1 Aktionstag AAK Herborn, Freitag, 14.09.2018 Klimawandel und wie kann sich dieser auf die Gesundheit auswirken Hans Schweisfurth Cottbus und Berlin www.hans-schweisfurth.de Y:\AAK-Projekte durch KK finanziert\Webinar und Fachgespräche _TK_\20180914-Webinar1-Herborn\Vortrag\20180914-Vortrag-Klimawandel-Prof-Schweisfurth.pdf
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Klimawandel und wie kann sich dieser auf die Gesundheit ... · 1 Aktionstag AAK Herborn, Freitag, 14.09.2018 Klimawandel und wie kann sich dieser auf die Gesundheit auswirken Hans
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Aktionstag AAKHerborn, Freitag, 14.09.2018
Klimawandel und wie kann
sich dieser auf die
Gesundheit auswirkenHans Schweisfurth
Cottbus und Berlin
www.hans-schweisfurth.de
Y:\AAK-Projekte durch KK finanziert\Webinar und Fachgespräche _TK_\20180914-Webinar1-Herborn\Vortrag\20180914-Vortrag-Klimawandel-Prof-Schweisfurth.pdf
• Etwa 20 bis 40% der europäischen Bevölkerung sind von allergischer
Rhinitis betroffen (Zureik et al. The Lancet 2008, 372, 1049-1057)
• 10 bis 20% der europäischen Jugendlichen zwischen 13 und 14 Jahren
leiden unter einer schweren allergischen Rhinitis (Ait Khaled et al. Allergy
2009, 64, 123-148)
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Prävalenz der allergischen Rhinitis
Frankreich 25 %
Deutschland 21 %
Italien 17 %
Spanien 22 %
USA 20 %(Bauchau et al. Eur Respir J 2004, 24, 758-764)
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Allergien in Deutschland in Prozent
Allergo J Int 2016; 25: 6
Selbsteinschätzung von Allergien (ohne
allergisches Asthma) in Deutschland
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Zunehmende Erwärmung
bedeutet:• Frühzeitiger Pollenflug
• Mehr Pollen durch CO2-Anstieg
• Erhöhte Wirksamkeit der Pollen durch
Schadstoffbelastung
• Vermehrte Nahrungsmittelallergie
• Ansiedlung von Neophyten (Ambrosia)
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Allergene aus der Luft
binden an
Feinstaubpartikel; es
entstehen Allergen-
Aerosole, die ein
zusätzliches allergenes
Potenzial darstellen.
Foto: Foto: Prof. Heidrun
Behrendt/Helmholtz Zentrum
München, Klinische
Kooperationsgruppe
Umweltdermatologie und
Allergologie
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Ambrosia artemisiifolia• Die Pollen von Ambrosia gehören zu
den stärksten Allergie-Auslösern
• Bereits ab 6 Pollen/m³ Luft reagieren empfindliche Personen allergisch, ab 11 Pollen/m³ wird von einer starken Belastung gesprochen
• Die Allergie kann allergische Reaktionen der Augen und der Atemwege auslösen und zu Asthma führen
• Der späte Blütezeitpunkt der Ambrosia von Juli bis Oktober bedeutet eine zusätzliche Belastung der Pollenallergiker durch eine Verlängerung der Pollensaison
• In Experimenten wurde nachgewiesen, dass die Ambrosie mit Zunahme der CO2-Konzentration mehr Pollen freisetzt
Gelbfieber Stechmücken Tropisches Südamerika, Afrika Moderat
West-Nil-Fieber Stechmücken Afrika, Asien, USA, Israel,
Südosteuropa
Moderat
Lyme Erkrankung Schildzecken Europa, Nordamerika, Asien Sehr schwach
II. Direkt übertragene Zoonosen
Hantaviren Nagetiere Nord- und Südamerika
Q-Fieber Schafe, Zecken Weltweit
Pest Nagetiere, Flöhe Tropische Zonen
III. Lebensmittelübertragene und an Wasser gebundene Infektionen
Cholera Afrika, Asien, Südamerika, Russland Sehr hoch
Schistosomiasis Afrika, Asien Sehr schwach
Gardiasis Weltweit
Kryptosporidiose Weltweit
Klimaabhängige Infektionskrankheiten
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Zusammenfassung- Krankheiten durch Klimawandel -
Bei Hitzewellen, Waldbränden, Sandstürmen:Zunahme von Ozon, Feinstaub und SO2
Ansteigende Häufigkeit von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen durch Lungenerkrankungen (COPD, Pneumonien) bei älterer Menschen und ärmerer Schichten der Stadtbevölkerung und bei Jüngeren (Asthma)
Bei Zunahme der mittleren Jahrestemperatur:Anstieg von Allergien durch längere Pollensaison und Neophyten (Ambrosia) mit Zunahme von allergischer Rhinitis und allergischem Asthma
Erhöhte Infektionsrisiken durch Ausbreitung von Vektoren und Reservoirorganismen
Diabetes mellitus
Durch Überschwemmungen/Unwetter:Anstieg von Allergien durch Schimmelpilze und Milben mit Zunahme von Asthma und Alveolitiden sowie Infekte/ Pneumonien
Pulmologisches Forschungsinstitut- Institute for Pulmonary Research (IPR) -Direktor: Prof. Dr. Hans Schweisfurth