2018
Vorwort
Das Jahr 2018 wird als Klimarekordjahr in die deutsche Geschichte eingehen. Was sicher
für den wachsenden Tourismus und die Gastronomie sehr förderlich war, war für die Land-
wirtschaft suboptimal bis katastrophal, wobei die Situation in Südwestdeutschland und dem
Saarland eher suboptimal als katastrophal war. Das Saarland ist aus klimatischer Sicht
2018 mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Sommertrockenheit war hier weniger
gravierend als in anderen Bundesländern, so dass das Saarland auf die Beantragung von
Dürrebeihilfen beim Bund auch wegen der damit verbundenen Bürokratie verzichten konnte.
Nach Jahren des Preisrückgangs zogen die Erzeugerpreise 2018 endlich wieder an. Von
einer Trendwende konnte aber bei weiter volatilen Märkten nicht gesprochen werden. Im
Gegenteil die Volatilität der Märkte verstärkte den Verdruss und die allgemeine Ratlosigkeit
in der Landwirtschaft, die durch andauernde Angriffe und Diffamierung aus der Öffentlichkeit
noch verstärkt wurde.
In dieser Situation war die Landwirtschaftskammer bemüht, den bäuerlichen und gärtneri-
schen Betrieben Rat und Hilfe zu geben, insbesondere bei der Umsetzung neuer gesetzli-
cher Anforderungen vor allem im Bereich Düngung und Pflanzenschutz. Aber auch in den
Bereichen der Tierproduktion und Betriebswirtschaft verlangte das Jahr 2018 besondere
Anstrengungen der Kammer in puncto Beratung der Betriebe. Ganz besonders gefordert
war hier die neue Stabstelle Vernetzung und Beratung.
Erfreulich in 2018 war, dass wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung in den grünen
Berufen anstrebten. Allerdings war der Zuwachs hauptsächlich in den gärtnerischen Beru-
fen festzustellen und hier im Garten- und Landschaftsbau. Die landwirtschaftlichen Berufe
konnten von diesem positiven Trend kaum profitieren.
Der Umzug der Kammer von Lebach nach Bexbach konnte zu Jahresbeginn abgeschlossen
werden. Dies brachte Beruhigung in die Kammerarbeit und Konsolidierung der Finanzen.
Letztere erfolgte auch dank der Beitragserhöhung, die ab dem Jahr 2018 erstmals wirksam
wurde.
2018 war das letzte Jahr der laufenden Wahlperiode mit dem „alten“ Vorstand und Präsi-
dent Richard Schreiner an der Spitze. Leider ließen sich der Präsident und drei weitere Vor-
standsmitglieder nicht überreden erneut zu kandidieren.
Wir hoffen, dass wir der interessierten Öffentlichkeit und dem gesamten grünen Sektor im
Saarland mit dem vorliegenden Jahresbericht wieder wertvolle Zahlen und Fakten aber
auch Anregung und Ansporn bieten können.
Franz-Josef Eberl Robert Zimmer
Präsident der Landwirtschaftskammer für das Saarland Direktor der Landwirtschaftskammer für das Saarland
1
Inhaltsverzeichnis
Fachbereich A: Verwaltung ..................................................................................... 2
1. Vorstand und Vollversammlung ...................................................................................................... 2
2. Finanzen .......................................................................................................................................... 2
3. Personal .......................................................................................................................................... 3
4. Stabstelle Vernetzung und Beratung ............................................................................................... 3
Fachbereich B: Berufsbildung ................................................................................ 4
1. Ausbildung und überbetriebliche Lehrgänge ................................................................................... 4
2. Abschlussprüfungen und Prüfungsausschüsse .............................................................................. 6
3. Meisterfortbildung ............................................................................................................................ 7
4. Berufsinformation ............................................................................................................................ 7
Fachbereich C: Pflanzliche Erzeugung................................................................... 9
1. Landbewirtschaftung ....................................................................................................................... 9
2. Veranstaltungen ............................................................................................................................ 13
3. Gartenbau ...................................................................................................................................... 15
4. Qualitätskontrolle Obst und Gemüse ............................................................................................ 17
5. Weinbau ........................................................................................................................................ 17
6. Pflanzenschutz .............................................................................................................................. 19
7. Gewässerschutz ............................................................................................................................ 23
8. Ökologischer Landbau................................................................................................................... 23
Fachbereich D: Tierische Erzeugung ....................................................................24
1. Tierhaltung und Markt .................................................................................................................... 24
2. Veranstaltungen und Projekte ....................................................................................................... 27
3. Futter und Fütterung ...................................................................................................................... 30
4. Staatliche Überwachung................................................................................................................ 33
5. Herkunftssicherungs- und Informationssystem Tier (Hi-Tier)........................................................ 34
Fachbereich E: Betriebswirtschaft .........................................................................35
1. Testbetriebsstatistik ....................................................................................................................... 35
2. Betriebszweigauswertung.............................................................................................................. 36
3. Investitionsförderung ..................................................................................................................... 36
4. Einkommenskombinationen .......................................................................................................... 37
5. Grundstückverkehrsgesetz ............................................................................................................ 38
6. Sachverständigenwesen ............................................................................................................... 38
7. Raumordnung ................................................................................................................................ 38
8. Markt .............................................................................................................................................. 40
9. Veranstaltungen ............................................................................................................................ 41
Organigramm ...........................................................................................................43
2
Fachbereich A: Verwaltung 1. Vorstand und Vollversammlung
2018 fanden fünf Vorstandssitzungen statt, eine
Sitzung mehr als im Vorjahr. Anlass für den
zusätzlichen Sitzungsbedarf waren dringende
Personalangelegenheiten. Weitere wichtige Themen
und Tagesordnungspunkte der Vorstandssitzungen
neben den Personalfragen und den Regularien wie
Jahresrechnung und Haushaltsplanung waren die
Vorbereitung der Kammerwahl im Jahr 2019, die
Rücknahme des Beschlusses zur Kammerauflösung
aus dem Jahr 2006 sowie Photovoltaikanlagen auf
Agrarflächen.
Bemerkenswert für die Vorstandstätigkeit 2018 war
der Entschluss von gleich vier Vorstandsmitgliedern,
für die erneute Wahl zum Vorstand im Jahr 2019 nicht
mehr zu kandidieren. Dies waren allen voran
Präsident Schreiner, Vizepräsident Scherer sowie die
Vorstandsmitglieder Dr. Wagner und Klaus Fontaine.
Herr Fontaine zeigte sich aber bereit, als Mitglied mit
besonderen Verdiensten für die Vollversammlung
erneut zu kandidieren. Drei Vorstandsmitglieder waren
aus persönlichen Gründen weder zur Kandidatur für
den Vorstand noch für die Vollversammlung erneut
bereit . Diese Entscheidungen wurden allgemein mit
großem Respekt entgegengenommen. Zum
Jahresende 2018 bestand der Vorstand aus Präsident
Richard Schreiner, den Vorstandsmitgliedern Claus
Birkenmeier, Monika Lambert Debong, Klaus
Fontaine, Dr. Hans-Werner Wagner sowie
Vizepräsident Peter Scherer (s. Foto).
Abb. 1: Präsident Richard Schreiner, Claus Birkenmeier,
Monika Lambert Debong, Klaus Fontaine, Dr. Hans-Werner Wagner, Vizepräsident Peter Scherer, Direktor Robert Zimmer (v.l.)
Zum Abschluss der Amtsperiode wurde für alle
ausscheidenden Vollversammlungsmitglieder kurz vor
Weihnachten eine Verabschiedung im Finkenrech
durchgeführt.
2018 fand wie bereits in den Vorjahren nur eine
Vollversammlung im Dezember statt. Diese
Vollversammlung stand bereits ganz im Zeichen der
Kammerwahl 2019. Alle ausscheidenden
Vollversammlungsmitglieder wurden mit dem
Wappenteller der Landwirtschaftskammer geehrt.
Vorher wurde noch von der amtierenden
Vollversammlung die Geschäftsordnung geändert
(Reduktion der Zahl der Fachausschüsse von acht auf
sechs) sowie der Beschluss zur Auflösung der
Landwirtschaftskammer aus dem Jahr 2006 formal
zurückgenommen. In seinem Schlusswort zu der
Versammlung zog der mit der nächsten Wahlperiode
ausscheidende Präsident Richard Schreiner nach 15
Jahren und drei Amtsperioden ein persönliches Fazit
seiner Amtszeit. Die Versammlung dankte ihm mit
stehendem Applaus.
Das Foto zeigt die ausgeschiedenen
Vollversammlungsmitglieder von links nach rechts:
Abb. 2: Präsident Richard Schreiner, Jakob Freitag, Peter
Scherer, Alois Rabung, Hermann Garbade, Mattthias Dörr, Hermann-Josef Schaller, Moritz Colbus, Konrad Altmeyer, Christel Altmeyer und Direktor Robert Zimmer (v.l.)
2. Finanzen
Das Jahr 2018 war das erste Jahr nach der histori-
schen Erhöhung des Kammerbeitrags im Vorjahr auf
den Beitragssatz von 180 %. Diese Maßnahme aber
auch außergewöhnliche Einsparungen (Lohnfortzah-
lungen durch die Krankenkassen) und eine außeror-
dentliche Einnahme (Rückzahlung der Versorgungs-
rücklage des Landes an die Kammer) sorgten für ein
deutlich positives Jahresergebnis. Ohne diese außer-
ordentlichen Einflüsse wäre das Jahresergebnis zwar
geringer aber ebenfalls noch positiv ausgefallen.
3
3. Personal
2018 war geprägt von krankheitsbedingten Personal-
ausfällen und geplanten Neueinstellungen. Die krank-
heitsbedingten Ausfälle im Fachbereich Hi-Tier und im
Bereich Verwaltung wurden intern kompensiert ohne
Ersatzeinstellungen. Dies war eine große Herausfor-
derung für das vorhandene Personal. 2018 war ge-
plant, einen sog. Umweltberater/in neu und einen
betriebswirtschaftlichen Berater/in als Ersatz für einen
bereits seit längerem ausgeschiedenen Berater einzu-
stellen. Das Bewerbungsverfahren für die Umweltbe-
raterstelle war zunächst erfolgreich. Leider war die
Besetzung weniger erfolgreich, so dass die Kammer
noch in der Probezeit das Arbeitsverhältnis kündigen
musste. Das Einstellungsverfahren für den betriebs-
wirtschaftlichen Berater musste sogar wegen unge-
eigneter Bewerber abgebrochen werden. Bis zum
Jahresende wurde das Bewerbungsverfahren aber
doch noch erfolgreich abgeschlossen. Die Einstellung
konnte aber wegen arbeitsrechtlicher Fristen im Jahr
2018 nicht mehr erfolgen.
Ein Mitarbeiter aus dem Bereich des Hi-Tier ging in
Rente. Er wurde durch eine interne Umorganisation
ersetzt. Das Personal der Landwirtschaftskammer
zählte zum Jahresende 2018 noch 28 Mitarbeiter
(Vorjahr 29), die durch zwei externe Mitarbeiter (LUA
und MUV) ergänzt wurden, so dass 30 Personen im
Haus der Landwirtschaftskammer beschäftigt waren.
Das Organigramm am Ende des Jahresberichts (letzte
Seite) zeigt den Personalbestand zum Jahresende
2018.
4. Stabstelle Vernetzung und Beratung
Die Stabsstelle hat die Aufgabe, neue Formen und
Themen der Beratung für die Landwirtschaftskammer
aufzubereiten. Hierzu wurden Netzwerke in der Regi-
on und über die Region hinaus zwischen Landwirten,
landwirtschaftlichen Organisationen im In- und Aus-
land sowie landwirtschaftlichen Beratern aufgebaut.
Landwirtschaftliche Berater trafen sich an drei Tagen
und bearbeiteten gemeinsam an Beispielen aus der
Praxis das Thema „Mein Klient im Konflikt“. Der „Run-
de Tisch“ wurde als neues Format der landwirtschaftli-
chen Beratung eingeführt. An drei Terminen fanden
sich Landwirte mit Beratern aus der Wirtschaft zu den
Themen „Personen-, Sach- und Schadensversiche-
rungen“, „Bankgespräch“ und „Umsatzsteuer in der
Landwirtschaft“ zusammen. Nach einem intensiven
Impulsreferat konnten die Teilnehmer die Themen
über ihre eigenen Anliegen vertiefen.
Im Juni hatten Mitglieder der Vollversammlung die
Gelegenheit, sich bei der Landwirtschaftskammer
Steiermark in Österreich über Öffentlichkeitsarbeit
mittels Verbraucherkonferenzen sowie die unter-
schiedlichen Anpassungswege der landwirtschaftli-
chen Betriebe an die Anforderungen der Gesellschaft
zu informieren. Die Landwirtschaftsabteilung des
Regierungspräsidiums Freiburg erkundete Betriebe
und die Landwirtschaftsverwaltung im Saarland.
Der Aufsichtsrat von Ri2 (interregionales und interna-
tionales Netzwerk zur Weiterbildung und Weiterent-
wicklung der Landwirtschaft) traf sich im letzten Jahr
zweimal. Im Herbst konnte parallel ein Landjugend-
treffen organisiert werden, bei dem ein dt.-frz. Positi-
onspapier zur GAP zwecks Übergabe an das europäi-
sche Parlament entworfen wurde.
Im deutsch-lothringischen Kontext: Kontakte zwischen
den Kammerführungen Metz und Saarland konnten
vertieft werden; eine Gruppe französischer Jungland-
wirte informierte sich anlässlich einer Tagung der
Landwirtschaftskammer Metz in Gerlfangen über die
Landwirtschaft im Saarland und besichtigte zwei Be-
triebe; ein französischer Berater der landwirtschaftli-
chen Betriebswirtschaft nahm an der Buchstellenta-
gung teil. Auch die beiden Präsidenten und Direktoren
der Landwirtschaftskammern Saarland und Moselle in
Lothringen trafen sich 2018 zu einem intensiven Ge-
dankenaustausch in Metz.
4
Fachbereich B: Berufsbildung
1. Ausbildung und überbetriebliche Lehrgänge
Der Fachbereich Berufsbildung ist die zuständige
Stelle für die Ausbildung der 14 Agrarberufe. Im Aus-
bildungsjahr 2018/19 wurden 274 Auszu-bildende in
den Berufen Gärtner/in Landwirt/in, Pferdewirt/in,
Forstwirt/in, Tierwirt/in sowie Winzer/in betreut.
In der Ausbildung für Menschen mit Behinderung als
Helferin oder Helfer im Gartenbau waren 80 junge
Menschen registriert, als Helfer in der Pferdewirtschaft
war es nur ein Ausbildungsverhältnis.
Ausbildung
Die Tabelle zeigt die zum Stichtag 30.09. neu abge-
schlossenen Ausbildungsverträge in den verschiede-
nen Berufen. Dies sind sowohl Ausbildungsverträge
mit 3-jähriger, als auch solche mit verkürzter Ausbil-
dungszeit.
Tab. 1: Neu eingetragene Ausbildungsverträge 2018
Neue Ausbildungsverhältnisse
am 30.09.2018 Differenz zum Vorjahr
Gärtner/in Baumschule 4 +1
Gärtner/in Friedhofsgärtnerei 3 +1
Gärtner/in Garten- und Landschaftsbau 53 +5
Gärtner/in Gemüsebau 1 +1
Gärtner/in Staudengärtnerei 1 0
Gärtner/in Zierpflanzenbau 11 +3
Forstwirt/in 4 +1
Landwirt/in 13 -2
Pferdewirt/in 12 -1
Fachkraft Agrarservice 0 -1
Tierwirt/in (Imker) 1 +1
Winzer/in 1 0
Revierjäger/in 0 0
Summe Vollausbildung 104 +9
Helfer/in im Gartenbau 29 +1
Helfer/in in der Landwirtschaft 0 -2
Helfer/in in der Pferdewirtschaft 1 +1
Gesamt 134 +9
Erfreulicherweise hatten wieder mehr junge Menschen
eine Ausbildung in den Agrarberufen begonnen. Be-
reits im letzten Jahr wurde der negative Trend im
Beruf Gärtner/in gestoppt und entwickelte sich erfreu-
licherweise in diesem Ausbildungsjahr in allen Fach-
richtungen überwiegend positiv. Über alle Berufe
hinweg erhöhte sich die Gesamtzahl der neu einge-
tragenen Verträge um mehr als 7 %. Lediglich bei den
Landwirten und Pferdewirten erreichte man nicht ganz
die Anzahl des Vorjahres. Im Beruf Pferdewirt/in wur-
den wieder fünf Einstiegsqualifizierungsmaßnahmen
registriert und zudem mündeten die EQ-Verträge aus
dem letzten Jahr erfolgreich in Ausbildungsverträge.
5
Abb. 3: Entwicklung aller neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse
Stand 30.09. d. J.
Ausbildung zum Helfer/in für Menschen mit Behinderung
Die überwiegende Zahl der Auszubildenden
im Helferberuf wurde bei Bildungsträgern im
Rahmen eines geförderten Ausbildungsver-
hältnisses betreut, allerdings fanden in priva-
ten Betrieben immer häufiger junge Men-
schen als Helfer bzw. Helferinnen einen
Ausbildungsplatz. Nachdem zum Ausbil-
dungsbeginn im Jahr 2017 die Zahl der
Ausbildungsverhältnisse ganz drastisch
gesunken war, hatte sie sich 2018 auf dem
Vorjahresniveau stabilisiert. In der Pferde-
wirtschaft wurde ein Helfer-
Ausbildungsverhältnis eingetragen.
Ausbildertagung
Bei der von der Landwirtschaftskammer organisierten
Fortbildungstagung für die Ausbilderinnen und Ausbil-
der im Gartenbau stand das Thema „Doping in der
Ausbildung“ im Mittelpunkt. Als Hauptreferent konnte
der Landeskoordinator für die Drogenerkennung im
Saarland, Hans-Jürgen Maurer, gewonnen werden.
Er erläuterte eindrucksvoll, wie verbreitet Drogenkon-
sum und Drogenmissbrauch unter den Auszubilden-
den ist und wie leicht man sich die Mittel über das
Internet beschaffen kann.
Er sensibilisierte die Ausbildungsverantwortlichen,
damit diese Anzeichen von Drogenkonsum frühzeitig
bei den jungen Menschen erkennen sollen. Im zweiten
Teil der Veranstaltung informierten zwei Vertreter der
Zentralen Ausländerbehörde zu den rechtlichen Vo-
raussetzungen bei der Ausbildung von Flüchtlingen.
Abb. 4: Hans-Jürgen Maurer, Landeskoordinator für
Drogenerkennung
Arbeitskreis der zuständigen Stellen
Die Landwirtschaftskammer für das Saarland war in
diesem Jahr Gastgeber für den Arbeitskreis der zu-
ständigen Stellen für die Berufsbildung im Agrarbe-
reich. Das Gremium tagt zweimal im Jahr abwech-
selnd in den verschiedenen Bundesländern. Am 15.
und 16. Mai begrüßte Direktor Zimmer die Mitglieder
des Arbeitskreises in Saarbrücken. Der Arbeitskreis ist
ein Zusammenschluss der zuständigen Stellen für die
berufliche Bildung in den Agrarberufen, deren Interes-
sen jeweils durch einen Vertreter pro Bundesland
wahrgenommen werden. Aufgaben und Ziele sind die
Vereinheitlichung des Verwaltungshandelns im Be-
reich der agrarischen Berufsbildung, die Koordinie-
rung der Maßnahmen beim Vollzug des Berufsbil-
dungsgesetzes und der Verordnungen in der berufli-
chen Aus- und Fortbildung. Darüber hinaus hat der
Arbeitskreis beratende Funktion beim Erlass von
Rechtsvorschriften. Im Sinne der Weiterentwicklung
der Aus- und Fortbildung werden regelmäßig Semina-
re zur überregionalen Schulung von Prüfern und Aus-
bildungsberatern organisiert.
Abb. 5: Herr Fleischhack verabschiedet Herrn Eckhard
Rimkus.
Bei der Sitzung in Saarbrücken befasste man sich u.a.
mit Fragen zur fachlichen Eignung von Ausbildern,
6
den Voraussetzungen bei der vorzeitigen Zulassung
zur Abschlussprüfung und überarbeitete eine Praxis-
empfehlung für die Gestaltung von Ausbildungskoope-
rationen. Der Vorsitzende, Herr Fleischhack von der
Thüringischen Landesanstalt für Landwirtschaft, ver-
abschiedete im Rahmen der Sitzung den Vertreter aus
Schleswig-Holstein, Herrn Eckhard Rimkus und dank-
te ihm für seine langjährige engagierte Mitarbeit in
diesem Gremium.
2. Abschlussprüfungen und Prüfungsausschüsse
Die Landwirtschaftskammer führte im Jahr 2018
insgesamt 83 Abschlussprüfungen einschließlich
Wiederholungsprüfungen in den Berufen Gärtner/in
und Landwirt/in durch sowie 33 Abschlussprüfungen
für Helfer / Helferinnen im Gartenbau und eine
Prüfung zum Helfer in der Landwirtschaft. Im Beruf
Pferdewirt/in wurde für 10 Auszubildende der
schriftliche Teil der Abschlussprüfung durch die
Landwirtschaftskammer durchgeführt, die praktischen
Zwischen- und Abschlussprüfungen fanden je nach
Fachrichtung für die saarländischen Auszubildenden
in den Bundesländern Hessen, Baden-Württemberg
oder Nordrhein-Westfalen statt.
Ergebnisse der Abschlussprüfung 2018
Tab. 2: Ergebnisse der vor der Landwirtschaftskammer abgelegten Abschlussprüfungen 2018
Beruf Teilnehmer bestanden %
Gärtner/in
Baumschule 8 8 100
Friedhofsgärtnerei 2 2 100
Garten- und Landschaftsbau 52 33 63
Zierpflanzenbau 12 11 2
Landwirt/in 15 14 3
Helfer/in im Gartenbau
Garten- und Landschaftsbau 19 17 9
Zierpflanzenbau 10 10 0
Friedhofsgärtnerei 3 3 0
Freisprechungsfeier für Auszubildende und Meister sowie Ehrung der Goldenen Meister/innen
Die Landwirtschaftskammer für das Saarland feierte
am 31.08.2018 in Saarlouis-Fraulautern mit
zahlreichen Absolventen den Abschluss der
diesjährigen Berufsausbildung. In den Abschluss-
prüfungen des Jahres 2018 hatten 68 Auszubildende
in den Berufen Gärtner/in, Landwirt/in und
Pferdewirt/in erfolgreich abgeschlossen. Präsident
Schreiner beglückwünschte die jungen Fachkräfte zur
bestandenen Prüfung und überreichte die
Abschlusszeugnisse und die Urkunden. Er dankte den
Ausbilderinnen und Ausbildern, die ihr Wissen und
ihre Erfahrung an die Auszubildenden weitergeben.
Von diesem Engagement profitieren Berufsstand und
Gesellschaft gleichermaßen. Seinen Dank sprach er
ebenso den Lehrerinnen und Lehrern sowie den
Mitgliedern der Prüfungsausschüsse aus. Präsident
Schreiner freute sich besonders, dass seit diesem
Jahr auch das Saarland einen Aufstiegsbonus von
1.000 € für die bestandene Meisterprüfung auszahlt.
Stellvertretend für Minister Reinhold Jost überbrachte
der Leiter der Abteilung Landwirtschaft, Dr. Arnold
Ludes an den Nachwuchs. Er ermunterte sie, mit
Zuversicht und Gestaltungswillen den beruflichen Weg
zu beschreiten. Die Goldenen Meisterinnen und
Meister hob er als berufliche Vorbilder hervor.
Anschließend richteten auch die Vertreter der
Berufsverbände ihre Grußworte an den
Berufsnachwuchs.
Mit der besonderen Auszeichnung des „Goldenen
Meisterbriefes“ ehrte die Landwirtschaftskammer an
7
diesem Abend die Meisterinnen und Meister zum
50jährigen Jubiläum. Zu diesem feierlichen Anlass
hatten sich die Landwirtschaftsmeister und die
Gärtnermeister des Abschlussjahrgangs 1968
eingefunden. Leider war es aus gesundheitlichen
Gründen nicht allen möglich, die Auszeichnung
persönlich entgegen zu nehmen. Den goldenen
Meisterbrief als Dank und Anerkennung des
Berufsstandes überreichte Kammerpräsident
Schreiner an sechs Landwirtschaftsmeister und eine
Landwirtschaftsmeisterin sowie an drei
Gärtnermeister.
Abb. 6: Landwirtschaftsmeisterin und –meister
3. Meisterfortbildung
Gartenbau
Der im November 2017 gestartete berufsbegleitende
Vorbereitungskurs für die Meisterprüfung im Beruf
Gärtner/in wurde nach der Sommerpause in dieser
Form an drei Tagen pro Woche ab November 2018
fortgesetzt.
Von den anfangs 11 angemeldeten Teilnehmer/innen
nahmen noch 10 Personen am Unterricht des
2. Wintersemesters 2018/19 teil.
Neben den Grundlagenfächern wurde der Unterricht
speziell für die Fachrichtung Garten- und Land-
schaftsbau angeboten, aber auch zwei Gärtnerinnen
der Fachrichtung Zierpflanzenbau wurden beschult.
Abb. 7: Besuch der Landesgartenschau in
Lahr/Schwarzwald
Ergänzend zur Theorie besuchten die Anwärterinnen
und Anwärter zusammen mit Lehrkräften die Landes-
gartenschau in Lahr im Schwarzwald.
Abb. 8: Exkursion zur Staudengärtnerei Caspary
Des Weiteren wurden verschiedene Exkursionen in
die Betriebe Caspary Stauden (Schwarzenholz) und
die Baumschule Leick (Merzig) durchgeführt. Dadurch
wurde das Thema Pflanzenverwendung noch weiter
vertiefen.
4. Berufsinformation
Obwohl das Projekt der „Passgenauen Besetzung“ im
Oktober 2017 ausgelaufen ist, warb die Landwirt-
schaftskammer auch im Jahr 2018 an verschiedenen
allgemeinbildenden Schulen im Saarland sowie auf
Messen und Informationsveranstaltung für die Agrar-
berufe. Insgesamt besuchte der dafür zuständige
Berater, Herr Janetscheck 12 Schulen, wo sich rund
150 Schüler informieren ließen. Auf der großen Be-
rufsmesse „Deine Zukunft jetzt“, veranstaltet durch
den Landkreis Merzig/ Wadern, wurden in Zusam-
menarbeit mit dem Verband Garten-, Landschafts-
und Sportplatzbau Rheinland-Pfalz / Saarland e.V.,
sowie der Baumschule Leick ausbildungsinteressier-
ten Jugendlichen die grünen Berufen vorgestellt.
8
Die Ausbildungsmesse der Wirtschaftsjunioren „Zu-
kunft zum Anfassen“ bot ebenfalls vielen jungen Men-
schen und deren Eltern die Gelegenheit, Einblick in
die Vielfalt der Ausbildungsberufe und deren Auf-
stiegschancen zu erhalten.
Die Landwirtschaftskammer ist seit mehreren Jahren
bei dieser Messe in der Congresshalle vertreten und
auch 2018 konnten wieder ausführliche Beratungsge-
spräche geführt werden.
Abb. 9: Messestand der LWK bei der Berufsmesse „Deine
Zukunft jetzt“ in der Eisenbahnhalle Losheim
9
Fachbereich C: Pflanzliche Erzeugung
1. Landbewirtschaftung
Witterung
Mit Forsttemperaturen im Februar startete das Jahr
recht kalt mit jedoch sehr hohen Niederschlägen. Im
März und April stiegen die Temperaturen schnell an
und erreichten im Juli mit durchschnittlich 21,20C ihren
Höhepunkt. Die Temperaturen blieben bis in den
Herbst warm und mit rund 40C im Dezember deutlich
über dem Gefrierpunkt. Mit durchschnittlich 10,9°C
war 2018 das wärmste Jahr seit Beginn regelmäßiger
Messungen.
Die Niederschläge waren weniger ausgeglichen. Ja-
nuar und Dezember waren die mit Abstand nieder-
schlagsreichsten Monate im Jahr. Und auch der Mai
konnte mit 150 mm eine überdurchschnittliche Nieder-
schlagsmenge verzeichnen. Damit wurden die Getrei-
de- und Grünlandbestände bis zu ihrer Ernte noch mit
Wasser versorgt, was zufriedenstellende Erträge zur
Folge hatte. So blieb das Saarland trotz der deutsch-
landweit extremen Trockenheit von starken Minderer-
trägen verschont. Außer im Futterbau. Die übrigen
Monate waren mit 50-60 mm jedoch auch sehr tro-
cken und führten in der Folge besonders im Futterbau
zu erheblichen Ertragsverlusten. Mit rund 925 l/m²
(Quelle: DWD) war das Saarland 2018 dennoch das
niederschlagsreichste Bundesland. Mit etwa 2015
Sonnenstunden lag das Jahr fast 500 Stunden über
dem langjährigen Mittel.
Abb. 10: Temperaturkurve 2018
(Daten: Wetterkontor, DWD)
Abb. 11: Niederschlagskurve 2018
(Daten: Wetterkontor, DWD)
Bodennutzung
In 2018 ging die Anbaufläche von Getreide um insge-
samt 1.622 ha auf 19.440 ha zurück und liegt damit,
mit über 2.247 ha, deutlich unter dem mehrjährigen
Mittel. Dabei verloren vor allem der Winterweizen
sowie der Haferanbau an Fläche. Auch beim Legumi-
nosenanbau nahm die Anbaufläche um gut 200 ha ab,
was mehr als die Hälfte des bisherigen Anbaus be-
deutete. Im Gegenzug stieg die Fläche an Winterraps
um 674 ha an, was damit nahe am langjährigen Mittel
lag.
Wachstumsverlauf
Von Anbeginn des Jahres 2018 waren die Bedingun-
gen schwierig. Die starken Niederschläge in den ers-
ten Wochen des Jahres machten die Böden zum
Zeitpunkt der 1. Düngegabe schwer befahrbar.
So war auch der gesamte Düngezeitraum im Frühjahr
recht kurz, da erneut Niederschläge einsetzten und
eine erneut kurze Frostperiode folgte. So konnten die
ersten Düngergaben erst relativ spät gegen Mitte
März erfolgen. Auch die Vegetation begann erst An-
fang April als es in kürzester Zeit sehr schnell warm
und trocken wurde. So erfolgte die Aussaat des
Sommergetreides aufgrund der Witterung verspätet in
der ersten Aprilwoche. Der Raps schoss aufgrund der
warmen Temperaturen in einer Woche so hoch auf,
wie sonst in vier Wochen und der Zuflug von Raps-
glanzkäfern war enorm. Durch dieses rasche Wachs-
tum verbunden mit einer teils falschen Ernährung der
Pflanzen, führte vielerorts zur physiologischen Raps-
knospenwelke und im Getreide waren auch erste
Infektionen mit Braunrost und Gelbrost sichtbar.
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Die Aussaat vom Mais verlief reibungslos und er konn-
te sich gut entwickeln. Mitte Mai bis Mitte Juni ereigne-
ten sich Wetterextreme wie Starkregenereignisse, die
teils zu gravierenden Erosionsproblemen beigetragen
haben. Ab Mitte Juni setzte dann bis Anfang Dezem-
ber eine lange Trockenheit ein. Die letzten Nieder-
schläge im Juni reichten jedoch vielerorts noch aus
um eine durchschnittliche bis gute Ernte einzufahren.
Die folgende Herbstaussaat war dafür nicht einfach.
Eine Bodenbearbeitung war vielerorts aufgrund der
ausgetrockneten harten Böden nur schwer durchführ-
bar. Der Pflanzenschutz im Herbst konnte oft nicht
ausgeführt werden, da der Boden zu trocken war und
viele Unkräuter und Ungräser nicht aufgelaufen sind.
Erträge
Das Jahr 2018 brachte trotz der langanhaltenden
Trockenheit im Sommer noch gute Getreideerträge,
da die Bestände dank des feuchten Frühjahrs noch
bis in den Sommer hinein gute versorgt waren. Es
wurde nahezu über alle Getreidearten das mehrjähri-
ge Mittel erzielt. Einbußen gab es jedoch bei der Kar-
toffelernte und dem Silomais. Die lange Trockenperio-
de hatte bei beiden Kulturen Ertragsverluste von rund
190 dt/ ha zur Folge. Auch die Raufutterernte fiel
wegen der langen Trockenphase deutlich geringer aus
als im Vorjahr. Mit nur rund 48,4 dt/ ha lag die Ernte
ca. 8 dt/ ha unter dem mehrjährigen Mittel.
Grünland
Das feuchte und wüchsige Frühjahr führte im Jahr
2018 zu einem sehr guten und ertragreichen ersten
Schnitt. Damit waren die Silos wieder aufgefüllt und
auch die Qualitäten (siehe Tab 9) brachten das er-
wünschte Ziel. Nach diesem erfolgreichen ersten
Schnitt folgte jedoch eine lange Trockenheit in den
Sommermonaten. Über Wochen, teils Monate, fiel
kein Regen. Die Grasbestände gingen immer mehr
zurück und ein Aufwuchs war kaum zu verzeichnen.
Abb. 12: Trockenschäden 2018
Nötige Reparaturen und Nachsaaten im Spätsommer
waren wirkungslos oder fielen gänzlich aus, da vieler-
orts bis in den November kein Regen zu verzeichnen
war. Der 3. Schnitt war meist nur noch ein Säube-
rungsschnitt.
Abb. 13: Trockenschäden 2018
Die Folge waren deutliche Ertragseinbußen, stark
ausgebrannte Flächen, mit folgenschweren Schäden
für die Grasnarbe sowie drohende Futterknappheit.
Saatgutwesen
Insgesamt wurden in 2018 11,04 ha (4,6 ha Sommer-
hafer, 6,24 ha Futtererbse) Saatgutvermehrungsfläche
durch die Landwirtschaftskammer für das Saarland
durch Feldbestandsprüfung anerkannt. Aufgrund der
sehr geringen Vermehrungsfläche im Saarland findet
seit dem Jahr 2010 eine Zusammenarbeit mit der
Anerkennungsstelle Bad Kreuznach (RLP) statt, die
die Abwicklung der Vermehrungsvorhaben durchführt.
Darüber hinaus wurden zudem 30,75 ha (Welsches
Weidelgras 8,29 ha, Rotklee 6,6 ha, Lieschgras 15,5
ha) im Saarland vermehrt, für die das Anerkennungs-
verfahren nach § 3 Abs. 2 der Saatgutverordnung an
die Vermehrungsfirma abgetreten wurde.
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ENTWICKLUNG DER ANBAUFLÄCHEN im Saarland
(nach Angaben des Statistischen Landesamtes)
Tab. 3: Saarländische Anbaufläche 2018
Fruchtart ANBAUFLÄCHE in ha / LF
2013
2014
2015
2016
2017*
2018**
2013-2018
Getreide (inkl. Körnermais) 22.599 22.107 22.550 21.533 21.062 19.440 21.549
Brotgetreide 13.176 11.739 12.774 12.643 11.873 11.115 12.220
Winterweizen 9.241 8.250 9.346 9.432 8.866 8.261 8.899
Sommerweizen 218 544 503 184 263 296 335
Hartweizen (Durum) 94 47 28 35 60 98 60
Roggen 3.623 2.898 2.896 2.993 2.685 2.460 2.926
Futtergetreide 9.141 9.889 9.321 8.675 8.837 8.102 8.994
Wintergerste 3.035 3.124 3.247 3.298 2.988 2.839 3.089
Sommergerste 1.253 1.561 1.406 1.179 1.347 1.201 1.325
Hafer 2.017 2.243 1.902 1.529 1.978 1.483 1.859
Sommermenggetreide 373 298 276 197 327 271 290
Triticale 2.463 2.662 2.488 2.473 2.197 2.310 2.432
Getreide (ohne Körnermais) 22.345 21.628 22.095 21.319 20.709 19.217 21.219
Körnermais (einschl. CCM) 254 404 361 128 353 223 287
Futtererbsen 95 131 182 298 253 74 172
Ackerbohnen 18 35 29 43 127 92 57
Kartoffeln 113 132 122 120 124 139 125
Ölfrüchte 4.163 4.231 3.809 3.932 2.963 - -
Winterraps 4.063 4.171 3.714 3.917 2.932 3.606 3.734
So Raps, W- u. So Rübsen 100 61 94 15 31 - -
Silomais 3.914 4.454 4.286 4.537 4.504 4.648 4.391
Raufutter 40.165 42.367 41.686 42.228 41.998 42.208 41.775
Leguminosen zur Ganzpflan-zenernte
1.005 971 1.250 1.004 1.004 1.360 1.099
Grasanbau auf dem Ackerland 2.726 2.710 1.874 2.138 1.809 1.824 2.180
Dauerwiesen 20.097 20.438 20.984 21.420 22.151 - -
Weiden 18.520 18.248 17.578 17.666 17.034 - 21.549
* Werte aus 2017 mit teils leichten Nachkorrekturen zum Jahresbericht 2017 ** fehlende Werte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden
12
ENTWICKLUNG DER ERTRÄGE im Saarland
(nach Angaben des Statistischen Landesamtes)
Tab. 4: Saarländische Erträge 2018
Fruchtart Erträge in dt / ha
2013
2014
2015
2016
2017*
2018**
2013-2018
Getreide (einschl. Körnermais) 62,4 59,4 59,4 51,2 54,5 57,7 57,4
Brotgetreide 66,9 63,9 62,6 52,1 58,2 60,4 60,7
Weizen 70,1 67,2 65,1 54,5 59,8 62,8 63,3
Winterweizen 70,7 68,4 66,2 54,7 60,3 63,8 64,0
Sommerweizen 53,9 51,3 47 46,9 45,9 - -
Hartweizen (Durum) 53,1 50,4 47,9 44,7 56,2 - -
Roggen 58,4 53,8 53,8 44,5 52,8 52 52,6
Futtergetreide 55,3 52,5 54,5 50 48,1 54,2 52,4
Gerste 55,6 52,7 57,2 54,7 52,7 56,6 54,9
Wintergerste 59,3 56,4 63,1 60 57 59,5 59,2
Sommergerste 46,8 45,5 43,7 39,9 43,1 49,7 44,8
Hafer 45 42,8 42,4 37,7 36,8 38,4 40,5
Sommermenggetreide 46,2 44,1 43 38,4 38,5 - -
Triticale 64,5 61 59,9 50,1 50,6 61,4 57,9
Getreide (ohne K.m.) 62,1 58,7 59,2 51,3 53,9 57,8 57,2
Körnermais (einschl. CCM) 84,4 99,9 76,1 78,6 89,1 50,9 79,8
Futtererbsen 34,6 31,7 30,7 30,7 30,2 30,5 31,4
Ackerbohnen 32 33 28,7 28,7 34,8 28,8 31,0
Kartoffeln 314,4 352,7 297,2 217,2 298,2 214,4 282,4
Ölfrüchte 32,3 34,2 36,7 30,5 32,3 32,1 33,0
Winterraps 32,6 39,9 37,1 30,6 32,4 32,2 34,1
SRaps, W- u. SRübsen 21,7 23,4 21,8 21,8 20,5 - -
Silomais 403 470,3 297,3 386,1 472,2 281,4 385,1
Raufutter 54,2 60,5 46,5 61,7 67,8 48,4 56,5
Leguminosen zur Ganzpflanzen-ernte
60,2 68 53,7 68,3 65,7 54,1 61,7
Grasanbau auf dem Ackerland 56,9 64,4 67,4 69,3 58,2 47,2 60,6
Dauerwiesen 52,7 59,4 46,6 58 71,6 - -
Weiden 55,1 60,8 47 64,9 64 - 57,4
* Werte aus 2017 mit teils leichten Nachkorrekturen zum Jahresbericht 2017 ** fehlende Werte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden
13
2. Veranstaltungen
Im Jahr 2018 wurden im Ackerbau sowie der Grün-
landberatung insgesamt 15 Fachvorträge für Veran-
staltungen, in Vereinen und Verbänden gehalten.
Ebenso fand ein Vorbereitungskurs zur Gesellenprü-
fung Landwirt statt, bei dem zum einen die Dünge-
technik sowie die Grünlandbewirtschaftung in der
Praxis erläutert wurden. Ebenso wurde in Zusammen-
arbeit mit dem Ministerium für Umwelt und Verbrau-
cherschutz die Broschüre „Giftpflanzen auf Wiesen,
Weiden, Wald- und Wegrändern“ veröffentlicht.
Blühflächenbegehung
Die Landwirtschaftskammer für das Saarland und der
Landesverband saarländischer Imker e.V. haben mit
Unterstützung des Ministeriums für Umwelt und Ver-
braucherschutz Saarland haben am 14. Juli 2018 eine
gemeinsame Begehung einer insektenfreundlichen
Blühfläche bei Theley durchgeführt.
Diese Gemeinschaftsveranstaltung stellte die bedeu-
tenden Zusammenhänge zwischen Ackerbau und
Insektenvorkommen dar und zeigte auf, wie saarlän-
dische Landwirte, Verbände und Politik durch gezielte
freiwillige Maßnahmen zusammenarbeiten, um Bienen
und Insekten zu unterstützen und zu fördern.
Abb. 14: Besucher der Blühflächenbegehung
An praktischen Beispielen wurde gezeigt, wie die
saarländische Landwirtschaft aktiv für die Insektenför-
derung und deren Nahrungsquellen arbeitet.
Zudem wurden die in der Praxis angewendeten
Blühmischungen und deren enthaltene Pflanzenarten
vorgestellt und die Eigenschaften der Blühpflanzen in
Hinsicht auf Nahrungsangebot, Potenzial und Anbau-
eignung erklärt.
Abb. 15: Blühfläche
Herr Dr. Martin Wörner vom Landesverband saarlän-
discher Imker e.V., erläuterte den Teilnehmern welche
Bedürfnisse Bienen und andere Insekten in Bezug auf
ihr Nahrungsangebot haben und wie die Flächen
gewählt und bewirtschaftet werden sollten, um den
Insekten effektiven Nutzen zu bringen. Von Seiten des
Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz stellte
Herr Holger Neisius von der ELER-
Verwaltungsbehörde die bisherige Gesamtfläche von
Blühflächen im Saarland sowie Möglichkeiten zur
Förderung dar.
Für alle Teilnehmer war es ein bunter und sehr infor-
mativer Vormittag, der die Beziehungen zwischen
Insekten und Landbewirtschaftung aufzeigte und den
Teilnehmern aus verschiedenen Gesichtspunkten
näher brachte.
Tagung der Bodenspezialisten der Bundesländer
Die Jahrestagung der Bodenspezialisten der Bundes-
länder fand vom 19.-21. Juni 2018 im Saarland, unter
der Organisation der Landwirtschaftskammer für das
Saarland, zum Thema „Saarländische Bodennutzung
unter Berücksichtigung der heterogenen Bodenbedin-
gungen der Region und der Rekultivierung von Ab-
baustandorten“ statt. Der Schwerpunkt der Jahresta-
gung 2018 lag auf der Vermittlung eines vertiefenden
Einblicks in die heterogenen Bodenbedingungen des
Saarlandes und der Diskussion der Aspekte der Bo-
dennutzung, des Bodenschutzes und der Rekultivie-
rung von Standorten. Am 19.06. begann die Tagung
mit einer Vortragsreihe zu den Themen „Das Saarland
-Boden, Nutzung, Landwirtschaft-“, „Bergbau auf
14
Steinkohlen im Saarland – Geschichtliche Dimension
und Landschaftswandel“, „Vergleichende Verfahren
der Bodenschätzung“ „Bodenschutz im Saarland“,
„Bodenkundliche Baubegleitung“.
Am zweiten Tagungstag fand eine ganztägige Ex-
kursion statt, welche durch das Landesamt für Um-
welt- und Arbeitsschutz geologisch begleitet wurde.
Abb. 16: Bodenspezialisten beim Besuch des Risch-
bachstollen e.V.
Als erste Station wurde im „Besucherbergwerk Risch-
bachstollen e.V.“ bei St. Ingbert der Boden „von un-
ten“ beleuchtet. Ausgangsgestein, Bodenschätze und
die Abbaukultur gehören zur bodenkundlichen Ge-
schichte.
Anschließend fand auf einem Praxisschlag in Schwar-
zenholz eine detaillierte bodenkundlichen Profilan-
sprache statt, bei der Bodenart, Bodentyp, Bodenei-
genschaften, Bewirtschaftungsansprüche und Beson-
derheiten am Profil beschrieben wurden.
Abb. 17: Profilansprache Schwarzenholz (Bild: Stefan Sauer)
Abb. 18: Profilansprache Schwarzenholz
Nach einem Mittagsimbiss an der Saarschleife mit
geologischer Analyse der Region, ging die Fahrt wei-
ter in den Bliesgau nach Rubenheim. In einem aktiven
Kalksteinbruch wurde an einem Bodenprofil der ur-
sprüngliche Ackerboden und an zwei weiteren Profilen
der wieder rückverfüllte Standort bodenkundlich ange-
sprochen und diskutiert.
Abb. 19: Geologische Betrachtung der Saarschleife
Am dritten Tag fand abschließend die interne Sitzung
der Bodenspezialisten der Bundesländer statt. Unter-
stützt wurde die Tagung durch das Ministeriums für
Umwelt und Verbraucherschutz, der saarländischen
Finanzbehörden (Bodenschätzung), des Landesamtes
für Umwelt und Verbraucherschutz und des Ministeri-
ums für Bildung (Institut für Landeskunde Saarland).
Kartoffelinfostand auf dem Wendelinushof
Zum jährlichen Herbstfest des Wendelinushofes in
Verbindung mit dem Kreisgartentag sowie der SR3-
Landpartie wurde am 30.09.2018 ein Stand zur saar-
ländischen Kartoffel gestaltet und von den Mitarbei-
tern des Fachbereichs C der Landwirtschaftskammer-
betreut.
Am Stand konnten sich die Besucher über den saar-
ländischen Kartoffelanbau, die verschiedenen Kartof-
felsorten, Krankheiten und Schädlinge sowie die Di-
rektvermarkter im Saarland informieren.
Für die interessierten Besucher standen hierzu ver-
schiedene Kartoffelsorten zur Verfügung, die auch
15
zum Probieren zu Hause mitgenommen werden konn-
ten. Ebenso konnten sich die Besucher über die da-
zugehörige Sortenliste mit den jeweiligen Kartoffelei-
genschaften vertraut machen.
Um auch die Regionalvermarktung zu fördern wurde
eine aktuelle Adressenliste der saarländischen Direkt-
vermarkter sowie weiteres Infomaterial rund um die
Kartoffel ausgeteilt.
Doch nicht nur Fragen zur Kartoffel wurden am Stand
betreut, sondern auch alle Fragen rund um Krankhei-
ten und Schädlingen im Hausgarten konnten mit unse-
ren Mitarbeitern am Stand diskutiert werden. Fachleu-
te des Pflanzenschutzes, der sogenannte „Pflanzen-
doktor“, gaben Tipps und Tricks für einen gesunden
und erfolgreichen Anbau im Hausgarten.
Abb. 20: Kartoffelstand der Landwirt-schaftskammer 2018
Kartoffeltestessen
Nach der offiziellen Begrüßung in der VHS Lebach
hatten alle geladenen Gäste und Tester des Kartoffel-
handels, dem Lebensmitteleinzelhandel, den Verbän-
den und Behörden sowie zahlreicher Kartoffelerzeu-
ger und Verbraucher beim traditionellen Kartoffeltest-
essens der Landwirtschaftskammer für das Saarland
wieder die Aufgabe, die beste Kartoffelsorte 2018 zu
„erschmecken“.
Erst nach genauer Prüfung der Knollenform, der
Schalenbeschaffenheit, der Fleischfarbe, der Festig-
keit und besonders dem Geschmack von sechs ange-
botenen Kartoffelsorten wurde eine Bewertung vorge-
nommen. Die Sorte „Allians“ konnte die Tester in 2018
in Geschmack und Eigenschaften überzeugen.
Abb. 21: Kartoffeltestessen 2018
Saatbauverein
Der Saatbauverein des Saarlandes e.V. ist ein Zu-
sammenschluss von ackerbaulich interessierten
Landwirten im Saarland, die sich besonders für alle
Themen rund um den Ackerbau interessieren und sich
im Verein darüber vertieft austauschen und fortbilden
wollen. Die Geschäftsführung oblag bis 2018 der
Landwirtschaftskammer und ging im Laufe des Jahres
an den Maschinen- und Betriebshilfsring Saarland
e.V. über.
Die Landwirtschaftskammer wird weiterhin die fachli-
che Begleitung übernehmen sowie Besichtigungen
und Informationsfahrten für den Verein organisieren.
Die Mitgliederzahl lag 2018 bei ca. 80 Landwirten und
18 agrargewerblichen Firmen.
Im Rahmen des gemeinschaftlich von Landwirt-
schaftskammer und der neuen Geschäftsführung
gestalteten Informationsprogrammes wurden in 2018
mehrere Ackerbaustammtische abgehalten, Rund-
schreiben zu verschiedenen ackerbaulichen Themen
verschickt und zur Mitgliederversammlung eine Be-
sichtigung des Kalkbergwerks der TKDZ GmbH in
Wellen (RLP) organisiert.
3. Gartenbau
Allgemeines
Nach dem etwas gemäßigteren Jahr 2017 folgte ein
bezüglich Sonnenscheinstunden und Temperatur
extremes Jahr 2018. Es war in der Bundesrepublik
Deutschland das wärmste und trockenste seit Beginn
der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1881. Die Monate
Februar bis November waren durchgehend zu tro-
16
cken. Das Saarland lag mit 925 l/m² zwar bezüglich
der Niederschläge fast im langjährigen Mittel (945
l/m²), es war das niederschlagsreichste Bundesland.
Diese Niederschläge wurden jedoch durch zum Teil
extreme Starkregenereignisse im Mai und Juni des
Berichtsjahres erkauft. Für die Vegetation waren sie
nicht besonders hilfreich.
Abb. 22: Temperaturanomalie 2018
Obwohl die Witterung in den Sommermonaten nicht
zum Pflanzen einlud, ist der Blumen- und Zierpflan-
zenmarkt nach Angaben der Agrarmarkt Informations-
Gesellschaft (AMI) bundesweit leicht gewachsen.
Gegenüber dem Vorjahr wurde ein Plus von 0,5 Pro-
zent erzielt.
Abb. 23: Zierpflanzenmarkt 2018
Pro Einwohner ergibt sich ein Einkaufswert von 105
Euro, was dem langjährigen und auf hohem Niveau
verharrenden Wert entspricht. Die Gewinner des
Marktes finden sich vor allem bei Topf- und Garten-
pflanzen, bei Schnittblumen sanken die Pro-Kopf-
Ausgaben auf gut 35 Euro.
Bei der Bewertung des Schnittblumenmarktes des
Jahres 2018 muss die heiße Witterung im Sommer
berücksichtigt werden. Sie führte kurzeitig zu einem
enormen Überangebot aus deutscher Produktion, bei
gleichzeitig geringem Kaufinteresse. Der Markt für
Schnittblumen schrumpfte im Berichtsjahr um 1,5
Prozent auf bundesweit 2,9 Mrd. Euro. Die anderen
Marktsegmente entwickelten sich im Vorjahresver-
gleich positiv. Neben den Trends wie „Urban Jungle“,
der die Verkaufszahlen der grünen Zimmerpflanzen in
die Höhe katapultierte, und der Bienenfütterung, die
sich vor allem positiv auf den Staudenmarkt auswirkte,
profitierten die anderen Gartenpflanzensegmente
weiterhin vom „Freilichtwohn- und -esszimmer“ (lang-
jähriger Cocooning-Trend) und von hitzebedingten
Ersatzpflanzungen.
Im Saarland konnten die Zierpflanzengärtner von
einer guten Frühlings- und einer sehr guten Sommer-
blumenverkaufsperiode sprechen, bevor der heiße
Sommer die Absatzzahlen schrumpfen ließ. Das
Herbst- und Wintergeschäft lag wieder im langjährigen
Durchschnitt. Die Kosten der saarländischen Zier-
pflanzenproduktion zogen angeführt von im Jahres-
verlauf sich immer weiter versteifenden Energiekosten
an. Heizöl verteuerte sich von Januar bis November
immer weiter von 64 Euro pro 100 Liter Anfang Januar
auf in der Spitze 88 Anfang November, das ist ein
Plus von 37,5 Prozent. Erst in den letzten sechs Wo-
chen des Jahres fiel der Preis wieder auf das Aus-
gangsniveau.
Abb. 24: Entwicklung der Heizölpreise in Deutschland
Die Investitionstätigkeit im Gartenbau verharrte wei-
terhin auf sehr niedrigem Niveau. Neue Produktions-
flächen wurden nicht erstellt. Allgemein kann von
einem Schrumpfen des Selbstversorgungsgrads an
Blumen und Pflanzen sowie Gemüse u.a. im Saarland
gesprochen werden. Die Zierpflanzenbaubetriebe
veralten zusehends und werden nur noch selten von
einem Nachfolger übernommen.
17
Gutachten und Stellungnahmen
Zu den §§ 48ff. des Saarländischen Nachbarschafts-
gesetzes (SNG) wurde auf Anfrage fachliche Auskünf-
te erteilt. Ersuchen der Bauaufsicht der Landkreise
zum Bauen im Außenbereich wurden aus fachlicher
Sicht beantwortet. Drei Existenzgründer im Gartenbau
wurden fachlich beraten. In einem Fall kam es auch
zu einer Förderungsberatung.
Ausschusssitzungen
Der Ausschuss Garten-, Gemüse- Obst- und Weinbau
tagte einmal am 13. März des Berichtsjahres. Unter
Anderem beschäftigte er sich mit der Änderung der
Richtlinien zur Saarländischen Weinprämierung, dem
aktuellen Stand und der Umsetzung der novellierten
Düngeverordnung sowie der Datenschutzgrundver-
ordnung.
Förderung
Im Garten- und Weinbau wurde in 2018 ein Vorhaben
(im Vorjahr: 0) im Volumen von € 57.715 (brutto) (im
Vj. € 0) beantragt und bewilligt. Es wurde auch in
2018 ausgezahlt.
4. Qualitätskontrolle Obst und Gemüse
Im Rahmen der Qualitätskontrolle wurden im Groß-,
Fach-, und Einzelhandel, den Importeuren sowie bei
den Erzeugerbetrieben 26 Kontrollen durchgeführt.
Insgesamt haben wir in diesem Bereich zurzeit rund
539 erfasste Betriebe. Im Rahmen der Kontrolltätigkeit
mussten mehrere mündliche Verwarnungen ausge-
sprochen werden. Die Bundesanstalt für Landwirt-
schaft und Ernährung wurde über Beanstandungen
gemäß unseren Mitteilungspflichten dementsprechend
unterrichtet.
5. Weinbau
Die Reben begannen schon früh im Jahr mit dem
Austrieb. Bereits Mitte April schwollen die Knospen,
was etwa zwei Wochen vor einem durchschnittlichen
Jahresaustrieb lag. Ein gefährlicher Spätfrost blieb
glücklicherweise aus. Anfang Juni setzte die Blüte ein,
die zügig durchlaufen wurde.
Die saarländische Obermosel hatte durch mehrere
ergiebige Regenereignisse nicht so sehr unter der
nachfolgenden sommerlichen Trockenheit zu leiden
wie viele andere Weinbauregionen. Im Gegenteil, der
sehr warme und trockene Sommer bewirkte eine her-
vorragende Traubenentwicklung ohne Krankheits-
druck.
Erst im August bildeten sich beim Winzer allmählich
Sorgenfalten bezüglich der weiterhin herrschenden
Trockenheit. In den Weinbergen waren im Boden
Trockenrisse zu erkennen. Ein Regenguss Mitte Au-
gust von über 30 Liter pro Quadratmeter sorgte dann
wieder für Entspannung. Die Weinlese setzte sehr
früh ein und konnte unter trockenen Verhältnissen
stattfinden. Man brachte die gesunden Trauben in den
Keller. Die Erntemenge lag mit rund 12.000 hl über
dem langjährigen Durchschnitt nach zwei aufeinander-
folgenden Jahren mit sehr geringen Erträgen (je 8.500
hl). Der durchschnittliche Flächenertrag lag im Be-
richtsjahr bei 100 hl/ha (Vj. 68). Die Mostgewichte
bewegten sich deutlich über denen des Vorjahres bei
80 bis 100 Oechsle (Vj. 70 bis 90).
Auch im Berichtsjahr wurde die vom Ministerium für
Umwelt und Verbraucherschutz geförderte flächende-
ckende RAK 4-Verwirrmethode gegen den Einbindi-
gen und Bekreuzten Traubenwickler eingesetzt. Die
im Jahre 2014 erstmals festgestellte Kirschessigfliege
hatte wie im Vorjahr wegen der großen Hitze und
Trockenheit keine Angriffs-möglichkeiten.
An der saarländischen Obermosel werden 124 ha
Rebfläche bewirtschaftet; ertragsfähig sind 121 ha. In
der Statistik werden jedoch nur knapp 96 ha angege-
ben, da die übrige Fläche Winzer aus Rheinland-Pfalz
und Luxemburg kultivieren. Hierzu kommen noch 1 ha
Rebflächen im übrigen Saarland. Das Rebflächen-
wachstum setzte sich auch im Berichtsjahr weiter fort.
Im Saarland wurden Neuanpflanzungsgenehmigun-
gen in Höhe von 11.829 m² bei der Bundesanstalt für
Ernährung und Landwirtschaft neu beantragt und
bewilligt.
18
Qualitätsweinprüfung
Zur Qualitätsweinprüfung wurden im Berichtsjahr 120
(Vj:159) Weine und fünf (Vj: 7) Schaumweine zu sie-
ben Terminen (Vj: 7) angestellt. Insgesamt entsprach
das einem Volumen von 387.422 Litern (2013:
369.511 Liter; 2012: 416.596 Liter, 2011: 490.411
Liter). 355.085 Liter (Vj: 364.996 Liter) stammten aus
dem hauptsächlich angestellten Jahrgang 2017. Als
Prädikatsweine wurden 28 Chargen (Vj: 34) oder
57.365 Liter (Vj: 56.937 Liter) angestellt und zugelas-
sen. Ein Schaumwein wurde als Qualitätsschaumwein
abgelehnt.
Weinprämierung
Am 25. und 26. September 2018 wurden 77 (Vj. 68)
Weine und sieben (Vj. 4) Schaumweine von der
Weinprämierungskommission auf ihre Aus-
zeichnungswürdigkeit überprüft.
Neun (Vj: 6) Winzer, die eine Ertragsrebfläche von 57
ha (Vj: 53 ha) repräsentierten, nahmen an der 36.
Saarländischen Weinprämierung teil. 48 Weine
stammten aus dem Jahrgang 2017.
Die aus vier Prüfern aus den Reihen der Verbraucher,
des Weinhandels, der Gastronomie und der Wein-
sachverständigen zusammengesetzte Prüfungskom-
mission vergab
• 28 Goldmedaillen (Vorjahr: 4)
• 24 Silbermedaillen (Vorjahr: 30)
Bronzene Kammerpreismünzen wurden nach den
Richtlinien zur Qualitätsweinprüfung nicht mehr ver-
geben.
In einer Feierstunde im Schloss Saarbrücken am
21. November über-reichte der Präsident der Land-
wirtschafts-kammer Richard Schreiner den Winzern
die Urkunden und Medaillen.
Umweltminister Reinhold Jost verlieh den Wein-gütern
Ökonomierat Petgen-Dahm, Perl-Sehndorf, und Sch-
mitt-Weber, Perl, je einen Großen Staatsehrenpreis.
Der Ehrenpreis des Landkreises Merzig-Wadern wur-
de an das Weingut Ollinger-Gelz, Perl-Sehndorf, ver-
geben. Der Ehrenpreis der Gemeinde Perl erhielt der
Jungwinzer Matthias Jacobi, Perl. Der Regionalver-
bandsdirektor Peter Gillo verlieh als Hausherr der
Veranstaltung dem Weingut Ökonomierat Herber
GbR, Perl, den Ehrenpreis des Regionalverbandes.
Die Landwirtschaftskammer verlieh sowohl an das
Weingut Ökonomierat Petgen-Dahm, Perl-Sehndorf,
für den 2016er Chardonnay Barrique Grand Reserve
QbA trocken als auch an das Weingut Ollinger-Gelz,
Perl-Sehndorf, für den 2017er Auxerrois QbA trocken
einen Ehrenpreis für den besten trockenen Wein. Mit
einer Weinprobe aus neun prämierten Weinen wurde
den geladenen Gästen ein Querschnitt des Jahrgangs
2017 vorgestellt.
2018 gab es Diskussionen über die Prämierungsricht-
linien der Landwirtschaftskammer für das Saarland mit
der Folge, dass diese überarbeitet werden mussten.
Weinüberwachung/ -kontrolle
Im Rahmen der Weinkontrolle wurden von der Land-
wirtschaftskammer im Groß-, Fach-, und Einzelhandel,
den Importeuren sowie bei den Erzeugerbetrieben 80
Planproben von Erzeugnissen des Weinrechts ent-
nommen. Dazu gehörten Weine, Perlweine, Schaum-
weine, weinhaltige und weinhaltige aromatisierte Ge-
tränke bzw. Cocktails und Traubenmoste.
Das Landesamt für Verbraucherschutz führte die
Untersuchungen der Proben durch. Hierbei kam es zu
insgesamt siebzehn Verstößen gegen das aktuelle
Weinrecht. Außerdem wurde ein spezielles Pflanzen-
schutz Monitoring mit insgesamt zehn Mosten durch-
geführt. Dieses Monitoring wurde mit positivem Er-
gebnis, das heißt ohne Überschreitung von relevanten
Grenzwerten für die untersuchten Parameter, abge-
schlossen.
Das im Jahr 2014 eingeführte, und vom Ministerium
für Umwelt- und Verbraucherschutz geförderte, bio-
technische Pflanzenschutzverfahren (Verwirrungs-
methode mittels Pheromonfallen) wurde mit positivem
Ergebnis von uns im Rahmen einer Fachrechtskontrol-
le überprüft.
Im Laufe der Weinlese kristallisierte sich aufgrund der
ungebrochen guten, trockenen, und sehr warmen
Witterung heraus, dass die Notwendigkeit einer Aus-
nahmegenehmigung zur Säuerung in Anspruch ge-
nommen werden musste, welche wir als zuständige
Fachbehörde positiv bescheiden konnten. In vier Fäl-
len wurde die Ausnahmegenehmigung in Anspruch
genommen und gemeldet.
Die Weihnachtsmarktkontrollen im November und
Dezember 2018 verliefen positiv. Von uns wurden elf
Proben „Glühwein“ und „Glühwein aus Weißwein“ aus
dem offenen Ausschank entnommen. Die Analyseda-
ten der Proben führten zusammen mit der sensori-
schen Beurteilung (hier: deskriptive Prüfung) nicht zu
19
beanstandeten Proben. Kennzeichnungsrechtlich
mussten hingegen drei Standbesitzer Ihre Waren-
kennzeichnung Ihrem Produkt anpassen, und wurden
mündlich verwarnt.
6. Pflanzenschutz
Zustand der Rebflächen
Alle bekannten verwilderten Rebflächen (Drieschen)
sind mittlerweile gerodet und neu bepflanzt bzw. lie-
gen brach.
Wegen der Gefahr des Auftretens von Reblaus und
Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) wurden auch die
außerhalb des saarländischen Weinanbaugebietes
liegenden Weinberge auf Befall und auf den allgemei-
nen Pflegezustand hin kontrolliert.
Es handelt sich derzeit um 16 Flächen bei Beckingen,
Bexbach, Bliesransbach, Einöd, Ensdorf, Kirkel,
Kleinblittersdorf, Landsweiler, Mandelbachtal, Merzig,
Reinheim und St. Ingbert. Mit einer Ausnahme waren
alle diese kontrollierten Flächen in bearbeitetem Zu-
stand; ein Befall mit den genannten Schaderregern
wurde nicht festgestellt.
Veranstaltungen zum Thema ‚Pflanzenschutz im Gartenbau‘
Auch 2018 wirkte der „Pflanzenschutzdienst“ sowohl
am Vorbereitungskurs zur Gärtnermeisterprüfung als
auch bei überbetrieblichen Lehrgängen für Gärtner
und Gärtnerinnen mit.
Im Vordergrund standen die Besprechung der einzel-
nen Schaderreger, das Pflanzenschutzgesetz und der
Integrierte Pflanzenschutz. Bei insgesamt 27 Vorträ-
gen bzw. Gartenbegehungen, vor verschiedenen
Zuhörerkreisen, wie z.B. Landfrauen, Gartenbauverei-
nen oder Erwachsenenbildung wurden Krankheiten
und Schädlinge vorgestellt und der Integrierte Pflan-
zenschutz besprochen.
In Zeitungsartikeln und Radio- und Fernsehsendun-
gen wirkte der Pflanzenschutzdienst in Form von
Vorführungen und Interviews mit.
Informationsveranstaltung für den Saarländischen Gartenbau
Am 8. November 2017 fand in der Tagungsstätte des
Bildungszentrums Finkenrech die „Informationsveran-
staltung für den Saarländischen Gartenbau“ statt. Die
Veranstaltung war als halbe Fortbildung im Sinne der
Pflanzenschutz-Sachkundeverordnung anerkannt und
war mit über 80 Teilnehmern bisher am besten be-
sucht.
Die Themen der Veranstaltung waren:
• Bienenschutzverordnung
• Bienen und Pflanzenschutz
• Informationen vom Landesverband Gartenbau
• Aktuelles aus der Ausbildung
• Änderungen im Pflanzenschutz
GartenFachwart / Baumwartlehrgang
Beim Kurs zur Ausbildung zum ‚Gartenfachwart, an-
geboten vom Verband der Gartenbauvereine Saar-
land/ Rheinland-Pfalz sowie beim Baumwartlehrgang
des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine
Saarlouis wurden die Teilnehmer und Teilnehmerin-
nen im Fach Pflanzenschutz, Bodenkunde und Dün-
gung unterrichtet.
Folgende Themen wurden abgehandelt:
• Gesetzliche Grundlagen (Pflanzen-schutzgesetz,
Bienenschutzverordnung)
• Erkennen von Krankheiten und Schädlingen im
Garten
• Verhüten und Bekämpfen von Schaderregern
Der Pflanzendoktor
Auf mehreren Ausstellungen wie z.B. den Streuobst-
tagen, dem Kreisgartentag, dem ‚Gartenflohmarkt im
Deutsch-Französischen Garten‘ in Saarbrücken, dem
Erntedankfest auf dem Wintringer Hof oder der SR3-
Landpartie war der Pflanzenschutzdienst mit einem
stark besuchten Informationsstand (‚Der Pflanzendok-
tor’) vertreten.
Der Schwerpunkt lag auch hier auf alternativen und
umweltschonenden Bekämpfungsmaßnahmen.
20
Schulgartenprojekt
An der Grundschule in Wadgassen fand in Ko-
operation mit dem Obst- und Gartenbauverein
Wadgassen an zwei Tagen wieder ein Schulgar-
tenprojekt statt, das von der Landwirtschafts-
kammer (FB. C) begleitet wurde.
Diese Veranstaltung wurde auch in 2018 von den
Kindern wieder begeistert aufgenommen.
Abb. 25: Schulgartenprojekt 2018
Pflanzenschutzmittelverkehrskontrolle
Im Rahmen Pflanzenschutzmittelverkehrskontrollen
wurden in 2018 insgesamt 46 Betriebe kontrolliert.
Dabei wurden 3 Beanstandungen wegen Nichteinhal-
tung der Anzeigepflicht nach § 24 PflschG festgestellt.
Geprüft wurden die Zulassung von Pflanzenschutzmit-
teln, die Beseitigungspflicht für verbotene Pflanzen-
schutzmittel, die Sachkunde der betreffenden Perso-
nen sowie die Kennzeichnung der Produkte auf vor-
geschriebene Angaben auf den Behältnissen und
abgabefertigen Packungen.
Ein weiterer Kontrollschwerpunkt war die Einhaltung
des Selbstbedienungsverbotes.
Insgesamt wurden 190 Mittel geprüft, ohne Beanstan-
dung.
Pflanzenschutzgeräte-Prüfung
Im Jahr 2018 wurden insgesamt 123 Geräte geprüft.
Bei der Prüfung wurden 102 Geräte waren ohne Män-
gel beurteilt. Bei neun Geräten wurden defekte Ma-
nometer, an neun Geräten kaputte Düsen, an 15 Ge-
räten defekte Leitungssysteme und an drei Geräten
defekte Filter festgestellt.
Pflanzenschutzgeräte für Raumkulturen wurden nicht
überprüft.
Laboruntersuchungen 2018
Tab. 5: Laboruntersuchungen 2018
Aufgliederung der Proben nach Bereichen:
absolut relativ (%)
Blumen und Zierpflanzen
13 12
Ziergehölze
69 65
Obst- und Weinbau
10 10
Gemüse
9 9
Ackerbau
1 1
Haus- und Vorratsschutz
1 3
Summe
105 100
Aufgliederung nach Schadursachen: (teilweise mehrere Schäden an einer Pflanze)
absolut relativ (%)
Insekten
14 13
Milben
5 5
sonst. Schädlinge
0 0
Pilze
49 47
Bakterien
0 0
Viren
0 0
Nichtparasitäre Schadursache
37 35
Summe
105 100
21
Herkunft der Proben:
absolut relativ (%)
Erwerbsanbau
39 37
Haus- und Kleingarten
66 63
Summe
105 100
Pflanzenschutz-Sachkunde
Im Berichtsjahr wurde ein Pflanzenschutz-
Sachkundekurs angeboten und durchgeführt. Insge-
samt nahmen 16 Anwender und eine Verkäuferin an
den Kursen teil. Alle Prüflinge haben den Kurs erfolg-
reich bestanden. Da nach der neuen Sachkundever-
ordnung eine bestandene Abschlussprüfung nicht
mehr automatisch zum Verkauf von Pflanzenschutz-
mittel berechtigt, wurden im Rahmen der Gehilfenprü-
fung 12 Gärtner bzw. Gärtnerinnen speziell zum The-
ma ‚Abgabe von Pflanzenschutzmittel‘ geprüft. Alle
Prüflinge haben bestanden.
2018 hat die Fa. Neudorff für einen Baumarkt im Saar-
land ihre Verkäufer aus dem ganzen Bundesgebiet für
die Sachkundeprüfung geschult. An zwei Tagen wur-
den die Prüfungen vom Pflanzenschutzdienst abge-
nommen. Insgesamt waren es 45 TeilnehmerInnen.
Bis auf einen haben alle die Prüfung bestanden.
Seit dem 01. Juli 2014 wird der Antrag auf Ausstellung
eines Sachkundenachweises unter
www.pflanzenschutz-skn.de online gestellt. Bis zum
31.12.2018 gingen 2.511 Anträge ein.
In einem Zeitraum von drei Jahren muss zudem jeder
Sachkundige an einer vierstündigen Fortbildung teil-
nehmen. 2018 wurden acht Fortbildungsveranstaltun-
gen angeboten.
Insgesamt nahmen rund 700 Personen an diesen
Fortbildungsveranstaltungen teil. Eine Fortbildung
speziell für Verkäufer und Verkäuferinnen wurde von
der Firma Neudorff durchgeführt. Diese Fortbildung
wurde vom Pflanzenschutzdienst anerkannt.
Ausnahmegenehmigungen
Genehmigungen nach § 12 (2) PflSchG:
Im Jahr 2018 wurden neun Ausnahmegenehmigungen
bzw. Verlängerungen der Ausnahmegenehmigung
nach § 12 (2) PflschG erteilt. Die Genehmigungen
wurden ausschließlich für den Herbizideinsatz auf
Verkehrsflächen, Wegen und Plätzen (Maßnahmen
zur Verkehrssicherung), Bahnhöfen, Gleisanlagen,
sonstigen Infrastrukturobjekten schienengebundenen
Verkehrs, Umspannwerken, Strommasten oder Lei-
tungen sowie Industrie- und Gewerbeflächen, zur
Bekämpfung invasiver Arten und Rebböschungen
(Bekämpfung von verwilderten Reben) erteilt. Es wur-
den keine neuen Genehmigungen für kommunale
Flächen (Friedhöfe, öffentliche Wege) erteilt. Bei Bera-
tungsterminen vor Ort wurden alternative Möglichkei-
ten der Unkrautbeseitigung erörtert.
Einzelfallgenehmigungen nach § 22 (2) PflSchG:
Im Einzelfall kann die Anwendung eines zugelassenen
Pflanzenschutzmittels in anderen als den mit der Zu-
lassung festgesetzten Anwendungsgebieten geneh-
migt werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt
sind. Für die Erteilung dieser Einzelfallgenehmigun-
gen sind die Pflanzenschutzdienste der einzelnen
Bundesländer zuständig.
Die Genehmigungen werden auf maximal 3 Jahre
befristet; für 2018 waren im Saarland insgesamt 13
einzelbetriebliche Genehmigungen aktiv:
• 6x Fungizide (Obst, Gemüse, Zierpflanzen)
• 5x Herbizide (Nachw. Rohstoffe, Obst, Zierpflan-
zen)
• 1x Wachstumsregler (Zierpflanzen)
• 1x Insektizid (Zierpflanzen)
Alle noch bestehenden Genehmigungen wurden lau-
fend auf den aktuellen Zulassungsstand kontrolliert
und bei Bedarf entsprechen geändert.
Die Meldungen hierzu erfolgen an die gemeinsame
Datenbank des Bundesamts für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (BVL).
22
Pflanzengesundheit
Die im Saarland unter die Pflanzenpasspflicht fallende
16 Betriebe, wurden entsprechend der Pflanzenbe-
schauverordnung kontrolliert. Gleichzeitig fand in
diesen Betrieben u.a. eine Kontrolle auf Phytophthora
ramorum und Phytophthora kernoviae (Welkekrank-
heiten u.a. an Rhododendron und Viburnum) statt. Es
wurde kein Befall festgestellt. Bzgl. des IPPC-
Standards wurden die Betriebe kontrolliert, die Verpa-
ckungsmaterial aus Holz (Kisten, Paletten, Kabel-
trommeln) herstellen. Es handelt sich hierbei um 13
reine Verpackungsbetriebe und drei Verpackungsbe-
triebe, die ihr Holz in einer eigenen Hitzekammer
entsprechend behandeln. Die technische Prüfung der
Hitzekammern wurde von einer anerkannten Firma
übernommen.
Für folgende Quarantäneschaderreger wurde ein Monitoring durchgeführt:
• Potato spindle tuber viroid (u.a. Kartoffeln, Tomaten, Brugmansia, Petunien)
• Bakterienringfäule (Kartoffel)
• Schleimkrankheit (Kartoffel)
• Malaiischer Palmenrüssler (verschiedene Pal-menarten)
• Zitrusbockkäfer (verschiedene Laubgehölze)
• Kartoffelzystennematoden (Kartoffeln)
Bei all diesen Schaderregern konnte in 2018 kein Befall nachgewiesen werden.
Die Im- und Exportportanträge werden mit dem Pro-
gramm ‚PGZ-online’ bearbeitet. Mit diesem bundes-
weit einheitlichen Programm können die Firmen ihre
Anträge bei der entsprechenden Dienststelle beantra-
gen. Die Inspektoren überprüfen die Angaben, unter-
suchen die Waren und stellen dann mithilfe des Pro-
gramms das Pflanzengesundheitszeugnis, bzw. den
Importantrag aus.
Importstatistik:
Im Jahr 2018 wurden im Saarland 174 Importe aus
Drittländern pflanzenschutzrechtlich abgefertigt.
Es handelte sich hierbei um hölzernes Verpackungs-
material (Paletten und Kisten) sowie Bonsaipflanzen
aus Japan und Korea. Es wurde kein Befall festge-
stellt und die Pflanzen wurden nach der vorgeschrie-
benen Quarantänezeit frei gegeben. Die Kisten bzw.
Paletten wurden an den Außengrenzen nicht beschaut
und mussten somit am Bestimmungsort abgefertigt
werden. Seit April 2013 gibt es zudem eine verstärkte
Kontrolle von Sendungen aus China. Es handelt sich
vor allem um Sendungen mit Granit, Marmor oder
anderen Steinen.
Das hölzerne Verpackungsmaterial kam aus folgen-
den Ländern:
Belarus (17) Norwegen (1)
China (11+71) Vietnam (5)
Brasilien (2) Korea (1)
Indien (1) USA (25)
Myanmar (1) Taiwan (36)
Japan (3)
Diese Paletten und Verschläge werden am Bestim-
mungsort kontrolliert.
Über dieses Verfahren wurden 71 Sendungen einge-
führt.
Exportstatistik:
Im Jahre 2018 wurden 351 Sendungen aus dem Saarland in folgende Länder geschickt:
Afghanistan (10) Japan (26) Hongkong (16)
Indonesien (33) Kenia (6) Falklandinseln (2)
Australien (32) Armenien (2) Belarus (3)
Kirgisistan (6) Malaysia (1) China (50)
Korea (2) Marokko (4) Mongolei (4)
Tunesien (21) Saudi-Arabien (5) Peru (4)
Türkei (1) Singapur (9) Rus. Föderation (3)
Ukraine (2) Südafrika (3) Philippinen (1)
USA (29) Schweiz (1) Norwegen (2)
23
Kanada (5) Taiwan (11) Montenegro (2)
Vietnam (13) Thailand (7) Mazedonien (7)
Vereinigte Arabische Emirate
(25) Chile (3)
Bei den exportierten Waren handelt es sich um Vor-
ratsprodukte (3.463.030 kg), Rundholz (3.456 m³),
Schnittholz (266 m³), Getreide (10.000 kg), Saatgut
(3.255 kg), Schnittblumen (400 Stk.), Erde/ Kultursub-
strat (125.005 kg) und Zierpflanzen zur Weiterkultur
(10.873 Stück).
7. Gewässerschutz
Im Berichtsjahr passte der Gewässerschutzberater die
Schwerpunkte seiner Beratungen dem zweiten Be-
wirtschaftungsplan an und legte die Gebiete, in denen
hauptsächlich Gewässerschutzberatung stattfindet
neu fest. Es handelte sich um 20 Oberflächenwasser-
körper, die erhöhte stoffliche Belastungen in Form von
Nitrat und Phosphat aufweisen. Er besucht die dort
wirtschaftenden Betriebe und berät sie im Hinblick auf
die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie. Dabei
werden Themen wie Düngung, Bodenbearbeitung,
Zwischenfrüchte, aber auch Mistlagerung, Fahrsiloan-
lagen und die Lagerung von Diesel und Pflanzen-
schutzmitteln besprochen.
Auch im Jahr 2018 lief das Sonderprogramm zur
grundwasserschonenden Landbewirtschaftung im
Einzugsbereich der Leuk weiter. Der Gewässer-
schutzberater zog im Frühjahr Bodenproben von 100
Ackerflächen, die auf ihren Gehalt an pflanzenverfüg-
baren Stickstoff untersuchen wurden. Die Ergebnisse
leitete er an die Bewirtschafter der Flächen weiter. So
waren diese in der Lage, ihre Düngung viel genauer
auf die Verhältnisse auf ihren Flächen abzustimmen,
als das mit Durchschnittswerten möglich wäre. Treten
zu hohe Stickstoffwerte auf, sucht der Gewässer-
schutzberater gemeinsam mit dem jeweiligen Landwirt
nach den Ursachen und erarbeitet Maßnahmen, wie
diese in Zukunft beseitigt werden können.
Der Gewässerschutzberater wirkte erstmals bei der
Ausweisung eines Wasserschutzgebietes mit. Er
ermittelte die Landwirte, die Flächen im zukünftigen
Wasserschutzgebiet bewirtschaften und nahm Kontakt
zu ihnen auf. Bei einem persönlichen Gespräch legte
er ihnen den Grenzverlauf der Schutzzonen dar und
erläuterte die zu erwartenden Bewirtschaftungsaufla-
gen. Außerdem sammelte er die Bedenken und Fra-
gen der Betroffenen und gab sie an die zuständigen
Bearbeiter im Umweltministerium weiter, wo sie so
weit wie möglich bei der Ausarbeitung der Schutzge-
bietsverordnung Berücksichtigung fanden.
Der Gewässerschutzberater nahm auch an den Anhö-
rungen der Landwirte, die formal Einwendungen erho-
ben hatten, sowie an den Gesprächen zwischen
Landwirten, Wasserversorger und Gemeinde teil. Dort
war seine fachliche Expertise und seine Vermittlung
gefragt.
8. Ökologischer Landbau
Die Landwirtschaftskammer für das Saarland ist für
die Durchführung der Verordnungen (EG) Nr.
834/2007 und Nr. 889/2008 und die entsprechende
Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse
und Lebensmittel zuständig, welche die Verordnung
(EWG) Nr. 2092/91 abgelöst haben.
Die Kontrolle der im Saarland ansässigen Betriebe
wird primär routinemäßig durch die Kontrollstellen
ausgeführt, wovon zurzeit keine im Saarland Ihren
Sitz hat. Es waren 2018 13 Kontrollstellen mit Sitz in
anderen Bundesländern im Saarland tätig. In der
Funktion als zuständige Behörde wurden risikoorien-
tiert und in Verdachtsfällen Kontrollbegleitungen die-
ser hier tätigen Kontrollstellen durchgeführt.
Aufgrund der Meldung gemäß Artikel 36 der VO (EG)
Nr. 834/2007 in Verbindung mit Art. 94 Abs. 1 Buchst.
C der VO (EG) Nr. 889/2008 wurde festgestellt, dass
Ende 2018 genau 395 Betriebe (2017 genau 361
Betriebe) dem Kontrollverfahren unterlagen, das sind
34 Betriebe mehr als im Jahr 2017.
Die ökologisch bewirtschaftete Fläche betrug Ende
2018 rund 12.324 ha (2017 ~12.231 ha), das sind
rund ca. 93 ha mehr als im Jahr 2017.
24
Fachbereich D: Tierische Erzeugung
1. Tierhaltung und Markt
Nach drei Krisenjahren war schon 2017 eine Erholung
der Einkommenssituationen zu erkennen. Auch im
Jahr 2018 konnten die Betriebe ihre Gewinne verbes-
sern. Vor allem die Futterbaubetriebe nutzten die
guten Erzeugerpreise für Milch, dem Leitprodukt der
saarländischen Landwirtschaft, und verbesserten ihre
wirtschaftliche Situation leicht. Auch die Futtersituation
war im ersten Halbjahr noch entspannt, da die Futter-
lager der meisten Betriebe durch die guten Erträge
der Grassilage und Maissilage 2017 wieder aufgefüllt
waren. 2018 ließ zunächst auch auf ein gutes Futter-
jahr hoffen. Die Erwartungen wurden aber schnell
durch die langanhaltende Trockenheit enttäuscht. Die
Folgeschnitte der Grassilage sowie die Maissilage
wiesen stellenweise katastrophale Ernten und Qualitä-
ten auf. Dadurch verschärfte sich in vielen Betrieben
die Futtersituation wieder und veranlasste viele Be-
triebsleiter vor allem im zweiten Halbjahr Futteralter-
nativen, z.B. in Form von zusätzlichem Saftfuttermit-
tel, zu suchen. Die Preise für Zuchtfärsen und -kälber
stiegen im Berichtsjahr nochmals leicht an. Die Rind-
fleischpreise blieben hingegen auf einem ähnlichen
Niveau wie im Vorjahr. Die Preise für Schweinefleisch
und insbesondere für Ferkel sanken jedoch deutlich
ab. Im Dezember 2018 wurde in Deutschland erstmals
nach neun Jahren wieder ein Fall von Blauzungen-
krankheit festgestellt. Die zuständige Behörde in Ba-
den-Württemberg hatte umgehend die erforderlichen
Sperrmaßnahmen ergriffen und so fiel auch das ge-
samte Saarland in die Restriktionszone mit 150 km
Radius. Die Sperrzone muss mindestens 2 Jahre
aufrechterhalten werden. Für die Landwirte, die Rin-
der, Schafe, Ziegen und andere für die Blauzungen-
krankheit empfängliche Tiere halten, bedeutete dies,
dass sie sich für die kommende Zeit auf deutliche
Einschränkungen im Viehhandel einstellen mussten.
Preise auf ausgewählten Märkten (o. MwSt.)
Der Fachbereich Tierische Erzeugung notierte zu
Monatsbeginn die jeweiligen Erzeugerpreise auf aus-
gewählten Märkten im Bereich der tierischen Erzeu-
gung. Einen Überblick erhalten Sie in der folgenden
Tabelle.
Tab. 6: Jahresdurchschnittspreise Tierhaltung 2018
Erzeugnis Bemerkung Einheit monatl. Preise
2018 monatl. Preise
2017 Tendenz
Milch Hochwald Leis-tungspreis
ct/kg 33,82 33,96 ▼
Jungbullen E-P €/kg SG 3,84 3,81 ▬
Kühe E-P €/kg SG 2,86 2,89 ▬
Färsen E-P €/kg SG 3,53 3,49 ▬
Absetzer ml. *1 Ø 282 kg LG €/kg LG 3,34 3,34 ▬
Fresser ml. *1 Ø 322 kg LG €/kg LG 3,01 3,01 ▬
Absetzer wl. *1 Ø 284 kg LG €/kg LG 2,31 2,29 ▬
Zuchtfärsen *2 n=3.807 €/Stück ca. 1.590 1.529 ▲
Zuchtkälber *2 n=380 €/Stück ca. 280 204 ▲
HF-Kälber 14 Tage, ml. €/Stück 88 89 ▬
Schweine S-P €/kg SG 1,44 1,64 ▼
Ferkel 25-kg Grundpreis € 41,92 56,35 ▼
Eier L, Bodenhaltung an Endverbr.
ct/Stück 28,25 24,24 ▲
MAT >35 % MaPu €/t 1.897 1.871 ▲
MLF 18/3 €/t 243 226 ▲
SES 44% RP €/t 379 356 ▲
25
RES €/t 276 251 ▲
Futterweizen €/t 157 141 ▲
Futtergerste €/t 154 128 ▲
*1 Auktionen Fleischrinderherdbuch
*2 Auktionen RUW
Milchviehhaltung
Das durchschnittliche Milchpreisniveau aus dem Vor-
jahr konnte auch im Jahr 2018 erfreulicherweise wie-
der gehalten werden. So lag der Leistungspreis
(Hochwald) für Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4
% Eiweiß, inkl. monatlichem Molkerei-Ø für S-Klasse,
Staffelzuschlag und GVO-Zuschlag bei 33,82 ct/kg
Milch (vgl. Vorjahr: 33,96 ct/kg). Das führte dazu, dass
sich die wirtschaftliche Lage auf den meisten Betrie-
ben wieder etwas entspannen konnte, nachdem im
letzten Jahr die beiden Krisenjahre noch deutlich
nachgewirkt hatten. Dies zeigten auch die Ergebnisse
der „Betriebszweigauswertung Milch“, welche wieder
viele Betriebe nutzen, um ihre Schwachstellen und
Optimierungspotentiale aufzudecken (mehr dazu im
Teil „Betriebswirtschaft“). Einige saarländische Betrie-
be waren im Frühjahr jedoch betroffen von der Insol-
venz der Berliner Milcheinfuhr-Gesellschaft (B.M.G.)
und mussten hier teilweise große Verluste verschmer-
zen.
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft nahm auch
im Saarland weiter seinen Lauf. Laut Viehzählung des
statistischen Landesamtes nahm sowohl die Zahl der
rinderhaltenden Betriebe (2018: 194 Betriebe vgl.
2017: 205 Betriebe) als auch die Zahl der Milchkühe
(2018: 13.617 vgl. 2017: 14.139) in diesem Jahr wei-
ter ab. Die durchschnittliche Milchleistung in der MLP,
die im letzten Jahr aufgrund der schlechten Grundfut-
termittel wieder unter die 8.000 kg-Marke gefallen war,
stieg deutlich auf 8.374 kg Milch (vgl. 2017: 7.865 kg,
Quelle: LKV RLP-Saar) an. Die Basis dafür war die
sehr gute Futtergrundlage im Frühjahr 2018. Die lange
Trockenperiode im Verlauf des Jahres macht den
Ausblick für das kommende Jahr weniger optimistisch.
Fleischrinderhaltung
Auch die Fleischrinderhaltung, insbesondere in Form
von Mutterkuhhaltung, spielt im Saarland als Grün-
landstandort eine wichtige Rolle, wenn auch überwie-
gend im Nebenerwerb. Das statistische Landesamt
zählte 5.619 Mutterkühe im Jahr 2018.
Im Auftrag des Fleischrinder-Herdbuches wurde im
Jahr 2018 für zwei weibliche Tiere eine Zuchtbewer-
tung durchgeführt. Daneben wurden noch zwei männ-
liche Fleischrinder gekört.
Schaf- und Ziegenhaltung
Die Zahl der Schafe im Saarland ist im Berichtsjahr,
nach einem Anstieg im Vorjahr, wieder auf 11.063
Tiere gesunken (2017 = 12.546). Die Zahl der Schaf-
halter nahm leicht ab (2018: 808 vgl. 2017: 815 Be-
triebe; Quelle: Tierseuchenkasse). Auch die Zahl der
Ziegenhaltungen ging weiter zurück (2018: 425 vgl.
2017: 456). 2018 waren 2.380 Ziegen bei der Tierseu-
chenkasse gemeldet (vgl. 2017: 2.560).
Nach wie vor wurden viele Schaf- und Ziegenrassen
im Saarland gehalten; von den über 20 Schafrassen
und über zehn Ziegenrassen aber nur wenige Tiere in
Reinzucht.
Zwei Schafzüchter sind aus der Herdbuchzucht kom-
plett ausgestiegen. Bei den 15 verbliebenen Schaf-
herdbuchzuchten waren zudem zwei Züchter dabei,
die 2018 inaktiv waren, also keine Leistungsdaten zu
den Zuchttieren lieferten. Bei den Ziegen begrenzte
sich das Spektrum auf vier Rassen mit 75 Herdbuch-
tieren in sechs Zuchtbetrieben. Nicht allen Züchtern ist
die Bedeutung der Leistungsprüfungen in der Zucht
bewusst. So wurden 2018 nur 91 Tiere im Feld ge-
prüft.
Zu den Prüfungen zählen:
• Exterieurbewertung mit den Merkmalen Wolle,
Bemuskelung und äußere Erscheinung
• Fruchtbarkeitsprüfungen
• Fleischleistungsprüfung (Ermittlung der täglichen
Zunahmen und Ultraschallmessungen, je nach
Rasse verpflichtend oder freiwillig) und
• Mütterlichkeitsprüfung (freiwillig)
Die Ablammergebnisse sind für alle Züchter über alle
Rassen ein wichtiges wirtschaftliches Kriterium. Hinzu
kommt die Fleischleistung, die für die Wirtschaftsras-
sen von besonderer Bedeutung, aber auch für die
26
Landschafrassen hinsichtlich der Lammfleischver-
marktung interessant ist. Der Tabelle 7 können Sie
einige Ergebnisse von Leistungsprüfungen entneh-
men.
Tab. 7: Ergebnisse von Leistungsprüfungen 2018 bei Schafen und Ziegen
Tie
rart
Rasse Ablamm-ergebnis
Tägliche Zunahme
männl. Lämmer
weibl. Lämmer
männl. und weibl.
Lämmer
Zie
gen Weiße Deutsche Edelziege 136 % - - -
Bunte Deutsche Edelziege 180 % - - -
Thüringer Waldziege 225 % - - -
Schafe
Suffolk 155 % 275 g 308 g 290 g
Texel 133 % 349 g 321 g 337 g
Graue Gehörnte Heidschnucke 88 % 191 g 171 g 180 g
Weiße Hornlose Heidschnucke 157 % 167 g 153 g 157 g
Soay 140 % - - -
Ouessant 100 % - - -
Körungen/ Herdbuchaufnahmen
Bei Körungen (Bewertung der Böcke) und Herdbuch-
aufnahmen (weibliche Tiere) wurden die Einzelmerk-
male Wollqualität, Bemuskelung und äußere Erschei-
nung als Exterieurparameter in Noten bewertet. 2018
wurden 15 Schafböcke, drei Ziegenböcke, 49 Mutter-
schafe und zehn Ziegen bewertet. Bei der gemeinsa-
men Prämierung und Absatzveranstaltung für Schaf-
zuchtböcke in Limburg konnten zwei saarländische
Züchter hohe Prämierungen (Ia) mit ihren Tieren er-
zielen und die Böcke wurden gut verkauft. In Sassen-
dorf-Osting, Haus Düsse, konnte eine junge Texel-
züchterin aus Heusweiler auf einer bundesweiten
Schau der „Texelschafe Deutschland e.V.“ für einen
Bock einen 1b-Preis und für zwei Mutterlämmer einen
1a- und einen 1c-Preis erzielen. Zum 01. November
2018 gab es eine wichtige Änderung im Tierzuchtbe-
reich: Das neue EU-Tierzuchtrecht trat in Kraft. Bis zu
diesem Termin mussten die Zuchtverbände ihre Sat-
zungen nach den Vorgaben der EU anpassen und für
jede Tierart und jede Rasse ein Zuchtprogramm er-
stellen. Auch der Landesverband der Schaf- und Zie-
genhalter im Saarland e.V. (LVSZ), der einzige im
Saarland anerkannte Zuchtverband, musste diese
Vorgaben umsetzten, was für den kleinen saarländi-
schen Verband nicht so einfach war. Trotzdem konnte
am 27. Oktober des Berichtsjahrs bei einer Mitglieder-
versammlung die neue Satzung beschlossen werden.
Schweinehaltung
Die Schweinehaltung ist im Saarland nur noch von
einzelbetrieblicher Relevanz, hauptsächlich, da die
notwendigen Absatzstrukturen fehlen. In 2018 wurden
5.256 Tiere (vgl. 2017: 5.613) bei der Stichtagsmel-
dung an die Tierseuchenkasse gemeldet. Davon ste-
hen allerdings etwa ein Drittel der Tiere in Beständen
mit weniger als 100 Tieren. Im Frühjahr 2018 breitete
sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) in den
Wildschweinbeständen in Europa aus. Von Osteuropa
drang sie in Richtung Westen vor und machte insbe-
sondere auch über die Fernstraßen teilweise weite
Sprünge. Das führte auch im Saarland dazu, dass
viele Besprechungen und „Krisenstäbe“ zu dem The-
ma stattfanden, um im Seuchenfall schnell handeln zu
können. Insbesondere der „Sprung“ der ASP im Sep-
tember nach Belgien verdeutlichte, wie wichtig es ist
für den Ernstfall gewappnet zu sein. Aus einer Be-
sprechung der verschiedenen Akteure und zuständi-
gen Stellen der Schweinehaltung im Saarland (Tier-
halter, Landesamt für Verbraucherschutz, Bauernver-
band Saar, Landwirtschaftskammer für das Saarland,
obere Jagdbehörde) wurde ein Merkblatt zur Afrikani-
schen Schweinepest erstellt.
Die ASP ist eine Infektion, die durch Viren hervorgeru-
fen wird und nur Haus- und Wildschweine befällt. Für
andere Tierarten und den Mensch ist das Virus unge-
fährlich. Jedoch kann der Mensch das Virus übertra-
gen. Die Übertragung erfolgt außerdem über direkten
27
Kontakt zu einem infizierten Tier aber auch über Kon-
takt mit Blut oder verendeten Tieren und über konta-
minierte Schweineprodukte (Rohwurst, etc.) oder
Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge, Einstreu
etc.). Die Betriebsleiter sollten vorrangig versuchen
den Kontakt von Haus- zu Wildschweinen zu unter-
binden und auf absolute Hygiene- und Biosicher-
heitsmaßnahmen achten. Sollten dennoch Krank-
heitsanzeichen auftreten, die auf die ASP hindeuten,
so sind vom Tierarzt Proben zur Abklärung des Ver-
dachts zu ziehen und zur Untersuchung weiterzulei-
ten. Sollte die ASP in Wildschweinbeständen in
Deutschland auftreten, werden ein gefährdeter Bezirk
und eine Pufferzone festgelegt. Letztere ist nicht von
der ASP betroffen. Aus diesen Gebieten dürfen dann
weder lebende Schweine noch Schweinefleischpro-
dukte verbracht werden. Für Wildschweine wird zuerst
Jagdruhe, anschließend verstärkte Bejagung ange-
ordnet. Sollten Tiere verenden oder erlegt werden,
müssen diese auf ASP untersucht werden. Würde die
ASP in einem Hausschweinebestand festgestellt,
müssen alle Schweine des Betriebes getötet und
beseitigt werden. Gleichzeitig erfolgt die Einrichtung
von Sperrbezirken (Radius: > 3 km um betroffenen
Be-trieb) und Beobachtungsgebieten (Radius: > 10 km
um betroffenen Betrieb). Auch in diesen Zonen ist das
Verbringen von Tieren und tierischen Erzeugnissen
verboten.
Das Saarland ist also auf den Ernstfall vorbereitet.
Alle Akteure hoffen jedoch, dass die Anwendung der
Maßnahmen nicht notwendig sein wird.
Geflügelhaltung
Die Legehennenhaltung blieb weiterhin ein wachsen-
der Betriebszweig. Die Zahl der Legehennen ist in
2018, wie in den vergangenen Jahren ebenfalls, von
267.868 auf 289.517 angestiegen (Quelle: Tierseu-
chenkasse). Davon wurden aber nur etwa 188.000
Hennen auf Betrieben mit mehr als 350 Tieren (regist-
rierungspflichtig) gehalten. Der Anstieg der Tierzahlen
resultierte zum Teil aus Bestandsaufstockungen, es
kamen aber auch wieder einige neue Haltungen (z.B.
Mobilställe) hinzu.
Die Haltung von sonstigem Geflügel hat im Saarland
keine wirtschaftliche Bedeutung.
Pferdehaltung
Die Zahl der im Saarland gehaltenen Pferde ist im
Jahr 2018 konstant geblieben (2018: 9.851, 2017:
9.848, Quelle: Tierseuchenkasse). Es handelt sich
dabei zum allergrößten Teil um private Hobbyhaltun-
gen.
Tierschutz
Die Tierschutzfälle haben in den vergangenen Jahren
zugenommen. Als Fachbehörde wurde die Landwirt-
schaftskammer in bestimmten Fällen von der Veteri-
närbehörde hinzugezogen, was in 2018 in außerge-
wöhnlich viele Fälle waren. In Amtshilfe für das Lan-
desamt für Verbraucherschutz (LAV) wurden die Tiere
begutachtet und ihr Wert ermittelt. So wurde eine
Wertermittlung im Zuge des Verstoßes gegen das
Tierschutzgesetz für eine Rinderherde mit sechs Tie-
ren durchgeführt. Des Weiteren mussten 37 Pferde
den Besitzern aus Tierschutzgründen weggenommen
werden. Auch 53 Schafe waren betroffen. Außerdem
wurde die LWK gebeten den Wert von 204 Schafen
für das Finanzamt zu schätzen.
2. Veranstaltungen und Projekte
Eutergesundheit – Störfaktoren erkennen und ihnen gezielt entgegentreten
Die Eutergesundheit von Milchkühen wird von vielen
verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Um Erkrankungen und Verluste zu vermeiden, muss
der Landwirt Verschlechterungen der Herdengesund-
heit schnell erkennen. Aus diesem Grund wurde im
Oktober 2018 ein Seminar zum Thema Eutergesund-
heit angeboten. Rund 20 Teilnehmer verfolgten inte-
ressiert die Ausführungen von Dr. Heidrun Mengel
vom Landesuntersuchungsamt in Rheinland-Pfalz
zum Thema „Leitkeime erkennen und behandeln“. Sie
informierte darüber, welche Analysen sinnvoll sind,
welche Leitkeime generell in den Beständen vorkom-
men und welche Bekämpfungsstrategien es gegen
diese gibt.
Zur Beurteilung der Eutergesundheit einer Herde
können beispielsweise Informationen aus der
28
Milchleistungsprüfung (MLP) herangezogen werden.
Welche Kennwerte dabei zu beachten sind, können
der Tabelle 8 entnommen werden.
Tab. 8: Wichtige Kennwerte zur Eutergesundheit aus der MLP
Kennwert MLP Zielwert Ø Dtl. Definition Erläuterung
Eutergesunde Tiere 75 % 50 % Anteil der Laktierenden
ZZ ≤100.000
Früherkennung von erhöhten
Neuinfektionen u. Kontrolle der
Behandlungserfolge
Neuinfektionsrate
Laktation
< 11 % 21 % Anteil der Laktierenden, die in
der vorangegangenen MLP
ZZ ≤100.000 und aktuell
ZZ >100.000 haben
Früherkennung von erhöhten
Neuinfektionen bzw. Euterge-
sundheitsproblemen u. Kon-
trolle des Behandlungskon-
zepts
Chronisch euter-
kranke Tie-
re/Therapie-
Versager
< 1 % 4,5 % Anteil der Laktierenden drei-
mal aufeinanderfolgend
ZZ >700.000
Chronisch euterkrankte Tiere
sind ein Infektionsrisiko für alle
anderen Tiere und auch wirt-
schaftlich ein Problem (Anteil
am Tankmilch-Zellgehalt)
Mastitisrate Erstlak-
tierende
< 18 % 40 % Anteil Erstlaktierende
ZZ > 100.000
Besonders gefährdete Tiere
für Mastitisprobleme in der/den
Folgelaktationen und Hinweis
zur Überprüfung des Auf-
zuchtbereichs
Neuinfektionsrate
Trockensteher
< 15 % 28 % Anteil Tiere mit
ZZ ≤100.000 vor dem Tro-
ckenstellen und
ZZ >100.000 in der 1. MLP
nach Kalbung
Überprüfung des Trockenstell-
Regimes (angepasste Antibio-
se, Zeitpunkt des Trockenstel-
len) und des Trockensteher-
Bereichs (Keimdruck, Ein-
streuintervalle, Einstreuhygie-
ne, Fliegenplage, Zitzenver-
siegelung)
Heilungsrate Tro-
ckensteher
> 75 % 50 % Anteil Tiere mit
ZZ >100.000 vor dem Tro-
ckenstellen und
ZZ ≤100.000 in der 1. MLP
nach Kalbung
Überprüfung Trockenstell-
Regime (angepasste Antibio-
se, Trockenstell-Proben, Zit-
zenversiegelung, zu viele
unheilbar euterkranke Tiere,
Überbelegung)
André Nolden, Melktechnikspezialberater vom LKV,
stellte anschließend begleitende Maßnahmen aus
dem Angebot des LKV Rheinland-Pfalz-Saar e.V. vor,
die den (Behandlungs-) Erfolg unterstützen können.
Es bestand wie in den Vorjahren beispielsweise die
Möglichkeit Melkanlagen überprüfen oder Milchfluss-
kurven aufzeichnen zu lassen. Die Ausführungen
wurden ergänzt durch Eva Klöppel, die den Teilneh-
mern noch erläuterte, wie man bei der großen Daten-
grundlage, die der LKV liefert, den Überblick behalten
kann. Zudem stellte sie in Aussicht, dass ab Frühjahr
2019 Gesundheitszuchtwerte aus den Daten des
Gesundheitsmonitorings Rind berechnet werden.
Abb. 26: Der Betriebsleiter Sebastian Scherer bei der Be-
triebsführung
29
Am Nachmittag wurde abschließend der Betrieb der
P&S Scherer GbR in Niederlinxweiler besichtigt, wo
das theoretische Wissen mit zusätzlichen Fragen
vertieft wurde. Auf diesem Weg nochmal ein herzli-
ches Dankeschön an Familie Scherer.
Abb. 27: Teilnehmer der Veranstaltung auf Praxisbetrieb
Abb. 28: Teilnehmer der Veranstaltung auf Praxisbetrieb
Insgesamt war es für alle Teilnehmer ein spannender
Tag, bei dem der ein oder andere kleine Fehler in der
eigenen Arbeit entdeckt wurde und jeder sicherlich
etwas Neues für seine tägliche Arbeit mitnehmen
konnte.
Lehrgang für Schaf- und Ziegenhalter
Der jährlich stattfindende Lehrgang für Schaf- und
Ziegenhalter (27./28.03.2018) ist mittlerweile über die
Grenzen des Saarlandes hinaus bekannt. Die fachlich
dichtbepackte und sehr praxisbezogene Veranstaltung
war bei den Lehrgangsteilnehmern wieder sehr ge-
schätzt, auch weil sie preisgünstig angeboten werden
kann. Die Landwirtschaftskammer unterstützt und
fördert den Lehrgang finanziell, logistisch und stellt
das Fachpersonal in Form von Referenten zur Verfü-
gung. Auch in diesem Jahr konnten die Teilnehmer ihr
Wissen über gesetzliche Grundlagen, Kennzeichnung,
Rechtsfragen, Tiergesundheit, allgemeine Produkti-
onsfragen, Klauenpflege und Fütterung erweitern. Für
den praktischen Teil stand der Schäfereibetrieb von
Christa Staub in Oberthal zur Verfügung.
Abb. 29: Ent-nehmen einer Kotprobe für eine Untersu-chung (Praxis-teil)
Lehrgang für Geburtshilfe bei Schafen und Ziegen
Erstmals fand ein Lehrgang zur Geburtshilfe bei Scha-
fen und Ziegen am 25.08.2018 in Lebach-Dörsdorf
statt. Die Veranstaltung organisierte der saarländische
Schaf- und Ziegenzuchtverband mit Unterstützung der
Landwirtschaftskammer. Dr. Henrik Wagner, von der
Universität Gießen, führte diesen Kurs durch. Im theo-
retischen Teil erläuterte der Referent die Grundlagen
zur Reproduktion und Wichtiges zur praktischen Ge-
burtshilfe. Des Weiteren wurden erste Maßnahmen
der Versorgung der Lämmer / Zickel und der Mütter
vorgestellt. Für den praktischen Teil des Lehrgangs
hatte er ein Phantom mitgebracht. Daran durfte jeder
üben und ertasten wie die Lämmer im Phantom (Ge-
bärmutter) liegen und wie man dem Tier bei der Ge-
burt helfen kann (Abb. 26 und 27).
Abb. 30: Dr. Henrik Wagner am Phantom
Abb. 31: Teilnehmer bei praktischer Übung
30
Verbandsfahrt des Schaf- und Ziegenzuchtverbandes
Die Lehrfahrt des Schaf- und Ziegenzuchtverbandes
führte im Berichtsjahr in die Südpfalz. Neben dem
Linsenbühlerhof in Erlenbach mit Fleisch- und Milch-
schafen mit Hofkäserei, Glanrindern und Wasserbüf-
feln wurde der Schafzüchter Wolfgang Adam, Neben-
erwerbsbetrieb aus Herxheim, bei Landau, mit seinen
„Blauen Texel“, eine Rasse, die niemand der Teil-
nehmer vorher kannte, besichtigt.
Abb. 32: Sehr selten im Bundesgebiet: Blaue Texel
Der Höhepunkt der Lehrfahrt war der Besuch des
Schafzuchtbetriebs Bühner-Burg in Kandel.
Abb. 33: Die Lehrfahrtsteilnehmer in der Pfalz
Diese Schäferei ist eine der ältesten Merinolandschaf-
zuchten in Rheinland-Pfalz.
Mit 500 Mutterschafen pflegen sie im Sommer ein
Naturschutzgebiet in der Nähe von Landau.
Mitgliederversammlung LVSZ
Tierärztin Frau Gierling berichtete im Rahmen der
Mitgliederversammlung des saarländischen Schaf-
und Ziegenzuchtverbandes über das Thema der „Mi-
neralstoffversorgung von Schafen und Ziegen per
Bolus“.
Bauernmärkte mit Tierschauen
Im Rahmen von Bauernmärkten wurden neben der
Ausstellung von Schafen und Ziegen auch Schaf-
schurvorführungen durchgeführt und die Wollverarbei-
tung demonstriert. Zudem konnten Züchter Tiere auf-
treiben, die bewertet wurden.
Infoabende für Schaf- und Ziegenhalter
Wie in jedem Jahr wurden die Schaf- und Ziegeninte-
ressierten bei den Infoabenden am 13., 15. und 22.
November über Aktuelles zur Schaf- und Ziegenhal-
tung informiert. Schwerpunkt war in diesem Jahr die
Vorstellung der neuen Satzung des Schafzuchtver-
bandes.
3. Futter und Fütterung
Grassilage
Grassilage – 1. Schnitt
Zu Beginn des Frühjahrs 2018 herrschten warme und
wüchsige Witterungsbedingungen vor, die auf ein
gutes Futterjahr hoffen ließen. Über die Hälfte der
Betriebe konnte den ersten Schnitt vor dem 10. Mai
einfahren und sowohl quantitativ als auch qualitativ
eine gute Ernte einsilieren. Der Energiegehalt dieser
Silagen lag mit 6,5 MJ NEL im sehr guten Bereich.
Durchschnittlich erreichten die Grassilagen des
1. Schnittes (n = 56) einen Energiegehalt von 6,19 MJ
NEL; konnten aber nicht an die extrem guten Werte
aus 2017 (6,49 MJ NEL) herankommen.
31
Der Eiweißgehalt lag mit 155 g/ kg TM erfreulicher-
weise deutlich über den Werten des Vorjahres
(144 g/kg TM).
Ganz gravierend waren wie in jedem Jahr die
Schwankungen der Einzelwerte, welche die Wichtig-
keit einer Futteranalyse verdeutlichten.
Dies zeigt auch die folgende Tabelle 9.
Tab. 9: Inhaltsstoffe der Grassilage 1. Schnitt 2018 im Saarland
Parameter Ziel Ø SAL RLP+SL Min Max + 25% - 25%
TM (g/kgFM) 300-400 400 402 226 660 434 387
XP (g/kgTM) 160- 180 155 155 51 208 181 128
nXP (g/kgTM) >135 136 137 102 153 145 122
RNB (g/kgTM) < 6 3 3 -2 10 6 1
MJME/kgTM >10,3 10,32 10,4 8,07 11,29 10,99 9,38
MJNEL/kgTM > 6,20 6,19 6,25 4,62 6,87 6,66 5,54
Gb (ml/200mg) > 50 48,6
30,6 56,0 51,9 43,0
XF (g/kgTM) 230-250 256 252 182 276 242 276
ADF (g/kgTM) < 270 286 278 213 342 268 311
NDF (g/kgTM) < 470 446 443 328 609 422 475
NFC (g/kgTM) > 230 264 267 185 344 279 254
XZ (g/kgTM) 30-80 58 67 13 121 72 42
XA (g/kgTM) < 100 100 98 82 226 101 112
Tab. 10: Grobfutteruntersuchungen 2018 im Vergleich der Vorjahre
FM / Parameter 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011
Betriebe 57 71 72 66 88 78 97 98
dav. Milchviehh. 50 58 61 57 78 90 92 101
GS1 56 49 76 69 84 73 94 77
GS2 28 27 40 19 41 30 32 41
GS3 / 4 10 32 11 0 17 8 12 26
Heu 0 0 7 0 0 1 2 1
MS 47 43 40 22 31 32 56 61
Sonst. Silagen 14
(4x GPS, 8x Klee-/Luz-Sil., 1x PSS, 1 LKS)
15 6 2 5 7 4 3
Sonst. FM
3
(TMR, Trockenschlempe) 1 1 1 2 2 0 1
Zusammen 158 167 181 114 182 153 200 210
32
Grassilage – 2. Schnitt
Wer den ersten Schnitt früh gemäht hatte, konnte
noch einen zweiten Grasschnitt einsilieren. Auf vielen
Betrieben fiel jedoch schon ein Großteil dieses Schnit-
tes der Trockenheit zum Opfer. Einige Regionen profi-
tierten von den räumlich sehr begrenzten Regenfällen.
So schwankten die Ergebnisse sowohl in Qualität (Ø
5,88 MJ NEL) als auch Quantität enorm. Die guten
Ergebnisse aus dem letzten Jahr (6,11 MJ NEL) konn-
ten allerdings nicht erzielt werden. Die Übersicht der
Ergebnisse finden Sie in Tabelle 10.
Tab. 11: Inhaltsstoffe der Grassilage 2. Schnitt 2018 im Saarland
Parameter Ziel 2018 2017 2016 2015 2014 2013
TM (g/kgFM) 300-400 394 480 38,7 40,3 42,2 42,1
XP (g/kgT) < 170 147 152 121 148 148 143
nXP (g/kgT) > 135 131 136 120 133 135 131
RNB (g/kgT) ≤ 6 2 3 0 2 2 2
MJME/kgT > 10,2 9,89 10,27 9,22 10,12 10,31 9,94
MJNEL/kgT > 6,30 5,88 6,11 5,43 6,03 6,17 5,93
Gb (ml/200mg) > 50 45,7 48,6 43,4 46,7 48,4 46,3
XF (g/kgT) 230-250 263 239 269 233 225 225
ADF (g/kgT) <270 300 282 323 284 276 289
NDF (g/kgT) < 470 468 440 509 457 457 449
NFC (g/kgT) > 230 251 276 222 263 266 263
XZ (g/kgT) 30-80 49 65 51 71 77 63
XA (g/kgT) < 100 98 98 116 96 98 111
Grassilage – 3./4. Schnitt und Ganzpflanzensilage
Auch in diesem Jahr wurden wieder einige Proben
von Ganzpflanzensilage untersucht. Der dritte und
vierte Schnitt der Grassilage fiel in den meisten Be-
trieben komplett der Trockenheit zum Opfer, sodass
die Probenanzahl zu vernachlässigen ist und keine
verlässlichen Aussagen zulässt. Damit fehlt im kom-
menden Jahr auf vielen Betrieben die Futtergrundlage
für die Nachzucht.
Die schlechte Futtergrundlage veranlasste bereits im
Herbst viele Betriebsleiter nach der Erstellung der
Futterplanung für das Folgejahr zum Zukauf alternati-
ver Futtermittel, wie z.B. Saftfuttermittel. Es konnte
allerdings aufgrund der großen Nachfrage nicht jeder
die gewünschten Mengen erhalten. Auch der Zukauf
an sonstigen Futtermitteln stieg an und wird auch in
2019 noch weiter ansteigen.
Maissilage
Die Startbedingungen für den Mais waren an den
meisten Orten im Saarland ideal. Die folgende Tro-
ckenheit machte dies guten Aussichten aber schnell
zunichte. Je nachdem welche Bodenverhältnisse an
den verschiedenen Standorten vorherrschten und ob
die Standorte einen der wenigen regional sehr be-
grenzten Regenschauer abbekommen hatten, wurden
sehr unterschiedliche Maisbestände, sowohl in Quali-
tät als auch Quantität, angetroffen. Die Bandbreite
reichte von kolbenlosen bis zu gut entwickelten Be-
ständen. In gleichem Maße schwankten auch die
Gehalte an Energie, Stärke und Rohfaser (Tab. 11).
Auf flachen bzw. sandigen Böden waren überwiegend
kolbenlose bzw. kolbenarme Bestände zu sehen, die
vielerorts schon im August gehäckselt wurden. Die
kolbenlosen/-armen Maissilagen enthielten größten-
teils einen deutlich erhöhten Zuckergehalt. Die Pflan-
zen waren aufgrund der äußeren Bedingungen nicht
in der Lage den Zucker umzuwandeln und in Form
von Stärke in den Kolben einzulagern. Aufgrund der
erhöhten Zuckergehalte, vor allem in Verbindung mit
schlechter Verdichtung (hohe Trockenmassegehalte),
konnte und kann es beim Öffnen der Silagen zu
Nacherwärmung bzw. alkoholischer Gärung und damit
33
auch zu Energieverlusten in der Silage kommen. Die
durchschnittlichen Energiegehalte lagen auf einem
historisch niedrigem Niveau (6,23 MJ NEL), schwan-
ken aber in erheblichem Maße (5,4 - 7,4 MJ NEL).
Gleiches galt für die Stärkegehalte. Auch die Verdau-
lichkeit (ELOS: Enzymlösliche organische Substanz:
597 g/kg TS) war, meist aufgrund der vertrockneten
Restpflanze, deutlich reduziert. Das spiegelte sich
auch in den erhöhten Rohfasergehalten wieder. Die
meisten Maissilagen dürften in diesem Jahr eine un-
gewöhnlich hohe Strukturwirksamkeit aufgewiesen
haben.
Aufgrund der enormen Schwankungen der Inhaltsstof-
fe in den verschiedenen Maisproben, war es dieses
Jahr besonders wichtig, die Silagen auf ihre Inhalts-
stoffe untersuchen zu lassen.
Tab. 12: Maissilage – Ergebnisse 2018-2014
Parameter Ziel 2018 2017 2016 2015 2014
TM (g/kgFM) 280-350 370 (270-486) 357 374 339 346
XP (g/kgT) < 90 71 (58-86) 71 66 84 78
nXP (g/kgT) >130 125 (114-141) 132 128 135 135
RNB (g/kgT) -7 bis-9 -8 (-11/-10) -9 -10 -8 -9
MJME/kgT > 11,1 10,45 (9,29-11,91) 11,13 10,9 11,1 11,3
MJNEL/kgT > 6,7 6,23 (5,40-7,37) 6,73 6,57 6,69 6,82
ELOS (g/kgT) >670 597 (492-686) 670 666 672 674
XF (g/kgT) 170-220 217 (153-285) 178 204 184 169
ADF (g/kgT)
251 (179-332)
NDF (g/kgT) 350-400 424 (313-536) 357 458 381 356
NFC (g/kgT) >450 434 (313-547) 507 458 465 496
XS (g/kgT) >320 267 (25-407) 351 300 296 365
bXS (g/kgT) (> 48) 38 (16-61) 48 43 41 49
Zukauffuttermittel
Neben den wirtschaftseigenen Grundfuttermitteln wurden folgende Zukauffuttermittel untersucht:
- 3 x Legehennenmehl (Inhaltsstoffe)
- 4 x Milchleistungsfuttermittel (Inhaltsstoffe, Salmonellen)
- 1 x Sojabohnen (eigener Anbau)
- 1 x Getreide/Erbsen (Inhaltstoffe)
4. Staatliche Überwachung
Legehennen und Vermarktungsnormen Eier
Im Jahr 2018 wurden 16 Legehennenställe nach den
Richtlinien des Legehennenbetriebsregistergesetzes
neu zugelassen und die entsprechenden Erzeuger-
codes zugeteilt. Zudem wurden fünf Legehennenbe-
triebe überprüft und die Stallplätze berechnet. Dane-
ben wurde auf 15 weiteren Betrieben eine Stallkontrol-
le nach den geltenden Gesetzen und Verordnungen
durchgeführt. Zudem wurden in 2018 zwei Eierpack-
stellen neu zugelassen und sechs bestehende Eier-
packstellen nach den Vorgaben der Vermarktungs-
normen für Eier kontrolliert. Bei vorliegenden Mängeln
wurden diese beanstandet und die abgestellten Män-
gel in einer Nachkontrolle überprüft. Außerdem wur-
den wieder die obligatorischen Jahresstatistiken für
34
die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
(BLE), das Statistische Landesamt des Saarlandes
und das Ministerium für Umwelt und Verbraucher-
schutz erstellt.
5. Herkunftssicherungs- und Informationssystem Tier (Hi-Tier)
Die Landwirtschaftskammer ist die vom Saarland
beauftragte Regionalstelle für die Meldungen zur
Rinder-, Schaf- und Ziegen- sowie Schweinedaten-
bank des Hi-Tier mit Ausnahme der Stichtagsmeldun-
gen. Die Stichtagsmeldungen erfolgen seit dem
01.01.2013 über die Tierseuchenkasse an das Hi-Tier.
Die HIT-Stelle an der Landwirtschaftskammer vergibt
auch die Ohrmarken zur Kennzeichnung der genann-
ten Tierarten sowie die Rinderpässe. Seit 2014 erfasst
die Landwirtschaftskammer auch die Meldungen zur
Tierarzneimitteldatenbank und leitet diese an die Ve-
terinärverwaltung weiter.
Die Zahl der Meldevorgänge in der Rinderdatenbank
ist seit Jahren relativ stabil.
Tab. 13: Datenbank Rinder 2018
Übersicht: Vorgänge Rinderdatenbank ohne Stornomeldungen und Systemdaten mit Di-rektmeldungen Halter
Rinderbestände / Meldungen zum 01.01.
2018 2017
Geburten 17.666 17.959
Zugänge 10.460 9.810
Abgänge 25.309 25.424
Tod / Verendungen 2.417 2.577
Exporte/Versendungen 233 15
EU-Einfuhren 70 134
Schlachtungen 1.979 2.204
Ohrmarken-Nachprägungen 6.256 5.853
Tierpass-Nachbestellungen 67 192
Ersterfassungen 65.693 65.694
Gesamtvorgänge 130.150 129.862
Saldo Bewegungen 63.951 63.377
35
Fachbereich E: Betriebswirtschaft
1. Testbetriebsstatistik
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr hatte sich der Ge-
winn bzw. das Unternehmensergebnis der saarländi-
schen Betriebe über alle Gruppen mit 63.467 € im
Durchschnitt gegenüber dem niedrigen Vorjahreser-
gebnis mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung war
entsprechend auch in den einzelnen Untergruppen
festzustellen. Das 5-jährige Mittel von 43.306 € wurde
ebenfalls deutlich übertroffen. Gewinnrückgänge
mussten lediglich die ökologisch wirtschaftenden
Betriebe verkraften.
Unter den konventionell wirtschaftenden Betrieben
machte sich die positive Gewinnentwicklung bei den
Ackerbaubetrieben am wenigsten bemerkbar. Durch
das etwas höhere Ausgangsniveau wurden aber
trotzdem 48.103 € erreicht. Das 5-Jahresmittel wurde
jedoch ebenso verfehlt wie auch mit einer Nettorenta-
bilität von 78,65% die volle Deckung der Faktorkosten.
Die Gewinne der Futterbaubetriebe stiegen von
33.426 € im Vorjahr auf jetzt 76.154 €. Die speziali-
sierten Milchviehbetriebe (F-Mi) konnten sogar einen
Gewinn von 84.701 € verzeichnen, aber auch die
„Sorgenkinder“ aus dem sonstigen Futterbau (F-SO)
schafften mit 47.406 € das beste Ergebnis seit Jahren.
Über alle Futterbaubetriebe wurde eine Nettorentabili-
tät von 111,54 % erreicht. Auch die Gruppe der Ver-
bundbetriebe verzeichnete mit 48.336 € Gewinn ein
deutlich besseres Ergebnis als im Vorjahr (22.051 €).
Die Nettorentabilität lag bei 79,30 %.
Nach drei schlechten Jahren brachte das Wirtschafts-
jahr 2017/18 die so dringend benötigte Trendwende.
Vor allem die Futterbaubetriebe konnten ihre Ergeb-
nisse deutlich verbessern, so dass wieder eine volle
Faktorentlohnung möglich war. Nach Jahren des Ei-
genkapitalabbaus konnten nun im Schnitt wieder
6.040 € Eigenkapital (bereinigt) aufgebaut werden.
Auch der für Investitionen zur Verfügung stehende
Cash Flow III stieg auf 32.388 €, so dass zumindest
ein Teil des Investitionsstaus auf den Höfen abgebaut
werden konnte.
Die Öko-Betriebe mussten Gewinnrückgänge von
über 20 % auf 39.934 € verkraften. Der Gewinn lag
damit um 23.533 € unter dem ihrer konventionell wirt-
schaftenden Kollegen. Die Zulagen und Zuschüsse
bei diesen Betrieben lagen etwa 27.000 € über denen
der konventionell wirtschaftenden Betriebe. Aufgrund
der geringen Anzahl (n=8) an Ökobetrieben in der
Auswertung sowie der Tatsache, dass sich davon
auch noch 3 Betriebe in der Umstellungsphase befan-
den, sind die Zahlen jedoch nicht unbedingt repräsen-
tativ.
Abb. 34: Gewinne identischer Haupterwerbsbetriebe nach Hauptgruppen
36
2. Betriebszweigauswertung
Grundlage jeder betriebswirtschaftlichen Entschei-
dung ist die Kenntnis der Kostenstruktur des Betrie-
bes, besser noch in einzelnen Betriebszweigen. Wie
in den Vorjahren bot die Landwirtschaftskammer für
das Saarland daher die Erstellung von Betriebszwei-
gauswertungen (BZA) im Bereich Milchviehhaltung an.
Im Auswertungsjahr 2018 (Wirtschaftsjahr 2017/18)
konnten 6 Betriebe ausgewertet werden. Für die Be-
arbeitung weiterer 5 Betriebe fehlten noch die erfor-
derlichen Daten. Das kalkulatorische Betriebszwei-
gergebnis lag mit +1,04 Ct/kg ECM deutlich über dem
Vorjahresergebnis. Erstmals seit drei Jahren wurde im
Schnitt der Betriebe wieder ein positives Betriebs-
zweigergebnis Milch erzielt. Ein wesentlicher Grund
für die besseren Ergebnisse lag im deutlich höheren
Milchauszahlungspreis begründet. So konnten im
Schnitt der Betriebe gut 6,5 Ct/kg ECM mehr erlöst
werden als noch im Vorjahr. Auf der Aufwandseite
machten sich Einsparungen im Bereich Futterkosten
positiv bemerkbar. Der vollkostendeckende Verkaufs-
milchpreis lag über alle Betriebe bei 38,28 Ct/kg (brut-
to; inkl. Zuschläge).
Abb. 35: Erlöse und Kosten saarländischer Milchviehbetriebe 2018
Betriebswirtschaftliche Beratung
Der Schwerpunkt der allgemeinen betriebs-
wirtschaftlichen Beratung lag im Jahr 2018 wieder bei
der Investitions- und Liquiditätsplanung. Stetig zu-
nehmend waren die Beratungsanfragen zu Themen
wie Betriebsgründung und Betriebs-übergabe. Auf-
grund neuer gesetzlicher Vorgaben wurden auch
Fragestellungen rund um die Investitionen in JGS-
Anlagen verstärkt bearbeitet.
3. Investitionsförderung
Mit der Agrarinvestitionsförderung (AFP) und der
Förderung von Investitionen zur Diversifizierung (FID)
unterstützten die EU, der Bund und das Land die
Investitionstätigkeiten von Landwirten. Die Investitio-
nen sollten zu verbesserten Lebens-, Arbeits- und
Produktionsbedingungen führen und die betriebliche
Wertschöpfung erhöhen. Insbesondere Investitionen
im Bereich der nachhaltigen, tiergerechten und multi-
funktionalen Landwirtschaft dienten auch den Interes-
sen der Verbraucher. Mit Beginn der neuen Förderpe-
riode hatte der Minister für Umwelt und Verbraucher-
schutz zum 31.03.2015 eine Richtlinie erlassen, die
wesentliche Verfahrensbestimmungen für die Gewäh-
rung von Zuwendungen an landwirtschaftliche Unter-
37
nehmen im Saarland enthält. Mit Richtlinienänderung
vom 02.01.2017 war dem Ministerium für Umwelt und
Verbraucherschutz bis spätestens 31. Januar des
Jahres ein vollständiger Förderantrag einzureichen.
Nach Eingang des vollständigen Antrages konnte mit
der Maßnahme vorzeitig begonnen werden. Im Rah-
men der Antragsprüfung war bei baulichen Maßnah-
men das Referenzkostensystem anzuwenden, soweit
die Kosten darin erfasst waren. Die Bewertung und
Auswahl der im Rahmen des Agrarinvestitionsförde-
rungsprogramms und der Diversifizierung förderfähi-
gen Projekte erfolgte nach einem Punkteverfahren.
Die Reihenfolge der Bewilligungen richtete sich nach
dem von der maximal möglichen Punktezahl erreich-
ten prozentualen Anteil in absteigender Reihenfolge.
Die Investitionsbereitschaft der Landwirte stieg im
Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr 2017 an. Im AFP
investierten fünfzehn Betriebe mit einem Nettoinvesti-
tionsvolumen von 2,67 Mio. €. Ihnen wurden Zu-
schüsse in Höhe von 888.120,- € bewilligt. Die Investi-
tionen erfolgten wie bereits im Vorjahr verstärkt im
Bereich der Legehennen-haltung.
Jeweils ein Landwirt beantragte die Förderung zum
Ankauf eines Pflanzenschutzgerätes und eines Gerä-
tes zur Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdün-
gern. Darüber hinaus investierte ein Winzer in dem
Bereich Kellertechnik.
Im Bereich der Diversifizierung stellten zwei Pensi-
onspferdebetriebe einen Förderantrag.
Mobile Legehennenställe erfreuen sich auch weiterhin
immer größerer Beliebtheit.
Abb. 36: Legehennenstall
Tab. 14: Übersicht zur Investitionsförderung
Programm Anzahl Anträge
Nettoinvestitionsvolumen in Mio. €
Zuschuss in Mio. €
AFP 2018 (AFP 2017)
15 (9)
2,67 (1,14)
0,88 (0,31)
FID 2018 (FID 2017)
2 (-)
0,12 (-)
0,03 (-)
4. Einkommenskombinationen
Erneuerbare Energien
Im Bereich der erneuerbaren Energien nahm die In-
vestitionsbereitschaft der Landwirte wieder zu. Für
viele Biogasanlagenbetreiber stellte sich die Frage,
wie man die bestehenden Anlagen mit auslaufender
EEG-Vergütung in ein paar Jahren ausrichtet. Erste
Schritte in Richtung Flexibilisierung der Anlagen wur-
den unternommen. Auch bei der Photovoltaik stieg
das Interesse an Neuanlagen wieder etwas an. Insbe-
sondere dort, wo hohe Eigenverbräuche realisiert
werden konnten, war die Stromproduktion aus Sonne
wieder interessant. Das Jahr 2018 brachte für die
Betreiber bestehender PV-Anlagen Spitzenergebnis-
se. Mit durchschnittlich 1.011,8 kWh/kWp wurde das
beste Ergebnis seit Beginn der PV-Erhebung 2006
erzielt. Zum zweiten Mal nach 2011 lagen die Durch-
schnittsergebnisse über 1.000 kWh/kWp. Der Durch-
schnittswert der Jahre 2006 bis 2018 stieg auf jetzt
947,3 kWh/kWp. Gerade wenn man bedenkt, dass
viele ältere Anlagen seinerzeit noch mit Erträgen von
850-900 kWh/kWp geplant und kalkuliert wurden,
zeigte sich, dass dies für viele Anlagenbetreiber eine
sinnvolle Investition war. Die ertragsstärksten Monate
waren im Jahr 2018 der Mai und der Juli mit 132,0
bzw. 147,0 kWh/kWp. Im Dezember wurden im Schnitt
lediglich 15,3 kWh/kWp erzielt. Ein Blick auf die Mo-
natsergebnisse macht auch deutlich, dass das Spit-
zenjahresergebnis im Wesentlichen durch sehr gute
Erträge im Sommer, Herbst und Spätherbst erzielt
worden war. In den Monaten September, Oktober und
November wurden jeweils neue Monatsspitzenwerte
erzielt. Auch Februar, Mai, Juli und August brachten
überdurchschnittliche Stromerträge. Lediglich der
Januar und der März brachten unterdurchschnittliche
Strommengen.
38
Abb. 37: Mehrjähriger Stromertragsvergleich Photovoltaikanlagen
5. Grundstückverkehrsgesetz
Wie in den vorangegangenen Jahren war die Land-
wirtschaftskammer über ihre Grundstücks-
beauftragten in Genehmigungsverfahren nach dem
Grundstückverkehrsgesetz eingebunden. Dabei leiste-
te die Landwirtschaftskammer bei Rückfragen ihrer
Grundstücksbeauftragten oder Anfragen von Geneh-
migungsbehörden Hilfestellung. Zu Grundstücksge-
schäften, bei denen das Ministerium für Umwelt und
Verbraucherschutz als Genehmigungsbehörde zu-
ständig war, gab die Landwirtschaftskammer selbst
eine Stellungnahme ab. Hierbei wurde sie insbeson-
dere zu einer Vielzahl von Fällen in Zusammenhang
mit einem saarländischen Naturschutzgroßprojekt
gehört.
6. Sachverständigenwesen
Die Landwirtschaftskammer benannte auf Anfrage von
Gerichten, Behörden oder Personen geeignete Sach-
verständige. Im Jahr 2018 standen hierzu 26 von der
Landwirtschaftskammer öffentlich bestellte und verei-
digte Sachverständige zur Verfügung, die sich in vier
Bereiche aufteilten.
7. Raumordnung
Ein ausreichendes Flächenangebot mit wirtschaftli-
chen Flächeneinheiten, eine günstige innere Ver-
kehrslage sowie ein Standort mit geringem Konfliktpo-
tenzial mit der Nachbarschaft stellten nach wie vor
wichtige Faktoren für die Zukunftsfähigkeit eines
landwirtschaftlichen Unternehmens dar. Von der Flä-
chengröße des Saarlandes mit ca. 257.000 ha wurden
ca. 77.000 ha landwirtschaftlich genutzt. Die außer-
landwirtschaftlichen Flächenansprüche sorgten für
einen weiteren Rückgang an produktiv nutzbarer
landwirtschaftlicher Fläche. Umso mehr stellte die
Mitwirkung bei flächenbedeutsamen Planungen und
Regelungen eine wichtige Aufgabe der Landwirt-
schaftskammer dar.
Tab 15: Anzahl Sachverständige in den einzelnen Fachbe-reichen
Fachbereich Anzahl Sachverständige
Landwirtschaft 10
Gartenbau 7
Forstwirtschaft 6
Fischerei 3
39
Bauleitplanung
Im Jahr 2018 gab die Landwirtschaftskammer 176 (Vj.
137) Stellungnahmen zu Bauleitplanungen ab. Prob-
leme beziehungsweise Bedenken ergaben sich durch
den beabsichtigten Flächenentzug oder auch festge-
stellte Bewirtschaftungserschwernisse innerhalb
landwirtschaftlicher Vorranggebiete. Es mussten aber
auch einige Planungen kritisiert werden, die die Ver-
wendung landwirtschaftlicher Produktiv-flächen zum
Zweck des Waldausgleichs vorsahen. Andererseits
lagen wiederum erfreulicherweise viele Bebauungs-
pläne zur Nachverdichtung des Innenbereichs vor,
wodurch der für die Landwirtschaft nachteilige Flä-
chenverbrauch durch Siedlungstätigkeit und der damit
verbundene ökologische Ausgleich vermieden werden
konnte.
Bauvorhaben im Außenbereich
Die Landwirtschaftskammer fertigte in Amtshilfe für die
Unteren Bauaufsichtsbehörden und dem Landesamt
für Umwelt- und Arbeitsschutz insgesamt 47 (Vj. 57)
Stellungnahmen zur Genehmigung von landwirtschaft-
lichen Bauvorhaben im Außenbereich gemäß § 35
BauGB an. Dabei war insbesondere zu prüfen, ob
Ablehnungsgründe beziehungsweise Privilegierungs-
schwächen durch das Vorhandensein einer hobby-
mäßig betriebenen Landwirtschaft, einer fehlenden
dienenden Funktion für den landwirtschaftlichen Be-
trieb, nichtlandwirtschaftliche Tätigkeiten oder auch
durch eine unzureichende Flächengrundlage vorla-
gen. Zu dieser Thematik war die Landwirtschafts-
kammer immer wieder Ansprechpartner von Ratsu-
chenden.
Naturschutz
Nach erfolgter Unterschutzstellung der saarländischen
Natura 2000-Gebiete führte das Ministerium für Um-
welt und Verbraucherschutz über das Jahr hinweg
Nutzergespräche für zehn Gebiete durch, zu denen
die betroffenen Landwirte und die Landwirtschafts-
kammer jeweils vor Ort eingeladen wurden. Zweck
dieser Gespräche war es, Hinweise zur zukünftigen
Nutzung der Gebiete zu geben und aufkommende
Fragen der Landwirte zu beantworten. Vielfach zeig-
ten sich die Landwirte kooperativ, wobei auch Unver-
ständnis zu Regelungen wie dem Walz- und Eggen-
verbot in Wiesen geäußert wurde. Schier unüberwind-
bare Meinungsverschiedenheiten zwischen betroffe-
nen Landwirten bzw. Eigentümern und Naturschutz
traten während des Nutzergesprächs zum umstritte-
nen Natura 2000-Gebiet „Renglischberg“ auf. Dies lag
an den Nutzungsauflagen der für saarländische Ver-
hältnisse dort vorzufindenden sehr guten Ackerflächen
sowie den befürchteten Wertminderungen der be-
troffenen Grundstücke.
Zahlreiche zur Stellungnahme vorlegte Ausgliede-
rungsanträge von Teilflächen in Naturschutz- und
Landschaftsschutzgebieten waren für landwirtschaftli-
che Belange bedeutungslos.
Erstaufforstungsflächen
Kennzeichnend für 2018 war, dass Erstaufforstungen
von Flächen nicht etwa in erster Linie zur Aufnahme
einer forstwirtschaftlichen Nutzung auf landwirtschaft-
lich grenzwertigen Standorten beabsichtigt waren,
sondern vielmehr zur Schaffung des sogenannten
Waldausgleichs, der bei einem Eingriff in eine Wald-
fläche nach dem Landeswaldgesetz zu erbringen ist.
Da die Eingriffsverursacher die Auswahl der Flächen
meist nicht nach landwirtschaftlichen Gesichtspunkten
vornahmen, mussten entsprechend oft Bedenken
geäußert werden.
Landesplanung
Die Festlegung landwirtschaftlicher Vorrangflächen im
Landesentwicklungsplan erwies sich in der Gesamtbe-
trachtung gesehen als guter Schutz von landwirt-
schaftlichen Nutzflächen gegenüber anderen Flä-
chenansprüchen. Bei aufgetretenen Flächenkonflikten
in landwirtschaftlichen Vorranggebieten wie etwa bei
der Erweiterung eines Steinbruches, der Planung
eines neuen Gewerbegebietes oder der beabsichtig-
ten Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen
erfolgte eine enge Abstimmung mit der Landespla-
nungsbehörde.
40
Flächenansprüche durch Erneuerbare Energien
Während in den vorangegangenen Jahren der Fokus
bei den erneuerbaren Energien eher bei der Wind-
energie lag, zeichnete sich 2018 ein Wandel hin zu
einer größeren Bedeutung der Solarenergie ab. Hin-
tergrund war das Ziel der Landesregierung, den
Stromverbrauch im Saarland bis 2020 zu 20 Prozent
durch Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Ener-
gien abzudecken und danach weiter auszubauen.
Dies sollte über eine neue Option des Erneuerbare-
Energien-Gesetzes bewerkstelligt werden, die ein
Zubau von Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftli-
chen Flächen in benachteiligten Gebieten ermöglichte.
Von landwirtschaftlicher Seite wurde der Inanspruch-
nahme von Agrarflächen unter 35 Bodenpunkten für
einen Zubau von 200 ha netto bei der Teilnahme an
einem runden Tisch als Zugeständnis an den Ausbau
der Erneuerbaren Energien grundsätzlich zugestimmt.
In ihrer Stellungnahme zu dem darauf folgenden Ver-
ordnungsentwurf musste die Landwirtschaftskammer
jedoch kritisieren, dass der Suchraum von den ur-
sprünglich vereinbarten 1520 ha Flächen auf 8500 ha
erweitert wurde. Hierdurch waren nun zum einen
Flächen mit höheren Bodenpunkten betroffen, zum
anderen ermöglichte das größere Flächenangebot
eine Konzentration von Photovoltaikanlagen auf einige
wenige Örtlichkeiten, wodurch zu befürchten stand,
dass ortsansässige landwirtschaftliche Betriebe durch
Flächenentzug in Bedrängnis geraten werden.
8. Markt
Die Landwirtschaftskammer für das Saarland erfasste
im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Agrarmarkt
Informationsgesellschaft mbH (AMI) in Bonn die Er-
zeugerpreise für Getreide, Ölsaaten und Eier sowie
die Preise für Futter- und Düngemittel.
Abb. 38: Entwicklung der Getreidepreise 2009 - 2018
Landwirte konnten für Brotweizen frei Handelslager
durchschnittlich etwa 163 €/ t erzielen. Das Jahresmit-
tel 2017 lag bei 149 €/ t. Die größten Preisaufschläge
konnten im Jahr 2018 bei Futtergerste verbucht wer-
den. Das Jahresmittel stieg gegenüber dem Vorjahr
um über 20 % auf 154,6 €/ t. Preis-rückgänge muss-
ten die Landwirte bei Raps hinnehmen. Der Rapspreis
fiel von 366 €/ t auf 339 €/ t.
Der Milchpreis hatte Ende 2017 seinen Höchststand
erreicht. In der ersten Jahreshälfte 2018 sackten die
Milchpreise wieder ab. Durch die leichte Erholung zum
Jahresende lag der Jahresdurchschnittspreis jedoch
lediglich 0,8 ct/ kg (brutto) unter dem Mittel des Vor-
jahres. Seit Juli 2018 zahlte die für das Saarland wich-
tigste Molkerei Hochwald keinen Staffelzuschlag
mehr. Entsprechend liefen die Preiskurven für die
kleineren Betriebe und größere Betriebe seit Juli zu-
sammen.
Abb. 39: Entwicklung des Milchpreises 2006 - 2018
Im Futtermittelbereich mussten die Landwirte über alle
Futtermittel hinweg Preisaufschläge verkraften. Bei
Rapsschrot war der Preisanstieg mit 11% am größten.
Im Jahresmittel kostete eine Tonne 279 €, gegenüber
253 €/t im Jahr 2017.
Abb. 40: Entwicklung des Futtermittelpreise 2008 - 2018
41
Auch bei Düngemitteln wurden im Jahr 2018 höhere
Preise ermittelt. Je nach Düngerart forderte der Han-
del 0,5 bis 6 % mehr. Kalkammonsalpeter frei Hof
konnte im Jahresmittel für 214,75 €/t bezogen werden,
AHL kostete 184,81 €/t.
Qualitätszeichen für das Saarland
Im April 2018 wurde zwischen dem Ministerium für
Umwelt und Verbraucherschutz und der Landwirt-
schaftskammer für das Saarland ein Lizenzvertrag zu
dem Qualitätszeichen für das Saarland geschlossen.
Die Landwirtschaftskammer wurde zum Lizenznehmer
und somit war es ihr möglich, einem landwirtschaftli-
chen Betrieb die Zeichennutzung zu gestatten, um an
einem Regionalvermarktungsprogramm des Lebens-
mitteleinzelhandels teilnehmen zu können.
9. Veranstaltungen
Weiterbildung
Die Landwirtschaftskammer hatte 2018 eine Vielzahl
an Weiterbildungsveranstaltungen organisiert, mit
denen Interessenten aus Landwirtschaft und Garten-
bau angesprochen werden konnten. Die Themenliste
reichte von Vortragsveranstaltungen mit landwirt-
schaftlichen Inhalten bis hin zu Tagungen mit überre-
gionaler Reichweite wie der jährlich stattfindenden
betriebswirtschaftlichen Tagung. Referenten waren
Kammermitarbeiter, Wissenschaftler, Vertreter von
Behörden und Institutionen sowie externe Fachleute
aus der landwirtschaftsnahen Industrie.
Betriebswirtschaftliche Tagung
Am 27. November fand in Eppelborn die betriebswirt-
schaftliche Tagung der Landwirtschaftskammer für
das Saarland statt. Kammerpräsident Richard Schrei-
ner eröffnete die mit rd. 80 Teilnehmern gut besuchte
Tagung und gab einen kurzen Rückblick auf das zu-
rückliegende Wirtschaftsjahr. Martin Schunck von der
Landwirtschaftskammer für das Saarland stellte auf
der Tagung die Buchführungsergebnisse der saarlän-
dischen Testbetriebe im Wirtschaftsjahr 2017/18 vor
(siehe Teil Betriebswirtschaft unter Testbetriebser-
gebnisse). Weiterhin berichtete Steuerberater Rudi
Werner von der landwirtschaftlichen Buchstelle in
Kaiserslautern über aktuelle Fragen zum Steuerrecht
im Bereich Landwirtschaft. Er erinnerte daran, dass
mit den wieder besseren Abschlüssen auch Steuer-
nachzahlungen und Steuervorauszahlungen auf die
Betriebsleiter zukommen. Diese Thematik sollte gera-
de in Bezug auf die Liquiditätsplanung bei allen prä-
sent sein. In diesem Zusammenhang erläuterte der
Steuerberater auch den Stand der Diskussion rund
um die Risikoausgleichsrücklage. Weiterhin ging Herr
Werner auf die derzeitigen Diskussionen über die
Umsatzsteuerpauschalierung sowie auf die Problema-
tik der Entnahme von Grundstücken aus Betriebsver-
mögen ein. Vor allem bei Betriebsaufgaben wäre eine
ordentliche Abwicklung notwendig, um nicht in steuer-
liche Fallen zu laufen. Dies beträfe insbesondere die
Betriebsaufgabeerklärung gegenüber dem Finanzamt.
Arnold Krämer von der Landwirtschaftskammer Nie-
dersachen referierte im letzten Vortrag der Veranstal-
tung zum Thema „Wachsen oder weichen – gibt es
einen Weg dazwischen?“ Er wies zu Anfang seines
Vortrages auf den fortwährenden Rückgang der An-
zahl landwirtschaftlicher Betriebe von jährlich 2-3
Prozent hin. Für diese Entwicklung ließen sich vielerlei
Gründe ausmachen. Ursachen auf der betrieblichen
Ebene seien etwa Flächenverluste, hoher Investiti-
onsstau oder fehlende Aussicht auf eine Baugeneh-
migung. Aber auch persönliche Dinge wie Gesundheit,
Familienkonflikte oder fehlendes Interesse der Kinder
könnten zur Betriebsaufgabe führen. Wer sich als
Betrieb weiterhin behaupten will, müsse zu ständigem
Wachstum und Veränderungen bereit sein. Der tech-
nische und züchterische Fortschritt habe sich in der
Landwirtschaft wie in keiner anderen Branche ausge-
wirkt. Hier sei es beispielsweise mit der Einführung
des Mäh-dreschers, von Laufställen oder Pflanzen-
schutzmitteln zu regelrechten Entwicklungsschüben
gekommen. Die mit dieser Entwicklung verbundene
Produktivitätssteigerung habe zu ständig sinkenden
42
Verbraucherpreisen geführt. Dagegen sei der Kapital-
einsatz in der Landwirtschaft bei gleichzeitigem Rück-
gang menschlicher Arbeitskraft massiv angestiegen.
Die landwirtschaftlichen Arbeitsplätze seien zu den
teuersten der Volkswirtschaft geworden. Motor des
Fortschritts seien Unzufriedenheit, wachsende Be-
dürfnisse und menschliche Neugier. Ein Unternehmer,
der seinen Betrieb zukunftsfähig halten wolle, müsse
neugierig und immer zu Verbesserungen bereit sein.
Die Unternehmensführung unterliege einem ständigen
Kreislauf von Zielsetzung, Planung, Entscheidung,
Realisierung und Kontrolle. Wer dies nicht beachte,
müsse weichen. Einen Weg dazwischen gäbe es
nicht.
Abb. 41: Referent Arnold Krämer während seines Vortrages
auf der betriebswirtschaftlichen Tagung
„Neues“ Kammer-Info
Durch Inkrafttreten der neuen Datenschutzgrundver-
ordnung im Mai 2018 wurde es notwendig, den alten
Verteiler für die Zustellung des Kammerinfos zu lö-
schen und einen neuen aufzubauen. Die Landwirt-
schaftskammer nahm diesen Umstand zum Anlass,
der Gestaltung des Kammer-Infos eine neue Form zu
geben. Außerdem wurde das An- und Abmeldeverfah-
ren dahingehend verändert, dass dies nur noch direkt
über den entsprechenden Link auf der Homepage der
Landwirtschaftskammer möglich war.