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Michael Szurawitzki Linguistische Untersuchungen zur evaluativen Sprache von Rezensionen aus der Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 1 Einführung Im vorliegenden Beitrag 1 werden Rezensionen aus der Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur linguistisch untersucht. Hierbei liegt der Fokus auf der Untersuchung der evaluativen sprachlichen Mittel. Die Wissenschaft- liche Rezension ist von der einschlägigen Forschung als eigenständige wissen- schaftliche Diskursgattung anerkannt (vgl. Günthner/Knoblauch 2007, 53). Der relevanten scientific community (hier der germanistisch-mediävistischen) dürfte bekannt sein, wie wissenschaftliche Rezensionen konkret abzufassen sind, um sich adäquat am Fachdiskurs zu beteiligen. Für den Rezensenten bedeutet dies, zurückgeführt auf das lat. Verbum recēnsēre (‚mustern‘, ‚prüfen‘; vgl. Paul 2002, 800), dass er/sie als den wissenschaftlichen Diskurs Fortführende/r das/ die zu besprechende/n Werk/e prüft. Im Sinne einer diskursspezifischen stilisti- schen Erwartbarkeit (nach Eroms (2008, 22) einem sog. „Stilwert“) müssen sich diese Schritte auch sprachlich vollziehen und als Versprachlichung einer Hand- lung (vgl. Ehlich 1983) eines/einer Wissenschaftler-s/-in als Musterungs- bzw. Prüfungshandlung fassbar werden. Dies gilt auch im Sinne von Sandig (1986), die Stil als ,Art der Handlungsdurchführung‘ auffasst. Im Bereich der germa- nistisch-mediävistischen Wissenschaftssprache ist bisher nicht untersucht, wie evaluative Sprache als Musterungs- und/oder Prüfungshandlung in Rezensionen gebraucht wird. Hierzu soll die vorliegende Untersuchung einen ersten Versuch darstellen; es sei vorausgeschickt, dass die hier aufgeworfene Fragestellung an umfangreicheren Korpora durchgeführt werden müsste, um empirisch möglichst aussagekräftige Resultate erzielen zu können (zur Eingrenzung meines Text- korpus siehe Kap. 2). Der vorliegende Beitrag ist folgendermaßen aufgebaut: An die Einführung schließen sich erläuternde Bemerkungen zum Korpusmaterial (Kap. 2) an. Darauf folgt ein kurzer Forschungsüberblick zu auf die Sprache von Rezensionen fokussierenden Arbeiten. Dies schließt eine Problematisierung in Richtung von wissenschaftlichen Rezensionen als Analysegegenstand ein (Kap. 1 Der vorliegende Beitrag ist eine gekürzte, umgearbeitete und auf den Aspekt der eva- luativen Sprache von Rezensionen fokussierte Version einer längeren Abhandlung (Szu- rawitzki 2011) für die in Uppsala erscheinende Zeitschrift Moderna Språk. In dieser längeren Abhandlung finden sich als Anhang (7.) aufgeführt alle Belegstellen. Aus Um- fangsgründen muss hier auf den Abdruck der Belege verzichtet werden.
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Linguistische Untersuchungen zur evaluativen Sprache von Rezensionen aus der Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur

Jan 18, 2023

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Michael Szurawitzki

Linguistische Untersuchungen zur evaluativenSprache von Rezensionen aus der Zeitschrift für

deutsches Altertum und deutsche Literatur

1 EinführungIm vorliegenden Beitrag1 werden Rezensionen aus der Zeitschrift für deutschesAltertum und deutsche Literatur linguistisch untersucht. Hierbei liegt der Fokusauf der Untersuchung der evaluativen sprachlichen Mittel. Die Wissenschaft-liche Rezension ist von der einschlägigen Forschung als eigenständige wissen-schaftliche Diskursgattung anerkannt (vgl. Günthner/Knoblauch 2007, 53). Derrelevanten scientific community (hier der germanistisch-mediävistischen) dürftebekannt sein, wie wissenschaftliche Rezensionen konkret abzufassen sind, umsich adäquat am Fachdiskurs zu beteiligen. Für den Rezensenten bedeutet dies,zurückgeführt auf das lat. Verbum recēnsēre (‚mustern‘, ‚prüfen‘; vgl. Paul2002, 800), dass er/sie als den wissenschaftlichen Diskurs Fortführende/r das/die zu besprechende/n Werk/e prüft. Im Sinne einer diskursspezifischen stilisti-schen Erwartbarkeit (nach Eroms (2008, 22) einem sog. „Stilwert“) müssen sichdiese Schritte auch sprachlich vollziehen und als Versprachlichung einer Hand-lung (vgl. Ehlich 1983) eines/einer Wissenschaftler-s/-in als Musterungs- bzw.Prüfungshandlung fassbar werden. Dies gilt auch im Sinne von Sandig (1986),die Stil als ,Art der Handlungsdurchführung‘ auffasst. Im Bereich der germa-nistisch-mediävistischen Wissenschaftssprache ist bisher nicht untersucht, wieevaluative Sprache als Musterungs- und/oder Prüfungshandlung in Rezensionengebraucht wird. Hierzu soll die vorliegende Untersuchung einen ersten Versuchdarstellen; es sei vorausgeschickt, dass die hier aufgeworfene Fragestellung anumfangreicheren Korpora durchgeführt werden müsste, um empirisch möglichstaussagekräftige Resultate erzielen zu können (zur Eingrenzung meines Text-korpus siehe Kap. 2). Der vorliegende Beitrag ist folgendermaßen aufgebaut: Andie Einführung schließen sich erläuternde Bemerkungen zum Korpusmaterial(Kap. 2) an. Darauf folgt ein kurzer Forschungsüberblick zu auf die Sprache vonRezensionen fokussierenden Arbeiten. Dies schließt eine Problematisierung inRichtung von wissenschaftlichen Rezensionen als Analysegegenstand ein (Kap.

1 Der vorliegende Beitrag ist eine gekürzte, umgearbeitete und auf den Aspekt der eva-luativen Sprache von Rezensionen fokussierte Version einer längeren Abhandlung (Szu-rawitzki 2011) für die in Uppsala erscheinende Zeitschrift Moderna Språk. In dieserlängeren Abhandlung finden sich als Anhang (7.) aufgeführt alle Belegstellen. Aus Um-fangsgründen muss hier auf den Abdruck der Belege verzichtet werden.

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3). Den Hauptteil der vorliegenden Untersuchung nimmt die strukturelle undstilistische Analyse der ZfdA-Rezensionen ein (Kap. 4). Der Fokus liegt auf derverwendeten evaluativen, d. h. wertenden Sprache. Unter wertender Sprachesollen in der vorliegenden Studie Meinungsäußerungen der Autorinnen undAutoren, positiv wie negativ, verstanden werden. Positiv sowie negativ werdenhier (noch) nicht skalar, sondern axiomatisch aufgefasst; eine skalare Analyseder Wertungen würde den Rahmen dieser Studie sprengen, ist aber als zentralerSchritt für die weiterführende Analyse vorgesehen.

Vor allem soll die Verwendung von Adjektiven und Nominalphrasen unter-sucht werden, da im Deutschen Adjektive potenziell, nicht nur in der Wissen-schaftssprache, ein häufig verwendetes Mittel zum Ausdruck von Wertungensind, andererseits Nominalphrasen aufgrund der hohen Verwendungsdichte a)im Deutschen und b) speziell im Deutschen als Wissenschaftssprache alsuntersuchungswürdig angesehen werden können. Ein Ausblick (Kap. 5) be-schließt den Beitrag.

2 Das KorpusmaterialEs sollten als Korpusmaterial der vorliegenden Untersuchung Rezensionen auseiner germanistischen Zeitschrift mit hoher Reputation und einer langen Tra-dition bzw. einem langen Erscheinungszeitraum zugrunde liegen, um von einersynchronen Analyse wie hier ausgehend potenziell auch diachrone Analysendurchzuführen. Die ZfdA gehört zu den traditionellen Zeitschriftenmedien in derdeutschen Germanistik. Im Bereich der Altgermanistik kommt ihr im 139. Jahr-gang (zur Abfassungszeit dieses Beitrages (2010)) eine führende Rolle als ange-sehener Publikationsort mit traditioneller Orientierung (Storost 2001, 1260) fürOriginalartikel und für Rezensionen zu.

Zum Zeitpunkt der Arbeit an dieser Studie (Frühjahr 2010) lag mir in Finn-land der Jahrgang 138 (2009) der ZfdA als neuester kompletter Erscheinungs-jahrgang vor. Das neueste Heft, 138.4, wurde als Materialgrundlage ausgewählt.Es enthält auf den Seiten 509–555 insgesamt neun Rezensionen, die nachfol-gend in der Reihenfolge des Abdruckes aufgeführt sind und im Rahmen der vor-liegenden Studie jeweils mittels der ihnen zugewiesenen Ordnungszahl bezeich-net werden:

1. Rink, Alexandra/Saller, Harald. Rezension zu King, James C., Tax, Petrus W.(Hg.). (1996): Notker der Deutsche, Die kleineren Schriften. Tübingen: Max Nie-meyer Verlag; sowie King, James C., Tax, Petrus W. (Hg.) (2003): Notker derDeutsche, ‘Notker latinus‘ zu den kleineren Schriften. Tübingen. In: ZfdA 138.4, S.509–517.

2. Hehle, Christine. Rezension zu Tax, Petrus W. (Hg.) (2008/2009): Notker derDeutsche, Notker latinus zu Boethius, ‚De consolatione Philosophiae‘ (Die WerkeNotkers des Deutschen. Neue Ausgabe). Begonnen von Edward H. Sehrt und Taylor

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Starck. Fortgesetzt von James C. King und Petrus W. Tax, Bd. 1A, 2A, 3A. 3 Bde.Tübingen. In: ZfdA 138.4, S. 518–523.

3. Busch, Nathanael. Rezension zu Friedrich, Jesko. (2006): Phraseologisches Wör-terbuch des Mittelhochdeutschen. Redensarten, Sprichwörter und andere feste Wort-verbindungen in Texten von 1050–1350. Tübingen. In: ZfdA 138.4, S. 523–526.

4. Voß, Rudolf. Rezension zu Mertens, Volker (Hg.) (2008): Hartmann von Aue,Erec. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch, hg., übers. und komm. von Volker Mer-tens. Stuttgart. In: ZfdA 138.4, S. 526–536.

5. Tax, Petrus W. Rezension zu Mertens Fleury, Katharina (2006): Leiden lesen.Bedeutungen von compassio um 1200 und die Poetik des Mit-Leidens im ‘Parzival‘Wolframs von Eschenbach. Berlin, New York. In: ZfdA 138.4, S. 536–542.

6. Möckel, Sebastian. Rezension zu Kolerus, Alexander (2006): Aula memoriae. ZuGestalt und Funktion des Gedächtnisraums im ‚Tristan‘ Gottfrieds von Straßburgund im mittelhochdeutschen ‚Prosa-Lancelot‘. Frankfurt a. M. In: ZfdA 138.4, S.542–546.

7. Müller, Jan-Dirk. Rezension zu Paravicini, Werner (Hg.) (2007): Höfe und Resi-denzen im spätmittelalterlichen Reich. Hof und Schrift, hg. von Werner Paravicini,bearbeitet von Jan Hirschbiegel und Jörg Wettlaufer. Ostfildern. In: ZfdA 138.4, S.546–549.

8. Hofmeister, Wernfried. Rezension zu Spicker, Johannes (2007): Oswald von Wol-kenstein. Die Lieder. Berlin. In: ZfdA 138.4, S. 549–553.

9. Holzberg, Niklas. Rezension zu Schäfer, Eckart (Hg.) (2008): Conrad Celtis,Oden / Epoden / Jahrhundertlied. Libri odarum quattuor, cum Epodo et SaeculariCarminae (1513), übers. und hg. von Eckart Schäfer. Tübingen. In: ZfdA 138.4, S.553–555.

Es handelt sich bei der vorliegenden Arbeit um meinen ersten Versuch, sich derSprache wissenschaftlicher Rezensionen mittels einer linguistischen Analyse zunähern. Von daher zeugt die Beschränkung auf ein überschaubares „Erprobungs-korpus“. Die Analyse dieses Korpus (vgl. 4. und 5.) liefert erste Resultate, dienach dem folgend geleisteten Forschungsüberblick mit der scientific communityschon in diesem verhältnismäßig frühen Stadium der potenziell umfangreichendiachronen Untersuchung geteilt werden sollen.

3 Zu bisheriger Forschung zu RezensionenIn Auer/Baßlers (2007) Reden und Schreiben in der Wissenschaft ist der wis-senschaftlichen Rezension kein eigenes Kapitel zugedacht, stattdessen werdenandere wissenschaftliche Diskursgattungen wie u. a. der wissenschaftlicheArtikel, Abstracts oder Konferenzvorträge in eigenen Kapiteln diskutiert, wenn-gleich, wie eingangs gesagt, Günthner/Knoblauch (2007, 53) die Rezension alseigenständige Diskursgattung anerkennen. Schwarze (2007, 207) unterscheidetin ihrer kontrastiven französisch-italienischen Untersuchung zwischen zwei

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Rezensionstypen, nämlich der „kritische[n]“ und der „informative[n] Rezen-sion“. Diese Unterscheidung kann auf den germanistischen Bereich grob medialin gewisser Hinsicht übertragen werden. Zum Typ „informative Rezension“können etwa die Kurzreferate in der Germanistik, dem Internationalen Re-feratenorgan mit bibliographischen Hinweisen (Niemeyer Verlag) gezählt wer-den, während die in anderen Zeitschriften erscheinenden Rezensionen, auch diehier untersuchten, meist dem Typ „kritische Rezension“ zuzuordnen sind. Bib-liographiert man, so zeigt sich, dass die wissenschaftliche Rezension und somitauch die in wissenschaftlichen Rezensionen verwendete evaluative Sprachenebst dem Aspekt von Wissenschaftssprache als Handlung innerhalb derdeutschsprachigen Forschung verhältnismäßig dürftig erforscht sind. Wiegand(1983) regt eine eingehendere Beschäftigung mit der Textsorte wissenschaftlicheRezension an, ein Ruf, der zuerst von Pätzold (1984), dann von Hintze (1985)zunächst theoretisch, danach praktisch (Hintze 1987 mit Fokus auf technik-wissenschaftlichen Publikationen) gehört wurde. Liang (1991) und Fiedler(1992) untersuchen Rezensionen jeweils kontrastiv. Ripfel (1997) erkennt inihrem Handbuchbeitrag der wissenschaftlichen Rezension einen wichtigen Stel-lenwert innerhalb der Fachsprachenforschung zu. Grimms (1999) Stoßrichtungist ähnlich wie bei Liang und Fiedler kontrastiv. Hutz (2001) zu deutsch- undenglischsprachigen Rezensionen sowie Bastian/Filleau (2001) in der kontrasti-ven Untersuchungsrichtung Deutsch-Französisch führen die Forschung zu wis-senschaftlichen Rezensionen weiter. Als neuere Beiträge der insgesamt als nochschmal und wenig kohärent wirkenden Forschungsrichtung wären zunächstFrick (2009) zu nennen, die sich den Rezensionen A. Hallers in den Göttingi-schen Gelehrten Anzeigen widmet, sowie Nagy (2009), die die Sprache deut-scher und ungarischer Rezensionen in den Blick nimmt.

Insgesamt kann dennoch für den Forschungsüberblick festgehalten werden,dass innerhalb der angeführten Studien die evaluative Sprache der Rezensen-tinnen und Rezensenten jeweils meist nicht im Fokus steht und der germani-stisch-mediävistische Bereich als Korpustextgrundlage bisher außen vor bleibt.Vor diesem Hintergrund rechtfertigt sich das in der vorliegenden Studiegewählte Vorgehen.

4 Analyse der ZfdA-RezensionenDie Dualität von interner Gruppensolidarität und externer Abgrenzung spiegelt sichin den sprachorientierten Wertungen. Sprache als Ausdrucksform kultureller Eigen-arten ist niemals wertneutral. […] Während negative Wertungen zunächst eine Sa-che des individuellen Dafürhaltens sind, kann sich eine individuelle negative Ein-stellung gruppendynamisch ausweiten […]. (Haarmann 1996, 225)

Haarmanns Feststellung wird für die hier zu untersuchenden Rezensionen zu be-achten sein. Negative Wertungen, die über wissenschaftliche Literatur in ein-

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schlägigen Fachzeitschriften wie der ZfdA geäußert werden, können je nachHäufigkeit und persuasiver Stärke der inhaltlichen Wertungen und des Einflus-ses der Rezensentinnen und Rezensenten potenziell durchaus common know-ledge in der jeweiligen scientific community darstellen.

4.1 Quantitative Analyse der WertungenBevor wir fragen, wie die in unserem Korpus untersuchten Rezensionen wer-tende Sprache einsetzen, werfen wir zunächst einen Blick auf die quantitativeVerteilung der Wertungen innerhalb unseres Korpus. Diese ist in der nachfol-genden Tabelle dargestellt.

Tab. 1: Quantitative Analyse der Wertungen

Rezension positive Wertungen negative Wertungen1 34 242 14 43 10 174 11 435 12 106 7 117 12 188 10 159 1 10Σ 111 152

Insgesamt liegen hier rein rechnerisch drei hauptsächlich positive Rezensionenvor, nämlich die Rezensionen 1, 2 sowie 5. Die übrigen Rezensionen zeichnensich durch eine höhere Häufigkeit der negativen Wertungen aus. Innerhalb derRezensionen mit mehr positiven Wertungen sind einerseits deutlich positiveVerhältnisse (34 zu 24 pos. Wert. in Rezension 1 sowie 14 zu 4 pos. Wert. inRezension 2) wie auch knapp positive Werte (12 zu 10 pos. Wert. in Rezension5). Für die rechnerisch eher negativen Rezensionen gilt, dass entweder zwischen4–7 negative Wertungen mehr vorkommen als positive (Rezensionen 3, 6, 7 so-wie 8) oder ein deutlicher negativer Überhang besteht, wie mit 11 positiven zu43 negativen Wertungen in Rezension 4 oder einer positiven zu 10 negativenWertungen in Rezension 9. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Re-zensionen 2, 5 sowie 8 einleitend ein jeweils positives vorweggenommenes Fa-zit enthalten; dies lässt sich an dem Verhältnis inhaltlich positiver gegenübernegativen Wertungen rechnerisch deutlich nur für Rezension 2 (14/4 pos./neg.)ablesen, für Rezension 5 beträgt dazu Verhältnis 12/10 zugunsten der positivenWertungen, während in Rezension 8 nach meinen Ergebnissen mehr negative als

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positive Wertungen formuliert sind (10 positive gegenüber 15 negativen Wer-tungen).

4.2 Linguistische Analyse der WertungenIm Folgenden werden die in unserem Untersuchungskorpus enthaltenen Wer-tungen stilistisch analysiert, und zwar getrennt nach positiven und negativenWertungen. Wie eingangs bereits bemerkt fokussiert die Analyse zunächst aufdas Auftreten und Wertungen in Form von Adjektiven (z. B. Beleg 63: Proble-matisch) und Nominalphrasen (Höhepunkt; vgl. übernächster Absatz). Zu derAnalyse der Verwendung von Adjektiven ist zu bemerken, dass hier nicht nachprädikativer vs. adverbialer Verwendung unterschieden wird. Aus der wissen-schaftssprach-stilistischen und semantischen Perspektive gesehen ist diese unter-scheidende Kategorisierung weniger interessant als das Phänomen, dass das Ad-jektiv zur Formulierung der inhaltlichen Wertung verwendet wird.

Wo Adjektive anzutreffen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man auchdas Adverb vorfindet, relativ hoch (z. B. Belege 56/57: lediglich). Wie sich imKontext der negativen sprachlichen Wertungen zeigen wird, kommen auch Ad-verbien vor. Je nach der Wortartenzugehörigkeit wird also im Kontext der vor-liegenden Studie zwischen Adjektiven und Adverbien getrennt.

Im Bereich der Untersuchung der Nominalphrasen wird unterschieden zwi-schen a) einzeln auftretenden, im semantischen und stilistischen Kontext inhalt-liche Wertungen enthaltenden Nominalphrasen (z. B. Beleg 17: Höhepunkt), b)Nominalphrasen, die mit einem vorhergehenden attributiven Adjektiv stehen(z. B. Beleg 15: [der] große Nutzen; innerhalb der Tabellen als „attributivesAdjektiv + Nominalphrase (NP)“ bezeichnet) sowie c) Nominalphrasen, die miteinem vorhergehenden Verb oder einer Verbphrase semantisch eng verbundensind, sodass erst aus der Kombination von „NP + VP (semantisch verbunden)“eine inhaltliche Wertung erwächst (z. B. Beleg 75: den Nutzen deutlicheinschränkt). Dies ist hier nicht zu verwechseln mit einer KombinationNP + VP, die als Satz aufgefasst wird; solche Strukturen werden hier nichtuntersucht.

Eine grobe Probeanalyse zeigte weiter, dass möglicherweise im Bereich derKonnektoren/Konjunktionen Beobachtungen zu inhaltlichen Wertungen ge-macht werden können (vgl. Ausdrücke wie allerdings etc.). Insofern wird hierauf diese auch stilistisch auffälligen pragmatischen Merkmale innerhalb der Re-zensionen eingegangen. Schließlich wird ebenfalls betrachtet, ob sich die ermit-telten sprachlichen Phänomene am Satzanfang befinden und ob zu vermuten ist,dies sei ein bewusst eingesetztes stilistisch-emphatisches sprachliches Mittel.

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4.2.1 Positive WertungenIn der unten abgedruckten Tabelle 2 sind die Ergebnisse der Analyse der Belegefür positive inhaltliche Wertungen aus unserem Analysekorpus zusammenge-fasst. Eingangs war festgehalten worden, dass unter einer Wertung eine Mei-nungsäußerung der Rezensentinnen und Rezensenten zur Qualität des rezen-sierten Werkes verstanden wird. Hier sind nachfolgend die Wertungen positiverNatur untersucht. Es muss betont werden, dass Mehrfachklassifizierungen in-nerhalb der Analyse möglich sind, wenn ein sprachliches Phänomen, das eineWertung ausdrückt, am Satzanfang steht. Dann ist dieses jeweils in der diesprachliche Ausformung beschreibenden Kategorie sowie in der Kategorie„Stellung am Satzanfang“ aufgeführt.

Tab. 2: Linguistische Deskription der positiven Wertungen (Mehrfachklassifizierungenmöglich)

Sprachliche Ausformung der positiven Wertungen Absolute HäufigkeitAdjektiv 33attributives Adjektiv + Nominalphrase (NP) 56NP (wertend) 13Konjunktionen/Kohäsionsfunktion 3andere sprachliche Phänomene 12Stellung am Satzanfang 17

Nach den ermittelten Ergebnissen der Analyse der positiven Wertungen kannfestgehalten werden, dass auf der Basis der Empirie am häufigsten die Ver-bindung eines Adjektives mit einer Nominalphrase (NP) als sprachliche Gestaltder positiven Wertung gewählt wurde, nämlich insgesamt 56 Mal. Eine ad-jektivische Form, jedoch ohne verbundene NP, konnte in 33 Belegen festgestelltwerden. Gegenüber den beiden empirisch größten Gruppen, den genanntenAdjektivgruppen, fällt die Gruppe „NP“ mit 13 Belegen ab. Bemerkenswert istaber, dass nicht ausschließlich mittels Adjektiven Wertungen formuliert werden,wenngleich sie den überwiegenden Anteil der inhaltlichen Wertungen aus-machen. Im Bereich „Konjunktionen/Kohäsionsfunktion“ ist die kohäsionelleFunktion der Konjunktion mit herausgehoben worden, um zu indizieren, wie dieinhaltliche Wertung mittels einer Konjunktion vorgenommen werden kann(nämlich für die hier gefundenen Belege 24 u. 100 (jeweils mit der Konjunktiondennoch) sowie 225 (damit)): Unter Herstellung eines Kohäsionsbezuges zumvorher Gesagten. Die anderen gefundenen sprachlichen Phänomene umfassenMengenadverbiale/-angaben, Gradpartikeln, Modalverbkonstruktionen, Wertun-gen, die mittels des finiten Verbs ausgedrückt werden, sowie Wertungen reinmittels einer Adverbialform.

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Die positiven Wertungen wurden aufgrund eines angestrebten Vergleichsmit den negativen Wertungen auch in Bezug auf die Stellung am Satzanfang un-tersucht. Diese Erststellung konnte in 17 Belegen festgestellt werden. Es lässtsich hier vermuten, dass die Erststellung allgemein, zumindest aber im Falle derErststellung von Adjektiven (vgl. Beleg 21: Detailliert beschreiben Sie […]), alsemphatisches Stilmittel verwendet werden könnte.

In der Folge betrachten wir analog die innerhalb unseres Korpus ermitteltennegativen Wertungen und stellen die Resultate zunächst in tabellarischer Formdar.

4.2.2 Negative WertungenIn der nachstehenden Tabelle 3 sind die Ergebnisse der Analyse der Belege fürnegative Wertungen aus unserem Analysekorpus niedergelegt. Auch hier sindMehrfachklassifizierungen im oben genannten Sinne innerhalb der Analysemöglich.

Tab. 3: Linguistische Deskription der negativen Wertungen (Mehrfachklassifizierungenmöglich)

Sprachliche Ausformung der negativen Wertungen Absolute HäufigkeitAdjektiv 58attributives Adjektiv + Nominalphrase (NP) 42NP (wertend) 10Konjunktionen/Kohäsionsfunktion 16NP + VP (semantisch verbunden) 9VP 12Andere sprachliche Phänomene 18Stellung am Satzanfang 26

Wenn wir nun zur Analyse der empirischen Resultate übergehen, so ergebensich die folgenden Bemerkungen: Von der absoluten Häufigkeit des Auftretensher sind adjektivische Formulierungen die vorrangig zur Versprachlichung einernegativen Wertung genutzten sprachlichen Phänomens (58 Belege); die Verbin-dung Adjektiv + NP ist die zweithäufigste mit insgesamt 42 Belegen. Die em-pirisch drittstärkste Gruppe bilden Konjunktionen und Formulierungen mitKohäsionsfunktion (16 Belege). Die wertende NP tritt 10 Mal zur Formulierungeiner negativen Wertung auf.

Gegenüber der vorher untersuchten Gruppe der positiven Wertungen sindzwei separat aufgeführte, da empirisch relevante, Kategorien hinzugekommen,nämlich „NP + VP (semantisch verbunden)“ mit 9 sowie „VP“ mit 12 Belegen.Andere sprachliche Phänomene wurden in 18 Belegen festgestellt und inklu-dieren u. a. negativ konnotierte Adverbien und als auch stilistisch bemerkens-

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werte Phänomene Parallelismen, Metaphern sowie Phraseologismen. Am Satz-anfang stehen nach meinen Resultaten 26 negative Wertungen ausdrückendesprachliche Phänomene. Im Vergleich mit den 17 positiven Wertungen ergibtsich auf meiner Datenbasis die Tendenz, dass eher negative als positive Wer-tungen am Satzanfang gebraucht werden.

4.3 Zusammenfassender auswertender Vergleich der empirischenResultate

Wenn wir nun zum Vergleich der ermittelten empirischen Resultate aus den Ta-bellen 2 und 3 übergehen, so ergeben sich die folgenden Bemerkungen: Wer-tungen, die rein mittels Adjektiven formuliert werden, sowie die VerbindungAdjektiv + NP sind für sowohl die positiven wie auch die negativen geäußertenWertungen innerhalb unseres Analysekorpus die dominanten sprachlichen Stra-tegien.

Es ergeben sich jedoch auf der Basis meiner empirischen Resultate drei Un-terschiede: 1. Während die positiven Wertungen eher durch Adjektiv + NP for-muliert sind (Verhältnis 56 positive zu 42 negativen Wertungen), so sind dienegativen Wertungen eher durch reine Adjektivformulierungen (ohne NP) alsdurch Adjektiv + NP ausgedrückt (Verhältnis 58 negative zu 33 positiven Wer-tungen). Diese Beobachtung ist vorerst als rein quantitatives Ergebnis aufzu-fassen. 2. Innerhalb der negativen Wertungen haben wir eine deutliche Tendenzzu einer stärkeren Verwendung von entweder Konnektoren, d. h. Konjunktio-nen, oder anderen kohäsionsstiftenden sprachlichen Mitteln (Verhältnis 16/3gegenüber den positiven inhaltlichen Wertungen). Dies impliziert jeweils, dassvorher eine tendenziell positiv konnotierte Aussage getroffen wurde, die aberdann eingeschränkt bzw. negiert wird. 3. Für die negativen Wertungen gilt, dassgegenüber den positiven Wertungen zwei Konstruktionsmuster hinzukommen,nämlich „NP + VP (semantisch verbunden)“ (vgl. z. B. Beleg 75: den Nutzendeutlich einschränkt; absolute Häufigkeit: 9 Belege) sowie VP (vgl. z. B. Beleg214: verdeutlicht bekommen müssten; absolute Häufigkeit: 12 Belege).

5 AusblickIm vorliegenden Beitrag ist versucht worden, auf struktureller und stilistischerEbene die mittels der Textsorte der wissenschaftlichen Rezension geleisteteKommunikation von Wissenschaftlern für Wissenschaftler im Bereich der Äl-teren Deutschen Literatur zu untersuchen. Insgesamt kann festgehalten werden,dass sich im strukturellen Bereich durch das oftmalige Nicht-Vorhandenseinexpliziter Gliederungen an den potenziellen Rezipientenkreis hohe Anforde-rungen gestellt werden und angenommen werden kann, dass zumeist mit derscientific community als Rezipienten gerechnet wird. Dieses Resultat bestätigt

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die Aussagen von Günthner/Knoblauch (2007) sowie Schwarze (2007) hin-sichtlich der Eigenständigkeit der Rezension als wissenschaftlicher Diskurs-gattung.

Wie dargelegt sind die stilistischen und semantischen/pragmatischen Stra-tegien, mittels derer inhaltliche positive oder negative Wertungen vorgenommenwerden, die komplexesten der im Rahmen der vorliegenden Studie untersuchtenPhänomene. Quantitativ sind positive wie negative inhaltliche Wertungen bisherin der einschlägigen Forschung kaum untersucht. Meine Studie betritt hier fürden Bereich der untersuchten germanistisch-mediävistischen Rezensionen Neu-land. Für die Relevanz einer zunächst quantitativen, dann qualitativen Analysespricht auch die Häufigkeit evaluativer Äußerungen bezogen auf ihre durch-schnittliche Häufigkeit pro Druckseite (grob im Schnitt 380 Worte/Druckseite).So lässt sich für das hier untersuchte Korpus feststellen, dass in Artikel 1 ca. 7Wertungen/Druckseite gebraucht werden, in Artikel 2 ca. 4, in Artikel 3 ca. 7, inArtikel 4 ca. 5, in Artikel 5 ca. 3, in Artikel 6 ca. 4, in Artikel 7 ca. 8, in Artikel8 5 sowie in Artikel 9 ca. 3 Wertungen pro Druckseite. Dies belegt die Relevanzeiner solchen Untersuchung, die erst einmal abklärt, welche sprachlichen Mittelüberhaupt evaluativer Sprache zuzuordnen sind. Dies geschieht in Abgrenzungvon Nagy (2009), die sich auf die Aspekte „Abschwächung von Kritik“ (mittelshedging etc.) sowie „Verstärkung von Kritik“ (mittels u. a. Verstärkungspar-tikeln) beschränkt. Bei Nagys Untersuchung finden wir keine Berücksichtigungpositiver evaluativer Sprache, wie hier geleistet. Weiter gibt es über Nagys Zu-griff nicht die Möglichkeit, Abschwächungen oder Verstärkungen von Kritik,die nicht primär mittels der genannten untersuchten lexikalischen Mittel ver-sprachlicht sind, zu untersuchen. In der vorliegenden Studie existiert diese Be-schränkung nicht. Es wäre in weitergehenden Forschungen zu erproben, inwie-fern sich der hier gewählte deskriptive Ansatz evtl. weiter bewährt. Die Haupt-resultate, nämlich dass innerhalb meines Untersuchungskorpus – potenziellerwartbar – das Adjektiv (ggf. + VP) meist zur Formulierung einer evaluativenÄußerung (positiv oder negativ) gebraucht wird sowie dass bei negativ-evalua-tiven Äußerungen oft Konnektoren mit verwendet werden, lassen sich unter deneingangs diskutierten Aspekten der Versprachlichung einer Prüfungs- und Be-wertungs-Handlung (Ehlich 1983) und somit als eine charakteristische sprach-liche Art der Handlungsdurchführung im Sinne Sandigs (1986) für die inner-disziplinäre Kommunikationsform germanistisch-mediävistische Rezension fas-sen. Über die bestimmten relativen Häufigkeiten lassen sich evaluative Äuße-rungen als im Eromschen (2008) Sinne erwartbare kohäsionsstiftende Äu-ßerungen auffassen, die Stilwerte für die Diskursgattung WissenschaftlicheRezension abgeben.

Was negative Wertungen betrifft, so lässt sich in Anlehnung an Haarmann(1996) vermuten, dass die Nachhaltigkeit solcher Urteile größer sein könnte alsdiejenige positiver Wertungen. Dies bleibt für die vorliegende Studie auf dem

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Niveau der Vermutung; es wäre wünschenswert, dass im Spannungsfeld vonwissenschaftlichen Monographien, deren Rezensionen in Fachzeitschriften undder weitergehenden Akzeptanz der Monographien innerhalb der scientific com-munity nach positiven oder negativen Rezensionen weiter geforscht wird.

Es gäbe auf der Grundlage der verschiedenartigen sprachlichen Ausfor-mungen der negativen und positiven inhaltlichen Wertungen innerhalb meinesZfdA-Korpus reichlich Ansatzpunkte für eine weitergehende analytische Be-schäftigung mit der Textsorte der wissenschaftlichen Rezension, speziell aus denGeisteswissenschaften. Der vorliegende Beitrag möchte versuchen, einen erstenSchritt in diese Richtung zu tun. Es soll jedoch nicht verschwiegen werden, dassdie nachfolgend präsentierten Resultate auf der Grundlage eines relativ kleinenKorpusmaterials erarbeitet worden sind. Es müssten, um umfassenderen Er-kenntnisgewinn zu erzielen, Studien durchgeführt werden, die an umfangrei-cheren Korpora textuelle und sprachliche Phänomene innerhalb wissenschaft-licher Rezensionen untersuchen. Als Materialbasis könnten u. a. die IBR [Inter-nationale Bibliographie der Rezensionen geistes- und sozialwissenschaftlicherLiteratur; seit 1985] oder die ZRS [Zeitschrift für Rezensionen zur germani-stischen Sprachwissenschaft; seit 2009] dienen.

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