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Kampagnen: Grundlagen, Formen, Effekte 1 Prof. Dr. Ulrike Röttger
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Kampagnen: Grundlagen, Formen, Effekte · Prof. Dr. Ulrike Röttger 5 Natürlich geht es auch ohne Kampagnen. Hat ja früher auch geklappt.

Sep 13, 2019

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Kampagnen: Grundlagen, Formen, Effekte

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Prof. Dr. Ulrike Röttger

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Natürlich geht es auch ohne Kampagnen.Hat ja früherauch geklappt.

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Kampagne: Definition

Campagne,

Feld-Zug, expeditio, heißt diejenige Zeit, zu welcherArmeen im Felde stehen, und die sich meistentheils imJunio anfängt, im November aber zu ende gehet auchbißweilen wohl noch länger dauert; wie denn, wennschwere Belagerungen gewesen, wohl den ganzenWinter durch campiret worden ist.

(J.H. Zedlers Universal-Lexikon. Halle/Leipzig 1733)

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Kampagnen: zentrale Merkmale

_ Zielgerichtet

_ Thematisch fokussiert

_ Zeitlich begrenzt

_ Dramaturgisch angelegt

_ Streben große Reichweiten an

_ Integrieren zahlreiche Kommunikationsmaßnahmen/-instrumente

(Vgl. Rogers/Storey 1989; Röttger 1997)

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Allgemeine Kampagnenziele

_ Minimalziel: Aufmerksamkeit wecken

_ Ziele auf individueller Ebene

_ kognitive Ziele: Problembewusstsein erhöhen, Sensibilisieren, Wissen vermitteln

_Einstellungen verändern: Abschwächung oderVerstärkung bestehender Einstellungen

_Verhaltensbeeinflussung: Verstärkung, Neubildung, Abschwächung von Verhalten

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Allgemeine Kampagnenziele

_ Ziele auf gesellschaftlicher Ebene

_Kontrolle der öffentlichen Themenstruktur (Agenda Building)

_Kontrolle des „Framing“ der Kampagnenthemen

_Etablierung von Praktiken oder einer öffentlichenMeinung im gesellschaftlich gewünschten Sinn

_Durchsetzung kollektiv verbindlicher Entscheidungen

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Kampagnen: Abgrenzung

Medium Strategie Beispiel aus dem Gesundheitsbereich

Technik Risikominderung, Ursachenvermeidung

Impfungen, Hygienemaßnahmen

Macht Repression (Gebote und Verbote)

Drogenverbote, ärztliche Meldepflicht

Geld Negativ: AbgabenPositiv: Anreize

Tabakbesteuerung, Krankenkassenprämien

Kommunikation Information, Kommuni-kation, Persuasion

Informationsbroschüre,Kampagne

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Kampagnen unter den Bedingungen der Aufmerksamkeitsökonomie

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Folgen der Aufmerksamkeitsökonomie

> klassische Werbe- und PR-Instrumente verlieren –isoliert eingesetzt – an Effektivität >> integrierte Kommunikation

> Kampagnen müssen interessanter, spektakulärer, kompetenter und glaubwürdiger erscheinen als ihre Konkurrenz >> Inszenierungsspirale

> nur stringent aus den Zielen abgeleitete, zielgruppen-spezifisch ausgerichtete und punktgenau realisierte Kampagnen haben heute eine Wirkungschance!

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Leitlinien für erfolgreiche Kampagnen

_ strategische und integrierte Planung aus einer Hand als Voraussetzung für den Erfolg

_ umfassende und systematische Analyse zu Beginn als Voraussetzung für intendierte Kampagneneffekte

_ Konsequente Ausrichtung der Kampagnenbot-schaften an den Zielen und intendierten Wirkungen

_ Kampagnen mit differenzierten Zielgruppen und differenzierter Zielgruppenansprache sind erfolg-reicher

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Leitlinien für erfolgreiche Kampagnen_ Informationen müssen für ZG brauchbare Lösungs-

vorschläge enthalten > mehrere Alternativen anbieten

_ Formulierung positiver Botschaften, ggf. auch dosierte Furchtappelle

_ klare, einfache und konkrete Botschaften

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Prof. Dr. Ulrike RöttgerInstitut für KommunikationswissenschaftWestfälische Wilhelms-Universität MünsterBispinghof 9-1448143 Münster

[email protected]

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Praxisbezogene Erkenntnisse und Empfehlungen

Input-Phase

Integrations- / Adaptionsprobleme: Involvierte Gruppen und Organisationen frühzeitig in die Kampagnenplanung einbeziehen; bestehender Konsens wird oft überschätzt, Folge: Kontrollprobleme. Inwieweit ist der Kampagnenplan tatsächlich realisiert worden?

Problem systematische und empirische Analyse der Einflussfaktoren; Perspektive der Betroffenen, aber keine moralische Verurteilung;Wertkonflikte? Divergenzen hinsichtlich Dringlichkeit und Ursachen des Problems sowie Lösungsstrategien?

Ziel-gruppen

Segmentierung nach Problembezug; zielgruppenspezifische Botschaften und Medien; Normen und Werte berücksichtigen.

Ziele Kognitionen: Sensibilisierung, Fakten-, Strukturwissen, Affekt: Motivation, Einstellungen, Vorurteile, Werte und Verhalten: neu bzw. Ausführung bestehender Muster; explizite, realistische, mittlere Ziele formulieren; diese positiv und attraktiv darstellen; Gratifikationen vs. Sanktionen.

Quelle: Bonfadelli, Heinz (2004): Medienwirkungsforschung II. Anwendungen in Politik, Wirtschaft und Kultur.2., überarbeitete Auflage. Konstanz: UVK. S. 120.

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Medien Zielgruppenspezifische Medien; Medien als Media-Mix kombinieren; Reichweitenkontrolle; interpersonale Kanäle, soziale Netzwerke und Organisationen zur Unterstützung.

Evaluation Vor (explorative Studien), während (Formative Research und Programmkontrolle) und nach der Kampagne (Impact-Evaluation).

Strategien Emotionale Ebene und verschiedene Motive ansprechen; Betroffenheit erzeugen; Angst hat Abwehrreaktionen zur Folge; mehrere gangbare Wege aufzeigen; kurz- / mittelfristige Folgen betonen.

Botschaften So wenig Informationen wie möglich, so viel wie nötig; auf Bekanntem aufbauen, Wiederholung und Variation der Grundinformation; Prägnanz als Basis von Aufmerksamkeit, soziale Nähe und Relevanz; Verständlichkeit; Glaubwürdigkeit; Stimulanz (Überraschung, Humor).

Quelle: Bonfadelli, Heinz (2004): Medienwirkungsforschung II. Anwendungen in Politik, Wirtschaft und Kultur.2., überarbeitete Auflage. Konstanz: UVK. S. 120.

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