Lederarmbänder Wie man der Schönheit ein langes Leben geben kann LEDER, EIN EDLER WERKSTOFF Das traditionsreiche, aus Tierhäuten hergestellte Leder dient seit Urzeiten zahllosen Zwecken. Für seine Auereitung und Verarbeitung wurden schon immer eine ganze Reihe handwerklicher Fertigkeiten benötigt ; dies ist auch heute noch der Fall. Dank neuer Technologien wurde die Umwandlung von Tierhäuten zu Leder wesentlich vereinfacht, doch grundsätzlich hat sich das Verfahren in Lauf der Jahrhunderte kaum verändert. GESCHÜTZTE ARTEN Heute stammen die meisten Häute, die zu Leder verarbeitet werden, von Nutztieren aus traditionellen Zuchtbetrieben. Bei bestimmten Lederarten sind sie anderer Herkunſt, stammen jedoch nie von Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind oder bei denen man eine das Überleben beeinträchtigende Aus- dünnung der Bestände befürchten müsste. Wie die ganze Swatch Group hält sich Longines peinlich genau an die Vorschriſten des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflan- zen (kurz CITES oder Washingtoner Artenschutzabkommen genannt), das auch von der Schweiz unterzeichnet wurde. Im Fall gewisser Häute werden ein Ur- rungszertifikat und eine Konformitätsgarantie mit dem Übereinkommen ge- fordert. Von welcher Tierart die Häute auch stammen mögen, sie werden aus- schließlich von offiziell anerkannten und streng kontrollierten Zuchtbetrieben geliefert. Anschließend werden die Häute für den gewünschten Zweck durch Gerben zu Leder verarbeitet. Dieses wird je nach Verwendungsart appretiert, in zwei Flächenschichten gealten, egalisiert und gefärbt. Es folgen weitere Verfahrensschrie, um dem Leder die erforderlichen Abmessungen sowie die angestrebte Geschmeidigkeit und das gewünschte Aussehen zu geben. VOM LEDER ZUM ARMBAND Zur weiteren Verarbeitung werden aus den Lederpartien die Armbandteile ausgeschnien, gepolstert, verstärkt, mit einem Fuer versehen, verklebt, gesteppt, vernäht... Dazu sind in der Regel besonders geschickte, erfahrene Hände erforderlich. Je nach Ausführung werden die Teile mit einer Dornschließe versehen bzw. gelocht oder durch eine Faltschließe miteinander verbunden. Generell gibt es drei verschiedene Armbandtypen : ortlich, klassisch und modisch. Alle Armbänder werden auf Haltbarkeit, Zugfestigkeit, Abnutzungs- festigkeit, Schmutzfestigkeit und Lichtechtheit geprüſt. Lediglich die Abnut- zungsfestigkeit und die tragebedingten Parameter dürfen je nach Lebensstil und Aktivität des vorgesehenen Trägers in gewissen Grenzen variieren. DIE PFLEGE DES LEDERARMBANDS: PRAKTISCHE RATSCHLÄGE Das Lederband einer Longines Uhr wird aus einem Naturprodukt gefertigt, das durch große Festigkeit und Saugfähigkeit gekennzeichnet ist. Es wird während langer Zeit klaglos zufriedenstellen, sofern einige Vorsichtsmaß- nahmen befolgt werden und eine minimale Pflege gewährleistet ist. Ganz allgemein sollte ein Lederband niemals irgendwelchen ätzenden oder bleichenden Chemikalien und aggressiven Naturstoffen ausgesetzt wer- den. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, die ganze Uhr davor zu schützen. Hitzeschutz : Lassen Sie das Lederarmband nie in der Nähe einer Hit- zequelle liegen, z.B. offenes Feuer, Radiatoren oder andere Heizkörper, Backofen, Kochherd. Lichtschutz : Vermeiden Sie nach Möglichkeit, dass das Lederarmband längere Zeit starkem direkten Licht ausgesetzt ist, z.B. der Sonne und Spotlampen. Trocknen eines durchnässten Armbands : Lassen Sie ein durchnässtes oder mit Wasser vollgesogenes Armband bei normaler Raumtemperatur oder noch besser an einem kühlen Ort trocknen. REINIGEN Ein verschmutztes Lederband sollte ohne Verzug gereinigt werden. Dazu werden drei Methoden empfohlen : Mit Wasser : Verwenden Sie einen feuchten Lappen, eventuell mit etwas mil- der Seife. Dieses Verfahren eignet sich besonders für Armbänder aus glat- tem oder genarbtem Leder. Selbst wenn das Leder sehr trocken ist, sollten Sie darauf achten, dass sich das Armband nicht mit Wasser vollsaugt. Durch Bürsten : Verwenden Sie eine weiche Bürste (z.B. eine Nagelbürste). Diese Methode empfiehlt sich im Fall von Nubuk-, Wild- und Veloursleder, da so der Schmutz enernt und die Oberflächenfasern aufgefrischt werden. Manuelles Reinigen mit einem Lösungsmiel : Bei diesem Verfahren muss anhand eines Versuchs sichergestellt werden, dass das Leder vom Lö- sungsmiel weder angegriffen noch verfärbt wird. Im Prinzip eignet sich dieses Verfahren für alle Ledersorten, auch für Nubukleder. Je nach seinem Einsatz hat ein korrekt behandeltes und regelmäßig ge- pflegtes Lederarmband eine Lebensdauer von sechs Monaten bis zu ei- nem Jahr. Seine praktische Einsatzdauer hängt selbstverständlich stark vom Träger und seiner Tätigkeit, vom Klima und von der Umwelt sowie von den Metallen und anderen Stoffen aller Art (Kosmetika, Parfüm, Schmuck, Gewebe...) ab, mit denen das Armband in Kontakt kommt.