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Ausgabe 19 Juni 2013 – August 2013 Deutschland € 11 • Österreich € 12,30 Luxemburg € 13,00 • Schweiz sfr 22,50 ISSN 1867-5166 www.hifi-stars.de
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ISSN 1867-5166 Ausgabe 19 Juni 2013 – HIFI - STARS ... 3N.pdfdie Vladimir Horowitz noch kurz vor seinem Tod 1989 eingespielt hat (Horowitz/The last recording, Sony Clas - sical SK

Oct 20, 2020

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  • Ausgabe 19Juni 2013 –August 2013

    Deutschland € 11 • Österreich € 12,30Luxemburg € 13,00 • Schweiz sfr 22,50H

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    Riemengetriebener CD-Spieler CEC CD3N

    Geht die Rechnung auf?

    Gerade erst vor wenigen Monaten musizierte eine Kom-bination aus CD-Laufwerk und D/A-Wandler des ja-panischen Herstellers CEC sehr beeindruckend in meinem Abhörraum: das CD-Riemenlaufwerk TL3N und der eben erst herausgekommene D/A-Wandler DA3N. Leser von HIFI-STARS werden sich vielleicht daran erinnern, daß ich in meinem Beitrag in Ausga-be 17 keine Zweifel daran gelassen hatte, wie gut diese neuesten CEC-Entwicklungen mir gefallen. Zu dieser Zeit kündigte der Hersteller auch bereits einen CD-Spieler an, der die Laufwerk-Technologie des TL3N und den neuen D/A-Wandler in einem einzigen Gerät kom-biniert – der CEC CD3N. Besonders interessant deshalb, weil im neuen D/A-Wandler der Hyperstream-DAC ESS 9008-Chip steckt, der Musiksignale bis zu 24 Bit/192 kHz verarbeitet und bis vor kurzem noch ausschließlich

    professioneller Audiotechnik vorbehalten war. Jetzt steht der CEC CD3N in meinem Abhörraum. Kann der Neue ebenso begeistern wie die Kombination aus DA3N und TL3N? Wo liegen die Unterschiede in Ausstattung, Anschlußmöglichkeiten, Bedienung? Immerhin geht es um satte 3.000 Euro Differenz im Anschaffungspreis zwischen dem Geräteduo und dem Einzelgerät.

    Anschlüsse und OptikÄußerlich sieht der CD-Spieler CD3N dem Laufwerk TL3N zum Verwechseln ähnlich. In der Mitte der Front-platte das Display mit blauen Ziffern und Buchstaben, links davon der bei Betrieb von einem blau beleuchte-ten Feld umgebene Power-Taster. Rechts vom Display-fenster vier Funktionstaster für Vor- und Zurück-Skip, Stop sowie Play/Pause. Zusatzfunktionen werden über

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    die Fernbedienung gesteuert, etwa auch die Wahl des gewünschten Digitalfilters – aber dazu komme ich noch. Im Vergleich zum separaten Wandler DA3N fehlt beim CD3N der Toslink-Ministecker, der USB-Kabelanschluß per Mini-B-Stecker sowie der Kopfhörer-Anschluß.Auf der Geräterückseite des CD3N stehen analoge sym-metrische XLR- und unsymmetrische RCA-Ausgänge zur Verfügung, digitale Verbindungen lassen sich über Toslink- und 75-Ohm-Koaxial-Ausgang sowie über einen professionellen symmetrischen Digital-Audio-Ausgang nach AES/EBU für 110-Ohm-Kabel mit XLR-Steckverbinder herstellen. Dann ist da auch noch der Netzanschluß und – wie beim separaten Laufwerk TL3N – ein 44,1-kHz-Word-Clock-Eingang, der es erlaubt, den CD3N über einen externen Word-Clock-Generator zu steuern.

    Top geladen und mit RiemenantriebDer CD3N ist – wie auch der TL3N – ein Toplader mit CD-Fach auf der Geräteoberseite. Den kleinen schwar-zen Puck, der im Laufwerk TL3N als Stabilisator auf die CD gelegt wird, kannte ich auch schon von meinem eigenen CEC TL5100z. Der serienmäßige Stabilizer im

    neuen CD3N sieht jedoch anders aus, er bedeckt die gesamte Fläche der CD und ähnelt dem Stabilisator aus dem Zubehörhandel, den ich schon vor Jahren meinem CEC TL5100z spendiert habe – übrigens mit guten Er-gebnissen. Da hat sich also auch im Detail etwas getan.Bekanntlich ist CEC ein Pionier des Riemenantriebs – 1954 führte man diesen beim analogen Plattenspieler ein, 1991 entwickelte man den weltweit ersten Riemen-antrieb in einem CD-Spieler. Vibrationen und elektro-magnetische Störungen sollen damit minimiert werden und im CD3N arbeitet sogar ein doppeltes Riemensy-stem: einerseits als Antrieb der Plattentellerachse und andererseits für den Laser-Schlitten. Das soll Störungs-einflüsse verhindern und die Musikwiedergabe insge-samt verbessern. Alles sieht nach gewohnt hohem Stan-dard in der Verarbeitungsqualität aus, was sich auch im Gewicht niederschlägt: 11 Kilogramm bringt das 43,5 Zentimeter breite, 32 Zentimeter tiefe und 10,9 Zentimeter hohe Gerät auf die Waage. Übrigens sind ab sofort sämtliche Geräte der Serie – also der CD3N, der TL3N und der DA3N – nicht nur in dem bei CEC üblichen Silber-Look, sondern auch in Schwarz erhält-lich.

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    Top gewandeltEin Highlight des CD3N ist der D/A-Wandlerteil, der auch im separaten DA3N Dienst tut. Der eingebaute Chip – ein Hyperstream-DAC mit der Bezeichnung ESS 9008 – bringt echtes professionelles Digital-Audio ins Wohnzimmer. Er gilt als bester derzeit verfügbarer DAC für audiophile Geräte und verarbeitet S/PDIF- oder PCM-Signale von 16 bis 24 Bit mit bis zu 192 kHz Samplingfrequenz. Das eingebaute Digitalfilter des CD3N erlaubt – wie beim DA3N – bequem per Fern-bedienung die Wahl zwischen ‚Flat‘ und ‚Pulse‘. In der ‚Flat‘-Einstellung arbeiten die meisten CD-Wandler am Markt, damit wird ein fast perfekter Frequenzgang erzielt. Allerdings erkauft man sich diesen glatten Fre-quenzverlauf mit dem Auftreten von „Ringing“, so nennt man das Vor- und Nachschwingen bei Impulssignalen. In der Einstellung „Pulse“ wird das Ringing vermieden. Es kommt zwar dabei zu einem Hochtonverlust, das ist jedoch vernachlässigbar. Auf Grund meiner Erfah-rungen empfehle ich die „Pulse“-Einstellung. Diese bildet musikalische Strukturen einfach besser ab, wäh-rend die Wiedergabe über die „Flat“-Einstellung ge-ringfügig schärfer und weniger harmonisch wirkt.

    Es geht um die MusikNach der „Pflicht“ – einer mehrstündigen Einspielpha-se – startet der CD3N in die „Kür“. Der Hördurchgang beginnt – wie vor wenigen Monaten bei der Kombi – mit Klaviermusik. Ich wähle eine CD mit einer Aufnahme, die Vladimir Horowitz noch kurz vor seinem Tod 1989 eingespielt hat (Horowitz/The last recording, Sony Clas-sical SK 45818). Warum Klaviermusik? Ganz einfach, weil die Wiedergabe dieses Instruments besonders hohe Anforderungen an einen CD-Spieler stellt. Der CD3N besteht diesen ersten Test sozusagen ohne Punkteab-züge. Die hervorragende Aufnahme wird sehr räumlich wiedergegeben und auch die Dimensionen des großen Konzertflügels sind für mich nachvollziehbar.

    Steigerungsmöglichkeiten?Gemeinsam mit dem CD3N lieferte mir CEC noch ein weiteres Testobjekt. CEC Wellfloat heißt die neuent-wickelte Gerätebasis der Japaner und die soll sich sehr positiv auf die Wiedergabequalität von HiFi-Geräten auswirken. Als Unterlage von Verstärkern, Lautspre-chern, CD-Spielern sowie analogen Plattenspielern bedämpft das Wellfloat Board Vibrationen jeder Art.

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    Trittschall, sonstige Erschütterungen und Mikrophonie werden laut Herstellerangabe mit Hilfe eines patentier-ten „Tri-Spring“-Dämpfungssystems erfolgreich unter-drückt. Die Tragkraft bewegt sich im Bereich zwischen 5 und 90 Kilogramm, lieferbar ist das Wellfloat mit Abmessungen von 350 x 450 Millimeter sowie 450 x 600 Millimeter, Höhe jeweils 58 Millimeter.Der Beitrag über den CD3N kommt mir gerade recht, um herauszufinden, ob sich diese rund tausend Euro teure Investition lohnt. Ich plaziere also die aus zwei

    überspringe ich jedoch die Klavierfassung, da ich mir davon keine zusätzlichen Aufschlüsse erwarte, und starte sofort die ebenfalls auf dieser CD vorhandene Orchesterfassung von Maurice Ravel, aufgeführt vom damaligen Minneapolis Symphony Orchestra unter Antal Dorati. Der Livecharakter dieser Aufnahme – aufgezeichnet über nur drei Mikrophone – fasziniert mich immer wieder. Und der CD3N enttäuscht mich nicht. Ich empfinde genau dieselben Emotionen wie beim Abhören über das CEC-Duo. Da läßt sich die

    übereinanderliegenden Platten bestehende Wellfloat-Basis auf dem obersten Regalbrett meines Racks und stelle das Gerät darauf. Die Aufnahme mit Vladimir Horowitz läuft erneut und tatsächlich glaube ich, Un-terschiede zu vorhin wahrnehmen zu können. Ich drük-ke mich jetzt vorsichtig aus, denn es geht um Details. So kommt mir vor, als ob die einzelnen Klavieranschlä-ge ein klein wenig klarer und bestimmter wiedergege-ben werden. Auch der Klangkörper Konzertflügel wirkt auf mich etwas voluminöser.

    Weiter kritisch gehört und probiertJetzt ist Modest Mussorgsky dran. Ich hatte die über fünfzig Jahre alte „Mercury Living Presence“-Produk-tion natürlich auch über das CEC-Duo abgehört (Byron Janis plays Moussorgsky/Mercury 434 346-2). Diesmal

    mühevolle Fortbewegung des Ochsenkarrens im „Byd-lo“ akustisch nachvollziehen, der Peitschenknall im „Gnom“, das herrliche Ballett der Küken in ihren Ei-erschalen und nicht zuletzt die ungeheure Dynamik im Finale. Ich spiele den Abschnitt jetzt nochmals – und zwar ohne CEC Wellfloat – und danach bin ich mir sicher: Der CD3N spielt zweifellos auf höchstem Niveau – jedoch auf dieser Unterlage noch ein wenig besser! Soll heißen: Die Bässe wirken kontrollierter, dadurch kommen auch Mittellagen und der Hochtonbereich luftiger, die Präzision in der Wiedergabe nimmt zu. Der etwas abgegriffene Vergleich vom Schleier, der vor der Klangbühne weggezogen wird, kommt mir in den Sinn. Hier stimmt‘s!Ich mache weiter mit Aufnahmen des audiophilen La-bels „Reference Recordings“ (Reference Jazz, Etc., RR-

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    Auf den Punkt gebracht

    Schon vor einigen Monaten hat mich die Kom-bination Laufwerk TL3N und D/A-Wandler DA3N aus dem Hause CEC regelrecht begeistert. Die Wiedergabe erinnerte mich an ein analoges Masselaufwerk, was meinerseits als großes Kompliment zu verstehen ist. Die in den beiden Geräten verpackten technischen Feinheiten – unter anderem der neue Wandlerchip Hyper-stream DAC ESS 9008 – sind jetzt erstmals auch in einem Einzelgerät verfügbar. Es heißt CEC CD3N und erhält meine uneingeschränkte Empfehlung. Klanglich liegt es auf Augenhöhe mit dem Duo aus Laufwerk und D/A-Wandler und auch das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Für das ebenfalls hier vorgestellte neue CEC Wellfloat legt man zwar rund tausend Euro auf den Ladentisch, die Vorzüge dieser Gerätebasis sind jedoch nachvollziehbar und bringen den CD3N klanglich sogar noch ein kleines Stück weiter.

    S2CD). Im Titel „Tropic Affair“ heben sich die Klavieran-schläge sehr präzise von den Orchestertutti ab, mit dem CEC Wellfloat als Basis gelingt es jedoch noch ein klein wenig deutlicher und das Klanggeschehen wird insgesamt plastischer. Also will ich es jetzt genau wissen: Meine mehr als vierzig Jahre alte Tonbandmaschine Revox A77 wird kurzerhand auf das Wellfloat gehievt. Was ich da zu hören bekomme, hätte ich mir nicht ausgemalt: Ein Gewinn an Räumlichkeit, mehr Baßkontrolle, schönere Mitten und fein gezeichnete Höhen. So toll hat mein geliebter Oldie noch nie aufgespielt.

    Unvermeidliche Fragen So gut der CD3N auch ist, stellt sich dennoch die Frage, ob dieses Einzelgerät das Duo aus Laufwerk TL3N und D/A-Wandler DA3N so ohne weiteres ersetzen kann. Klang-lich gesehen, begegnen sich beide Varianten durchaus auf Augenhöhe. Aber oft gilt es auch, noch andere Anforde-rungen zu berücksichtigen. Sind die vorhandenen Anschluß-möglichkeiten ausreichend? Oder überlegen Sie vielleicht, den DA3N als Vorverstärker samt hochwertigem Kopfhö-reranschluß einzusetzen? Wer jedoch ein Einzelgerät be-vorzugt, ist mit dem neuen CD3N ganz hervorragend be-dient. Und wer schließlich auch klanglich noch das allerletzte herausholen will, sollte sich den CEC Wellfloat als Unterlage für diesen CD-Spieler gönnen. So geht die Rechnung in jedem Fall auf.

    InformationCD-Spieler CEC CD 3 NAusführung in Silber oder SchwarzPreis: 3.998 € inkl. Mwst.CEC Wellfloat Gerätebasis, 350 mm x 450 mm x 58 mm (Höhe)Preis: 998 € inkl. Mwst.CEC Wellfloat Gerätebasis, 450 mm x 600 mm x 58 mm (Höhe)Preis: 1.248 € inkl. Mwst.

    Vertrieb:Rolf BraunCEC InternationalKottwitzstraße 34D-20253 HamburgTel.: +49 (0) 40-4228670 E-Mail: [email protected] Internet: www.cec-international.com

    Harald Obst

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