateg=41&alam=57,
24.4.2004Æ Niedermayr, Susanna & Scheib, Christian:
Europäische Meridiane – Neue
Musik Territorien. Saarbrücken (Pfau), 2003Æ Estonian Musik
Information Centre, www.emic.kul.ee/InglE/history.htm,
28.04.2004
Nadine Dietl
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Arvo Pärt
Biographischer Aufriss:
* 11.9.1935 in Paide
1958 bis 1963 Kompositionsstudium bei Heino Eller am
Konservatorium in Tallinn
1958 bis 1967 Arbeit als Tonmeister beim estnischen Rundfunk
1967 bis 1980 freischaffender Komponist in Tallinn
1980 Emigration nach Wien
1981 Umzug nach Berlin
Schaffensperioden und Werkbeispiele:
Neoklassizismus, Dodekaphonie und Collage ( 1958-1968):
Erste Werke neoklassizistisch ( zwei Sonatinen op.1 und Partita
op.2 für Klavier
(1958))
Filmmusiken für mehr als 50 Filme
Dann Hinwendung zu avantgardistischen Mitteln:
Zwölftontechnik, Aleatorik, Klangflächenkomposition,
Collage:
Nekrolog op.5, Sinfonien Nr. 1 und 2, Collage über BACH, Credo (
letztes Werk
dieser Schaffensperiode, führte wegen des religiösen Textes zu
zahlreichen
Konflikten mit der Sowjetregierung)
Schaffenspause ( 1968-1976): radikaler Bruch:
Erkenntnis Pärts, dass Collage als „ blosses Zitieren“ nicht
weiterführt.
Studium des gregorianischen Chorals und der Musik Machauts, des
Pres und
anderer Renaissancekomponisten
Einziges in dieser Phase entstandenes Werk: Sinfonie Nr.3 (
1971)
Tintinnabuli Stil ( 1976-):
Radikale Vereinfachung der Mittel, Verwendung von Dur- oder
Molldreiklängen
und Tonleiterabschnitten nach strengen Regeln ( Additions-
Substraktionsprinzip)
miteinander verknüpft, nicht Virtuosentum sondern Klarheit,
Einfachheit, Stille im
Vordergrund:
Für Alina, Tabula Rasa, Passio, Berliner Messe, Fratres ( in 10
versch.
Fassungen)
Michael Burghart
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Lettland
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Arturs Maskats
Biografische Daten- 20. 12. 1957 geboren in Valmiera, Lettland-
1977 – 1982 Kompositionsstudium am Jâzeps Vîtols-Konservatorium in
Riga bei
Valentins Utkins- 1982 – 1997 Musikdirektor am Rainis
Dailes-Theater in Riga- 1993 – 1996 Vorsitzender des lettischen
Komponistenverbandes- seit 1996 künstlerischer Leiter der
lettischen Nationaloper- seit 2002 Kompositionsprofessor am Jâzeps
Vîtols-Konservatorium
Kompositionspreise- 1981 Festival junger Komponisten in Eriwan /
Armenien- 1988 Lettischer Jugendpreis- 1989 Lettischer Staatspreis-
1993 Lettischer Theaterpreis- 1994 Lettischer Theaterpreis- 1996
Großer Musikpreis- 2001 Großer Musikpreis- 2002 Großer
Musikpreis
Werk- Musik für ca. 100 Produktionen in verschiedenen Theatern-
Filmmusiken- Instrumental- und Vokalmusik
Links- musicabaltica.com (ausführliche Werk- und CD-Liste)-
lmuza.lv- mic.lt
Georg Herr
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Peteris Vasks
Biografische Daten- 16.04.1946 geboren in Aizpute, Lettland-
1963 – 1974 Mitglied verschiedener Symphonie- und Kammerorchester-
bis 1970 Kontrabass-Studium an der Musikakademie in Riga und
der
Litauischen Musikakademie in Vilnius- 1973 – 1978
Kompositionsstudium an der Lettischen Musikhochschule in
Riga bei Valentin Utkin- 1994 Ehrenmitgliedschaft der Lettischen
Akademie der
Wissenschaften- 1996 Ernennung zum "Main Composer" des
Stockholmer Festivals
für neue Musik- 2001 Mitgliedschaft in der Königlich
Schwedischen Musik-Akademie
Kompositionspreise- 1993 Großer Musikpreis Lettlands (für
„Litene“)- 1996 Herder-Musikpreis der Alfred Toepfer-Stiftung
(Wien)- 1998 Großer Musikpreis Lettlands (für Violinkonzert „Fernes
Licht“)- 2000 Großer Musikpreis Lettlands (für 2. Sinfonie)
Werk- Instrumentalwerke (Orchester- und Kammermusik)- Vokalwerke
(Chor a cappella und instrumental begleitet)
Links- lmuza.lv (ausführl. Lebenslauf und Werkliste)-
schott-international.com- sikorski.de- sequenza21.com
Georg Herr
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Litauen
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Mikolajus Konstantinas Ciurlionis
Biografische Daten- 22. 09. 1875 geboren in Varena, Litauen-
1894 – 1899 Kompositionsstudium am Warschauer Musikinstitut bei
Zygmunt Noskowski- 1899 – 1902 Kompositionsstudium am Leipziger
Konservatorium bei Carl
Reinecke und Jadassohn- bis 1909 Chorleiter in Warschau und
Vilnius- ab 1909 Ciurlionis lebt in St. Petersburg- 10. 04. 1911
gestorben an Lungenkrankheit im Sanatorium in Pustelnik,
Polen (nahe Krakau)
Künstlerisches Schaffen
KompositionenÆ symphonische DichtungenÆ ChorwerkeÆ Klaviermusik
(v. a. Sonaten, Präludien, Nocturnes, Fugen)
KompositionsstilÆ zunächst spätromantischÆ später streng
konstruktiv nach seinem eigenen System „tonaler
Grundgestalten“: Ostinatobass, bis zu 12 Tönen umfassende
Reihen
Malerei (1903 – 1909)Æ ca. 300 Temperabilderund GraphikenÆ
hauptsächlich mehrteilige ZyklenÆ Aufgreifen von musikalischen
Strukturen, z. B. der FugeÆ gegenständlich, Landschaften aber in
Abfolge musikalischer Formen
Links- licejus.lt- sikorski.de/- klassika.info
Georg Herr
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Osvaldas Balakauskas
Biografische Daten- 19. 12. 1937 geboren in Miliunai, Litauen-
1957-1961 Studium in Vilnius- 1964-1969 Kompositionsstudium am
Konservatorium in Kiew bei Boris Lyatoshinsky
und Miroslaw Skorik- bis 1972 Redakteur im Musikverlag „Ukraina“
in Kiew- 1972 Rückkehr nach Vilnius, zunächst künstlerischer
Berater im
Komponistenverband- seit 1985 Dozent am Konservatorium in
Vilnius- seit 1988 Leiter des Fachbereiches Komposition- 1988 –
1992 Ratsmitglied bei "Sajudis" (lit. Unabhängigkeitsbewegung)-
1992 – 1994 litauischer Botschafter für Frankreich, Spanien und
Portugal
Preise- 1996 Litauischer Nationalpreis- 1998 Orden des
Großherzogs von Litauen Gediminas (3. Klasse)
Kompositionsstil- Einfluss der ukrainischen Avantdgarde der
1960er Jahre (Silwestrow, Hrabowski, Godsjazki)- spezieller
Serialismus (regulierte Transposition: alles von einer Gruppe von
Tönen über Akkorde
bis hin zu schon existierender Musik kann transponiert werden)-
neue Diatonik mit 8-, 9-, 10- und 11-tönigen diatonischen
Skalen
Links- mic.lt- sikorski.de
Georg Herr
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Polen
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Entwicklung der polnischen MusikkulturÆ grenzt in
geographischer, ethnischer und politischer Hinsicht an die
Deutschen, Tschechen, die Slowaken, die baltischen Pruzzen, die
Litauer,Ostslawische Russen, Ukrainer, Weißrussen
Æ häufig wechselnde Staatsgrenzen ‡ zahlreiche ethnische und
konfessionelleMinderheiten, Zahl seit 1918 stark zurück gegangen
(v.a. wegen 2. Weltkrieg)
Æ Fremdherrschaften begünstigten kulturellen Austausch,
Teilungen Polenslassen Patriotismus aufleben, bewirken nationale
Präferenzen in der Kunst
Æ Große Umsiedlungen im und nach 2. Weltkrieg brachten
traditionelleKulturlandschaften durcheinander
VolksmusikÆ bis Mitte des 20. Jh. sehr viel gesungen und
getanztÆ Bewusstsein, Folklore = nationales Kulturgut entsteht ab
1800Æ Großteil des Repertoires Stegreiflieder!Æ Landschaftliche
Unterschiede bemerkbarÆ ab Ende 18. Jh. Folklorismus‡patriotische
Aufgabe der Komponisten (Chopin)Æ In Zeit zwischen den Kriegen
veranstaltete man Erntefeste mit Volksgesang,
nach 1945 von Kommunisten zum staatlichen Massenfest
umgestaltetÆ heute wird v.a. modernisierte und stilisierte
Volksmusik gerne gehört
(MGG: die traditionelle Musik in den Dörfern wird von einer
äußerst banalen U-Musik nach westlichen Vorbild verdrängt.)
KunstmusikÆ erste poln. Lieder schon sehr früh - erste
Nationalhymne vermutl. vor 1300!Æ großes europ.-internationales
geistliches Musikrepertoire, (z.B. Ars Nova)Æ öffentliches Theater
ab ca. 1765 (1. in Warschau)Æ besonders charakteristisch für
zeitgenössische Musik: Die Suche nach dem
Klang – auch polnische Komponistenschule genannt
MusiklebenÆ staatliches Musikschulwesen, Unterteilung in Grund-,
Mittel- und Hochschule.Æ z.Z. 7 Musikhochschulen (Akademien) in:
Warschau, Krakau, Lód´z, posen,
Breslau, Danzig und KattowitzÆ Wichtige Kompositionslehrer
waren: Sikorski, Szeligowski, Wiechowicz,
Szabelski, Woytowicz, Penderecki, BairdÆ Es gibt 9 Opernhäuser
und 20 Philharmonien, 3 Rundfunkorchester, zusätzlich
zahlreiche Chöre und KammermusikensembleÆ Internationale
Festivals und Wettbewerbe: Chopin Klavierwettbewerb,
Wieniawski-Violinwettbewerb, Fitelberg-Kompositionswettbewerb,
WarschauerHerbst, Festival für Kantaten- und Oratorienmusik
(Wratislavia cantans sowieMusica Antiqua Europe Orientalis in
Bydgoszcz)
Æ Verband Polnischer Musikkünstler: Stowarzyszenie Polskich
Artystów Muzyków
LiteraturÆ MGG, New GroveÆ www.culture.pl - A. Chlopecki,
Aufsatz: Die Zeitgenössische Polnische MusikÆ Internetseiten des
Ministeriums für Kultur funktionierten leider nichtÆ viele Seiten
leider nur auf polnischÆ Botschaft Polen in D (Berlin)
angeschrieben, leider bisher keine AntwortÆ Geschichtliches:
freepages.genealogy.rootsweb.com
Fy Gadiot
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Krysztof Penderecki
Biographiewurde am 23. November 1933 in Debica, 130 Kilometer
östlich vonKrakau, geboren. Sein Vater, ein Rechtsanwalt und
begeisterterViolinspieler, brachte den Sohn schon früh mit Musik in
Berührung.Penderecki erhielt mit jungen Jahren Violin- und
Klavierunterricht,wurde mit achtzehn Jahren in das Krakauer
Konservatoriumaufgenommen, studierte gleichzeitig Philosophie,
Kunst- undLiteraturgeschichte an der dortigen Universität und ab
1954 an derKrakauer Staatsakademie für Musik Komposition zunächst
bei ArturMalewski und nach dessen Tod 1957 bei Stanislas
Wiechowicz. 1958schloß er sein Studium mit dem Diplom ab und
übernahm eineProfessur an der Musikhochschule.
1959 erhielt Penderecki für seine Werke STROPHEN, EMANATIONEN
und AUS DEN PSALMENDAVIDS beim II. Warschauer Wettbewerb Junger
Polnischer Komponisten desKomponistenverbandes alle drei zu
vergebenden Preise (in der Jury saß u. a. W. Lutoslawski).Nur ein
Jahr später, 1960, erlebte sein Stück ANAKLASIS für 42
Streichinstrumente eine von derPresse gefeierte Uraufführung durch
Hans Rosbaud und das Südwestfunk-Orchester bei denDonaueschinger
Musiktagen.
Mit Werken wie DIMENSIONEN DER ZEIT UND DER STILLE, THRENOS
(1961 mit dem Preisder UNESCO ausgezeichnet), POLYMORPHIA und
FLUORESCENCES, dem 1.STREICHQUARTETT, dem DIES IRAE zum Gedächtnis
der Opfer von Auschwitz (1968 mit dem PrixItalia ausgezeichnet) und
dem STABAT MATER für drei gemischte Chöre a cappella, das dann
Teilder 1966 im Dom zu Münster uraufgeführten LUKAS-PASSION wurde,
begründete Pendereckiseinen internationalen Rang als Komponist. Für
die LUKAS-PASSION wurde Penderecki 1966mit dem Großen Kunstpreis
des Landes Nordrhein-Westfalen und 1967 mit dem Prix Italia
geehrt.
Von 1966 - 68 lehrte Penderecki an der Folkwang-Hochschule in
Essen; in dieser Zeit beginntseine intensive Arbeit an der ersten
Oper, DIE TEUFEL VON LOUDON, die nach ihrerUraufführung 1969 an der
Hamburgischen Staatsoper an internationalen Bühnen
erfolgreicheInszenierungen erlebte - wie auch die drei folgenden
Opern PARADISE LOST (UA 1978 inChicago), DIE SCHWARZE MASKE (nach
dem Schauspiel von Gerhart Hauptmann; UA 1986 beiden Salzburger
Festspielen) und UBU REX (UA 1991 in München an der Bayerischen
Staatsoper).1968 war er Stipendiat des DAAD in Berlin. Seit 1972
war er Rektor der Musikhochschule inKrakau; von 1973 - 78 hatte er
eine Professur an der Yale University, New Haven, inne. Indiesen
Jahren erlangte Penderecki auf ausgedehnten Konzertreisen in aller
Welt auch alsDirigent eigener und fremder Werke internationale
Anerkennung.
Für sein umfassendes Schaffen, das weitere 5 Sinfonien, kleinere
Orchesterkompositionen wiedie „SINFONIETTA PER ARCHI“, Solokonzerte
(u.a. zwei Violinkonzerte, ein Violakonzert, zweiCellokonzerte, ein
Flötenkonzert), Kammermusikwerke und zahlreiche Vokalwerke
einschließt,wurde Penderecki mit weiteren sehr zahlreichen Preisen
geehrt.
Seit Anfang der 90-er Jahren ist er Träger mehrere
Verdienstorden, u.a. des GroßenVerdienstkreuzes des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland. 1993 erhielt er den Preisdes
Internationalen Musikrates/UNESCO für Musik und 1995 wurde er
Mitglied der Royal Academyof Music, Dublin, und Ehrenbürger der
Stadt Strasbourg. In den Jahren 1995 und 1996 erhielt erden
Primetime Emmy Award of the Academy of Television Arts &
Sciences.
Zwischen 1998 und 2003 wurde er mit weiteren zwölf
Ehrenmitgliedschaften geehrt. Pendereckiist zugleich Ehrendoktor
und Ehrenprofessor 22 Universitäten. Zuletzt, 1999 verlieh ihm
dieDuquesne University, Pittsburgh (PA) die Ehrendoktor-Würde.
Zitat:„...Ich habe nie nur nach formal komplizierter,
verfremdeter Musik gesucht – ich nahm uralteThemen auf und setzte
sie in einen neuen, einen neuartigen Expressionsrahmen. (...)
MeineWurzeln sind klar definierbar: Es sind Polen, der Glaube an
Gott, Humanismus, das sozialeBewusstsein und ein
Spannungsverhältnis zwischen Tradition und universellem
Fortschritt...“
Literatur/Links:Æ Studies in Penderecki vol. I, 1998, Prestige
Publications, Princeton 1998Æ www.penderecki.de (Vita + Partituren
+ CDs ), www.schott-international.com
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Æ www.polmic.pl, Polskie Centrum Informacji Muzycznej = Poln.
Zentrum fürMusikinfos (Infos über alle poln. Komp., Lit.,
Musikinst., Orchester, usw.)
Zur Musik PendereckisKomponist der religiösen
Gebrauchsmusik:
„Ich habe alle Themen, die mich interessiert haben, gebracht: Te
Deum, Magnificat, Passion,Grablegung Christi, Auferstehung,
Requiem. Was bleibt noch? Eigentlich nichts“ (1989)(Polnisches
Requiem, Magnificat, Lukaspassion, Te Deum )
im Spannungsverhältnis zw. Machtpolitik und Widerstand der
Kirche:Æ Lukaspassion (1963-66): ost-west-versöhnend (Golgatha –
Auschwitz)Æ Te Deum (1979-80) gewidmet Karol Wojtyla zur
Inthronisation als Papst
Johannes IIÆ Polnisches Requiem (1980-84) im Unterton abbildende
„Solidarnosc“-
Bewegung
Æ rückläufige (?) Entwicklung: von der polnischen Avangarde:
(Viertelton)-Cluster- und Geräusch-Kompositionen, sowohl
instrumentale wie auch vokaleZerlegung des Materials, um
Klangfarben zu erzeugen mit Hilfe vonGlissando-, Vibratotechniken
usw.bis zum Rückgriff auf ältere Traditionsbestände: Verwendung
großer, bzw.traditioneller Gattungsformen, Gregorianischer Choral
in Lukaspassion z. B.
Æ um eine Synthese zu erreichen, siehe: Concerto per Viola ed
orchestra z.B.
Concerto per Viola ed orchestraÆ Auftragswerk für venezolanische
Festlichkeiten zur 200-jährigen Wiederkehr
des GBs von Simón de Bolivar 1983 (UA 24.07.83 in
Maracaibo/Venezuela)Æ europäische Erstaufführung unter Penderecki
am 21.04.84 in LeningradÆ es gibt zwei Transkriptionen:‡ ohne
Bläser (nur Streichorchester + Celesta + Schlagwerk) und‡ von Boris
Pergamenschikow verfasste Transkription der Viola-Stimme fürdas
Violoncello (EA: 15.12. 89 in Wuppertal)‡ (Kombination: Solocello +
Kammerorchester möglich)
Struktur: Hauptthema:
- Pendereckis Lieblingsintervall: kleine Sekund- Handschrift des
Komponisten leicht lesbar- ein Satz (Dauer: ca. 20 Minuten),
symmetrisch gebaut:- Lento-Prolog ‡ 2 Kontrastpaare (Lento/Vivace)
+ (Lento/Vivo) ‡ Lento-Epilog- ausgewogene Mischung aus kantabler
Lyrik und bravouröser Virtuosität im
Solo-Part und zwischen Solisten und Orchester als konzertantes
Prinzip- im Vergleich zu Pendereckis früheren Konzertantwerken
kleine
Orchesterbesetzung, Bläser eingeschlossen- Schlagwerk stark
ausgebaut (typisch!): Xylophon, Becken, Triangel, Röhren,
Tamtam, Glocken, Bongos usw.
Anna Maria Klier
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Slowakei
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Slowakei
Literatur: MGG, europa.eu.int, www.auswaertiges-amt.de
Fakten: Fläche: 49 000 km; Einwohner: 5,4 MillionenAmtssprache:
SlowakischHauptstadt: Pressburg / Bratislava Einwohner: 428.672
Geschichte der SlowakeiÆ Slowakei gehörte über 1000 Jahre als
„Oberungarn“ zu UngarnÆ ab 1526 (Übergang der ungarischen Krone an
die Habsburger) große milit.
Bedeutung – Pressburg (Bratislava) bis 1848 Haupt- und
KrönungsstadtÆ 1848/49 und 1860/61 misslungene
Autonomiebestrebungen, 1867 erneut
Ungarn unterstellt ‡ Massenauswanderungen nach Amerika
wegenUnterdrückungspolitik
Æ Zusammenschluss mit Tschechien nach erstem WeltkriegÆ 1989 aus
Tschechoslowakei Tschechische und Slowakische FöderationÆ Seit 1993
ist die Slowakei ein Souveräner Staat
VolksmusikÆ Entwicklung der slow. Volksmusik leider nur noch
hypothetisch rekonstruierbarÆ Bis heute ist das typischste Merkmal
slowakischer Volksmusik die
Vielgestaltigkeit!Æ außerordentlich stark regional
differenziert: Teilung des Landes durch
zahlreiche Bergmassive, besondere wirtschaftliche und
soziokulturelleEntwicklungen einzelner Regionen, unterschiedliche
interethnischeBeziehungen
Æ zahlreichen slowakische Minderheiten haben eigene Stile in
einerfremdethnischen Umgebung weiterentwickelt fl ‡ Minderheiten in
derSlowakei (10%) besitzen ihren eigenen von dem des
Mutterlandesabweichenden Liederschatz
Æ Verbindung vieler Stilelemente westeuropäischer Völker und
Kunstmusik aufeiner einheitlichen musikstilistischen Grundlage
Æ Gebrauch von zahlreichen Instrumenten (200 Instrumententypen
im dörflichenGebrauch), sie durchdringen zudem funktionell alle
Lebensbereiche
Æ Weitere Merkmale: Tendenz zu vorharmonischen Strukturen,
motivischeEinheitlichkeit, symmetrische Formen im Aufbau, Isomerik
und Isorythmik
Æ individuelles Volksliedrepertoire von slowakischen Sängern
äußerstumfangreich
KunstmusikÆ seit 7/8 Jh. römisch/lateinischer, ab 9. Jh.
slawisch orthodoxer GesangÆ Im 10.&11. Jh. unter bayerischem
Einfluss gewaltsame Vertreibung slawischer
PriesterÆ weltliche Musik des MA geprägt von SpielleutenÆ
kulturelle Entwicklung um 16. durch Besetzung der Türken und
Verbreitung
des Protestantismus beeinflusstÆ Instrumentalmusik im 17. Jh.
von einheimischen Tänzen geprägtÆ enge Kontakte zu Wien und
böhmischen Ländern beschleunigten Rezeption der
Klassik einige Komponisten führten klassische Tradition bis ins
19. Jh. fort(Skalník, Zomb)
Æ Ab 2. Hälfte des 18. Jh. Musik wird Musik deutlich bestimmt
von dernationalen slowakischen Emanzipationsbewegung
-
Blockseminar: „Musik der neuen Beitrittsländer der Europäischen
Union (Festival EuropaMusicale)“Leitung: Prof. Dr. Wolfgang
Rathert
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Æ Im Dienste aufklärerischer Freiheitsbewegungen Errichtung
vieler Chöre +Musikvereine
Æ Konzentration der komp. Tätigkeit ab 2. Hälfte d. 19. Jh. auf
Bearbeitungslowakischer Volkslieder
Æ Wichtige Vertreter der Musik im bis die 1960er
(Musikavantgarde),Fortsetzung der Nationalen Musik: Suchon, Cikker,
Gresák, mittlerweile aberweniger traditionell orientierte
Komponisten, die einer jüngeren, selbständigenslowakischen Schule
angehören: Ocenás, Kardos
Æ Einfluss auf Musik der 1940er–60er hatte der Rundfunk (auch
elektronischeMusik), großen Einfluss auch Film- und Fernsehen, nach
1945 verstärkterEinfluss des Jazz
Æ 1775 erste öffentliche Musikschule in Bratislava, weitere im
19. Jh. ‡Gründung von Konservatorien ab 1918, Musikpädagogischen
Hochschulen undHochschulen für Musik
Æ Internationale Festivals (gegründet 1930er und 50er): Festival
TrencianskeTeplice, Musikfestspiele von Bratislava, Sommerfestivals
in Piest’any,Humenné, Trnava, Presov, Kosice, Orgelfestspiele in
Kosice,Kammermusikfestivals in u.a. Zilina, Festival alter Musik in
Bratislava,Instrumental- und Vokalwettbewerbe
Æ bekannte Interpreten (Staatsoper München): Edita Gruberova
Fy Gadiot
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Union (Festival EuropaMusicale)“Leitung: Prof. Dr. Wolfgang
Rathert
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Ján Cikker
1. Biographie:- * 29. Juli 1911 in Banská Bystrica, Slowakei- +
21. Dezember 1989 in Bratislava
- 1930-36 Studium am Prager Konservatorium: JaroslavK_i_ka,
Vit_zslav Novák (Komposition), Pavel D_de_ek(Dirigieren), Bed_ich
A. Wiedermann (Orgel)
- 1930-34 Studium der Musikwissenschaft an der Karls-Universität
Prag
- 1936-37 Studium des Dirigierens bei F. von Weingartnerin
Wien
- Dirigent der Slowakischen Philharmonie und Leiter des Chors
derslowakischen Lehrer
- 1945-48 Anstellung am Nationaltheater Bratislava als
Operndramaturg- 1949-77 Kompositionslehrer an der Musikhochschule
Bratislava- offizielle Auszeichnungen: Titel „Nationalkünstler“
(1966), Träger des Herder-
Preises der Universität Wien (1966), Träger des Musikpreises der
UNESCO(1979)
2. Werke:- u. a. bei Bärenreiter und Simrock erschienen- viele
Bearbeitungen von Volksliedern für Chor und Orchester- Opern
(Hauptwerke), Ballettmusik, Orchesterwerke, Kammermusik,
Klaviermusik
3. Musikalisches Schaffen:- Ausbildung einer spezifisch
slowakischen Musik mit zeitgemäßen
Kompositionsmitteln- Starker Einfluss von authentischer
Volksmusik, intensive Beschäftigung mit
der Rhythmik des Volkstanzes- kontinuierliche musikalische
Entwicklung trotz verschiedener Einflüsse
(Impressionismus, tschechische Moderne, Richard Strauss)-
chromatisch und modal erweiterte Tonalität, auch dodekaphone
Elemente- In den Opern Verknüpfung von weitgehend deklamatorischer
Vokalmelodik
und der Orchestermusik durch intensive thematische Arbeit
(Leitmotivtechnik,Montageverfahren)
4. Europamusicale - “Spomienky” (Erinnerungen), op. 25- Suite
für fünf Bläser und Streichorchester, 1947 komponiert- Andantino,
Molto moderato, Adagio. Molto vivo: Chromatik, Taktwechsel
(Volksmusik-Rhythmen), stark ausgeprägte Dynamik, Wechsel Solo -
Tutti
5. Literatur:- MGG-Artikel „Cikker, Ján“ von Vladimír Zvara- New
Grove-Artikel „Cikker, Ján“ von Vladimír Zvara-
http://www.suchon.org/cikker.htm, 12.05.2004-
http://www.hc.sk/src/skladatel_print.php?oid=974&lg=sk, 12.05.
2004
(Werkverzeichnis und Bibliographie)
Nadine Dietl
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Rathert
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Eugen Suchon
1. Biographie:- * 25. September 1908 in Pezinok, Slowakei- † 5.
August 1993 in Bratislava- als Kind Unterricht in Klavier, Orgel
und Geige- 1919-23 Besuch des Gymnasiums Bratislava,
Klavierunterricht bei Frico Kafenda- 1922 Klavierunterricht an
der Slowakischen Musikschule- 1927-31 Besuch der Bratislava
Akademie für Musik und
Drama: Libu_e Adamcová-Svobodová (Klavier), FricoKafenda
(Komposition) und Jozef Vincourek (Dirigieren)
- 1931–33 Kompositionsstudium bei Vít_zslav Novák am Prager
Konservatorium- 1933 in Bratislava Klavier- und Musiktheorie-Lehrer
an der Akademie für
Musik und Drama und an der Musikschule Pezinok- 1941 Lehrer am
Staatl. Konservatorium, Arbeit an der ersten Oper „Krút_ava“-
Dozent an der Comenius Universität Bratislava (1950-74)- zahlreiche
Ehrungen, u. a. Titel „Nationalkünstler“ (1958),
Ehrendoktorwürde
der Comenius-Universität (1969), Träger des Herder-Preises der
UniversitätWien (1981), Mitglied der Akademie der Künste Ost-Berlin
(1975), Präsidentdes CISAC (= Confédération Internationale des
Sociétés d'Auteurs etCompositeurs, 1966-69)
2. Fünf musikalische Schaffensphasen:1. Autodidaktische Periode
1923–28: 50 Werke, alle beeinflusst durch
europäische Musiktraditionen und Impressionismus2. Zweite
Periode 1929–33: beeinflusst durch Spätromantik sowie
europäische
Moderne und Tschechische Schule, angeregt durch Schönbergs
Dodekaphonie3. Dritte Periode 1934–55: beeinflusst durch
diatonische und modale Struktur
der Volksmusik. Beginn der motivischen Arbeit (v. a. übermäßige
Quarten)4. Vierte Periode 1955–68: Rückkehr zur Chromatik und zur
komplexen
Harmonik. Verbindung zwischen Dodekaphonie, Serialismus, modalen
undtraditionellen Tonarten.
5. Letzte Periode 1970–93: Synthese und Vereinfachung der
Kompositions-sprache (Postmoderne). Abkehr von den Strukturen der
Dodekaphonie,Wiederaufgreifen von in früheren Werken verwendeten
Motiven
3. Werke- erschienen bei SHV, _HV, OPUS- Ballette, Opern,
Orchester-, Vokalwerke- Theoretische Schriften
4. Europamusicale – „Symfonietta rustica“, ESD 79,Moderato e
sostenuto, Adagio, Allegro assai
- Höhepunkt der mittleren Schaffensperiode- „Erfindungskraft,
technische Virtuosität, emotionale Suggestionskraft“
5. Literatur:- New Grove-Artikel „Sucho_, Eugen“ von Zuzana
Martinákova-
http://www.hc.sk/src/skladatel_print.php?oid=988&lg=en, 12.05.
2004
(Werkverzeichnis und Bibliographie); http://www.suchon.org/,
12.05.2004
Nadine Dietl
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Rathert
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Tschechien
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Rathert
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Tschechische Republik
Literatur: MGG IIwww.tschechien.de, www.czech-embassy.de,
www.ipicutre.de
Fakten: Fläche: 78.866 km2 Einwohner: 10,3 MillionenHauptstadt:
Prag Einwohner: 1,2 MillionenEthnische Gruppen: Tschechen 94%,
Slowaken 4%, Sonstige 2%Religionen: Konfessionslose 57%,
Christen40%, Sonstige 3%
Geschichte TschechiensÆ 9. Jh. Grossmährisches ReichÆ 9Jh.-1306
Herrschaft der Premysliden,Æ 1310-1437 Herrschaft der LuxemburgerÆ
1419-1436 Hussitische RevolutionÆ 1471-1526 Herrschaft der
JagiellonenÆ 1526-1918 Herrschaft der HabsburgerÆ 28.10.1918
Gründung eines souveränen Staates: Tschechoslowakische Rep.Æ
1939-1945 Besetzung durch HitlerdeutschlandÆ 1948-1989
Kommunistische MachtübernahmeÆ 01.01.1993 Gründung der
Tschechischen Republik:
MusikgeschichteÆ seit 9. Jh. erste Musikzentren in Rotunden und
Basiliken, später auch in
Klöstern der Benedektiner, Prämonstratenser und ZisterzienserÆ
ab Mitte d. 13. Jh. Urkunden über spezialisierte KirchenchöreÆ 1348
Gründung der Prager UniversitätÆ ab 15. Jh. wurden die Hauptträger
der kulturellen Entwicklung die StädteÆ ab 17. Jh. Knüpfung neuer
religiöser und kultureller Kontakte zu Österreich
und Italien ‡ Austausch mit z.B. ital. Musikern wichtig für
böhm. MusikÆ zahlreiche Sänger (keine Berufsmusiker) waren wirkten
in Kirchenchören mitÆ 1612 Umsiedelung d. böhmischen Königshof nach
Wien ‡ Verlust des
wichtigsten künstlerischen MittelpunktsÆ Ab 1750 entwickelte
sich ein öffentl. Konzertleben (Theater- und öffentl. Säle)Æ 1774
& 77 Schulreformen ‡ Musik nicht mehr Hauptgegenstand
(davor
musik. Qualifik. bei Lehrpostenbesetzung ausschlaggebend!)
‡Schulreformen Weg zu umfassenderer Bildung, berauben aber
Musikleben derMassengrundlage
Æ Ende 18. Jh. Auflösung der Musikantenzünfte und
Bläserorganisationen, wg.Bildung einer starker Schicht an
selbständigen (Dorf)Musikern in Städten
Æ Italienische Oper gewinnt an Bedeutung, erfolgreiche Arien
wurden auf denKirchenchor übertragen, ab 1780 Einfluss von Haydn
und Mozart
Æ 1781 Leibeigenschaftspatent ‡ Ermöglichung des Zugangs d.
tschechischenLandbevölkerung zu den höheren Schulen und zum Studium
in der Stadt
Æ 1800-1860 tschechisch nat. Wiedergeburt ‡
Nationalmusikalisches ErwachenÆ 1860-1900 Etablierung mod. tschech.
nat. Musikkultur & Kunstmusik v. WeltrangÆ wachsendes tschech.
Chor- und Gesangsvereinwesens sowie im Rahmen der
bürgerlichen Hausmusik ‡ Volkslieder erreichen breiten
RezipientenkreisÆ 1. 1/2 d. 19. Jh. bestimmt v. versch. Vereinen,
Zirkeln und InstitutionenÆ 1811 Gründung Prager Konservatoriums,
1830 Eröffnung Prager Orgelschule,
1844 städtische Musikschule in Brünn, 1862 erstes großes
tschechischeSängerfest in Prag, 1896 Gründung der tschechischen
Philharmonie
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Blockseminar: „Musik der neuen Beitrittsländer der Europäischen
Union (Festival EuropaMusicale)“Leitung: Prof. Dr. Wolfgang
Rathert
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deutsche Okkupation (1939) und KriegÆ Vertreibung und
Inhaftierung jüdischer Musiker aus dem MusiklebenÆ
Aufführungsverbot für tschechisch national gesinnte oder moderne
Werke,
sowie Werke von aus „feindlichen“ Staaten stammenden
KomponistenÆ Nach 1945 wurde die deutsche Bevölkerung aus den
böhmischen Ländern
ausgesiedelt, es verschwand sogar deutsche Musik aus den
Programmen
1948 kommunistische DiktaturÆ Verstaatlichung der
Musikinstitutionen, moderne Werke weltlicher
Komponisten und die der feindlichen „Kosmopoliten“ wurden aus
denProgrammen entfernt
Æ Förderung polit. Kantaten, Massenlieder,
Voksliederbearbeitungen (‡ neuenvolkstümlichen Massenkultur)
heute: 10 Opernhäuser, zahlreiche Symphonieorchester, Ensembles
und Chöre,die z.T. bedeutenden Platz im int. Musikbetrieb einnehmen
(1998)
Antonia Opatril
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Blockseminar: „Musik der neuen Beitrittsländer der Europäischen
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Jan (Johann) Dismas Zelenka
Biographie16. Okt. 1679 geb. im böhmischen Launowitz, Böhmen/
Tschechien
(Schul-)Ausbildung erhält er am Prager
Jesuiten-KollegClementinum, für das er später 3 Kantaten
komponiert.Jesuiten-Kolleg erteilt ihm auch den Kompositionsauftrag
zumKrönungsoratorium.
1709-1710 steht im Dienste des Grafen Hartig (Prag)ab 1710
Kontrabassist und Komponist der Königlich Polnischen und
Kurfürstlich Sächsischen Kapelle August des Starken inDresden –
Dresdner Hoforchester 1714
1716 ‡ Wien Zelenka reist als Kontrabassist nach Wien um mit
anderenDresdner Kapellmitgliedern den Kurprinzen musikalisch
zuunterhalten, nebenbei Kompositionsstudien beim
kaiserlichenKapellmeister Johann Joseph Fux.
April 1716 Zelenka, reist auf Befehl seines Herrn (August des
Starken)nach Venedig „um dort bei den Kammermusikern desKurprinzen
Friedrich August…mitzuwirken.“ Dort genießt erUnterricht bei A.
Lotti
1718 ‡ Wien Rückkehr nach Wien. Z. trägt viel zitierte und
gerühmteSammlung von Kompositionen großer Meister aus dem 17.und
18. Jh. zusammen. 1719 ‡ Dresden
1721 Vizekapellmeister der Kirchenmusik, wirkt als zweiter
Dirigentunter J. D. Heinchen.
1723 Zelenka komponiert zur böhmischen Königskrönungdes
Habsburgers Karl VI. die Oper: Sub olea pacis etpalma virtutis:
Melodrama de Sancto Wenceslao
1729 Tod Heinichens ‡ Zelenka übernimmt
kirchenmusikalischeAufgaben, ohne jedoch den Kapellmeistertitel zu
erhalten.(diesen bekommt J. A. Hasse)
17.09.1735 offizielle Ernennung zum Kirchenkomponisten.1744
letztes datiertes Werk entstanden23.12.1745 gest. in Dresden
Kompositionen: überwiegend geistliche Musik
Sub olea pacis et palma virtutis : (Melodrama de Sancto
Wenzeslao)Übersetzt : die böhmische Königskrone unter dem Ölzweig
des Friedens und derPalme der Tugend (Melodram über den heiligen
Wenzel)
Absicht:man wollte Karl VI. einschließlich seiner Anhänger
zeigen, dass Böhmen seit derZeit des Fürsten Wenzel II. dem
deutschen Kaiser ergeben war und dass dieHabsburger berechtigt
waren die tschechische Königskrone zu erben.
TitelÆ Titel weist in symbolischer Hinsicht auf den politischen
Charakter der
Komposition hin (die sich stilistisch zwischen Oper und
Oratorium bewegt.)Æ der Untertitel: Melodram über den heiligen
Wenzel) hebt den national
politischen Charakter des Werkes nochmals deutlich hervor: denn
derfrühmittelalterliche König Wenzeslaus gilt seit alters her als
derNationalheilige des böhmisch-tschechischen Volks und Bewahrer
ihrernationalen Eigenständigkeit.
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Rathert
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zum pol. HintergrundÆ Böhmen seit 1526 fast ohne Unterbrechung
von den Habsburgern regiert.Æ Karl VI. wurde bereits 1712 in
Frankfurt zum Kaiser des Heiligen Römischen
Reichs gekrönt, aber erst elf Jahre später, 1723, folgte die
Krönung zumKönig von Böhmen in Prag.
Æ böhmisches Königtum zählt seit dem Mittelalter zu den
wichtigen Stützen desHeiligen Römischen Reichs Deutscher Nation,
der böhmische König hatte dasRecht den deutschen Kaiser mit zu
wählen (einer der 7 Kurfürsten). DasRömische Reich Dt. Nation war
in viele Fürstentümer untergliedert und nur 7waren besonders
mächtig, unter anderem Böhmen
Æ Die Habsburger hatten seit 1526 ein Anrecht auf die böhmische
Krone.Allerdings behagte den Habsburgern nicht die stark
zunehmenden religiösenGegenbewegungen, die protestantischen
Tendenzen, die den habsburgisch-katholischen Machtanspruch in Frage
stellten und die 1618 schließlich zumDreißigjährigen Krieg
führten.
Æ Die Habsburger reagierten indem sie die böhmischen
Sonderrechtebeschnitten und im ganzen Land katholische
Jesuiten-Schulen, die demprotestantischen Gedankengut
entgegenwirken sollten, erbauen ließen.
Æ das kaiserliche Wien gewann an Herrschaft, während die
böhmischeResidenzstadt immer mehr zur provinziellen Dependance
herabsank.
fi vor diesem Hintergrund ist es zu sehen, dass Karl VI. 1723
die böhmischeKönigskrone absichtlich mit erheblicher Verspätung in
Empfang nahm.
fi Böhmen hat die Krönungsfeierlichkeiten wahrscheinlich gerade
deswegenmit dem größten Aufwand betrieben, um allen Anwesenden vor
Augen zuhalten, welche pol. Bedeutung die böhmische Wenzels-Krone
für diehabsburgische Monarchie besaß.
HypothesenDas Stück lässt sich in zwei Richtungen
deuten:entweder als uneingeschränktes Herrscherlob und nationaler
Kniefall vor Karl VIoder als versteckte Anspielung darauf, dass die
böhmische Wenzels-Krone älterund bedeutender ist als der
Machtanspruch des Hauses Habsburg.
FormÆ Das Werk umfasst drei Akte nebst Prolog und EpilogÆ
Zelenkas Partitur enthält einleitende Symphonie, Rezitative, Arien
und ChöreÆ Es enthält – und dies unterscheidet es von einem
„normalen“ Oratorium –
zahlreiche gesprochene Passagen in lat. Versen (von Studenten
aus Adel oderPatrizierfamilien gesprochen)
Æ musikalische Teile hatten normalerweise den Charakter einer
losen Folge vonArien und Rezitativen (15 Arien, 2 Duette und 5
Chöre)
Æ Zelenka musste in diesem Fall auf die Möglichkeit verzichten,
eindurchkomponiertes Drama zu schaffen, da die handelnden
Personenüberwiegend allegorischen Charakter haben.
Æ Die Symphonie hat Zelenka dreteilig aber nicht dreisätzig
angelegt. DasSchema erinnert an die Da-capo-Arie. Auf einen
festlich-bewegten und langenAnfangsteil folgt ein kurzer
Adagio-Teil, nach dessen Ende der gesamteAnfangsteil wiederholt
wird
Æ Die Musik von Sub olea pacis musste sich damals geltenden
Normenanpassen. Zu diesen Gewohnheiten gehörte auch die
Notwendigkeit,umfangreiche gesprochene Auftritte einreihen zu
müssen, an denen dieStudenten (Söhne aus adeligen und
Patrizier-Familien) teilnahmen.
Nikola Wulz
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Ungarn
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Rathert
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Ungarn
Amtsprache: Ungarisch seit 1836Hauptstadt: Budapest, 1,77 Mio.
EinwohnerStaatsform: Parlamentarische DemokratieGesamtfläche:
93.030 km2
Einwohnerzahl: 10.196.000Bevölkerungsdichte: 109,6 Einwohner pro
km_Unabhängigkeit: am 31.Oktober 1918Religion/ Kirchen: Röm.-kath.
(52%), calvinistisch (16%), evang.-luth. (3%),jüdisch (0,1),
konfessionslos (14,5), ohne Angabe (10%)
Geschichte UngarnsÆ 997-1038: Gründung Ungarns durch Stephan I.
‡ erster ungarischer KönigÆ seit 1301: Könige Ungarns (v.a. aus
fremden Dynastien) herrschen zeitweilig
über Länder wie Böhmen, Schlesien und dehnen ihren Machtbereich
auf Teiledes Balkans aus; 1370 Vereinigung der Königreiche Ungarns
und Polens
Æ Seit dem späten 15.Jh Bedrohung durch osmanisch-türkisches
ReichÆ Ung. Armee Mitte d. 16. Jh in Schlacht von Mohács von Türken
vernichtend
geschlagen ‡ Spaltung Ung. in drei Teile: Westen ‡ Habsburger
(ung.König); Osten ‡ ung. Fürstentum Siebenbürgen vom osmanischen
Reichabhängig; Mitte und Süden ‡ türkisch besetzt, provisorische
Hauptstadt (bis1848) Pressburg; 1541-1686: Buda wird unter
türkischer Herrschaft westlicheGrenzstadt des osmanischen
Reiches
Æ 1686 Rückeroberung Budas und Pests; Habsburger Herrschaft über
ganz U.;Ansiedlung von Ungarndeutschen in der Zeit von Maria
Theresa (ab 1698)
Æ Unzufriedenheit mit der habsburgischen Politik,
Handelsbestimmungen undVerwaltung führt zu erneuten Aufständen
(1848/49), Unabhängigkeitskampfgegen den Habsburger Machtanspruch
in Siebenbürgen
Æ 1920 Zusammenbruch d. Habsburgerreiches im WKI ‡ Aufteilung
Ungarns.Vertrag von Trianon: Ungarn verliert 2/3 seines
Staatsgebietes an dieTschechoslowakei, Österreich, Jugoslawien,
Rumänien und 1/3 seiner Bürger
Æ 1938-40 Rückgabe des ungarisch besiedelten Gebietes der
Slowakei & Teilvon Siebenbürgen
Æ 1941 Kriegserklärung an die Sowjetunion nach Vernichtung der
2. ung. ArmeeÆ 1944 Belagerung und Besetzung Budapests durch dt.
Truppen – Beginn der
Judenverfolgung; Kriegserklärung der provisorischen Regierung an
D.Æ Eroberung Ungarns durch die Rote Armee am 04.04.1945Æ 1956, 23.
Oktober: Beginn des Ungarn-Aufstandes, der am 04. November
1956 mit der blutigen Niederschlagung durch sowjetische Truppen
endetÆ 1989 Grenzenöffnung für DDR; Ausrufung d. Republik (davor
Volksrepublik)Æ 1990 Erste freie Wahlen, Ungarn tritt Europarat bei
(06.11.1990)Æ 1991 Austritt Ungarns aus Warschauer Pakt, Abzug der
Roten Armee aus U.Æ 12.03.1999 NATO-Beitritt Ungarns, 1. Mai 2004
EU-Beitritt
MusikgeschichteÆ 15. Jh: improvisatorische organale
Mehrstimmigkeit, mehrst. Cantio (nicht
liturgisch), bis 16. Jh gregorianischer Choral wichtigste
Kunstmusik UngarnsÆ Im 15./16.Jh verbreiten sich Mehrstimmigkeit
und geistliche volkssprachige
Lieder, polyphone Motettenstil, Imitationspolyphonie;
Instrumentalmusik bisAnfang d. 16.Jh. fast ausschließlich in Tanz-
oder Unterhaltungsmusik.
Æ Ab Mitte des 17. Jh. die Abkopplung von der gesamteurop.
Musikentwicklung.
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Æ Im Dienste des Fürsten stehen fast nur einheimische
Hofmusiker, Hof- undStadtmusiker unterrichten auch Bürger oder
Mitglieder des Adels.
Æ 18. Jh.: Kirche fördert moderne europ. Kunstmusik, später
Stadtbürgertumund kleine, gebildete Adelsschicht. Breiter
Mittelstand, manche Adelige undBürgertum der Marktflecken beharren
auf volkstümlicher Einstimmigkeit.
Æ Schulen unterhalten mehrst. Chöre, auch Pflege von
Instrumentalmusik. Inden Reformierten- und Unitarierkollegien
überwiegt einstimmiger Gesang.
Æ 1775 erste Musikschule in Pressburg; 1837 ung. Nationaltheater
in Pest.Æ Im 19. Jh. Entstehung eines von der ländlichen Praxis
bereits losgelösten, an
den städtischen Geschmack angepassten, einheitlichen ung.
KunstmusikstilsÆ In der ung. Instrumentalmusik spiegelt sich bis
zur Revolution von 1848 das
nat. Selbstbewusstsein, Interesse am folkloristischen Volkslied
steigtÆ Ungarische Motivik wird in kontrapunktischen Konstruktionen
erprobt. In
Kirchenmusik konsequente Durchführung der ung. Motivik: Liszt
(1867Ungarische Krönungsmesse)
Æ 1875 Eröffnung der Nationalen Ungarischen Königlichen
Musikakademie inBudapest, erster Präsident: Liszt
Æ Seit Ende d. 19. Jh. dominiert deutsch-österreichische
MusiktraditionÆ deutsch orientierte Kunstmusik steht volkstümlich
ungarischer meist von
Zigeunern gespielter Musik gegenüber.Æ Volkslied spielt
dominierende Rolle (Bartók) ‡ erfährt Synthese der
nationalen Wurzeln + stilistischen Strömungen d. 20. Jh.
zwischenSpätromantik, Expressionismus oder Neoklassizismus.
Æ WK II und die gesellschaftlichen, politischen und kulturellen
Folgen erlaubenkaum individuelle Entfaltung.
Volksmusik UngarnsÆ Unterscheidung von zwei Arten traditioneller
Musik:
die durch das ungarische Bürgertum entwickelte Volksmusik, die
von denZigeunern gespielt wurde („Zigeunermusik“) unddie in der
weiten Vergangenheit wurzelnde „Bauernmusik“; diese Musikvertritt
die tiefere Tradition des gesamten Volkes ‡ eigentliche
Volksmusik
Æ Die Melodien die bürgerlichen Charakter haben nennt man
„volkstümlicheLieder“‡ entsprechen strukturell meist den
Volksliedern neuen Stils(Vierzeiler mit gleichem Strophenbau). Sie
unterscheiden sich von diesen aberdurch ausschließliche
Dur-Moll-Melodik, leichte Harmonisierbarkeit undgrößere
Sentimentalität der Texte. Im Allgemeinen kann die Melodie
vomgegebenen Text nicht getrennt werden. Komponisten sind
meistensAmateure; viele von ihnen können nicht einmal Noten
lesen.
Æ Es gibt zwei Arten des volkstümlichen Liedes:1. das langsame
hallgató (zum Zuhören); 2. Tempo-giusto-Lieder
Æ Eigentlich ist das volkstümliche Lied kein echtes städtisches
Produkt, sondernvielmehr Ausdruck provinziellen Selbstbewusstseins
gegenüber der Großstadt.
Æ Die Erforschung instrumentaler Volksmusik begann, wie fast in
ganz Europa,später. (1950), sie wird fast ausschließlich zum Tanz
gespielt.
Literatur:MGGInternet
Nikola Wulz
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Levente Gyöngyösi
* 1975 -
Leider keine Informationen auffindbar – Komponist noch zu
jung!
Verkündigung- 5 symphonische Bilder für Orchester
aus „Das Buch der Bilder“ vonRainer Maria Rilke:
1. Vorgefühl2. Ernste Stunde3. Die Liebende
4. Die Engel5. Verkündigung
Antonia Opatril
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Blockseminar: „Musik der neuen Beitrittsländer der Europäischen
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Rathert
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Zypern
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Blockseminar: „Musik der neuen Beitrittsländer der Europäischen
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Rathert
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Zypern
Lage: Östliches Mittelmeer, 50 km von türkischen, 95 km
vonsyrischen, 380 km von ägyptischen, 800 km von griechischenKüste
entfernt
Fläche: 9.251 qkm, drittgrößte MittelmeerinselHauptstadt:
Nikosia, geteilt d. von Truppen der Vereinten Nationen
gesicherte Pufferzone; Süd: ca. 200.000, Nord: ca.
95.000Einwohner
Bevölkerung: ca. 715.000 Einw. in Rep. Zypern (Süden) + 210.000
imNordteil(ca. 85% griech. Zyprioten, 12% türk. Zyprioten
+Minderheiten, z.B. Armenier )
Landessprachen: Griechisch (Süden), Türkisch (Norden),
Verkehrssprache:Englisch
Religionen: Griechisch-Orthodoxe, Muslime, in Minderheit:
Maroniten,Katholiken
Nationaltag: 1. Oktober, Proklamation der Republik Zypern (1960)
‡Präsidialdemokratie
Exportgüter: Textilien, Kartoffeln, Zitrusfrüchte, Zement(Stand:
Febr. 2004)
Geschichte Zyperns:8200- 3900 v.Chr.: die ältesten Siedlungen
dieser Zeit in Choirokoitia, Kalavassosum 1200 v. Chr: Beginn der
Kolonisation Zyperns durch mykenische Griechen322- 58 v. Chr.:
Hellenistische Periode58 v. Chr.: Zypern wird römische Provinz:
Bekehrung des Prokonsuls
durch Paulus z. Christentum395- 1184 n. Chr.: Zypern Teil d.
Byz. Reiches; Angriffe arabisch-islam. Nachbarn1191: Eroberung
durch Richard I. Lowenherz (dritter Kreuzzug)1192- 1489: Königreich
der Dynastie Lusignan (fränkische Zeit): kath.
Kirche im Vordergrund1489- 1571: Zypern unter der Herrschaft
Venedigs1571- 1878: nach Überfall auf Festung Famagusta: Herrschaft
d. Osmanen1878- 1959: Britische Zeit: Türkei verzichtet auf Zypern
‡ brit.
Kronkolonie1925: Bestrebungen nach „ENOSIS“ und Befreiung von
brit.
Herrschaft, wirtsch. Aufschwung1960: aufgrund des
Zürich-London-Abkommen: Gründung der
unabhängigen Inselrepublik unter zypriotisch –
türkischerStaatsführung
1960- 1974: Anwachsen der innenpolitischen Probleme: ENOSIS
contraTAKSIM, nach blutigen Kämpfen 1963 ständige Präsenz derUNO
(1964)
1974: Invasion der türkischen Armee, illegale Besetzung 37%
desNordteiles der Insel ‡ faktische Teilung Zyperns; „Türk.Republik
Nordzypern“ in Europa nicht anerkannt
1990: Beitrittsantrag der Republik Zypern zur EU, nur Südteil,
da R.Denktasch opponiert
1990- 2004: zahlreiche Vorschläge zur „Lösung des
Zypernproblems“ vonVN, alle gescheitert
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Blockseminar: „Musik der neuen Beitrittsländer der Europäischen
Union (Festival EuropaMusicale)“Leitung: Prof. Dr. Wolfgang
Rathert
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Zur Musik(geschichte) Zyperns:Die traditionelle Musik Zyperns
stehtin enger Verbindung mit derGriechenlands. Die meisten der
Liederentsprechen standardisierten Formen,deren Text je nach Anlass
verändertwerden kann. Zu den bekanntestendieser Gattungen gehören
der „Ishia“,der „Paralimnitiki“ und der „Avkoritiki“.Eine solche
Neubelebung alter Formenwird auch von zypriotischen
Migrantenbetrieben, die die Insel nach dertürkischen Invasion von
1974 verließen. Viele von ihnen leben heute inGroßbritannien und
spielen die traditionellen Stücke auf elektronischenInstrumenten.
Die klassische Tanzmusik Zyperns wurde hingegen hauptsächlichvon
Violinen, Lauten und Perkussionsinstrumenten begleitet.Die alten
Spielweisen dieser Instrumente werden noch heute nur
mündlichweitergegeben. Wer sich für die klassischen Formen
interessiert, sollte deshalbeinen eingesessenen Musiker im
Bekanntenkreis haben; an den Schulen wird nurwestliche Musik
gelehrt. So ist die traditionelle Musik Zyperns zwar potentiellvom
Aussterben bedroht; andererseits führt die verworrene politische
Situationauf der Insel gelegentlich aus Gründen der nationalen
Identität zurück zu denüberlieferten Liedern.
Volksmusik und DiscoDas Land ist gebirgig und die Einwohner
gläubig, griechisch-orthodox. Unddanach klingt die traditionelle,
volkstümliche Musik auf Zypern. Man ist hier haltkonservativ. Aber
die Insel-Charts und somit auch die einheimischen Tavernenund
Discos wurden längst von westeuropäischen und vor allem
griechischen Hitserobert. Wer es als Zypriot mit Musik zu etwas
bringen will, hat es schwer. Dennwer wirklich gut ist, verkauft
hier 2000 CDs. Da bleibt nur die Flucht auf dasFestland.
Links:Paphos Aphrodite Festival Ltd
http://www.pafc.com.cy/http://www.visitcyprus.org.cy/ctoweb/ctowebsiteger.nsf/EventsLookup?OpenForm&District=None
(Liste der Events)www.shakallisdance.com.cy (Volkstanz)
Musikbeispiel:http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.cyprus-net.com/browse/194/Folklore/&prev=/search%3Fq%3DCyprus%2B%252B%2BFolklore%26hl%3Dde%26lr%3D%26ie%3DUTF-8
Anna Maria Klier
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Blockseminar: „Musik der neuen Beitrittsländer der Europäischen
Union (Festival EuropaMusicale)“Leitung: Prof. Dr. Wolfgang
Rathert
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Faidros Kavallaris
* 1950 in Laphitos auf Zypern
Studium der Architektur und Musik ( u.a. in London), daneben
Beschäftigung mit
Malerei und Dichtung
Einflüsse von Volksmusik und byzantinischer Musik auf seine
Werke
In den 80ern Studien bei Berio und Xenakis, Hinwendung zu
avantgardistischen
Techniken
Anschliessend Studienreisen nach Indien, China und Japan,
Einflüsse der
asiatischen Musik in seinen Kompositionen
Nicolas Economou
* 11.8.1953 in Nicosia
mit fünf Jahren erster Klavierunterricht
1964 Studium an der „ special school of music of the Tchaikovsky
conservatory“
in Moskau auf Empfehlung von Solon Michaelides
1969 Studium am Tschaikovsky Konservatorium
danach Studien in Düsseldorf und München
Arbeit als Pianist, Komponist, Dirigent und Organisator
Komponierte Klavier- ( Sonata for Chick), Kammer-, Film- und
sinfonische Musik
Organisierte u.a. die „Cypres Week“ und den Münchner
Klaviersommer
Gest. 29.12.1993
Michael Burghart