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Aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapieder
Universität zu Lübeck
Direktor: Prof. Dr. med. Fritz Hohagen
Lübecker Psychologische Testplattformein neues
computergestütztes FragebogensystemKonzeption und erste
Überprüfung eines neuen digitalen
Testsystems
Inauguraldissertationzur
Erlangung der Doktorwürdeder Universität zu Lübeck
– Aus der medizinischen Fakultät –
vorgelegt vonJork Mildeaus Lübeck
Lübeck 2008
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1. Berichterstatter/Berichterstatterin: Prof. Dr. med. Ulrich
Schweiger
2. Berichterstatter/Berichterstatterin: Prof. Dr. med. Detlef O.
Nutzinger
Tag der mündlichen Prüfung: 22.01.2009
Zum Druck genehmigt. Lübeck, den 22.01.2009
gez. Prof. Dr. med. Werner Solbach– Dekan der Medizinischen
Fakultät –
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Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung 1
1. Klassifikationssysteme 1
2. Operationalisierte Diagnostik 22.1. Strukturierte Interviews
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 22.2. Standardisierte Interviews . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32.3. Checklisten . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . 4
3. Gütekriterien psychologischer Tests 5
4. Der Einsatz von Fragebögen in der Diagnostik 5
5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer
Systeme in der Diagnostik 75.1. Äquivalenz von Papierfragebögen
und computergestützten Fragebögen . . . . . . . . . . . 85.2.
Risiken der Erhebung diagnostischer Informationen mittels Computern
. . . . . . . . . . 95.3. Datenschutz . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
6. Anforderungen an die LPTP 11
7. Hypothesen und Fragestellungen 13
II. Methodik 14
8. Analyse der Aufgabenstellung 148.1. Seitenaufbau eines
Fragebogens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . 158.2. Administration . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
9. Technische Lösung 16
10. Struktur der LPTP 2010.1. Die Datenbank . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2010.2. Programmablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2910.3. Benutzerhandbuch . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . 3110.4. Benutzerführung . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
11. Praktische Erprobung der LPTP 4711.1. Umgebungsbedingungen .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 4711.2. Erfassung von Zeitcharakteristika der Nutzung . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4711.3. Fragebögen . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . 4711.4. Stichprobe . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
12. Auswertungsverfahren 5012.1. Die Übereinstimmung der beiden
Verfahren SKID/LCDC . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5012.2.
Bearbeitungszeit LCDC vs. SKID . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 5012.3. Bearbeitungszeiten . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5012.4. Bearbeitungszeit vs. Psychopathologie . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 5012.5. Abhängigkeit der
Beurteilung von der Bearbeitungszeit und dem Interviewverfahren . .
. 5112.6. Unterschiede in der Beurteilung des LCDC bzw. SKID . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 51
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III. Ergebnisse 52
13. Auswertung 5213.1. Übereinstimmung der mit den LCDC
erhobenen Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5213.2.
Vergleich der Bearbeitungszeiten des LCDC und des SKID . . . . . .
. . . . . . . . . . . 5313.3. Bearbeitungszeiten . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5513.4. Abhängigkeit der Bearbeitungszeit von der Psychopathologie
. . . . . . . . . . . . . . . . 6313.5. Abhängigkeit der Belastung
und Akzeptanz von der Bearbeitungszeit und dem Interview 6813.6.
Unterschiede in der Beurteilung des LCDC bzw. des SKID Interviews .
. . . . . . . . . . 69
IV. Diskussion 70
V. Zusammenfassung 73
VI. Tabellenverzeichnis 74
VII. Abbildungsverzeichnis 75
VIII. Literaturverzeichnis 76
IX. Anhang 82
A. Erklärung der Ethikkommission 83
X. Danksagung 84
XI. Lebenslauf 85
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Abkürzungsverzeichnis
CORE-OM Clinical outcomes in routine evaluation outcomeCIDI
Composite International Diagnostic InterviewCIS-R Clinician
Interview Schedule-RevisedDIPS Diagnostisches Interview bei
psychischen StörungenDSM-IV Diagnostisches und statistisches
Manual psychischer StörungenDSS Dissoziations Spannungs SkalaGSI
Gesamtbeschwerdeindex des SCL 90R, Global Severity IndexH-Test
Kruskal-Wallis H-TestHTML Hypertext Markup LanguageICD-10
International Classification of DiseasesIDCL International
Diagnostic ChecklistsIPDE International Personality Disorder
ExaminationLCDC Lübecker Computergestützte Diagnose
ChecklistenLPTP Lübecker Psychologische TestplattformM
MittelwertMDCL Münchener Diagnose ChecklistePHP Hypertext
PreprozessorPOMS Profile of Moods StatesPS
PersönlichkeitsstörungPSDI Positive Symptom Distress IndexPTSD
Posttraumtic Stress DisorderSCL 90R Symptom Checkliste nach
DerogatisSD Standardabweichung/Standard DeviationSKID
Strukturiertes Klinisches InterviewSQL Structered Query LanguageSSL
Secure Sockets Layer, Verfahren zur verschlüsselten Übertragung
von In-
ternetseitenU-Test Mann-Withney U-TestUNIX Mehrbenutzer
Betriebssystem, ursprünglich von den Bell Laboratories ent-
wickelt
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Teil I. Einleitung
I.
Einleitung
In dieser Arbeit werden ein neu entwickeltes Fragebogensystem,
die Lübecker psychologische
Testplattform (LPTP) und die Lübecker Computergestützten
Diagnose Checklisten (LCDC),
vorgestellt und wissenschaftlich evaluiert. Die LPTP dient der
Durchführung von Selbstbe-
urteilungsverfahren durch Patienten und der Dokumentation
diagnostischer Interviews durch
Therapeuten. Die LCDC sind ein neuer Therapeutenfragebogen, der
auf der LPTP realisiert
wurde. Standardisierte Diagnosesysteme auf der Basis von
Fragebögen sind im Bereich der
Psychiatrie seit etwa 1950 üblich. Die Zahl und der Umfang der
Fragebögen hat sich seit-
dem kontinuierlich erweitert. Selbstbeurteilungsfragebögen und
Fremdbeurteilungs-Interviews
stellen entscheidende Werkzeuge der Wissenschaft dar. Die
steigenden Qualitätsanforderungen
in diesem Bereich erfordern höchste Qualitätsstandards, die
durch den Einsatz von Compu-
tern ökonomisch realisiert werden können. Auch
Leistungsträger fordern die Dokumentation
von Diagnosen, Psychopathologie und den Nachweis, dass die
Heilverfahren effektiv sind. Da-
zu dient das Benchmarking. Beim Benchmarking werden
Qualitätskennzahlen ähnlicher Leis-
tungserbringer erhoben. Die Ähnlichkeit der Leistungen
ermöglicht den Vergleich der Effizienz
der Prozesse und deren Verbesserung (Nolan, 2000). Dazu ist es
erforderlich, dass diese Kenn-
zahlen nach einem standardisierten Verfahren erhoben werden
(Barkham et al., 2001). In der
psychiatrischen Praxis werden für diesen Zweck
Selbstbeurteilungs– und Fremdbeurteilungs-
verfahren auf der Basis von Fragebögen genutzt (Steck,
1997).
1. Klassifikationssysteme
Die Erforschung von Krankheiten, die Kommunikation über
Krankheiten und deren Therapie
erfordern einen Konsens über die Kriterien für das Vorliegen
einer Erkrankung und deren
Benennung. Zwei Systeme zur Klassifikation von psychischen
Krankheiten haben sich etabliert:
• Das diagnostische und statistische Manual psychischer
Störungen der American Psychiat-ric Association, DSM-IV, (Saß et
al., 1996). Dieses umfassende System beschreibt fast
400 psychische Krankheiten bzw. Störungen. Es findet seinen
Ursprung in den USA. Es
ist ein multiaxiales System, welches neben der (psychischen)
klinischen Störung (Ach-
se I) weitere Aspekte, Persönlichkeitsstörungen (Achse II),
medizinische Krankheiten
(Achse III), Psychosoziale und umweltrelevante Probleme (Achse
IV) und die Globale
Beurteilung des Funktionsniveaus (Achse V) des Patienten
einschließt.
1
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2. Operationalisierte Diagnostik
• Die International Classifikation of Diseases, ICD-10, (Dilling
und Freyberger, 2001) wur-de von der WHO initiiert. Es unterteilt
alle menschlichen Erkrankungen in 21 Kapitel.
Das fünfte Kapitel erfasst in zehn Hauptgruppen die psychischen
Störungen.
Sowohl das DSM-IV als auch die ICD-10 erlaubt die Existenz
mehrerer Diagnosen nebenein-
ander, sofern die entsprechenden Einschluss– und
Ausschlusskriterien erfüllt sind (Komorbi-
ditätsprinzip). Bei der Fortentwicklung der beiden Systeme
wurde auf eine Vergleichbarkeit
der Diagnosen geachtet. Durch diese Systeme wurde die
Reliabilität der Diagnosen und ih-
re Validität deutlich erhöht (Amelang und Schmidt-Atzert,
2006, S.505). Diese strukturierten
Vorgaben erleichtern die Vergleichbarkeit von (internationalen)
Studien und führten zum Ende
der Bestätigungsdiagnostik (Schneider und Margraf, 1998;
Wittchen et al., 1991).
2. Operationalisierte Diagnostik
Die Klassifikationssysteme fordern, dass beim Stellen der
Diagnose eine zum Teil große An-
zahl von Kriterien berücksichtigt werden muss. Um diese
Kriterien zu erfassen und mit den
entsprechenden Algorithmen zu verbinden, wurde eine Reihe von
diagnostischen Instrumenten
entwickelt:
• strukturierte Interviews
• standardisierte diagnostische Interviews
• Checklisten.
2.1. Strukturierte Interviews
Bei den strukturierten Interviews werden vorformulierte Fragen
in einer vorgegebenen Rei-
henfolge gestellt, Fragen werden ausgelassen, wenn vorherige
Fragen entsprechend beantwor-
tet wurden. Der Interviewer kann bei Verständnisproblemen die
Fragen umformulieren oder
ergänzen und z. B. seinen persönlichen Eindruck beim Stellen
einer Diagnose berücksichtigen,
wenn Verhalten oder Äußerungen des Patienten nicht schlüssig
sind. Zu den strukturierten
Interviews zählen unter anderem:
• DIPS (Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen),
(Margraf et al., 1994).
• SKID (Strukturiertes Klinisches Interview für
DSM-IV)(Wittchen et al., 1997b).
• IPDE (International Personality Disorder Examination),
Loranger, dt. (Mombour et al.,1996).
2
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2. Operationalisierte Diagnostik
• CIS-R (Clinician Interview Schedule-Revised), (Lewis und
Pelosi, 1990; Lewis et al.,1992).
Beim SKID I (DSM-IV) variiert die Güte der Test-Retest
Reliabilität zwischen mittel und hoch
mit Kappa-Werten nach Cohen (Grouven et al., 2007) im Bereich
von 0,35 für Dysthymia bis
0,78 für die PTSD (Zanarini et al., 2000), Zanarini et al.
untersuchten auch die Interrater
Reliabilität, es ergaben sich Kappa-Werte im Bereich von 0,63
(Soziale Phobie und Generelle
Angststörung) bis 1 (Alkoholabhängigkeit/-missbrauch und
andere Substanzabhängigkeiten/-
missbräuche) (Zanarini und Frankenburg, 2001). Die Test-Retest
Reliabilität des SKID II
(DSM-III-R) wurde von First et al. (First et al., 1995)
untersucht, er fand Kappa-Werte im
Bereich 0,24 (zwanghafte Persönlichkeitsstörung) bis 0,76
(Antisoziale Persönlichkeitsstörung).
Der SKID und der DIPS erfordern ein Training, da die
Verzweigungsanweisungen an umfang-
reiche Bedingungen geknüpft sind.
2.2. Standardisierte Interviews
Im Gegensatz zu den strukturierten Interviews werden bei
standardisierten Interviews der exak-
te Wortlaut der Fragen vorgegeben und die Antworten der
Patienten unbewertet übernommen
(Margraf, 2000, S.276). Zu den standardisierten Interviews
zählt das Composite Internatio-
nal Diagnostic Interview (CIDI)(Wittchen und Semler, 1991). Die
computerisierte Version des
CIDI, das CIDI-Auto, jeweils mit den DSM-IV bzw. ICD-10
Kriterien, wurde von Komiti et
al. (Komiti et al., 2001) mit klinischen Diagnosen der
Stimmungs- und Angststörungen vergli-
chen. Die Übereinstimmungen zwischen den Diagnosen der Kliniker
und den beiden CIDI-Auto
Versionen waren für alle Diagnosen mit einem Kappa nach Cohen
kleiner als 0,6 im mittleren
Bereich. Rosenman et al. (Rosenman et al., 1997) untersuchten
ebenfalls die Übereinstimmung
der ICD-10 Diagnosen des CIDI-Auto mit den klinischen Diagnosen
des behandelnden und ei-
nes unabhängigen Psychiaters. Das Kappa nach Cohen für die
Übereinstimmung zwischen den
Diagnosen des CIDI-Auto und den Psychiatern lag im Bereich 0,03
(Neurotische, Belastungs-
und somatoforme Störungen) und 0,34 (Schizophrenie, schizotype
und wahnhafte Störungen).
Das Kappa der Übereinstimmung der Diagnosen zwischen den
Psychiatern lag im Bereich 0,53
(F1.X Psychische– und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen) bis 0,92 (F5.X
Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung mit körperlichen
Störungen und Faktoren). Komiti et
al. vermuten die Ursache für die zum Teil unbefriedigende
Übereinstimmung darin, dass die
Psychiater lediglich die Diagnosen stellen, die sie als
behandlungsbedürftig ansehen, der CIDI-
Auto dagegen stellt die Diagnosen, deren Kriterien vorhanden
sind. Rosenman et al. führen den
Unterschied auch auf den Umstand zurück, dass die Psychiater
beim Finden der Diagnosen auf
ihre Erfahrungen zurückgreifen und gegebenenfalls die
Vorgeschichten der Patienten kennen.
Cooper et al. (Cooper et al., 1998) untersuchten die Validität
des CIDI-Moduls für psychische
Störungen im Vergleich mit diagnostischen Checklisten für
DSM-IV und ICD-10 Diagnosen. Es
3
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2. Operationalisierte Diagnostik
fanden sich gute Interrater-Übereinstimmungen bei der
Schizophrenie, das Kappa der Überein-
stimmung zwischen dem CIDI und den Checklisten variierte bei den
Subkriterien zwischen 0,18
bis 0,93 (DSM-IV) und 0,19 bis 0,90 (ICD-10). Das Kappa der
negativen Diagnosen lag im
Bereich 0,38 bis 0,95 (DSM-IV) und 0,39 bis 0,95 (ICD-10). Gute
Übereinstimmungen ergaben
sich immer dann, wenn die Diagnosen auf der Basis von Fragen
gestellt wurden. Schlechte
Übereinstimmungen wurden gefunden, wenn Symptome von Wertungen
des Interviewers ab-
hingen.
2.3. Checklisten
Die Checklisten bestehen aus einer Aufstellung von Stichworten
und Entscheidungsbäumen, die
Hinweise auf Diagnosen bzw. Differentialdiagnosen enthalten. Die
konkrete Formulierung und
die Art der Nutzung bleibt dem Interviewer überlassen. Die
Checklisten erfordern den gerings-
ten Aufwand, bergen aber den Nachteil, dass sie möglicherweise
nur zur Bestätigung einer ver-
muteten Diagnose genutzt, weitere Diagnosen oder komorbide
Störungen dann aber übersehen
werden. (Amelang und Schmidt-Atzert, 2006, S.506). Havenaar et
al. (Havenaar et al., 1995)
untersuchte die Zuverlässigkeit der Münchener Diagnose
Checkliste für den DSM-III-R (MD-
CL) in der Russischen Föderation und der Belorussischen
Republik in Abhängigkeit von den
durchführenden Psychiatern. Das Kappa nach Cohen ergab für die
Hauptdiagnosen einen Wert
größer 0,73. Bei den Zweitdiagnosen war es mit einem Kappa
gleich 0,41 geringer. Havenaar
et al. führen diesen geringen Wert für die Zweitdiagnose auf
die unterschiedliche Gewichtung
der zusätzlichen Diagnosen zurück. Hiller et al. (Hiller et
al., 1990) fanden bei der DSM-III-
R Version der International Diagnostic Checklists (IDCL) die in
der Tabelle 1 dargestellten
Kappa-Werte. In weiteren Studien untersuchten Hiller et al.
(Hiller et al., 1994b,a) in (Janca
Störung Kappa
Major Depression 0,73Bipolare Störung 0,85Panikstörung
0,80Alkoholabhängigkeit 0,80
Tab. 1: Interrater Cohens Kappa-Werte nach Hiller et al. (Hiller
et al., 1990)
und Hiller, 1996) die Interrater Reliabilität der ICDL von vier
Klinikern anhand von hundert
Fallgeschichten. Es ergab sich eine befriedigende
Übereinstimmung von Kappa gleich 0,59.
Bei den schizoaffektiven und bipolaren Störungen betrug das
Kappa lediglich 0,24 bzw. 0,53.
Cooper et al. (Cooper et al., 1998) untersuchten die
Interrater-Übereinstimmung zwischen
dem CIDI und den Schizophrenie Checklisten für den DSM-IV und
dem ICD-10. Sie fan-
4
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3. Gütekriterien psychologischer Tests
den sehr gute Übereinstimmungen bei der Diagnose der
Schizophrenie (Kappa = 0,82 für das
DSM-IV bzw. Kappa = 0,71 für den ICD-10). Bei den
Nebendiagnosen ergaben sich sehr un-
terschiedliche Kappa-Werte, von 0,18 (Negative Symptome) bis
0,95 (Desorganisierte Sprache)
bei der DSM-IV Checkliste, bei der ICD-10 Checkliste ergaben
sich ähnliche Diskrepanzen. Die
Kappa-Werte wurden immer dann schlecht, wenn die Diagnosen auf
Kriterien basierten, die
vom Urteil der Interviewer abhängig waren. Die strukturierten
Interviews erheben mit zufrie-
denstellender Zuverlässigkeit psychische Störungen. Die
Checklisten haben sich im klinischen
Alltag als zuverlässiges, flexibles und ökonomisches
Instrument etabliert. Insofern eignen sie
sich für die Entwicklung einer computergestützten Version, da
sich in diesem Fall die Problema-
tik der Bestätigungsdiagnostik reduzieren lässt und bei einem
computergestützten Verfahren
alle Bereiche der psychischen Störungen geprüft werden.
3. Gütekriterien psychologischer Tests
Bei der Entwicklung psychologischer Tests sind nach Lienert
(Lienert und Raatz, 1998, S.7ff)
unter anderem folgende Aspekte zu berücksichtigen:
• Objektivität: Die Objektivität ist der Grad, in dem die
Ergebnisse eines Tests un-abhängig vom Untersucher sind.
• Zuverlässigkeit (Reliabilität): Die Zuverlässigkeit eines
Tests gibt den Grad der Genau-igkeit an, mit dem er ein bestimmtes
Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmal misst,
gleichgültig, ob er dieses Merkmal auch zu messen
beansprucht.
• Gültigkeit (Validität): Die Gültigkeit eines Tests gibt den
Grad der Genauigkeit an, mitdem dieser Test dasjenige
Persönlichkeitsmerkmal oder diejenige Verhaltensweise, das
(die) er messen oder vorhersagen soll, tatsächlich misst oder
vorhersagt.
Diese drei Kriterien stehen in einem Zusammenhang: Die
Objektivität ist die Vorraussetzung
der Zuverlässigkeit und diese wiederum für die Gültigkeit der
Messung.
4. Der Einsatz von Fragebögen in der Diagnostik
Selbstbeurteilungsfragebögen werden von den Patienten selbst
bearbeitet, Fremdbeurteilungs-
verfahren werden von den Therapeuten genutzt um
Patienteninterviews durchzuführen. Der
Ablauf von Selbstbeurteilungsinterviews gestaltet sich wie
folgt:
• Aushändigen der Fragebögen an den Patienten.
• Der Patient markiert die zutreffenden Antworten.
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4. Der Einsatz von Fragebögen in der Diagnostik
• Die Rückgabe der Fragebögen.
• Der Therapeut prüft, ob die Fragebögen regelgerecht
ausgefüllt wurden.
• Auswerten des Fragebogens, berechnen der Qualitätskennzahlen.
Im einfachsten Fallwird z. B. der Durchschnitt berechnet, in
schwierigeren Fällen werden komplizierte Aus-
wertungsverfahren angewendet.
• Die Ergebnisse werden in die Patientendokumentation
übertragen.
Dieses Verfahren birgt mehrere Risiken:
• Der Patient füllt die Fragebögen nicht korrekt aus, z. B.
indem er Fragen auslässt odermehrere Antworten markiert, obwohl
nur eine möglich ist.
• Der Patient gibt den Fragebogen nicht zurück.
• Der Therapeut versäumt es, den Fragebogen auf
Vollständigkeit zu überprüfen.
• Den Therapeuten unterlaufen Fehler beim Auswerten der
Antworten.
• Bei der Übertragung der Daten vom Papier auf ein papiernes
oder ein elektronischesMedium können Fehler auftreten.
Es ist zeitaufwändig:
• Die Auswertung muss durch den Therapeuten vorgenommen werden,
d. h. er muss Ant-worten auszählen, die Punktzahlen bestimmter
Antworten addieren, Durchschnitt be-
rechnen usw.
• Die Ergebnisse müssen vom Therapeuten übertragen werden, um
sie z. B. mit Statistik-Programmen zu analysieren.
Zu den Fremdbeurteilungs-Fragebögen, die von den Therapeuten
verwendet werden, zählen
unter anderem das SKID I und SKID II 1, die sich auf die
Diagnostik von Störungen der I.
bzw. II. Achse beziehen. Bei ihm ergeben sich die folgenden
Fragen aus den Antworten der
Patienten. Die Regeln, nach denen die Antworten ausgewertet, die
Diagnosen gestellt und die
folgenden Fragen ausgewählt werden, sind in einem Handbuch
vermerkt. Der Therapeut muss
im Beisein der Patienten die Antworten auswerten, um die
nächsten Fragen zu bestimmen. Die
Durchführung derartiger Tests ist aufwändig, kompliziert und
zeitraubend.
1Im Folgenden wird SKID synonym für die SKID I und SKID II
verwendet.
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5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer
Systeme in der
Diagnostik
5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung
elektronischer Systeme in der Diagnostik
Die Mayo Klinik begann in den 60er Jahren mit der Nutzung von
Computern für diesen Zweck
(Rome et al., 1962). Die Verwendung elektronischer Systeme
bringt Erleichterungen bei den
Patienteninterviews mit sich (Brinschwitz, 2004):
• Die aufwändige Ablage und Verwaltung der bearbeiteten
Fragebögen entfällt.
• Es werden nur zulässige (vorgegebene) Antworten
akzeptiert.
• Die Systeme bestimmen selbst die Reihenfolge der Fragen, geben
Hinweise auf fehlendeAntworten, dadurch werden die Interviews in
einer definierten Weise durchgeführt.
• Einfache Verwaltung der Fragebögen.
• Ein großer Teil der Auswertungen kann vom elektronischen
System ausgeführt werden.
• Flexibilität, es können neue Fragebögen erstellt
werden.
• Die Daten liegen in elektronischer Form vor.
• Akzeptanz bei vielen Probandengruppen: Kinder (Elwood und
Clark, 1978), Schüler(Chin et al., 1991), Studierende (Harrell und
Lombardo, 1984; Lukin et al., 1985; White
et al., 1985; Harrell et al., 1987; Franke, 1997),
Psychotherapieklienten (Gitzinger, 1990)
und Psychiatriepatienten (Hart und Goldstein, 1985; Rozensky et
al., 1986; French und
Beaument, 1989).
• Schnellere Beantwortungszeiten am Computer (White et al.,
1985; Greaud und Green,1986; Hart und Goldstein, 1985; Vansickle
und Kapes, 1993).
• Entlastung der Diagnostiker durch eine zuverlässige
maschinelle Auswertung (Weise,1994).
• Höhere Transparenz und bessere Analysemöglichkeiten der
gewonnenen Daten (Booth,1986, 1992).
• Gleichzeitige Erfassung zusätzlicher Daten wie die
Bearbeitungszeit pro Frage (Kliemeund Stumpf, 1991).
• Erhöhte Selbstaufmerksamkeit durch die Auseinandersetzung mit
dem Computer (Fran-ke, 1997).
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5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer
Systeme in der
Diagnostik
Als nachteilig sieht Brinschwitz folgende Punkte:
• Die Erfassung zusätzlicher Daten, wie z. B. die
Bearbeitungszeit pro Frage, kann unterethischen Gesichtspunkten als
fragwürdig angesehen werden (Booth, 1992).
• Computerbasierte Diagnosesysteme reduzieren die
Psychodiagnostik auf maschinener-fassbare Informationen (Burke und
Normand, 1987; Booth, 1992), mit der Folge der
Verarmung der Psychodiagnostik (Franke, 1997).
• Bei den Probanden fanden sich erhöhte Ängstlichkeit oder
negative Emotionalität (Clayet al., 1992).
• Die unpersönlichen Computer Tests haben einen negativen
Einfluss (Butcher, 1987).
• Fehleinschätzungen der Validität von computerapplizierten
Paper Pencil Tests (Lanyon,1984; Moreland, 1985, 1987, 1990).
• Die computergestützten psychodiagnostischen Systeme erfordern
eine regelmäßige zeit–und kostenintensive Neunormierung der
computerbasierten Inventare (Hornke, 1983;
Franke, 1997).
Fast beiläufig ergeben sich auch Zeitersparnis, konsistente
Ergebnisse, höhere Flexibilitäten
und schneller Zugriff auf die Ergebnisse ((Percevic, 2005) unter
Verweis auf Cohen (Cohen und
Moreland, 1992)) und Brinschwitz (Brinschwitz, 2004, S.8).
5.1. Äquivalenz von Papierfragebögen und
computergestützten
Fragebögen
Brinschwitz (Brinschwitz, 2004, S.8ff), Percevic (Percevic,
2005, S.19ff) und Franke (Franke,
1997, S.34ff) geben einen Überblick über den Stand der
Untersuchungen zur Äquivalenz der
beiden Interviewverfahren. Brinschwitz bezeichnet in seiner
Untersuchung die Unterschiede für
den SCL 90R und den IIP (Inventar zur Erfassung interpersonaler
Probleme) zwischen den
beiden Versionen als gering. Percevics Ergebnisse zur
psychometrischen Äquivalenz “... decken
sich mit den meisten Ergebnissen zu den
Selbstbeurteilungsverfahren”. Beide verweisen aber
auf die Empfehlungen des Testkuratoriums der Föderation
Deutscher Psychologenvereinigun-
gen (Testkuratorium, 1986) welches empfiehlt, die Äquivalenz
beider Verfahren nicht einfach
anzunehmen, sondern in jedem Einzelfall zu untersuchen. Franke
findet für den SCL 90R und
dem POMS (Profile Of Moods States) “... deutliche Hinweise für
die psychometrische, erfah-
rungsbezogene und populationsspezifische Äquivalenz”, wobei sie
diese Aussage für den PSDI
des SCL 90R einschränkt (er fällt etwas geringer aus). In
Frankes Untersuchung (Franke, 1999)
sieht sie beide Verfahren als annähernd äquivalent. Gwaltney
(Gwaltney et al., 2008) kommt
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5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer
Systeme in der
Diagnostik
in seiner Metaanalyse über Selbstbeurteilungsverfahren auf
Papier bzw. Computerbasis (self-
report assessments) zum Ergebnis, dass Papier- und
Computer-Selbstbeurteilungs-Interviews
äquivalent sind. Franke (Franke, 1996) untersuchte den Einfluss
der Fragebogengestaltung an-
hand des SCL 90R, im Fall einer unprofessionellen Gestaltung
ergaben sich signifikante Unter-
schiede bei Verteilungen und geringere Mittelwerte.
5.2. Risiken der Erhebung diagnostischer Informationen
mittels
Computern
Ein computergestütztes System setzt sich aus einer großen Zahl
von Hardware– und Software-
komponenten zusammen. Die Risiken des Systems untergliedern sich
in drei Kategorien:
• Physische Risiken
• Externe Risiken
• Interne Risiken.
Physische Risiken
Durch einen Diebstahl können die Daten in unbefugte Hände
gelangen und zugänglich ge-
macht werden, die Zerstörung des Systems hat den Verlust der
Daten zur Folge. Der Schutz
gegen Diebstahl erfolgt durch das Anschließen des Systems an
eine Kette oder ein Stahlkabel.
Die Nutzung sollte unter Aufsicht erfolgen, um die Gefahr durch
Zerstörung zu reduzieren.
Die Daten sollten auf dem System pseudonymisiert (siehe Kapitel
5.3 auf der nächsten Seite),
gespeichert und regelmäßig auf einem anderen Medium gesichert
werden.
Externe Risiken
Die Nutzung des Systems am Internet birgt weitere Risiken, z. B.
können Passwörter und
Daten abgefangen oder die Dienste des Betriebssystems2
missbraucht werden. Die externen
Risiken lassen sich durch Abschalten der nicht genutzten
Dienste, Beschränkung der Zugriffe
auf die nötigsten Dienste, Verschlüsselung der Kommunikation
und das Einschalten der Firewall
reduzieren (Eckert, 2005).
2Ein Betriebssystem (operating system) stellt das Bindeglied
zwischen der Hardware und eines Com-puters einerseits und dem
Anwender andererseits dar. Es umfasst Programme, die zusammen
mitden Eigenschaften des Computers “die Grundlage der möglichen
Betriebsarten dieses Systems bil-den und insbesondere die
Abwicklung von Programmen steuern und überwachen” (Schneider
undWerner, 2007, S.260).
9
-
5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer
Systeme in der
Diagnostik
Interne Risiken
Die internen Risiken unterteilen sich in zwei Bereiche:
• Hardwarefehler: z. B. Defekte der Festplatte, des
Arbeitsspeichers, des Prozessors oderdes Systems können die Daten
unbrauchbar machen.
• Softwarefehler: Durch Fehler des Betriebssystems oder des
Programms können Daten zer-stört, Einsicht in die Daten gegeben
oder auch Daten verändert werden. Regelmäßiges
Installieren von Korrekturen (“Patches”) reduziert die Fehler
des Betriebssystems, das
Programm muss gepflegt, d. h. erkannte Fehler müssen korrigiert
werden. Weiterhin er-
folgt der Zugriff auf die Daten über unterschiedliche
Nutzerkategorien, die mit jeweils
für diesen Nutzer abgestimmten Rechten erfolgen.
Die regelmäßige Sicherung der Daten auf einem anderen Medium
minimiert die Risiken des
Datenverlustes durch Defekte der Hardware und der Software.
5.3. Datenschutz
Der Schutz der Daten kann durch eine Verschlüsselung der Daten
erfolgen, da das System
aber selbst die Daten nutzt, müsste auch der Schlüssel zur
Entschlüsselung der Daten auf dem
System vorliegen. Die andere Möglichkeit die Daten zu schützen
besteht in der:
• AnonymisierungBei der Anonymisierung werden personenbezogene
Daten über persönliche Verhältnisse
so verändert, dass die Einzelangaben nicht oder nur mit
unverhältnismäßigem Aufwand
an Zeit, Kosten und Arbeitskraft einer bestimmten Person
zugeordnet werden können.
(Eckert, 2005, S.11). Dieses Verfahren ist für
Querschnittstudien geeignet, bei denen
einmalig Daten von Probanden, z. B. für die
Qualitätssicherung, erfasst werden.
• PseudonymisierungBei der Pseudomisierung/Pseudonymisierung
werden die Daten durch eine Zuordnungs-
vorschrift (Verwendung von Pseudonymen) derart verändert, dass
eine Zuordnung der
Daten zu einer natürlichen Person ohne Kenntnis oder Nutzung
der Zuordnungsvorschrift
nicht möglich ist (Eckert, 2005, S.11). Die Pseudomisierung
eignet sich für Längsschnitt-
studien, bei denen die Daten über einen langen Zeitraum
aufgenommen werden.
Es liegt in der Hand der Therapeuten, welches Verfahren sie
nutzen. Sie müssen aber sicher-
stellen, dass die erfassten Daten nicht einer Person zugeordnet
werden können. Sie dürfen keine
triviale Zuordnungsvorschrift verwenden.
10
-
6. Anforderungen an die LPTP
Verschlüsselung
Die Daten werden im Internet im Klartext übertragen, sie
können mit geeigneten Mitteln
gelesen werden. Mit der SSL (Secure Socket Layer)
Verschlüsselung wird erreicht (Schneider
und Werner, 2007, S.401), dass nur der Kommunikationspartner die
Daten lesen kann.
6. Anforderungen an die LPTP
Ziel der Entwicklung der computerbasierten LCDC war, die
Vorteile der unterschiedlichen
Diagnoseverfahren zu verbinden und die jeweiligen Nachteile zu
vermeiden. So nutzen die
LCDC einerseits die ökonomischen Vorteile der Checklisten,
andererseits die Zuverlässigkeit
der strukturierten Interviewverfahren, die den Durchführenden
“zwingen” auch die komorbi-
den Störungen zu erfassen. Die ökonomischen Vorteile liegen in
dem Umstand, dass die Ver-
zweigungsbedingungen in Form von Algorithmen in den LCDC selbst
umgesetzt werden, d. h.
der Therapeut muss lediglich den Patienten interviewen, die LCDC
bestimmen die folgende
Frage. Die anschließende Auswertung und Übernahme der Daten
führen die LCDC/LPTP oder
Statistikprogramme aus. Die Internetfähigkeit des Systems
ermöglicht auch die überregionale
Zusammenarbeit mehrerer Forschungseinrichtungen. Es soll ein
elektronisches Fragebogensys-
tem LPTP mit folgenden Eigenschaften entwickelt werden:
• Integration von neuen und existierenden Fragebögen
• Realisierung der neuentwickelten LCDC auf der LPTP
• Bedingte Verzweigungen zwischen den einzelnen Seiten
• Veränderbarkeit der Fragebögen
• Veränderbarkeit der Antworten für die Therapeuten
• Datenexport nach SPSS
• Internetfähigkeit
• Erweiterbarkeit der LPTP
• Geringe Anforderungen an die Computer, die die Fragebögen
darstellen
• Das Bedienungskonzept soll von Personen mit unterschiedlichen
Kenntnissen im Umgangmit Computern ausgehen.
• Die Bildschirmdarstellung soll der Darstellung auf dem Papier
nachempfunden werden.
11
-
6. Anforderungen an die LPTP
Auf dem zu entwickelnden System sollten folgende Fragebögen
realisiert werden:
• LCDC, die Lübecker computergestützten Diagnose Checklisten
sind ein Fremdbeurteilungs-Fragebogen. Er gibt dem Therapeuten die
Fragen, die den Probanden gestellt werden,
stichwortartig vor. Anhand der Antworten entscheiden die LCDC,
welche Kapitel ver-
tieft, bzw. abgekürzt werden. Bei der Definition der Fragen der
LCDC wurden die Kri-
terien der ICD-10 (Dilling und Freyberger, 2001) für psychische
Erkrankungen herange-
zogen.
• CORE-OM, (Barkham et al., 2001) Clinical outcomes in routine
evaluation outcome,der CORE-OM wurde ins Deutsche übersetzt. Er
besteht aus 34 Fragen. Die Antworten
werden mit einer fünfstufigen Likertskala erfasst. Die Fragen
decken vier Bereiche ab:
das Befinden, Probleme/Symptome, Lebensführung und Risiken
(Evans et al., 2002).
• DSS, die Dissoziations Spannungs Skala basiert auf 22 Fragen
zu deren Beantwortungeine zehnstufige Likertskala vorgesehen ist.
Neun Fragen erfassen die dissoziativen Phä-
nomene, zehn Fragen psychologische Aspekte, ein Spannungsitem
und zwei spezielle
Borderline Fragen (Stiglmayr et al., 2003).
• SCL 90R, dieser Fragebogen erfasst mit Hilfe von 90 Fragen die
symptomatische Belas-tung von Probanden. Die Belastung wird mit
einer fünfstufigen Likertskala bestimmt.
Nach der Auswertung erhält man die psychische Belastung in
Bezug auf neun Skalen
und drei Globale Kennwerte (Franke, 2002).
Im Anschluss an die Befragung sollten die Probanden einen
Papierfragebogen zur Beurteilung
der beiden Interviewverfahren bearbeiten. Mit ihnen sollte die
Belastung der Probanden und
die Akzeptanz durch die Probanden erfasst werden. Mit der ersten
Frage wurde die Passung,
mit der zweiten die Relevanz der Fragen und mit der Dritten die
Anstrengung erfasst. Die drei
Fragen zu ihrer Einschätzung der LCDC Interviews bzw. SKID
Interviews lauteten:
• Ich hatte Gelegenheit, meine Schwierigkeiten anzusprechen.
• Es wurde viel gefragt, das mich nicht betrifft.
• Das Interview war sehr anstrengend.
12
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7. Hypothesen und Fragestellungen
Als Antworten waren in einer fünfstufigen Likertskala
vorgegeben:
• trifft eindeutig zu
• trifft zu
• weder noch
• trifft nicht zu
• trifft eindeutig nicht zu.
7. Hypothesen und Fragestellungen
Im Rahmen dieser Arbeit sollten folgende Hypothesen
beziehungsweise Fragestellungen unter-
sucht werden:
• Es gibt eine hohe Übereinstimmung zwischen den Diagnosen der
LCDC und der Papier-version des SKID.
• Die Bearbeitungszeiten für die LCDC sind geringer als bei den
SKID-Interviews.
• Die Bearbeitungszeiten sind zwischen den Diagnosegruppen
unterschiedlich und von derPsychopathologie abhängig.
• Die Belastung der Probanden und die Akzeptanz durch die
Probanden ist bei den beidenInterviewmethoden vergleichbar.
13
-
Teil II. Methodik
II.
Methodik
Die Aufgabenstellungen für den Doktoranden umfassten:
• Die Analyse der Aufgabenstellung
• Die Entwicklung des Konzepts des elektronischen
Testsystems
• Die Programmierung des Testsystems
• Das Erstellen der ersten Fragebögen unter anderem die
LCDC
• Die erste Evaluation der LPTP.
8. Analyse der Aufgabenstellung
Beim Entwurf der LPTP war zu berücksichtigen, dass Probanden
mit unterschiedlichen oder
keinen Computerkenntnissen das System nutzen. Dieser Umstand
weist auf ein grundlegendes
Problem hin: Die Probanden sollen ihre Aufmerksamkeit auf die
Inhalte der Items konzentrie-
ren. Sind sie aber im Umgang mit Computern ungeübt, wird ein
Teil oder die ganze Aufmerk-
samkeit und Energie auf die Bedienung des Computers verwendet.
Der Unterschied zwischen
den beiden Test-Darbietungsformen lässt sich auf folgende
Punkte zurückführen:
• Die BedienungselementeBei der Verwendung von Papierfragebögen
werden mit einem Schreibstift die Antworten
markiert, das Umblättern der Seiten erfolgt mit der Hand. Beim
elektronischen Medium
erfolgt die Bedienung durch die Maus und die Tastatur. Auf der
Bildschirmseite werden
Felder, die die Antworten darstellen, durch Klicken mit der Maus
markiert. Umgeblättert
wird, indem eine entsprechend benannte Schaltfläche (“Button”)
angeklickt wird.
• Den SeiteninhaltAuf der Papierseite sind alle Informationen
auf einen Blick ersichtlich, im Gegensatz zur
Bildschirmseite, bei der eventuell Informationen und
Bedienungselemente auch ober-
oder unterhalb des Bildschirmrandes zu finden sind. Der Proband
muss im aktiven Fens-
ter mit der Maus oder der Tastatur den Seiteninhalt verschieben
(“scrollen”) um alle
Informationen der Seite zu sehen.
14
-
8. Analyse der Aufgabenstellung
• Die KorrekturBeim Papier sind unbegrenzte Korrekturen möglich
(wenn auch nicht immer gewünscht).
Beim elektronischen Medium lassen sich die
Korrekturmöglichkeiten auf die aktuelle Seite
einschränken.
• Die KontrolleDas computerbasierte System kann prüfen, ob alle
Antworten vorliegen, bevor es die
nächsten Fragen zeigt.
8.1. Seitenaufbau eines Fragebogens
Eine Fragebogenseite besteht aus mehreren zum Teil optionalen
Elementen:
• Im oberen Bereich finden sich eine oder zwei
Überschriften.
• Dann folgen Erklärungen zu den Fragen, die – wie die
Überschriften – seitenspezifischoder für alle Seiten identisch
sind.
• Im mittleren Bereich der Seite finden sich die Fragen. Der
Aufbau kann unterschiedlichsein, d. h. die Antworten können vor,
hinter oder unter dem Fragetext stehen.
• Den Fragen können sich weitere Anmerkungen anschließen.
• Zu jeder Seite gibt es Anweisungen, die festlegen, welche
Seite – in Abhängigkeit vonden Antworten – als nächstes angezeigt
wird.
8.2. Administration
Benutzerverwaltung
Die Nutzung der LPTP erfolgt durch unterschiedliche Personen,
die auf dieser Plattform ver-
schiedene Tätigkeiten ausführen:
• Probanden bearbeiten Fragebögen.
• Therapeuten führen Interviews durch.
• Therapeuten weisen den Probanden Fragebögen zu.
• Therapeuten nutzen die Auswertungen der Fragebögen.
• Therapeuten richten Anmeldekonten für neue Probanden ein.
Das System muss die Nutzer unterscheiden, damit sie nur die
Tätigkeiten am System ausüben,
die für sie vorgesehen sind. Es muss den Probanden die ihnen
zugewiesenen Fragebögen zur
Bearbeitung präsentieren.
15
-
9. Technische Lösung
Fragebogenverwaltung
Die Fragebogenverwaltung umfasst das Erstellen neuer
Fragebögen, das Modifizieren existieren-
der Fragebögen und die Verwaltung der Fragebögen, die von den
Patienten bearbeitet werden
sollen.
Datenexport
Die Daten, die bei der Bearbeitung der Fragebögen entstehen,
sollen von Statistikprogrammen
verarbeitet werden. Dazu muss die LPTP die Daten in einer Form
in eine Datei schreiben, die
von diesen Programmen verarbeitet werden kann.
9. Technische Lösung
Bei einem Fragebogensystem sind eine Reihe von Daten zu
verwalten. Für diese Aufgabe, die
die Speicherung, den Zugriff, die Änderung und die Selektion
der Daten umfasst, eignet sich
eine relationale Datenbank (Schneider und Werner, 2007, S.446).
Bei relationalen Datenbanken
werden die Redundanzen der Daten minimiert, d. h. identische
Daten derselben Bedeutung,
die in vielen Datensätzen auftreten, werden zusammengefasst und
in einer eigenen Tabelle
gespeichert. Die ursprünglichen Datensätze enthalten dann
einen Hinweis auf die Tabelle. Es
wurde das Client Server Modell verwendet (Schneider und Werner,
2007, S.407). In diesem Mo-
dell erfolgt eine Trennung zwischen dem Diensterbringer und dem
Dienstnutzer/Kunden. Die
Dienste werden von einem Computer, dem Server bereitgestellt,
der Client nutzt die Dienste
des Servers und die übertragenen Daten. Server und Client
können auf demselben Computer
installiert werden, z. B. wurden in diesem Projekt beide
Komponenten auf einem Notebook
installiert, bei der Nutzung im Internet erfolgt eine räumliche
Trennung von Client und Ser-
ver. Um den Medienübergang vom Papier zum elektronischen Medium
zu erleichtern, wurde
die Darstellung dem Papierformular angeglichen. Der
Schulungsaufwand für die Nutzung der
Fragebögen ist relativ gering, für die Patienten besteht er in
die Einführung in die Nutzung
der Maus und dem Anklicken der Antworten. Die Therapeuten
müssen in der Patienten- und
Fragebogenverwaltung geschult werden. In unserem Fall werden die
Fragebögen und die Ant-
worten vom Server in einer Datenbank gespeichert. Der Client
übernimmt die Darstellung der
einzelnen Seiten und sendet die Antworten der
Patienten/Therapeuten an den Server zurück,
der dann die Antworten auswertet, die nächste Seite bestimmt
und an den Client sendet. Der
Vorteil ist, dass die Anforderungen an den Client sehr gering
sind, es ist lediglich ein Internet
Browser nötig, der die Skriptsprache3 JavaScript unterstützt,
was bei den meisten aktuellen
3Bei einer Skriptsprache (Schneider und Werner, 2007, S.218)
wird, im Gegensatz zur Programmier-sprache, erst während der
Ausführung das Skript von einem Interpreter (Schneider und
Werner,2007, S.199) direkt oder nach einer Übersetzung in einen
Zwischencode ausgeführt.
16
-
9. Technische Lösung
Browsern der Fall ist. Die Pflege des Systems beschränkt sich
auf den Server, da alle relevanten
Komponenten auf dem Server gespeichert werden. Mit dieser
Trennung ist es möglich, die Fra-
gebögen auch im Internet den Patienten zugänglich zu machen.
Die Umsetzung des Entwurfs
erfolgte unter Verwendung von gut verfügbaren und bewährten
Standardtechnologien auf Open
Source Basis. Der Vorteil der Open Source Technologien ist, dass
sie gut dokumentiert und
ausgereift sind, Erweiterungen/Änderungen des Systems werden
dadurch erleichtert:
• Als Betriebssystem wurde Linux verwendet (Schneider und
Werner, 2007, S.301), es istim Internet frei erhältlich. Linux ist
ein UNIX ähnliches Betriebssystem.
• Die Datenbank wurde mit MySQL realisiert (MySQL GmbH, 2008),
sie wird über dieStandard-Programmiersprache SQL (Structured Query
Language) gesteuert. Damit ist
auch langfristig der Zugriff auf die rohen Daten gesichert.
• Der Apache Web-Server (The Apache Software Foundation, 2008)
gibt die Frageseitenan den Client aus und nimmt die Antworten der
Patienten/Therapeuten entgegen.
• Für die eigentliche Datenverarbeitung wird PHP genutzt (PHP,
2008). PHP ist eine weitverbreitete Skriptsprache, es generiert die
Frageseiten und verarbeitet die Antworten.
Das System unterscheidet vier Benutzergruppen:
• Anonymous,
• Patienten,
• Therapeuten und
• Administratoren.
Mit diesen Benutzergruppen sind unterschiedliche Rechte am LPTP
System assoziiert, die sich
genau an der Tätigkeit der jeweiligen Gruppe orientieren. Die
Patienten dürfen lediglich die
ihnen zugewiesenen Fragebögen beantworten, Therapeuten können
neue Patienten einrichten,
Patienten Fragebögen zur Beantwortung zuweisen,
Therapeutenfragebögen bearbeiten und die
Ergebnisse der Fragebögen nutzen. Die Administratoren dürfen
zusätzlich Fragebögen ändern,
neue in das System eingeben und die Therapeuten verwalten.
Übersicht
Die Funktion der LPTP setzt viele Komponenten vorraus:
• das Betriebssystem
• den Web-Server
17
-
9. Technische Lösung
• den PHP-Interpreter
• die SQL-Datenbank
• den Browser
• das Programm
• die Fragebögen.
Betriebssystem Die LPTP wurde auf Linux Computern installiert.
Linux ist ein Betriebs-
system, welches den Programmen, die auf dem Computer ausgeführt
werden, eine Vielzahl von
Diensten zur Verfügung stellt.
Web-Server Der Web-Server ist ein Programm, das im Netzwerk den
WWW (World Wide
Web) Dienst zur Verfügung stellt. Der hier verwendete Apache
Web-Server analysiert die ange-
forderten Webseiten, übergibt das ggf. darin enthaltene PHP
Skript an den PHP-Interpreter,
und liefert die Webseiten im HTML-Format anschließend an den
Computer aus.
PHP-Interpreter Der PHP-Interpreter erhält den in die Webseiten
eingebetteten PHP
Skripttext, führt ihn aus und sendet die dabei entstehenden
Ausgaben an den Web-Server
zurück, der diesen Text dann an den anfordernden Computer
weiterleitet. Die dynamischen
Informationen, Fragen, Texte usw., aus denen die Webseiten
generiert werden, erhält der PHP-
Interpreter aus der SQL-Datenbank, er sichert auch die Eingaben
der Patienten/Therapeuten
in der Datenbank.
Datenbank Datenbanksysteme können große Datenmengen effizient
verwalten. Sie bieten
benutzergerechte Abfragesprachen. Sie ermöglichen vielen
Nutzern den gleichzeitigen Zugriff
auf die Daten und verhindern unerwünschte Nebeneffekte durch
gleichzeitigen Zugriff auf die
Daten (Heuer und Saake, 2000, S.4). Die LPTP nutzt die Datenbank
MySQL. Die Kommu-
nikation mit der Datenbank erfolgt über die
SQL-Datenbanksprache (Schneider und Werner,
2007, S.215).
Browser Der Browser generiert aus der angegebenen
Internetadresse eine Anfrage an den
Web Server, der die Daten zur gewünschten Seite liefert. Aus
diesen Daten erstellt der Browser
eine Bildschirmdarstellung (Schneider und Werner, 2007, S.391).
Der Browser muss nicht auf
demselben Computer genutzt werden, auf dem die LPTP ausgeführt
wird.
18
-
9. Technische Lösung
Programm Die LPTP besteht aus einem PHP-Skript, das seinerseits
weitere PHP-Skripte
aufruft. Diese Skripte enthalten Anweisungen, die festlegen,
welche Daten an den anfordernden
Browser gesendet werden. Im Skript wurde eine Komponente aus dem
Pear-Projekt integriert,
mit dem Daten im Excel-Dateiformat geschrieben werden können
(Pear, 2008).
Fragebögen Die einzelnen Fragebögen bestehen aus mehreren
Seiten, deren Inhalt variiert,
deshalb wurde eine Trennung zwischen den Seiteninhalten und der
Darstellung vorgenommen.
Für die Seiten der Fragebögen wurde eine Grundstruktur
festgelegt, sie besteht aus mehreren
Feldern:
• Erste Überschrift
• Zweite Überschrift
• Erklärungstext
• Maximal fünf Fragen je Seite
• Abschließender Text
• Hilfstext.
Für die Darstellung wurde die weit verbreitete Auflösung von
1024x768 Bildpunkten gewählt.
Bei der Entwicklung der Fragebögen wurde darauf geachtet, dass,
wie beim Papierfragebogen,
alle Inhalte komplett auf dem Bildschirm sichtbar sind. Diese
Fragebögen werden in der Da-
tenbank gespeichert. Ein Beispiel für eine Frageseite stellt
die Abbildung 1 dar.
Abb. 1: Beispiel einer Frageseite
19
-
10. Struktur der LPTP
10. Struktur der LPTP
Die LPTP besteht aus zwei Komponenten:
• Der Datenbank, in der die Patientendaten, die
Therapeutendaten, die Patientenantwor-ten und die Daten der
Fragebögen gespeichert werden.
• Dem PHP-Skript, welches die Frageseiten generiert, die
Prüfung und die Speicherungder Daten durchführt.
Die Trennung der Daten vom Programmtext vereinfacht das
Hinzufügen und Modifizieren von
Fragebögen.
10.1. Die Datenbank
Sämtliche Daten der LPTP werden in der Datenbank “psychiatrie”
gespeichert. Die Daten-
bank “psychiatrie” wurde – soweit sinnvoll – relational angelegt
(Elmasri und Navathe, 2002,
S.225). Der Zugriff auf die Datensätze in den Tabellen
benötigt bei einer großen Anzahl von
Datensätzen viel Zeit, die Verwendung von Schlüsseln/Indizes
(Elmasri und Navathe, 2002,
S.187ff) beschleunigt den Zugriff. In der Tabelle 2 sind die
Tabellen der Datenbank “psychia-
trie” dargestellt.
Tabellenname Bedeutung
Antworttyp Definition der AntwortenBerufsabschluss
BerufsabschlüsseFertige Antworten Antworten abgeschlossener
FragebögenFragebogen Beschreibung der FragebögenFragen Definition
der FragenInstitution StationenLogins AnmeldungenPatienten Daten
der PatientenPatientenantworten Antworten, Auswertungen,
DiagnosenSchulabschluss SchulabschlüsseSeiten Definition der
FrageseitenSessions SitzungsdatenTherapeuten Daten der
TherapeutenToDo Fragebögen, die von den Patienten bearbeitet
werden sollen
Tab. 2: Struktur der Datenbank “psychiatrie”
20
-
10. Struktur der LPTP
Antworttyp In der Tabelle “Antworttyp” (Tabelle 3) werden die
einzelnen Antworttypen de-
finiert. Sie enthalten die Antworten, die angezeigt und die
Werte, die für die jeweilige Antwort
gespeichert werden. Das Feld “Antwortname” legt fest, ob dieser
Datensatz eine Patientenant-
wort, ein Zwischenergebnis, eine Auswertung oder eine Diagnose
ist.
Spaltenname Bedeutung
Antworttypnr Eindeutige DatensatznummerAntwortname Name der
AntwortenTyp Angabe des AntworttypsWerte Angabe der Werte und
Texte, die angezeigt werden
Tab. 3: Struktur der Tabelle “Antworttyp”
Berufsabschluss Die Definition der Berufabschlüsse sind in der
Tabelle “Berufsabschluss”
(Tabelle 4) festgelegt.
Spaltenname Bedeutung
Nr DatensatznummerBerufsabschluss Bezeichnung des
Berufsabschlusses
Tab. 4: Struktur der Tabelle “Berufsabschluss”
21
-
10. Struktur der LPTP
Fertige Antworten Die Tabelle 5 beschreibt die Struktur der
Tabelle “Fertige Antworten”.
In diese Tabelle werden alle Antworten kopiert, nachdem ein
Fragebogen erfolgreich abge-
schlossen wurde.
Spaltenname Bedeutung
PatAntwortnr DatensatznummerPatientennr Nummer des PatientenID
Identifikationsnummer des PatientenFragenr Nummer der FrageDatum
Datum und Uhrzeit, zu der die Antwort gespeichert wurdeAntwort
Antwort des Patienten bzw. Therapeuten bzw. AntworttypOffene
Antwort Abhängig vom Antworttyp: Textantworten, Auswertungen,
Dia-
gnosenStatus Status des Fragebogens “offen” bzw.
“geschlossen”Auswertung Nicht genutztFragebogennr Nummer des
FragebogensTherapeutennr Nummer des TherapeutenGeburtsjahr
Geburtsjahr des PatientenGeschlecht Geschlecht des
PatientenSystemID Kennzeichen des SystemsSchulabschluss
Schulabschluss des PatientenBerufsabschluss Berufsabschluss des
Patienten
Tab. 5: Struktur der Tabelle “Fertige Antworten”
22
-
10. Struktur der LPTP
Fragebogen Die Tabelle “Fragebogen” (Tabelle 6) enthält die
Beschreibungen der Fra-
gebögen. Über das Feld “Typ” dieser Tabelle wird festgelegt
welcher Art dieser Fragebogen ist.
Wird er von Patienten bearbeitet, lautet der Typ “Patienten”,
beantworten Therapeuten den
Fragebogen, ist der Typ “Therapeuten” und wird der Fragebogen
zur Verwaltung, Erstellung
oder Anzeige von Daten genutzt, so ist der Typ “Verwaltung”.
Spaltenname Bedeutung
Fragebogennr Eindeutige NummerFragebogenname Name des
FragebogensErster Titel Titel des FragebogensVersion
VersionsnummerDatum ErstellungsdatumErlaeuterung Erläuterungen zum
FragebogenErsteller Autor des FragebogensFuss Für spätere
Erweiterungen vorgesehenTyp Typ des Fragebogens
Tab. 6: Struktur der Tabelle “Fragebogen”
Fragen Die Fragen werden in der Tabelle “Fragen” (Tabelle 7)
definiert, sie enthält die
Fragen, Diagnosen und Auswertungen zu jedem Fragebogen. Die
Fragen werden durch die
Felder “Fragenr” und “Fragebogenr” der Tabelle 7
identifiziert.
Spaltenname Bedeutung
Fragenr Nummer der FrageFragetext Text der FrageAntwortname
Angabe des AntworttypsFragebogennr Nummer des FragebogensNr
Eindeutige Datensatznummer
Tab. 7: Struktur der Tabelle “Fragen”
23
-
10. Struktur der LPTP
Institution Diese Tabelle (Tabelle 8) enthält die Daten der
Stationen, denen die Therapeuten
und Patienten angehören.
Spaltenname Bedeutung
Institutionsnr DatensatznummerStation StationsnameKrankenhaus
Kurzbezeichnung des KrankenhausesKlinik NameAbteilung Name der
AbteilungAnzeigen Angabe, ob diese Station weiterhin in der Auswahl
angezeigt wer-
den soll
Tab. 8: Struktur der Tabelle “Institution”
Logins Jede Anmeldung wird mit dem Datum und der Internetadresse
des betreffenden
Computers in dieser Tabelle eingetragen (Tabelle 9).
Spaltenname Bedeutung
Nr DatensatznummerAnmeldenamen Anmeldename des BenutzersDatum
Datum der AnmeldungStatus Ist der Benutzer bereits angemeldet?IP
Internetadresse des Computers, von dem aus der Benutzer sich
angemeldet hat
Tab. 9: Struktur der Tabelle “Logins”
24
-
10. Struktur der LPTP
Patienten Die soziodemographischen Daten der Patienten werden in
der Tabelle “Patienten”
(Tabelle 10) gespeichert.
Spaltenname Bedeutung
Patientennr Eindeutige PatientennummerID Eindeutige
ZufallszahlGeburtsjahr GeburtsjahrGeschlecht Geschlecht des
PatientenSchulabschluss SchulabschlussBerufsabschluss
BerufsabschlussTherapeut TherapeutStation Station des
PatientenKrankenhaus KrankenhausKennwort Verschlüsseltes
KennwortAnmeldename Anmeldename des PatientenStatus Ist der Patient
angemeldetAnmeldung Angabe, ob der Patient sich anmelden
darfAnzeigen Angabe, ob der Patient weiterhin in den Auswahlfeldern
ange-
zeigt werden sollSystemID Identifikation des Computers
Tab. 10: Struktur der Tabelle “Patienten”
25
-
10. Struktur der LPTP
Patientenantworten Zentrales Element dieser Datenbank sind die
Antworten der Patien-
ten, sie werden in der Tabelle “Patientenantworten” (Tabelle 11)
gespeichert. Sie enthält neben
den Patientenantworten auch Ergebnisse, Auswertungen und
Diagnosen, diese Datensätze ent-
stehen während der Auswertung der Patientenantworten, die beim
Ausfüllen der Fragebögen
gespeichert werden.
• Ergebnisse dienen zur Vereinfachung der Auswertung.
• Diagnosen enthalten die Diagnosen, die aufgrund der
Patientenantworten gestellt werden.
• Auswertungen sind eine Zusammenfassung aller Diagnosen
eines/mehrerer Fragebögen.
Neben den Antworten werden in den Datensätzen die
soziodemographischen Daten gespeichert.
Spaltenname Bedeutung
PatAntwortnr DatensatznummerPatientennr Nummer des PatientenID
ID des PatientenFragenr Nummer der FrageDatum Datum und Uhrzeit, zu
der die Antwort gespeichert wurdeAntwort Antwort des Patienten bzw.
Therapeuten bzw. AntworttypOffene Antwort Abhängig vom Antworttyp:
Textantworten, Auswertungen, Dia-
gnosenStatus Status des Fragebogens offen bzw. geschlossen, hier
wird ver-
merkt, ob dieser Fragebogen noch bearbeitet wirdAuswertung Nicht
genutztFragebogennr Nummer des FragebogensTherapeutennr Nummer des
TherapeutenGeburtsjahr Geburtsjahr des PatientenGeschlecht
Geschlecht des PatientenSystemID Kennzeichen des
SystemsSchulabschluss Schulabschluss des PatientenBerufsabschluss
Berufsabschluss des Patienten
Tab. 11: Struktur der Tabelle “Patientenantworten”
26
-
10. Struktur der LPTP
Seiten Die Tabelle “Seiten” (Tabelle 12) enthält die Daten, die
zum Erstellen der Frageseiten
nötig sind und Anweisungen, nach denen die folgende Seite
bestimmt wird.
Spaltenname Bedeutung
Fragebogennr Nummer des FragebogensSeitennr Nummer der
FrageseiteName Name, unter dem die Seite gefunden werden kannErste
Ueberschrift Erste bzw. oberste ÜberschriftZweite Ueberschrift
Zweite ÜberschriftErklaerung Text, der oberhalb der Fragen gezeigt
wirdAbschlusstext Text, der unterhalb der Fragen gezeigt
wirdAuswertung Bedingungen, anhand derer die nächste Seite
bestimmt wirdFragegruppen Dieses Feld enthält die Angabe, welche
Fragen eine Gruppe bildenFrage1nr bis Frage5nr Nummer der Frage,
die angezeigt werden soll, die Fragen finden
sich in der FragentabelleNr Eindeutige Datensatznummer
Tab. 12: Struktur der Tabelle “Seiten”
Sessions Die Inhalte von Variablen der Seiten der LPTP werden in
der “Session” Tabelle
abgelegt. Damit wird verhindert, dass interne Daten in den HTML
Seiten eingebettet werden
müssen und ggf. durch die Nutzer manipuliert werden (Tabelle
13).
Spaltenname Bedeutung
Nr DatensatznummerPHPSession Session ID die PHP selbst
generiert, sie gilt für die gesamte Ses-
sionSession Diese ID wird für jede neu generierte Seite
erzeugtVariablenname Name der jeweiligen VariablenWert Wert, der in
der oben genannten Variablen gespeichert wurdeDatum Datum, an dem
dieser Datensatz gespeichert wurde
Tab. 13: Struktur der Tabelle “Session”
27
-
10. Struktur der LPTP
Therapeuten Die Daten der Therapeuten werden in der Tabelle
“Therapeuten” (Tabelle 14)
gespeichert.
Spaltenname Bedeutung
Therapeutennr Eindeutige TherapeutennummerTherapeut Name des
TherapeutenGeschlecht Geschlecht des TherapeutenGeburtsjahr
Geburtsjahr des TherapeutenStation Station des
TherapeutenKrankenhaus Krankenhaus des TherapeutenAnzeigen Angabe,
ob der Therapeut in den Auswahllisten angezeigt wer-
den sollAnmeldename Anmeldename des TherapeutenKennwort Das
Kennwort, mit dem der Therapeut sich anmeldetStatus Wird nicht
genutztAnmeldung Angabe, ob der Therapeut sich weiterhin anmelden
kannAdministrator Angabe, ob der Therapeut auch Administrator
istSystemID Eindeutige Identifikation des Systems
Tab. 14: Struktur der Tabelle “Therapeuten”
ToDo Die Fragenbögen, die von den Patienten beantwortet werden
müssen, werden in der
Tabelle “ToDo” (Tabelle 15) vermerkt.
Spaltenname Bedeutung
ToDoNr DatensatznummerPatientennr Nummer des Patienten, der
diesen Fragebogen beantworten sollDatum Datum, an dem der Datensatz
gespeichert wurdeStatus Angabe, ob dieser Fragebogen schon
beantwortet wurdeFragebogennr Fragebogennummer
Tab. 15: Struktur der Tabelle “ToDo”
Die Systemdatenbank Die Systemdatenbank “mysql” enthält die
Einträge für die einzelnen
Datenbanknutzer und den ihnen zugeordneten Rechten an der
Datenbank, den Tabellen und
den jeweiligen Tabellenspalten.
28
-
10. Struktur der LPTP
10.2. Programmablauf
Die LPTP setzt voraus, dass die MySQL Datenbank und der Apache
Web Server gestartet wur-
den. Das kann durch das manuelle Ausführen der Programme oder
automatisch beim Start
des Betriebssystems geschehen.
Anmeldung
Die Anmeldung geschieht über die Eingabe des Anmeldenamens und
Kennworts auf der An-
meldeseite. Das Skript bestimmt die Prüfsumme des Kennworts.
Anschließend sucht das Skript
die Kombination aus Anmeldenamen und die Prüfsumme in den
Tabellen “Patienten” bzw.
“Therapeuten”. Wird sie in der Tabelle:
• “Patienten” gefunden, ist es ein Patient. Darf er sich am
System anmelden (Feld “An-meldung” Tabelle 11 auf Seite 26), prüft
das System in der Tabelle “ToDo” (Tabelle 15
auf der vorherigen Seite), ob dort offene Fragebögen zur
Bearbeitung vorliegen. Ist das
der Fall, werden die Fragebögen der Reihe nach dem Patienten
präsentiert. Werden für
den jeweiligen Fragebogen schon Antworten vorgefunden, bestimmt
das System anhand
der vorliegenden Antworten die nächste anzuzeigende Seite.
Liegen keine Fragebögen vor
bzw. werden keine (mehr) gefunden, wird der Patient
abgemeldet.
• “Therapeuten” gefunden, ist es ein Therapeut. Darf er sich am
System anmelden (Feld“Anmeldung” in der Tabelle “Therapeuten”,
Tabelle 14 auf der vorherigen Seite) wird
die Startseite gezeigt. Von dieser Seite aus erhält der
Therapeut Zugriff auf die Verwal-
tungsfunktionen des Systems, die z. T. den Therapeuten mit
Administratorstatus (Feld
“Administrator” in der Tabelle “Therapeuten” Tabelle 14 auf der
vorherigen Seite) vor-
behalten sind.
Erstellen der Frageseiten
Das Programm sucht in der Tabelle “Seiten” (Tabelle 12 auf Seite
27) im Feld “Name” nach der
Seite, die den Namen “Start” trägt. Findet es keinen Eintrag,
wird die Seite mit der niedrigs-
ten Seitennummer (Feld “Seitennr”, Tabelle 12 auf Seite 27)
gewählt. Im Feld “Name” können
den Seiten eindeutige Namen gegeben werden, die als Sprungziele
– statt der Seitennummern
– dienen. Aus den Daten der jeweiligen Seite generiert das
System die Frageseite. Bevor das
System die Daten für die Seiten ausgibt, prüft es, ob in die
Textdaten Anweisungen eingebet-
tet wurden. Diese Anweisungen werden vom System ausgewertet.
Deren Ergebnis, z. B. eine
Diagnose oder ein Zwischenergebnis, ersetzt dann im Text diese
Anweisung. In den Feldern
“Frage1nr” bis “Frage5nr” sind die Nummern der Fragen angegeben,
die auf der Frageseite
zur Anzeige gebracht werden sollen. Die zugehörigen Fragen
findet das System in der Tabelle
29
-
10. Struktur der LPTP
“Fragen” (Tabelle 7 auf Seite 23), dort sind auch der Fragetext
und die Antworten angege-
ben, die in der Tabelle “Antworttypen” (Kapitel 10.1 auf Seite
20) definiert sind. Nachdem
der Patient oder Therapeut die Fragen bearbeitet hat, prüft das
System, ob alle Antworten
gegeben wurden. Ist das nicht der Fall, wird dem Nutzer die
Seite erneut präsentiert. Ande-
renfalls speichert das System die Antworten in der Tabelle
“Patientenantworten” (Kapitel 10.1
auf Seite 26) und arbeitet die bedingten Anweisungen im Feld
“Auswertungen” der Tabelle
“Seiten” (Tabelle 12 auf Seite 27) ab. Eine Anweisung kann im
einfachsten Fall ein unbeding-
ter Sprung zur nächsten Seite sein, im komplizierteren Fall ist
der Sprungbefehl an mehrere
Bedingungen gebunden, die alle erfüllt sein müssen. Es können
mehrere bedingte Anweisungen
angegeben sein. Werden alle Bedingungen für ein Sprungziel
erfüllt, wird die Verarbeitung der
Anweisungen abgebrochen und die zum Sprungziel gehörende Seite
zur Anzeige gebracht. Am
Ende des Fragebogens werden die Antworten in die Tabelle
“Fertige Antworten” (Tabelle 5 auf
Seite 22) kopiert und der Status der Antworten des betreffenden
Fragebogens auf “geschlos-
sen” geändert. Bearbeitete ein Patient den Fragebogen, wird der
Status des Fragebogens in
der Tabelle “ToDo” (Tabelle 15 auf Seite 28) auf “geschlossen”
gesetzt.
30
-
10. Struktur der LPTP
10.3. Benutzerhandbuch
Im Folgenden wird die Nutzung des LPTP erläutert. Die
Bildschirmdarstellungen erfolgen in
schwarz-weiß.
Abb. 2: LPTP Anmeldung
Anmeldung
Die Anmeldung (Abbildung 2) der LPTP erfolgt durch den Start des
Browsers und Eingabe
der Adresse in die Adresszeile. Sie erhalten die Adresse vom
Betreuer des Systems. Geben Sie
nun den Anmeldenamen und das Passwort ein, beachten Sie Groß–
und Kleinschreibung. Sie
erhalten beides beim Betreuer des Systems.
31
-
10. Struktur der LPTP
Abb. 3: LPTP Startseite
Die Startseite
Bei erfolgreicher Anmeldung wird dem Therapeuten die Startseite
(Abbildung 3) gezeigt. Diese
Seite bietet Ihnen den Zugriff auf die Verwaltungsseiten zum
Erstellen und Ändern der
• Stationen
• Patienten
• Therapeuten
• Fragebögen
• ToDo Liste
und das Ausfüllen von Fragebögen. (Einige Funktionen sind dem
Administrator vorbehalten.)
32
-
10. Struktur der LPTP
Abb. 4: LPTP Stationenseite
Stationen
Mit der Seite “Stationen” (Abbildung 4) werden neue Stationen
angelegt und Vorhandene
verändert. Mit den “Vorwärts” bzw. “Rückwärts”
Schaltflächen können die vorhandenen Sta-
tionen angezeigt werden. Eine neue Station wird über die
Schaltfläche “Neue Station” er-
stellt, diese Funktion ist Therapeuten vorbehalten, die auch
Administrator sind. In das ers-
te Feld “Station” wird die Stationsbezeichnung eingetragen,
idealerweise kombiniert mit der
Abkürzung für das Krankenhaus. Das Krankenhaus kann in das
zweite Feld von oben eingege-
ben werden, alternativ kann aus der Auswahlliste darunter ein
Krankenhaus, sofern vorhanden,
ausgewählt werden. Die Klinik kann über das fünfte Feld
ausgewählt bzw. in das vierte Feld
eingegeben werden. Im siebten Feld kann die Abteilung
ausgewählt werden. Wird sie dort nicht
angezeigt, kann sie in das sechste Feld eingegeben werden. Über
das achte Feld wird angegeben,
ob diese Station weiterhin in der Auswahl angezeigt werden soll.
Anschließend die Schaltfläche
“Speichern” anklicken.
33
-
10. Struktur der LPTP
Abb. 5: LPTP Patientenseite
Patienten
Mit der Seite für die Patienten (Abbildung 5) können
Therapeuten die Patienten des eige-
nen Krankenhauses verwalten. Im ersten Feld wird die
Patientnummer eingegeben. Im zweiten
Feld wird der Name angegeben, mit dem sich der Patient anmeldet.
In dem dritten und vierten
Feld ist das Kennwort einzugeben. Für die eben genannten
Eingabe sind ausschließlich große
und kleine Buchstaben und Ziffern zu verwenden. Das fünfte Feld
enthält das vierstellige Ge-
burtsjahr des Patienten, die folgenden Felder werden über die
Auswahlfelder festgelegt. Fehlt
der Therapeut oder die Station in der Auswahlliste, ist ein
entsprechender Eintrag anzulegen
(siehe Seite 35 bzw. 33). Das zwölfte Feld legt fest, ob der
Patient weiterhin in der Auswahl
angezeigt werden soll. Dadurch bleibt die Patientenauswahl
übersichtlich. Mit dem dreizehnten
Feld entscheidet der Therapeut, ob sich der Patient weiterhin an
der LPTP anmelden darf.
Mit der Schaltfläche “Speichern” werden die Einstellungen
gespeichert. Der Therapeut kann
sich mit den Schaltflächen “Vorwärts” und “Rückwärts” die
Patientendaten anzeigen lassen.
Die Eingabe der Patientennummer in das erste Feld und das
Anklicken der Schaltfläche “Su-
che” zeigt die Daten des zugehörigen Patienten an. Wird ein
neuer Patient angelegt, ist die
Schaltfläche “Neuer Patient” anzuklicken.
34
-
10. Struktur der LPTP
Abb. 6: LPTP Therapeutenseite
Therapeuten
Die Seite zur Verwaltung der Therapeuten (Abbildung 6) ist der
Patientenseite (Abbildung 5
auf der vorherigen Seite) ähnlich. Wichtig ist das Feld
“Therapeut ist Administrator”, mit
diesem Feld können einem Therapeuten die Administrationsrechte
zugewiesen werden. Ein
Administrator darf alle Verwaltungsoptionen der LPTP nutzen,
Therapeuten ohne Adminis-
trationsrechte dürfen lediglich ihr Passwort auf dieser Seite
ändern.
35
-
10. Struktur der LPTP
Abb. 7: LPTP Fragebogenseite
Fragebogen
Mit dieser Seite wird das “Deckblatt” eines Fragebogens
(Abbildung 7) angelegt oder bearbei-
tet. Die ersten drei Felder müssen ausgefüllt werden. Mit dem
letzten Feld wird angegeben,
welchem Zweck dieser Fragebogen dient: dem Erfassen von
Patienten- oder Therapeutendaten
oder der Verwaltung. Mit dieser Angabe wird unter anderem
festgelegt, ob dieser Fragebogen
in den Auswahllisten für die Patienten oder
Therapeutenfragebögen erscheint, z. B. in der
ToDo Liste für die Patienten. Mit den Schaltflächen
“Vorwärts” bzw. “Rückwärts” wird der
gewünschte Fragebogen ausgewählt. Die Seiten des Fragebogens
werden über die Schaltfläche
“Seiten bearbeiten” angelegt bzw. bearbeitet.
36
-
10. Struktur der LPTP
Seiten bearbeiten
Die Seite zum Erstellen und Bearbeiten von Fragebogenseiten
(Abbildung 8 auf der nächsten
Seite) wird verkleinert dargestellt. Nach der Wahl des
Fragebogens auf der Fragebogensei-
te (Abbildung 7 auf der vorherigen Seite), können durch
Anklicken der “Seiten bearbeiten”
Schaltfläche die Seiten erstellt, bearbeitet oder angezeigt
werden. Mit den Schaltflächen “Erste
Seite”, “-10”, “Vorwärts”, “Rückwärts”, “+10” und “Letzte
Seite” kann zwischen den Seiten
geblättert werden. Änderungen und neue Seiten dürfen nur
Therapeuten mit Administrator-
status speichern. Dabei ist zu beachten, dass dann ggf. die
Ergebnisse des betreffenden Fra-
gebogens nicht mehr mit denen anderer Systeme vergleichbar sind,
da die Fragen/Antworten
nicht mehr identisch sind. Im ersten Feld kann der Seite ein
eindeutiger Name gegeben werden.
Dieser Name kann dann als Sprungziel in der Auswertung verwendet
werden. Für die Start-
seite muss in diesem Feld “Start” eingetragen werden. Die Felder
“Erste Überschrift” (2) und
“Zweite Überschrift” (3) können Texte enthalten, die dann auf
der Seite angezeigt werden. Das
Feld “Erklärungen” (4) kann Texte enthalten, die den Fragen
vorangestellt werden, um z. B.
dem Patienten/Therapeuten Hinweise zum Ausfüllen zu geben.
Anweisungen in diesem Text
werden durch ihr Ergebnis im Text ersetzt. Mit den Feldern (5
bzw. 7, 9, 11, 13) wird ange-
geben, welche Antworten vorgegeben werden, die Felder (6 bzw. 8,
10, 12, 14) enthalten den
Text der Frage. Eine Auswahl an möglichen Antworttypen wird im
Kapitel 10.3 auf Seite 39
beschrieben. In das Feld “Abschlusstext” (15) kann Text
eingegeben werden, der unter den
Fragen gezeigt werden soll, dieser Text wird auch auf
Anweisungen hin untersucht und durch
deren Ergebnis ersetzt. Das Feld “Hilfetext” (16) ist für
zukünftige Erweiterungen vorgesehen.
Das Feld “Fragegruppen”’ (17) ist für den Antworttyp “Checkbox”
vorgesehen. In dieses Feld
werden die Fragenummern eingetragen, von denen beliebig viele
markiert werden dürfen, aber
mindestens eine markiert werden muss. Das Feld “Auswertung” (18)
wird von der LPTP ana-
lysiert, nachdem alle Fragen der Seite beantwortet wurden.
Dieses Feld kann die Seitennummer
oder –namen der nächsten Seite enthalten oder Regeln nach denen
Diagnosen, Auswertungen
oder Ergebnisse geschrieben werden und (bedingte) Sprünge. Die
Regeln werden nacheinan-
der solange ausgewertet und ausgeführt, bis die Bedingung zu
einer Seitennummer oder einem
Seitennamen wahr wird, oder eine unbedingte Seitennummer oder
ein Seitenname folgt. Die
letzte Seite enthält den Eintrag “Ende” im Auswertungsfeld.
37
-
10. Struktur der LPTP
Abb. 8: LPTP Bearbeiten der Fragebogenseiten
38
-
10. Struktur der LPTP
Antworttypen
Die möglichen Antworten die den Probanden vorgegeben werden,
sind in den sogenannten
Antworttypen definiert. Einige dieser Antworttypen werden von
der LPTP intern genutzt. Im
Folgenden wird eine Auswahl an vordefinierten Antworten
beschrieben. Bearbeitet ein Thera-
peut einen Fragebogen, werden den Fragen in eckigen Klammern die
Fragebogen-, Seiten- und
Fragenummer nachgestellt. Der Stern deutet darauf hin, dass die
Frage beantwortet werden
muss.
• BAI AntwortenDie Radiobuttons4 werden hinter der Frage gezeigt
(Abbildung 9), für die Antworten
werden folgende Werte gespeichert:
– 0: “überhaupt nicht”
– 1: “wenig”
– 2: “mittel, es war sehr unangenehm, aber ich konnte es
aushalten”
– 3: “stark, ich konnte es kaum aushalten”.
Abb. 9: Darstellung der BAI Antwort
4Radiobuttons sind kreisförmige Schaltflächen, die zu Gruppen
zusammengefasst werden. Jeweils eineSchaltfläche einer Gruppe kann
markiert werden.
39
-
10. Struktur der LPTP
• Checkbox0 bis Checkbox3Es werden vor den Fragen die
Checkboxen5 gezeigt (Abbildung 10). Für die Anworten
werden die Werte 0 bis 3 gespeichert. Bei der Verwendung von
Checkboxen sind im
Feld “Fragegruppen”, Abbildung 8 auf Seite 38, die Fragenummern,
durch ein Komma
getrennt, anzugeben. Von den angegebenen Fragen muss mindestens
eine beantwortet
werden.
Abb. 10: Darstellung der Checkbox Antwort
• ChecklisteDer Antworttyp Checkliste erzeugt aus dem Text der
jeweiligen Frage eine Liste von
Antworten von denen beliebig viele, aber mindestens eine
ausgewählt werden muss (Ab-
bildung 11). Die Antworten werden aus der Datenbank geladen, die
Datenbankabfrage
wird im Fragetext angegeben.
Der Fragetext hat folgendes Format (Die Texte müssen durch die
jeweiligen Daten er-
setzt werden):
Frage;Anzahl der Spalten;Tabellenname;Spaltenname;SQL Befehl
Abb. 11: Darstellung der Checklisten Antwort
5Checkboxen sind quadratische Schaltflächen, die markiert
werden können.
40
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10. Struktur der LPTP
• CORE-OM AntwortenBei den CORE-OM Antworten werden die
Radiobuttons hinter der Frage dargestellt
(Abbildung 12). Den Antworten sind folgende Werte
zugeordnet:
– 4: “überhaupt nicht”
– 3: “nur gelegentlich”
– 2: “manchmal”
– 1: “oft”
– 0: “den größten Teil der Zeit”.
Abb. 12: Darstellung der CORE-OM Antworten
• DerzeitDieser Antworttyp zeigt Radiobuttons (Abbildung 13) mit
den Antworten:
– “Derzeit”
– “Derzeit und Früher”
– “Früher”.
Diese Antworten stellen zugleich die Werte dar, die gespeichert
werden, wenn der Pro-
band die jeweilige Antwort markiert hat.
Abb. 13: Darstellung der Derzeit Antworten
• DSS AntwortenDSS Antworten bestehen aus dem Fragetext, der
über einer Prozentskala mit Radiobut-
tons angeordnet ist (Abbildung 14 auf der nächsten Seite). Den
Antworten sind folgende
Werte zugeordnet:
– 0: 0%
– 1: 10%
– 2: 20%
– ...
– 10: 100%.
41
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10. Struktur der LPTP
Abb. 14: Darstellung der DSS Antworten
• EDI Antworten und EDI Antworten inversDie Radiobuttons für
die Antworten werden hinter der Frage dargestellt (Abbildung
15).
Die Werte beginnen bei 1 für “nie” bis 6 für “immer”. Bei der
inversen Variante werden
die Werte umgekehrt zugeordnet, also 6 für “nie” bis 1 für
“immer”.
Abb. 15: Darstellung der EDI Antworten
• ErgebnisDieser Antworttyp wird zum Speichern von
Zwischenergebnissen verwendet. Mit diesem
Antworttyp können komplizierte Auswertungen erleichtert werden,
indem in diesem Da-
tensatz z. B. das Ergebnis eines Auswertungsschritts abgelegt
wird, auf welches folgende
Auswertungen zugreifen können.
• HäufigkeitAntworten zur Häufigkeit, die Radiobuttons werden
hinter der Frage untereinander
dargestellt (Abbildung 16 auf der nächsten Seite). Die
Antworten werden wie folgt ko-
diert:
– 0: “gar nicht”
– 1: “1-mal”
– 2: “2-mal”
– 3: “täglich”
– 4: “mehrmals täglich”.
42
-
10. Struktur der LPTP
Abb. 16: Darstellung der Häufigkeit Antworten
• Ja NeinDie Radiobuttons für die Antworten werden vor der
Frage angezeigt. Die Antwort wird
mit dem Wert “Ja” bzw. “Nein” gespeichert.
• KIB AntwortenDie KIB Antworten (Abbildung 17) ähneln den BAI
Antworten, die Anworten werden
mit folgenden Werten kodiert:
– 1: “stimme überhaupt nicht zu“
– 2: “stimme eher nicht zu”
– 3: “neutral”
– 4: “stimme eher zu”
– 5: “stimme vollkommen zu”.
Abb. 17: Darstellung der KIB Antworten
• RadiobuttonlisteDieser Antworttyp stellt eine Liste mit
Radiobuttons (Abbildung 18) dar, in der lediglich
ein Eintrag markiert werden kann.
Abb. 18: Darstellung der Radiobuttonliste
43
-
10. Struktur der LPTP
Fragebogen erstellen
Das Erstellen eines Fragebogens erfolgt in mehreren Phasen:
• Erstellen eines (Papier-) Formulars, das die Felder wie in
Abbildung 8 auf Seite 38enthält. Zusätzlich sind Felder für die
Seitennummer und Fragenummern vorzusehen.
• Fragen ausarbeiten.
• Die Fragen der Reihe nach in die Formulare eintragen und der
Startseite den Namen“Start” geben, den folgenden Seiten können
auch eindeutige Namen gegeben werden.
• Anschließend die Diagnosen, Ergebnisse und Auswertungen auf
eigenen Formularen ein-tragen. Werden diese Seiten nicht zur
Anzeige gebracht, können dort auch Anmerkungen
oder Kommentare eingetragen werden. Sollen die Diagnosen,
Ergebnisse oder Auswertun-
gen angezeigt werden, müssen sie auf der betreffenden Seite
eingefügt werden.
• Seitenüberschriften in das Formular eintragen.
• Gegebenenfalls Texte für Erklärungen oder den Abschlusstext
eintragen.
• Anlegen des neuen Fragebogens: Über die Schaltfläche
“Fragebogen” (Abbildung 3 aufSeite 32) die Kurzbezeichnung des
Fragebogens, Namen des Fragebogens und Version
eintragen. Die Felder für die Erläuterungen (4) und für den
Abschlusstext (5) können
ausgefüllt werden. Sollten sich diese Texte auf den folgenden
Seiten wiederholen, be-
steht die Möglichkeit, diese über die Anweisungen “Erklaerung
Fragebogen()” und “Ab-
schluss Fragebogen()” einzufügen. Alternativ können
Erklärungs- oder Abschlusstexte,
die sich auf mehreren Seiten wiederholen, von einer anderen
Frageseite übernommen und
über die Anweisungen: “Erklaerung Seite(Seitennummer)” oder
“Abschlusstext Seite(Sei-
tennummer)” eingefügt werden.
• Die Schaltfläche “Speichern” anklicken.
• Zum neuen Fragebogen blättern. “Seiten bearbeiten”
anklicken.
• Die Formulare der Reihe nach in die Seite übertragen und
speichern.
• Die Schaltfläche “Erste Seite” anklicken: Die erste Seite
wird angezeigt. Übertragen Siedie Seitennummer auf das
entsprechende Papierformular. Dasselbe geschieht mit den
Fragenummern, die links über der Auswahl des Antworttyps
angezeigt werden.
• Führen Sie dieses für jede Seite aus.
44
-
10. Struktur der LPTP
• Nun tragen Sie für jede Seite im Auswertungsfeld die
Seitennummer oder –namen dernächsten Seite, die Regeln, nach denen
Anweisungen ausgeführt, oder die nächste Seite
bestimmt wird, ein.
Erstes Beispiel:
“Zaehle Fragen(Ja,1,2,3)>0:3;2”
Das Beispiel besagt, dass die Fragen mit der Nummer 1, 2 und 3
gezählt werden sollen,
wenn sie mit “Ja” beantwortet worden sind. Ist die Anzahl
größer 0, d. h. es wurde
mindestens eine Frage mit “Ja” beantwortet, soll die LPTP die
Seite 3 anzeigen, in
jedem anderen (unbedingten) Fall die Seite 2.
Zweites Beispiel:
“Zaehle Fragen(Ja,1,2,3)>0 UND Zaehle
Seiten(Nein,4,5)>2:Schreibe Diagnose(5);2”
Hier wird die Diagnose mit der Nummer 5 geschrieben, wenn
mindestens eine Frage mit
der Nummer 1, 2 oder 3 mit “Ja” beantwortet und die Anzahl der
mit Nein beantworteten
Fragen der Seiten 4 und 5 größer als 2 ist. Anschließend wird
die Seite 2 gezeigt.
Bei Fragebögen, bei denen die Seiten der Reihe nach angezeigt
werden, reduziert sich
die Angabe im Auswertungsfeld auf die Seitennummer der nächsten
Seite. Lediglich auf
der letzten Seite müssen ggf. Regeln für die Auswertung und
abschließend das “Ende”
eingetragen werden. Bei der Auswertung ist zu beachten, dass die
gespeicherten Werte
genutzt werden, beim Antworttyp “JaNein” werden z.B. die
Antworten “Ja” oder “Nein”
direkt im Datensatz gespeichert. Es gibt andere Antworttypen,
bei denen die Antworten
durch numerische Werte kodiert werden, dann nutzen die Regeln
diese Werte.
• Testen des Fragebogens
45
-
10. Struktur der LPTP
10.4. Benutzerführung
Die LPTP wurde für Nutzer mit unterschiedlichen Kenntnissen in
der Nutzung von Computern
erstellt. Die Nutzung sollte möglichst einfach sein. Deshalb
sind die Nutzungsmöglichkeiten auf
das notwendige Maß beschränkt worden, für die Patienten und
Therapeuten reduziert sich die
Bedienung auf das Anklicken von Schaltflächen – abgesehen von
Texteingaben. Der Adminis-
trator benötigt beim Bearbeiten/Erstellen neuer Fragebögen
etwas weitergehende Kenntnisse
der Logik und Programmierung um die einzelnen Auswertungsregeln
festzulegen.
Benutzerführung der Patienten
Nach der Eingabe des Anmeldenamens und des Passworts wird den
Patienten die Frageseite ge-
zeigt. Sie enthält Fragen, die die Patienten mit Mausklicks
markieren und mit einem Klick auf
die “Weiter” Schaltfläche beenden. Für die Bearbeitung der
Fragebögen durch die Patienten
werden weitere Bedienungsmöglichkeiten nicht benötigt.
Benutzerführung der Therapeuten
Die Therapeuten gelangen nach der Anmeldung auf die Startseite
der LPTP. Über die Schalt-
flächen können:
• Institutionen
• Patienten
• Therapeuten
• Fragebögen
• ToDo Listen verwaltet und
• Fragebögen ausgefüllt werden.
Bis auf die Eingabefelder erfolgt die Bedienung ausschließlich
über die Maus. Bei der Bearbei-
tung der Fragebögen haben die Therapeuten, zusätzlich zu den
Patienten, die Möglichkeit mit
der Schaltfläche “Zurück” zurückzublättern und Antworten zu
ändern.
46
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11. Praktische Erprobung der LPTP
11. Praktische Erprobung der LPTP
11.1. Umgebungsbedingungen
Die LPTP wurden auf zwei Notebooks installiert. In einem
neutralen Raum meldeten sich
die Patienten an der LPTP an und beantworteten die Fragebögen,
die ihnen die Therapeuten
zugewiesen hatten. Die Server und Client Software wurden auf
demselben Notebook installiert.
Die Reaktionszeiten hingen lediglich von der Leistungsfähigkeit
des Systems selbst ab. Die
Patienten beantworteten die Fragebögen, bei denen die Fragen in
einer festen Reihenfolge ge-
stellt wurden. Die systematische Verzögerung beträgt ca. 2
Sekunden pro Seite.
11.2. Erfassung von Zeitcharakteristika der Nutzung
Der Zeitpunkt des Speicherns der Antwort wird mit der Antwort in
den Datensatz geschrieben.
Diese Zeitangabe wird im Folgenden als Grundlage der
Zeitmessungen genutzt. Es wird die
Zeitdifferenz zwischen der letzten und ersten Antwort des
betrachteten Fragebogens bestimmt,
d. h. die Fragen der ersten Seite gehen nicht in die Messung
ein. Die Auswertung wurde für die
Fragebögen durchgeführt, die an einem Tag ohne größere
Unterbrechung komplett beantwortet
wurden.
11.3. Fragebögen
Die Daten wurden wurden mit folgenden Fragebögen erhoben:
• CORE-OM
• DSS
• LCDC
• SCL 90R
• und einem selbst erstellten Papierfragebogen zur Beurteilung
der Interviewverfahren, derdrei Items umfasste, siehe Kapitel 6 auf
Seite 13.
11.4. Stichprobe
Die Datenerhebung fand an der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie statt. Sie wurde im
Zeitraum vom Juli 2003 bis Juni 2006 durchgeführt. Beteiligt
wurden an der Datenerhebung Pa-
tienten der genannten Einrichtung, bei denen die Diagnose
Borderline–Persönlichkeitsstörung
nach DSM–IV gestellt worden war. Behandelnde Ärzte und
Therapeuten einer auf Ängste
und Zwänge spezialisierten Station teilten dieser Studie
Patienten mit der Verdachtsdiagnose
47
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11. Praktische Erprobung der LPTP
Depression zu. Patienten mit Minderbegabung, demenziellen
Erkrankungen, akuten psychoti-
schen Störungen, akuten Intoxikationen oder fehlendem
Einverständnis zur Teilnahme an der
Studie nahmen an der Studie nicht teil. Weiterhin beteiligten
sich Studenten der Universität
zu Lübeck an der Datenerhebung. Die Befragung wurde von einem
Therapeuten in einem neu-
tralen Raum durchgeführt, für diesen Zweck wurden zwei
Notebooks verwendet. Zu Beginn der
Untersuchung gingen bei einem Update die Zeitinformationen
aufgrund eines Programmierfeh-
lers verloren. Diese fehlenden Daten konnten aus den Logfiles,
das sind Dateien in denen die
Datenbank Änderungen der Daten einträgt, rekonstruiert werden.
Für die Evaluierung wurden
die N = 142 Probanden, im Alter von 18 bis 63 Jahren ( M6 =
31,6; SD7 = 10,2 ), in drei
Gruppen aufgeteilt:
• Die Borderline-Gruppe umfasste N = 81 Patienten der
Borderline-Station der Klinik fürPsychiatrie und Psychotherapie
des Universitätsklinikums Schleswig–Holstein, Campus
Lübeck (UKSH), im Alter von 18 bis 60 Jahren ( M = 31,0; SD =
9,4 ).
• Die gemischte Gruppe bestand aus N = 31 Patienten
unterschiedlicher psychiatrischerDiagnosen verschiedener Stationen
der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des
UKSH, Campus Lübeck, im Alter von 18 bis 63 Jahren ( M = 39,9;
SD = 11,6 ).
• In der Kontrollgruppe fanden sich N = 30 (Medizin-) Studenten
der Universität zuLübeck, im Alter von 21 bis 29 Jahren ( M =
24,9; SD = 2,4 ). Die Kontrollgruppe hat im
Verhältnis zu den obigen Gruppen einen geringen
Altersdurchschnitt. Mit der gemischten
Gruppe hat sie einen hohen Anteil an Realschul- und
(Fach-)Abitur-Abschlüssen gemein.
Weitere soziodemographische Daten sind in der Tabelle 16 auf der
nächsten Seite angegeben.
6Mittelwert7Standardabweichung
48
-
11. Praktische Erprobung der LPTP
Borderline Gemischt ohne Diagnose Gesamt(n = 81) (n = 31) (n =
30) (n = 142)
AlterM (SD) 31,0 (9,4) 39,9 (11,6) 24,9 (2,4) 31,6 (10,2)
Geschlechtm (%) 7 (9) 15 (48) 5 (17) 27 (19)w (%) 74 (91) 16
(52) 25 (83) 115 (81)
HauptdiagnoseBorderline (%) 81 (100) 0 (0) 0 (0) 81 (57)Gemischt
(%) 0 (0) 31 (100) 0 (0) 31 (2