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Ein Leben zwischen Paris und Sigma Von Willy Beyer Hechingen. »Nie! Außer manchmal« hieß das musika- lische Kabarett, das der Kul- turverein Villa Eugenia am Samstag bot. Das Publikum erlebte in der Villa einen Lachsalvenabend mit Fabian Schläper und Iris Kuhn, die den Kabarettisten am Klavier begleitete. Mit Salonblues ging es los im großen, aber diesmal nicht vollbesetzten Vortragsraum der Villa, womit die Pianistin gleich die erste Kostprobe ihres Arrangeur- und Improvi- sationskönnens vorführte. In den Liedbegleitungen schließ- lich zeigte sie ihre Klasse mit Arrangements populär gehal- tener Musiken. Sie ist die »Tastenmieze mit den Samt- pfötchen«, und der mehrfach ausgezeichnete »Homme fata- le« Fabian Schläper ist derjeni- ge, der »einen verbalen Salto mortale ohne Netz und dop- pelten Boden« wagt. Der Auf- tritt in Hechingen war Auf- taktveranstaltung der Tournee der beiden Künstler, die bis zum Sommer dauert. »Nie! Außer manchmal« ist sozusagen das Mitmachpro- gramm. Der agile Kabarettist lässt etwa im gleichnamigen Lied den einen oder anderen im Raum im Refrain »außer manchmal« sagen. Am Ende schließen alle im Saal diesen Schlussakkord an. Ein urko- mischer Moment, von denen es im Programm viele gab. Im Programm ging es vor- nehmlich um Genüsse stoffli- cher Art. Oder um die Balance zwischen Gier und Abstinenz. Um Schokoladenträume, Trennkost und Albträume. Um das Entsetzen, wenn man nachts schweißgebadet mit Heißhunger aufwacht und feststellt, dass das Nutellaglas leer ist. Oder um gute Vorsät- ze, die in schöner Regelmä- ßigkeit zum Jahresende wie- der im Kopfe herumschwir- ren. Wie: endlich Nichtrau- cher. »Gauloises«, heißt es da wiedermals in der Pointe im Lied um die Schwerenot des Abstinenzlers. Und genau da passiert’s: Schläper fällt beim »Salto mortale«, verhaspelt sich und nimmt zunächst kurz verdutzt, doch dann ganz pro- fessionell improvisiert den Dialog mit dem Publikum wieder auf, um schließlich »ganz ohne Netz« von der ers- ten zur zweiten Strophe zu springen – ein Balanceakt, der wie das echt französische Lie- beslied und andere Lachnum- mern bestens ankam in der Villa. Ein »Homme fatale« und seine Tastenmieze Kabarettist Fabian Schläper und die Pianistin Iris Kuhn liefern gute Show ab Eine Klasse für sich: Fabian Schläper und Iris Kuhn beim Auftritt in der Villa Eugenia. Foto: Beyer
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JUNGINGEN Ein»Hommefatale«undseineTastenmieze · Hans Joachim Polke, der die Ehrungen des Württembergi-schen Fußballverbands vor-nahm. Die Auszeichnungen des Sportkreises und

Sep 17, 2018

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Page 1: JUNGINGEN Ein»Hommefatale«undseineTastenmieze · Hans Joachim Polke, der die Ehrungen des Württembergi-schen Fußballverbands vor-nahm. Die Auszeichnungen des Sportkreises und

Hechingen und UmgebungNummer 285 Montag, 9. Dezember 2013

u Der Sportverein Jungingenhat heute um 15.30 Uhr in derTurnhalle Kinderturnen undab 19 Uhr Gymnastik.

JUNGINGEN

Kartenvorverkauf für»Dorfrocker« beginntJungingen. Die »Dorfrocker«sind mit Album-Premiere amSamstag, 4. Januar, zu Gast inJungingen. Mit ihrem aktuel-len Hit »Dorfkind« haben diedrei Brüder aus Franken zu-letzt unter anderem den »Mu-sikantenstadl« gerockt. In dieFesthalle Jungingen kommendie Dorfrocker mit ihrer Live-band. Als Vorgruppe spielt die»Bla-Bli-Bla-Blasmusik« ausOberharmersbach. Kartensind im Vorverkauf erhältlichbei den Volksbanken Jungin-gen und Burladingen, im»Kussebeck« in Jungingen,»Die Alb ruft« in Bitz, Postfi-liale Burladingen, SparkasseMelchingen, »Hirsch« Ringin-gen sowie telefonisch unter0152/23521068 und onlineunter www.schneidstuhlrei-ter.de.

BECHTOLDSWEILER

u Die Herzsportgruppe He-chingen hat ihren Übungs-abend heute um 18.15 und 20Uhr im Bürgerhaus Bechtolds-weiler.u Die SSG Bechtoldsweilerstartet um 19 Uhr am Bürger-haus zum Walking.

BOLL

u Der TSV Boll hat heute um19.30 Uhr Freizeitsport fürMänner in der Turnhalle.

SCHLATT

u Bei der Narrenzunft Schlattübt die Tanzgruppe »Next Ge-neration« heute von 15.30 bis17 Uhr in der Turnhalle.u Der TSV Schlatt hat heuteum 19 und 20 Uhr in derTurnhalle Pilates-Training.

SICKINGEN

u Der Ortschaftsrat Sickingenhat heute um 19.30 Uhr imRathaus eine öffentliche Sit-zung.

STEIN

u Beim TSV Stein trainiert heu-te um 20 Uhr in der Auchtert-halle die Männershowtanz-gruppe »Flotte Hosen«.

STETTEN

u Der TSV Stetten hat heute inder Turnhalle ab 18.30 UhrAH-Fußball.

HECHINGEN

Christiane Straßer (rechts) freutsich: Christel Weithoffer undPeter Meissner übergaben derLeiterin des Pflegedienstes imSozialwerk den Gewinn ausdem Straßenfest im Fasanen-

garten. Die 320 Euro Reinerlösstockte Weithoffer aus eigenerTasche auf 500 auf. Insgesamtspendete der Fasanengartenbereits über 7000 Euro für dasSozialwerk. Foto: Schütz

Straßenfest-Gewinn für Sozialwerk

Neuer Kindergartenwird eingeweihtHechingen. Geschafft: Der Jo-hannes-Kindergarten derevangelischen Gemeinde He-chingen ist fertig. Die erwei-terten und sanierten Räumewerden am Mittwoch, 18. De-zember, um 11 Uhr mit einerFeierstunde eingeweiht. Be-gonnen hatten die Bauarbei-ten am 2. Juli, Richtfest warim Herbst. Die neue Krippen-gruppe kann im Januar in Be-trieb genommen werden, undder während der Bauarbeitenbehelfsmäßig untergebrachteKindergarten in den Wochendanach zurückkehren in diejetzt neuen Räume.

Vortrag erklärt dieSchüssler-SalzeHechingen. Die Volkshoch-schule Hechingen veranstaltetam Donnerstag, 12. Dezem-ber, um 19.30 Uhr in der Ge-schäftsstelle Münzgasse einenVortragsabend über Schüss-ler-Salze. Schüssler-Salze sindMineralsalze, die bei gezielterGabe ein Gleichgewicht imMineralstoff-Haushalt erzie-len. Sie sind einfach anzuwen-den und haben sich auch beider Behandlung von Kindernbewährt. Im Vortrag werdendie Funktionsmittel vorge-stellt, die Hauptanwendungs-gebiete beschrieben undKombinationen zur Selbstan-wendung erläutert. Anmel-dungen sind erforderlich inder Geschäftsstelle unter Tele-fon 07471/5188.

Hechingen. Gabriele Logesliest am Dienstag, 10. Dezem-ber, im HohenzollerischenLandesmuseum in Hechingenaus ihrem Roman über Ama-lie Zephyrine von Hohenzol-lern-Sigmaringen.

Veranstalter der Lesungsind das Landesmuseum undder Hohenzollerische Ge-schichtsverein, Beginn ist um20 Uhr.

»Paris, Sigmaringen oderDie Freiheit der Amalie Ze-phyrine von Hohenzollern«ist der Titel des Romans derstudierten Germanistin ausHettingen. Zentrale Romanfi-gur ist Angelika, die in Parisüber Amalie Zephyrine re-

cherchiert. Ihr haben die ho-henzollerischen Fürstentümerviel zu verdanken. Als Freun-din von Napoleons Frau Jose-phine hatte sie direkten Zu-gang zur Macht. Diesen Bezie-hungen ist es wohl zu verdan-ken, dass die hohenzolleri-schen Fürstentümer nebenBaden und Württemberg alssouveräne Staaten die napo-leonische Flurbereinigungüberstanden.

Zehn Wochen, nachdem siein Sigmaringen den Stamm-halter geboren hatte, flohAmalie Zephyrine in Männer-kleidung nach Paris. Nach derfranzösischen Revolution sahsie die Chance, nach 15 Jah-

ren Trennung endlich Kontaktzu ihrem Sohn aufzunehmen.Sie bot ihrem Mann an, sichbei den Verhandlungen umdie besiegten deutschen Län-der für sein Fürstentum einzu-setzen, wenn sie dafür ihrenSohn wiedersehen dürfe. IhrMann willigte ein. Die Rück-kehr in das SigmaringerSchloss und in die Ehe wurdeAmalie jedoch verweigert.

Angelika, die ihr nachspürt,trifft im heutigen Paris ihre Ju-gendliebe Pierre wieder. DieZeit scheint stehengebliebenzu sein, die Erinnerungen undauch die täglichen Treffen zei-gen Angelika, dass ihre Ge-fühle immer noch stark sind.

Ein Leben zwischen Paris und SigmaringenGabriele Loges kommt zur Lesung in das Hohenzollerische Landesmuseum

Gabriele Loges. Foto: Privat

Von Willy Beyer

Hechingen. »Nie! Außermanchmal« hieß das musika-lische Kabarett, das der Kul-turverein Villa Eugenia amSamstag bot. Das Publikumerlebte in der Villa einenLachsalvenabend mit FabianSchläper und Iris Kuhn, dieden Kabarettisten am Klavierbegleitete.

Mit Salonblues ging es losim großen, aber diesmal nichtvollbesetzten Vortragsraumder Villa, womit die Pianistingleich die erste Kostprobeihres Arrangeur- und Improvi-sationskönnens vorführte. Inden Liedbegleitungen schließ-lich zeigte sie ihre Klasse mitArrangements populär gehal-tener Musiken. Sie ist die»Tastenmieze mit den Samt-pfötchen«, und der mehrfachausgezeichnete »Homme fata-le« Fabian Schläper ist derjeni-ge, der »einen verbalen Saltomortale ohne Netz und dop-

pelten Boden« wagt. Der Auf-tritt in Hechingen war Auf-taktveranstaltung der Tourneeder beiden Künstler, die biszum Sommer dauert.

»Nie! Außer manchmal« istsozusagen das Mitmachpro-gramm. Der agile Kabarettistlässt etwa im gleichnamigenLied den einen oder anderen

im Raum im Refrain »außermanchmal« sagen. Am Endeschließen alle im Saal diesenSchlussakkord an. Ein urko-mischer Moment, von denenes im Programm viele gab.

Im Programm ging es vor-nehmlich um Genüsse stoffli-cher Art. Oder um die Balancezwischen Gier und Abstinenz.

Um Schokoladenträume,Trennkost und Albträume.Um das Entsetzen, wenn mannachts schweißgebadet mitHeißhunger aufwacht undfeststellt, dass das Nutellaglasleer ist. Oder um gute Vorsät-ze, die in schöner Regelmä-ßigkeit zum Jahresende wie-der im Kopfe herumschwir-ren. Wie: endlich Nichtrau-cher. »Gauloises«, heißt es dawiedermals in der Pointe imLied um die Schwerenot desAbstinenzlers. Und genau dapassiert’s: Schläper fällt beim»Salto mortale«, verhaspeltsich und nimmt zunächst kurzverdutzt, doch dann ganz pro-fessionell improvisiert denDialog mit dem Publikumwieder auf, um schließlich»ganz ohne Netz« von der ers-ten zur zweiten Strophe zuspringen – ein Balanceakt, derwie das echt französische Lie-beslied und andere Lachnum-mern bestens ankam in derVilla.

Ein »Homme fatale« und seine TastenmiezeKabarettist Fabian Schläper und die Pianistin Iris Kuhn liefern gute Show ab

Von Andrea Maute

Hechingen-Stein. Eine wahr-lich bewegte Erfolgsge-schichte: Mit einem Fest-bankett in der Auchterthal-le feierte der TSV Stein amSamstag sein 90-jährigesBestehen.

Es war ein Abend, um sich dasErreichte zu vergegenwärti-gen, in Erinnerungen zuschwelgen und künftige Her-ausforderungen zu skizzieren.

Auf welche Ereignisse blick-te die Welt, als 1923 die Ge-burtsstunde des Vereinsschlug? Dieser Frage widmetesich zum Auftakt der Vorsit-zende Bernd Schairer. Es wa-ren stürmische Zeiten, indenen die Menschen mit ganzähnlichen Problemen zukämpfen hatten wie heute.Um sie zu lösen, seien die Be-troffenen stets eng zusam-mengerückt, betonte Schairer;eine Taktik, mit der auch derTSV Stein in all den Jahrensehr gut gefahren sei.

Der »starke Teamgeist« ha-be dem Verein zahlreiche Er-folge beschert – aktuell die indiesem Jahr errungene Meis-terschaft in der Kreisliga B,mit der sich der TSV selbst dasschönste Geburtstagsge-schenk gemacht habe. Im fe-sten Glauben, dass auch in Zu-kunft alle Probleme lösbar sei-en, zitierte Schairer den No-belpreisträger Schimon Perez:»Pessimismus ist Zeitver-schwendung«.

Auch nach 90 Jahren ist derTSV Stein noch topfit, wieOrtsvorsteher Klaus Schetterbetonte. Der Verein zeige»keine Zeichen von Alters-schwäche«, sondern strotze

vor Vitalität. Heute sei das An-gebot so breit, dass fast dieHälfte der Einwohner vonStein in irgendeiner Spartesportlich aktiv sei, so Schetter.

Der TSV sei »ganz schön altgeworden, aber dabei un-glaublich jung geblieben«, er-klärte der Erste Beigeordneteder Stadt Hechingen, PhilippHahn. 90 Jahre TSV seien in

erster Linie »90 Jahre freiwilli-ge ehrenamtliche Arbeit fürden Verein«. Angesichts desstressigen Alltags der Men-schen gewinne die Arbeit derSportvereine immer mehr anBedeutung, betonte Hahn, derunter anderem die »intensiveJugendarbeit« lobte und alsGeschenk der Stadt einenScheck überreichte.

Einen Fußball als Präsentgab es vom Vize-Vorsitzendendes Fußballbezirks Zollern,Hans Joachim Polke, der dieEhrungen des Württembergi-schen Fußballverbands vor-nahm. Die Auszeichnungendes Sportkreises und desTurngaus wurden vom Sport-kreisvorsitzenden HendrikRohm verliehen. Es folgten

die Vereinsehrungen, durchBernd Schairer und seinenStellvertreter Hans-EgonWelther.

Begeisterung lösten die Auf-tritte der Tanzgruppen »DanceFactory« und »Flotte Hosen«aus. Weihnachtsstimmungkam in der geschmückten Hal-le auf, als der Nikolaus demTSV einen Besuch abstattete.

Der TSV Stein strotzt vor Vitalität90 Jahre und kein bisschen müde: Zusammenhalt und breites Angebot bringen den Erfolg

ZUR PERSONuEhrungen gab es beim Jubi-luämsabend des TSV Stein.Goldene Ehrennadel und Eh-renmitgliedschaft erhieltenIda Heck, Dieter Fischer, WilliHakvoort, Elmar Langenstein,Franz Lanthaler, Armin Oes-terle, Karl-Rudolf Oesterle,Franz Schinzinger und JürgenSchollian. Silberne Ehrenna-deln erhielten AlexanderBehr, Wilfried Danner, Brigit-te Danner, Anja Hartmeyer,Ernst Kalbacher, Hans-DieterKeck, Gisela Laub, MarkusMayer, Brigitte Metzner, Mi-chael Metzner, Rosi Oesterle,

Roswitha Oesterle, Josef Rie-cher, Manfred Rother, Susan-ne Rother, Hermann Rohde,Andreas Saile, Bernd Schai-rer, Michael Schetter, PeterSchetter, Ingrid Schinzinger,Rainer Schollian, Andreas Se-lig, Karin Selig, HeinrichStahlmann und HeinrichWolf, Bronzene EhrennadelnJennifer Bendix, Daniela Dan-ner, Liane Guster, JohannaMerz, Andrea Schick, HeleneSchneider, Alexandra Supper,Daniela Weller, Matthias Strü-bel, Dennis Danner, Alexan-der und Roman Deper-

schmidt, Andreas Görzen,Jörg Oesterle, Manuel Rie-cher, Matthias Roos, MaxSchill, Tobias Schmid, Ale-xander Tröster und FabianWütz. Mit dem Ehrenbriefausgezeichnet wurden Cordu-la Bulach, Karl Feinig, UlrichFischer, Andreas Förster, Ot-mar Oesterle, Norbert Rother,Roland Selig, Kurt Schaibleund Rainer Wendel. DieWLSB-Ehrennadel in Silbererhielt Mathias Oesterle. Eh-rungen der Verbände DTB,WSJ, WLSB oder WfV erhiel-ten die Übungsleiter und Be-

treuer Alexandra Supper, Gi-sela Laub, Daniela Danner,Helene Schneider, HelmutTrapp, Harald Burkhard, Ro-man Deperschmidt, RudolfOesterle, Günther Bulach,Andreas Saile und JürgenRebstock. Ausgezeichnet wur-den die Übungsleiter GerdaWeinundbrot, Selina Supper,Luisa Maier, Alexander Co-bucci, Fritz Konstanzer, Ale-xander Behr, Stefan Bulach,Andreas Jaumann, Stefan Bu-lach, Michael Pfeffer, Eber-hard Keihl und als »Gönner«Edmund Konstanzer.

Eine Klasse fürsich: FabianSchläper undIris Kuhn beimAuftritt in derVilla Eugenia.Foto: Beyer

Beim Jubiläumsfest sprach der TSV Stein zahlreichen engagierten Mitgliedern Ehrungen aus. Foto: Maute

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9. Dezember 2013, Schwarzwälder Bote