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ES GIBT ZWEI ARTEN der Vermessung: die pro-thetische und die
diagnostische. Die Prothetische Vermessung dient der Ermittlung von
Daten zur Artikulator-Programmierung. Dabei werden acht Messungen
durchgeführt. Auf Basis dieser Daten wird ein volljustierbarer
Artikulator programmiert und danach eine zahntechnische Arbeit
herge-stellt. Dabei wird vermieden, dass diese Arbeit im Mund des
Patienten noch eingeschliffen werden muss. Aufgrund des
Kirschkerneffektes ist dies häufig der Fall.
Prothetische Vermessung
Ich stelle die prothetische Vermessung am Bei-spiel des
FreeCorder BlueFox vor. Zunächst wird der Patient vorbereitet. Es
beginnt mit dem An-bringen des paraokklusalen Bügels. Dieser wird
mit einem Bissregistriermaterial vestibulär bzw.
bukkal an der unteren Zahnreihe befestigt. Der paraokklusale
Bügel ist ein Konfektionsteil. Mitt-lerweile lässt sich dieser aber
auch digital für jeden Patienten individuell herstellen.
Anschließend wird der Referenzbogen am Schädel des Patienten
befestigt. Mittels der Glabella-Stütze wird er auf dem Nasenrücken
fixiert und die Aufnahmen im Ohr mit dem Halteband hinter dem Kopf
verbun-den. Die Befestigung des Referenzbogens verläuft entlang der
Frankfurter Horizontalen. Der Unter-
AutorZTM Andreas BuschmannDentaltechnik Buschmann45699
Herten
Kiefergelenk vermessenbei Bruxismus
Die Kurzlebigkeit unserer Zeit, die Überflutung mit
Informationen und die Erwartungs-haltung an uns haben den
Stresslevel der Gesellschaft um ein Vielfaches erhöht. Daher leiden
etwa 60 Prozent der Bevölkerung an Bruxismus. Denn in der Nacht
wird dieser Stress durch Knirschen und Aufeinanderpressen der
Zahnreihen abgebaut. Bruxismus und eine Fehlstellung des Kausystems
können Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen sowie Migräne und
Tinnitus auslösen. Mit einer Kiefergelenkvermessung und der
digitalen Anfertigung einer therapeutischen Aufbissschiene lassen
sich diese Symptome gut behandeln.
1 Der paraokklusale Bügel kann individuell für den Patienten
hergestellt werden
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kiefermessbogen wird mit der FastLink-Kupplung an der Kugel des
paraokklusalen Bügels befestigt. Anschließend werden unter dem
Menüpunkt „Jus-tieren“ in der Software des FreeCorder BlueFox die
seitlichen Pattern in der Mitte der Kamerabil-der positioniert.
Anschließend folgt die eigentliche Registrierung. Die
unterschiedlichen Registrierungen teilen sich wie folgt auf:
Scharnierachse Bissgabelregistrat Bewegungsaufzeichnung
PositionsanalyseDie Scharnierachse wird am Patienten mit einer
leichten Öffnungsbewegung bestimmt. Das Sys-tem misst die
Rotationsbewegung des Unterkie-fers. Dafür ist nur eine
Öffnungsbewegung von 4 bis 7 mm erforderlich. Die grünen
Scharnierachs-punkte müssen sich in den beiden oberen mittle-
2 Die Befestigung des Referenzbogens verläuft entlang der
Frankfurter Horizontalen. Der Unterkiefermessbogen wird mit der
FastLink-Kupplung an der Kugel des Paraokklusalen Bügels
befestigt.
3 Unter dem Menüpunkt „Justieren“ werden die seitlichen Pattern
in der Mitte der Kamera-bilder positioniert
4 Die grünen Scharnierachspunkte müssen sich in den beiden
oberen mittleren Rasterflächen befinden
5 Mit dem Bissgabelabdruck wird ein Biss-registrat genommen. Mit
Hilfe einer Bissgabel wird die Position der unteren Zahnreihe in
Relation zur gemessenen Scharnierachse abgegriffen.
RECHTS OBEN LINKS
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6 Die Bewegungs - auf zeichnungen unter-teilen sich in
Protrusion, Medio trusion links ungeführt, ohne Zahn-kontakt und
Medio-trusion rechts ungeführt, ohne Zahn kontakt
8 Häufiges Phänomen „Kirschkerneffekt“: Das gelbe Kreuz befindet
sich leicht außerhalb des Kreises, da bei den meis-ten Patienten
die habitu-elle Interkuspidation bei Aufbringen eines Bissmaterials
nicht mehr mit der ursprünglichen Position übereinstimmt
7 Die Daten der Positionsanalyse dienen bei der Arbeit mit dem
CAR-Gerät (Computer Assistierte Reposition-ierung) dazu, die genaue
Kieferposition des Patienten zu ermitteln
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ren Rasterflächen befinden. Anderenfalls lassen sich die
gewonnenen Werte nicht in dem Fast-Link-Tisch einstellen. Die
Maximalwerte des FastLink-Montagetischs dürfen nachfolgende Werte
nicht übertreffen:
Frontalhub 40Referenzwinkel 30Achslager 60
Liegen die Werte über den Maximalangaben, muss die
Scharnierachse erneut gemessen werden. Im Anschluss nehmen wir mit
dem Bissgabelab-druck ein Bissregistrat. Zur späteren Übertragung
des Unterkiefers in den Artikulator greifen wir die Position der
unteren Zahnreihe in Relation zur gemessenen Scharnierachse ab.
Dies geschieht mit Hilfe einer Bissgabel. Anschließend erfolgen die
Bewegungsaufzeich-nungen. Diese unterteilen sich in: Protrusion
Mediotrusion links ungeführt, ohne Zahnkontakt Mediotrusion rechts
ungeführt, ohne Zahnkontakt
Als letztes erfolgt die Positionsanalyse. Diese dient der
korrekten Zuordnung des Oberkiefers zum Unterkiefer. Für diesen
Prozess sind zweierlei Daten erforder-lich: die Unterkieferposition
in der habituellen
Interkuspidation und die Unterkieferposition mit dem
Quetschbissmaterial.Diese Daten dienen bei der Arbeit im CAR-Gerät
(Computer Assistierte Repositionierung) dazu, die genaue
Kieferposition des Patienten zu ermitteln. Als erstes wird geprüft,
ob der Patient in der Lage ist, seinen Biss bzw. ersten Kontakt zu
reproduzie-ren. Hierzu werden die Menü-Icons P1 und P2 genutzt.P1 =
Ausgangsposition (Kondylenposition)P2 = Kondylenposition nach der
Messung (sollte an gleicher Stelle liegen)Ziel dieser Messung ist
es, dass P1 und P2 in der gleichen Position liegen. Somit wird
aufgezeigt,
9 und 10 Das Technikblatt für die Artikulator-Programmierung
wird ausgedruckt und der FastLink-Montagetisch eingestellt
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dass der Patient seinen ersten Kontakt reproduzie-ren kann.Als
zweites wird ein Bissmaterial auf die untere Zahnreihe aufgebracht.
Man lässt den Patienten zubeißen und betätigt das Icon P2 mit dem
Touch-pad. Nun wird das gelbe Kreuz in neuer Position angezeigt
(vermutlich leicht außerhalb des Kreises).Dies bezeichnet den
sogenannten Kirschkernef-
fekt. Bei den meisten Patienten stimmt die habitu-elle
Interkuspidation beim Aufbringen eines Biss-materials nicht mehr
mit der ursprünglichen Posi-tion überein. Das lässt sich im
CAR-Gerät bei der späteren Verlagerung korrigieren. Dieser Effekt
ist auch die Ursache dafür, dass viele Arbeiten nach der
Fertigstellung eingeschliffen werden müssen. Zuletzt drucken wir
das Technikblatt für die Arti-
11 Protrusion mit kranialer Kompression beidseitig
12 Protrusion mit dynamischer Translation rechts (Druck auf den
linken Kieferwinkel)
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kulator-Programmierung und die Einstellung des
FastLink-Montagetisches aus.
Diagnostische Vermessung
Die Diagnostische Vermessung dient der Bestim-mung des
Gelenkraumes. Der physiologische Ab-stand zwischen Kondylus und der
Gelenkfossa
beträgt 0,8 mm. Ist dieser Wert unterschritten, aufgrund einer
Absenkung des Bisses oder einer lateralen Verschiebung des
Unterkiefers, drückt der Kondylus in diesem Bereich gegen die
Fossa. Hierdurch werden Nervenbahnen gequetscht und es entstehen
Schmerzen. Ziel dieser Vermessung ist es, den Ist-Zustand zu
ermitteln und in einen physiologischen Soll-Zustand zu
überführen.
13 Öffnung aus der habituellen Schluss-bisslage maximal mit
dynamischer Trans-lation rechts und Schluss in habituelle
Bisslage
14 Registrierung des funktionellen Gelenkraums
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Die Gelenkraumaufzeichnung unterteilt sich in:
Registrierung für Gelenkauswertung
Protrusion mit Manipulation durch den Behandler Protrusion mit
kranialer Kompression beidseitig Protrusion mit dynamischer
Translation rechts
(Druck auf den rechten Kieferwinkel) Protrusion mit dynamischer
Translation links
(Druck auf den linken Kieferwinkel)
Öffnung Öffnung aus der habituellen Schlussbisslage
maximal mit Schluss in habituelle Bisslage Öffnung aus der
habituellen Schlussbisslage
maximal mit kranialer Kompression beider-seits und Schluss in
habituelle Bisslage
Öffnung aus der habituellen Schlussbisslage maximal mit
dynamischer Translation rechts und Schluss in habituelle
Bisslage
Öffnung aus der habituellen Schlussbisslage maximal mit
dynamischer Translation links und Schluss in habituelle
Bisslage
Registrierung des funktionellen GelenkraumsRetral Retrale
Kompression, Vergleich HIKP retrals-
te Kondylusposition
Kranial Kraniale Kompression links, Vergleich HIKP
kranialste Position Kondylus
Kraniale Kompression rechts, Vergleich HIKP kranialste Position
Kondylus
Transversal Transversal medial rechts komprimiert, Ver-
gleich HIKP medialer Gelenkraum Transversal medial links
komprimiert, Ver-
gleich HIKP medialer Gelenkraum
Bisslagebestimmung habitueller Schlussbiss,
Kondylenpositionsanalyse Aufzeichnung einer Öffnungsbewegung
nur
exkursiv maximal, nach Schließung in habitu-elle Position
Aufzeichnung einer Öffnungsbewegung nur exkursiv gering, nach
Schließung in habituelle Position
Aufzeichnung einer Öffnungsbewegung, Ein-bringen von
Bissmaterial, nach Schließen in habituelle Position
Nach der diagnostischen Kiefergelenksvermes-sung gipsen wir den
Unterkiefer mit Hilfe des Fast-Link-Tisches und den Daten aus dem
Technikblatt ein. Danach bestimmen wir die Zugehörigkeit des
Oberkiefers im CAR-Gerät. Das CAR-Gerät wird in den FreeCorder
BlueFox eingesetzt.Anschließend wird die Therapeutische
Verlage-rung mittels der Software des FreeCorder Bluefox
durchgeführt. Nach der Verlagerung wird die neue Bissposition mit
einem Bissmaterial fixiert und die Modelle werden in der neuen
Position in ein CAD-System eingescannt. Zuletzt stellen wir eine
digitale Aufbissschiene her.
15 Nach dem Schließen in die habituelle Position wird
Bissmaterial eingebracht
16 Das CAR-Gerät wird in den FreeCorder BlueFox eingesetzt
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