-
Nitinol nimmt heutzutageeine bedeutende Rolle in derKFO-Praxis
ein.Trotz weiterVerbreitung gibt es jedochwohl kaum ein Material
inder Kieferorthopädie, dasdurch seine verwirrende No-menklatur so
wenig transpa-rent ist. Welche effektivenAuswirkungen hat die
Akti-vierungstemperatur auf dieKraftabgabe? Gibt es Unter-schiede
in den Kraftniveausund wie groß sind diese? In Zeiten
kieferorthopädi-scher Honorarkürzungengewinnt vor allen Dingen die
Frage, ob Unterschiedeim Preis automatisch bedeu-ten, dass günstige
Produkteschlechter sein müssen, anBedeutung. In der
evidenz-basierten KFO sind daherkonkrete Antworten mehrdenn je
gefordert.Der vorlie-gende Beitrag soll einen kur-zen Überblick
über Nitinol-
Bögen geben sowie erste Er-gebnisse einer vergleichen-den
Untersuchung von lang-jährig etablierten NiTi-Bö-gen und neuen,
preisgünsti-gen Produkten vorstellen.
Grundlagen
Hinter dem Begriff NITINOL– im klinischen Sprachge-brauch
meistens NiTi ge-nannt – verbirgt man eineGruppe von
sogenanntenFormgedächtnis-Legierun-gen. Der Name geht auf
dieEntdeckung im amerikani-schen Naval Ordnance Labo-ratory im
Jahre 1962 zurück.Nitinol ist die Abkürzung fürNickel Titanium
Naval Ord-nance Laboratory. Ursprüng-lich war Nitinol definiert als
eine Legierung aus 55 %Nickel und 45 % Titan. InDeutschland lautet
die Werk-
stoffkennziffer für NiTi-Le-gierungen 3.200. Unter
dieserKennziffer ist die Legierungwie folgt definiert: 50–60
%Nickel, 40–50 % Titan sowieSpuren von Kohlenstoff, Alu-minium,
Sauerstoff, Wasser-stoff und Stickstoff.Trotz dessehr hohen
Nickelgehaltes istdas Korrosionspotenzial vonNickel-Titan erheblich
gerin-ger als bei Edelstahl-Legie-rungen, die einen Nickelge-halt
von 8–14 % aufweisen.Wissenschaftliche Untersu-chungen haben
gezeigt, dassNiTi-Drähte nur in sehr ge-ringem Umfang Nickel-Io-nen
freisetzen. Nickel-Aller-gien infolge von Behandlun-gen mit
NiTi-Drähten sindbisher nicht bekannt.
KIEFERORTHOPÄDIENACHRICHTEN
Die Zeitung von Kieferorthopäden für Kieferorthopäden I
www.kn-aktuell.de
Eignet sich Selen zurintraoralen Anwendung? Istes nicht
giftig?Spallholz: Ja.Viele Stoffe sindinsofern giftig, dass sie
Gift-wirkung entfalten, wenn manzuviel davon aufnimmt.Selenist
katalytisch wirksam unddementsprechend in sehr ho-hen
Konzentrationen – undich meine damit,in sehr hohenKonzentrationen –
giftig. An-dererseits ist Selen ein essen-zielles Spurenelement,
dasman über die Nahrung,vorwie-gend in Eiweißen,
aufnimmt.Anschließend wird es inmenschliche Enzyme und an-dere
Proteine eingebaut.In die-ser Form wirkt es katalytisch.
ClassOne (Vertrieb fürDeutschland über ODS,Anm.d.Red.)* hat nun
die katalyti-sche Wirksamkeit nutzbrin-gend eingesetzt. Dabei
sindviele Aspekte zu berücksich-tigen. Spezielle
organischeVerbindungen, die Selen ent-halten, ahmen die
Wirkungbestimmter Enzyme nach.Sie sind zwar nicht ganz sostark
katalytisch wirksam,aber nichtsdestotrotz – siewirken katalytisch.
Als in-tegrativer Bestandteil ver-schiedenster Produkte
zurAnwendung in der Kieferor-thopädie, etwa in Adhäsivenoder
Versiegelungsmateria-lien,werden solche Moleküle
fest in die Polymerstrukturdieser Produkte eingebaut.Das Selen
wandert an dieOberfläche und bildet dorteine katalytisch
wirksameSchicht. Dabei tritt es nichtaus, sondern verbleibt
inner-halb des Produktes. DieMundhöhlenbakterien, dieZähne und
Apparaturen be-siedeln, werden somit darangehindert, auf solchen
ober-flächlichen Schichten zuwachsen, die von
Adhäsiven,Versiegelungsmaterialienoder verschiedenen anderenvon
Kieferorthopäden ange-wandten Produkten ausge-bildet werden.
Mit Selen „behandelte“ Oberflächen bieten katalytischen
Schutz
Präventiv wirkende ProduktlinieBeim diesjährigen AAO-Kongress
stellte ClassOne mit SeLECT DefenseTM ein spezielles
Verfahren vor, welches auf verschiedensten KFO-Produkten eine
katalytische Außenschichtausbildet. Demineralisationen würden somit
wesentlich vermindert. KN sprach mit
Prof. Dr. Julian E. Spallholz (Texas Tech University) und Cory
Mack Cooper (ClassOne) über die Vorteile dieser neuen Methode.
Pilotstudie vergleicht superelastische und hitze-aktivierte
Nitinol-Bögen
Sind preisgünstige NiTi-Bögen praxistauglich?KFO-Praxen müssen
zunehmend wirtschaftlicher agieren. Umso wichtiger ist es, auch
beiBögen auf qualitativ hochwertige und dennoch erschwingliche
Produkte zurückgreifen zukönnen. Jedoch können diese hinsichtlich
ihrer werkstoffkundlichen Eigenschaften ebenso
überzeugen? Ein Beitrag von Prof. Dr. James Mah und Prof.
Dr.Axel Bumann.
„Biologie und Technolo-gie in der kieferorthopädi-schen
Therapie“ und „Kie-ferorthopädische Behand-lung Erwachsener“ –
solauten die Hauptthemender diesjährigen wissen-schaftlichen
Jahrestagungder Deutschen Gesell-schaft für Kieferorthopä-die vom
16. bis 19. Septem-ber in Mainz. Erstmals aufdrei Tage reduziert
(kein
Programm am Sonntagvor-mittag), erwartet die Teil-nehmer erneut
ein span-nendes Vortragsprogrammmit namhaften Referentenaus aller
Welt. Einer derHauptredner wird bei-spielsweise Prof. Dr. Eu-gene
Roberts aus Indiana-polis sein.Da sich die Amtszeit desamtierenden
DGKFO-Vor-
Erfahren Sie mehr zu Damon Q auf einem Damon Kurs. Weitere
Information und Anmelding unter www.ormcoeurope.com/Kurse.
Optimale Bracketabmessungen, schmales Profil. Innovativer
SpinTek™-Gleitmechanismus. Zwei zusätzliche Slots. Präzisionslehre
zur Bracketplatzierung.
Dies sind nur einige der revolutionären Eigenschaften des völlig
neuen Damon Q – ein Quantensprung im Bereich der selbstligierenden
Brackets.
Unabhängig davon, ob Sie gerade starten oder schon länger mit
selbstligierenden Brackets arbeiten, bietet Ihnen dasneue Damon Q
bei effizienterer und flexiblerer Arbeitsweise gleichzeitig einen
höheren Patientenkomfort. Mit Damon Q
lassen sich schnellere und kontrolliertere Zahnbewegungen mit
außerordentlich guten Ergebnissen erzielen.
In Kombination mit den Damon System Hightech-Bögen und den
minimalinvasiven Behandlungsprotokollen des Sys-tems, ermöglicht
Damon Q Ihnen, die Patientenerwartungen im Hinblick auf eine
kürzere Behandlungsdauer, weniger
Termine und weniger Extraktionen ohne den Einsatz eines
Headgears oder von Dehnplatten besser zu erfüllen.
Damon Q – die richtige Wahl für Sie und Ihre Patienten.
Ormco präsentiert das neue Damon® Q™. Mehr als eine
Evolution.
Wenden Sie sich an Ihren Ormco-Vertriebsbeauftragten oder
besuchen Sie www.ormcoeurope.com/Produkte.
Werden Sie Teil dieser Revolution!
ANZEIGE
� Seite 10
Dual-Top™Anchor-Systems
PROMEDIA MEDIZINTECHNIK • A. Ahnfeldt GmbH • Marienhütte 15 •
57080 SiegenTel.: 0271/31 460-0 • Fax: 0271/31 460-80 •
www.promedia-med.de • E-Mail: [email protected]
SIMPLYTHE BE
ST!
ANZEIGE
� Seite 8
Kongressdauer auf drei Tage reduziert
DGKFO lädt nach MainzNamhafte Referenten präsentieren
aktuellste
wissenschaftliche Ergebnisse
Nr. 7/8 ❘ Juli/August 2009 ❘ 7. Jahrgang ❘ ISSN: 1612–2577 ❘
PVSt: 62133 ❘ Einzelpreis 8,– €
Aktuell
Digitale DiagnostikWie Kieferorthopädenim Praxisalltag
mehr-dimensionale Bildkons-truktionen nutzen undsomit auf der Höhe
derZeit agieren können.
� Wissenschaft & PraxisSeite 4
Compliance-un-abhängige KFOHerstellung eines fest-sitzenden
Distal Jets zurMolarendistalisationals interdisziplinäre
Zu-sammenarbeit von Pra-xis und Labor.
� KFO-Labor Seite 14
Ratgeber „Kie-ferorthopädie“KN sprach mit Prof. Dr.Dr. Robert A.
W. Fuhr-mann über dieses so-eben erschienene Infor-mations- und
Beratungs-instrument.
� Berufspolitik Seite 21
Qualitäts-managementWie die Einführung einesalltagstauglichen
QM-Systems in die KFO-Pra-xis funktionieren kann,zeigt Dipl.-Kffr.
UrsulaDuncker.
� PraxismanagementSeite 22
Kraft (N)2,5
2
1,5
1
0,5
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3
Auslenkung (mm)
0,012˝ heat activated NiTi (NiTi4U)0,012˝ heat activated NiTi
(NiTi4U)
0,012˝ Tensic (DENTAURUM Inc.)
Abb. 1: Grafische Darstellung der Ergebnisse des
3-Punkt-Biegeversuches von 0.012“ hitze-aktiviertem NiTi „HA NiTi“
der Fa. NiTi4U (grün) und dem 0.012“ hitze-aktivierten NiTi-Bogen
„Tensic“ der Fa. DENTAURUM Inc. (rot).Das Kraftplateau beim
preisgünstigen HA NiTi ist im Hinblick auf die klinische
Kraftabgabe deutlich günstiger.
� Seite 18
-
NEWS2 | Nr. 7/8 | Juli/August 2009
Einen Gesamtumsatz von3,9 Mrd. € erzielten die 200Unternehmen
der deutschenDentalindustrie im Jahre2008 und konnten damit
einUmsatzplus von 4,6 % zumVorjahr 2007 erwirtschaften.Trotz der
schwierigen Rah-menbedingungen auf deninternationalen Finanz-
undWirtschaftsmärkten, Unsi-cherheiten bei der
Gesund-heitsgesetzgebung und desstärker werdenden Wettbe-werbs auf
den internationa-len Gesundheitsmärkten be-lief sich der
Exportanteil auf
2,1 Mrd. € (+ 11 %) und der Inlandsumsatz auf 1,6
Mrd.€,berichtete Dr. Martin Ri-ckert, Vorstandsvorsitzen-der des
VDDI, bei der Vor-stellung des Geschäftsbe-richtes 2008/2009
anlässlich
der jährlichen Mitglieder-versammlung des Verbandesam 23.06. in
Köln.„Unsere Dentalindustrie istauch deshalb eine wirtschaft-lich
stabile Größe, weil sieechte Werte produziert. In-habergeführte
Unternehmen,persönlich haftende Gesell-schafter,
verantwortungsbe-wusste Manager, hoch qua-lifizierte und engagierte
Mit-arbeiter, moderne Produk-tionsstätten und ein
weltweitanerkannter guter Ruf sindGrundlagen unserer Arbeit“,sagte
Dr. Rickert.
Die deutsche Dental-industrie in Zahlen
Die 200 Mitgliedsunterneh-men des VDDI beschäftig-ten in 2008 im
In- und Aus-land fast 18.700 Mitarbeiter
(+ 4,6 % gegenüber 2007).Dieser Zuwachs entstandmit einem Plus
von knapp13 % hauptsächlich in denausländischen
Produktions-stätten.Der Gesamtumsatz der VDDI-Mitgliedsunternehmen
be-lief sich 2008 auf nahezu3,9 Mrd. € (+ 4,6 % zu 2007).Davon
wurden Umsätze vonmehr als 2,1 Mrd. € auf inter-nationalen Märkten
erwirt-schaftet (+ 11 %). Auf denUmsatz im wichtigen Hei-matmarkt
Deutschland ent-fielen im Berichtsjahr gut
1,58 Mrd. €, das istein leichter Rück-gang um 2,6 %.
DasMarktgeschehenauf dem Heimat-markt Deutschlandwurde u. a. von
denDiskussionen umdie neue Gebüh-renordnung (GOZ-neu) für
Zahnärztegeprägt, die ihre Investitionsbereit-schaft schmälert.Die
Zahnärzteschaftbefürchtet mittel-fristig Eingrenzun-
gen von Behandlungsmög-lichkeiten. Die Therapieviel-falt ist
jedoch im Sinne einerZukunftssicherung des Zahn-ärzteberufs und
zahntech-nischen Handwerks unab-dingbar. „Wenn mehr junge
Menschen für Medizinbe-rufe und die Gesundheits-handwerke
begeistert wer-den sollen, brauchen sieheute schon Gewissheit,dass
sie nach einem inten-siven Studium oder
einerfachlich-handwerklichenAusbildung auf hohem undhöchstem Niveau
das er-worbene Wissen, die entwi-ckelten Fähigkeiten
undFertigkeiten auch tatsäch-lich in Deutschland anwen-den können“,
ist Dr. Rickertüberzeugt.Bei den turnusmäßigenWahlen wurde Dr.
MartinRickert (SycoTec) nachsechsjähriger Amtszeit
mitüberwältigender Mehrheitfür weitere zwei Jahre
alsVDDI-Vorsitzender bestä-tigt. Ebenfalls bestätigtwurden die
stellvertreten-
den Vorsitzenden HenryRauter (VITA Zahnfabrik)und Cristoph Weiss
(BEGO).Für den ausgeschiedenenWalter Dürr (Dürr Dental)rückte
Sebastian Voss (Ha-ger und Meisinger) in denVorstand nach. Walter
Dürrwurde von Vorstand undBeirat einstimmig zum Eh-renvorsitzenden
ernannt.Neu in den Beirat gewähltwurde Dr. Martin Haase(Heraeus
Kulzer).
Der neue VDDI-Vorstandund Beirat auf einen Blick:Vorsitzender:
Dr. Martin Ri-ckert (SycoTec); stellvertre-tende
Vorstandsmitglieder:Henry Rauter (VITA Zahn-fabrik), Christoph
Weiss(BEGO), Sebastian Voss(Hager und Meisinger). Bei-rat: Dr.
Jürgen Eberlein (GC
Germany), Dr. Steffen Ge-bauer (MELAG Medizintech-nik), Dr.
Martin Haase (Her-aeus Kulzer), Dr. WolfgangMühlbauer (DMG),
MarkStephen Pace (DENTAU-RUM J. P. Winkelstroeter)und Dr. Sören
Rieger (Ren-fert). Geschäftsführer ist Dr.Markus Heibach. Der
VDDIist Mitglied im Bundesver-band der Deutschen Indus-trie.
Stellung auf Weltmärkten behauptetDeutsche Dentalindustrie
steigert Gesamtumsatz/Erhalt therapeutischer
Vielfalt für deutschen Gesundheitsmarkt der Zukunft unabdingbar
KUNO FRASS – KOMPETENZ IN DER KFO-ZAHNTECHNIK
KUNO FRASSInnovative Dental Technik
Freudenthalstraße 521244 BuchholzTelefon: 0 41 81/29 06 56Fax: 0
41 81/3 43 42E-Mail: [email protected]
� Autor des Fachbuches „Die Kieferorthopädie – Grundwissen
fürZahntechniker“, Verlag Neuer Merkur München
� Eigenes KFO-FachlaborHerstellung aller traditionellen und
innovativen kieferortho -pädischen Geräte sowie Aufbiss-Schienen –
auch aus dem neu-entwickelten Material ECLIPSE® junior (höchste
Passgenauigkeitund spezielle Eignung bei Allergiepatienten)
� Seminare im eigenen LaborIntensiv-Kurse: direkter Bezug auf
die jeweils entsprechendenInhalte des Fachbuches – pro Kurs maximal
4–5 Teilnehmer
Verlag
Oemus Media AG Tel.: 03 41/4 84 74-0
Holbeinstraße 29 Fax: 03 41/4 84 74-2 90
04229 Leipzig E-Mail: [email protected]
Redaktionsleitung
Cornelia Pasold (cp), M.A. Tel.: 03 41/4 84 74-1 22
E-Mail: [email protected]
Fachredaktion Wissenschaft
Dr. Björn Ludwig (bl) Tel.: 0 65 41/81 83 81
(V.i.S.d.P.) E-Mail: [email protected]
Projektleitung
Stefan Reichardt Tel.: 03 41/4 84 74-2 22
(verantwortlich) E-Mail: [email protected]
IMP
RE
SS
UM
Die KN Kieferorthopädie Nachrichten erscheinen im Jahr 2009
monatlich. Bezugspreis: Einzelexemplar: 8,– € ab Verlag zzgl.
gesetzl. MwSt. undVersandkosten. Jahresabonnement im Inland 75,–
€ab Verlag zzgl. gesetzl. MwSt. und Versandkosten. Abo-Hotline: 03
41/4 84 74-0.Die Beiträge in der „Kieferorthopädie Nachrichten“
sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur
nach schriftlicher Genehmigungdes Verlages. Für die Richtigkeit und
Vollständigkeit von Verbands-, Unternehmens-, Markt- und
Produktinformationen kann keine Gewähr oder Haftungübernommen
werden. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung
(gleich welcher Art) sowie das Recht der Übersetzung in
Fremdsprachen– für alle veröffentlichten Beiträge – vorbehalten.
Bei allen redaktionellen Einsendungen wird das Einverständnis auf
volle und auszugsweise Veröffent-lichung vorausgesetzt, sofern kein
anders lautender Vermerk vorliegt. Mit Einsendung des Manuskriptes
gehen das Recht zur Veröffentlichung als auchdie Rechte zur
Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder
fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken,
zurHerstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bücher und Bildmaterial
übernimmt die Redaktion keine Haftung. Es gelten die AGB und die
Autorenrichtlinien. Gerichtsstand ist Leipzig.
Produktionsleitung
Gernot Meyer Tel.: 03 41/4 84 74-5 20
E-Mail: [email protected]
Anzeigen
Marius Mezger Tel.: 03 41/4 84 74-1 27
(Anzeigendisposition/ Fax: 03 41/4 84 74-1 90
-verwaltung) E-Mail: [email protected]
Herstellung
Josephine Ritter Tel.: 03 41/4 84 74-1 19
(Layout, Satz) E-Mail: [email protected]
Abonnement
Andreas Grasse Tel.: 03 41/4 84 74-2 00
(Aboverwaltung) E-Mail: [email protected]
KIEFERORTHOPÄDIE
NACHRICHTEN
Rasteder KFO-Spezial LaborKleibroker Str. 22 - 26180 Rastede -
Germany
Telefon +49 (0) 44 02 / 8 25 75
Fax +49 (0) 44 02 / 8 31 64
www.in-line.eu
In-Line® Schienen korrigieren Zahn-fehlstellungen und
beeinträchtigen kaum das Erscheinungsbild des Patienten.
In-Line® Schienen wirken kontinuierlich während des Tragens auf
die Zähne und bewegen sie an die vorgegebene Position.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Vereinbaren Sie einen Termin
mit unserem Aussendienst oder fordern Sie unser
Informationsmaterial über In-Line® an.
In-Line®das deutsche Schienensystem für ein strahlend schönes
Lächeln.
Mitglied im QualitätsverbundSchaufenster Zahntechnik
Weser-Ems
ANZEIGE
ANZEIGE
Verband der DeutschenDental-Industrie e.V. (VDDI)Aachener Str.
1053–105550858 Köln Tel.: 02 21/50 06 87 0Fax: 02 21/50 06 87
21E-Mail: [email protected] www.vddi.de
Adresse
H1N1 in Zahnarztpraxen – Vor demHintergrund der aktuellen
Influenza-pandemie (H1N1) hat die Bundeszahn-ärztekammer (BZÄK) auf
die Wichtig-keit der Einhaltung von Hygienemaß-nahmen in
zahnärztlichen Praxen hin-gewiesen. Gemäß den Empfehlungendes
Robert Koch-Institutes „Infek-tionsprävention in der Zahnheilkunde–
Anforderungen an die Hygiene“sollte die Behandlung von
Patienten,die bereits Symptome einer Influenzazeigen, auf die Zeit
nach Erkrankungs-ende verschoben werden. Außer, eshandelt sich um
Notfälle. Diese sind
zur Diagnosesicherung und ggf. Thera-pieeinleitung an den
Hausarzt zu ver-weisen. Für unaufschiebbare zahnärztliche
Be-handlungen von Patienten, die unterVerdacht stehen, an Influenza
erkranktzu sein, gilt es gemäß § 12 BioStoffV/§ 14 GefStoffV
weitere Vorsichtsmaß-nahmen zu treffen. Diese sind u. a.
dieräumliche oder organisatorische Tren-nung der Patienten mit
Influenzaver-dacht von den Patienten der Normal-sprechstunde;
persönliche Schutzaus-rüstung für das Personal (Schutzbrillemit
Seitenschutz; Schutzmaske FFP2;
unsterile Handschuhe nach DIN EN455, puderfrei, allergenarm;
langärm-liger Schutzkittel, Arme bedeckendund vorne geschlossen zu
tragen;für Reinigungsarbeiten Schutzhand-schuhe nach DIN EN 374 mit
längerenStulpen); Patienten nach Betreten derPraxis für Wartezeit
Mund-Nasen-Schutz aushändigen und zum Tragenanhalten; Patienten
anhalten, vor Ver-lassen des Sprechzimmers, die Händezu
desinfizieren; Schutzkleidung nachBehandlungsende wechseln.
NähereInfos unter www.rki.de/influenza.(Quelle: BZÄK)
Kurz notiert
Der neue Vorstand des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie
e.V. (VDDI).
-
520 € *JETZT BIS ZU
STILLLEGUNGS-PRÄMIE
www.epson.de
Der innovative Epson Discproducer PP-100 ent lastet Sie gleich
mehrfach bei der Archivierung und Weitergabe Ihrer Patienten daten:
Das professionelle Gerät bedruckt Rohlinge fotorealistisch und
brennt digitale Bilder und Daten in einem Vorgang sicher und
schnell auf CDs und DVDs. Es ist leicht zu bedienen und in der
Ausführung PP-100N einfach in bestehende Netzwerke zu integrieren.
Bei hohen Anforderungen an die Sicherheit der Daten ist die
Variante PP-100N Security die erste Wahl.
Der Epson Discproducer bietet:
* Zzgl. MwSt., Aktion gültig vom 15.06. – 30.09.2009 für den
Kauf eines Epson PP-100 und die Still legung eines
CD-/DVD-Publishing-Systems. Teilnahmebedingungen unter
www.epson.de.
PERFEKTER PATIENTENSERVICE. SONDERAKTION
GLEICHZEITIG CDs BRENNEN & BEDRUCKEN
Anzeigenstand Berliner Anschnit 10.08.2009 17:03 Uhr Seite 1
-
WISSENSCHAFT & PRAXIS4 | Nr. 7/8 | Juli/August 2009
Die digitale dreidimensionaleBildgebung ist längst auch
imBereich der Kieferorthopädievon signifikanter Bedeutungund wird
ohne Zweifel dieZukunft der Diagnostik undmöglicherweise sogar
diekünftige Therapie im Hin-blick auf vorgefertigte („cus-tomized“)
Apparaturen ent-scheidend mitprägen.Nicht jeder Behandler je-doch
verfügt über die erfor-derlichen finanziellen Mittelfür die
Anschaffung einesDVT-Gerätes oder hat Zu-gang zu dieser derzeit
si-cherlich meist umworbenenVariante des 3-D-Röntgens.So gibt es
bundesweit undflächendeckend inzwischendiverse
Radiologiezentren,welche 3-D-Aufnahmen er-stellen bzw. als
Dienstleis-tung anbieten.Hinsichtlich des Einsatzesvon digitalen
Volumento-
mografen muss in jedemFall die Strahlen-, Zeit-
undKostenbelastung für denArzt und Patienten im Ver-hältnis zum
tatsächlichenNutzen berücksichtigt wer-den. In einer
Stellungnahmeder Deutschen Gesellschaftfür Kieferorthopädie
(Prof.Dr. Ursula Hirschfelder) vom8.10.2008 heißt es hierzu:
Einschränkungen der Indikationen
„Medizinische Indikations-einschränkungen gegen-über der
konventionellenRöntgendiagnostik beste-hen durch die
erhöhteStrahlenbelastung, die ins-besondere bei Kindern
undJugendlichen unbedingtBerücksichtigung findenmuss. Somit gilt
auch fürden Einsatz moderner 3-D-
Technologien in der Kie-ferorthopädie der Grund-satz der
strengen und zu-rückhaltenden Indikations-stellung.“Diese
Indikationen werdenin gleicher Stellungnahmewie folgt
zusammengefasst:
Indikationen der 3-D-Bildgebung in derKieferorthopädie
1. Diagnostik von Anomaliendes Zahnbestandes, insbe-sondere
differenzialdiag-nostische Beurteilung deranatomischen Form undder
Topografie noch nichtdurchgebrochener über-zähliger Zahnanlagen
(Me-siodentes, syndromgebun-dene Hyperodontie).
2. Diagnostik von Anomalienund Dysplasien der Zahn-wurzeln
einschließlich von
konventionell röntgenolo-gisch nicht
erkennbarenWurzelresorptionen.
3. DifferenzialdiagnostischeBewertung von
Zahndurch-bruchsstörungen.
4. Ermittlung der Topografieretinierter und
verlagerterZahnkeime.
5. Beurteilung pathologischerKnochenstrukturen (z. B.Zysten,
Odontome, ent-zündliche und tumorbe-dingte Läsionen).
6. 3-D-Differenzialdiagnostikvon komplexen angebore-nen oder
erworbenen kra-niofazialen Fehlbildungensowie von Gesichts-
undKieferasymmetrien.
7. 3-D-Differenzialdiagnostikder Spaltmorphologie beiuni- und
bilateralen LKG-Spalten einschließlich derPlanung und Kontrolle
derKieferspaltosteoplastik.
8. Darstellung des peridenta-len Knochenangebots
zurprognostischen Bewertunggeplanter Zahnbewegun-gen (z. B. im
parodontalvorgeschädigten Gebiss,z. B.zur Planung von
Zahn-bewegungen spaltangren-zender Zähne bei Patien-ten mit
Lippen-Kiefer-Gau-menspalten).
Low-dose dental CT und OsiriX
Ein alternatives Vorgehenzur DVT und
vorgefertigtenBildbearbeitung durch denRadiologen ist die
Anferti-gung von sogenannten Low-dose dental CT-Aufnahmensowie die
anschließende zu-sätzliche Betrachtung undBefundung der Daten
mit-hilfe der Viewer-SoftwareOsiriX in der eigenen Praxis.Diese ist
ohne Probleme imInternet herunterzuladenund stellt ein wertvolles
Ins-trument für die Diagnostikund Therapieplanung dar.Jedoch sollte
allein der Ra-diologe derjenige sein, derhierbei fachlich und
foren-sisch befundet.
Low-dose dental CTBereits 2004 wiesen Haßfeldund Kollegen darauf
hin,dassmit Einsatz von Low-dosedental CTs die Strahlenbelas-tung
im Vergleich zu konven-tionellen CTs um 76 % verrin-gert werden
kann. Und dasohne Verlust an diagnosti-scher Information. Ein
weite-rer Vorteil dieser gering do-sierten CTs besteht in
derWeichgewebsrekonstruk-tion, die in speziellen Fällen
genauer erscheint als beiDVT-Aufnahmen. Wobei diesmitunter auch
bei digitalenVolumentomografen mög-lich erscheint, jedoch von
Ge-rät zu Gerät variieren kann.
OsiriX-ViewerWurde vom Radiologen nachentsprechender
Indikationein Bild angefertigt, könnendiese Daten nun am
eigenenComputer betrachtet wer-den. Nicht selten bekommtder
Behandler vom Radiolo-gen lediglich eine sehr einge-schränkte
Viewer-Softwarezur Betrachtung mitgelie-fert. Für Mac-Nutzer
hinge-gen gibt es die Möglichkeit,mithilfe von OsiriX selbstkreativ
zu werden.Der kalifornische RadiologeDr.Antoine Rosset war
es,dereinst (im Jahre 2003) diesenDICOM-Viewer entwickelte.Seine
Intension war es, demNutzer mithilfe von OsiriXneben einem breiten
Funk-
tionsspektrum vor allem dieRekonstruktion multimedia-ler Modelle
aus radiologi-schen Schnittbildern zu er-möglichen. Waren
bislangProgramme mit derartigenSoftwaretools aufgrund ih-rer hohen
Anschaffungskos-ten nur finanzstarken An-wendern vorbehalten,
sollte OsiriX hier Abhilfe schaffen.Somit war fortan ein
kosten-loser Zugang zur radiologi-schen Bildbearbeitung
ge-währleistet.Selbst der Laie wird auf-grund der intuitiven
Bedie-nung dieses Viewers in dieLage versetzt, aus konven-tionellen
CT-, MRT- undPET-Aufnahmen im Hand-umdrehen faszinierende
3-D-Modelle zu rekonstruieren,die neben zeitlichen (z. B.Herz-CT)
auch funktionelle(z. B. Herz-PET-CT) Dimen-sionen darstellen
können.OsiriX ist für Ärzte allerFachrichtungen interessant,
Kein eigenes DVT und trotzdem up to date?Auch wenn der Behandler
in der Praxis nicht selbst über modernste Geräte der 3-D-Bildgebung
ver-fügt, muss er nicht auf deren Vorteile verzichten.Wie
Kieferorthopäden dennoch mehrdimensionaleBildkonstruktionen nutzen
und somit auf der Höhe der Zeit agieren können, zeigt folgender
Beitrag
von Dr. Björn Ludwig, Dr. Bettina Glasl, Prof. Dr. Gero
Kinzinger und Prof. Dr. Jörg A. Lisson.
Abb. 4a–c: Zustand nach Hybrid GNE und verlagerten Zähnen 13 und
23. Überprüfung der „zerrissenen“ Gau-mennaht und Lokalisation der
Lage der Eckzähne. Freilegung und Einordnung über eine
Overlay-Mechanik.
Abb. 1: Syndrom-Patient mit multiplen Zysten und Visualisierung
der Weichgewebe. Gerade imHinblick auf die Entscheidungsfindung,
inwieweit bei der Zystektomie eine Distraktion ästhetischund
sinnvoll erscheint, ist diese Low-dose dental CT-Aufnahme von
doppeltem Nutzen.
Abb. 2: Posterior Airways-Analyse nach Einsatz einer HybridGNE.
Auch hier wird der Doppelverwendungszweck der Low-dose-Aufnahme
deutlich: Zum einen bildet sie die Grundlagezur chirurgischen
Planung. Zum anderen ermöglicht sie dieKontrolle des Effektes der
Distraktion auf die Luftwege.
Abb. 3a, b: Retinierter Zahn 11 bei 9-jährigem Jungen mit
ungeklärter Ursache und fraglicher Wurzelposition. Das Low-dose-CT
zeigt eine retinierte, aber unprob-lematische Lage, die zwar die
Gefahr der Ankylose bietet, aber eine einfache Zugänglichkeit
ermöglicht.
Abb. 5a, b: Traumatisch intrudierter und verlagerter Zahn 11 mit
fraglicher Prognose.Das Low-dose-CT zeigt eine zumindest gewisse
knöcherne Umbauung ohne schwer-wiegende Frakturen mit der Chance
der Einordnung.
Abb. 6a, b: 11-jähriger Junge mit auftretender Dehis-zenz im
Bereich seiner ehemaligen LKG-Spalte. DasLow-dose-CT zeigt eine
Mund-Nasenverbindung miteinem verkümmerten Zahn 22. Hier wurde die
Mög-lichkeit eines Knochentransplantates mit anschlie-ßendem
KFO-Lückenschluss diskutiert.
Abb. 7a, b: Kombiniert kieferorthopädisch-chirurgische Therapie
mit 3-D-OP-Planung, die auch zur Beurteilung möglicher Implantate
genutzt werden kann. Hierist ein deutlich zu geringes
Knochenangebot mit der Notwendigkeit einer Augmentation
erkennbar.
a
a
a
a
b
ba
b
b
b
c
-
Nr. 7/8 | Juli/August 2009 www.kn-aktuell.de | 5WISSENSCHAFT
& PRAXIS
da sich durch die selektiveDarstellung von beispiels-weise
Knochen, Muskelnoder Gefäßen das große Po-tenzial der modernen
Bild-gebung optimal ausschöp-fen lässt.Für den praktizierenden
Kie-ferorthopäden eignen sichz. B. die naturgetreuen Kie-fermodelle
zur Visualisie-rung von Zahnfehlstellun-
gen im Rahmen der präope-rativen Planung oder umprä- und
posttherapeutischeErgebnisse zu vergleichen.Leider ist diese
Software mitihren umfangreichen Funk-tionen derzeit nur für dasMac
OS X-Betriebssystem er-hältlich (kostenloser Down-load und
zusätzliche Infor-mationen auf www.osirix-viewer.com).
Beispiele rekonstruierterLow-dose dental
CT-Auf-nahmen,visualisiert mitOsiriX
a) verlagerte ZähneEine der vielleicht häufigs-ten Indikationen
stellen ver-lagerte Zähne dar. Mithilfevon Low-dose dental
CT-Aufnahmen können hierbeidie Ursache der Verlage-
rung oder Retention, die Lage sowie anzuwendendeBiomechanik und
Prognosegut beurteilt werden.
b) KnochenangebotOftmals steht die Frage Ex-oder Non-Extraktion,
Im-plantat oder zusätzlicheAugmentation, Distraktionoder Expansion
im Kontextmit dem zur Verfügung ste-henden Knochenangebot.Neben den
klassischen kli-nischen und bewährten di-agnostischen Regeln,
kannhier in Grenzfällen eine 3-D-Aufnahme Aufschlusshinsichtlich
Möglichkeitenund Grenzen geben.
Schlussfolgerung
Der Alltag bietet viele spe-zielle Indikationen, bei derunsere
diagnostische Unsi-cherheit mithilfe von 3-D-Aufnahmen verifiziert
undverfeinert werden kann, so-dass wir eine größere
The-rapiesicherheit erreichen.Aufdie Waagschale muss hierbeineben
der „reinen“ Möglich-keit immer die Strahlenbe-lastung und
Ungenauigkeit(Schichtdicke 0,6 mm undrechnerische
Rekonstruktion)gelegt werden.Sind dem Behandler nichtdie
finanziellen Möglich-keiten zur Anschaffung ak-tueller
Gerätetechnologiengegeben, muss dies keines-falls eine
Einschränkungdessen diagnostischer Mög-lichkeiten bedeuten. Die
Zusammenarbeit mit Ra-diologiezentren oder aberdie Anfertigung
von Low-dose dental CT-Aufnahmenals Alternative zur DVT
undvorgefertigten Bildbearbei-tung können jeden Kie-ferorthopäden
in die Lageversetzen, modernste 3-D-Radiologien zu nutzen.
Dr. Björn LudwigAm Bahnhof 5456841 Traben-TrarbachTel.: 0 65
41/81 83 81Fax: 0 65 41/81 83 94E-Mail:
[email protected]
Adresse
Abb. 9: 82-jährige Patientin mit Kiefersperre und klini-schem
Verdacht auf Trauma oder Metastasierung einesMamma-CA. Das
Low-dose-CT bestätigt in allen Ebenenden Verdacht nicht und es
konnte der Kiefer manuell re-poniert werden.
Immer
das Wichtigsteim Blick behalten ...
ANZEIGE
Machen Sie Ihre alten Brackets zu Schotter!
Bis zu 15 Cents für Ihre alten Brackets.
Lauenbühlstraße 59, D-88161 Lindenberg/AllgäuFree Call (0800)
1143830, Fax (08381) [email protected],
www.orthoorganizers.de
Sichern Sie sich jetzt IhreBracketverschrottungsprämie®
Näheres erfahren Sie aus unserer Herbstaktion oder bei einem
Besuch auf unserem Ausstellungsstand F08 während der DGKFO Tagung
in Mainz.
AKTION!
AKTION!
1.Okt. 200
9 bis
1. Jan. 20
101.Okt. 200
9 bis
1. Jan. 20
10
B r ac k e
t
verschrottu
ng
ANZEIGE
Abb. 8a, b: Zustand nach Dysgnathie-OP mit unerklärlichen
Schmerzen im Be-reich des linken Unterkiefers. Das Low-dose-CT
zeigt eine deutlich gelockertePlatte mit knöchernen Destruktionen
im posterioren Bereich und beginnenderOsteomyelitis. b
a
-
Was sollte beim DVT-Kauf beachtet werden?
Glaubt man den Prospektender Hersteller und leider auchteilweise
der Beratung durchdie Dentaldepots, so ist derentscheidende Wert –
nebendem darzustellenden Unter-suchungsvolumen – vor allemdie
Voxelgröße. Beim Voxelhandelt es sich um das dreidi-mensionale
Äquivalent einesPixels.Bei den verschiedenenDVT-Geräteherstellern
tutsich diesbezüglich der glei-
che „Run“ um Voxel auf, wiedieser vor Jahren bei digita-len
Kameras um die Pixel-daten ablief. Hierbei mussman jedoch wissen,
dass ei-ne kleinere Voxelgröße nichtautomatisch ein
detaillierte-res, schärferes oder infor-mationsreicheres Bild
aus-macht. So muss ein DVT mit0,076 mm Voxelgröße nichtzwangsweise
bessere Bilderliefern,als ein Gerät mit „nur“0,3 mm. Die höhere
Auflö-sung kommt nämlich nurdann zum Tragen, wenn dasZusammenspiel
aller Bildbe-einflussenden Faktoren opti-mal abgestimmt wurde.
Be-sonderen Einfluss haben hierdie Scanzeit, die wackelfreieund
schluckfreie Positionie-rung des Patienten, die zuuntersuchende
Struktur, dieQualität des Sensors, die dar-stellbare Auflösung in
Li-nienpaaren und die digitaleNachbearbeitung durch
dieViewersoftware.Wie kann ich für meine Praxisdie Brauchbarkeit
des DVT-Gerätes überprüfen und ob-jektivieren? Ein Besuch einer
mit diesem Gerät vertrautenPraxis ist bei der
Entschei-dungsfindung sicherlich ge-nauso wichtig,wie die
genaueAnalyse, wofür ich das Gerätin der eigenen Praxis nutzenwill.
Auch der Vergleich derDICOM-Rohdatensätze vonPatienten aus den
besuchtenPraxen mithilfe eines Free-ware-DICOM-Viewers ist
drin-gendanzuraten.Hierbei erge-ben sich oft große Differen-zen
zwischen den Hochglanz-broschüren der Herstellerund den in der
Praxis ge-machten Erfahrungen.Einen nicht unerheblichenEinfluss auf
den Kaufpreishat die Sensorgröße. Sie be-stimmt den Bereich des mit
einem Scan zu untersuchen-den Volumens. Besondere Be-deutung beim
Umgang mitRöntgenstrahlung kommt derrechtfertigenden Indikation(§
23 Röntgenverordnung) zu.Hierbei haben Sie als Betrei-ber zu
prüfen, ob der gesund-heitliche Nutzen der Anwen-dung gegenüber dem
Strah-lenrisiko überwiegt. AndereVerfahren mit vergleichba-rem
gesundheitlichen Nut-zen, die mit keiner oder einergeringeren
Strahlenexposi-tion verbunden sind, müssenbei der Abwägung zudem
be-rücksichtigt werden.Besondere Bedeutung hin-sichtlich der
Reduktion der
Strahlenexposition kommtder Größenvariabilität des zuwählenden
Untersuchungs-volumens zu.Die DVT-Gerätesollten deshalb
unterschiedli-che Zylinder von 4 cm Durch-messer und 4 cm Höhe
(rund50 ccm) für Einzelzahnauf-nahmen oder ein Kieferge-lenk bis
hin zu Zylindern von8 cm Durchmesser und 8cmHöhe (rund 400 ccm) für
denScan des gesamten zahntra-genden Teils der Kiefer an-bieten. Der
Interessenkon-flikt zwischen ärztlicher Neu-gier
(Übersichtsaufnahme mitgroßem Volumen) und Mini-mierung der
Strahlenexpo-sition muss immer entspre-chend der
rechtfertigendenIndikation gelöst werden.
Möglichkeiten undGrenzen des DVT
Die modernen DVTs erwei-tern die diagnostischen Mög-lichkeiten
um ein Vielfaches.Trotzdem gibt es gerade beiden digitalen
Röntgensyste-men physikalische Grenzen,die bekannt und
beachtetwerden müssen.In der digitalen Radiografietreten
verfahrenstechnischeArtefakte bei sehr starkenKontrastunterschieden
auf.Besonders bei der Beurtei-lung von Randspalten bei Fül-
lungen, prothetischen Arbei-ten und Implantaten kann eszum
Effekt der scheinbarenRandspaltbildung kommen.Diese Artefakte
beruhen aufgroßen Kontrastunterschie-den, bei denen es in der
Digi-taltechnik zur Strahlaufhär-tung, zum Gibbs’schen Phä-nomen
und Blooming kommt.Nur durch die Nachbearbei-tung der
DICOM-Rohdaten-sätze mittels im Viewer in-tegrierter
Bearbeitungspro-gramme werden diese tech-nisch bedingten
Artefakteherausgerechnet bzw. ge-schönt.
Der 3-D-Hype in derKieferorthopädie
Die hochauflösenden drei-dimensionalen Bilder derDVT beschreiben
eindrucks-voll die Möglichkeiten, aberauch die biologischen
Gren-zen der modernen Kiefer-orthopädie. Inwieweit mansich an diese
Grenzen annä-hern darf, sie vielleicht auchverschieben kann, wird
die
Zukunft zeigen. Es ist nocheine ganze Menge Grund-lagenforschung
notwendig,um hier das nötige Wissenzu schaffen.Vor diesem
Hintergrund er-scheinen die Konzepte diver-ser Anbieter von
computer-gestützten
individualisiertenBracket-Bogen-Systemenverfrüht. Es ist kritisch
zuhinterfragen, ob intraoraleAufnahmen, Modelle, OPGund Fernröntgen
als Informa-tionsträger ausreichen, umvon „individuellen
dentalenund skelettalen Daten desPatienten“ ausgehend, hin zueiner
„bestmöglichen Okklu-sion“ und einem „besonderspräzisen
Behandlungsergeb-nis“ zu gelangen ist.
Teil 2 in Ausgabe 9/09 der KN.
Dr. Constanze Stubbe
• 1994–1999 Studium der Zahnheil-kunde an der
Martin-Luther-Uni-versität Halle-Wittenberg
• Promotion 2004• seit 2005 Fachzahnärztin für Kie-
ferorthopädie• 2004–2009 Wissenschaftliche
Mitarbeiterin an der Poliklinik fürKieferorthopädie der
Martin-Lu-ther-Universität Halle-Wittenberg
• ab 2010 tätig in der Gemein-schaftspraxis Dr. A. Stolze und
Dr.H. Goldbecher in Halle (Saale)
Kurzvita
Dr. Heiko Goldbecher
• Jahrgang 1969• 1988–1993 Studium der Zahnme-
dizin in Greifswald• 1994 Promotion• seit 1997 Fachzahnarzt für
Kiefer-
orthopädie• seit 1998 niedergelassen in Ge-
meinschaftspraxis mit Dr. A. Stolzein Halle (Saale)
• Zertifiziertes Mitglied des GermanBoard of Orthodontics
Kurzvita
Dr. Heiko GoldbecherFachzahnarzt für KieferorthopädieMühlweg 200
61 14 Halle (Saale)Tel.: 03 45/2 02 16 04E-Mail:
[email protected]
Adresse
Wertvolles Instrument präziser Diagnostik & Therapieplanung
(1)Zunächst meist im Bereich der MKG-Chirurgie und Implantologie
angewandt, ist die digitale Volumentomografie längst auch innerhalb
der Kieferorthopädieweit verbreitet. So bietet die DVT-basierte
dreidimensionale Diagnostik zahlreiche Vorteile hinsichtlich der
röntgenologischen Differenzialdiagnostik kom-plexer kraniofazialer
Fehlentwicklungen sowie spezieller therapeutisch relevanter
Fragestellungen.Von Dr. Constanze Stubbe und Dr. Heiko
Goldbecher.
Abb. 1: Verlagerter Eckzahn mit zwei Wurzeln, derbei der
Einordnung aufgrund des größeren bukkolin-gualen Durchmessers
besonderer Sorgfalt bedarf.
Abb. 3: Interradikuläres Knochenangebot, Kompakta und
Spongiosaräume: wichtige Informationen bei derPlanung von
Zahnbewegungen.
Abb. 2: Knochendehiszenzen Regio 12–24. Im dreidimensionalen
digitalen Röntgenbild werden die teils beträchtlichen Abweichungen
zwischen realem (kurzer orangefarbener Strich) und scheinbaren
Knochenangebot –Knochen und palatinale Schleimhaut (langer
orangefarbener Strich) – deutlich. Ein Gipsabdruck allein kann kein
reales Bild vom wirklichen Knochenangebot eines Kiefers
liefern.
Was ist auf einem DVT-Bild gut diagnostizierbar?
Was ist hingegen nicht diagnostizierbar?
Parodontalspalt Sekundärkaries
Wurzelkanäle Randspalten an Wurzelfüllungen
Morphe der Zähne, insbesondere Anoma-lien und Dysplasien der
Zahnwurzeln; ein-schließlich von konventionell röntgenolo-gisch
nicht erkennbaren Wurzelresorptionen
Randspalten an Kronen und Füllungen
pathologische Knochenstrukturen (z. B. Zys-ten, Odontome,
entzündliche und tumorbe-dingte Läsionen)
Einheilung und mögliche Randspaltbildungbei Implantaten
(hochauflösend)
Knochenbedeckung des Zahnes sowie dasperidentale Knochenangebot
zur prognos-tischen Bewertung geplanter Zahnbewe-gungen
differenzialdiagnostische Befunde im Be-reich der Weichteile
Kieferhöhlen und deren Schleimhaut, Nerv-und Gefäßkanäle,
Kiefergelenke
Abb. 5: Knochendehiszenzen kommen bei ca. 30 % der Patienten
vor.
Abb. 4:Die dreidimensionale Darstellung von Lagebeziehungen der
Zähne zu den um-liegenden Strukturen ermöglicht eine umfassende und
sinnvolle Therapieplanungdurch Hauszahnarzt, Kieferorthopäden und
Oralchirurgen. Der Patient kann durch dieVisualisierung der
Therapiekonzepte verstärkt in die Behandlung einbezogen werden.
6 | www.kn-aktuell.de Nr. 7/8 | Juli/August 2009WISSENSCHAFT
& PRAXIS
-
Satz_BerlinerFormat 11.08.2009 9:34 Uhr Seite 1
-
Eigenschaften
Nitinol-Bögen zeichnen sichdurch die sogenannte
Marten-sit-Austenit-Umwandlungund dem damit
verbundenenFormgedächtnis-Effekt aus,der bei Temperaturen unter50
°C stattfindet und damit bio-logisch nutzbar ist. Martensitund
Austenit sind temperatur-abhängige Phasen einer Le-gierung mit
unterschiedli-
chem Gefüge und daraus re-sultierenden
mechanischenEigenschaften. In der marten-sitischen Phase (bei
niedrigenTemperaturen) ist Nitinol plas-tisch verformbar. In der
auste-nitischen Phase (bei höherenTemperaturen) ist es
elastisch.Ein klinisch „idealer“ Drahthängt damit
werkstoffkund-lich von der Aktivierungstem-peratur ab, bei der ein
reinesaustenitisches Gefüge vor-liegt und das
Formgedächtnisvollständig „aktiviert“ ist.
Vermeintlich „gute“ moderneNiTi-Bögen weisen eine
fastgleichmäßige Kraftlinie auf,sodass die resultierende
Kraft-abgabe relativ konstant ist.Beider werkstoffkundlichen
Tes-tung spricht man in der Entlas-tungsphase von einem
soge-nannten „Plateau“. Je geringerdas Kraftniveau ist,umso
scho-nender ist die Zahnbewegung.Nach jüngsten Erkenntnissenmuss
das Plateau aber nichtabsolut horizontal verlaufen,da
kontinuierliche Kräfte imVergleich zu langsam abneh-menden Kräften
über die Ak-tivierungsstrecke die Gefahrvon Wurzelresorptionen
er-höhen können. Zusammen-fassend kann man also sagen:}Nitinol
appliziert bei gleicher
Auslenkung wesentlich ge-ringere Kräfte als Stahl.}Nitinol zeigt
nur einen mo-
deraten Kraftzuwachs beizunehmender Auslenkung.
}Nitinol ermöglicht größereBiegewinkel.
}Nitinol hat ein extrem gerin-ges Korrosionspotenzial unddaher
eine hohe Biokompati-bilität.
Die von unterschiedlichen Niti-nolbögen abgegebenen
Kräfteunterscheiden sich nicht nurim Vergleich zu Stahl,
sondernauch untereinander erheblich.Ohne spezielle Kenntnisse
sinddiese für den Anwender prak-tisch nicht erkennbar.Nach derneuen
ISO-Norm 15841 sind dieHersteller zwar verpflichtet,ge-normte
Angaben zu machen.Dies ist aber bisher noch nichtsehr
verbreitet.
Nomenklatur
Nitinol ist physikalisch gese-hen nicht elastisch,
sondernpseudoelastisch.Da der klini-sche Sprachgebrauch in
derKieferorthopädie nicht im-mer naturwissenschaftlichenGrundlagen
folgt, haben sichin den letzten Jahren folgendeBegriffe in der
tägliche Praxis„eingebürgert“:}Superelastische NiTi-Bögen
(Synonyme: NiTi-Bögen, NiTiStandard,NiTi Classic)
}Hitze-aktivierte NiTi-Bögen(Synonyme: NiTi-Thermo-bögen,
thermoaktive NiTi-Bögen, martensitische NiTi-Bögen).
Leider wird diese Nomenklaturim Handel nicht immer kon-sequent
eingehalten. MancheHersteller verwenden den Be-griff
„superelastisch“ generell
für alle modernen NiTi-Bögen.Andere wiederum bezeichnennur die
Bögen mit dem gerings-ten Kraftniveau als „superelas-tisch“.
Werbeversprechen wie„Ideal Force“, „thermisch“,„thermo
memory“,„superelas-tisch“, „low force“ lassen nurschwer einen
Schluss auf dieeigentlichen Eigenschaftendieser Bögen
zu.Nitinolbögen mit gleichen Ab-messungen können unter-schiedlich
biegesteif sein.Ver-gleiche zwischen Herstellernscheitern häufig
daran, dassselten Angaben über die Be-dingungen gemacht
werden,unter denen diese Werte er-mittelt wurden. Deswegenwurde die
DIN ISO 15841 er-stellt, in der die Prüfwerte und-bedingungen
festlegt wur-den. Wenn in Zukunft beiUntersuchungen von
Nitinol-bögen konsequent auf die ISO15841 Bezug genommen
wird,können Bögen verschiedenerHersteller erstmalig mitei-nander
verglichen werden.
Material und Methode
In der vorliegenden Pilotstu-die wurden sowohl superelas-tische
als auch hitze-akti-vierte NiTi-Bögen der FirmenDENTAURUM Inc.
(USA)und NiTi4U (Deutschland)untersucht. Im Einzelnen ge-langten
folgende Drähte zurAnwendung:
DENTAURUM Inc.0.0120 Rematitan „lite“ (super-elastischer
NiTi-Bogen)0.0140 Rematitan „lite“ (super-elastischer
NiTi-Bogen)0.016 x 0.0220 Rematitan „lite“(superelastischer
NiTi-Bogen)0.017 x 0.0250 Rematitan „lite“(superelastischer
NiTi-Bogen)0.0120 Tensic (hitze-aktivierterNiTi-Bogen)0.0140 Tensic
(hitze-aktivierterNiTi-Bogen)0.016 x 0.0220Tensic
(hitze-ak-tivierter NiTi-Bogen)0.017 x 0.0250Tensic
(hitze-ak-tivierter NiTi-Bogen)
NiTi4U0.0120 SE NiTi (superelasti-scher NiTi-Bogen)0.0140 SE
NiTi (superelasti-scher NiTi-Bogen)0.016 x 0.0220 SE NiTi
(super-elastischer NiTi-Bogen)0.017 x 0.0250 SE NiTi
(super-elastischer NiTi-Bogen)0.0120 HA NiTi (hitze-akti-vierter
NiTi-Bogen)0.0140 HA NiTi (hitze-akti-vierter NiTi-Bogen)
0.016 x 0.0220 HA NiTi (hitze-aktivierter NiTi-Bogen) 0.017 x
0.0250 HA NiTi (hitze-aktivierter NiTi-Bogen)
Die 3-Punkt-Biegeversuchewurden an einer United TestMachine
(Modell SSTM-1, Uni-ted Calibration Corp.,Hunting-ton Beach, CA,
USA) durch-geführt. Beim 3-Punkt-Biege-versuch wird die Prüfprobe
aufzwei Auflagen positioniert undin der Mitte mit einem
Prüf-stempel belastet.Das Versuchs-protokoll entsprach den
Vor-gaben der DIN ISO 15841: DieLänge der Drahtstücke betrug30 mm,
der Abstand der zweiäußeren Punkte war 10 mm,derAnsatz der
Auslenkung derDrähte erfolgte zentral und dierechtwinkeligen Bögen
wurdenüber die schmale Seite getestet.Die Geschwindigkeit des
Prüf-stempels betrug 7,5 mm/Mi-nute.Alle Untersuchungen er-folgten
bei 36°C. Die Drähtewurden initial auf 3,1 mm aus-gelenkt und
anschließend dieKräfte in der Deaktivierungs-phase bei 3, 2, 1 und
0,5 mmregistriert.
Ergebnisse
Die grafische Darstellung derErgebnisse der
3-Punkt-Biege-versuche an runden NiTi-Bö-gen zeigte, dass die
preisgüns-tigen Bögen der Fa. NiTi4Ufür die klinische
Anwendungentweder günstigere (Abb. 1)oder identische
Kraftniveaus(Abb. 2) abgeben. Der direkteVergleich von
superelastischen(SE NiTi) und hitze-aktiviertenBögen (HA NiTi)
konnte ein-drucksvoll nachweisen, dassdurch die kombinierte
Aus-wahl „SE versus HA“ und „Bo-gendurchmesser“ für den
indi-viduellen Patienten mit unter-schiedlichem Ausmaß anEngständen
jeweils optimaleKräfte in der Nivellierungs-
phase eingesetzt werden kön-nen (Abb. 3).Von daher gibt esnicht
eine generelle Empfeh-lung „immer SE NiTi“ oder„immer HA NiTi“.
Auch beiden rechtwinkeligen NiTi-Bö-gen zeigten die
preisgünstigenProdukte entweder günstigere(Abb. 5) oder identische
Kraft-niveaus (Abb.4).
Zusammenfassung
Wenn preisgünstige NiTi-Bö-gen bessere oder die
gleichenwerkstoffkundlichen Eigen-schaften wie teurere NiTi-Bö-gen
von sogenannten Marken-herstellern aufweisen, könnensie gerade
unter dem zuneh-menden Zwang zur Wirtschaft-lichkeit in der
täglichen Pra-xis klinisch sinnvoll eingesetzt werden.
Sind preisgünstige NiTi-Bögen praxistauglich?
Prof. Dr. Axel Bumann
• 1980–1985 Studium der Zahnmedizinin Kiel
• 1986–1989 Fachzahnarztausbildung„Oralchirurgie“ in Kiel
• 1988 Promotion • 1989–1992 Fachzahnarztausbildung
„Kieferorthopädie “ in Kiel
• 1991 Lehrer der „Akademie Praxis undWissenschaft”
• 1992 Habilitation• 1992 Oberarzt und stellv. Abteilungs-
direktor der Abt. KFO in Kiel• 1993 Visiting Professor,
University of
Manitoba in Winnipeg (Kanada)• 1996 Ernennung zum apl. Professor
an
der Universität Kiel• 05/97 bis 06/98 Visiting Professor an
der
Harvard Medical School, Boston (USA)• 05/97 bis 06/00 Visiting
Professor an
der Harvard School of Dental Medi-cine, Boston (USA)
• 07/98 bis 06/00 Research Associate imLaboratory for
Musculoskeletal Disor-ders an der Boston University,
Boston(USA)
• Autor Farbatlanten der Zahnmedizin„Funktionsdiagnostik und
Therapie-prinzipien“ (Band 12, Thieme; übersetztin 7 Sprachen)
• 14 nationale und internationale For-schungs- und
Posterpreise
• Geladener Hauptreferent auf zahl-reichen nationalen und
internatio-nalen wissenschaftlichen Kon-gressen
Gegenwärtige Tätigkeiten• Internationaler Referent (Themen-
schwerpunkte DVT, KFO sowie Funk-tionsdiagnostik/-therapie)
• seit 2000 Clinical Professor am Dept.of Craniofacial Sciences
and The-rapy, University of Southern Califor-nia, Los Angeles
(USA)
• seit 2000 Kieferorthopädische Ge-meinschaftspraxis in
Berlin
• seit 2002 Vizepräsident AdvancedDental Imaging in Las Vegas
und PalmDesert (USA)
• seit2006 Geschäftsführer MESANTIS– 3D-Röntgenprofis GmbH
Kurzvita
Fortsetzung von Seite 1
Prof. Dr. James Mah
• Associate Clinical Professor an derUniversity of Southern
Californiaund University of Nevada, Las Vegas
• Direktor des Redmond ImagingCenter der USC
• Direktor des Craniofacial VirtualReality Laboratory der
USC
• Bachelor of Science, Promotion(Dental Surgery), Master of
Sciencesowie Spezialisierung im Fach Kie-ferorthopädie an der
University ofAlberta, Kanada
• Studium und Promotion (MedicalScience) an der Harvard
MedicalSchool
• Post-Doctoral Fellowship am De-partment of Orthopaedics,
Children’sHospital, Boston
• derzeitiger Forschungsschwerpunkt:Erschaffung virtueller
dreidimensio-naler kraniofazialer Patienten, an de-nen Diagnose,
Behandlungsplanungsowie Simulationen durchgeführtwerden können
Kurzvita
Kraft (N)2,5
2
1,5
1
0,5
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3
Auslenkung (mm)
0,014˝ heat activated NiTi (NiTi4U)
0,014˝ Tensic (DENTAURUM Inc.)0,014˝ Tensic (DENTAURUM Inc.)
Abb. 2: Grafische Darstellung der Ergebnisse des
3-Punkt-Biegeversuches von 0.014“ hitze-aktiviertem NiTi„HA NiTi“
der Fa. NiTi4U (grün) und dem 0.012“ hitze-aktivierten NiTi-Bogen
„Tensic“ der Fa. DENTAURUM Inc.(rot). Das Kraftplateau beim HA NiTi
ist im Hinblick auf die klinische Kraftabgabe deutlich
günstiger.
1,2
0,9
0,6
0,3
0,0
Kraft (N)
0,5 mm 3 mm1 mm 2 mm
0.012˝ HA NiTi
0.012˝ SE NiTi
0,10
0,54
0,12
0,57
0,27
0,58
0,46
0,65
Abb. 3: Direkter Vergleich der Kraftniveaus von superelastischem
(SE NiTi U) und hitze-aktiviertem 0.012“NiTi-Bögen (HA NiTi) der
Fa. NiTi4U. Der HA NiTi-Bogen weist deutlich niedrigere
Kraftniveaus auf und ist da-her für die initiale Nivellierung bei
ausgeprägtem Engstand ideal.
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
Kraft (N)
0,5 mm 3 mm1 mm 2 mm
0.016˝ x 0.022˝ SE NiTi
0.016˝ x 0.022˝ Rematitan „lite“0.016˝ x 0.022˝ Rematitan
„lite“
2,843,18 3,03
3,23 3,24 3,24
3,58 3,58
Abb. 4: Direkter Vergleich der Kraftniveaus von SE NiTi (Fa.
NiTi4U) und superelastischem Rematitan „lite“(Fa. DENTAURUM Inc.)
in der Dimension 0.016“x 0.022“. Zwischen den Bögen gibt es keine
signifikantenUnterschiede.
5,0
4,0
3,0
2,0
1,0
0,0
Kraft (N)
0,5 mm 3 mm1 mm 2 mm
0.017˝ x 0.025˝ SE NiTi
0.017˝ x 0.025˝ Rematitan „lite“0.017˝ x 0.025˝ Rematitan
„lite“
5,075,07
4,79
4,46
4,84
4,16
4,63
4,12
Abb. 5: Direkter Vergleich der Kraftniveaus von SE NiTi (Fa.
NiTi4U) und superelastischem Rematitan „lite“(Fa. DENTAURUM Inc.)
in der Dimension 0.017“x 0.025“. Der „SE NiTi“-Bogen wies
signifikant niedrigereKraftniveaus auf.
Prof. Dr. James MahProf. Dr. Axel BumannDept. of Craniofacial
Sciences and TherapyUSC School of Dentistry925 W 34 St. #312Los
Angeles, CA 90089-0641USAE-Mail: [email protected]:
[email protected]
Adresse
8 | www.kn-aktuell.de Nr. 7/8 | Juli/August 2009WISSENSCHAFT
& PRAXIS
-
• Mesh Basis für hohe Klebekraft
• One piece
• Anatomisch geformte Basis
• Farbmarkierung
Pro Praxis ist nu
r eine
Bestellung zu die
sem
Sonderpreis mög
lich!
Sonderpreis mög
lich!
Preissturz
durch starken Eu
ro!
PP
€€ 0,590,59pro Stück abpro Stück ab
Nach der Erstbeste
llung
hinterlegen wir für
Sie einen
Festpreis von 0,79
€/pro Stück
bis zum 31.12. 2010
Technik:MBT .018" und .022"
Roth .018" und .022"
€ 0,99pro Stück
€ 0,79pro Stück
€ 0,59pro Stück
Mit
unshaben Sie gut la
ch
en!
SPECIAL-LINEBracke
t
10-Fall Sortiment OK/UK 5-5
50-Fall Sortiment OK/UK 5-5
100-Fall Sortiment OK/UK 5-5
3er Brackets OK/UK mit Haken
Mit
unshaben Sie gut la
ch
en!
Kostenlos telefonisch unter 0800 / smilefree (764533733) oder
per Fax 0800 / 0000 800Preise verstehen sich zzgl. gesetzl. MwSt.
Gültig vom 17. 08. bis 25. 09. 2009
DGKFOJahrestagung Mainz
Sonderangebote zur
Handelsgesellschaft mbH
®
Neanderstraße 18 · 40233 Düsseldorf
*
*
*
Satz_BerlinerFormat 14.08.2009 13:37 Uhr Seite 1
-
Wie gelangt das Selen andie äußere Oberfläche vonBrackets und
Drahtbögen?Spallholz: Ein Teil des Selensin der Rezeptur ist
chemisch
so strukturiert, dass es auto-matisch an die Oberflächewandert
und dort die kata-lytisch wirksame Außen-schicht auf diesen
verschie-denen Dentalprodukten aus-bildet.
Hat Selen irgendwelcheAuswirkungen auf die me-chanischen
Eigenschaftender Materialien, etwa Frik-tion, Kraftentfaltung
oderKorrosionsanfälligkeit?Cooper: Offenbar ist der we-sentliche
Vorteil von SeLECT-DefenseTM die Verminderungvon
White-spot-Läsionen imVerlauf kieferorthopädischerBehandlungen. Wir
glaubenallerdings auch, dass Se-LECT-Defense die
Behand-lungseffizienz durch eine Ver-minderung von Plaque aufund um
Brackets erhöhenkann, indem auf diese Weiseauch die Friktion
verringertwird, welche aufgrund über-mäßiger Plaque während
derBehandlung verursacht wird.
Bleibt das Selen für dieGesamtdauer der Behand-lung, ggfs. über
mehr als 18 Monate hinweg, stabilauf der Oberfläche?Cooper: Im
Rahmen der bis-herigen Forschungsarbeitenhaben die ersten
Untersu-chungen ergeben, dass derHaftvermittler (Primer) sehr
beständig gegenüber Abra-sion ist. Wir schätzen, dasser
durchschnittlich drei bisvier Monate lang auf derZahnoberfläche
verbleibt.Der Primer wird einleitendbeim Klebeprozess einge-
setzt. Im Laufe des Sommerswerden wir einen lichthär-tenden
Oberflächenversieg-ler vorstellen. Er ist stärkergefüllt und dient
zum erneu-ten Auftragen bei Kontroll-terminen. Dieser
Oberflä-chenversiegler kann auchbei Patienten angewandtwerden, die
sich bereits ineiner Behandlung befinden.Wir schätzen, dass die
Ober-flächenversiegelung übereinen Zeitraum von etwaneun Monaten
bis zu einemJahr erhalten bleibt. Zudemarbeiten wir daran, in
denVersiegler einen fluoreszie-renden Wirkstoff zu inte-grieren,
sodass der Fach-zahnarzt mittels Lichtquelledie Zahnoberfläche
über-prüfen kann, um festzustel-len, ob die Versiegelung er-neut
aufgetragen werdenmuss oder nicht.
Muss der alltägliche Ar-beitsablauf im Hinblick aufdie Anwendung
der SeLECTDefense-Produkte geändertwerden?Cooper: Einer der
wesent-lichen Vorteile für den Be-handler und sein Team istdie
Tatsache, dass keine Ver-änderungen des üblichenKlebeverfahrens
erforder-lich sind. Der Ablauf ist dergleiche, wie er zurzeit
hin-sichtlich lichthärtender Ad-häsivsysteme für
kieferor-thopädische Brackets An-wendung findet. Nur dasProdukt
selbst wird geän-dert, jetzt wird eben Se-LECT Defense verwendet.Es
gibt also keine Umstel-lungsschwierigkeiten, einUmlernen ist nicht
erfor-derlich.
Wie sieht es mit den Pro-dukteigenschaften aus? Gibtes
Veränderungen der Qua-lität bzw. Art und Weise
derVorbeugung?Cooper: SeLECT Defense-Produkte entsprechen an-deren,
gegenwärtig in der KFO-Behandlung eingesetz-ten Produkten. Der
Unter-schied besteht darin, dassunsere Produkte zum Schutzder
Patienten „behandelt“wurden.Zu unserer Produkt-linie gehören
Twin-Metall-brackets, Gummiligaturen,Elastikketten,
lichthärtendesBracketadhäsiv, lichthärten-der Haftvermittler,
Oberflä-chenversiegler und Bandze-ment. In Zukunft wollen wirauch
unsere anderen KFO-Produkte mit dem SeLECTDefense-Verfahren
ausrüs-ten. Denn wir glauben, dassalle im Patientenmund
an-gewandten Produkte von
diesem Verfahren profitierenkönnen.
Wie viele Studien oder Ar-tikel über SeLECT Defense,insbesondere
für kieferortho-pädische Anwendungen,sindbislang veröffentlicht
wor-den?Cooper: Wir haben kürzlicheine komplette Studie
unterLeitung von Dr. BennettAmaechi (Abteilung für Ka-riologie,
Zentrum für Ge-sundheitswissenschaftender Universität Texas,
SanAntonio) abgeschlossen.Die-se war sehr konkret ausge-richtet auf
die Verhinde-rung von Demineralisatio-nen (White spots) in
derUmgebung kieferorthopä-discher Brackets mithilfedes SeLECT
Defense-Ver-fahrens. Die Studie wirddemnächst veröffentlichtund kam
zu dem Ergebnis,dass 100 % der klinischsichtbaren und 86 % der
mitQLF (quantitative lichtin-duzierte Fluoreszenz) fest-
10 | www.kn-aktuell.de Nr. 7/8 | Juli/August 2009WISSENSCHAFT
& PRAXIS
Präventiv wirkende …
a b
c d
PhD Julian E. Spallholz (li.), Professor für Ernährung und
Biochemie an der Texas Tech University, und CoryMack Cooper, Group
Accounts Manager der Firma ClassOne Orthodontics.
Abb. 1a–d: Mit SeLECT DefenseTM behandelte Oberfläche (a);
Bakterien werden daran gehindert, sich darauf anzusiedeln
(b–d).
Julian E. Spallholz, PhD
• Professor am Department of Foodand Nutrition, Texas Tech
Univer-sity, Lubbock
• 1965 BS, Colorado State Univer-sity
• 1968 MS, Colorado State Univer-sity
• 1971 PhD, University of Hawaii• Forschungsschwerpunkte:
Ernäh-
rungs- und toxikologische Aspektevon Selen und dessen
Verbindun-gen, Entwicklung von Medikamen-ten unter Nutzung von
Selen unddessen chemischer Eigenschaften(freie Radikale),
Giftigkeit von Ar-sen, Arsen im Trinkwasser und dieNutzung von
Selen, um die Wir-kung von Arsen zu beeinflussen.
Kurzvita
Cory Mack Cooper
• Vizepräsident ClassOne Orthodon-tics
• Texas Business und Group Ac-counts Manager
• 1999 Bachelors of Science, TexasState University
• seit 2002 bei ClassOne Orthodon-tics tätig
Kurzvita
Fortsetzung von Seite 1
� nachrüstbar für Ceph-One-Shot� abgebildetes 3-D-Volumen: 80 x
50mm, 50 x 50mm� Aufnahmemodi 3-D: Mandible, Maxillar, Okklusion�
digitaler Multi-Laser OPG Sensor, aktive Fläche: 1.536 x 128 Pixel�
Bildanzeigefläche OPG: 300 x 146 mm� Patientenpositionierung über 3
Laser-Lichtvisiere, Aufbiss und Schläfenstütze� OPG: 8
Standardprogramme plus Spezialprogramme� inklusive Aufnahmesoftware
und Implantatplanungssoftware� Installation über einfache
Standfußmontage� nur mit PaX-Uni3D Workstation einsetzbar
Erfolg im Dialog
Eine starke Gruppe
dental bauer GmbH & Co. KGErnst-Simon-Straße 12D-72072
TübingenTel.: +49(0)7071/9777-0e-Mail: [email protected]
*Die Aktion ist gültig vom 01.08.2009 bis zum 15.09.2009
orangedental PaX-Uni3D und OPG Röntgengerät, 2-in-1 Gerät
Unsere Rückkaufaktion*:Sie erhalten für Ihr altes OPG bis zu €
10.000,–
Workstation PaX-Uni3D inklusive 19“ TFT-Monitor
Konstanzprüfkörperset für OPG/DVT
Softwaremodule byzzBase, byzz3D, byzzPan
www.dentalbauer.de
Ja, ich möchte mehr über PaX-Uni3D wissen. Bitte nehmen Sie mit
mir Kontakt auf.
Praxis / Labor
Ansprechpartner
Straße, Nr.
PLZ, Ort
Telefon
e-Mail
Datum, Unterschrift
Fax +49/(0)800/6644-719
3-D-Röntgen
ANZEIGE
-
zustellenden White spotsverhindert werden konn-ten. Dies ist ein
sehr positi-ves Ergebnis,mit dem ähnli-
che Daten/Berichte aus an-deren, in früheren Jahrenan der
technischen Univer-sität Texas und privaten Instituten
durchgeführtenwissenschaftlichen Unter-suchungen bestätigt wer-den
konnten.
Was ist Ihre wesentlicheSchlussfolgerung oder diewichtigste
Wirkung in Bezugauf Mundhygiene und Whitespots?Cooper: In den
VereinigtenStaaten haben wir in denletzten drei Monaten 100
Pro-duktvorstellungen in KFO-Praxen durchgeführt. Dabeihaben alle
Praxen angege-ben, dass Mundhygiene undWhite spots eine
ernstzu-nehmende Problematik inder Praxis darstellen. Wirwissen
also um das Problemund dass Lösungsbedarf be-steht.Jeder wird damit
überein-stimmen, dass Mundhygieneund die Gefahr der Entste-hung von
Initialläsionen einallgemeines Branchen-Pro-blem darstellen.
Tatsächlichist es das Problem Nr. 1innerhalb der Kieferortho-pädie.
Und zurzeit ist Class-One Orthodontics die ein-zige Firma, die
einen revolu-tionären Ansatz in Gestalt einer präventiv
wirkendenProduktlinie anbietet, umPatienten während
ihrerKFO-Behandlung zu schüt-zen. In Zukunft wird dieseProduktlinie
vielleicht ein-mal den Standard für Her-stellerfirmen im Bereich
derKieferorthopädie darstellen.Unter solchen Umständenmüssten fast
alle Produktemit dem SeLECT Defense-Verfahren beschichtet
oderverbessert werden. Dement-sprechend sehen wir die Zukunft
unseres Unterneh-mens und dieser großartigenProduktlinie sehr
zuver-sichtlich.In unseren Befragungen im Anschluss an die
Pro-duktvorstellung äußerten93 % der Praxen, in deneneine
Präsentation statt-fand, Interesse, zukünftig SeLECT
Defense-Produktein ihrer Praxis einzusetzen.Der wesentliche
Gesichts-punkt ist dabei offensicht-lich das Ziel, den
PatientenSchutz zu bieten. Ein weite-rer großer Vorteil liegt in
derMöglichkeit, die Praxis denPatienten und Überweiserngegenüber
dadurch profi-lieren zu können.Viele Pra-
xen finden die Vorstellung,ihrer Klientel „behandelteBrackets“
anzubieten, reiz-
voll. Sie erkennen, dass esfür Eltern/Patienten vongroßem Nutzen
wäre.
Umfasste die Studie aucheine Kontrollgruppe?Spallholz: Es wurden
Ver-
suchsreihen durchgeführt,dieeine Tragezeit der Apparatu-ren von
zwei Jahren simulier-ten. Die reale Zeit konnte ver-kürzt werden,
da es sich umeinen künstlichen Mund han-delte.Er wurde aber so
konzi-piert, dass eine zweijährigeExposition simuliert
werdenkonnte. Bei diesen Untersu-chungen gab es Kontroll-zähne, mit
SeLECT Defensebeschichtete Zähne und mit Chlorhexidin
behandelteZähne.Es gab also drei unter-schiedliche Testgruppen,
dieim Rahmen dieser Untersu-chung simultan geprüft wur-den.
Nr. 7/8 | Juli/August 2009 www.kn-aktuell.de | 11WISSENSCHAFT
& PRAXIS
Kraft und ÄsthetikUnsichtbar und schnell – eine neue Qualität
der Schönheit
QuicKlear® Brackets
Mit dem QuicKlear® Bracket wurde ein selbstligierendes
transluzentesKeramikbracket entwickelt, welches das
Quick>>2.0®-Bracketsystemals ästhetische Variante optimal
ergänzt. Seine herausragende Ästhetikund Stabilität versprechen ein
natürlich erscheinendes Lächeln sowiekurze Stuhlzeiten. Ideale
Voraussetzungen für zufriedene Patienten.
Bernhard Förster GmbH Westliche Karl-Friedrich-Straße 151 ·
D-75172 Pforzheim Tel. + 49 7231 459-0 · Fax + 49 7231 459-102
[email protected] · www.forestadent.com
NEU! Jetzt mi
t QuicKlear
®-
Prämolarenbrac
kets OK 5-5!
Besuchen Sie uns auf der DGKFO in Mainz vom
16. bis 19.9.2009, Stand O06 im Ostfoyer.
ANZEIGE
ClassOne Orthodontics
Vertrieb für Deutschland:ODS GmbHDorfstraße 5f24629 KisdorfTel.:
0 41 93/96 58 40Fax. 0 41 93/96 58 41E-Mail:
[email protected]
Adresse*
Abb. 2a, b: Unbehandelte, stark kolonisierte Ligatur mit
verschiedenen Staphylokokken-Stämmen, welche Plaque und in vielen
Fällen bleibende Demineralisationen verursachen (a). Die mit SeLECT
DefenseTM behandelte Ligatur ist deutlich sauberer und glatter
(b).
a b
Abb. 3a–f: Die Aufnahmen der Kontrollgruppe (a, c,e) zeigen eine
deutliche Demineralisierung desZahnschmelzes. Keine
Demineralisierung weisenhingegen die Abbildungen b, d und f auf.
Hier erfolgteeine Oberflächenbehandlung mit SeLECT Defense.
a
b
c
d
e
a
f
-
orthocaps-Schienen(softoCAPS)
Aufgrund des Einsatzes wei-cher thermoplastischer Mate-rialien
ist es möglich, den Ak-tivierungsbereich der Appara-tur (softoCAPS)
zu erweitern.Diese Art der Kraftapplikationresultiert in einer
kontinuier-lichen Krafteinwirkung. Sokann durch den
vergrößertenAktivierungsbereich die An-zahl der benötigten
Behand-lungsschienen und -schritteim Vergleich zum Einsatz harter
Materialien reduziertwerden.Für die Herstellung der softo-CAPS
werden folgende ther-moplastische Kunststoffe ver-wendet:
}Ethylenvinylacetat (EVA)}Polyurethan (TPU) in Kom-
bination mit Polycarbonat(PC)
}Polyurethan (TPU) in Kom-bination mit Polyethylen-terephthalat
(PET)
}Ethylenvinylacetat (EVA) inKombination mit
Styrol-Bu-tadien-Styrol (SBS).
Diese Materialien sind in unter-schiedlichen Stärken verfüg-bar.
Ihre entsprechende Aus-wahl hängt vom jeweiligen Be-handlungsfall
bzw. den erfor-derlichen Zahnbewegungen ab.
Composite Buttons (Attachments)
Die Verwendung von Compo-site Buttons (Attachments)in der
Behandlung vertikalerAbweichungen mittels he-rausnehmbarer Schienen
istunerlässlich. Die Lokalisa-tion, Anzahl und Form
dieserAttachments hängt in ersterLinie von der Art der ge-wünschten
orthodontischenZahnbewegung ab.Die Intru-sion der Inzisivi benötigt
inder Regel Attachments aufden Prämolaren zur Stabili-sierung der
Schiene. Hinge-gen ist die Extrusion einesZahnes oder einer
Zahn-gruppe ohne Attachmentsauf den zu bewegenden Zäh-nen fast
unmöglich.
Behandlungssequenzen
orthocaps stellt für jeden, inder Regel 3–4 Wochen dau-ernden
Behandlungsschritteine weiche und eine harteSchiene her. Während
dieserZeit werden die softoCAPSnachts und die hardCAPStagsüber
getragen. Die An-zahl der Behandlungsschrittehängt von der
jeweiligen Be-handlung ab.
Fallbeispiele
Fall 1: Tiefbissbehandlung(Abb. 1a–c)Eine 19-jährige Frau
stelltesich zur kieferorthopädischenBehandlung vor. Die intra-orale
Untersuchung zeigte ei-ne Klasse II/2-Okklusion mitausgeprägtem
Tiefbiss (Deck-biss). Die FRS-Analyse ergabeine skelettale,
mandibuläreRetrognathie. Der Overbitebetrug 5,2 mm, der Overjet3,8
mm.Im Behandlungsplan wur-den folgende Ziele festgelegt:a)
Intrusion und Torquen derInzisivi, b) Auflösen der Eng-stände, c)
transversale Erwei-terung im OK zur Platzbe-schaffung und d)
dento-alveo-läre Kompensation einer ske-lettalen Dysgnathie mit
KlasseII-Mechanik (Gummizüge) .Da die Patientin keine Attach-ments
wünschte, wurden fürdie softoCAPS ein dickeres Ma-terial
(Polyurethan in Kombi-nation mit Polyethylentereph-thalat,
Gesamtstärke 2,0 mm)ausgewählt. Für die hardCAPSwurde 0,8 mm
Polyethylente-rephthalat selektiert.
Behandlungssequenz Fall 1Die Patientin wurde angewie-sen, die
softoCAPS nur nachts
zu tragen. Nach einer Trage-zeit von zwei Wochen sollte
sietagsüber zusätzlich die hard-CAPS tragen. Die Gesamt-tragezeit
für den ersten Be-handlungsschritt betrug vierWochen. Die
Behandlungsse-quenz für alle anderen Be-handlungsschritte blieb
gleich.Insgesamt erfolgten acht Be-handlungsschritte innerhalbder
ersten und sieben inner-halb der zweiten Phase. NachAbschluss der
ersten Behand-lungsphase wurden neue Ab-drücke genommen, um
dieintraorale Situation mit demSet-up-Modell zu vergleichen.Die
Gesamtbehandlungsdauerbetrug dreizehn Monate.
Fall 2: Extrusion eines Eckzahnes (Abb. 2a–c)Ein retinierter,
nicht ankylo-sierter Eckzahn bei einer 34-jährigen Frau wurde
mittelsorthocaps-Apparatur elon-giert und eingeordnet.Attach-ments
wurden auf die erstenPrämolaren sowie auf dieEckzähne geklebt. Für
die softoCAPS wurde 3,0 mmstarkes Ethylenvinylacetatverwendet. Die
hardCAPSwurden aus 0,75 mm Polyethy-lenterephthalat
hergestellt.
Behandlungssequenz Fall 2Die softoCAPS wurden stetsnachts
getragen. Nach einerTragezeit von einer Wochewurden für die
nächsten zweiWochen tagsüber zusätzlichdie hardCAPS getragen.
DieBehandlungssequenz für alleanderen Behandlungsschritteblieb
gleich. Die Aktivierungpro Behandlungsschritt lagzwischen 0,4 und
0,6 mm. DieBehandlungsdauer betrug drei-zehn Monate.
Fall 3: Behandlung eines fron-tal offenen Bisses (Abb.3a–c)Ein
38-jähriger Mann suchteeine alternative Behand-lungsmethode zur
festsitzen-den Behandlungsapparatur.Die klinische
Untersuchungzeigte einen frontal offenenBiss mit Parafunktion
derZunge. Zu einer begleitendenBehandlung der Zungendys-kinesie
wurde der Patient zurlogopädischen Behandlungüberwiesen. Zudem
wurde erüber die Notwendigkeit einerlangen Retentionszeit
nachAbschluss der aktiven Be-handlung unterrichtet.
Behandlungssequenz Fall 3 Nach Anbringen von achthorizontalen
Attachmentsauf alle OK- und UK-Inzisi-vi erfolgte die
Behandlunginnerhalb der ersten Phasenur mit softoCAPS. Diesewurden
aus 2,0 mm starkemEthylenvinylacetat herge-
stellt. In der zweiten Behand-lungsphase wurden 3,0 mmstarke
Ethylenvinylacetat-Schienen als softoCAPS ein-gesetzt. Nach einer
Tragezeitvon einer Woche wurden fürdie nächsten zwei
Wochenzusätzlich hardCAPS tags-über getragen. Die
Behand-lungssequenz für alle an-deren Behandlungsschritteblieb
gleich. Die Aktivie-rung pro Schritt lag zwi-schen 0,35 und 0,50
mm, dieBehandlungsdauer betrug33 Wochen.
Diskussion
Die Erfahrung mit der or-thocaps-Behandlungsme-
thode zeigt, dass durch denEinsatz moderner Com-putertechnologie
zur prä-zisen Aktivierung der Be-handlungsschienen (CAPS)und einer
fallbezogenenAuswahl thermoplastischenKunststoffs zu deren
Her-stellung auch vertikale Ab-
weichungen effektiv behan-delt werden können. Wie inzahlreichen
Studien belegt,wird zudem deutlich, dassdie wichtigsten Faktoren
ei-ner jeden KFO-Behandlungder Einsatz leichter ortho-dontischer
Kräfte sowie kont-rollierte Zahnbewegungensind.
Behandlung vertikaler Abweichungen mittels orthocaps®-Schienen
In der Regel werden erwachsene Patienten mit vertikalen
Abweichungen mithilfe festsitzender Apparaturen behandelt. Eine
Alternative hierzu bietet das
orthocaps®-System – eine Kombination aus weichen, nachts zu
tragenden softoCAPS und dünneren, tags einzusetzenden hardCAPS.
Diese thermoplastischenKunststoffschienen sowie der Einsatz
spezieller Attachments ermöglichen die Intrusion oder Extrusion von
Zähnen ohne zusätzliche Hilfselemente.
Dr. med. dent. Wajeeh Khan
• 1980–1984 Studium der Zahnmedi-zin, Universität von
Punjab-Lahore
• 1986–1989 wissenschaftlicher An-gestellter, Klinik und
Poliklinik fürMund-, Kiefer- und Gesichtschirur-gie der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
• 1989 Doktor der Zahnheilkunde • 1993–1996
klinisch-universitäre
Facharztweiterbildung in Kiefer-orthopädie, Poliklinik für KFO,
Westfä-lische Wilhelms-Universität Münster
• seit 11/1996 niedergelassen in ei-gener Praxis in Hamm
• seit 1/2006 Geschäftsführer der orthocaps GmbH
Kurzvita
Dr. med. dent. Wajeeh KhanFZA für KieferorthopädieOststraße
29b59065 HammTel.: 0 23 81/9 72 26 45Fax: 0 23 81/9 72 26 46E-Mail:
[email protected]
Adresse
Abb. 2a: Anfangsbefund.
Abb. 1a–c: Anfangs- (a), Zwischen- (b) und Abschlussbefund
(c).
Abb. 3a–c: Anfangs- (a), Zwischen- (b) und Abschlussbefund
(c).
Abb. 2b: Zwischenbefund.
Abb. 2c: Abschlussbefund.
a
a
b
c
b c
12 | www.kn-aktuell.de Nr. 7/8 | Juli/August 2009WISSENSCHAFT
& PRAXIS
-
RÜCKGABE-AKTION
KFO-Zangenvom 15.09. -15.11.2009
1.
2.
Bei Rückgabe eineralten KFO Zange(Marke egal) erhaltenSie beim
Kauf einerneuen Zange eine Gutschrift von 20€
678-111
Bei Abnahme von5 Zangen erhaltenSie eine Arterien-klemme H4
odereine Flasche ILSSchmiermittel-spray zusätzlichgratis !
3.Bei Abnahme von7 Zangen erhaltenSie einen
ZangenständerZASTAEND zusätzlich gratis !
Teilnehmende Dental-Depots:
Kostenlos Tel: 0800 764 5337 33 (smilefree)Kostenlos Fax: 0800
0000 800E-Mail : [email protected]
Tel.: +49 89 85 39 51Fax: +49 89 85 26 43e-mail:
[email protected]
Telefon: 0 83 81-8 29 13 und 8 11 71Fax: 0 83 81-8 38
30Freecall: 0800 - 11 43 830e-mail: [email protected]
Manufacturer: Hu-Friedy Mfg. Co., Inc. I 3232 N. Rockwell Street
I Chicago, IL 60618 I USAHu-Friedy Mfg. B.V. I European
Headquarters & Customer Care Department I
P.O. Box 29025 I NL-3001 GA Rotterdam Tel. +800 HUFRIEDY (+800
48 37 43 39) I Fax +800 48 37 43 40 I
E-Mail: [email protected] I www.hu-friedy.eu
H4 gratis
ILS gratis
ZASTAEND
gratis
Besuchen Sie uns:DGKFO 2009
Rheingoldhalle MainzNordfoyer
N07
Satz_BerlinerFormat 10.08.2009 13:36 Uhr Seite 1
-
KFO-LABOR14 | Nr. 7/8 | Juli/August 2009
In der modernen Kieferortho-pädie gibt es eine Vielzahl
vonSystemen zur Distalisierungvon Molaren. Diese kann u. a.bei
sekundären Engständen,Molarenvorwanderung so-wie zur Vermeidung
einerExtraktionstherapie indiziertsein. Der Distal-Jet ermög-licht
auch bei einem Mini-mum an Mitarbeit des Patien-ten, die Molaren im
Oberkie-fer schnell und kontrollierbarzu distalisieren.
Vorteile des konventionellenDistal-Jets:• festsitzend•
unsichtbare, intraorale Ap-
paratur• leichtes Einsetzen• kurze Kontrollen• einfaches
Aktivieren• kooperationsunabhängig• gleichbleibend abgehende
Kräfte (NiTi)• tiefer Kraftansatz, das heißt
annähernd körperliche Be-wegung
• geführte,kontrollierbare Be-wegung
• zur Retention verwendbar• kombinierbar•
reparaturunanfällig
Nachteile:• eingeschränkte Hygienefä-
higkeit• reaktive Kräfte• aufwendige Laborherstel-
lung• stärkere Anteinklination der
Oberkieferfront als Neben-wirkung der Distalisationbei flachem
Gaumen.
Zur Verankerung
Um unerwünschten Veranke-rungsverlust zu vermeiden,müssen die
reziproken Kräf-te durch eine entsprechendeVerankerungseinheit
abge-fangen werden. Die konven-tionelle Verankerung dieserApparatur
besteht aus einerKombination eines parodon-tal abgestützten Nance
undeiner zusätzlichen Veranke-rung über Bänder an den Zäh-nen 14,
24, 16 und 26 respek-tive durch eine Drahtverbin-dung von Band zu
Band (Abb.1).Die Kombination mitMultiband ist jederzeit mög-lich.
Alternativ zur Nance-Apparatur kann der Distal-Jet über
kieferorthopädi-sche Minischrauben veran-kert werden (Abb. 14).
Separation und AbdrucknahmeWie für die Multibandtechniküblich,
werden die zu bebän-dernden Zähne separiert. Inden meisten Fällen
werden imOberkiefer die ersten Prämo-laren und die
Sechsjahrmola-ren bebändert. Je nach Situa-
tion können anstelle der erstenauch die zweiten Prämolarenmit
einbezogen werden. Wel-che Zähne im Einzelfall be-bändert werden,
wird indivi-duell vom Behandler entschie-den. Nach zwei bis drei
Tagennach Separation wird genü-gend Platz vorhanden sein,umdie
Bänder zu setzen. Sind dieBänder gesetzt, erfolgt die Ab-drucknahme
mit Alginat oderSilikon. Eine gute Abformungund präzise
Modellherstel-lung sind die Voraussetzung,um ein funktionell
korrektesGerät herstellen zu können.Es muss unbedingt darauf
ge-achtet werden, dass der Ab-druck im Bereich des Gau-mens
(Basis), der Bänder undder AH-Linie (verlängerterVerlauf der
Teleskope) sehrgut abgeformt ist. Es hat sichbewährt, an den
Bändernkleine Retentionen zu belas-sen bzw. anzubringen, um
dieBänder später optimal in derAbformung reponieren zukönnen. Sind
die Bänder imAbdruck in die richtige Posi-tion reponiert und
kontrol-liert, werden diese mit Klebe-wachs im Abdruck
fixiert.Umdie Bänder bei den folgenden
Arbeitsschritten vom Modelllösen zu können, ohne dasModell
bzw.die Bänder zu be-schädigen, sollte der Techni-ker die
Innenseite der Bänderunbedingt leicht auswachsen.Da die Bänder im
feuchtenAlginat schwierig zu fixierensind und sich leicht lösen
kön-nen, sollte man unnötigesRütteln vermeiden. Ein leich-tes
vorsichtiges Einklopfenam Rüttlerrand reicht erfah-rungsgemäß
vollkommen aus.Der Abdruck wird mit Super-hartgips ausgegossen.Nach
der vorgeschriebenenAbbindezeit kann der Ab-druck vorsichtig vom
Modellabgezogen werden. Nachdem Ausbrühen erfolgt so inder Regel
ein sauberes Ab-nehmen der Bänder vom Mo-dell, das seinen
ursprüng-lichen Zustand behält und alseine wichtige Kontrolle
fürden Sitz der Bänder dienenkann. Die Bänder müssensich auf dem
Modell lösenund wieder einwandfrei inder korrekten Position
repo-nieren lassen (Abb. 2). Dazustellen wir in unserem Labordie
Zähne in den Bändern 14,24, 16 und 26 aus Kunststoff
her. Nun kann die labortech-nische Modellanalyse
mitdreidimensionalem Trimmenvorgenommen werden.
Der NanceDer Nance-Verbindungsdrahtwird aus 0,9 mm
Crozat-Drahtgebogen und verläuft von Ver-ankerungsband an 14 zu
Ver-ankerungsband an 24.Hierbeiwird darauf geachtet,dass derDraht
symmetrisch zur Ra-phe-Median-Ebene verläuft.An den
Metallverbindungs-stellen soll der Draht exakt amBand anliegen
(Abb. 3), umeine optimale Löt-,Laser- oderPhaser-Verbindung zu
errei-chen (Abb.4).Der Abstand zurGingiva soll ein bis
zweiMillimeter betragen.Am Band kann es zervikalleicht zu
Druckstellen kom-men. Um dies zu verhindern,soll in diesem Bereich
genü-gend Platz zur Schleimhauteingeplant werden. Der
Ver-bindungsdraht dient gleich-zeitig als Retention für
dieNance-Kunststoff-Basis, inder die Teleskope (links undrechts)
verankert sind.Vorteilhaft ist es, bei der Pla-nung des Nance den
Drahtver-
lauf auf dem Modell zu skizzie-ren. Hierbei muss das
Platz-angebot im Hinblick auf dieBeschaffenheit des Gaumensbeachtet
werden,da die Raum-verhältnisse des Gaumens diePlatzierung der
Apparaturerheblich beeinflussen.
Die MetallverbindungenDie Metallverbindungen kön-nen durch das
herkömmlicheLöten oder mit dem biokom-patiblen Phaser- oder
Laser-Verfahren hergestellt werden.Diese Varianten unterschei-den
sich in ihrer Anwendung,Art und Weise und sollten nachAnspruch des
Behandlersbzw. Labors erfolgen. In unse-rem Labor werden die
Metall-verbindungen gephasert.An die Molarenbänder werdennun die
Palatinal-Schlösser imoberen Drittel des jeweiligenBandes parallel
zur Okklu-sionsebene angepunktet undanschließend gelötet,
gelasertoder gephasert (Abb. 5). Nachder Metallverbindung werdendie
Bänder sandgestrahlt undausgearbeitet.Alle bearbeite-ten Teile
werden auf dem Mo-dell reponiert und auf ein-wandfreie und
spannungsfreie
Passform kontrolliert. Diesgilt sowohl für den
Nance-Ver-ankerungsdraht als auch fürdie Bänder (Abb.6).Bei
kombinierter Multiband-Therapie empfiehlt es sich,Brackets auf die
Prämolaren-bänder anzubringen.
Positionierung der TeleskopeUm die Teleskope richtig
zupositionieren, muss der aufHochglanz polierte Verbin-dungsdraht
(von 14 zu 24) zu-erst spannungsfrei auf dasModell zurückgesetzt
werden(Abb. 6). Wenn der Nance-Verbindungsdraht entspre-chend der
Planung korrekthergestellt wurde, liegt jetztausreichend Platz für
die kor-rekte Lage der Teleskope vor.Der Planung
entsprechendsollten jetzt folgende Markie-rungen auf dem Modell
vor-genommen werden: Das je-weilige Widerstandszentrumder
Sechsjahrmolaren (in Re-gio der Bifurkation), die Ra-phe-Mediana
sowie eine Li-nie durch die Zentralfissurender Seitenzähne
(Fissurenli-nie) (Abb. 7).Das Innenteleskop gibt dieRichtung vor,
in die sich überdie Federkraft der 180 g oder240 g NiTi-Federn der
jewei-lige Zahn bewegen soll. Dem-entsprechend ist die
richtigePositionierung der Teleskopevon großer Bedeutung.
EineKombination aus dem tiefenKraftansatz am Widerstands-zentrum,
eine 5° eingebauteAnti-Rotation (5° palatinal zurFissurenlinie) und
der Verlaufparallel zur Okklusionsebeneergeben schließlich die
idealeLage der Innenteleskope.Auf-grund des individuellen
Platz-angebotes ist es nicht immermöglich, die
Positionierungs-anforderungen exakt umzu-setzen, sodass vom
Technikerder bestmögliche Kompro-miss gewählt werden muss.Am
vorgefertigten Innente-leskop wird im rechten Win-kel zum
Palatinal-Schlöss-chen eine Bajonett-Biegungvon zwei bis drei
Millimeternangebracht, wodurch Druck-stellen zervikal am Band
ver-mieden werden.Jetzt wird derDraht mit ca. 45° zum
Palati-nal-Schlösschen nach dorsalgebogen. Am widerstandsna-hen
Zentrum des Sechsjahr-molaren wird der Draht pa-rallel zur
Okklusionsebenenach ventral geführt (Abb. 8).Anschließend werden
die Au-ßen- über die Innenteleskopegeschoben und
entsprechendgekürzt. Die Retentionsarmewerden direkt am Ende
engumgebogen und als Apendix-Retention 1–2 mm nach pala-tinal
gebogen. Bevor die kon-fektionierten Teleskope tem-porär fixiert
werden, müssen
Festsitzender Distal-Jet zur compliance-unabhängigen
MolarendistalisationZur Herstellung dieser Apparatur ist eine
interdisziplinäre Zusammenarbeit von Praxis und Labor in Bezug auf
die ständige Kommunikation von fachlichem
Wissen und Können unabdingbar. In folgendem Erfahrungsbericht
soll neben den Indikationen und Nebenwirkungen insbesondere auf die
Fertigung des festsitzenden Distal-Jets eingegangen werden, um
diese dem Labor und Behandler in verständlichen wie einfachen
Schritten näherzubringen.
Abb. 1: Distal-Jet am OK-Modell, bereits aktiv und mit
Ligaturendrahtverseilt, um das Einsetzen zu erleichtern.
Abb. 2: Oberkiefermodell mit Kunststoffstümpfen und Bändern an
14,24, 16 und 26 sowie Markierung der RME.
Abb. 3: Ein exakt gebogener Verbindungsdraht für den Nance,
sym-metrisch zur RME und passgenau zu den Bändern.
Abb. 4: Ein an die Bänder von 14 und 24 gelöteter
Verbindungsdraht,der spannungsfrei am Modell reponiert wurde.
Abb. 5: Anpunkten der palatinalen Schlösser an die
Molarenbänder.
Abb. 7: Gebogenes Innenteleskop Regio Widerstandszentrum
desSechsjahrmolaren 26.
Abb. 8: Am vorgefertigten Innenteleskop wird im rechten Winkel
zumPalatinal-Schlösschen eine Bajonett-Biegung von 2 bis 3 mm
angebracht,wodurch Druckstellen zervikal am Band vermieden
werden.
Abb. 9: Fixierte Innen- und Außenteleskope mit Gummischlauch
alsPlatzhalter.
Abb. 10: Gestreute Kunststoffbasis für den Nance-Button des
Distal-Jets. Abb. 11: Ausgearbeitete Kunststoffbasis des
Distal-Jets. Abb. 13: Ein fertig gestellter Distal-Jet, aktiviert
und mit Ligaturendraht verseilt.
Abb. 6: Isoliertes Modell mit Verbindungsdraht (Nance),
ausgeblocktenGaumenfalten und bereits angelöteten palatinalen
Schlössern an denBändern von 16 und 26.
Abb. 12: Ein ausgearbeiteter, auf Hochglanz polierter und auf
das OK-Modellreponierter Distal-Jet.
-
Nr. 7/8 | Juli/August 2009 www.kn-aktuell.de | 15KFO-LABOR
die Teleskope auf einen stö-rungsfreien Lauf und Gän-gigkeit
überprüft werden.Umsich diffiziles Ausarbeiten zuersparen,
empfiehlt es sich,vor dem Streuen der Nance-Kunststoffbasis als
Platzhal-ter einen passenden Gummi-schlauch über das Außente-leskop
zu schieben (Abb. 9).
Vorbereitende Maßnahmezur KunststoffverarbeitungDie besten
Ergebnisse wer-den durch zweimaliges dün-nes Isolieren erzielt.
Nachdem Isolieren wird das Mo-dell ca. eineinhalb Stunden inein
Wasserbad gelegt. DasModell ist fertig zum Streuen,wenn die
Oberfläche feuchtglänzend wirkt.
Herstellung der Nance-KunststoffbasisUm gleichmäßigen Druck
unddamit Ulzerationen zu ver-
meiden, empfiehlt es sich, dieBasis großflächig, aber sehrdünn
zu gestalten. Die promi-nenten Gaumenfalten werdenmit Wachs
ausgeblockt. Beieinem flachen Gaumen solltedie Basis entsprechend
großsein. Ist das Platzangebot ein-geschränkt, muss die
Basisnatürlich entsprechend klei-ner gestaltet werden.Die
Nance-Basis ist einewichtige parodontale Veran-kerung. Deshalb ist
sehr ge-naues und sauberes Arbeiteneine wesentliche Vorausset-zung
für eine komplikations-freie Apparatur. Die Streu-technik bietet
ein ideales Ver-hältnis von Monomer zu Po-lymer, wodurch die
bestenSchrumpfungsergebnisseund damit die ideale Pass-form der
Kunststoffbasis er-zielt werden (Abb. 10).Für die Nance-Basis
sollte eintransparenter Kunststoff ver-
wendet werden,um die hygie-nischen Verhältnisse in die-sem
Bereich besser kontrol-lieren zu können.
Ausarbeiten und PolierenBeim Ausarbeiten muss un-bedingt darauf
geachtet wer-den, dass die konfektionier-ten Teleskop-Elemente
nichtbeschädigt werden. Die Basissollte so dünn wie möglich,aber
dennoch stabil gestaltetwerden (Abb. 11, 12). Durchdas richtige
Isolieren ist eineBearbeitung der basalen Flä-che nicht notwendig
(Abb.13)
Klinische Aspekte
Nach der Abdrucknahme fürdie Herstellung des Geräteswerden die
entsprechendenZähne wieder separiert, umdas Einsetzen des
Distal-Jetszu erleichtern. Am Einsetz-
termin werden die Zähne ge-reinigt und das Gerät
anpro-biert.Dabei ist auf einen mög-lichst spannungsfreien Sitzder
Bänder sowie die dichteAuflage des Nance-Buttonsauf die
Gaumenschleimhautzu achten.Eine Ligatur auf je-der Seite des
Distal-Jets ver-hindert das Auseinanderrut-schen der Teleskope und
er-leichtert so die Handhabungwährend Anprobe und Ein-setzen des
Gerätes erheblich.Nun werden die Bänder zementiert, die
Zementresteentfernt und die Fixierungsli-gaturen gelöst. Der
Distal-Jetist jetzt aktiv. Die Eingewöh-nungszeit ist in der Regel
kurzund die Beeinträchtigung sei-tens des Patienten (Sprache,Essen
etc.) unerheblich.Während der Patient bereitsnach wenigen Wochen
eineLockerung der Kontaktpunktefeststellt, sind in der Regel
nach ca.6–8 Wochen die erstenLückenbildungen sichtbar.Die
Kontrolltermine könnenbei guter Mundhygiene inweitmaschigen
Abständen(mind.acht Wochen) erfolgen.In der Praxis werden (bei
Be-darf) die Federn aktiviert. Miteinem kleinen Inbusschlüsselwird
die Aktivierungshülsegelockert, das Außenteleskopnach distal
geschoben und so-mit die NiTi-Feder vollständigkomprimiert.
Anschließendwird die Aktivierungshülsewieder fixiert und
gegebenen-falls mithilfe einer Weingart-oder How-Zange in
RichtungAlveolarkamm gedreht. Fallserforderlich, wird der
Nance-Button gründlich gespült undmit Superfloss-Zahnseide
ge-reinigt.Im weiteren Verlauf der Be-handlung zeigt sich, dass
diezweiten Prämolaren auf-grund der desmodontalen Fa-
sern meist eine gewisse Stre-cke mit den ersten Molarennach
distal laufen und die grö-ßeren Lücken zwischen ers-ten und zweiten
Prämolarenentstehen. Das primäre Zielist erreicht, wenn die
erstenMolaren in einer leichten sa-gittalen Überkorrektur
(Su-per-Klasse I) stehen.Mittels Multibandtechnikwerden nun die
zweiten Prä-molaren komplett distalisiertund gegebenenfalls
derotiert.Fallabhängig kann bereits zudiesem Zeitpunkt mit
demAusformen der Front begon-nen werden. Sobald die zwei-ten
Prämolaren an die ge-wünschte Stelle gerückt sind,kann der
Distal-Jet entferntwerden.Dabei werden die Prä-molarenbänder samt
Nancekomplett herausgenommen,während die Molarenbänder
Fortsetzung auf Seite 16
Abb. 14: Distal-Jet in Kombination mit Minischrauben für
maximale Verankerung. Abb. 15: Frisch eingesetzter Distal-Jet,
Oberkieferaufsicht. Abb. 16: Frisch eingesetzter Distal-Jet,
Seitenansicht: Distalokklusion links (ca. 1 Pb).
Die Revolution in Sachen Mundhygiene während
kieferorthopädischer Behandlung
ODS Ortho-Dent Specials GmbH · Dorfstraße 5f · 24629 Kisdorf ·
Tel.: +49 (0) 41 93/96 58 40 · Fax: +49 (0) 41 93/96 58 41 ·
E-Mail: [email protected] · www.orthodent.de
Besuchen Sie uns zur DGKFO-Jahres-tagung in Mainz und lernen Sie
diese
neue, präventiv wirkende Produkt-linie kennen. Stand F 07
(Foyer)
mit SeLECT DefenseTMbehandelte Ligatur
unbehandelte, mit Bakte-rien besiedelte Ligatur
ANZEIGE
-
16 | www.kn-aktuell.de Nr. 7/8 | Juli/August 2009KFO-LABOR
belassen und die Apparaturlediglich aus den
Palatinal-Schlösschen herausgelöstwird.Die weitere Ausformungder
Zahnbögen, Okklusions-einstellung und Feineinstel-lung erfolgen mit
Multiband.Auf eine sichere Verankerungmittels Blockbildung
durchLigaturen oder/und Einglie-derung eines Transpalatinal-bogens
ist besonders zu ach-ten. Unterstützend könnenKlasse II-Gummizüge
getra-gen werden (Abb. 15–21).
Maximale Verankerung
Manche Zahnfehlstellungenwie z. B. eine stark anteinkli-nierte
Oberkieferfront mit fla-chem Gaumen,die ohne Zahn-extraktion gelöst
werden sol-len, erfordern eine maximaleVerankerung. Darüber
hinausist bei starken sekundärenEngständen im Wechselgebisseine vom
Zahnwechsel un-abhängige Verankerungsformwünschenswert. Durch
eineKombination des herkömm-
lichen Distal-Jets mit kieferor-thopädischen Minischraubenkann
auch bei diesen Fälleneine wirksame Distalisationder Molaren
erzielt werden.Die Erfahrung hat gezeigt,dass eine einzeln
gesetzte,me-dian im Gaumen platzierte Mi-nischraube den
Kraftverhält-nissen nicht standhalten kann.Mit zwei sagittal
hintereinan-der gesetzten Miniimplanta-ten, die miteinander
verblocktwerden, konnten dagegen gu-te Ergebnisse erzielt
werden
(Abb. 14). Als Verbindungsele-ment zwischen Minischraubeund
Distal-Jet kann z. B. dasMondeal-System verwendetwerden, das durch
seine aus-tauschbaren Abutments hoheFlexibilität auch bei der
Veran-kerung nach der Distalisationbietet. Bei der
labortechni-schen Herstellung wird dasVerbindungselement anhandder
im Arbeitsmodell einge-betteten Laborimplantate in-dividuell
angepasst. Der ge-samte
Übertragungsprozess(Abdruck,Modell,Herstellungdes Gerätes)
erfordert höchstePräzision.Auf den Nance-But-ton wird bei dieser
Variantedes Distal-Jets verzichtet.Klinisch zeichnet sich der
Mi-niimplantat-gestützte Distal-Jet als komfortables
Distalisa-tionsgerät aus.Da es durch dieknöcherne Verankerung
zukeinen reziproken Nebenwir-kungen kommt, treten die Lü-