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K.H. Slotta u. G. Szyszke. 0-Pbenyl-athylamiue, III
Mitteilung ans dem Chemischen Institut der Universität
Breslau
Über /V-Phenyl-äthylaniineIII. Mitteilung:
Neue Darstellung ron HescttHn
Von K. H. Slotta und
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S40 Journal fttr praktische Chemie N. F. Band 187. 1988
Wir gingen auf die erste Mescalinsyntbese*) aus dem
leichtherateilbaren 3,4,5-Trimethoxy-to-nitro-styrol(12)zurück.
Früherwurde diese Verbindung mit Natrium-amalgam über
eineZwischenstufe (13) zu Mescalin reduziert, wobei man aber
Iceinegleichmäßigen und befriedigenden Ausbeuten erhält.1) Auchmit
einem besonders hergestellten
alkohol-kolloid-löslichenPlatinkatalyeatorläßt sich dieses
e>
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K. H. Slotta u. G. Sxyezka. /MPhenyl-fitbylemine, HI 341
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842 Journal für praktieobe Chemie N. F. Band 187. 1938
oxy-phenyl]4tbylamin10) bei früheren Versuchen sehr geringwaren,
so lag das nur an ganz geringfügig scheinenden experi-mentellen
Einzelheiten bei der elektrolytiechen Reduktion. TOBentscheidender
Wichtigkeit für sie ist die äußerste Beinheitder angewandten
w-Nitro-Btyrolo, richtige Temperatur in dergesamten Apparatur, vor
allem im Anodenraum, und genügendkleine Stromdichte bei hoher
Stromstärke an der Kathode; beiMengen bis 30 g Nitro-styrol
erübrigt sich mechanisches Ruhren,gelegentliches Aufrühren mit
einem Glasstabe genügt.
Die Auebeuten an reinem Mescalin-hydrochlorid und auchanderen
Trimethoxy- und Triäthoxy-phenyl-äthylaminen, diewir in dieser
Weise darstellten, betragen immer ungefähr8O°/o der theoretischen,
auf das m-Nitro-styrol berechnet.Dazu ist es aber nötig, die
Temperatur in der gesamtenApparatur zunächst ungefähr 6 Stunden auf
20° zu halten,und sie dann langsam auf 40° steigen zu lassen. Das
erreichtman am besten so, daß man die Anode durch eine
Kühlschlangekühlt, deren abfließendes Wasser weiter zur Kühlung
desAußengefäßes benutzt wird. Leider lassen sich die Amine ausden
Endlösungen nicht einfach mit Alkali freimachen und
ab-destillieren, sondern man muß sie erst in Äther oder
Benzolaufnehmen und ans diesen Lösungen, am besten mit
Salz-säuregas, die Hydrochloride fällen, die sich gut umlöeen
lassen.
Die zur Redaktion verwandten *) Z. B. R. Brasa u. H. Kranz, Ann.
Chem. 49», 175 (1982).
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K. H. Slotta u. G. Szyszka. 0.Pheiiyl-tttt>ylamine, HI
343
und auch die Äthylierung der Gallussäure und des Pyrogallolsläßt
sich eleganter und besser als bisher bekannt,4) in
einerBuhrapparatar") unter Stickstoffatmosphäre durchfahren. Diezur
Redaktion nach Roeenmund benutzten
Trialkoxy-benzoe-eätire-chloride(3) werden im Gegensatz zu allen
früheren An-gaben1) besser nicht mit Phosphorpentaohlorid
hergestellt;man kann die Chlorierung mit frisch über Leinöl
destilliertemThionylchlorid durchführen, wobei man Staeobloride
erhalt,die nach einmaligem Destillieren bei Unterdrück rein
genugzur katalytischen Reduktion sind. Alle Schwierigkeiten, diebei
der Destillation der mit Phosphorpentaehlorid hergestelltenChloride
frtther auftraten, werden so leicht umgangen.
Nach den im folgenden gegebenen Vorschriften sind imLaufe der
Zeit große Mengen Mescalin und seine Isomerenund Homologen gewonnen
worden. Die Angaben über dieDurchführung der elektrolytischen
Reduktion der w-Nitro-styrolezu Phenyl-atbylaminen sind so genau
wie möglich gegeben;denn nach unseren weiteren Erfahrungen, Über
die noch zuberichten sein wird, handelt es sich hierbei um ein
allgemeinanwendbares und das bei weitem beste Verfahren zur
Her-stellung der kostbaren substituierten Phenyl-athylamine.
Beschreibung der Versuche
I. /?-[S,4,5-Xrimethoxy-paenyl]-athylainJn (Meeoaün) (14)1.
8,4,5-Trimethoxy-benzoeeaure (2)
In einem Dreihaleschliffkolben mit Thermometer,
Gas-einleitungarohr, Tropftriehter, Kühler und Rtthrer15) wurde
inStickstofiatmosphäre eine Aufschwemmung von 200g Gallus-säure in
20Occm Wasser mit einer noch warmen Lösung von300 g technischem
Natriumhydroxyd in 600 ccm Wasser ver-setzt. Dann wurde innerhalb
einer Stunde in die ungefähr40° warme Lösung bei intensivstem
Rühren 600 g frischdestilliertes Dimethylsulfat unter weiterem
Durchleiten vonStickstoff eingetropft Nach Zugabe einer kalten,
möglichstkonz. Lösung von 50 g techn. Natriumhydroxyd wurde die
Lö-
") F. Mauthner, Org&nic Syntheees, Sammelband 1, 522
(1932);Chem. Zentralbl. 1833, II, 3868.
") J. Friedrichs, Chemfe 4, 86T (1931).
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344 Journal für praktische Chemie N, F. Band 187. 1993
sang 3 Standen unter Rückfluß gekocht, auf
Zimmertemperaturabgekühlt und auf eine K<emischuag aus 800
com koiiz. Salz-säure und Eia gegossen. Die schneeweiß ausfallende
Tr i -metbyl-gallussäure wurde abgesogen, mit Wasser aus«gewaschen
und sofort aus 1000 com 4üprozent Alkohol um-gelÖBt. Lange Nadeln,
Scbmp. 169°. Ausbeute 208 g (92 °/0d. Th.).
2. 3,4,5-Trimethoxy-benzoylchloricl (8)
500 g Trimethoxy-benzoeeaure worden mit 285 ccmfrisch Über
Leinöl destilliertem Thionylchlorid 2 Stundenauf dem Wasserbade
erhitzt und das noch warme, bräunlicheRohprodukt aus einem
Claisenkolben mit ausgezogenen An-sätzen (Gummistopfen werden stark
angegriffen) bei Unter-drück destilliert. Bei 18 mm Druck und 185°
gingen 510 g(«=93%d.Th.)Trimethoxy-ben2oylchIorid über.
Schmelz-punkt 77°,
S. 3,4,5-Trimetboxy-benzaldebyd(4)
Eine Lösung von 200 g 8,4,6-Trimethoxy-benzoyl-cblorid in 1000
ccm über Natrium getrocknetem, frisch de-stilliertem Xylol wurde
mit 60 g öprozent. Palladium -Barium-sulfat-Katalysator versetzt
and im Ölbade auf 150° erhitzt,während in die siedende Lösung ein
kräftiger, mit Kalium-permanganat und konz. Schwefelsaure
gewaschener Wasser-stoffetrom eingeleitet wurde. Ale die
Salzsäureeutwicklungnach 60—80 Standen aufgehört hatte, wurde die
Lösung vomEatalyeator abgesogen und der Aldehyd in der üblichen
Weisettber die Bieuifitverbinduug gereinigt. Ausbeute
12Og(=70,6°/od. Th.) schneeweißer Aldehyd vom Schmp. 74°.
4. 8,4,5-Trimethoxy-e>-nitro-8tyrol (12)
Eine Lösung von 100 g Trimethoxy-benzaldebyd in200 ccm Alkohol
wurde mit 40 ccm Nitro-methan19) versetztund unter mechanischem
Rohren auf 0° abgekühlt Unterweiterem intensiven Ktthren wurde eine
auch auf O° abgekühlte
u) F.C. u. H. 6 . Wbitmore, Organic Synthesee, Saiuinelband
1,39S (1932); Cbem. Zentralbl. 1932, II, 3542.
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K. H.Slotta u. &. Bzyezka. (?
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346 Journal für praktische Chemie N. F. Band IST. 1988
halten; in den letztes Stunden wurde die Temperatur langsamauf
40° gesteigert, um einen fast quantitativen Verlauf derKeduktion zu
gewährleisten. Int Außenraum stand als Kathode (K)ein Bleiblech
(220/90/2 mm), das vor jedem Versuche elektro-lytiseb in verdünnter
Schwefelsäure mit Bleisuperoxyd beschlagenwurde.
b) Keduktion
Eine Lösung von 30 g3,4,5-Trimethoxy-oj-aitro-styrolin 100 ccm
Eisessig und 100 ccm Alkohol wurde mit 50 comkonz. Salzsäure
versetzt und in den Kathodenraum gegeben;der Anodenraum wurde bis
zum äußeren Niveau der Kathoden-flflseigkeit mit der verdünnten
Schwefelsäure angefüllt. Nunwurde 12 Stunden lang ein Strom von 5—6
Amp. durch dieApparatur geleitet, so daß an der Kathode die
Stromdichteungefähr 3 Amp. betrug.
Nach beendeter Reduktion wurde der Inhalt des Kathodeo-raumes
filtriert, bei Unterdrück zur Trockne gedampft und derRückstand in
300 ccm Wasser aufgenommen. Etwa siebt um-gesetztes Styrol wurde
durch 2 maliges Ausschütteln mit Essig-ester beseitigt und der
dabei in Lösung gegangene Ester durcheinmaliges Aueäthern wieder
entfernt. Die so erhaltene Lösungdee salzsauren Mescalins wurde im
Scheidetrichter mitÄther tibersebichtet und das Amin mit einer
kaltes konz. Lösungvon 100 g techn. Natriumhydroxyd freigemacht.
Die nach4maligem Auaäthern erhaltene ätherische Lösung wurde
mitEaliumcarbonat getrocknet und das Amin mit trocknem
Salz-aauregas gefällt Nach 2 maligem Umlösen aue
absolutem,trocknem, usvergäUtem Alkohol wurde vollkommen
reinesMescalinhydrochlorid als weiße Blättchen vom Schmp. 184°iu
einer Ausbeute von 24 g (« 77,3°/0 d. Th.) erhalten.
II. ß-[2,S, 4-TrimetlioKy-phenyl]-äthylamin
1. 1,2,3-Trimethoxy-benzol
wurde in besserer Ausbeute als früher angegeben10) erhalten,als
in einer Rührapparatur16) in Sücketoffatinosphäre zu einerMischung
von 100g Pyrogallol in 400 ccm Wasser und 350gfrisch destilliertem
Dimetbylsulfat innerhalb von 7 Stundeneine kalte Lösung von 120 g
techn. Natriumhydroxyd in
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K. H. Slotta u. G. Szywka. 0-Phenyl-äthylamlne, III 347
500com Waeeer getropft wurde. Das Trimethyl-pyrogallol,das sich
als helle körnige Masse abschied, wurde abgesogen,mit Wasser
ausgewaschen und im Vakunmexsiccator getrocknet.8dp.I8 140°.
Ausbeute 106 g ( = 7 8 % d. Tb.).
2. 2,3,4-Trimethoxy-benzaldehyd
wurden wie früher angegebenu) hergestellt Aus 165 g
reinem1,2,3-Trimotboxy-benzol und 75g wasserfreier Blausäurewurden
113 g (= 58,7°/0 d. Th.) 2,8,4-Trimethoxy-benz-aldehyd vom Sdp.n
160° erhalten.
8. 2,3,4-Trimethoxy-
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348 Journal für ptaktiaehe Chemie N. V. Band 181. 1988
techn, Natriumhydroxyd anter Rückfluß gekocht. Die mit
Säureausgefällte Triäfchyl-galluss&ure winde mehrmals unter
Auf-kochen mit Tierkohle aus 1200 ccm Alkohol und 2100 comWasser
umgelöst. Sie kryat&llieierte danu iu langen, weißenNadeln vom
Schmp. 112«'). Ausbeute 160g (= 59,2%d.Th.).
2. 3,4,5-Triäthoxy-benzoylehlorid
45 g reine Triatboxy-benzoee&ure wurden mit 18
comThionytchlorid (irisch über Leinöl deetilliert) auf dem
Wasser-bade umgesetzt. Das bei 180° unter 12 mm Druck über-gebende
Saurechlorid erstarrte bald zu einer leicht gelb ge-färbten
Krystalliaasse. Auebeate 45 g (= 93,2°/od.Th.).
3. 3,4,5-TriÜthoxy.benzaldehyd
42gTriiithoxy-benzoylohlorid wurden in 200 ccm überNatrium
destilliertem Xylol gelöst und innerhalb von 24 Stunden,wie bei 1,8
beschrieben, zum Aldehyd reduziert. Die Xylol-Iöeung wurde mit
Bisulfit ausgeschüttelt und die angesäuerteBiBulfitlösunjr, da
keine feste Bisulutverbindung erhalten werdenkonnte, mit Äther
ausgeschüttelt. Das nach dem Wegdampfendes Äthers zurückbleibende
gelbe Öl wurde mit 16 ccm Nitro-methan zum
3,4,5-Triäthosy-a>-Ditro-8tyrol kondensiertDer
3,4,5-Triäthoxy-benzaldehyd schmilzt aus wäßrigemAlkohol ungelöst
bei 68°.
Ci»Ht»O< Ber. C 61,84 H 7,56Gef. „ 61,89 „ 7,60
4. Das 9,4,5-Triäthoxy-w-nitro-styrol
wurde aus Alkohol ungelöst Gelbgrüne, feine Nüdelchen,Schmp.
102°. Ausbeute 24 g (= 65,4% d.Th., auf Triäthoxy-benzoylchlorid
berechnet).
C,,H„OjN Ber. S 5,0 Oef. N 5,18
5. (9-[3,4,5-Triathoxy-phenyl]-ä,thylamin10 g
8,4,5-Triäthoxy-a)-nitro-8tyroI wurden, wie unter I, 5
beschrieben, elektrolytisch reduziert Ausbeute 8 g Hydro-
») W. Will o. K. Albrecht, Ber. 17, 8099 (1884).
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K. H. Slotta u. G. Szyezka. ^Pbenyl-ätbylamine, III 849
Chlorid ( « 77,7% d.Th.). Aus einem Gemisch von 40 ccmabsolutem,
trocknest Alkohol und 250 ccm Essigester umgelöstgroße, silberig
glänzende Blattchen vom Schmp. 175°.
C»«HMO,NC1 Ber. N 4,83 Gef. N 4,92
Siedepunkt der als wasserhelles Öl übergehenden
Base181°/10mm.
Pikrat, aus Alkohol unigelöst: feine, gelbe Nftdelobenvom Schmp.
155°.
Ber. N 11,6 Gef. N 11,65
IV. /9-t2,8,4-Triathoxy-phenyl]-äthylamin
1. 1,2,3-Triäthoxy-benzol
Wie unter 11,1 angegeben, wurden in derselben Rühr-apparatur 100
g Pyrogallol mit 400 g frisch destilliertemDiathylsulfat und 120 g
techn. Natriumhydroxyd unterStickstoff alkyliert. Zur Verseifung
des überschüssigen Diäthyl-sulfats wurde die Lösung mit 100 g
techn. Natriumhydroxyd in300 ccm Wasser nach vorsichtigem Anheizen
5 Stunden gekochtund dann das Triätboxy-benzol mit Wasserdampf
über-getrieben. Zu einer hellgelben Masse erstarrendes Öl.
Siede-
130°. Ausbeute 102 g (= 61,2% d.Th.).
2. 2,3,4-Triäthoxy-benzaldehyd
wurde nach Gatt ermann wie unter 11,2 beschrieben dar-gestellt
Schmelzpunkt des Aldehyde 70°.") Sdp.„ 175°.
3. 2,3,4«Tria.thoxy« W. Wi l l u. O. J u n g , Ber. 17, 1088
(1884).
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3&0 Journal für praktische Chemie N. F. Band 187. 1988
4. ^[2,3,4-Tri&tboxy-phenyl]-athylamin
6 g 2,3,4-Tri&thoxy-a»-nitro-8tyrol worden, wie
vorherbeschrieben, in 5 Stunden zum Amin reduziert und auch
inderselben Art und Weise aufgearbeitet. Auebeute an Hydro-ohlorid
4,5 g (*» 72,8% d. Tb.), Schmelzpunkt nach Umlösenaus 15 ccm
trocknem absolutem Alkohol und 150 com Eeeig-eeter 185°, silberig
glänzende Blättchen.
CHHHOJNCI Ber. N 4,83 Gef. N 5,11
Das Pikrat kristallisierte aue Alkohol in kleinen,
derbenNädelchen vom Schmp. 142°.
O*,I ,̂OwNf, Ber. N 11,6 Gel N 11,68
Die Base siedete bei 1850/ll mm und ging als waeser-helles öl
Ober.
Der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft dankenwir
ergebenst für die Unterstützung mit Apparaten und
Aus-gangsmaterialieD, durch die die Arbeit erheblich gefördert
wurde.