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Die Lindener Stadtteilzeitung März 2012 16. Jahrg.
Lindenspiegel
schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1
Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16
Chronist des Elends:Walter Ballhause Seite 3
Stadtteilbezug: LindenerGespräche gestartet Seite 4
Debatte: Linden vor der Gentrifizierung? Seite 2
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Eine erfreulicheNachricht für Lin-den: Auf demGelände des
Silo-ah-Krankenhauses
am Lindener Ihmeufer in Lin-den-Süd ist der Neubau des
mo-dernste Krankenhaus in Nieder-sachsen zur Hälfte fertig.
DasKlinikum Region Hannover alsBauherr hatte kürzlich
interes-sierte Mitglieder des Bezirkrs-rates zu einer
Baustellenbesich-tigung eingeladen. Nach dem Planungsbeginn imJahr
2005 und der Grundstein-legung am 15. September 2010ist nun das
Richtfest für den 22.März diesen Jahres geplant. Biszum Jahresende
soll die Stahl-und Glasfasade des Neubausdicht sein und einen
witterungs-unabhängigen Innenausbau er-möglichen. Das neue
Kranken-haus mit 535 Betten soll seinenPatienten modernste
medizini-sche Versorgung und erstklassi-ge Pflege in freundlicher
Umge-bung bieten. Die Mitarbeiter er-warten hervorragende
Arbeits-bedingungen. Das Projekt setztMaßstäbe für ein
Krankenhausder Zukunft und soll entschei-dend dazu beitragen, die
Infra-
struktur der Krankenhäuser derkommunalen Klinikgruppe
zuverbessern, so die Intention desKrankenhausbetreibers.
An der Ihme ensteht eine Klinik der kurzen Wege
Nach Angaben der Bauleitungsind die Arbeiten sowohl inzeitlicher
als auch in finanziel-ler Hinsicht im Planungsrah-men. Demnach wird
zum Jah-reswechsel 2013/14 eine Ein-richtung eröffnet werden, die
al-le Ansprüche an ein modernesKrankenhaus erfüllt. Eine Kli-nik
der kurzen Wege mit best-möglicher medizinischer Ver-sorgung, die
sich zudem durchein angenehmes Ambiente undKomfort auszeichnet. Der
vomArchitektenbüro Sander undHofrichter (Ludwigshafen) kon-zipierte
Neubau folgt einer zu-kunftsweisenden und effizienz-orientierten
Linie, die als Breit-fußtyp im Klinikbau bezeichnetwird. Maxime
dieses Konstruk-tionstypus ist die Patientenver-sorgung gepaart mit
der Opti-mierung aller betriebsorganisa-torischen Abläufe. Der
Bauherr,das Klinikum Region Hannover
erhofft, durch die optimalenFunktionsabläufe spürbare
be-triebswirtschaftliche Vorteile zuerzielen. Dank der neuen
bauli-chen Gegebenheiten könnenmoderne Behandlungsstruktu-ren und
zusätzliche Leistungs-angebote integriert werden. Beidem neuen
Konzept kommt derArzt zum Patienten und nichtmehr umgekehrt. Im
Tiefge-schoss des hochwassersichergebauten Hauses befindet sichder
Logistikbereich für die zen-trale Ver- und Entsorgung desgesamten
Komplexes. Eine über150 Meter lange Versorgungs-magistrale
durchzieht das ge-samte Tiefgeschoss.
Bettenkomplex mit Hotelcharakter
Im Erdgeschoß des Gebäudesbefinden sich die Funktionsräu-me, in
denen die Patienten auf-genommen und von „außen“medizinisch
begutachtet wer-den. Die Radiologie auf dieserEbene erhält zwei
Computer-und zwei Kernspintomogra-phen. Die Ambulanzzufahrt istfür
sieben Einsatzfahrzeugegleichzeitig ausgelegt. Die Auf-nahmestation
wird über 23 Bet-ten verfügen. Darüber, in der er-sten Etage,
befinden sich dieEinrichtungen für den inneren
Bereich des Körpers, nämlichdie OP-Räume, die Intensivsta-tionen
und die Übergangsabtei-lungen zu den Normalstationen.Diese befinden
sich auf densechs Stockwerken darüber. DasMusterzimmer lässt
bereits dengeplanten Hotelcharakter desBettenkomplexes erahnen,
ausdem die Patienten eine weitenBlick über die Ihme
genießenkönnen.Mit der Zusammenlegung vonOststadt-Heidehaus und
Siloahwerden hohe Synergieeffekteerzielt. Diese Einsparungen
er-möglichen unter anderem dieRefinanzierung des Eigenan-teils des
Bauherrn an den Bau-kosten. In der neuen Klinikwird es
Fachabteilungen für diefolgende medizinische Bereichegeben. Innere
Medizin: Nieren-und Hochdruckkrankheiten,Lungenheilkunde,
Onkologie,Gastroenterologie, Kardiologie,Palliativmedizin.
Chirurgie:Bauchchirurgie, Thoraxchirur-gie, Gefäßchirurgie. Weiter
wer-den Urologie, Anästhesie undIntensivmedizin,
Radiologie,Labormedizin und Pathologieunter einem Dach
zusammenge-fasst sein. Hohe Qualität in Me-dizin und Pflege in
modernenStrukturen werden dann ab2014 am Lindener Ihmeufer
ge-boten. hew
Die Eröffnung erfolgt zum Jahreswechsel 2013/2014:
Halbzeit auf der Baustelle Siloah
In Linden-Süd ensteht das modernste Krankenhaus Niedersachsens.
Foto: Ralf Hansen
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Lindenspiegel | 03-2012 Seite 2
schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2
Stadt vermietet PKW-Stellplätze an der FössestraßeDie Stadt
vermietet in der Fössestraße (Nähe Küchengar-ten) Pkw-Stellplätze
für je 30 Euro monatlich. Interessiertewenden sich an die
Immobilienverwaltung der Stadt unterTelefon 1 68 - 4 14 26.
Qualifikation knapp verpasstIn Hamburg fanden am 12. Februar die
NorddeutschenEinzelmeisterschaften der U17 statt. Eine
Meisterschaftauf sehr hohem Niveau, ging es doch um nichts
wenigerals die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in
Neu-hof. Das bekam auch Georgi Filipov vom Judo-Club Lin-den in
seinen beiden Kämpfen in seiner Gewichtsklassebis 50 kg
erbarmungslos zu spüren. Er begann jeweilssehr konzentriert und
konnte durch einige gute Wurfansät-ze wichtige Akzente setzen. In
dieser Phase dominierte erseine Gegner, ein Sieg schien in
greifbare Nähe gerückt.Die abwartende Haltung seiner Gegner war
jedoch erfolg-reicher. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit reichte
Ih-nen aus, um die Begegnung für sich zu entscheiden.Schade um die
verpasste Gelegenheit! Dennoch: Eine su-per Leistung von
Georgi!
Eröffnung einer Tauschbörse in Linden SüdAm 1. Februar hat das
gemeinnützige Stadtteilprojekt Lin-den Süd Aktiv in der
Charlottenstraße 73 einen Tauschla-den eingerichtet. Im Tauschladen
besteht die MöglichkeitGegenstände untereinander zu tauschen. Die
Tauschge-genstände können im Ladengeschäft im
Schaufensterausgestelltwerden.Um eineAbwechs-lung zu
er-reichenbeträgt dieEin-stelldauerinsTauschre-gal
vierWochen,danachwerden die nicht getauschten Gegenstände wieder
her-ausgenommen. Durch den Einsatz einer Komplementär-währung und
Kontoführung ist es möglich, dass dieTauschpartner alle
eingestellten Gegenstände eintau-schen können. Alle Teilnehmer
erhalten zum Start ihrerTauschaktivitäten ein Guthaben von 10
Linden Talern(Grundvoraussetzung ist, dass die Teilnehmer selbst
et-was ins Tauschregal einstellen). Bei Interesse der
Tausch-partner, wird neben dem Tauschregal auch ein Auswei-tung auf
den Dienstleistungsbereich nicht ausgeschlos-sen. Die Tauschbörse
hat den Zweck nicht benötigte Ge-genstände sinnvoll weiter zu geben
und Menschen mitein-ander in Kontakt zu bringen. Außerdem können
die Ta-suchpartner ohne Bargeld am Wirtschaftsleben teilhabenund
Dinge weitergeben statt sie wegzuwerfen.
Der AWO-Ortsverein Linden-Limmer im MärzAm Sonntag, 4. März
öffnet das Sonntagscafé „AchtungKlassik“ im Ernst-Korte-Haus,
Posthornstraße 27, um 14Uhr und bietet „Ein Lied geht um die Welt“.
Es spielt NelliWilhelm (Akkordeon). Wie immer beginnt das
Programmum 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Der AWO Ortsverein
Lin-den-Limmer bietet den Tanztee unter der Leitung vonHelene und
Hermann Wille, am Samstag, 10. März, imSeniorenzentrum Ihme-Ufer,
Ottenstraße 10, an. Ab 14.30Uhr sind tanzfreudige Senioren herzlich
eingeladen. Werbei Kaffee und Kuchen nur zuschauen möchte, ist
eben-falls herzlich willkommen. Am Sonntag, 18. März, öffnetdas
Sonntags-Café „Klassik, Pop, etc.“ unter dem Motto„Harfenmusik mit
Silvia Schumacher“. Um 14 Uhr öffnetim Seniorenzentrum Ottenstraße
10 die Caféteria, dasKonzert beginnt um 15 Uhr.
Heiko Postma liest Wilhelm Busch„Ich müßte lachen, wenn gerade
die Welt unterginge…“(Über den Denk-, Dicht- und Zeichenkünstler
WilhelmBusch (1832-1908) – eine Lesung mit Heiko Postma hatam
Mittwoch, 21. März, 19 Uhr die Stadtbibliothek Linden,Lindener
Marktplatz 1, im Programm. Heiko Postma gibtan diesem Literarischen
Abend einen Überblick über dasLeben des Meisters, seine spät in
Gang gekommene Kar-riere, seinen eminenten Erfolg beim Publikum und
seinenfrühen Rückzug aus der großen Öffentlichkeit. Beleuchtetwird
Buschs Denken genau wie sein Malen, Zeichnenoder Dichten. Und,
versteht sich: Es wird ausgiebig ausseinen Werken vorgelesen!
Eintritt: 5 Euro.
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Seit längerem wird inLinden über die soge-nannte
Gentrifizierungdiskutiert. Hauptpunkt
dabei ist die Frage, ob sichMenschen mit geringem Ein-kommen auf
lange Sicht über-haupt noch eine Wohnung inLinden leisten
können.
Was ist das eigentlich – die Gentrifizierung?
Der Begriff beschreibt sozialeVeränderungsprozesse in
einemWohnquartier. Solche Prozesselaufen nach typischen Musternab.
Wegen niedriger Mieten undzunehmend attraktiver Lage -Linden ist
innenstadtnah unddas Szeneviertel - werden dieQuartiere für
„Pioniere“ wieStudenten, Künstler, die Sub-kultur attraktiv. Diese
Gruppenwerten den Stadtteil durch kul-turelle Aktivitäten auf.
Dochehemalige Studenten steigen insBerufsleben ein,
verdienendeutlich mehr Geld und grün-den Familien. Künstler
etablie-ren sich und ziehen weitere In-teressenten in den
Stadtteil. In-vestoren sehen Chancen zurWertsteigerung, Häuser
undWohnungen werden aufgekauftund restauriert. Szene-Clubsund
Lokale entstehen – nunsteigen die Mieten weiter undfinanzielle
schwache Alteinge-sessene wandern zunehmendab, da sie die Mieten
nicht mehrbezahlen können. In Hannoverist dies in der Oststadt/List
gutzu beobachten. In Stadtteilenanderer Großstädte ist dieser
Prozess ebenfalls zu beobach-ten. Prenzlauer Berg in
Berlin,Dresdener Neustadt oder aberauch die im Rahmen von
Stutt-gart 21 geplanten Veränderun-gen.
Die Mieten sind in den letzten Jahren gestiegen
Die hohe Wohnungsnachfragezieht eine
überdurchschnittlicheMietentwicklung nach sichTatsächlich stiegen
die Kaltmie-ten in Linden-Nord laut Erhe-bung seit 2007 um 9,6
Prozentin Linden-Süd: 8,7 Prozent. Derstädtische Durchschnitt
liegtmit einer Steigerung um 6,7Prozent deutlich niedriger. Ei-nem
solchem Mietpreisdruckkann ein großer Teil der Bevöl-kerung auf
Dauer im Stadtteilnicht standhalten. Es droht eineVerdrängung
finanziellSchwächerer aus der Innenstadtund innenstadtnahen
Bereichen.
Hartz IV hat diese Tendenz verstärkt!
Mit den Hartz-IV-Gesetzen undeiner vergleichbaren
Grundsi-cherung ist diese Verdrängungs-spirale erst möglich
geworden.Durch das Streichen von Wohn-geld, den niedrigen
Hartz-IV-Sätzen und einer gegenüber denArbeitslosen
gnadenlosenHartz-IV-Politik durch die Ar-beitsagenturen wurde und
wirddieses Problem verschärft. DieArbeitsagentur zahlt für eine
ar-beitslosen Single lediglich 350Euro Miete für eine 50
Quadrat-
meter große Wohnung, entspre-chend niedrige Sätze geltenauch für
Alleinerziehende. Glei-ches betriff mittlerweile dasHeer der prekär
Beschäftigten.Bei diesen setzt der Prozess derVerdrängung bereits
an. In Lin-den ist zu beobachten, dass der-zeit vor allem
MigrantInnenden Stadtteil überdurchschnitt-lich oft verlassen.
Zukünftigwerden dazu die Rentner kom-men. Die geburtenstarken
Jahr-gänge werden in spätestens 10Jahren in Rente gehen. Vieledavon
werden dabei lediglichvon der Grundsicherung lebenmüssen, die
Mietzahlungen, diediese Gruppe jetzt noch leistet,nicht mehr
gestattet. Also, auchdie Älteren sind akut bedroht.
Stadt und Politik müssen jetzt handeln!
Die derzeitige Stadtentwicklungin Hannover richtet sich nach
der Umsetzung von Prestigeob-jekten und –bauten aus.
Herren-häuser Gärten, Wohnungsbaubeim HCC oder der Sprengel-Umbau
verschlingen Millionen.Sozialer Wohnungsbau, Sanie-rungen im
Interesse der Mieterfinden derzeit nicht mehr statt.In Linden
besteht, wenn es diePolitik denn will, jetzt die Mög-lichkeit, den
Stadtteil aufzuwer-ten. Denn eine Aufwertung istja nicht
grundsätzlich falsch.Dabei sind aber so viele Be-wohner wie möglich
an der Ge-staltung und Entwicklung zubeteiligen. Neben der Stadt
sinddabei die in Linden ansässigenWohnungsbaugesellschaften, al-len
vorab die städtische GBHgefordert, durch ihre Politik füreine
soziale „Durchmischung“des Stadtteils zu sorgen, dasheißt alle
sozialen Gruppenihren Platz haben. Erster Schrittdafür könnte eine
dementspre-chende Planung für die Wasser-stadt Limmer sein.
Bürgerbeteiligung jetzt weiter ausbauen
Um die Weiterentwicklung desStadtteils im Sinne aller sozia-len
Gruppen zu gewährleisten,ist es notwendig, dass auf Stadt-teilebene
neue Instrumente zurDiskussion und Umsetzung vonStadtentwicklung
gefundenwerden.
Dirk Machentanz ist Fraktionsvorsitzender der Linken im
Bezirksrat Linden-Limmer
Gastbeitrag von Dirk Machentanz zum Thema Gentrifizierung:
Werden ärmere Schichten der Bevölkerung aus Linden
vertrieben?
Dirk Machentanz
Im Jubiläumsjahr 2011 ha-ben die Interessensge-meinschaft
AhrbergViertel,das Kulturzentrum Faust, derDGB-Chor Hannover,
dieIGS Linden und das Freizeit-heim Linden, gemeinsamihren 150.
Geburtstag gefei-ert und zusammen ein an-spruchsvolles Programm
mitrund 40 Veranstaltungen fürden Stadtteil auf die Beinegestllt.
Am Freitag, 9. März,soll nun unter dem Motto„150 Jahre junges
Linden“auf ein spannendes Ju-biläumsjahr zurück geblicktund ein
Ausblick auf neueProjekte gegeben werden.
Die Veranstaltung im Frei-zeitheim beginnt um 17.30Uhr, der
Eintritt ist frei.
Das Programm:
– Begrüßung durch Bezirks-bürgermeister Rainer Grube–
Filmvorführung zum Pro-gramm von „150 Jahre jun-ges Linden“ im
Jubiläums-jahr– Kurzer Rückblick aus Sichtder Projektgruppe–
Auftritt des DGB-Chors– Ausblick: Workshop für Ju-gendliche–
Ausblick: Stadtteilarchiv– Gedankenaustausch
Am 18. März ist es wiedersoweit. Die Geschäfte ent-lang der
Deisterstrasse ladenvon 13 bis 18 Uhr zum Sonn-tagsshoppen ein.
Dabei bietendie Geschäftsinhaber und Ga-stronomen des Deisterkiez
wie-
der zahlreiche Aktionen undGaumenfreuden an. Die Aktion findet
auch in die-sem Jahr wieder gemeinsam mitdem Verein „Lindengut“
(Lin-dener Markt und Umgebung)statt.
Rückblick auf ein Jubiläumsjahr
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Lindenspiegel | 03-2012Seite 3
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2. Osterangebot Gegrilltes Roastbeef an krossen Bratkart. u.
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„Ich habe mich nicht in derNähe der Unterdrückten
her-umgetrieben, um auf scham-lose Art etwas zu erbeuten.Ich
brauchte den Unterdrück-ten nicht über die Schulter zuschauen, da
ich selbst einervon ihnen war, aus ihrem Mi-lieu kam.“ Walter
Ballhause
In den zurückgelassenenAbfällen des Wochen-marktes wühlt eine
alteFrau nach Verwertbarenfür die nächste Mahlzeit.
Ein Kriegsinvalide hockt aufdem Boden, hält den vorbeige-henden
Passanten bettelnd seineMütze hin. Sein Blick geht insLeere. Vor
dem Arbeitsamt stehteine endlose Warteschlange,Tausende von
verzweifeltenMenschen, die auf einen Jobhoffen – und sei es nur für
ei-nen Tag oder eine Woche. DieEinzelfotos und Fotosequenzenvon
Walter Ballhause zeigenSzenen aus den Hunger- undKrisenjahren am
Ende der Wei-marer Republik. Nur wenigehaben die
Hoffnungslosigkeit,den Hunger und das Elend soeindrücklich auf
Fotos gebanntwie Ballhause. Vielleicht, weilWalter Ballhause selbst
von Ar-beitslosigkeit und Armut betrof-fen war. Statt zu
resignieren wieviele Millionen seiner Lands-leute, dokumentierte er
dasElend um ihn herum – mit einergeliehenen Fotokamera.
Ballhause wächst in ärmlichen Verhältnissen auf
Ballhause entstammte einer Ha-melner Arbeiterfamilie: Der Va-ter
war Schuhmacher, die Mut-ter Lederstepperin. Als viertesKind der
Familie wächst WalterBallhause in ärmlichen Verhält-nissen auf.
1918 lassen sich dieEltern scheiden, mit der Mutterzieht der
Siebenjährige nachHannover. Dort arbeitet seineMutter als
Scheuerfrau, verdientdamit aber nur wenig Geld.Ballhause erinnerte
sich an die-se Zeit: „Wenn Ostern der letzteFrost vorbei war, lief
ich barfußherum bis zum ersten Frost imHerbst. Neue Schuhe
konntemir meine Mutter nicht kaufen.Die Schuhe durften also nur
imWinter getragen werden. Dasmusste reichen.“ Da vom kar-gen Lohn
der Mutter keine ei-gene Wohnung finanzierbarwar, kamen die
Ballhauses im-mer wieder für gewisse Zeit beiBekannten unter. In
den kom-menden acht Jahren folgtenzehn Wohnungswechsel. Dashieß:
jedes Jahr eine andereSchule. Erst als Walter Ballhau-se mit 14
Jahren seine ersteTätigkeit als Hilfsarbeiter beider Hanomag
begann, ging esMutter und Sohn etwas besser.Sie bezogen eine eigene
Woh-nung. Kurze Zeit später machteWalter Ballhause eine
Laboran-tenlehre – und wurde danach indie Arbeitslosigkeit
entlassen.Denn die Weltwirtschaftskrisehatte Ende 1929 auch
Deutsch-land erreicht und traf die Men-schen mit voller Wucht.
Immermehr Unternehmen meldeten
Bankrott an. Massenent-lassungen folgten. Einwachsendes Heer an
Ar-beitslosen fiel in sozialesElend.
Seine Kamera: eine Leica
Von seiner Freundin liehsich Ballhause eine Leicazum
Fotografieren. Dieseteure Kamera galt damalsals der modernste
undkleinste Fotoapparat. DerAuslöser war so leise,dass man das
Fotografie-ren nicht hörte. Die Auf-nahmen machte Ballhau-se meist
mit verdeckterKamera und trug sie dazuschussbereit in der
Wind-jacke. „Das Schamgefühlhat es mir einfach verbo-ten, die
Menschen in ih-rer tiefsten Erniedrigungoffen zu
fotografieren.“Ballhause hatte das Ge-spür, die von Armut und
Hun-ger geplagten Menschen trotzihrer demütigenden Situation
inWürde aufzunehmen. Er doku-mentierte das um sich greifendeElend
der Krise. Seine Motive:Arbeitslose, Kriegsinvaliden,Behinderte,
Alte, Blinde, Kran-ke, aber auch Kinder. Ballhau-ses besondere
Fotografiertech-nik mit scharfen Kontrasten ingleißendem
Sonnenlicht ver-stärkte die Bildbotschaften. Sei-ne aufwühlenden
Fotos stießenauf Interesse. So druckte diehannoversche
SPD-Zeitung„Volkswille“ viele seiner Bilder,einige erschienen auch
in Illu-strierten. Eine Fotodokumenta-tion über seinen ehemaligen
Ar-beitskollegen wurde sogar inder österreichischen
Zeitung„Kuckuck“ veröffentlicht, unterdem Titel „Einer von
Millio-nen“ - 22 Bilder aus dem All-tag des arbeitslosen
SchlossersKarl Döhler in Hannover.Auch die Nazis interessiertensich
für Ballhauses Fotos undsein Talent. Ballhause aberlehnte jede
Zusammenarbeit abund begann verdeckt im Wider-stand gegen die
Nationalsoziali-sten zu arbeiten. Auch seine Fo-tografie führte er
noch heimlich
fort, machte u.a. Bilder vomNazi-Überfall auf die hannover-sche
Gewerkschaftszentrale am1. April 1933. Als er ins Visierder SA
gerät, taucht Ballhausedrei Wochen bei Freunden inSpringe unter –
und verstecktdort all seine Fotos. Bei seinerRückkehr in Hannover
erwartetihn schon die Gestapo und führteine gründliche
Hausdurchsu-chung durch. Verfängliches Fo-tomaterial wird nicht
gefunden.Ballhause kommt noch einmalglimpflich davon.
Inhaftierung im Zuchthaus Zwickau
In den Folgejahren qualifiziertsich Ballhause zum
Chemotech-niker weiter. 1941 zieht er mitseiner Familie nach
Straßbergbei Plauen um und arbeitet alsLaborleiter. Den
Gestapo-Nach-stellungen entgeht er allerdingsnicht, weitere
Hausdurchsu-chungen folgen. Seine Fotosaber werden nicht
gefunden:Ballhauses Ehefrau Henni hattesämtliche alten Negative
hintereiner Kartoffelkiste im Kellerangenagelt. Wegen Kontakt
zu„antifaschistischen Zellen“ inseinem Betrieb wird Ballhause
1944 schließlich imZuchthaus Zwickau in-haftiert. Kurz vor
Kriegs-ende befreien ihn an-rückende amerikanischeTruppen. Für zwei
Jahrewird Walter Ballhausezum kommissarischenBürgermeister von
Straß-berg ernannt. Danach ar-beitet er in einer Gießereiund zieht
1954 mit seinerEhefrau Henni und SohnRolf nach Plauen.
AlsTechnischer Leiter derPlamag-Gießerei setzt erviele
Verfahrensverbesse-rungen durch, die zudeutlichen
Materialeins-parungen führen. Foto-grafie spielt nun nur nocheine
untergeordnete Rol-le, die alten Fotos schei-nen vergessen. Bis
die„Vereinigung der Ver-folgten des Naziregimes“auf Ballhause
zukommt,um Bilder für die Aus-
stellung „Niedersachsen im Wi-derstandskampf“ auszuleihen.Die
Resonanz ist gewaltig,70.000 Besucher sehen die Fo-to-Exponate. Das
Kunstmuse-um (heute: Sprengelmuseum)präsentierte nun eine
eigeneBallhause-Ausstellung, weiterefolgten in ganz
Deutschland.Seine größte Ehrung aber erfuhrBallhause 1988. Die
WitkinGallery in New York zeigte ineiner viel beachteten
Ausstel-lung seine Fotos. 1991 starb Walter Ballhause inPlauen
(Vogtland). Noch zuLebzeiten fühlte sich der fastgebürtige Lindener
mit demFreizeitheim eng verbunden.Seine Fotos sind auch
heutewichtige Dokumente. Zeigensie doch, dass soziale und
wirt-schaftliche Not eine Gesell-schaft zerstören und in den
Ex-tremismus führen kann. tb
Weitere Informationen: Lin-dener Geschichtswerkstatt
imFreizeitheim Linden, Wind-heimstraße 4. Öffnungszeiten:Montag 10
bis 12 Uhr undnach telefonischer Abspracheunter Telefon 2 10 71 25
(EgonKuhn).
Chronist der Wirtschaftskrise und des Zerfalls der Weimarer
Republik:
Walter Ballhause dokumentierte Arbeitslosigkeit, Hunger und
Not
„Der Dank des Vaterlandes“ – ein Kriegsinvalide bettelnd auf der
Straße.Copyright: Walter-Ballhause-Archiv
Walter Ballhause in den 1980er Jahren.Copyright:
Geschichtswerkstatt Linden
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Lindenspiegel | 03-2012 Seite 4
schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 4
EINFÜHRUNGSLEHRGANG
AIKIDOam Sonnabend, 10. März 2012, von 14.00 bis 18.00 Uhr
in der AIKIDO SCHULE LINDENKosten: 30,00 €
Um Anmeldung wird gebeten !(Tel. und Adresse siehe Anzeige)
Andreas Jürres, 5. DanCornelia Wunstorf, 4. DanFössestraße
93bTel.: 0511 443575www.aikidoschulelinden.de
vorherige Anmeldung erforderlichbegrenzte Teilnehmerzahl
Am Donnerstag, 23.Februar 19.30 Uhrstartete eine
neuestadtteilbezogene
Veranstaltung in Linden-Süd. Inder Galerie Hellblick in
derDeisterstraße 70 fanden die er-sten Lindener Gespräche
statt.Eine von Hausherr Peter Holik,bekannt auch als Organisatordes
Fährmannsfestes, initierteoffene Gesprächsrunde. Es ist geplant,
monatlich zu ei-nem offenen und zwanglosenGedankenaustausch zu
Linde-ner Themen einzuladen. Interes-sierte BürgerInnen haben
hierdie Möglichkeit, sich persönlicheinzubringen und den
Poli-tikvertretern ihre Vorstellungenmitzugeben. Bei der
Auftakt-runde, zu der ca. 20 BürgerIn-nen erschienen waren, ging
esum das seit einigen Monaten in
Linden intensiv diskutierte The-ma der Gentrifizierung,
dassheisst der Verdrängung ärmererangestammter
Bevölkerungs-schichten durch Zuzug Wohlha-bender in
luxusrenovierten unddamit teuren Wohnraum. Die Volksvertreter im
Bezirks-rat Linden-Limmer gaben ihreStatements ab und stellten
sichden Fragen und Einschätzungender Runde. Für die LindenerPolitik
waren erschienen IngridWadepohl (stellvertretende Vor-sitzende der
SPD-Bezirksrats-fraktion in Linden-Limmer),Olaf Zielke (Bündnis 90
/ DieGrünen – Bezirksrat Linden-Limmer) und Dirk
Machentanz(Fraktionsvorsitzender DIELINKE. im Bezirksrat
Linden-Limmer). Vor dem Hintergrund der zuge-spitzten Fragen, wie
„wird Lin-
den-Limmer von Heuschreckenerorbert? Neue Bauprojekte inLinden,
Luxussanierungen aufKosten der EinwohnerInnen inLinden-Limmer?“
wurde überdas tatsächliche Ausmaß von„Gentrifizierung“,
Mietsteige-rungen und baulichen Verände-rungen im Stadtteil
diskutiert.Moderiert wurde die Veranstal-tung von dem
SozialsekretärFrank Pharao. Am Ende des Abends stelltesich bei
allen Unterschieden inder Bewertung von Einzelas-pekten als
allgemeiner Konsensheraus, dass noch keine Gentri-fizierung im
klassischen Sinnein Linden festzustellen ist, wohlaber Ansätze zu
beobachtensind. Auch ist das Problem sehrdifferenziert und abhängig
vomWohnquartier zu beurteilen.Aber es gilt sehr wachsam zu
Zu ihrer Jahreshauptver-sammlung trafen sicham Sonntag, 19.
Febru-ar, rund 60 Mitglieder der Kolo-nie „Lindener Alpen“ im
Ernst-Winter-Heim und wählten einenneuen Vorstand. Einstimmigwurden
Jürgen Ackermann alsKolonieleiter, Monika Belz alsKassiererin und
Andrea Casallals Schriftführerin im Amt be-stätigt. Ebenfalls
einstimmigwurden Anne Dreykluft alszweite Kolonieleiterin und
RuthHartlage als zweite Schriftfüh-rerin neu gewählt. Nach dem
Tätigkeitsbericht derKolonieleitung nahm die Dis-kussion über die
Sanierung derüber 30 Jahre alten elektrischen
Die neuen Vorstandsmitglieder: Anne Dreykluft (l.), Andrea
Casall (2.v.l.), Jürgen Ackermann und Monika Belz(r.) mit Waltraud
Götte, der Vorsitzenden des Kleingartenvereins Linden. Foto:
Meyer-Heithuis
Lindener Alpen mit neuem VorstandOberleitung der
vereinseigenenStromversorgung breiten Raumein. Bei einer
Routineprüfungwar im vergangenen Jahr fest-gestellt worden, dass
einige derüber hundert Holzmasten imLaufe der Jahre morsch
gewor-den sind und aus Sicherheits-gründen zwingend erneuert
werden müssen. Die möglicheAlternative einer Erdverkabe-lung
hätte nach Expertenanga-ben mehrere hunderttausendEuro
verschlungen. Nach lebhafter Debatte wurdebeschlossen, in den
kommen-den vier Jahren rund 60.000 Eu-ro für die Sanierung der
mar-
oden Oberleitungsmasten aus-zugeben und die Reparaturum-lage auf
100 Euro jährlich anzu-heben. Geprüft werden soll zudem
dieMöglichkeit, einen barrierefrei-en Zugang zum Vereinsheimder
Kolonie Lindener Alpen zurealisieren.
Zwangloser Gedankenaustausch zu Lindener Themen:
In der Galerie Hellblick starteten die Lindener Gespräche
sein und den Anfängen zu weh-ren. Eine interessante Möglich-keit
zur Erhaltung der bunt-durchmischten Lindener Struk-tur wurde von
Oliver Zielkevorgestellt: „Linden selber kau-fen.“ Ein Projekt, in
der Gutver-dienende ihr Geld statt aufSchweizer Bankkonten
anzule-gen, im Stadtteil investieren undsomit bezahlbaren
Wohnraumerhalten und herstellen und derörtlichen Wirtschaft zu
Aufträ-gen zu verhelfen. Auch wurdendie ansässigen
Wohnungsbauge-sellschaften in die Pflicht ge-nommen und zu mehr
Engage-ment in der Wohnraumerhal-tung im Stadtteil aufgerufen.
Insgesamt war eine sehr enga-giertes und sehr offenenes
undangenehmes Diskussionsklimaund -niveau zu verzeichnen. „Mit den
Lindener Gesprächenwollen wir in der Galerie mitaktuellen aber auch
grundsätzli-chen Themen aufwarten“, soPeter Holik, der
Galeriebetrei-ber in Linden-Süd, „das ThemaStadtentwicklung
Linden-Lim-mer ist hochaktuell und wirduns sicherlich noch öfter
be-schäftigen.“ So kann man der neuen Veran-staltungsreihe in
Linden-Süd ei-ne gute Zukunft und ein regesInteresse bei den
engagiertenLindener BürgerInnen wün-schen.
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Auf dem eher ver-steckt liegendenGrundstück im hin-teren Bereich
der
Posthornstasse 40 tut sich et-was. Vor 12 Jahren war für
dasGelände, das im Eigentum derStadt steht, ein
Bebauungsplangenehmigt worden. Früher gabes dort eine Gärtnerei und
eherweniger Wohnbebauung in derunmittelbar
angrenzendenNachbarschaft. Nach Errich-tung einer Wohnanlage –
vor-zugsweise für Senioren – vorgut 10 Jahren wird das Geländenun
nur noch auf zwei Seitenvon Natur umgeben. Nämlichvom alten
Schlossgarten unddem von Alten Garten. Die Be-wohner der aus
Eigentumswoh-nungen bestehenden Wohnanla-ge hatten lange Freude an
dieserruhigen und naturnahen Wohn-lage. Doch jetzt will die
Stadtden Bebauungsplan umsetzen,um dort eine Kita zu errichten.Die
Anwohner freut dies garnicht, sehen sie sich doch in ih-rer ruhigen
Naturidylle gestört.Über ein Jahrzehnt passierte
nichts auf dem Gelände, dieBäume wuchsen ungehindertund nun sind
sie alle gefällt, dervertraute Anblick plötzlichnicht mehr
vorhanden. Das diesdie älteren Anwohner irritiert,die wohl mit so
einschneiden-den Veränderungen ihrer unmit-telbaren Wohnumgebung
zuihren Lebzeiten nicht mehr ge-rechnet haben, ist
nachvollzieh-bar. Auf der anderen Seite gibtes bundesweit den
gesetzlichenAuftrag zur Schaffung von aus-reichenden Hortplätzen.
Hier istdie Stadt in der Pflicht. In ei-nem so dicht bebauten
Quartierwie Linden ist es nun mal kaummöglich, eine größere
räumli-che Distanz zwischen den ver-schiedenen Altersgruppen
derBevölkerung herzustellen. EineKita in Randlage auszulagernwäre
wohl absurd für die Be-troffenen. Auch und gerade inLinden ist
bisher eine guteDurchmischung vieler Bevölke-rungsgruppen allen
Alters, so-zialer und kultureller Prägungbeispielhaft gut gelebt
worden.Dennoch haben die Gruppie-
rungen ein Recht auf Anhörungund Respektierung ihrer jeweili-gen
spezifischen Anliegen. Soist denn zu hoffen dass dieFreifläche der
neuen Kita, dieauch während der Gebäu-desanierung die Lehrkita in
derHohe Straße beherbergen soll,in Richtung des von Alten unddes
Schlossgartens liegt. Sodürften die Geräusche jungenLebens nicht
ganz so laut sein,wie von den Senioren befürch-tet. Übrigens ist
erst im vergan-genen Jahr höchstrichterlichfestgestellt worden,
dass dievon Kindern ausgehendenGeräusche kein Lärm sind undsomit
nicht der Lärmemssions-schutzverordnung unterliegen.Und das ist gut
so. Die nun ab-geholzten Bäume weichen einerwesentlich sinnvollern
Maßnah-me als etwa ihre Artgenossenim „Calenberger Loch“ gegenüber
dem Ihmezentrum, woeher fragwürdige Begründun-gen zur
Naturvernichtung her-halten müssen, folgt man denArgumenten der
Gegnerschaftdieses Baggerlochprojektes. hew
Die FotokünstlerinBendine Hentschelist Mitglied des
Fo-tografinnenkollektivs „Ate-lier ohne Titel“ in der Listund seit
geraumer Zeit aufder fotodokumentarischenPirsch nach Spuren der
Kult-band The Sisters Of Mercy.Eine Band, die in ihren be-sten
Zeiten zwischen Subkul-tur und Charts anzusiedelnwar, 2011 ihr
dreißigjährigesBestehen feierte und 1990ihr drittes und letztes
Albumherausbrachte. Doch bis heu-te wird die Band um Front-mann
Andrew Eldritch welt-weit verehrt und spielt aus-verkaufte
Konzerte.Für ihre Fotografien warBendine Hentschel nicht nurin
Deutschland unterwegs,sondern auch in der Schweiz,in Schweden,
England, Est-land, Schottland und in denNiederlanden. Anhand
vonPorträts werden zum einendie physiognomischen Le-benszeichen von
jungen undälteren Fans im Alter zwi-schen 17 und 46 gezeigt,zum
anderen gibt es kunst-voll gestaltete Tattoos undausgefallene
Kleidungs-stücke zu sehen, die mit Lo-gos, Plattencovermotivenoder
Schriftzügen der Bandverziert wurden. So entstehtein spannender
narrativer
Einblick in die eingeschwo-rene und treue
Fangemeinde.Persönliche Informationenüber Herkunft und Alter
derfotografierten Fans ergänzendie fotografische Dokumen-tation.
Außerdem wird esüber die gesamte Ausstel-lungsdauer eine Diashow
ge-ben, die weitere Bilder vonkunstvollen und selbstgestal-teten
Accessoires und Ge-genständen zum Thema zei-gen wird, allesamt
Dinge, dieder Fotografin von Fans derBand zugeschickt wurden. Doch
mit der Ausstellung istfür die junge Fotografin nochlange nicht
Schluss, denn siewird weitermachen - auf derSuche nach
Sisters-Fans,nach Sisters-Tattoos und vie-len anderen
originellenFundsachen zum Thema TheSisters Of Mercy: Eine Su-che,
die für sie erst mit ei-nem umfangreichen Katalogbeendet sein wird.
Und werweiß: vielleicht bringt Mr.Eldritch nochmal ein neuesAlbum
raus. Dann aber nurmit dem Titel „Jesus LovesThe Sisters“.Die
Ausstellung in der Gale-ria Lunar, Kötnerholzweg 51,wird am
Freitag, 23. März,ab 20 Uhr eröffnet und endetam Freitag, 27 April,
eben-falls ab 20 Uhr mit einer Fi-nissage.
„Jesus Loves The Sisters“ in der Galeria Lunar:
Fotografien von Bendine Hentschel
Im vergangenen Jahr hat derBezirksrat Linden-Limmerbeschlossen,
dass der Spiel-platz an der Ecke Beethoven-straße / Davenstedter
Straßemodernisiert und umgestaltetwerden soll. Am 15. März 2012wird
um 17 Uhr in der Cafeteriader IGS Linden, in der Beetho-venstraße
im Rahmen eines Be-teiligungstermins dieses Projektvorgestellt.
Kinder, Jugendliche, Anwohne-rInnen, KünstlerInnen und son-stige
Interessierte und Freiwilli-ge sollen dabei zum Mitdenkenund
Mitmachen eingeladen undangeregt werden. Am Ende soll ein
Gesamtkunst-werk entstehen, das durch vieleschöpferische Beiträge
und un-terschiedliche kulturelle Zitateden Stolz auf das
gemeinsam
Geschaffene in den Vorder-grund stellt. Ein
interkulturellerStadtteilspielplatz, der aufGrund seiner
Besonderheiteneine gemeinsame Identität fürdie verschiedenen
kulturellenGruppen des Stadtteils stiftensoll. Das Projekt nennt
sich „Spiel-Welten“ und wird von unter-schiedlichen
Projektpartnerngetragen. Unter anderem derstädtische Fachbereich
Umweltund Stadtgrün, der den Spiel-platz an der DavenstedterStraße
/ Beethovenstraße unter-hält und mit seiner Ausbil-dungskolonne
auch die Bauar-beiten für die geplante Umge-staltung durchführen
wird. Wei-terhin das Netzwerk ALBuM,ein Zusammenschluss
unter-schiedlicher Institutionen und
Träger, deren ursprünglichesZiel eine Arbeitsmarktoffensivefür
Migrantinnen und Migran-ten im Wirtschaftsraum Hanno-ver war und
auch weiterhin ist(z.B. Fachbereich Bildung undQualifizierung,
Verein kargah,Bund türkisch-europäischer Un-ternehmer / Innen BTEU
e.V.,Bildungsverein Soziales Lernenund Kommunikation).Gemeinsames
Lernen und derAustausch kultureller Erfahrun-gen und Besonderheiten
derbunten Bewohnerschaft ausLinden spielen deshalb einewichtige
Rolle in diesem Pro-jekt. Interessierte können sich imRahmen der
nachfolgendenWorkshops und auch bei derMitarbeit in künstlerischen
Teil-projekten aktiv mit einbringen.
Der Bär lacht mit stei-gender Temperaturim Monat März zum
fünf-ten Mal. Am LindenerMarktplatz 1, im GiG-Saaldes Rathauses in
Lindensschöner Mitte treffen sicham Mittwoch, 14. März,um 20.15 Uhr
auf derKleinkunst-WanderbühneKomiker, Clowns,Jongleure, Erzähler,
Lie-dermacher, Tänzer undZauberer, um die Gemüterzu erhitzen.In
Erscheinung treten andiesem Abend auf derMärzbühne: Zwei
Slap-stickakrobaten, die um ei-nen Stuhl bemüht sind,
dieglitzernd-burlesk tanzendeTronicat la Miez (Foto),der liegend
eigenes Lied-gut vortragende Jean Cop-pong Dagmar Braaksma,die
deutschrockig kompo-niert. Und was macht das Zau-ber- und
Improtheater-Wiesel mit ClownSchwupps Stimmvariatio-nen der
besonderen Art?Ohne Zweifel kann Ihnendie Erklärung das
hoch-studierte ost-westdeutscheModerations-Komiker-Duo Erwin
Orlowski &Gertraud Knesebeck ge-ben. Die Beiden sind
kei-nesfalls verlegen, eineAntwort zu parodieren.Vorhang auf für
die komi-schen Volksweisheiten vonWeltbürgerInnen
derMärz-Kunst.
Die Kleinkunst-Wander-bühne freut sich auf ihrenspritzigen Humor
und ihrgesundes Lachen!Keine Anmeldung bezie-hungsweise
Kartenreser-vierung möglich, da keinEintritt verlangt
wird!Selbstverständlich freuenwir uns über eine „Hut-spende“, oder
über dieTeilnahme an der Büh-nenauktion mit begehrtenObjekten des
Kunsthand-werks aus ausgwähltenLindener Geschäften.Anmeldungen von
Kunst-schaffenden nimmt Bernd-Arno Kortstock, mobil:0171 -2 03 44
31, mail:[email protected], entgegen.Nächster Termin von
„Dalacht der Bär …“: Mitt-woch, 11. April, 20.15 Uhrin der Marlene.
Weitere Informationen un-ter unter www.kleine-bu-ehne.com.
Da lacht der Bär …
An der Nieschlagstraße entsteht ein besonderes Projekt:
Interkultureller Stadtteilspielplatz
Unmut bei Anliegern wegen Kita-Neubau an der Posthornstraße:
Bebauungsplan vor zwölf Jahren genehmigt
Auf dieser Fläche an der Posthornstraße soll eine
Kindertagesstätte gebaut werden. Nicht alle Anwohner sinddarüber
erfreut. Foto: Wiesemann
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Lindenspiegel | 03-2012 Seite 6
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www.sudoku-aktuell.de Lösungen Februar 2012
Lösungen Februar 2012
Der Lindenspiegel-BuchtippVorgestellt von MitarbeiterInnen der
Buchhandlung „Decius Linden“, Falkenstraße 10
T. Chevalier: „Zwei bemerkenswerte Frauen“
Viel Zeitkolorit
Umzug bei Hartz IV / ALG II (Teil IV)
Umzug bei ALG II
Wer als Empfänger von Arbeitslosengeld II (ALG II) um-ziehen
muss, oder möchte, ist in der Regel auf die Hilfedes JobCenters
angewiesen. Hier wird leicht verständlicherklärt, was zu beachten
und wie vorzugehen ist.
SGB II § 22 Bedarfe für Unterkunft und Heizung
(8) Sofern Arbeitslosengeld II für den Bedarf für Unterkunftund
Heizung erbracht wird, können auch Schulden über-nommen werden,
soweit dies zur Sicherung der Unter-kunft oder zur Behebung einer
vergleichbaren Notlage ge-rechtfertigt ist. Sie sollen übernommen
werden, wenn diesgerechtfertigt und notwendig ist und sonst
Wohnungslo-sigkeit einzutreten droht. Vermögen nach § 12 Absatz
2Satz 1 Nummer 1 ist vorrangig einzusetzen. Geldleistun-gen sollen
als Darlehen erbracht werden.
(9) Geht bei einem Gericht eine Klage auf Räumung vonWohnraum im
Falle der Kündigung des Mietverhältnissesnach § 543 Absatz 1, 2
Satz 1 Nummer 3 in Verbindungmit § 569 Absatz 3 des Bürgerlichen
Gesetzbuchs ein, teiltdas Gericht dem örtlich zuständigen Träger
nach diesemBuch oder der von diesem beauftragten Stelle zur
Wahr-nehmung der in Absatz 8 bestimmten Aufgaben unverzüg-lich
Folgendes mit:
1. den Tag des Eingangs der Klage,2. die Namen und die
Anschriften der Parteien,3. die Höhe der monatlich zu entrichtenden
Miete,4. die Höhe des geltend gemachten Mietrückstandes undder
geltend gemachten Entschädigung und5. den Termin zur mündlichen
Verhandlung, sofern dieserbereits bestimmt ist.
Außerdem kann der Tag der Rechtshängigkeit mitgeteiltwerden. Die
Übermittlung unterbleibt, wenn die Nichtzah-lung der Miete nach dem
Inhalt der Klageschrift offensicht-lich nicht auf
Zahlungsunfähigkeit der Mieterin oder desMieters beruht.
SGB II § 42a Darlehen
(1) Darlehen werden nur erbracht, wenn ein Bedarf wederdurch
Vermögen nach § 12 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1, 1aund 4 noch auf
andere Weise gedeckt werden kann.Darlehen können an einzelne
Mitglieder von Bedarfsge-meinschaften oder an mehrere gemeinsam
vergeben wer-den. Die Rückzahlungsverpflichtung trifft die
Darlehens-nehmer.
(2) Solange Darlehensnehmer Leistungen zur Sicherungdes
Lebensunterhalts beziehen, werden Rückzahlungsan-sprüche aus
Darlehen ab dem Monat, der auf die Auszah-lung folgt, durch
monatliche Aufrechnung in Höhe von 10Prozent des maßgebenden
Regelbedarfs getilgt. Die Auf-rechnung ist gegenüber den
Darlehensnehmern schriftlichdurch Verwaltungsakt zu erklären. Satz
1 gilt nicht, soweitLeistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts
nach § 24Absatz 5 oder § 27 Absatz 4 erbracht werden
Lindenspiegel Info-Spalte:
Aktuelles zu Hartz IV
Mary Anning undElisabet Philpotfreunden sich miteinan-der an,
weil sie das In-teresse an Fossilien ver-bindet. Nicht nur
diesesungewöhnliche Hobbystellt sie außerhalb derGesellschaft, auch
ihrewillensstarken Charak-tere entsprechen nichtden Konventionen
inEngland zu Beginn des
19. Jahrhunderts. TracyChevaliers Roman (btbVerlag, 9.99 Euro)
istspannend geschrieben,vermittelt viel Zeitkolo-rit und ihre
beidenHauptpersonen sindnicht erfunden, sondernhaben tatsächlich
gelebtund den damaligen For-schungen neue Impulsegegeben.
Inge Schendel
Der neue Sherlock Holmes – heißtes bereits im Untertitel und
wecktdamit hohe Erwartungen. Dr. Watsonberichtet über einen der
größten Fälledes berühmten Detektivs erst in hohemAlter, denn zu
weitreichend undschockierend war diese Verschwörung.Davon ist noch
nichts zu ahnen, als aneinem nebeligen Novembermorgen desJahres
1890 der Galerist Edmund Car-stairs in der Baker Street anklopft,
mitder Bitte um einige Nachforschungen.Und doch sind diese der
Auftakt zu ei-
ner ganzen Reihe von Verwicklungen,die sogar Sherlock Holmes
unter Mord-verdacht ins Gefängnis bringen.Anthony Horowitz wurde
ganz zuRecht von der Sherlock Holmes Gesell-schaft ausgewählt um
diese neue Ge-schichte zu erzählen. Ihm gelingt es so-wohl die
Atmosphäre dieser Zeit einzu-fangen, als auch einen spannenden
Kri-minalfall (Buch: Insel Verlag 19.90 Eu-ro / CD: Goyalit 19.99
Euro) zu er-zählen.
Manuela Banse
Anthony Horowitz: „Das Geheimnis des weißen Bandes“
Der neue Sherlock Holmes
Die CITIPOST GmbHund der EC HannoverIndians geben heute ei-ne
neue Briefmarkenserie her-aus. Zu sehen sind fünf Eis-hockey-Motive
der aktuellenSaison. Mit der zweiten Indi-ans-Serie führt CITIPOST
zu-gleich neue Porto-Stufen undeinen bundesweiten Post-Ver-sand
ein. Die Briefmarken wer-den am heutigen Freitag vordem
Indians-Heimspiel amPferdeturm symbolisch überge-ben.Die Wertstufen
der neuen Brief-marken liegen zwischen 40
Cent und 2,20 Euro. „Mit denneuen Preisen versenden India-ner
Briefe und Postkarten nochgünstiger – und das bundes-weit“, freut
sich Bert Pickert,Leiter Marketing der CITI-POST GmbH, über den
Lei-stungsausbau. „Eine Neuaufla-ge der erfolgreichen
Indians-Motive war da selbstverständ-lich.“ Auch
Indians-Vertriebs-leiter Wulf von Borzyskowskiist begeistert:
„Tolle Motive,guter Service und günstige Por-topreise – da gehören
Rauchzei-chen im Indianerland der Ver-gangenheit an. Wie die
Indians
ist die CITIPOST regional festverwurzelt. Das kommt bei un-seren
Fans gut an.“Die Indians-Marken sind beiden Service Points der
CITI-POST GmbH, im Fanshop so-wie bei Heimspielen der ECHannover
Indians und onlineunter www.citipost.de oderwww.hannover-indians.de
er-hältlich. Ein Postkartenversandmit der CITIPOST kostet künf-tig
nur noch 40 Cent, Standard-briefe können für 50 Cent ver-schickt
werden. Sämtliche Prei-se beinhalten die
gesetzlicheMehrwertsteuer.
Neue Indians-Briefmarken bei CITIPOST:
Rauchzeichen ade
Dass Rentnerinnen durch-schnittlich wenig Geld zurVerfügung
haben, ist bekannt.Aber in welchem Maße trifftdas lesbisch Lebende?
Wieschlagen sich ein Engagementfür die Bewegung, eine Vorliebefür
„Männerberufe“ oder die
schlechte Bezahlung der „typi-schen Frauenberufe“ bei der
Al-terssicherung nieder? Und wiedamit umgehen? Die Historike-rin
Dr. Kirsten Plötz geht diesenFragen am Dienstag, 6. März,ab 19 Uhr
im InternationalerFrauentreff „La Rosa“, Zur
Bettfedernfabrik 1, im Rahmeneiner Veranstaltung mit dem Ti-tel
„Arm und alt?“ nach.
„La Rosa“-Treffpunkt: JedenDienstag ab 16 Uhr im kar-gah-Haus,
Zur Bettfedernfa-brik 1.
„La Rosa“-Vortrag: „Arm und alt?“
Für Dougles Milne (Foto) istein Traum wahrgeworden.Der
Austauschschüler konntefür ein halbes Jahr in die Ju-gendabteilung
der freiwilligen
Feuerwehr Linden eintreten.Am Ende der Dienstzeit konnteDougles
noch eine Bescheini-gung der freiwilligen Feuerwehrausgehändigt
werden. Natürlichbekam er auch noch einen Feu-erwehrhelm mit allen
Unter-schriften von den Jugendlichenund Betreuer. Es war ein
enor-mer Spaß und tolle Erfahrungfür alle Beteiligten, an
diesemProjekt der internationalen Ju-gendarbeit
teilzunehmen.Dougles hat sehr schnell neueFreunde gefunden und war
ab-solut engagiert bei der Sache.Es ist wirklich sehr schade,
dassdie Zeit um ist. Dougles wirduns allen in guter
Erinnerungbleiben. Patrick Lutze
Besuch aus Neuseeland
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Lindenspiegel | 03-2012Seite 7
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Der Lindenspiegel-Tipp des Monats
w w w . l i n d e n - e n t d e c k e n . d e / k a l e n d e
r
Ein ausführlicher Terminkalender mit vielen Veranstaltungs-Tipps
unter
In einer fulminanten Live-Le-sung präsentieren die Ma-cher von
Zombies in Lindenihren neuen Hörspiel-HeldenUwe Matalski. Einen
LindenerSchützenbruder, der die Liebesucht. Uwe M. ist 31 Jahre
altund seit 31 Jahren allein ste-hend, wohnt mit
SchützensittichPucki bei Mutter und sucht denganz großen
Konsalik-Love-Moment. Er ist überzeugterSchützenbruder (Kimme
undKorn Hannover-Linden e.V.)mit Hang zur hormonellenTragödie.
Werdet Zeuge vonUwes kläglichen Versuchen, dierichtige Partnerin zu
finden!Seid dabei, wenn sich das BéiChéz Heinz in eine
traditionelleZeltdisko verwandelt und UweMatalski höchstpersönlich
mitseinen Vereinsbrüdern, derSchützenkönigin und seinerMutter die
Festbank drückt, umgemeinsam aus seinem Vereins-leben zu lesen.
Neben LüttjenLagen, Riesenrad und Schieß-stand performt Stargast
JimmyJailrock (besser bekannt als„der König von Fehmarn“)
Uwes Lieblingssong „Auf derStraße der Sehnsucht“. Sams-tag, 10.
März, Bei Chez Heinz.Beginn 20 Uhr, Eintritt 5 Euro.
Die Märzveranstaltung derReihe „Mississippi liegtmitten in
Linden“ steht imZeichen von Sam „Lightning“Hopkins, der am 15. März
sei-nen 100. Geburtstag begangenhätte. Blues-Experte
LonesomeNighthawk widmet seinen Vor-trag dem frühen Werk
vonLightnin’ Hopkins. Aufnahmender Jahre 1946 - 55, die für
den„schwarzen“ Markt produziertwurden, bevor Hopkins einemweißen
Publikum bekannt wur-
de. Im Filmteil werden u.a. bis-lang nicht gezeigte
Filmaufnah-men des deutschen Dokumen-tarfilmers Dietrich Wawzyn
zusehen sein, der den tiefen SüdenEnde der fünfziger Jahre
berei-ste und Hopkins filmte. Außer-dem zeigen wir den Film
desberühmten Dokumentar-Regis-seurs Les Blank: „The BluesAccording
To Lightnin’ Hop-kins“. Freitag, 9. März, 20 Uhr,Gaststätte „Zum
Stern“, We-berstraße 28.
Ein Frühlingskonzert mitDuo „glass & strings“ pä-sentiert am
Mittwoch, 21. März,19 Uhr, das Klinikum Siloah,Roesebeckstraße 15.
Der Reizdieses ungewöhnlichen Konzer-tabends: der bezaubernd
klareKlang von 37 handgefertigtenKristallgläsern im Zusammen-spiel
mit dem „sonnig-südländi-schen“ Charakter der Gitarre.Duo „glass
& strings“, das sindSusanne Würmell an der Kri-stallglasharfe
und Thomas Köl-ling an der Gitarre. Ihr Pro-gramm „tango de
cristal“ ist
von der Liebe zum Tango undzur lateinamerikanischen
Musikgeprägt. Wir hören Klassikerdes Tango Argentino von
Piaz-zolla, Gardel, Canaro, sowie Ei-genkompositionen und Stückeaus
der Welt des Bossa Novaund der lateinamerikanischenFolklore.
Eintritt frei – Spendenerbeten.
Zum Abschluss der Ausstel-lung „Chimaira“ in der Ga-leria Lunar
geben Stefan Heu-er und der hannoversche Autorund
Literaturveranstalter Hen-ning Chadde in ihrer gemein-samen
Leseshow „Doppelherz2.0“ einen nachhaltig tiefenEinblick in ihre
literarischenSchaffensuniversen. Von staub-trocken pointiert bis
nachhaltighintersinnig und schwer lyrischnehmen Heuer und Chadde
keinBlatt vor den Mund und legenpassgenau ihre Finger in
diedrängenden Wunden zwi-schenmenschlicher Befindlich-keiten,
alltäglicher Kuriosa undunwahrscheinlicher Alltäglich-keiten.
Freitag, 2. März, 20 Uhr.
u l t u r kompaktK
Deutschsprachiger Indie-Gi-tarren-Rock, verstörendliebevoll
inszenierte Kurzge-schichten, ein schreibenderScheibenwischermann
und Poe-try Slam-Meister, gepaart mitbeeindruckend
vielschichtigerUrban-Comic-Art – der Kultur-kiosk eröffnet
erlebnisstark undgewohnt doppelbödig Hanno-vers kulturelle
Kiosk-Saison2012. In der Warenannahme be-grüßt das langeleine-Team
dieDortmunder Indie-Rock-Gitar-reros blomqist, den amtierenden
niedersächsisch-bremischenPoetry Slam-Meister Sven Ka-min und
den Kurzgeschichten-Derwisch und „Weltenmamp-fer“ Daniel Terek. Für
diekünstlerische Umrahmung sorgteine beeindruckend ausdrucks-starke
Urban-Comic- und Gra-fik-Werkschau der hannover-schen Illustratorin
und Künstle-rin Emmanuelle Tanaïs Aupest(Foto). Der Kulturkiosk,
30. März2012, 20 Uhr, KulturzentrumFaust / Warenannahme.
Vier auf einen Streich
Ran an den Computer!Mehr und mehr wird das Internet Teil unseres
gesell-schaftlichen Lebens. Doch daran teilzuhaben, online
einzu-kaufen, Reisen zu buchen oder Überweisungen zu tätigen,kann
und darf kein Sonderrecht der jüngeren Generationensein. Deshalb
sind Schulungen und der Erwerb von Me-dienkompetenz für Seniorinnen
und Senioren so wichtig.Die Berufsbildende Schule Metalltechnik
Elektrotechnik(bbs|me) und die Schüler, die ihre Ausbildung zum
staatlichgeprüften Informationstechnischen Assistenten
absolvie-ren, unterstützt deshalb dieses Projekt und bietet wie
inden Vorjahren wieder einen PC-Schnupperkurs für die
„Sil-ver-Surfer“ an. „Das Projekt kann nicht nur den Seniorenden
Zugang zu neuen Medien erleichtern, sondern ermög-licht den Kindern
und Jugendlichen einmal in die Lehrerrol-le zu schlüpfen und zu
lernen, was es heißt, sich mit vielGeduld und hoher Flexibilität
auf das Lerntempo und dieVorkenntnisse ihres „Schützlings“
einzustellen“, erklärtHarald Einecke, Geschäftsführer des Vereins
n-21. Diesesvon „Wege ins Netz“ ausgezeichnete Projekt wird durch
dienieder-sächsischen Sparkassen aus Mitteln der
LotterieSparen+Gewinnen gefördert. Die bbs|me öffnet am 14.März
zwischen 8:30 Uhr und 13:00 Uhr die Türen ihresPC-Raumes und lädt
interessierte „Senioren (60+)“ ohneVorkenntnisse am PC zu einem
kostenfreien „Schnupper-kurs“ ein. Ein weiterer Kurs ist für den
21. März zwischen8:30 Uhr und 13:00 Uhr geplant. Wer teilnehmen
möchte,kann sich unter Telefon 2 60 99 - 100 oder - 101
anmelden.
Fortbildung für PädagogenDer Naturpark Steinhuder Meer bietet im
April wieder einSeminar für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher
an.Das Thema lautet in diesem Jahr „LandArt - eine wichtigeMethode
für die Umweltbildung“. Eine persönliche Bezie-hung zur Natur ist
die Grundlage, auf der umweltbewußtesHandeln wachsen kann. Landart
ermöglicht Kindern, Ju-gendlichen und Erwachsenen intensive
Naturerlebnisse.Unter Leitung von Referentin Elke Bohn suchen und
sam-meln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sand, Erde,Steine,
Stöcke, Blätter und Blüten, aus denen unter freiemHimmel Kunstwerke
auf Zeit entstehen. Das Seminar be-ginnt am 23. April um 9 Uhr und
endet um 13 Uhr. Treff-punkt ist das Naturpark-Infozentrum im
Scheunenviertel inWunstorf-Steinhude. Die Teilnahme kostet 35 Euro
proPerson. Anmeldungen sind ab sofort möglich unter Telefon(0 50
33) 93 91 34.
KSD Linden-Limmer zieht ins IhmezentrumWährend der
Umbaumaßnahmen am Lindener Rathauswird die Dienststelle des
Kommunalen Sozialdienstes(KSD) Linden-Limmer bis voraussichtlich
Frühjahr 2013 indas Ihmezentrum, Ihmeplatz 6, verlegt. Der KSD
istwährend des Umzugs am Mittwoch (14. März) und Don-nerstag (15.
März) für BürgerInnen telefonisch nicht zu er-reichen. Am Freitag
(16.März) werden telefonische Anfra-gen wieder entgegengenommen.
Die erste Sprechstundeam neuen Standort ist am Montag (19. März)
von 9 bis 11Uhr. Zur Dienststelle gelangt man über den Zugang
Blu-menauer Straße (Höhe Bushaltestelle 100/ Am Küchengar-ten). Im
Gebäude Richtung Fachbereich Jugend und Fami-lie und mit dem
Fahrstuhl auf die „Ebene +2“. Ab dort istder weitere Weg
ausgeschildert. Der KSD hat für die Tagedes Umzugs einen Notdienst
eingerichtet, der unter Tele-fon 1 68 - 4 52 51 montags bis
freitags von 8 bis 16 Uhr zuerreichen ist.
Regionale Kulturförderung – Frist verlängertDie Region Hannover
hat die Frist für die Beantragung vonFördermitteln für Projekte zur
Sprach- und Lesekompe-tenzförderung von Kindern und Jugendlichen im
Regions-gebiet bis zum 31. Mai 2012 verlängert. Anträge können
absofort beim Team Kultur gestellt werden. Gefördert
werdeninsbesondere solche Projekte, deren Ziel es ist,
jungenMenschen auf ansprechende und innovative Weise denZugang zur
deutschen Sprache zu erleichtern und ihnenmehr Sicherheit beim
Lesen, Verstehen und Sprechendeutscher Texte zu verschaffen. Die
Projekte dürfen beiAntragstellung noch nicht angelaufen sein. Der
Antragstel-ler muss seinen Sitz in der Region Hannover haben.
An-tragsberechtigt sind gemeinnützig anerkannte Vereine undfreie
Initiativen, die keine weitere finanzielle Unterstützungdurch das
Ministerium für Wissenschaft und Kultur oder dieRegion Hannover
erhalten. Die Region Hannover unter-stützt Projekte grundsätzlich
nur zu maximal 50 Prozentder Gesamtkosten. Die allgemeinen
Förderrichtlinien sowiedas Antragsformular mit Kosten- und
Finanzierungsplansind unter www.kulturfoerderung-region-hannover.de
abruf-bar. Weitere Informationen unter der Rufnummer 0511 /616 - 2
37 20.
Kensal Rise / LondonWohin im März?
Unter dem Motto„Der gewonneneund verlorene Tag“entstand am 29.
Fe-
bruar 2008, einem Schalt-Tag,ein globales Kunstprojekt.Dafür
hatte die türkisch-deut-sche Künstlerin Yasemin Yilmaz12
KünstlerInnen aus sechsKontinenten um einen künstle-rischen Beitrag
gebeten. „Globalisierung – Verbindun-gen – Zeit“ beleuchtet die
zeitli-che Besonderheit dieses Tagesaus unterschiedlichen
kulturel-len und gesellschaftlichenBlickwinkeln. Ausgehend von
aktuellen Ta-geszeitungen, die am 29. Febru-ar in den verschiedenen
Län-dern erschienen, wurden in den„Ein-Tages-Werken“ persönli-che
Erlebnisse, politische undgesellschaftliche Tagesgescheh-nisse
sowie der Einfluss der je-weiligen Umgebung festgehal-ten. Die
konzeptuellen Vorga-ben von Yilmaz waren: das Le-sen der aktuellen
Tageszeitung,das Datum derselben in die Ar-beit zu integrieren,
ihre Umge-bung beziehungsweise ihr Landnicht zu verlassen sowie
dasWerk innerhalb von 24 Stundenbis zum Tagesende zu vollen-den.
Die Künstler und ihr Werkbilden so in minimalster Artund Weise die
Parallelität glo-
Sechs Kontinente – zwölf Künstler:
Globale Kunstaktion
baler Ereignisse und ihre künst-lerische Reflexion vor Ort
ab.Sie eröffnen dem Betrachter ei-ne Momentaufnahme aus
derOrbit-Perspektive auf die heuti-ge Welt. Seit 2009 befindet
sichdas Gesamtkunstwerk auf Welt-tournee und war in den
Teilneh-merländern Marokko, Namibia,Rumänien, Indien,
Argentinien,Bolivien sowie in den USA zu
sehen. Seit dem 29. Februar2012 wird das Projekt erstmalsin
Deutschland gezeigt. Präsen-tiert werden das Gesamtkunst-werk mit
12 Originalwerkenund künstlerischen Statements,eine
Fotodokumentation derWerke und ihres Entstehungs-prozesses sowie
Fotoporträtsder Künstlerinnen und Künstler.Zusätzlich gibt es
Hinter-
grundinformationen wie die je-weiligen originalen
Tageszei-tungen, Künstler-Interviewsund einen Shortcut des Tagesvon
Earth TV. Kunsthalle FAUST 29. Februarbis 18. März.
Öffnungszeiten:Donnerstag bis Freitag 16 bis20 Uhr, Samstag und
Sonntag14 bis 18 Uhr. Eintritt 3, er-mäßigt 2 Euro.
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Letztens …
Von Hans-Jörg Hennecke
Natürlich muss es auch mal regnen.Die Landwirtschaft braucht
denRegen, die Straßenbäume könnenohne ihn nicht leben und Staub
bindet erauch. Also ist Regen eine nützliche Sache,rein objektiv
betrachtet. Subjektiv siehtdas ganz anders aus. Als Lindemannjüngst
seine persönliche Butjerroute durchLinden ablief, machte er
planmäßig aufeinem der drehbaren Holzsessel amKüchengarten Rast.
Obwohl Lindemannihn nicht angeschaut hatte, verdüstertesich der
Himmel im Eiltempo. Grau-schwarzes Gewaber bedeckte Linden undder
Wind trieb damit ein wollüstigesSpiel. Die Menschen wurden
zusehendsschneller, an der Gaststätte „Linden Jour-nal“ bildete
sich ein Stau und Lindemannverfluchte den Tag, an dem die
Fußgän-gerbrücke abgerissen wurde. In zweiterLinie war sie immerhin
auch ein taugli-cher Regenschutz. Tragbaren personenge-bundenen
Regenschutz hatte Lindemannnicht bei sich und als die ersten
fettenTropfen fielen, wusste er, dass man dieseSituation nicht
ignorieren durfte. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen:Lindemann
besuchte eine literarische Le-sung. Den lesenden Autor kannte er
nicht.
Linden im Regen Mein analoges LebenLindemann & Stroganow
erklären die Welt
Es lag am Regen und es lag am zufälligenStandort Lindemanns. Da
ist das Theater amKüchengarten beheimatet. Also rein insTAK. Der
Autor las Texte, die Lindemanngefielen. Es ging um die alltäglichen
Proble-me im menschlichen Leben. Ärger mit Vor-gesetzten, Nachbarn
und der Verkehrspoli-zei. So entspann sich bei einer
Verkehrskontrolleein grandioser Dialog.Polizist: Bitte Ihren
Führerschein und denKraftfahrzeugschein.Fahrer: Ich habe gar keinen
Führerschein.Frau (auf Beifahrersitz): Glauben Sie ihmkein Wort,
der ist total betrunken.Sohn (Rückbank links): Und bekifft.
Meinenletzten Joint hat er …Oma (Rückbank rechts): Ich habe es
gewus-st: Mit einem geklauten Auto kommt mannicht weit.Lindemann
dachte, dass im Text viel Le-bensweisheit steckte. Wenn es dich
trifft,trifft es dich ganz und mit voller Wucht. Dieengste
Verwandtschaft reißt dich rein, nurweil eine Uniform
auftaucht.Rechtzeitig zum Programmende hatte es auf-gehört zu
regnen. Lindemann ging an der
Limmerstraße schmunzelnd auf einen Uni-formierten zu. „Ich habe
gar keinen Führer-schein, lieber Polizist“, raunte er dem zu.„Und
deshalb gehen Sie bei roter Ampel?“Der Mann zog einen
Quittungsblock aus derTasche. „Das wird Ihnen zehn Eurowert sein?“
Zähneknir-schend zahlte Linde-mann. Zum Abschiedzischte er: „Ich
habedoch einen Führer-schein.“ Der Uni-formierte nickte.„Und ich
bin gar keinPolizist, bin von derHeilsarmee. Danke fürdie Spende.“
Zehn EuroLehrgeld für eine wich-tige Erkenntnis: DieWirklichkeit
istdoch immer far-biger, als jedeErfindung.
ImpressumLindenspiegel • Die Lindener Stadtteilzeitungargus
print media Ltd, Hrsg., LondonRedaktion: Deisterstraße 61, 30 449
HannoverAnzeigenverkauf: Tel. 05 11 / 1 23 41 16 • Fax / 8 98 88
77Redaktion: Tel. 05 11 / 1 23 15 31Redaktion: H.-E. Wiesemann
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Verlag (UG), Hannover / Londonverteilte Auflage: 14.000 Exemplare
in Linden & LimmerMegaDruck.de GmbH, Ndl. Westerstede16.
Jahrgang
a r g u s print media Ltd ®
®
ISSN 1866-7562
Von Kersten Flenter
Es regnet, jemand geht den Kötnerholzweg hinunter und wirdnass.
An einem uns wohlbekannten Kiosk steht ein andererMensch und trinkt
Bier. Er könnte natürlich auch etwas an-deres trinken. Aber der
Mensch bin ich selbst, und der, der jetzthinzukommt, ist Bülent
Mittelschmidt.
Mittelschmidt erzählt, er habe geradeeiner Tagung beigewohnt
und
ein interessantes Referatgehört. Ein Medienpädagoge
klärte Mittelschmidt unddie anderen Teilnehmer dar-über auf,
dass Atome undBits immer mehr ver-schmelzen. „Die wirklicheWelt und
die virtuelle ver-mischen sich, und heraus
kommt dann so was wie Da-niela Katzenberger oder so. Und‚Tote
Briefkästen’ sind heutzu-tage nicht mehr irgendwelche
konspirativen Verstecke inhohlen Eichen, sondernUSB-Sticks, die
in Mauerneinzementiert werden. Dakann man dann sein Note-book
anschließen und Da-ten tauschen.“ „Das ist ja
echt knorke, Mittel-schmidt“, staunt Stro-
ganow und riecht aneiner Mohrrübe. Ich habe heute mit Ina
geschla-fen und einen Teller Rote Lin-sen-Suppe gegessen, und
jetztspüre ich gerade essentielleKörperfunktionen. Aber auchich
habe ein aktuelles Erlebniszum Thema beizusteuern. Letz-tens gingen
Ina und ich anAchims Antiquariat vorbei.Zwei Typen Ende zwanzig
stan-den davor und starrten in dieAuslage mit Büchern, bis
einerschließlich sagte: ‚Es gibt Leu-te, die lesen gern von
Papier.’„Ah, genau, das ist auch so’nPunkt“, erklärt
Mittelschmidt,„da gibt es jetzt auch so elek-
tronische Kugelschreiber, mit denen schreibt man auf sein
Displayund ne Software wandelt das gleich in Text um.“ „Aber wenn
ichmit meinem analogen Kugelschreiber auf Papier schreibe, muss
dasnicht erst in Text umgewandelt werden, sondern ist gleich
einer“,wundere ich mich. „Du verstehst das nicht. Du mit deinem
Papier-fetischismus legst haufen- und kilometerweise Akten an, die
nichtnur Platz wegnehmen, sondern schwer zu durchsuchen sind.
Wenndu stattdessen eine Datei anlegst, kannst du das was du suchst,
vielleichter wiederfinden.“ „Bullenkot“, sagt Stroganow, „diese
ganzeArchivierwut geht mir eh auf’s Gemächt. Seit der Erfindung
vonDigitalkameras und Fotohandys bannt jeder jede Minute seines
Le-bens in irgendeine Datei und freut sich, dass die gar keinen
Platzwegnimmt. Nur dass wir bei der ganzen Sammelei keine Zeit
mehrhaben, unsere Fotos jemals wieder anzusehen. Und wenn wir es
tä-ten, würden wir feststellen, wie erbärmlich und ereignislos
unserLeben tatsächlich ist. Was nützt es mir denn, wenn meine
Archiveganz leicht zu durchsuchen sind, wenn ich keine Zeit und
keinenGrund habe, nach etwas zu suchen?“„Genau, ganz ohne Akten
geht’s nicht“, behaupte ich jetzt, „undaußerdem machen papierne
Akten viel mehr Spaß.“„Finde ich auch“, überlegt Stroganow. „Nimm
den Wulff. Der istletztendlich über ganz normale, analoge
Papierakten gestolpert.Was für ein Spaß!“Von Zeit zu Zeit kommt man
an einen Punkt zurück, wo man sichkindliche Fragen stellt, wie zum
Beispiel: „Was soll das eigent-lich?“ Mir jedenfalls fällt gerade
die Linsensuppe von heute Mittagein. Die Antwort, mein Freund,
bläst ganz allein im Wind.
Zwei Lindener er-klären die Welt – dieskurrilen Geschichten
der
beiden Lindener Origina-
le Lindemann (Hans-
Jörg Hennecke) und
Stroganow (Kersten
Flenter) gibts als Video
Monat für Monat auch im
Internet zu sehen – unter
www.lindenspiegel.eu.
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