Martina Bomm / Katrin Griebling Leseprobe Meisterausbildung Metallbau Vorbereitung auf die Meisterprüfung Teil I: Kalkulation Teil II: Auftragsabwicklung mit der Branchensoftware TaxMetall
Martina Bomm / Katrin Griebling
Leseprobe
Meisterausbildung
Metallbau
Vorbereitung auf die Meisterprüfung
Teil I: Kalkulation
Teil II: Auftragsabwicklung
mit der Branchensoftware TaxMetall
© VECTOTAX SOFTWARE GMBH · Mai 2018 Ausgabe zum Selbststudium
2
Ein praxisorientierter Leitfaden
am Beispiel der Rhein-Mosel Metallbau GmbH
Lehrerausgabe / Ausgabe zum Eigenstudium
Der vorliegende Kalkulationsleitfaden bezieht sich auf das ERP- / PPS-System TaxMetall der Vectotax Software
GmbH
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Einwilligung des Herausgebers in irgendeiner Form (z.B.
Fotokopie oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder
unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Der Herausgeber hat alle Sorgfalt walten lassen, um vollständige und korrekte Inhalte, Daten und
Kalkulationsgrößen zu publizieren und übernimmt keinerlei Haftung für die Nutzung dieser Informationen.
Die Nennung von Produktdaten und -firmen dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keinen
Missbrauch dar.
1. Auflage
Koblenz, Oktober 2018
© Vectotax Software GmbH, 56070 Koblenz
Fon: 0261 394513-00
Fax: 0261 296717-10
www.vectotax.de
3
Inhalt Leseprobe
Vorwort ............................................................................................................................... 4
1. Die Macht der Zahlen .......................................................................................................... 5
Die Ermittlung des richtigen Angebotspreises – Preispolitik .............................................. 6
Eigene Kostenkalkulation .................................................................................................... 6
1. Strategische Positionierung / Markt ................................................................................... 7
2. Mitbewerber / Wettbewerb ............................................................................................... 7
6. Auftragsbearbeitung, Zeichnungsverwaltung und Kalkulation mit TaxMetall ...................... 8
Struktur und Aufbau von TaxMetall PE ............................................................................... 8
Prozesse in der Auftragsabwicklung / Kalkulation mit TaxMetall ...................................... 9
2. Kalkulation in TaxMetall – Komponenten ......................................................................... 11
Lohngruppen ..................................................................................................................... 11
PPS-Kostenstellen in TaxMetall einrichten / Maschinenkosten ermitteln ....................... 12
3. Stammdaten / Arbeitspläne .............................................................................................. 13
4. Arbeitsplandaten: Erstellung eines Arbeitsplans Werkbankuntergestell ......................... 15
Artikelstamm - Stücklisten ................................................................................................ 16
Die Artikelanlage ............................................................................................................... 17
Umsetzung der Prozesse in TaxMetall .............................................................................. 20
Auftragsabwicklung mit TaxMetall ................................................................................... 20
Fallbeispiel / Aufgabe: Auftragsabwicklung und Kalkulation:........................................... 21
Teil 1: Vorbereitungen in TaxMetall: ................................................................................ 23
Überprüfung und Anlage des Materials ............................................................................ 23
Teil2: Auftragserteilung ..................................................................................................... 27
Übergabe des Angebots in eine Auftragsbestätigung ...................................................... 27
Übernahme des Artikels inklusive Kalkulation in den Stamm .......................................... 28
Ausdruck Auftragsbegleitschein für Werkstatt ................................................................. 30
Nachkalkulation: Soll / Ist Vergleich .................................................................................. 32
Teil 3: Lieferung: ................................................................................................................ 34
Teil 4: Fakturierung: .......................................................................................................... 35
Teil 5: Historyboard ........................................................................................................... 36
Teil 6: Zahlungseingang ..................................................................................................... 37
Teil 9: Terminübersicht und weitere Auswertungen ........................................................ 38
4
Vorwort Leseprobe
Das Meisterprüfungswesen im Handwerk hat vor Längerem einen Wandel erlebt. So spielt
heute die IT und EDV eine größere Rolle als früher. Natürlich steht das Handwerk immer
noch an erster Stelle, doch auch vor dem Handwerk machen die Globalisierung und das
Internet nicht halt. So haben heute betriebswirtschaftliche Fähigkeiten wie Planen und
Kalkulieren einen höheren Stellenwert als früher.
TaxMetall unterstützt Sie wirkungsvoll hierbei. Eine saubere Kalkulation und ein optisch
aufbereitetes Angebot sind wichtige Schritte auf dem Weg zum Erfolg. Wie Sie sauber,
schnell und effektiv kalkulieren, erfahren Sie in diesem Kalkulationsleitfaden.
Diese Leseprobe greift stichpunktartig einige Kapitel aus dem Kalkulationsleitfaden auf,
damit Sie sich einen Eindruck von Unterlagen und einen Einblick in TaxMetall erhalten
können.
Der Kalkulationsleitfaden trägt nicht nur dazu bei, die Themen Auftragsabwicklung und
Kalkulation zu verstehen, sondern Sie lernen gleichzeitig die Bedienung und Nutzung eines
ERP-Systems. ERP-Systeme sind aus der kaufmännischen Welt der Unternehmen nicht mehr
wegzudenken, denn Sie unterstützen bei allen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen.
Für Verbesserungsvorschläge und Ideen sind wir stets offen. Wir freuen uns über alle
Anregungen und Hinweise, die zukünftigen Programmbenutzern Zugutekommen werden.
Der Schulversion von TaxMetall – der PE-Version liegt ein Weiterbildungskonzept zugrunde.
Anhand einer Musterfirma, in der der Kursteilnehmer als Meister angestellt ist, können die
Grundlagen der EDV-gestützten Auftragsabwicklung erlernt werden. So wird das theoretisch
Gelernte in einen konkreten Situationsbezug übertragen. Fachtheorie und
handlungssystematische Unterrichtsphasen lösen sich ab; das heißt neue Fachinhalte
werden theoretisch gelernt und dann in komplexe Geschäftsprozesse umgesetzt.
Musterdaten sind in der Schulversion bereits erfasst, so ist es einfacher, sich einzuarbeiten
und es erspart zeitintensive Tipparbeit.
Da die Digitalisierung einen immer höheren Stellenwert einnimmt, umfasst unser
Gesamtkonzept auch ein Helpcenter mit Mediathek mit Videos und Schnelleinstiegen, die
beim eigenverantwortlichen Lernen unterstützen und den Teilnehmern ermöglichen auch
ortsunabhängig zu lernen.
Martina Bomm
Koordination und Konzeptentwicklung
Vectotax GmbH
5
1. Die Macht der Zahlen: Der Stellenwert der Kalkulation im
Unternehmensgesamtkonzept
Tatsächlich ist es auch heute teilweise im Handwerk noch so, dass Handwerksunternehmen
erst mit Blick in die Steuerbilanz einen Einblick in das Ergebnis des abgelaufenen
Geschäftsjahres erhalten. Dann kann es schnell passieren, dass der ausgewiesene Gewinn
nicht ausreicht, um die Kosten zu decken. Um diese Situation zu vermeiden, ist eine effektive
Kalkulation im Betrieb absolut notwendig. Denn erst wenn ein Unternehmen alle Kosten
deckt, kann es gewinnbringend arbeiten.
Im Metallhandwerk ist häufig Einzelfertigung oder Kleinserienfertigung anzutreffen.
Eventuell werden Variationen eines Auftrags nochmals gefertigt, aber häufig im
Kundenauftrag. Gerade dann ist es wichtig zu wissen, welchen Nutzen der einzelne Auftrag
für das Gesamtergebnis gebracht hat. Darum sollte man dem jeweiligen Auftrag die Kosten
zuordnen, die er verursacht hat.
Daneben muss die Kostenentwicklung im ganzen Unternehmen geplant, überwacht und
gesteuert werden. Dies entscheidet letztendlich über den Erfolg eines Unternehmens.
Durch die Kalkulation kann ein Unternehmer erkennen, wie hoch die Produktionskosten
insgesamt sind, wie hoch die Produktionskosten für einen Auftrag sind, der Unternehmer
kann die Stückkosten einer Ware, Dienstleistung oder eines Halbfabrikates ermitteln und er
kann so realistische Verkaufspreise ermitteln.
Der richtig kalkulierte Preis ist für ein Unternehmen von großer Bedeutung, denn zum einen
ist davon abhängig, ob ein Kunde einen Auftrag erteilen wird, und wenn er dies tut, ob das
Unternehmen vom erzielten Umsatz einen Gewinn erzielt.
Dadurch, dass der Unternehmer bei der Preisfestlegung, die mit dem Auftrag entstehenden
Kosten ermittelt, hat er eine realistische Grundlage für den Preis. Nur derjenige, der die
Kosten seines Betriebes kennt, ist in der Lage, diese Kostenermittlung vorzunehmen. Der
Preis, der sich dann am Markt durchsetzen lässt, zeigt dem Unternehmer dann, ob und in
welcher Höhe ein Gewinn entstanden ist. Die Preisuntergrenze muss dort liegen, wo der
Preis gerade noch die Kosten deckt. Wird diese Grenze unterschritten, arbeitet der Betrieb
mit Verlust.
6
Die Ermittlung des richtigen Angebotspreises – Preispolitik
Die Ermittlung des richtigen Preises entscheidet über Erfolg und Misserfolg eines Produktes
oder einer Dienstleistung. Sie gehört zu den Aufgaben des Unternehmers, denn der Preis
eines Produktes bestimmt einerseits die Marktchancen des Unternehmens, den Gewinn des
Unternehmens andererseits. Neben Produktpolitik, Distribution und Kommunikationspolitik
gehört die Preispolitik zu den Marketinginstrumenten. Sie ist ein wichtiges Instrument im
Marketingmix. Zur Preispolitik gehören alle Entscheidungen des Unternehmers, die sich auf
die Preisgestaltung des Endproduktes auswirken. In erster Linie geht es darum, den
optimalen Preis zu finden. Die Preisgestaltung ist kein starrer, sondern ein flexibler Prozess,
der immer neben den eigenen Kosten den Markt und die Mitbewerber berücksichtigen
muss.
Folgende Kriterien spielen bei der Preisgestaltung eine Rolle:
Eigene Kostenkalkulation / Selbstkosten
Markt = Angebot und Nachfrage / strategische Positionierung
Wettbewerb – Preise der Konkurrenz
Eigene Kostenkalkulation
Die Basis für die Preisbildung bildet der Preis, bei dem man seine Selbstkosten deckt.
Berücksichtigt werden dabei mindestens die variablen Kosten für das Produkt wie
Materialkosten, Löhne und Maschinenkosten. Der Deckungsbeitrag ist dann gleich null und
damit ist die kurzfristige Preisuntergrenze erreicht. Die langfristige Preisuntergrenze
Preis
Selbstkosten
Markt und Positionierung
Wettbewerb
7
entspricht dem Preis, bei dem neben den variablen Kosten auch die Fixkosten für
Abschreibungen, Miete etc. durch den Preis gedeckt werden. An diesem Punkt, an dem die
Gesamtkosten gedeckt werden, ist die Gewinnschwelle erreicht. Dieser Preis wird durch die
Vorkalkulation ermittelt und in der Nachkalkulation den tatsächlichen Kosten
gegenübergestellt. Die Kostenkalkulation in TaxMetall liefert genaue Ergebnisse der zu
veranschlagenden und tatsächlichen Kosten.
Ein Angebot unterhalb der kurzfristigen Preisuntergrenze macht betriebswirtschaftlich nur
im Rahmen einer taktischen Preispolitik Sinn, um beispielsweise Signalwirkung zu erzeugen
oder neue Produkte einzuführen.
Strategische Positionierung / Markt
Neben den angefallenen Kosten spielen auch andere Überlegungen eine Rolle. Zum einen
sind dies der übliche Marktpreis bzw. das Preisniveau, das sich aus Angebot und Nachfrage
ergibt, zum anderen auch die strategische Positionierung des Unternehmens im Markt.
Bevor ein Unternehmer mit der Preiskalkulation beginnt, sollte er sich informieren, wo der
Marktpreis liegt. Der Marktpreis ist die Preisobergrenze, die Kunden maximal bereit sind, für
einen Artikel zu bezahlen.
Innerhalb des Marktes platziert ein Unternehmen sich und seine Produkte strategisch. Bei
der Hochpreisstrategie liegt der Preis in einem hohen Preisniveau, wie der Name vermuten
lässt. Durchsetzen lässt dieses sich beispielsweise durch hohe Qualität des Produktes oder
der angebotenen Dienstleistungen. Bei der Niedrigpreisstrategie wird der Preis in einem
niedrigen Niveau angesetzt. Voraussetzung dafür sind niedrige Kosten, möglichst niedriger
als der Wettbewerb. So wird auch dann noch Gewinn erwirtschaftet, wenn andere
Unternehmen in der Verlustzone sind.
Mitbewerber / Wettbewerb
Marktforschung ist auch für die Preisgestaltung wichtig. Die Preise und die Preisentwicklung
der Konkurrenz spielt bei der Festlegung des eigenen Preises eine wichtige Rolle. Dabei ist zu
beachten, wie viele Mitbewerber es gibt und wie man die Qualität und Liefertreue der
Konkurrenz bewertet. Ist der eigene Preis deutlich höher als der Wettbewerb, wird sich dies
i.d.R. in der Nachfrage ausdrücken. Ist der eigene Preis deutlich niedriger angesetzt, kann
durch eine Anpassung die Gewinnmarge entsprechend erhöht werden.
8
6. Auftragsbearbeitung, Zeichnungsverwaltung und Kalkulation mit
TaxMetall
Struktur und Aufbau von TaxMetall PE
TaxMetall ERP Basis ERP
Firmendaten Stammdaten Auftragsabwicklung
Mandantenstamm
Kunden
Artikelstamm
Stücklisten
Textbausteine
Angebot
Auftrag
Lieferschein
Rechnung
Personalstamm
Kostenstellen
Tätigkeiten
Firmentabellen
TaxMetall ERP System
Optionen
Bestellwesen Lager / Service Produktion
Systemverwaltung
Zusatzmodule
Firmendaten Stammdaten
Auftragsabwicklung
9
TaxMetall ist ein ERP-System, das branchenspezifische Besonderheiten berücksichtigt.
TaxMetall arbeitet mit einer relationalen Datenbank. Eine relationale Datenbank ist eine
Sammlung von Tabellen, in denen einzelne Datensätze abgespeichert sind. Zwischen den
Tabellen können Verbindungen hergestellt werden. So können beispielsweise die
Kundenstammdaten, die aus Kundennummer und den Adressdaten des Kunden bestehen in
einem Beleg, z.B. einem Angebot, kombiniert werden mit Zahlungskonditionen, die
wiederum in einer Tabelle abgespeichert sind. Durch dieses Prinzip werden sogenannte
Redundanzen (= mehrfache Speicherung gleicher Daten) und Inkonsistenzen (=Probleme bei
der Aktualisierung mehrfach gespeicherter Datensätze) vermieden.
Prozesse in der Auftragsabwicklung / Kalkulation mit TaxMetall
Bevor man eine Software für die Kalkulation verwenden kann, müssen die Firmen- und
Stammdaten eingerichtet werden. Dazu gehören zunächst
Mandantenstamm
Personalstamm
Firmentabellen
Kostenstellen
Tätigkeiten
Damit schafft man eine solide Basis für die Kalkulation. Auf Grundlage der Kostenstellen,
Tätigkeiten und Lohngruppen können Arbeitspläne aufgebaut und so die Fertigungskosten
ermittelt werden.
Aufbau von Arbeitsplänen
Über den Artikelstamm können Endprodukte, Materialien und Normteile erfasst und
Stücklisten aufgebaut werden. Hier werden alle Artikel So können die Materialkosten
ermittelt werden. Die Kalkulation des Endproduktes kann entweder im Artikelstamm oder
direkt im Angebot erfolgen.
Aufbau Artikelstamm
Die Kundenstammdaten werden im Wesentlichen von Vertrieb, der Buchhaltung und der
Auftragsabwicklung benötigt. In allen Bereichen wird nach denselben Kriterien gearbeitet,
die Kundenstammdaten dienen dem Vertrieb für weitere Verkaufsaktivitäten und
Marketingaktionen, der Auftragsbearbeitung und Buchhaltung für die Bearbeitung der
Auftragsbelegkette bis zum Zahlungseingang.
Aufbau Kundenstamm
10
Die Lieferantendaten benötigt der Einkauf für die Beschaffung benötigter Materialien und
Kaufteile. So kann er Bestellanfragen an mehrere Lieferanten stellen oder direkt eine
Bestellung bei einem Lieferanten auslösen.
Aufbau Lieferantenstamm
Die Kalkulation des Endproduktes erfolgt entweder
im Artikelstamm
oder
Durch Erstellung eines Angebots
Kalkulation des Endproduktes im Angebot oder im Auftrag
Die Auftragsbelegkette umfasst die folgenden Belege:
Von der Kundenanfrage zu
Angebot
Auftrag
Lieferschein
Rechnung
11
2. Kalkulation in TaxMetall – Komponenten
Um die Gesamtkosten für
die Eigenfertigung zu
ermitteln muss man diese
Komponenten
berücksichtigen.
Denn es ist bei der
Ermittlung der Selbstkosten
nicht gleichgültig, ob für die
Herstellung Maschinen
verwendet werden oder ob
nur reine Handarbeit
notwendig ist. Fallen
Fremdarbeiten an, müssen
auch diese berücksichtigt
werden. Und wenn Material
bestellt und verarbeitet
wird, fallen auch dafür
Kosten an.
In TaxMetall ergeben die im Arbeitsplan erfassten Lohn- und Maschinenkosten zusammen
mit den Materialkosten und eventuell anfallenden Fremdarbeiten die direkt anfallenden
Kosten. Zusammen mit den Gemeinkostenzuschlägen und dem Gewinnzuschlag ergeben sich
die Gesamtkosten.
Lohngruppen
Zur Ermittlung der anfallenden Lohnkosten, müssen diese im Arbeitsplan erfasst und dem
Projekt zugeordnet werden. Für eine schnelle Erfassung werden die im Betrieb anfallenden
Lohngruppen in den Firmentabellen unter Lohngruppen eingetragen. (Firmendaten ->
Firmentabellen -> Lohngruppen)
Die folgenden Lohngruppen der Rhein-Mosel Metallbau GmbH sind als Musterdaten in Ihrer
PE-Version erfasst.
Lohnkosten
Maschinen-kosten
Materialien
Fremdarbeit
12
Lohn Grp.
Benennung Std.-Lohn
+ Lohn NK (%)
Std.-Satz (€)
Qualifikationsstufe
10 Allgemeine Betriebsaufgaben 13,80 € 90 26,22 € Fachkraft
20 Schweißtechnik 16,40 € 90 31,16 € Fachkraft Schweißen
30 Konstruktiver Metallbau 17,10 € 90 32,49 € Metallbauer
40 Anlagen- und Maschinenbau 17,80 € 90 33,82 € Feinwerkmechaniker
50 Mechatronik 18,20 € 90 34,58 € Elektronik
60 Montage 20,10 € 90 38,19€ Metallbauer
70 Konstruktionstechnik 25,20 € 90 47,88 € Meister/Techniker
Diese können Sie bei Bedarf um weitere Lohngruppen ergänzen.
Lohnkosten für die Kalkulation können entweder mitarbeiterbezogen (z.B. bei
Kleinstunternehmen) oder – in der Praxis üblich – über Lohngruppen ermittelt werden.
PPS-Kostenstellen in TaxMetall einrichten / Maschinenkosten ermitteln
Jeder Auftrag verursacht unterschiedliche Arbeiten und daher Kosten verschiedener Höhe,
abhängig davon, welche Produktionsfaktoren zum Einsatz gelangen.
In TaxMetall werden in den Firmendaten im Menü Kostenstellen die PPS-Kostenstellen
erfasst, damit so die Maschinenkosten ermittelt werden können. Im Metallbau spielen die
Maschinenkosten nicht immer eine große Rolle. Sie bilden nur dann einen Teil der
Gesamtkosten, wenn neben Bankarbeitsplätzen auch mit beispielsweise CNC Maschinen
gearbeitet wird. Dann bilden die Maschinenkosten einen wesentlichen Teil der
Gesamtkostenkalkulation. In Kombination mit den Tätigkeiten, die diesen Kostenstellen
zugeordnet werden und den entsprechenden Lohngruppen können Sie im Arbeitsplan die
Produktionskosten ermitteln.
Kostenstellen der Rhein-Mosel Metallbau GmbH
In der PE-Version sind viele PPS-Kostenstellen bereits angelegt. Alle Kostenstellen der Rhein-
Mosel Metallbau GmbH sind selbstständige Kostenverursachungs- und
Kostenverantwortungsbereiche.
13
Stammdaten / Arbeitspläne
Arbeitspläne Die Wettbewerbssituation zwingt Unternehmen zu
immer genauerer Kostenplanung. Hierbei werden die entstehenden
Kosten den Kostenträgern verursachungsgerecht zugerechnet. Die zu
verrechnenden Kostenarten sind Material- und Fertigungskosten
einerseits, die Lohnkosten andererseits.
Im Metallbau / Schlosserei und auch im Stahlbau wird häufig im Kundenauftrag gefertigt. Die
Projekte sind Einzelstücke oder „Kleinstserien“, selten wird in Serie gefertigt.
Wie detailliert ein Arbeitsplan aufgebaut wird, hängt davon ab, ob der Metallbauer Einzelstücke
fertigt oder ob er doch mehrere Produkte herstellt. Wird beispielsweise ein Balkongeländer für
ein Einfamilienhaus gefertigt, ist es sinnvoll den Arbeitsplan nur grob zu strukturieren, da
Aufwand und Nutzen nicht mehr im richtigen Verhältnis stehen. Werden dagegen
Balkongeländer für ein ganzes Hochhaus gefertigt, lohnt es sich, den Arbeitsplan detaillierter
aufzubauen, da der Gesamtaufwand deutlich höher ist.
Grundsätzlich gilt aber für alle Arten von Projekten:
Lohngruppen, Kostenstellen und
Tätigkeiten werden im Arbeitsplan
kombiniert, um so die
Produktionskosten zu ermitteln.
Der Arbeitsplan bestimmt sämtliche Maßnahmen, die für die Durchführung der Fertigung
erforderlich sind. Oberstes Ziel hierbei ist die Minimierung der Fertigungskosten. Die Grundlage
für den Arbeitsplan bilden zusammen mit der Werkstückzeichnung die Stückliste bzw. die
Artikelstammdaten bei Werkstücken aus einem Bauteil. Die Arbeitsplanung erfolgt
normalerweise in der Arbeitsvorbereitung. Die Aufgabe der Arbeitsvorbereitung umfasst alle
Maßnahmen der Planung, Steuerung und Überwachung der Fertigung. Sie ist dadurch das
Bindeglied zwischen der Entwicklung bzw. Konstruktion und der ausführenden Arbeit der
Fertigungsabteilungen.
Arbeitsplan
Lohngruppen
Kostenstellen
Tätigkeiten
14
Der Arbeitsplan enthält die Vorgangsfolge bis zur Herstellung eines Teiles, einer Baugruppe oder
eines Erzeugnisses. Im Arbeitsplan sind alle Kostenstellen und Arbeitsschritte erfasst, die für die
Produkterstellung notwendig sind. Für jeden Arbeitsschritt werden die detaillierten Tätigkeiten
an den jeweiligen PPS-Kostenstellen aufgeführt, daneben die entsprechenden Lohnkosten
zugeordnet. Dabei sind im Detail für jeden Arbeitsschritt angegeben:
Kostenstellen
Kostenstellenbezeichnung
Tätigkeit
Tätigkeitsbezeichnung
Lohngruppe, daraus resultierende Lohnkosten
Evtl. daneben
Maschinenkosten ggf. unterteilt nach
Rüstkosten und Maschinenkosten
Im Arbeitsplankopf wird festgehalten, was gefertigt werden soll (Bezeichnung, Zeichnungsnr.)
und evtl. die Losgröße (wie viel Teile hergestellt werden sollen). Im Arbeitsplan selbst werden die
einzelnen Arbeitsgänge aufgeführt, wo diese durchgeführt werden, welcher Mitarbeiter oder
Lohngruppe (z.B. Facharbeiter) den Arbeitsschritt durchführt und wie viel Zeit dafür benötig wird.
Die einzelnen Arbeitsschritte werden i.d.R. nacheinander abgearbeitet.
In TaxMetall können je nach Anforderungen Arbeitspläne an 3 Stellen erfasst oder verwendet
werden:
Benötigen Sie den Arbeitsplan für eine bestimmte Baugruppe oder Maschine immer wieder,
können Sie einen Basis-Arbeitsplan auftragsunabhängig anlegen.
Fertigen Sie ein Einzelstück – beispielsweise auftragsspezifisch – werden Sie den Arbeitsplan erst
bei Auftragserteilung erstellen.
Grundsätzlich werden immer wieder verwendete Arbeitspläne bzw. Basis-Arbeitsplanmuster in
den Stammdaten im Menüpunkt „Arbeitspläne“ erfasst. Zwischen den einzelnen Menüpunkten
können die Arbeitspläne übergeben werden. Kalkulieren Sie nachher einen Artikel oder einen
Auftrag, können die Stammdaten-Arbeitspläne
entsprechend eingespielt werden.
Arbeitspläne können an folgenden
Stellen erfasst werden:
Stammdaten
Im Artikelstamm im Seitenreiter Kalkulation
Im Angebot / Auftrag in der
Produktionskalkulation
Stammdaten, Menü "Arbeitspläne"
Im Artikelstamm im Seitenreiter Kalkulation
Im Angebot / Auftrag in der Produktions-
kalkulation
15
In den Stammdaten werden i.d.R. Basis-Arbeitsplanmuster erstellt, die man in den Artikelstamm
kopieren und ggf. anpassen kann oder auch in die Auftragskalkulation eines bestimmten
Auftrags.
Dies können neben auftragsunabhängigen Arbeitsplänen für einzelne Tätigkeiten auch Muster-
Arbeitspläne für Serienfertigungen sein, die man beliebig kombinieren kann.
In den Systemeinstellungen können Sie unter „Sonderfunktionen“ Arbeitsplanfelder ein- und
ausblenden, so wie Sie es benötigen.
Aufgabe: Kalkulation eines Werkbankuntergestells
Die Rheinmosel Metallbau fertigt u.a. Werkbankuntergestelle, die
Kunden zur Erstellung von Werkbänken nutzen. Die Gestelle
bestehen aus pulverbeschichteten Vierkantprofilen, die
entsprechend gesägt und zusammengeschweißt werden.
Folgende Arbeitsschritte müssen Sie ausführen:
Hohlprofile Seitenteile sägen 820 mm
Hohlprofile Quertraverse sägen 580 mm
Befestigungslaschen sägen 80 mm
Löcher Quertraverse in Bohrvorrichtung bohren
Löcher Befestigungslasche in Bohrvorrichtung bohren
Hohlprofil Quertraverse einschweißen
Befestigungslasche anschweißen
Entgraten, reinigen und richten
Arbeitsplandaten: Erstellung eines Arbeitsplans Werkbankuntergestell
Legen Sie den folgenden Basis-Arbeitsplan in den Stammdaten an. Dieser Muster-Arbeitsplan
kann in der Artikelkalkulation oder der Angebotskalkulation schnell und einfach angepasst
werden.
Die Tätigkeiten werden jeweils von einem Facharbeiter mit der Lohngruppe 40 durchgeführt.
16
Artikelstamm - Stücklisten
Artikelstamm
Im Artikelstamm werden alle Artikel (Halbfertigerzeugnisse,
Materialien, Normteile und Enderzeugnisse) mit spezifischen Daten
geführt. Die Daten können beispielsweise technische Informationen
für die Fertigung, Hinweise über die Handhabung, Maßeinheit oder
auch Lagerort sein. Neben der Auftragsbearbeitung arbeiten
beispielsweise die Arbeitsvorbereitung, die Fertigung und die
Materialwirtschaft mit diesen Daten.
Da der Artikelstamm deshalb Informationen aus unterschiedlichen Bereichen bereithalten muss,
gehört er zu den wichtigsten Bereichen eines ERP-Systems. Die Auftragsbearbeitung benötigt
verkaufsrelevante Daten, Fertigung und Materialwirtschaft sind an weiteren Informationen
interessiert, so möchte der Einkauf beispielsweise wissen, wer als Lieferant in Frage kommt und
wie hoch der Beschaffungspreis ist.
Auch Preiskalkulation, Fremdsprachenbezeichnung, Bildinformation und weitere wichtige Details
zu einem Artikel können hier festgehalten werden.
Die Fertigung und die Materialwirtschaft sind häufig an einem erweiterten Artikelstamm
interessiert, sie benötigen Informationen zu Rohstoffen, Verpackungseinheiten und
lagerrelevanten Informationen.
Dabei gilt, dass im Artikelstamm immer nur die für einen Artikel relevanten Informationen
ausgefüllt werden. In TaxMetall sind diese Bereiche deshalb auf Seitenreitern angeordnet.
Artikel-stamm
Auftrags-bearbeitung
Einkauf
FertigungLagerhaltung
Konstruktion
17
Die Artikelanlage
Die Rhein-Mosel Metallbau GmbH stellt nicht nur Eigenfertigungen her, sondern lässt einzelne
Komponenten fremdfertigen, kauft Teile hinzu und verarbeitet Beistellungen in Ihren Produkten.
Dies muss beim Anlegen eines Artikels berücksichtigt werden.
Grundsätzlich unterscheiden sich die folgenden Gruppen in der Artikelanlage:
Normteile/Kaufteile
Elektrische Bauteile
Dienstleistungen
Verkaufsartikel
Halbzeuge/Materialien
Bitte beachten Sie auch hier, dass die Anlage der einzelnen Artikelarten / Materialien im
Benutzerhandbuch detailliert beschrieben ist.
Normteile/Kaufteile
Dies sind Artikel, welche i.d.R. nicht selbst hergestellt, sondern bei einem Lieferanten oder
Hersteller eingekauft werden. Dies können zum Beispiel Schrauben, Muttern oder
Unterlegscheiben sein.
Um Normteile /Kaufteile anzulegen, klicken Sie auf den Menüpunkt „Artikelstamm“. Nun können
Sie ein neues Normteil/Kaufteil anlegen. Dazu klicken Sie auf oder F2, um einen neuen
Datensatz anzulegen. Anschließend können Sie eine eindeutige und schlüssige Artikelnummer
und Artikelbezeichnung vergeben. Artikelnummern in TaxMetall können neben Buchstaben auch
Zahlen und Sonderzeichen wie einen Punkt oder einen Bindestrich enthalten. Dies hilft einen
strukturierten Artikelstamm aufzubauen.
In folgendem Beispiel legen Sie eine Unterlegscheibe 8mm aus Edelstahl an:
Im 1. Seitenreiter Start oder im 2. Seitenreiter „Bezeichnung“:
Artikel-Nummer US-8-E
Artikelbezeichnung Unterlegscheibe 8mm Edelstahl
Fertigungskennzeichen Kaufteil
Mengeneinheit Stück
18
Im Seitenreiter „Lieferanten“:
Seitenreiter Lieferanten
Name Crossmodul GmbH, als Hauptlieferant kennzeichnen
Preis/ME 0,12 €, Button Preisvortrag betätigen
Da man Materialien oft in größeren Mengen einkauft, können Sie auch die Menge pro
Verpackungseinheit und den Gesamtpreis angeben. Durch Betätigen des Buttons errechnet
TaxMetall den Preis / Mengeneinheit – hier Stück.
Die Angabe des Fertigungskennzeichens ist
für die Beschaffung wichtig. Die Zuordnung
sollte sehr sorgfältig vorgenommen werden,
denn viele Programmmodule bauen auf
diesen Informationen auf.
19
Seitenreiter „Preise“
Wenn Kaufteile auch wiederverkauft werden, sollten im Seitenreiter „Preise“ die Verkaufspreise
hinterlegt werden. Dadurch werden in den Belegen die hier hinterlegten Preise verwendet.
Tragen Sie folgende Verkaufspreise ein:
Seitenreiter Preise
VK-Gruppen: Zuschlagsfaktor* Verkaufspreis netto
Stammkunden 1,20 € 0,14 €
Kleinkunden: 1,40 € 0,17 €
* ein Zuschlagsfaktor von 1,2 bedeutet entsprechend 20% (EK x Zuschlagsfaktor = VK)
20
3. Umsetzung der Prozesse in TaxMetall • Arbeitspläne schnell
erstellen und Angebote fertigungsnah kalkulieren
Auftragsabwicklung mit TaxMetall
Mit einem ERP-System wie TaxMetall kann man die Auftragsbearbeitung schnell und
fehlerfrei durchführen. Die Kalkulation von Neuangeboten oder Aufträgen wird dabei im
Beleg (Angebot oder Auftrag) selbst durchgeführt, bei ähnlichen Angeboten oder
Wiederholungsaufträgen kann diese Kalkulation in den Artikelstamm übertragen und dort
fest hinterlegt werden. So steht diese Kalkulation weiteren Angeboten und Aufträgen zur
Verfügung.
In den Metallhandwerken werden i.d.R. Kosten und Preis über die Zuschlagskalkulation
ermittelt. Die Gemeinkosten werden dabei auf die einzelne Leistung verrechnet, d.h. die
Leistung ist mit denjenigen Kosten belastet, die durch sie verursacht worden sind. Zur
Bestimmung des Angebotspreises kommen zu den Selbstkosten noch ein angemessener Ge-
winnzuschlag und die Mehrwertsteuer. Dabei muss der Unternehmer bedenken, dass sich
der Preis, den der Kunde bereit ist zu zahlen, nicht allein an seinen Kosten orientiert.
•Anlage eines neuen Angebots in TaxMetall
•Kalkulation dieses Artikels im Angebot
Neuangebot (Anbieten eines
neues Produktes / Artikels):
•Übergabe des Angebots in eine Auftragsbestätigung
•Ausdruck der Fertigungsbegleitscheine und Arbeitskarten für die Fertigung
•Übergabe des Artikels in den Artikelstamm inkl. Kalkulation
Kunden bestellt:
•Übernahme der Kalkulationsdaten aus Artikelstamm in Auftrag
•Ggf. Änderung /Anpassung der Daten entsprechend des neuen Auftrags
•Ausdruck der Fertigungsbegleitscheine und Arbeitskarten für die Fertigung
Bei einem erneuten Auftrag:
21
4. Fallbeispiel / Aufgabe: Auftragsabwicklung und Kalkulation:
Auftragsabwicklung und Kalkulation eines Fahrgastunterstands
In dieser Übung werden die gesamten Angebots- und Auftragsabwicklungsprozesse für ein
neu angefragtes Produkt dargestellt und die Abbildung in TaxMetall gezeigt.
Folgende Aspekte werden in dieser Fallstudie berücksichtigt:
Angebotserstellung aufgrund einer fachgerechten Kalkulation:
Anlage Angebot
Ermittlung der Produktionskosten
Ermittlung des Materialbedarfs
Ermittlung der Fremdarbeitskosten
Ermittlung des Liefertermins
Ermittlung des Angebotspreises – auch als Staffelpreis
Übergabe des Artikels in den Artikelstamm – Verknüpfung der Kundenzeichnung mit
dem Artikel
Übergabe des Angebots nach Auftragserteilung in einen Auftrag
Bearbeitung des Auftrags im Betrieb
Gegenüberstellung Soll- / Ist
Auslieferung
Rechnungsstellung
Übergabe der Produktionskalkulation in Artikelstamm für nachfolgende Aufträge,
Ermittlung des VK-Preises im Artikelstamm
Erneute Anfrage nach einem ähnlichen Artikel
Angebotserstellung dafür
Beauftragung durch Kunden
Um den Prozess durchgängig darstellen zu können, müssen einige Vorarbeiten geleistet
werden. In der Praxis entfällt ein Teil davon, da es sich teilweise um wiederkehrende
Aufgaben handelt, die man einmal durchführen muss und die anschließend aber für weitere
Geschäftsprozesse zur Verfügung stehen.
Daneben werden die aufgeführten Prozesse und Materialien beispielhaft dargestellt und
erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr ist diese Kalkulation beispielhaft
zu sehen und soll Ihnen ermöglichen, selbst eine vollständige Kalkulation aufzubauen.
22
Die Fallstudie bezieht sich auf die Beauftragung und Kalkulation eines
Fahrgastunterstands:
In Koblenz soll vor einem Seniorenwohnsitz in der Karl-Härle-Straße ein Fahrgastunterstand
ausgetauscht werden. Der neue Fahrgastunterstand soll über eine Sitzbank im Inneren
verfügen, die ein bequemes Sitzen ermöglichen. Die Sitzbank soll in dem neuen
Fahrgastunterstand als wandseitige Sitzbank ohne Rückenlehne ausgelegt werden.
Der Fahrgastunterstand selbst soll aus Vierkantrohren gefertigt und pulverbeschichtet in
RAL-Farbe werden. Das Fundament aus Stahlbeton wurde bereits erstellt, der Unterstand
soll vor Ort aufgedübelt werden.
Für die Aufstellung und Auslieferung ist in Koblenz die Firma A. Schläger GmbH aus
Düsseldorf verantwortlich.
Um ein realistisches Angebot abgeben zu können, muss das Projekt zunächst einer
Machbarkeitsanalyse unterzogen werden, ob das gewünschte Produkt pünktlich gefertigt
und geliefert werden kann.
Dafür müssen
Das benötigte Material vorhanden sein oder bestellt werden können
In der Werkstatt entsprechende Kapazitäten vorhanden sein
Eventuell erforderliche Fremdarbeiten pünktlich geliefert werden
23
Teil 1: Vorbereitungen in TaxMetall:
Die in dieser Fallstudie zunächst erforderlichen Punkte müssen im Unternehmen natürlich
nicht vor jeder Kalkulation durchgeführt werden, die Stammdaten werden nach und nach im
System angelegt und stehen anschließend immer wieder zur Verfügung.
Folgende Vorbereitungen müssen Sie zunächst treffen:
Anlage des Materials im Artikelstamm
Anlage eines auftragsunabhängigen Basis-Arbeitsplans in den Stammdaten für einen
Fahrgastunterstand
Die Kostenstellennummer können Sie u.a. Tabelle entnehmen.
Zu Ihrer Information:
Kaufteile wie Schrauben, Muttern etc. bestellen Sie, Halbzeuge wie Profile werden in 6000
mm Stäben bestellt und auf Maß gesägt. Die Bleche werden bestellt. Anschließend wird der
Fahrgastunterstand zusammengeschweißt, Sie benötigen dafür schätzungsweise 40 Stunden
mit 2 Personen und verwenden dafür das WIG-Schweißgerät (Kostenstelle 520), die Sitzbank
wird für 120,00 € ebenfalls gekauft, angebracht und anschließend wird der gesamte
Fahrgastunterstand zum Verzinken und Lackieren an die CNC Metall GmbH weggegeben.
Die Entfernung zur Baustelle beträgt 30 km, an Fahrtkosten berechnen Sie 0,70 € pro
gefahrenem Kilometer.
Überprüfung und Anlage des Materials
Anlage des Materials
Folgende Materialien werden benötigt und sind bereits angelegt:
Artikelnummer Artikelbezeichnung Bereits im System hinterlegt
HP 80,00 X 8,00 X 5,00 Hohlprofil 80x80x5 mm x
Fl 090x015 1.0037 Flachprofil 90x15 1.0037 x
Fl080x015 S235JR Flachprofil 80x15 S235JR x
Blech - 3 mm Edelstahl 1.4016 EN Blech 3 mm Edelstahl x
US-8-E Unterlegscheibe 8mm Edelstahl x
Folgende Materialien müssen noch angelegt werden:
Artikel Preis pro Kg / m bzw. m²
Rundstahl Rd 16,00 - 1.0037 7,50 € / KG
Hutmutter M16 7,69 / 10 Stück
24
Anlage Rundprofil
Legen Sie im Artikelstamm das noch nicht angelegte Material an:
Der Fahrgastunterstand wird u.a. aus Rundprofilen gefertigt, das Rundprofil wird in 6000
mm-Stäben gekauft. Lieferant ist die Profilshop GbR, ordnen Sie diese als Hauptlieferant zu.
Rundstahl Rd 16,00 - 1.0037: Kauf in 6000mm Stäben, Gewicht pro Meter 1,610 kg; Preis
pro KG: 7,50 €
Bezeichnung
Artikel-Nummer Rd 16,00 – 1.0037
Artikelbezeichnung Rundstahl Ø 16 mm – 1.0037
Fertigungskennzeichen Kaufteil
Mengeneinheit Meter
Lieferant
Lieferant Nr. Name
60001 Profilshop GbR, als Hauptlieferant kennzeichnen
Nicht vergessen:
Seitenreiter Lieferant: Stahlshop als Hauptlieferant zuordnen
Material
Seitenreiter Material
Werkstoff 1.0037
Preis pro KG 7,50 €
Kalk. Preis Pro Meter
Gewicht pro Meter (spez. Gewicht) 1,610 kg
Länge 6000 mm
Umkreis Ø 16 mm
Preis pro KG 7,50 €
Dadurch ergibt sich ein kalkulatorischer Preis von 12,08 € pro Meter
25
Nicht vergessen:
Seitenreiter Start: Material als Kaufteil kennzeichnen, sonst kann es nicht bestellt werden
Seitenreiter Lieferant: Hier den kalkulatorischen Preis von 12,08 pro Meter eintragen.
26
Seitenreiter Preise
27
Teil2: Auftragserteilung
Die Schläger GmbH nimmt Ihr Angebot an und bestellt 1 Fahrgastunterstand
Folgende Schritte fallen nun an:
Übergabe des Angebots in eine Auftragsbestätigung
In der Auftragsbestätigung tragen Sie im Seitenreiter „Versand-Termine“ den Liefertermin
ein, TaxMetall trägt das Datum in die einzelnen Positionen ein.
28
Versand der Auftragsbestätigung an den Kunden per Mail
Übernahme des Artikels inklusive Kalkulation in den Stamm
Damit der Fahrgastunterstand in der Produktionskalkulation auch für andere Aufträge weiter
zur Verfügung steht, muss er nun in den Artikelstamm übernommen werden. Dafür
vergeben Sie eine Artikelnummer und übergeben ihn in den Artikelstamm.
29
4. Der Auftrag „Fahrgastunterstand“
Der Auftrag steht nun für die weiteren Schritte der Auftragsbearbeitung zur Verfügung. Um
den Auftrag zu bearbeiten, fallen zunächst folgende Schritte an:
1. Ermittlung des Materialbedarfs
Ermitteln Sie über die einfache Bedarfsliste den Materialbedarf für den Fahrgastunterstand
Damit öffnen Sie die einfache Bedarfsliste. Sie sehen alle benötigten Materialien. Da die
Lieferanten im Stamm hinterlegt sind, werden diese auch bereits angezeigt; dies können Sie
ganz leicht ändern, in die Spalte „Lieferant“ ein Doppelklick öffnet den Lieferantenstamm.
Dann könnten Sie auch einen anderen Lieferanten auswählen.
Bestätigen Sie in der Spalte „ok“, dass Sie alle Bestellungen auslösen möchten und erzeugen
mit einem Klick auf den Einkaufskorb die Bestellungen.
30
Ausdruck Auftragsbegleitschein für Werkstatt
Damit die Mitarbeiter in der Werkstatt wissen, welche Schritte sie in welcher Reihenfolge
durchführen müssen, drucken Sie den Auftragsbegleitschein aus.
Wechseln Sie dazu im Auftrag in den Seitenreiter „Auftragsbegleitschein“ und wählen Sie
dort das Druckmenü aus.
31
In diesem Begleitschein sind die gesamten produktionsrelevanten Daten für den Auftrag
aufgeführt. Neben benötigtem Material ist hier auch der Soll-Arbeitsplan mit den
kalkulatorischen Zeiten hinterlegt.
In der Praxis werden als Laufkarten häufig einfach die Positionen des Arbeitsplans an die
Mitarbeiter gegeben, damit sie einfach sehen können, was als nächstes zu tun ist.
32
Nachkalkulation: Soll / Ist Vergleich
Nach Abschluss der Produktion werden für den Soll- / Ist Vergleich die benötigten Zeiten in
den Ist-AP in der Produktionskalkulation eingetragen. In der Praxis erfolgt dies häufig auch
über eine Betriebsdatenerfassung (TaxBDE, Büro-BDE oder integrierte BDE).
Wechseln Sie in die Produktionskalkulation und tragen Sie die tatsächlichen Zeiten in den Ist-
Arbeitsplan ein. Für eine schnellere Bearbeitung können Sie den Soll-Arbeitsplan in den IST-
Arbeitsplan kopieren und die Werte mit den tatsächlichen überschreiben.
Folgende Zeiten wurden von den Mitarbeitern ermittelt:
Vertikalkreissäge
Rüsten 15 Minuten
Fertigungszeit Sägen Werkstück 1 1,5 Minuten
Fertigungszeit Sägen Werkstück 2 1,5 Minuten
Tafelschere rüsten 5 Minuten
Schneiden 5 Minuten
Rüsten Bandsägeautomat 5 Minuten
Fertigungszeit 1 Werkstück sägen 1 Minute
Fertigungszeit 2 Werkstück sägen 1 Minute
Fertigungszeit 2 Werkstück sägen 1 Minute
AP Tagesmontage richten 60 Minuten
Sitzbank montieren 60 Minuten
Schweißen 22 Stunden mit 2 Personen
33
Der Materialpreis entspricht dem in der Vorkalkulation angegebenen Preis. Deshalb kopieren
Sie einfach „Materialien Soll“ in „Materialien IST“.
Die „Kostenbelege Soll“ für die Kosten der Fremdfertigung können im Unternehmen durch
Buchen der Eingangsrechnung den tatsächlichen Kostengegenübergestellt werden. Einfacher
ist es, über die Tastatur in die Übersicht Kosten den Betrag unter „zusätzliche Belege“
einzutragen.
Passen Sie die Gemeinkosten- und den Gewinnzuschlag noch entsprechend an.
Der kalkulatorische tatsächliche Preis für den Fahrgastunterstand liegt bei 10.451,33€ und
liegt über den kalkulierten Selbstkosten.
Aus unternehmerischer Sicht wäre der Gewinn somit etwas niedriger als ursprünglich
gedacht. Trotzdem liegt der Preis noch über den Selbstkosten.
34
Teil 3: Lieferung:
Mit Auslieferung erstellen Sie über das entsprechende Symbol im Auftrag einen Lieferschein.
Wenn die bestellten Materialien nach Lieferung ins Lager eingebucht werden, wird mit
Erstellung des Lieferscheins das fertige Endprodukt automatisch aus dem Lager ausgebucht.
Da dies für die Kalkulation unerheblich ist, ist dieser Schritt nicht Bestandteil des
vorliegenden Ablaufs.
Wird der Lagerbestand benötigter Materialien und Kaufteile geführt, können Unternehmen
in der Praxis so sehen, welche Materialien sich auf Lager befinden und wie viel ggf.
nachbestellt werden muss. Bei kleineren Unternehmen ist dies jedoch häufig nicht nötig, da
der Materialbestand übersichtlich ist und nicht zusätzlich EDV-mäßig überwacht werden
muss.
35
Teil 4: Fakturierung:
Nach der Auslieferung wird aus dem Lieferschein eine Rechnung erstellt. Dies beinhaltet die
folgenden Schritte:
Übergabe des Lieferscheins in eine Rechnung
Festlegung des Rechnungstextes
Festlegung des Zahlungsziels bzw. Überprüfung, ob die richtigen Konditionen aus
dem Kundenstamm übernommen wurden. Wechseln Sie dazu in den Seitenreiter
Konditionen und überprüfen Sie dies.
36
Teil 5: Historyboard
Den Belegfluss können Sie über das Historyboard überprüfen:
Per Doppelklick gelangt man in alle aufgeführten Belege und kann diese nochmals
kontrollieren.
37
Teil 6: Zahlungseingang
Hat der Kunde bezahlt, verbucht man den Zahlungseingang und schließt damit den Vorgang.
Das Menü Zahlungseingang befindet sich ebenfalls auf dem Seitenreiter
„Auftragsabwicklung“.
Verbuchen Sie den Zahlungseingang. Da der Kunde das Skonto nicht genutzt hat, bestätigen
Sie „nein“ bei der entsprechenden Abfrage.
38
Teil 9: Terminübersicht und weitere Auswertungen
Wechseln Sie auf dem Seitenreiter Auftragsabwicklung in das Menü
Terminübersicht. Hier erhalten Sie einen Überblick über offene
Aufträge, Bestellungen etc.
Hier kann man beliebige Auftragsauswertungen durchführen. Auswerten kann man hier
nach beliebigen Parametern. Klicken Sie auf den 2. Seitenreiter „Auswertung“, ohne die
Auswahl einzuschränken, erhalten Sie einen Überblick über alle offenen Aufträge.
In unserem Fall ist dies nur ein Auftrag, diese Auswertung kann, je nachdem welche
Aufgaben Sie durchgespielt haben, in Ihrem TaxMetall abweichen:
39
Im Seitenreiter „Fertigungsmöglichkeiten“ sieht man, welche Aufträge bereit für die interne
Fertigung sind. Hier unterscheidet TaxMetall drei Stati:
grün: Material ist bestellt und geliefert, mit der Produktion kann begonnen werden
orange: Material ist bestellt, aber noch nicht geliefert
rot: Material muss (teilweise) noch bestellt werden
Über den Button „ “ kann die einfache Bedarfsliste für alle offenen Aufträge
aufgerufen werden und Sie können sich einen Überblick über noch zu bestellende
Materialien verschaffen. Diese können auch auf Wunsch aus der Bedarfsliste bestellt
werden.
40
Weitere Infos unter www.vectotax.de