VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, Prof. Dr. K.-H. Arnold 1 PÄDAGOGISCHE PSYCHOLOGIE Folie 1 LLM Dr. Anne Levin Basale Funktionen in Lehr-Lernprozessen • Gedächtnis • Lernen - Definition • Behaviorismus • Modelllernen Lernen als Wissenserwerb • Verarbeitung von Information/Wissen • Problemlösen • Intelligenz PÄDAGOGISCHE PSYCHOLOGIE Folie 2 LLM Dr. Anne Levin Lerntheorien: Einführung Was ist Lernen? Lernen wurde früher als Veränderung des Verhaltens aufgrund von Erfahrung definiert. Die Veränderung aufgrund von Entwicklung (Reifung) ist damit ausgeschlossen. Allerdings kann Lernen auch stattgefunden haben, ohne dass sich dies in offenem Verhalten zeigt (siehe dazu das Puppenmodell von Bandura) Die erweiterte Form wäre also: Lernen bezeichnet eine Veränderung im Individuum aufgrund von Erfahrung.
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LLM Lernen II Sitzung 8 und 9 - tu-berlin.de · VL Pädagogische Psychologie, TU Berlin, Prof. Dr. K.-H. Arnold 8 PÄDAGOGISCHE PSYCHOLOGIE Folie 15 LLM Dr. Anne Levin Kontinuierliche
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PÄDAGOGISCHE PSYCHOLOGIE
Folie 1
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Dr. Anne Levin
Basale Funktionen in Lehr-Lernprozessen
• Gedächtnis
• Lernen - Definition
• Behaviorismus
• Modelllernen
Lernen als Wissenserwerb
• Verarbeitung von Information/Wissen
• Problemlösen
• Intelligenz
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���� Lerntheorien: Einführung
Was ist Lernen?
�Lernen wurde früher als Veränderung des Verhaltens aufgrund von Erfahrung definiert.
�Die Veränderung aufgrund von Entwicklung (Reifung) ist damit ausgeschlossen.
�Allerdings kann Lernen auch stattgefunden haben, ohne dass sich dies in offenem Verhalten zeigt (siehe dazu das Puppenmodell von Bandura)
�Die erweiterte Form wäre also: Lernen bezeichnet eine Veränderung im Individuum aufgrund von Erfahrung.
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���� Definitionen von Lernen
Definitionen der Allgemeinen Psychologie
Mit Lernen werden relativ überdauernde Änderungen der Verhaltens-möglichkeiten bezeichnet, soweit diese auf Erfahrung zurückgehen. Mit dieser Umschreibung werden kurzfristige Änderungen (Adaptation, Ermüdung usw.) und solche, die auf bestimmte strukturelle Änderungen des ZNS zurückgehen (Reifung, Altern, Verletzungen) ausgeschlossen.
(Merz, F. (1976). Lernen. In W. Arnold, H.J. Eysenck & R. Meili (Hrsg.), Lexikon der Psychologie (S. 428-429). Freiburg: Herder.)
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Definition der Pädagogischen Psychologie
• Verbesserung oder Neuerwerb von Verhaltens- und Leistungsformen und ihren Inhalten
• Änderung bzw. Verbesserung der diesen Verhaltens- und Leistungsformen vorausgehenden und sie bestimmenden seelischen Funktionen des Wahrnehmens und Denkens, des Fühlens und Wertens, des Strebens und Wollens
• Veränderung der inneren Fähigkeiten und Kräfte, der inneren Wissens-, Gesinnungs- und Interessenbestände
• Verbesserung oder der Neuerwerb auf Grund von Erfahrung, Probieren, Einsicht, Übung oder Lehre
• Muss Lernenden den künftigen Umgang mit sich oder der Welt erleichtern, erweitern oder vertiefen
���� Definitionen von Lernen
(Roth, H. (1957). Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens. Hannover: Schroedel, S. 188)
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(1) Klassische und operante Konditionierung
(2) Modelllernen
(3) Lernen als Informationsverarbeitung
(4) Problemlösen
(5) Begriffslernen
(6) Implizites Lernen
���� Lerntheorien: Einführung
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Behaviorismus
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Anfang 20. Jahrhundert: Pawlow und Watson
Nur exakt beobachtbares Verhalten ist relevant!
Innerhalb des Menschen liegende Faktoren
S(timulus) R(eaktion)
Verhalten des Menschen = Reaktion auf Stimuli
black box
���� Lerntheorien: Behaviorismus
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I. klassische KonditionierungLernprozess: Assoziation eines neutralen Stimulus mit einem unkonditionierten Stimulus, der eine unkonditionierte Reaktion auslöstLernergebnis: neutraler Stimulus löst Reaktion gleichfalls ausLernbereiche: z.B. Erwerb emotionaler Reaktionen (Angst vor Objekten bzw. Situationen)
���� Lerntheorien: Behaviorismus
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II. Operante Konditionierung (Verstärkungslernen)Lernprozess: Assoziation von best. Verhaltensweisen mit (a) angenehmen bzw. (b) unangenehmen sowie mit dem Ausbleiben von (c) angenehmen bzw. (d) unangenehmen Reaktionen – Lernen durch „Versuch und Irrtum“
Lernergebnis: Erhöhung der Frequenz des „verstärkten“ Verhal-tens bzw. Reduzierung der Frequenz des „bestraften“ bzw. „igno-rierten“ Verhaltens
Lernbereiche: Sozialverhalten
���� Lerntheorien: Behaviorismus
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Neutraler StimulusUnkonditionierte Reaktion
Unkonditionierte Reaktion
KonditionierteReaktion
Neutrale Reaktion
Unkonditionierter Stimulus
Unkonditionierter Stimulus
Neutraler Stimulus
���� Klassische Konditionierung
Konditionierter Stimulus
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Modellelemente der operanten Konditionierung
SvorausgehendeReizbedingung
(Stimulus) KKontingenz
CKonse-quenz
OOrga-nis-mus
BVerhalten(Behavior)
(a) positive Konsequenz (C+)(b) keine neg. Konsequenz (¬C–)
� bei der kontinuierlichen Verstärkung wird die Reaktion am schnellsten gelernt, aber auch am schnellsten gelöscht
• Beispiel: drücken auf die Taste eines Getränkeautomaten führt immer zur Kaffeeproduktion � Automat gestört nach kurzer Zeit wird nicht mehr gedrückt (aber Spontanerholung nach einiger Zeit)
� bei der intermittierenden Verstärkung wird generell langsamer gelernt, dafür ist das Gelernte besonders löschungsresistent (vor allem bei der variablen Quote)
• Beispiel: Schüler melden sich nicht ruhig sondern trotz Abmachung mit dazwischenrufen � sie werden für dieses Verhalten immer mal wieder „belohnt“ (indem sie drankommen) � Verhalten ist sehr löschungsresistent
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Modelllernen
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���� Beobachtungs- bzw. Modelllernen
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I. Untersuchung des Beobachtungslernens(a) Darbietungsphase: Modell zeigt das Zielverhalten;
„stellvertretende Verstärkung“(b) Testphase: Feststellung der spontanen Rate für Zielverhalten(c) Feststellung der Verhaltensaneignung: Gabe von Verstärkungen
für gezeigtes Zielverhalten
aus:Mietzel, G. (1998). Päd. Psych. des Lernens und Lehrens. 6. korr. Aufl. Göttingen: Hogrefe., S. 109ff.
���� Beobachtungs- bzw. Modelllernen
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II. Wirkungen des Beobachtungslernens(a) Hemmungs- und Enthemmungseffekte in Abhängigkeit von den
– pos. vs. neg. Konsequenzen für das Modell– Erwartungen ähnlicher Konsequenzen beim Beobachter
(b) Reaktionserleichterung: Modellverhalten übernimmt Auslösefunktion für bereits gelernte und sozial akzeptierte Reaktionen
(c) Stimulusintensivierung: intensivere Beachtung von Situationsaspekten
(d) Veränderung des emotionalen Erregungszustandes
aus:Mietzel, G. (1998). Päd. Psych. des Lernens und Lehrens. 6. korr. Aufl. Göttingen: Hogrefe., S. 109ff.
���� Beobachtungs- bzw. Modelllernen
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III. Prozessuale Aspekte des Beobachtungslernens(a) Aufmerksamkeit auf das Modell richten(b) symbolische (z.B. in Form von Regeln) oder bildhafte
Repräsentation des Modellverhaltens im Gedächtnis(c) Reproduktion des Modellverhaltens, dabei Übung von
Teilkomponenten(d) Motivation zur Verhaltensäußerung durch Anreize
aus:Mietzel, G. (1998). Päd. Psych. des Lernens und Lehrens. 6. korr. Aufl. Göttingen: Hogrefe., S. 109ff.
���� Beobachtungs- bzw. Modelllernen
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