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Johann Sebastian Bach geboren am 21.3.1685 in Eisenach (Thüringen), Deutschland gestorben 28.7.1750 in Leipzig, Deutschland Die Kindheit Johann Sebastians war von schweren Schicksalsschlägen geprägt. Nach dem Tod seiner Mutter Elisabeth heiratete der Vater Johann Ambrosius erneut, doch bereits zwei Monate später starb auch er. Mit fast 10 Jahren war Johann Sebastian Vollwaise. Da die Witwe und Stiefmutter die Kinder nicht ernähren konnte, wurde Johann Sebastian seinem ältesten Bruder Christian in Obhut übergeben, der zu dieser Zeit in Ohrdruf als Organist tätig war. Als die Familie des Bruders selbst Nachwuchs erwartete, musste Johann Sebastian Bach sich eine neue Bleibe suchen. Im Jahr 1700 macht er sich daher auf den Weg nach Lüneburg, um im dortigen Mettenchor der Michaelisschule zu singen. Im folgenden Jahr trat Bach eine Stelle als Organist in Arnstadt an. Nach einigen Unstimmigkeiten wegen seines Umgangs mit den Chormitgliedern, seines Orgelspiels und eines überzogenen Urlaubs sah sich Bach nach einem anderen Arbeitgeber um. Nach einer weiteren Zwischenstation in Mühlhausen bewarb er sich als Organist in Weimar, wo er später sogar zum Konzertmeister der Weimarer Hofkapelle befördert wurde. Nach erneuten Streitigkeiten, diesmal mit dem Erzherzog von Weimar, seinem damaligen Arbeitgeber, bewarb Bach sich erfolgreich um die Stelle des Kapellmeisters bei dem Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen. Die eigentlich produktive und gute Zeit in Köthen, in der beispielsweise Werke wie die Brandenburgschen Konzerte entstanden, wurden vom Tod seiner Gattin Maria Barbara im Juni 1720 überschattet. Ein Jahr später heiratete Bach erneut – die 20jährige Anna Magdalena Wilcken, Tochter des Hoftrompeters. Die Ehe mit Anna Magdalena schien für Bach ein Glücksfall gewesen zu sein. Neben dem Haushalt und der Erziehung der Kinder aus Bachs erster Ehe betätigte sich Anna Magdalena als Sängerin, und brachte selbst noch 13 Kinder zur Welt, von denen jedoch sechs sehr früh starben.
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Johann Sebastian Bach · Johann Sebastian Bach geboren am 21.3.1685 in Eisenach (Thüringen), Deutschland gestorben 28.7.1750 in Leipzig, Deutschland Die Kindheit Johann Sebastians

Sep 29, 2020

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Johann Sebastian Bach geboren am 21.3.1685 in Eisenach (Thüringen), Deutschland

gestorben 28.7.1750 in Leipzig, Deutschland

Die Kindheit Johann Sebastians war von schweren Schicksalsschlägen geprägt. Nach dem

Tod seiner Mutter Elisabeth heiratete der Vater Johann Ambrosius erneut, doch bereits zwei

Monate später starb auch er. Mit fast 10 Jahren war Johann Sebastian Vollwaise. Da die

Witwe und Stiefmutter die Kinder nicht ernähren konnte, wurde Johann Sebastian seinem

ältesten Bruder Christian in Obhut übergeben, der zu dieser Zeit in Ohrdruf als Organist tätig

war.

Als die Familie des Bruders selbst Nachwuchs erwartete, musste Johann Sebastian Bach sich

eine neue Bleibe suchen. Im Jahr 1700 macht er sich daher auf den Weg nach Lüneburg, um

im dortigen Mettenchor der Michaelisschule zu singen. Im folgenden Jahr trat Bach eine

Stelle als Organist in Arnstadt an. Nach einigen Unstimmigkeiten wegen seines Umgangs mit

den Chormitgliedern, seines Orgelspiels und eines überzogenen Urlaubs sah sich Bach nach

einem anderen Arbeitgeber um.

Nach einer weiteren Zwischenstation in Mühlhausen bewarb er sich als Organist in Weimar,

wo er später sogar zum Konzertmeister der Weimarer Hofkapelle befördert wurde. Nach

erneuten Streitigkeiten, diesmal mit dem Erzherzog von Weimar, seinem damaligen

Arbeitgeber, bewarb Bach sich erfolgreich um die Stelle des Kapellmeisters bei dem Fürsten

Leopold von Anhalt-Köthen. Die eigentlich produktive und gute Zeit in Köthen, in der

beispielsweise Werke wie die Brandenburgschen Konzerte entstanden, wurden vom Tod

seiner Gattin Maria Barbara im Juni 1720 überschattet.

Ein Jahr später heiratete Bach erneut – die 20jährige Anna Magdalena Wilcken, Tochter des

Hoftrompeters. Die Ehe mit Anna Magdalena schien für Bach ein Glücksfall gewesen zu sein.

Neben dem Haushalt und der Erziehung der Kinder aus Bachs erster Ehe betätigte sich Anna

Magdalena als Sängerin, und brachte selbst noch 13 Kinder zur Welt, von denen jedoch sechs

sehr früh starben.

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In diese Zeit fällt Bachs größter Erfolg. Im Jahr 1723 wurde er Thomaskantor von Leipzig. Es

entstanden die wohl bekanntesten Werke, die Johannes- und Matthäuspassion, das

Weihnachtsoratorium, die h-Moll-Messe sowie fast 300 Kantaten.

Nach seinem Tod geriet Bachs Musik schnell in Vergessenheit, der Name Bach war einige

Jahrzehnte später kaum noch ein Begriff. Erst Felix Mendelssohn Bartholdy gelang es, in der

ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Interesse an Bachs Werken neu zu wecken.

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Ludwig van Beethoven geboren wahrscheinlich am 17. Dezember 1770 in Bonn, Deutschland

gestorben am 26. März 1827 in Wien, Österreich

Der aus einer Musikerfamilie stammende Beethoven genoss bereits 1781 beim Hoforganisten

Christian Gottlob Neefe eine musikalische Ausbildung. Dieser unterrichtete Beethoven im

Klavierspiel und in Musiktheorie. Mit 13 Jahren spielte Beethoven bereits als Bratschist und

Cembalist in der Bonner Hofkapelle.

Mit einem Empfehlungsschreiben des in Bonn residierenden Kölner Kurfürsten Max Franz,

dem jüngsten Bruder des Kaisers Joseph II, gelangte Beethoven 1787 zum ersten Mal nach

Wien. Aus seinem Ziel, bei Wolfgang Amadeus Mozart zu studieren, wurde nichts, da dieser

mit Arbeiten an der Oper Don Giovanni zu beschäftigt war. Bekannt ist jedoch, dass Mozart

sehr von den Künsten des jungen Beethoven angetan war. Als Mozart verstarb, wurde

Beethoven Schüler von Joseph Haydn und studierte weiter bei Albrechtsberger, Salieri und

Schenk.

Im Jahr 1795 trat Beethoven erstmals öffentlich als Pianist auf. Schnell „erspielte“ er sich

unzählige Gönner, sodass es ihm möglich war, als freischaffender Komponist leben zu

können. Allerdings machten sich zu dieser Zeit bereits erste Anzeichen seines Gehörleidens

bemerkbar, die ihn immer mehr zu einem Einzelgänger werden ließen. Im Jahr 1818 hatte

Beethoven sein Gehör völlig verloren.

Als Mittelsmann zwischen Mozart und Schubert gilt Beethoven heute als Vollender der

Wiener Klassik und Wegbereiter der Romanik, sein „neuer Weg“ hat zur Entwicklung der

Musik entscheidend beigetragen. Mit 9 Symphonien, 5 Klavierkonzerten, mehreren

Klaviersonaten, Streichquartetten, Messen usw. ist Beethoven noch heute einer der meist

gespielten Komponisten der Welt.

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Johannes Brahms geboren am 7. Mai 1833 in Hamburg, Deutschland

gestorben am 3. April 1897 in Wien, Österreich

Bereits in seiner Kindheit wurde Johannes Brahms als Wunderkind gefeiert. Im Jahre 1843

spielte er zum ersten Mal in der Öffentlichkeit. In einem Zeitungsartikel feierte Robert

Schumann den erst 20-jährigen Komponisten enthusiastisch. Weiters setzte sich Schumann

bei einem renommierten Verlag dafür ein, einige Werke von Brahms zu publizieren. Dieses

persönliche Engagement machte Brahms quasi über Nacht berühmt. Die Verleger waren

jedoch nach der ersten, eher erfolglosen Publikation vorsichtig. Darüber hinaus galt Brahms

Klaviermusik als schwer spielbar. Dieses Bild sollte sich jedoch in den nächsten Jahren

ändern.

Neben seiner kompositorischen Arbeit war Brahms in Detmold als Chorleiter und

Klavierlehrer, ab 1863 Chormeister der Wiener Singakademie tätig, 1873–1875 leitete er den

Wiener Singverein. Allerdings verdienten Brahms und seine Verleger inzwischen mit den

Kompositionen so viel Geld, dass Brahms sich auch ohne feste Engagements finanziell über

Wasser halten konnte.

In den letzten Jahren komponierte Brahms hauptsächlich Kammermusik. Aufgrund seines

Schaffens zählte er zu den führenden Persönlichkeiten der internationalen Musikszene, was

ihm sowohl als Dirigent, Komponist und Pianist großen Ruhm einbrachte. Auch heute gilt

Johannes Brahms als einer der größten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Er komponierte

vier Sinfonien und mehrere Solokonzerte. Weiters entstanden viele Werke im Bereich der

Kammermusik, der Klaviermusik, der Oratorien- und Chormusik sowie Lieder.

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William Byrd geboren wahrscheinlich im Jahr 1543 in Lincolnshire, England

gestorben wahrscheinlich am 6. Juli 1623 in Stondon Massey/ Essex, England

Im Alter von 19 Jahren hatte Byrd Unterricht bei Thomas Tallis, wie Zeugnisse anderer

Schüler Tallis’ behaupten. Sicher ist jedoch, dass William Byrd und Thomas Tallis sich ab

1572 das Organistenamt bei der Chapel Royal in London teilten. Trotz der unterschiedlichen

Konfessionen (Byrd war katholisch, Tallis protestantisch) verband die beiden Musiker eine

enge Freundschaft. 1575 verlieh die Königin Byrd und Tallis das alleinige Recht auf

Notendruck in England, befristet auf 25 Jahre. Als erstes Werk wurde eine

Motettensammlung Cantiones Sacra (1575) herausgegeben. Trotz dieser Monopolstellung

mussten die beiden Künstler 1577 bei der Königin um finanzielle Unterstützung bitten. Nach

dem Tod Tallis’ im Jahr 1585 machte Byrd sich das Alleinrecht des Notendrucks sehr zu

Nutze und veröffentlichte viele seiner Kompositionen. Darunter waren

beispielsweise Psalmes, Sonets Songs (1588), Songs of sundrie natures (1589), Cantiones

sacrae I (1589) und II (1589 bzw. 1591). Weiter erlaubte er die Veröffentlichung von

theoretischen Schriften, wobei er für jede Publikation eine Gebühr erhob.

Byrd wurde bereits zu Lebzeiten liebevoll „ [the] Father of Musicke“ genannt. Trotz seinem

Bekenntnis zum Katholizismus hatte Byrd wie die meisten englischen Komponisten dieser

Zeit Werke und Messen für die anglikanische Kirche geschrieben, und gerade diese Werke

gehören zu den eindruckvollsten. Byrd verfasste ca. 500 Werke (Messen, Motetten,

Madrigale, Kanons, Werke für Virginal und Streichen usw.) und nimmt dadurch einen

zentralen Platz in der Chormusik ein.

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Jean-François Dandrieu geboren um 1682 in Paris, Frankreich

gestorben am 17. Januar 1738 in Paris, Frankreich

Im 18. Jahrhundert wurde Jean-François Dandrieu als bedeutender Cembalospieler und

Komponist gefeiert. Auch Jeanne-Françoise, eine seiner zwei Schwestern etablierte sich zu

einer hervorragenden Musikerin.

Bereits mit fünf Jahren spielte Jean-François für Maria Anna von Bayern (1669–1690), der

Ehegattin des Thronfolgers Louis de Bourbon, die von seiner Musik so begeistert war, dass

sie ihn in den folgenden Jahren immer mit ihren Protektionen bedachte.

Am 28. Januar 1704 wurde er mit der Vertretung des kranken Kirchenorganisten Henry

Mayeux beauftragt, dessen Stelle Jean-François am 19. Juli 1705 formell übernahm. Erst 1721

verließ er diesen Posten und wurde Organist an der königlichen Kapelle. Parallel zu diesem

Amt war Jean-François Stellvertreter seines Onkels Pierre an der Kirche von Saint-

Barthélemy. Neben diesen Ämtern als Organist betätigte sich Jean-François rege als

Komponist, es entstanden Werke u.a. für Klavier, Orgel, Geige und Gesang.

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Louis-Claude Daquin geboren am 4. Juli 1694 in Paris, Frankreich

gestorben am 15. Juni 1772 in Paris, Frankreich

Louis-Claude Daquin erfuhr von Adel, Klerus und anderen Komponisten seiner Zeit größte

Beachtung. Der Komponist, Cembalist und Organist konnte bereits mit sechs Jahren den

französischen König Ludwig XIV. mit seiner Musikalität begeistern. Zwei Jahre später wurde

er Schüler des berühmten Marchand, mit zwölf Jahren vertrat Daquin zum ersten Mal den

Organisten De la Guerre und debütierte so an der Sainte Capelle, worauf er die

Organistenstelle des Klosters Petit Saint-Antoine erhielt.

1727 erhielt Daquin als Rivale von Rameau nach einem glänzenden Probespiel die

Organistenstelle von Saint-Paul. Sieben Jahre später wurde er an die königliche Kapelle,

einige Jahre später an die Kathedrale Notre-Dame berufen.

Leider sind heute nur wenige Werke Daquins erhalten. Sein erstes Werk (Premier Livre de

pièces de clavecin) veröffentlichte Daquin 1735 und widmete es seiner Schülerin

Mademoiselle de Soubise. Etwa zehn Jahre später erschien das dem Grafen d’Eu gewidmete

Livre de Noëls pour l’Orgue. Daquins berühmteste Werke sind die Schweizer Weihnacht

(Noël Suisse) und Le Coucou.

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Anton Diabelli geboren am 6. September 1781 in Mattsee bei Salzburg, Österreich

gestorben am 7. April 1858 in Wien, Österreich

Diabellis Vater Nikolaus war Stiftsmusiker und seine Mutter entstammte einer

Musikerfamilie aus Uttendorf. Er bekam bei seinem Vater ersten Klavier-, Orgel-, Violin- und

Gesangsunterricht und wurde später als Chorknabe in das nahegelegene Benediktinerstift

Michaelbeuern geschickt, zwei Jahre später in das Kapellhaus beim Salzburger Dom, wo

Michael Haydn – der Bruder von Joseph Haydn – seine Ausbildung betreute.

Mit 19 Jahren trat er in das oberbayrische Zisterzienser Stift Raitenhaslach ein, wobei er dort

seine kompositorische Tätigkeit weiterführte. Im Zuge der Säkularisation der bayrischen

Klöster gab Diabelli seine Absichten auf, Priester zu werden, und ging nach Wien, wo er sich

bald ein reiches Betätigungsfeld als Gitarren- und Klavierlehrer erarbeitete.

Immer mehr wandte Diabelli sich den Aufgaben eines Musikalienverlags zu, arbeitete

zunächst bei der Firma Steiner, wo er Beethoven kennenlernte, und gründete 1818 zusammen

mit Peter Cappi seinen eigenen Verlag, mit dem er unter anderem Michael und Joseph Haydn,

Luigi Cherubini, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert förderte.

Von mehr als 200 Kompositionen sind vor allem Diabellis Klavier- und Gitarrenstücke sehr

beliebt, da diese für den Instrumentalunterricht ansprechendes und pädagogisch gutes

Studienmaterial bieten. Ludwig van Beethoven machte ihn unsterblich, als er für die Diabelli-

Variationen das Thema eines einfachen Walzers von Anton Diabelli verwendete.

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Antonín Dvořák geboren am 8. September 1841 in Nelahozeves, Tschechien

gestorben am 1. Mai 1904 in Prag, Tschechien

Antonín Dvořák bekam schon früh Geigen-, Bratschen-, Klavier- und Orgelunterricht. Mit 16

Jahren ging er nach Prag, um an der dortigen Organistenschule zu studieren. Gleichzeitig

spielte er als Bratschist in verschiedenen Orchestern, um sich seinen Lebensunterhalt zu

verdienen.

Lange Zeit ging Dvořák mit seinen Kompositionen nicht an die Öffentlichkeit und verbrannte

seine eigenen Werke, wenn sie ihm nicht gefielen. Als er den Schritt mit seiner ersten Oper

Der König und der Köhler endlich wagte, hatte er zuerst wenig Glück. Die Aufführungspläne

wurden nach einer kurzen Probenphase abgebrochen, da das Werk als zu schwer bzw. nicht

singbar erachtet wurde. Geprägt von diesem Misserfolg überdachte Dvořák seinen

Kompositionsstil, schrieb die Oper neu und führte sie im November 1874 erneut – diesmal

erfolgreich – auf.

In den Jahren 1874–1877 wurde Dvořák jährlich ein staatliches Stipendium verliehen. In

diesem Zusammenhang lerne er auch Johannes Brahms kennen, der Mitglied der

begutachtenden Kommission war. Dieser setzte sich bei dem Verleger Fritz Simrock

erfolgreich für Dvořák ein, wodurch Dvořák seine Duettsammlung Klänge aus Mähren

erfolgreich publizieren konnte. Gleichzeitig war dies der Beginn einer lebenslangen

Freundschaft zwischen Brahms und Dvořák.

Ab 1880 wurde Dvořák auch über die Grenzen seines Heimatlandes bekannt und unternahm

Reisen und Tourneen nach Deutschland, Russland, Ungarn und England. Jeanette Thurber,

die Gründerin des National Conservatory of Music of America wurde auf Dvořák aufmerksam

und unterbreitete ihm das Angebot, die Leitung ihres Konservatoriums zu übernehmen. Trotz

des äußerst lukrativen Angebots eines Jahresgehalts von 15000$ bei nur 8 Monaten

Arbeitszeit pro Jahr zögerte Dvořák ein Jahr, bis er das Angebot annahm. Im September 1892

trat Dvořák die Stelle als Direktor an.

In Amerika erwarteten Dvorak neue Aufgaben – die „Erfindung“ einer amerikanischen

Nationalmusik – die ihm von Ms. Thurber aufgetragen wurden. Bereits bei Dvořáks Ankunft

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hätte er ein Werk über das Gedicht The American Flag fertig komponiert haben sollen. Diesen

Auftrag konnte Dvorak jedoch nicht rechtzeitig erfüllen, da er in seiner Heimat noch mit

Arbeiten an seinem Te Deum beschäftigt war. Weiters forderte Ms. Thurber eine

amerikanische Oper, doch auch dieses Projekt wurde von Dvořák nie aufgegriffen. Statt

dessen komponierte er zwischen Januar und Mai 1893 die 9. Symphonie, die auch den

Beinamen „Symphonie aus der neuen Welt“ trägt und viele volksliedhafte Elemente

beinhaltet – sowohl amerikanische als auch europäische.

Aus familiären Gründen ging Dvořák wieder in seine Heimat zurück, unternahm nochmals

eine Reise nach England und veröffentlicht weitere Kompositionen. Gemeinsam mit Bedřich

Smetana gilt Dvořák als Begründer eines tschechischen Nationalstils in der Musik.

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Guiseppe Gariboldi geboren am 17. März 1833 in Macerata, Italien gestorben am 12. April 1905 in Castelraimondo, Italien Politische Gründe hatten die Flucht Garibaldis nach Frankreich gefordert, wo er Unterstützung von Giacchino Rossini fand. Als Gesangslehrer, Flötenvirtuose und Komponist konnte Gariboldi in Paris Fuß fassen. Nach dem Attentat auf Napoleon III. am 14. Januar 1858, verübt durch den italienischen Revolutionär Felice Graf Orsini, musste Gariboldi auch Frankreich für drei Jahre verlassen und konzertierte hauptsächlich in Belgien und den Niederlanden. Gariboldi kehrte jedoch nach Paris zurück, und erhielt im Jahre 1871 eine Professur für Komposition und Flöte am Pariser College Rollin. Erst im Alter kehrte Gariboldi mit seiner Frau nach Italien zurück. Gariboldi hinterlässt ein großes Werk mit ca. 420 Kompositionen für Flöte und Klavier bzw. Flöte solo, die heute zum Standardrepertoire des Flötenunterrichts gehören, sowie zahlreiche Lieder und drei Operetten. Seine bekanntesten Werke sind unter anderem: Etudes mignonnes op. 131, 20 Petites Etudes op. 132, Exercices journaliers op. 89 und 15 Etudes modernes et progressives.

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Claude Gervaise Sowohl die Geburts- als auch Sterbedaten von Claude Gervaise sind unbekannt. Jedoch darf vermutet werden, dass er um 1510 in Paris geboren wurde und nach 1558 dort starb. Weiterhin ist nicht bekannt, welche Instrumente Gervaise beherrschte. Einige seiner Werke sind bis heute erhalten, vor allem Kompositionen zu volkstümlichen Tänzen, in denen er einfache Melodien für vier Stimmen setzte. Gervaise ist nicht nur durch seine kompositorische Tätigkeit bekannt, sondern auch als Mitarbeiter eines damals etablierten Pariser Musikverlegers.

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Edvard Grieg geboren am 15. Juni 1843 in Bergen, Norwegen

gestorben am 4. September 1907 in Bergen, Norwegen

Von seiner Mutter, einer bekannten Pianistin und Klavierlehrerin, erhielt Edvard mit 6 Jahren

Musikunterricht am Klavier. Drei Jahre später begann er mit ersten Kompositionsstudien, von

denen uns bis heute viele erhalten sind.

Dem norwegischen Geiger und Komponisten Ole Bull, der das Talent des jungen Edvard

erkannte, ist zu verdanken, dass Grieg in den Jahren 1858–1862 das Konservatorium in

Leipzig besuchen konnte. Die Studienzeit brachte Grieg nicht nur Erfolge mit einem

Streichquartett und mehreren Klavierstücken ein: Im Frühjahr 1860 erkrankte Grieg an einem

schweren Lungenleiden, ein Lungenflügel wird sogar irreversibel beschädigt. Seine Mutter

Gesine machte sich 1860 auf den Weg nach Leipzig, um ihren kranken Sohn zu pflegen und

ihn nach Bergen zurückzuholen. 1862 ging Grieg gegen den Rat seines Arztes zurück nach

Leipzig, um sein Studium abzuschließen.

1863 reiste Grieg nach Kopenhagen, wo er die kommenden drei Jahre blieb. Hier traf er seine

Cousine Nina – er hatte sie seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen – die er 1867 in

Kopenhagen gegen den Widerstand der Eltern wie auch der künftigen Schwiegereltern

heiratete. Weitere Reisen ließen ihn in vielen großen Konzertsälen Europas auftreten und

waren der Grund für regen Kontakte mit anderen Komponisten seiner Zeit. Obwohl Johannes

Brahms und Peter Tschaikowsky die Musik des jeweils anderen nicht besonders schätzten,

gelang es Grieg, mit beiden ein aufrichtiges Verhältnis aufzubauen und zu pflegen.

Edvard Griegs größte Bedeutung als Komponist liegt abgesehen von der Peer-Gynt-Suite,

seinem bekanntesten Orchesterwerk, in der Klavier- und Kammermusik. Er schrieb nur eine

Symphonie (c-Moll), auf deren Deckblatt er allerdings vermerkte „darf nie aufgeführt

werden“, seine zweite Symphonie Im Frühjahr blieb ein Fragment. Grieg versuchte Elemente

der skandinavischen Volksmusik und Klänge seiner Heimat in seine Kompositionen zu

integrieren.

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Während seiner letzten Jahre war Grieg fast ununterbrochen auf Reisen, verbunden mit der

Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik, wie dem Opernschaffen von Richard Strauss und

Alexander Zemlinsky und den Symphonien Gustav Mahlers.

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Franz Xaver Gruber geboren am 25. November 1787 in Unterweitzberg, Österreich gestorben am 7. Juni 1863 in Hallein, Österreich Als Sohn eines Leinenwebers arbeitete Franz Xaver bis zum 18. Lebensjahr im väterlichen Betrieb. 1805 begann er seine musikalische Ausbildung, um als Lehrer arbeiten zu können. Die dazu nötigen Prüfungen legte er 1897 ab. Die wenigen nachgewiesen von Gruber stammenden Kompositionen sind heute gänzlich in Vergessenheit geraten. Nur das Weihnachtslied Stille Nacht, nach einem Text des Hilfspriesters Joseph Mohr geschrieben, ist heute weltweit bekannt. Wahrscheinlich wurde das Lied in der Mitternachtsmesse an Weihnachten 1818 zum ersten Mal aufgeführt. Gruber begleitete das Lied selbst auf seiner Gitarre, da die Orgel zu diesem Zeitpunkt kaputt war. 1829 wurde Gruber Lehrer in Berndorf, und 1833 Stadtpfarrchorregent in der Stadt Hallein. Heute ist in seinem ehemaligen Wohnhaus das Stille-Nacht-Museum untergebracht.

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Joseph Haydn geboren am 31. März 1732 in Rohrau, Niederösterreich

gestorben am 31. Mai 1809 in Wien, Österreich

Die musikalische Begabung Joseph Haydns wurde sehr früh entdeckt, und so wurde er in das

nahe Hainburg an der Donau geschickt, um dort als Chorsänger ausgebildet zu werden. Georg

von Reutter, der musikalische Direktor des Stephansdoms in Wien, bemerkte den Jungen und

nahm ihn mit in die Hauptstadt. Hier erhielt Haydn neben dem Gesangsunterreicht auch

Klavier- und Geigenunterricht.

1749 kam Haydn in den Stimmbruch, weswegen er aus dem Chor entlassen wurde und seine

Karriere als freischaffender Musiker begann. In den nun folgenden zehn Jahren ging Haydn

vielen Arbeiten nach, um sich über Wasser zu halten, unter anderem als Kammerdiener und

Begleiter des italienischen Komponisten Nicola Porpora. Zwischen 1754 und1756 war er als

freischaffender Komponist am Wiener Hof tätig. Vermutlich 1757 erhielt Haydn seine erste

wichtige Stelle als Musikdirektor beim Grafen Karl von Morzin. Er dirigierte ein kleines

Orchester und schrieb für dieses Ensemble seine ersten Symphonien, Streichtrios und

Streichquartette. Der Graf kam jedoch bald in finanzielle Schwierigkeiten und musste Haydn

entlassen. Seinem guten Ruf, den er sich inzwischen erarbeitet hatte, ist zu verdanken, dass

die Familie Esterházy ihm eine neue Stelle anboten.

Haydn hatte dort ein weites Feld an Verantwortlichkeiten, unter anderem Komposition,

Leitung des Orchesters, Spielen von Kammermusik für und mit seinem Patron, und

schließlich das Arrangieren von Opernproduktionen. Trotz des enormen Arbeitspensums

fühlte sich Haydn in seiner Stelle glücklich. Die Fürsten waren Musikliebhaber und

unterstützten Haydn in vielen Dingen. In dieser Zeit produzierte Haydn Unmengen von

Kompositionen und bald verkaufte er freiberuflich ebenso viele Stücke, wie er für seinen

Arbeitgeber schrieb.

Seit 1781 entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen Haydn und Wolfgang Amadeus

Mozart. Sie schätzten sich gegenseitig und wetteiferten miteinander. Während sich Haydn aus

dem Opern und Konzertschaffen weitgehend zurückzog, versuchte Mozart mit dem Niveau

der kurz zuvor von Haydn vollendeten Quartette op. 33 mithalten zu können.

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1790 starb Fürst Nikolaus von Esterházy. Dessen Nachfolger war derart unmusikalisch. dass

Haydn in Pension geschickt wurde, da er nichts für Haydns Musik übrig hatte. Haydn

akzeptierte darauf ein lukratives Angebot des deutschen Impresarios Johann Peter Salomon,

nach England zu gehen und seine neuen Sinfonien mit einem großen Orchester aufzuführen.

Die darauf in den Jahren 1791–1792 und 1794–1795 folgenden Konzertreisen nach England

wurden ein großer Erfolg. Haydn überlegte sogar, englischer Bürger zu werden und sich

dauerhaft niederzulassen, doch er kehrte nach Wien zurück. In England entstanden einige

wichtige Werke wie die Symphonie mit dem Paukenschlag, die Militärsinfonie, die Londoner

Sinfonie, das Reiterquartett und das Zigeunertrio.

Zwischen der ersten und zweiten Reise nach England kaufte sich Haydn in Wien ein

Grundstück, das er nach seiner Rückkehr 1797 bezog. Dort schrieb er weitere große Werke

wie die Schöpfung und die Jahreszeiten sowie sechs Messen.

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Ernesto Köhler geboren am 4. Dezember 1849 in Modena, Italien (damals Österreich)

gestorben am 17. März 1907 in Sankt Petersburg, Russland

Ernesto, unterrichtet von seinem Vater, der selbst Flötist bei der Hofkapelle in Modena war,

machte schnell große Fortschritte und spielte bald in ganz Italien Konzerte, oft gemeinsam

mit seinem Bruder Ferdinando, einem hervorragenden Pianisten.

Nach zwei Jahren in Wien, wo er als Flötist im Carltheater spielte und auch die Möglichkeit

bekam, Kompositionen zu veröffentlichen, ging Köhler 1871 nach Sankt Peterburg in

Russland, wo er als erster Flötist des Orchesters des russischen Staatsballetts tätig war. 1900

wurde er sogar erster Flötist des russischen Staatsorchesters und erhielt somit die höchste

Flötistenstelle in ganz Russland. Köhler galt zu seinen Lebzeiten als einer des besten Flötisten

überhaupt.

Als Komponist ist er heute fast nur mehr in Flöten-Fachkreisen bekannt. Seine über 100

Studien- und Etüdenwerke werden immer wieder von Verlagen veröffentlicht. Andere

Kompositionen, wie beispielsweise die sehr erfolgreich uraufgeführte Oper Ben Achmed, sind

in Vergessenheit geraten.

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Wolfgang Amadeus Mozart geboren am 27. Januar 1756 in Salzburg, Österreich

gestorben am 5. Dezember 1791 in Wien, Österreich

Mit vier Jahren erhielt Wolfgang Amadeus zusammen mit seiner um fünf Jahre älteren

Schwester „Nannerl“ (Maria Anna Walburga Ignatia) vom Vater Klavier-, Geigen- und

Kompositionsunterricht. Im Jahr 1761 zeichnete Leopold Mozart bereits erste Kompositionen

des jungen Wolfgang Amadeus auf, ein Jahr später erfolgten die ersten Auftritte. Nach

erfolgreichen Konzerten in München, Passau und Wien startete die Familie im Jahr 1763 eine

ausgedehnte Konzertreise durch ganz Europa. Diese sollte dreieinhalb Jahre dauern.

Nach der Rückkehr nach Salzburg erfolgten erste Uraufführungen, unter anderem die

Schuloper Die Schuldigkeit des ersten Gebots, die der elfjährige Mozart zusammen mit dem

wesentlich älteren Anton C. Adlgasser und Michael Haydn schrieb. Nach einigen kleineren

Reisen nach Wien, Brünn und Olmütz sowie ins Benediktinerkloster Seeon, brach Mozart

zusammen mit seinem Vater im Jahr 1769 zu seiner ersten Italienreise auf, welche ein großer

Erfolg werden sollte. Während dieses Italienaufenthalts studierte Mozart bei Giovanni Battista

Martini Kontrapunkt und lernte viele bekannte Musiker kennen. Die Uraufführung seiner

Opera seria Mitridate, Rè di Ponto (KV 87) führte zu so großer Beliebtheit, dass daraus zwei

weitere Aufträge entstanden. Am 15. Dezember 1771 kehrten Sohn und Vater jedoch nach

Salzburg zurück, da sich die Hoffnung auf eine Anstellung in Italien nicht erfüllt hatte.

Im folgenden Jahr wurde Mozart vom neuen Fürsterzbischof von Salzburg, Hieronymus

Franz Joseph von Colloredo, zum besoldeten Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle

ernannt. Doch auch diese Festanstellung sollte den jungen Mozart zusammen mit seinem

Vater weiterhin nicht von Reiseplänen ins nahe München, nach Wien und wieder nach Italien

abhalten. Da er sich in Salzburg nicht etablieren konnte und seine Musik nicht geschätzt

wurde, versuchte er ab 1777 eine andere Anstellung zu finden. Die Reise ging über München,

Augsburg, Mannheim und schließlich, auf Drängen des Vaters nach Paris, wo er zumindest

seine Balletmusik Les petits riens aufführen konnte. Darüber hinaus bekam er jedoch keine

weiteren Engagements. Erfolglos kehrte Wolfgang Amadeus Mozart nach Salzburg zurück,

wo er kurz darauf die vakante Stelle des Hoforganisten übernahm. Hier komponierte er die

Krönungsmesse. Das Verhältnis zum Erzbischof blieb gespannt, aber immerhin über 20

Monate aufrecht. Da der Erzbischof dem jungen Mozart einige Engagements untersagte, kam

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es nach zwei heftigen Auseinandersetzungen zum endgültigen Bruch mit Salzburg, Mozart

ließ sich als freischaffender Komponist und Musiklehrer in Wien nieder.

Dort schuf der nun unabhängige Komponist seine größten Werke. Am 16. Juli 1782 wurde

das von Kaiser Joseph II. in Auftrag gegebene Singspiel Die Entführung aus dem Serail in

Wien uraufgeführt. Es folgten viele Uraufführungen in Wein und Prag, unter anderem Die

Hochzeit des Figaro, Don Giovanni, Così fan tutte und schließlich Die Zauberflöte. Neben

den Opern komponierte Mozart außerdem die Messe in c-Moll und wichtige

Instrumentalwerke, wie etwa die sechs Streichquartette, einige Symphonien und das berühmte

Stück Eine kleine Nachtmusik. Parallel zu seinen Arbeiten an der Zauberflöte komponierte

Mozart auch die Motette Ave verum corpus sowie das Requiem, das er aber nicht mehr fertig

stellen konnte.

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Jacques Offenbach geboren am 20. Juni 1819 in Köln, Deutschland gestorben am 5. Oktober 1880 in Paris, Frankreich Seinen ersten Unterricht an der Geige und dem Violoncello erhielt Jacques Offenbach von seinem Vater. 1833 wurde Jacques von seinem Vater zum Studium nach Paris geschickt, wo er dank seines Talents sofort in die Klasse von Luigi Cherubini am Pariser Konservatorium aufgenommen wurde. Nach Abbruch seines Studiums wurde er Cellist an verschiedenen Boulevardtheatern und an der Opéra-Comique, wo er sich als hervorragender Virtuose auszeichnete und mit bekannten Pianisten wie Anton Rubinstein, Franz Liszt und Felix Mendelssohn spielte. Im Jahr 1849 wurde Offenbach Dirigent des Pariser Nationaltheaters Comédie-Française, für das er auch die Bühnenmusik zu den aufgeführten Stücken schrieb. Seine in der Comédie-Française geknüpften Beziehungen zu hohen Staatsbeamten halfen ihm wesentlich, die Lizenz für ein neues Theater zu erhalten, das er anlässlich der Pariser Weltausstellung mit dem Einakter Les Deux Aveugles (Die beiden Blinden) eröffnete. 1858 feierte Offenbach mit der zweiaktigen Operette Orphée aux enfers (Orpheus in der Unterwelt) großen Erfolg und war mehr und mehr in ganz Europa populär. 1861 gab er den Posten als Theaterdirektor auf und widmete sich ganz dem kompositorischen Schaffen. Mit dem Ausbruch des deutsch-französischen Krieges im Jahr 1770 begann Offenbachs Popularität zu verblassen. Das Pariser Publikum mied ihn aufgrund seiner deutschen Wurzeln, die deutsche Presse beschimpft ihn auf der anderen Seite als Valterlandsverräter. In der Folge brachte er seine Familie nach Spanien in Sicherheit und unternahm selbst Tourneen nach Österreich und Italien. Als er nach Kriegsende nach Paris zurückkehrte, hatte sich der Geschmack des Publikums so geändert, dass seine Werke alle erfolglos blieben. 1876 unternahm er eine sehr erfolgreiche Konzertreise nach England und dirigierte in New York und Philadelphia mehr als 40 Operettenaufführungen. 1877 begann die Arbeit an seinem berühmtesten Spätwerk, Les Contes d’Hoffmann (Hoffmanns Erzählungen), welches neben Bizets Carmen heute die meist gespielte französische Oper ist.

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Henry Purcell geboren am 10. September 1659 in Westminster, England gestorben am 21.November 1695 in London, England Sein Vater war Mitglied der um 1660 errichteten Sängerkapelle des englischen Königs Karl II. So erhielt Henry Purcell seine erste Ausbildung als Chorknabe bei ausgezeichneten Lehrern wie Henry Cooke und Pelham Humfrey. Purcell übernahm 1676 das Organistenamt an der Westminster Abbey und schrieb zu der Zeit einige Schauspielmusiken, also Kompositionen, die Theaterstücke begleiteten. Mit dem zusätzlichen Amt des Organisten an der Chapel Royal im Jahre 1682 wendete er sich in seinem kompositorischen Schaffen überwiegend geistlicher Musik sowie Musik zu festlichen Anlässen des Königshauses zu. Erst 1687 setzte er seine Zusammenarbeit mit den Londoner Theatern fort. Im Jahr 1689 fand die erste Aufführung der Oper Dido und Aeneas statt, der sich später noch 38 dramatische Musikwerke anschlossen. Daneben komponierte Purcell zahlreiche Stücke der Vokal- und Instrumentalgattungen wie Cembalo- und Orgelstücke, Chorwerke, 42 Duette und über 100 Lieder. Bereits zu Lebzeiten wurde Purcell großer Ruhm entgegengebracht, Zeitgenossen nannten ihn sogar den „Orpheus britannicus“ und schätzten vor allem seine Vokalmusik. Seine Frau veröffentlichte nach Purcells Tod etliche seiner Werke, darunter in den Jahren 1698 und 1702 zwei Bände mit dem Titel Orpheus britannicus. Henry Purcell wurde in der Westminster Abbey neben der Orgel begraben, auf seinem Grabstein steht: “Here lyes Henry Purcell Esq., who left this life and is gone to that blessed place where only his harmony can be exceeded.” (bedeutet etwa: Hier liegt Henry Purcell, der sein Leben verlassen hat und an jenen gesegneten Platz ging, an dem einzig sein Wohlklang weiter besteht.)

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Franz Schubert geboren am 31. Januar 1797 in Wien, Österreich

gestorben am 19. November 1828 in Wien, Österreich

Von seinem Vater bekam Franz Schubert bereits im Alter von fünf Jahren Geigenunterricht.

Wegen seiner guten Stimme wurde er im Jahr 1808 in die Hofkapelle des kaiserlichen

Konvikts aufgenommen, wo er später neben seinen gesangs-solistischen Tätigkeiten auch als

zweiter Bratschist tätig war. Bereits in dieser Zeit zeigten sich Schuberts kompositorischen

Fähigkeiten.

Die schulischen Leistungen Franz Schuberts, besonders in Mathematik und Latein,

verschlechterten sich allmählich, sodass er im Oktober 1813 ins elterliche Haus zurückkehrte

und dort begann, seine erste Symphonie zu komponieren. Die folgenden Jahre waren von

großem kompositorischen Schaffen geprägt. Es entstanden mehrere Symphonien und Messen

sowie viele Lieder. Allerdings interessierten sich die Verlage noch nicht für Schuberts

Kompositionen, die im Freundeskreis sehr geschätzt wurden und immer mehr

Aufmerksamkeit erregten. Erst im Januar 1818 erschien mit dem Lied Erlafsee (D 586)

Schuberts erste Komposition im Druck, wodurch er zum ersten Mal Geld verdiente.

1819 wurden erstmals zwei von Schuberts Opern aufgeführt: das einaktige Singspiel Die

Zwillingsbrüder am 14. Juni, und Die Zauberharfe am 19. August. Im Zuge dieses Erfolges

konnte Schubert sich an eine breitere Öffentlichkeit wagen, und nach der Interpretation des

Erlkönigs konnte Anton Diabelli überzeugt werden, Schuberts Werke zu verlegen. Davon

ermutigt versuchte sich Schubert weiter als Opernkomponist, scheiterte aber bald. Sowohl

Alfonso und Estrella, Die Verschworenen und Rosamunde wurden vom Publikum nicht

angenommen und kurze Zeit nach der Uraufführung wieder abgesetzt. In den Jahren danach

komponierte er weitere Symphonien, Messen, Lieder und Klavierstücke, darunter die

berühmte Winterreise.

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Johann Strauss (Sohn) geboren am 25. Oktober 1825 in St. Ulrich bei Wien, Österreich

gestorben am 3. Juni 1899 in Wien, Österreich

Johann Strauss’ Vater hatte für seinen Sohn eigentlich eine Beamtenlaufbahn vorgesehen, die

Mutter unterstützte ihren Sohn jedoch aus Rache gegenüber dem Vater, der der Mutter untreu

wurde und getrennt von ihr lebte, und ermöglichte Johann so ein Musikstudium.

Bald darauf brach Johann aber den Kontakt mit der Familie ab und begann Konzerte zu

geben. Schon das erste Konzert am 15. Oktober 1844 im Casino Dommayer war ein großer

Erfolg. Es folgten weitere Konzerte und Tourneen durch ganz Europa und Nordamerika. Nach

dem Tod von Johann Strauss (Vater) übernahm der Sohn dessen Orchester. 1863 wurde er

zum k.k. Hofball-Musikdirektor ernannt. Diesen Posten hatte er bis 1871 inne, sein

Nachfolger wurde sein Bruder Eduard.

Bis zu diesem Zeitpunkt komponierte Strauss ausschließlich Unterhaltungs- und Tanzmusik

und erwarb sich dadurch seinen Ruf als „Walzerkönig“. Der persönliche Kontakt zu Jacques

Offenbach brachte ihn dazu, erste Operetten zu schreiben. Im Jahr 1871 hatte Indigo und die

40 Räuber im Theater an der Wien Premiere, einige Jahre später wurde dort auch die

Fledermaus uraufgeführt, welche in das Repertoire der Hofoper (heutige Wiener Staatsoper)

einging und bis heute die einzige Operette ist, die an dieser Oper gespielt wird.

Strauss komponierte rund zwanzig Operetten, fünfhundert Walzer, Polken und Quadrillen, ein

Ballett (Aschenbrödel) sowie eine Oper (Ritter Pasmán). In Wien erinnern zahlreiche

Denkmäler und Gedenktafeln an ihn. Der Walzer An der schönen blauen Donau (bekannter

unter dem Titel Donauwalzer) wurde eine inoffizielle Hymne Wiens und Österreichs.

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Tielman Susato geboren um 1510–1515 wahrscheinlich in Soest, Deutschland gestorben nach 1570 möglicherweise in Schweden In Antwerpener Archiven wird Tielman Susato 1530 als Kalligraph, Trompeter und Flötist erwähnt, darüber hinaus verlegte er ab 1543 bis zu seinem Tod Musiknoten. Durch ihn entstand der erste niederländische Musikverlag und ihm ist es auch zu verdanken, dass sich in den Niederlanden die Buchdruckkunst entwickelte und etablierte. Neben eigenen Kompositionen veröffentlichte er Werke anderer Komponisten, darunter Benedictus Appenzeller, Josquin Baston, Jacobus Clemens non Papa, Gheerkin de Hondt, Nicolas Liegeois, und John Vinders. Zu seinem eigenen musikalischen Werk gehören mehrere Messen und Motetten im damals üblichen polyphonen Stil, sowie zwei- und dreistimmige Musik für Laiensänger. Darüber hinaus schrieb er 1551 das Werk Het derde musyck boexken … alderhande danserye mit Instrumentalmusik, das auch heute noch oft aufgeführt wird.

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Georg Philipp Telemann geboren am 14. März 1681 in Magdeburg, Deutschland gestorben am 25. Juni 1767 in Hamburg, Deutschland Telemann erhielt Instrumentalunterricht, bildete sich aber großteils autodidaktisch weiter. Um das Jahr 1693 unternahm er seine ersten Kompositionsversuche. 1701 legte Telemann seine Reifeprüfung ab und begann noch im selben Jahr ein Jurastudium in Leipzig. Nebenbei gründete und leitete er dort das Collegium musicum, welches aus 40 Laienmusikern bestand. Nach mehreren Stationen als Organist in Leipzig, Sorau und Eisenach bewarb sich Telemann in Frankfurt am Main und wurde 1712 städtischer Musikdirektor. Während dieser Zeit komponierte Telemann neben den Kantaten Oratorien, Orchester- und Kammermusik, von der ein Großteil veröffentlicht wurde, sowie Musik für politische Festakte und Hochzeitsserenaden. Allerdings fand er keine Gelegenheit, Opern zu veröffentlichen, wenngleich er weiterhin für die Leipziger Oper schrieb. Zusammen mit den Honoraren für Gelegenheitskompositionen hatte Telemann ein Jahreseinkommen von ca. 1600 Gulden, und gehörte damit zu den bestbezahlten Einwohnern Frankfurts. Trotzdem nahm er 1721 das Angebot an, nach Hamburg zu gehen und das Amt des Cantor Johannei und Director Musices zu übernehmen. Dort war er für die fünf großen evangelisch lutherischen Hauptkirchen mit Ausnahme des Domes verantwortlich und verpflichtete sich, pro Woche zwei Kantaten und pro Jahr eine Passion zu komponieren. Daneben komponierte er zahlreiche Werke für private und öffentliche Anlässe. Im Eigenverlag veröffentlichte er bis 1740 46 seiner Werke, die er zum Teil selbst produzierte und in mehreren deutschen Städten sowie in Amsterdam und London an Buchhändler verkaufte. Einige Streitereien veranlassten Telemann, sich von Hamburg abzuwenden und sich als Kantor für die Thomaskirche in Leipzig zu bewerben. Dort wurde er einstimmig gewählt. Erst jetzt bemerkten die Hanseaten den Ernst der Lage und konnten Telemann mit einer Gehaltserhöhung von 400 Mark zum Bleiben überzeugen. Nach diesem Vorfall wurde Telemann in Hamburg auf ganzer Linie unterstützt. Er übernahm die Leitung der Oper, die er bis zur Schließung inne hatte und 1723 zusätzlich eine Stelle als Kapellmeister für den Hof des Markgrafen von Bayreuth. 1728 gründete er zusammen mit Johann Valentin Görner die erste deutsche Musikzeitschrift, in der auch diverse Notendrucke von zeitgenössischen Komponisten verlegt wurden. 1737 konnte sich Telemann seinen großen Wunsch erfüllen, einmal nach Paris zu reisen. Diese Reise und einige Konzerte brachten seinen internationalen Durchbruch, wodurch sich auch seine Popularität in Deutschland nochmals steigerte. In seiner letzten Schaffensperiode ab 1755 sind nur noch wenige Werke entstanden. Telemanns Sehvermögen verschlechterte sich zunehmend, sodass er immer häufiger auf Hilfe beim Schreiben angewiesen war.

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Daniel Gottlob Türk geboren am 10. August 1750 in Claußnitz bei Chemnitz, Deutschland

gestorben am 26. August 1813 in Halle, Deutschland

Der Vater war Komponist, Musiktheoretiker, Kantor, Organist und Musikpädagoge und führte

seinen Sohn schon früh in das Violinenspiel ein. Durch Musikkollegen des Vaters konnte

Daniel Gottlob Türk darüber hinaus das Blasinstrumentenspiel erlernen. In Dresden besuchte

er zwischen 1764 und 1767 die Kreuzschule, wo er in die protestantische Kirchenmusik

eingeführt wurde und besonders das Orgelwerk Johanne Sebastian Bachs kennenlernte.

1774 trat Türk eine Kantorenstelle in seiner Geburtsstadt Halle an. Zwei Jahre später

veröffentlichte er seine erste Sammlung von sechs Klaviersonaten. Der Absatz dieses Werkes

war so enorm, dass er bereits ein Jahr später den zweiten Band herausbrachte. Die Stadt Halle

ernannte ihn im Jahr 1779 zum Universitätsmusikdirektor, wodurch Türk die Möglichkeit

hatte, an einer Universität zu dozieren. Mit dem dort bestehenden akademischen Orchester

veranstaltete Türk ab 1780 öffentliche Konzerte.

Für die frühe Musikpädagogik hat Türk im Jahr 1789 ein pädagogisches Klavierwerk

(Clavierschule, oder Anweisung zum Clavierspielen für Lehrer und Lernende) geschaffen.

Weitere pädagogische Arbeiten sollten folgen und so konnte er bereits im Jahr 1791 die kurze

Anweisung zum Generalbaßspielen erscheinen. Für seine Verdienste auf diesen Gebieten

verlieh ihm die Stadt Halle die Ehrendoktorwürde und ernannte ihn zum besoldeten

Universitätsprofessor.

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Heinrich Werner geboren am 2. Oktober 1800 in Kirchohmfeld, Deutschland gestorben am 3. März 1833 in Braunschweig, Deutschland Bis zum 15. Lebensjahr übernahm der Vater, selbst Lehrer und Kantor, die musikalische Ausbildung seiner Söhne, danach wurden sie Chorknaben in St. Andreasberg. Der ältere Bruder wurde Musiklehrer in Braunschweig, holte seinen jüngeren Bruder Heinrich zu sich, und ermöglichte ihm somit eine Ausbildung am Gymnasium. Ab 1821 studierte Heinrich Werner in Erfurt und wurde nach Abschluss seines Studiums Chorpräfekt in Braunschweig. Werner schuf 84 Kompositionen, zum Großteil Lieder, wovon eines berühmt wurde und bis heute in Volksliedsammlungen abgedruckt wird: der vierstimmige Satz Sah ein Knab’ ein Röslein stehn nach einem Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe. Uraufgeführt wurde es am 20. Januar 1829 im Konzert der Braunschweiger Liedertafel, die Werner als Dirigent leitete. 1832 erkrankte er an Lungentuberkulose und verstarb wenig später im Alter von nur 33 Jahren.