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HS „Soziologie des Internet“ Vortrag zum Beginn des HS Spezielle Soziologie „Soziologie des Internet“ Dr. Tina Guenther, Universität Köln, den 31.10.08
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Internetsoziologie Koeln Ws0910

Aug 20, 2015

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Tina Guenther
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Page 1: Internetsoziologie Koeln Ws0910

HS „Soziologie des Internet“

Vortrag zum Beginn des HS Spezielle Soziologie „Soziologie des Internet“

Dr. Tina Guenther, Universität Köln, den 31.10.08

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Gliederung

1. Internet – kurze Einführung

2. Was ist Web 2.0?

3. RSS

4. Weblogs

5. Wikiwebs

6. Kollektive Verschlagwortungssysteme

7. Social Networking & Communities

8. Bauplan: Content, Code & Metadaten

9. Potenziale des Web 2.0 für öffentliche Präsenz

10. Gliederung des Seminars

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Weblog

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Weblogs

Übernommen von Benedikt Köhler

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Facebook

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Gestaltungeines

Netzwerks

Bei mixxt.de kann jedereine eigene Community

einrichten, optionalinternetöffentlich oder

geschlossen.

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Quelle: www.ciao.de

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Internet – kurze Einführung

Erste Rechnernetzwerke für Forschung und Militär seit den 1960er Jahren. Vorläufer wie ARPANET, später USENET.

1982 Erfindung des TCP-IP Transferprotokolls kann als Geburtsstunde des Internet im technischen Sinn gelten.

Globales Domain-Name System (DNS): Internetadressen sind netzwerkförmig über Knotenpunkte miteinander verbunden. Auffindbarkeit der Adressen wie in einem globalen Telefonbuch.

Hypertext Markup Language (HTML) ermöglicht Dokumente, die eine direkte Navigation zwischen Dokumenten über Hyperlinks (Verweise) zulassen.

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Internet – kurze Einführung

Seit Beginn der 1990er Jahre spricht man vom World Wide Web (WWW). Erste Webseite von Tim Berners Lee im Jahr 1991.

Globale Verbreitung: Im Jahr 1995 hatten ca. 15 Millionen Menschen Zugang zum Internet, im März 2008 waren es 1,4 Milliarden Menschen. Das entspricht 21 Prozent der Weltbevölkerung. In Deutschland ist die Durchdringung der Bevölkerung mit ca. 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung nicht ganz so hoch wie in den Vereinigten Staaten, doch deutlich höher als im EU-Durchschnitt. Aber Maßstab für Onliner bescheiden: „hat mindestens einmal im Leben eine E-Mail verschickt“.

Internet stellt eine historisch neue, globale Infrastruktur für Kommunikation dar.

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Internet – kurze Einführung

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Internet – kurze Einführung

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1. Was ist Web 2.0?

1. Technologie: Blogs, Wikiwebs, Podcasts, Videos,

Social Networking Sites, Bookmarking & Tagging,

AJAX, Folksonomy, CSS, Open APIs, Newsfeeds,

Usability, Mashups, Micro-Blogging

2. Öffentlicher Sphäre: An Demokratisierung,

freier Meinungsäußerung, offener Diskussion

und sozialer Partizipation orientierte Öffentlichkeit.

Diskursiver Charakter. Bietet Raum für Herausbildung

sozialer Bewegungen.

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1. Was ist Web 2.0?

3. Geschäftsmodell: User generated content,

Provider-Modell, Nutzungsvertrag, Data Mining,

Suchmaschinen & Werbemarkt über personalisierte

Werbung.

4. Wissensarchiv: Internet als globale Wissenswelt.

Content, Code und Metadaten sind großteils frei und offen

zugänglich, und (fast) uneingeschränkt verfügbar. Inhalte

können zu neuen Online-Angeboten kombiniert werden.

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2. Was ist Prodnutzung?

Prodnutzer ist Hybrid aus Produzent und Nutzer: Er erzeugt,

kommentiert, verbessert, erweitert, aktualisiert,

empfiehlt oder kritisiert Informationen und Wissen und

trägt zu ihrer (globalen) Distribution bei. Produktion und

Verwendung von Information, Wissen und verwandten

Gütern sind untrennbar verknüpft.

ProdusageContent Content

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RSS

Nachrichten-Feed

Feed-Reader (Programm)

Nachricht geht direkt vom Autor/Urheber zum Rezipienten/Nutzer

Nachrichtenmix wird individuell ausgewählt

Quellen hinzufügenoder entfernen

Konsequenz für Anbieter von Inhalten

FAZ

NYT

Netzpolitik

Spiegel

MPIfG

Spreeblick

Orgtheory

Sozlog

CNN

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Weblogs

Journal, rückwärts chronologisch angeordnete Beiträge

Standard: Kommentar, Archiv, RSS, Blogroll.

Beiträge publizieren: offen oder passwortgeschützt

Alle Formate möglich: Text, Bild, Audio (Podcast), Video …

Kommentare offen, moderiert oder geschlossen

Trackbacks können zugelassen oder gesperrt werden

Individuelle Weblogs/Gruppenweblogs

Einbindung zusätzlicher Funktionen (z.B. Mobiltelefonie)

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Vorteile von Weblogs

Einfache Aktualisierung

Automatische Archivierung

(nach Datum, Kalender)

Sortierung der Inhalte

(Kategorien, tags)

Gesprächscharakter

(offene Kommentare)

Verteiltes Gespräch durch

(trackbacks)

Bereitstellung des Content

mittels RSS-feeds und

Bookmarking/Tagging

Nur minimale Kenntnisse

des Code erforderlich

Software kostenlos

(Wordpress, Moveable Type)

Rollenstruktur und

Nutzerrechte flexibel

Reports: (1) Eingehende Links

& trackbacks (2) Statistik

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Weblog-Evaluation

Technorati/Blogpulse. Funktion - Reputationsmanagement.

Wichtig: Autorität eines Weblogs. Je mehr Weblogs über das

eigenr Weblog schreiben, Links und trackbacks setzen, desto

höher Ihre Autorität in der Blogosphäre.

Google Analytics: Statistische Analyse der Inhalte und

Nutzungsmuster. Besucherzahlen, Sprachen, geografische

Verteilung, Verteilung über Zeiträume, Top Referrer, Top

Content usw.

Search Meter: nach welchen Schlagwörtern wurde gesucht?

Eintrag in Verzeichnisse: Welche Weblogs sind ähnlich?

Wichtig: Suche nach Selbst & eigenen Online-Projekten!!

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Wikiweb

Wikis gestatten es einem Nutzerkreis, zu einem Projekt, einem Ereignis oder Thema Stichwörter und Dokumente anzulegen. Die Nutzer können den Content einstellen, erweitern, überprüfen, verbessern, aktualisieren und verbreiten. Funktion: Wissensbezogene Zusammenarbeit, bei der aktive Nutzer kollaborativ Inhalte (Content) erzeugen und in eine Meta-Struktur vernetzter Dokumente einfügen und verwalten. Content kann in unterschiedlicher Dateiform ausgegeben und gedruckt werden. Rollenstruktur: anonyme Besucher, registrierte Nutzer, Autoren, Herausgeber, Verleger, Administrator. Effekt: linear-sequenziellen Lesarten werden durch hypertextuelle Lesarten ersetzt.

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Quelle: Wikipedia

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Wikiweb

• Versionierung: Standard- komponenten Mediawiki: (1) Artikel (Inhalt), (2) Seite zum Einfügen von Änderungen (3) chrono- logische Dokumentation der Änderungen und Autoren (4) Diskussion

• Installation: (1) Internet (öffentlich) (2) Organisa- tions-Intranet, (3) PC

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Wikiweb

Anwendungen:

(1) kollaborative Wissenserzeugung oder Schaffung einer

Special-Interest- Öffentlichkeit zu einem Fach/ Thema

Projekt/ Ereignis (öffentlich - Internet)

(2) Organisation einer Tagung (Öffentlich – Internet)

(3) Wissensmanagement innerhalb einer Organisation

oder Dachverband

(4) Forschungsprojekt

(organisationsinterne Kooperation – Intranet)

(5) Lehrveranstaltung (Wikiweb oder Moodle/Olat)

(6) Dokumentation von Arbeitsprozessen (PC)

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Bookmarking

Bookmarks sind Lesezeichen zur Sacherschließung von Content. Tags sind Schlagworte, um markierte Objekte nach selbst gewählten Kategorien (tags) zu beschreiben und zu ordnen.

Denkbar jedes Objekt – online oder offline Bookmark-Sammlungen öffentlich oder privat Eine „folksonomy“ ist eine nutzergenerierte Taxonomie zur

Erschließung, Beschreibung und Bewertung von Content. Durch Markieren und Beschreiben des Content durch die

Vielzahl der Prodnutzer wird das Internet mit Strukturinformationen und kulturell relevanten Informationen angereichert.

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Verschlag-wortungssysteme I

Funktion: Sacherschließung und Kategorisierung

Markieren (bookmarken) und Verschlagworten (taggen) von Internet- objekten aller Art.

Verwaltung der Internet-Objekte (Nutzer-Account)

Austausch von Link-Empfehlungen

Communities of Interest (Interessengemeinschaften)

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Verschlag-wortungssysteme II

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Verschlag-wortungssysteme III

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Social Networking

Öffentliche Plattformen der sozialen Vernetzung, die auch für

zivilgesellschaftliches Engagement, Lobbyarbeit und

Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden können. Beispiele:

Xing, Skype (Online-Telefonie), Facebook, StudiVZ, mixxt

für eigene kleinere Gruppen, Projekte, Ereignisse oder Themen

Social Networking-Plattformen sind Bestandteil eines

„managements“ von Kontakten, Reputation und Identität

Integrierbarkeit (z.B. Einbau in eigene Webseite)

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Wofür welches Format?

Weblogs: Öffentlichkeit für Thema, politisches Anliegen

oder Ereignis schaffen. Sofortige Publikation. Man ist Autor

und Herausgeber. Feedbackfunktion öffnet Rückkanal.

Weitere Kontaktmöglichkeit anbieten!

Wikiwebs: Erzeugung, Verbreitung, Verbesserung

und Verfügbarkeit eines Wissenskorpus. Kollaborative &

kontinuierliche Bearbeitung des Inhalts von Vielen! Bookmarking/Tagging: Sacherschließung,

Verschlagwortung und Bewertung. Kombination von individueller und kollektiver Wissensorganisation

Communities: Professionelle Vernetzung oder Vernetzung rund um eine Organisation, ein Seminar, eine Konferenz etc.

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Wissenstypen I

Content: Jede Art der wahrheits- oder falschheitsfähigen Aussage, jede teleologisch Aussage, jede normativ-moralische oder expressive Aussage, die online publiziert wird. Formen: Text, Datensätze, Foto, Audio, Video usw.

Code: Softwaretechnische Grundlagen. Weblogs, Wikis sowie die zu ihrer Bedienung erforderlichen Werkzeuge Browser und RSS-Reader basieren auf Algorithmen, die Programmabläufe abhängig von Systemzuständen oder Aktionen der Nutzer steuern.

Metadaten: Daten, die Inhalte beschreiben. Dazu gehören Bookmarks (Lesezeichen) und tags (Schlagworte). Individuelle und kollektive Wissensorganisation wird als „folksonomy“ bezeichnet.

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4. Wissenstypen III

Online-Angebot

CodeContent

Metadaten

Jedes Online-Angebot ist

die Kombination aus Content,

Code und Metadaten. Selbst

produziert oder aus diversen

Quellen kombiniert.

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4. Wissenstypen IV

Online-Angebot

CodeContent

Metadaten

API-Key

API-Key„Content is King.“ war gestern. Die Maxime des neuen Netz lautet „Kontext is King.“.

Passwort

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Gliederung des Seminars

1. Historische Entstehungsweise, technische Grundlagen, Wachstum & Verbreitung, Nutzungsformen

2. Social Software & Social Media – Weblogs, Wikis, SNS, Podcast, Videocast, Microblogging, Bookmarking & Tagging

3. „Web 2.0“ und Social Software – Nutzungspraktiken, Verwendungsregeln, Relationen in Onlineangeboten

4. Kommunikation I – „Web 2.0“ und Social Software im Lichte kommwiss. und kommsoz. Grundlagen

5. Kommunikation II – Internetöffentlichkeit & Demokratie6. Kommunikation III – Die Netzwerkstruktur der

Internetöffentlichkeit. Das Beispiel der Social Networking Plattformen.

7. Kommunikation IV – Soziale Beziehungen, Reputation, Identität. Karrierefalle Internet oder wie man seine Beziehungen richtig „managt“.

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Gliederung des Seminars

8. Kommunikation V – Multi-User-Online-Spiele. Wie virtuell bzw. real sind Online-Spiele?

9. Wissenswelt I – Prodnutzer, Content, Code und Metadaten10. Wissenswelt II – Wissensproduktion im Netz11. Wissenswelt III – Wissensproduktion Wikipedia 12. Geschäftsmodell „Web 2.0“ – Besonderheiten der

Werbung und Verflechtung von Providern, Suchmaschinen und Werbung

13. Geschäftsmodell „Web 2.0“ – Geld verdienen mit dem „Web 2.0“?!

14. Weshalb ist Vertrauen im Internet ein Problem? Wie entsteht Vertrauen? Ein Analyserahmen, wie man die Problematik des Vertrauens im Netz untersuchen kann.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Fragen & Anregungen bitte an Dr. Tina Guenther:mail (at) tguenther (punkt) de