1 Einschleppung von Ambrosia artemisiifolia L. in die Schweiz – heutige Situation und Bekämpfungsmöglichkeiten [email protected]Einschleppung von Ambrosia artmisiifolia in die Schweiz Christian Bohren, Agroscope ACW, Postfach 1012, CH 1260 – Nyon, Schweiz [email protected]• Erste Beschreibung ~1865, Herkunft Nordamerika • Vermehrte Beobachtungen 2001 im Kanton Genf • Heutige Situation • Was können wir tun ?
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1Einschleppung von Ambrosia artemisiifolia L. in die Schweiz – heutige Situation und Bekämpfungsmö[email protected]
Einschleppung von Ambrosia artmisiifoliain die SchweizChristian Bohren, Agroscope ACW, Postfach 1012, CH 1260 – Nyon, Schweiz [email protected]
• Baustellen• kostengünstige und effiziente Bekämpfung
• Naturschutz-gebiete
• Bach-, Fluss-und Seeufer• hoch motivierte Personen
BLW steht in engem Kontakt
mit der Industrie
BLW = Bundesamt für landwirtschaft
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0
200
400
600
800
Hausgärten Strassen- undWegränder
Humushaufenund
Baustellen
1 - 10 p l
10 - 10 0p l
> 10 0 p l
Bestandesdichte der Ambrosia-Herde in Abhängigkeit des Standortes (2006) (A. Klay, Bundesamt für Landwirtschaft)
Die Ambrosia Herde sind bekannt und weitgehend eliminiert – höchste Wirksamkeit der Bekämpfungsmassnahmen ist gegeben !!
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Lebenszyklus unterbrechen – Samenbildung verhindernAmbrosia-Bekämpfung : Wirkung von Massnahmen auf die Pflanzenentwicklung, Pollen- und Samenbildung
Kalender : März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
Legende : erster Frostungestörter Lebenszyklus von Ambrosia artemisiifolia L. (einjährige Pflanze)SamenbildungPollenbildungWachstum s chwach Samen im Boden
voller Bekämpfungserfolg Pflanze vollständig vernichtet; Pollenbildung und Vermmehrung verunmöglicht
Ausreissen
Herbizid auf Jungpflanzen
Herbizid frühzeitig auf Wiederaustriebe
teilweiser Bekämpfungserfolg keine Samenbildung; Lebenszyklus beendet; Achtung Pollenproduktion !
Herbizid/Schnitt vor Mitte September
Ausreissen bei Blüte
kein Bekämpfungserfolg leicht gestörter oder normaler Lebenszyklus
Wiederaustrieb nach Schnitt/Abreissen
zu späte Herbizidanwendung auf Wiederaustriebe
Ausreissen wenn Samen reif sind
Herbizid auf Jungpflanzen, unvollständige Wirkung
zu späte Herbizidanwendung
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Praktische Forschung
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In der Schweiz sind sechs Pollenarten für die Mehrheit der Pollenallergien verantwortlich
HaselHasel, , ErleErleBirkeBirke, , EscheEsche
GräserGräser, , BeifussBeifussAmbrosia
J F M A M J J A S O N DJ F M A M J J A S O N D
Bernard Clot, Météosuisse Payerne
• Sensibilisierung: 50 Pollen/m3 über längere Zeit in der Luft
• Allergieauslösung: 11 Pollen/m3 Luft
• Bis zu 14 % der Bevölkerung in belasteten Regionen z.B. Lyon (Frankreich), Milano (Norditalien),
Nordamerika
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R a ti o n b d e b o î te s d 'a n t i h i sta m i n i q u e s / p o p u l a t i o n c o n so m m a n te 6 -6 4 a n s e n m i l l i e r sA n n é e 2 0 0 2
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V a l e u r d u r a t i o
A N N EC Y
A N N O N A Y
B O U R G
C H A M B ER Y
G R EN O B L E
L Y O N
PR IV A S
R O A N N E
S T ET IEN N E
V A L EN C E
V IEN N E
V IL L EF R A N C H E
Kosten für Medikamente in Frankreich• Antihistaminica / 1000 Patienten im Jahr 2002 (Urcam- Daten, Rhône-Alpes,F)
bekannte Allergieperiode Ambrosia
• Geschätzte Gesamtkosten pro Jahr : ca. 325‘000‘000 Fr.• Die präventive Bekämpfung der Pflanze ist wesentlich günstiger.
Geschätzte Kosten in der Schweiz für Arzt und Medikamente pro Patient wenn sich Ambrosia in unserem Land ausbreitet :
• Allergiker: ca. 100 Fr. / Jahr • Asthmatiker: ca. 1000 Fr. / Jahr
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Bisherige Massnahmen in der Schweiz• Zusammenarbeit der Behörden
• BAFU – SANU Workshops über invasive Neophyten 2001 und 2003Ergebnis : Situation und Handlungsbedarf, AmbrosiaPriorität 1
• Zusammenarbeit BAFU / BAG – Ärzteumfrage Ergebnis : Prävention und Monitoring Patienten gefragt
• Zusammenarbeit BAFU - ASTRA - BAG - Météosuisse -BLW Infostand an „Nationale Messe Natur 2006“ in Basel
ASTRA= Bundesamt für Strassen, BAFU= Bundesamt für Umwelt, BAG= Bundesamt für Gesundheit, BLW= Bundesamt für Landwirtschaft, SANU= bildung für nachhaltige entwicklung
• Botaniker haben schon einige Zeit vor der Ambrosia gewarnt
• Abklärungen Handlungsbedarf Bundesamt für Umwelt seit 2001
• Pollen Monitoring durch MeteoSchweiz seit 1993• Ambrosia Gruppen gegründet GE 2001, TI 2003, NE 2005,
AG ZH 2006• Ambrosia Monitoring/Bekämpfung und Strategien in
Umwelt und Medizin gesucht 2003• Strategien in der Landwirtschaft gesucht 2004 • Umfrage von Agroscope 2005• Information der Bevölkerung via Gemeinden 2005 –• Ambrosia Monitoring und Bekämpfung seit 2006 auch in
Kantonen AG, ZH, SH, TG…
• Allgemein wachsendes Bewusstsein
• rasche Reaktion der BundesbehördenFuttermittelverordnung 2003Pflanzenschutzverordnung 2006Freisetzungsverordnung 2007 (in Vorb.:
Verbotsliste)
• Massnahmen auf internationalem Niveau (Pollen- und Samenquellen)
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SKEW – CPS www.cps-skew.ch
Primär Artenschutz (seit 1992)• Einleitung konkreter Aktionen zur
Erhaltung seltener und gefährdeter Arten
• Empfehlungen für Saatgut einheimischer Wildpflanzen
• Ziel: Biodiversität unserer Flora fördern und Verfälschungen verhindern.
Seit 2001 Infostelle des BAFU für invasive Neophyten in der Schweiz
• Schwarze Liste, Watch List• Einteilungsschlüssel: ermöglicht zu
entscheiden ob eine Art in eine der Listen aufgenommen werden muss
• Experten-Netzwerk, Dokumentation• Infoblätter für alle invasiven
gebietsfremden Arten (SL, WL)
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Zusammenfassung
• Verbreitung in Europa, Schweiz zunehmend• Verbreitung über Körnermischungen vor allem ins Siedlungsgebiet
• Privatpersonen informieren – sie sind meist sehr motiviert1.) Samenbildung verhindern = Lebenszyklus unterbrechen
2.) Pollenbildung verhindern• Ambrosia im Garten ausreissen = wirkungsvoller Stop der Verbreitung• 1 bis etwa 20 Pflanzen ausreissen und in den Abfallsack (Verbrennung)
• > 20 Pflanzen Bekämpfung durch Fachmann• Grössere Vorkommen (> 20 Pfl.) an Gemeindebehörde melden
• Gemeinde informiert kantonale Pflanzenschutzdienste• Lebensweise der Pflanze kennen
• Pollenallergien und Verbreitungswege• Wirksamkeit der technischen Massnahmen
• Zusammenarbeit der Behörden• Politische Massnahmen in der Schweiz
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