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Klimaveränderung und Tropenkrankheiten in Europa

W. Bär

Institut Med. Mikrobiologie

Carl-Thiem-Klinikum Cottbus

Klimaabhängige Infektionskrankheiten

+++++++++ -Cholera

++++Epidemisch in38 Ländern

Nagetiere, Flöhe

Pest

+++++ ?verschiedeneStechmücken

West Nile Fieber

++++++4.5 x 108 bedrohtverschiedene Stechmücken

Gelbfieber

+++++3.5 x 108 bedrohtPhlebotomusLeishmanien

+++++++2.5 x 109 bedrohtAedesDenguefieber

++++++++++2.4 x 109 bedrohtAnophelesMalaria

KlimaabhängigkeitEpidem.Potential

Globale Bedeutung

VektorKrankheit

Zusammenhang zwischen Umgebungstemperatur

und äußerer Inkubationszeit

3018

855

Plasmodium falciparum(Anopheles)

3018

15 32 (30 %)

West-Nile-Fieber (Culex)

3518

7 22

Denguefieber(Aedes)

Temperatur (° C)

Äußere Inku-bationszeit

(Tage)

Krankheit(Vector)

Wochen pro Jahr, in denen urbane Populationen von

Ae. Aegypti die kritische Dichte für eine Übertragung

von Denguefieber erreichen könnten

4 °2 °C0 °C

Anwesenheit von Vektor und Virus vorausgesetzt mt kritische Vektordichte.

2622195VR ChinaShanghai

5353532ThailandBangkok

2417717SüdafrikaKapstadt

36701798KeniaNairobi

19171396USANew York

26602485MexikoMexiko City

202011132SerbienBelgrad

24201646ItalienRom282521107GriechenlandAthen

Wochen in denen mt < 1bei Temperaturerhöhung um

Höheüber NNLandOrt

Visceral Leishmaniasis in a German Child Who Had Never Entered a Known Endemic Area:

Case Report and Review of the Literature

C. Bogdan, G. Schönian, A. L. Bañuls, M. Hide,

F. Pratlong, E. Lorenz, M. Röllinghoff and R. Mertens

Clinical Infectious Diseases 2001; 32:302-306

“A case of _Plasmodium vivax_ malaria was diagnosed in Corsica in August 2006.

This is the first case of autochthonous transmission of malaria to be reported in the region since 1972”

  ProMED-mail [[email protected]]; 6.11.2006

Humanpathogene Malariaerreger

7 - 12 TageunregelmäßigPl. falciparumM. quotidiana

bis 20 Jahrebis 5 Jahre

10 - 15 Tage10 - 15 Tage

3 TagePl. malariaPl. ovale

M. quartana

1 – 2 JahreMonate2 TagePl. vivaxM. tertiana

RezidiveInkubationAnfall-häufigkeit

ErregerErkrankung

Berühmte Opfer der MalariaVerstorben/JahrName

1824Lord Byron1528Albrecht Dürer1159Papst Hadrian IV. 1058Papst Viktor II.1048Papst Damasus II.1047Papst Clemens II.1313Heinrich VII.1254Konrad IV. 1197Heinrich VI.1137Lothar III.1056Heinrich III.983Otto II.526Theoderich 410Alarich

323 a. C.Alexander der Große

Autochthone Malariaerkrankungen in der Provinz Brandenburg in den Jahren

1939-1944 mit besonderer Berücksichtigung eines Herdes am

Tegeler See.

Ärzt Wochenschr 1 (1946) 279-283Autoren: F. Klose und M. Eisentraut.

Malariaerkrankungen nach dem 2. Weltkrieg

in Berlin (29) und Hamburg (14)

170202Rezidive

81832Allochthone Fälle

884651Autochthone Fälle

Hamburg1945-1947

Berlin1946-1947

ZeiträumeErkrankungenan Malaria

4 44 in Hamburg erworben, 44 im übrigen Deutschland

Grundvoraussetzungen für das Auftreten von Malaria

1. Vorkommen des Vektors

2. Vorkommen von Malariakranken

3. Vorkommen von Malaria-empfindlichen Menschen

4. Günstige klimatische Bedingungen

Faktoren für die Ausbreitung von Malaria (I)

1. Prävalenzzunahme

• Sozioökonomische Faktoren:

- Zugang zu Medikamenten

- Geringe Immunität der Population

- "Harter" Tourismus

• Ökophysiologische Faktoren:

- Präsenz von Vektoren

- Brutplätze für Vektoren

• Klimafaktoren:

- Umgebungstemperatur

- Niederschläge

Faktoren für die Ausbreitung von Malaria (II)

2. Geographische Verbreitung

• Sozioökonomische Faktoren:

- Migration

- Reiseverkehr

• Klimafaktoren:

- Wind

Allgemeine Bedingungen für Auftreten

von Malaria in Mitteleuropa

• Klimatische Bedingungen

• Ferntourismus

• Soziale Faktoren

(Migranten, Kriegsgefangen-Lager etc.)

• Umweltfaktoren, Umweltzerstörungen

• Kriege etc.

Welche Situation finden wir in der BRD vor

1. Es kommen Anopheles Arten vor

(bes. A. atroparvus, A. messeae)

2. Renaturierung schafft neue Brutplätze

• "Import" von Malaria durch Fernreisen

• Hohe Empfänglichkeit für Malaria

(geringe Immunität, kaum Sichelzellanämie)

5. Klimatische Bedingungen wurden besser

Tropenkrankheiten in der BRD

Argumente dafür Argumente dagegen

• Es gab früher Tropenkrankheiten

• Klima günstig

• Vektoren vorhanden

• Population mit hoher Empfänglichkeit

• Tourismus

• Migration

•Verbesserte medizinische Versorgung

• Stabile soziale Verhältnisse

• Verbesserte Umweltbedingungen