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Integrative Städt. Kindertagesstätte Fabrikstraße 4 86199 Augsburg Tel.: 0821 / 324-6277 Fax.: 0821 / 324-6278 [email protected] Inhaltsverzeichnis Vorwort……………………………………………………………………………………………….5 1. Rahmenbedingungen unserer Einrichtung 1.1 Information zum Träger und zur Einrichtung…………………………………………...6 1.2 Situation der Kinder und Familien in der Einrichtung und im Einzugsgebiet…………………………………………………………………….8 1.3 Unser rechtlicher Auftrag - Zielvorgaben und BayBEP als Orientierungsrahmen…………………………………………………………………......8 2. Unser Leitbild – Prinzipien unseres Handelns für Kinder und ihre Familien 2.1 Unser Selbstverständnis – Kinder und Familien im Mittelpunkt……………………...9 2.2 Unser pädagogischer Ansatz…………………………………………………………...10 2.3 Gemeinwesenorientierung unserer Arbeit – Unser lokales Netzwerk… … …......... 11 2.4 Bildungsqualität und Innovation – Unsere Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung………………………………......……………………….……..11 3. Übergänge des Kindes im Bildungsverlauf – Vernetzung seiner Bildungsorte 3.1 Unsere Kleinsten – U3……………………………………………………….…………12 3.2 Übergang in den Kindergarten – Die Eingewöhnung………………………...……...13 3.3 Übergang in die Grundschule…………………………………………...………….…..14 4. Bildung und Erziehung – Unser Angebot für die Kinder 4.1 Grundprinzipien unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit……………….........14 4.1.1 Pädagogische Ziele und die Umsetzung in den Lernwerkstätten……………...…...15 4.1.2 Tagesstruktur………………………………………………………………………..……19 4.1.3 Ganzheitliche Bildung – Lernen in Projekten…………………………………..……. 20 4.1.4 Beobachtung und Dokumentation der individuellen Lernprozesse der Kinder………………………………………………………………………..…..............21 4.1.5 Angebotsvielfalt – Planung und Dokumentation der Bildungsarbeit in der Einrichtung……………………….……………………………………………...………..22 4.2 Umsetzung der Bildungs- und Erziehungsziele – Stärkung der Basis- Kompetenzen des Kindes 4.2.1 Wertorientiert und verantwortungsvoll handelnde Kinder……………...…………... 22 4.2.2 Geschlecherbewußte Erziehung und Kompetenz…………………….…………...... 24 4.2.3 Sprach- und mediengewandte Kinder……………………………….………………. 25 4.2.4 Künstlerisch aktive Kinder…………………………………………….………………. 25 4.2.5 Starke Kinder………………………………………………………….………………... 26 5. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft 5.1 Unser Angebot für Eltern – Einbezug von Kooperationspartnern…….………….…26 5.2 Auswahlentscheidung der Eltern – Angebotsgestaltung mit dem Elternbeirat………………………………………………………………….………….…27
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Jun 05, 2018

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Integrative Städt. KindertagesstätteFabrikstraße 4

86199 Augsburg

Tel.: 0821 / 324-6277Fax.: 0821 / 324-6278

[email protected]

Inhaltsverzeichnis

Vorwort……………………………………………………………………………………………….5 1. Rahmenbedingungen unserer Einrichtung

1.1 Information zum Träger und zur Einrichtung…………………………………………...61.2 Situation der Kinder und Familien in der Einrichtung und im Einzugsgebiet…………………………………………………………………….81.3 Unser rechtlicher Auftrag - Zielvorgaben und BayBEP als Orientierungsrahmen…………………………………………………………………......8

2. Unser Leitbild – Prinzipien unseres Handelns für Kinder und ihre Familien

2.1 Unser Selbstverständnis – Kinder und Familien im Mittelpunkt……………………...92.2 Unser pädagogischer Ansatz…………………………………………………………...102.3 Gemeinwesenorientierung unserer Arbeit – Unser lokales Netzwerk……….........112.4 Bildungsqualität und Innovation – Unsere Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung………………………………......……………………….……..11

3. Übergänge des Kindes im Bildungsverlauf – Vernetzung seiner Bildungsorte3.1 Unsere Kleinsten – U3……………………………………………………….…………123.2 Übergang in den Kindergarten – Die Eingewöhnung………………………...……...133.3 Übergang in die Grundschule…………………………………………...………….…..14

4. Bildung und Erziehung – Unser Angebot für die Kinder

4.1 Grundprinzipien unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit……………….........14 4.1.1 Pädagogische Ziele und die Umsetzung in den Lernwerkstätten……………...…...154.1.2 Tagesstruktur………………………………………………………………………..……194.1.3 Ganzheitliche Bildung – Lernen in Projekten…………………………………..……. 204.1.4 Beobachtung und Dokumentation der individuellen Lernprozesse der Kinder………………………………………………………………………..…..............214.1.5 Angebotsvielfalt – Planung und Dokumentation der Bildungsarbeit in der

Einrichtung……………………….……………………………………………...………..22

4.2 Umsetzung der Bildungs- und Erziehungsziele – Stärkung der Basis- Kompetenzen des Kindes

4.2.1 Wertorientiert und verantwortungsvoll handelnde Kinder……………...…………... 224.2.2 Geschlecherbewußte Erziehung und Kompetenz…………………….…………...... 24 4.2.3 Sprach- und mediengewandte Kinder……………………………….………………. 25 4.2.4 Künstlerisch aktive Kinder…………………………………………….………………. 254.2.5 Starke Kinder………………………………………………………….………………... 26

5. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft

5.1 Unser Angebot für Eltern – Einbezug von Kooperationspartnern…….………….…265.2 Auswahlentscheidung der Eltern – Angebotsgestaltung mit dem Elternbeirat………………………………………………………………….………….…27

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6. DasTeam der Einrichtung……………………………………………………………….28

7. Evaluation…………………………………………………………………………………..28

8. Individuelle Unterschiede als Bereicherung - Integration Unser integrativer Hortbereich

8.1 Entstehung des integrativen Horts…………………………………………………….....298.2 Zielgruppen………………………………………………………………………………....298.3 Pädagogische Ziele………………………………………………………………………..298.4 Die Eingewöhnungszeit…………………………………………………………………...308.5 Tagesstruktur und Arbeitsformen………………………………………………………...308.6 Elternarbeit……………………………………………………………………………...….338.7 Kooperation mit anderen Institutionen…………………………………………………..348.8 Planung und Dokumentation……………………………………………………………..348.9 Beobachtung und Dokumentation……………………………………………………….358.10 Evaluation…………………………………………………………………………………..35 9. Schlusswort………………………………………………………………………………37

Stand 2010

Umsetzung des Bayerischen Erziehungs- und Bildungsplanes und des Leitbildes der Stadt Augsburg

An der Erstellung waren beteiligt: St.Gregor Jugendhilfe: Herr BertuleitMelanie Dillinger, Melanie Besta, Coletta Schillinger, Michael Betzler, Markus Walke, Sonja Kölzer, Elke Bley, Erika Kießling, Tina Spielberger, Annika Seifert, Helga Hermann (Team) Ulrike Langenbacher(Mutter), Heike Dietmair (Elternbeirat)

Verantwortlich: Heidi Weinbrenner

Vorwort

„Sag es mir und ich vergesse es –

zeige es mir und ich erinnere mich–

lass es mich selbst tun und entdecken –

und ich behalte und verstehe es!“

Liebe Eltern, liebe Interessierte,

wir laden Sie ein unsere aktuelle Konzeption zu lesen. Vieles hat sich im Laufe der zeit in Kindertageseinrichtung verändert. Seit der Bayrische Erziehungs- und Bildungsplan eingeführt wurde, ist der Bildungsauftrag in der KiTa klar definiert.

Wir begleiten, betreuen und bilden die uns anvertrauten Kinder zu selbstständigen und selbstbewussten Menschen. Wir geben ihnen Raum für selbstständiges Lernen, wir geben ihnen Ruhe das zu tun, was für das einzelne Kind gerade richtig ist, wir geben ihnen die Freiheit der eigenen Entscheidung, wir geben ihnen Vertrauen, wir geben ihnen Chancen um Werte zu festigen und sich anzueignen,

Verstehen Sie diese Konzeption als Orientierungsrahmen für die Förderung der kindlichen Entwicklungs- und Lernprozesse. Dabei handelt es sich nicht um ein abgeschlossenes Werk, vielmehr um ein offenes Konzept, das stetig überarbeitet und fortgeschrieben werden muss.

Es ist für uns immer wieder eine Herausforderung, Kinder auf ihrem Weg zu einer starken Persönlichkeit zu begleiten. Es bedeutet uns viel, das Vertrauen, ihr Kind begleiten zu dürfen, von Ihnen zu erhalten. Wir laden Sie ein uns dabei zu unterstützen um gemeinsam, Hand in Hand, das Beste für „unsere Kinder“ zu erreichen.

Heidi WeinbrennerEinrichtungsleitung

Juli 2010

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1. Rahmenbedingungen unserer Einrichtung1.1. Infos zum Träger und zur Einrichtung

Die Kindertagesstätte wurde 1981 von der Stadt Augsburg in Trägerschaft übernommen. Unsere Zielgruppe sind Kinder vom 3. – zum 14. Lebensjahr. Seit 2009 sind wir ein integratives Kinderhaus, wobei der Schwerpunkt im Hortbereich liegt. Wir sind eine lebendige, bunte und offene Einrichtung. Multikulturalität ist ebenso ein wichtiges Merkmal, wie die Öffnung hin zu Familien und zum Stadtteil. In unserer Einrichtung finden Kinder und Familien aus den verschiedensten Nationen ihren Platz. Integration ist ein wesentlicher Bestandteil unsere Arbeit.

„Es ist besonders verschieden zu sein“, einer unserer wichtigsten Leitsätze, vermittelt Werte, Akzeptanz und Toleranz. Wir sind ein Ort der Bildung und Beratung. Uns ist es wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern gemeinsam die KiTa als Ort verstehen, an dem es kleinen Menschen möglich gemacht wird, ihre Welt selbst zu entdecken und zu erforschen. Wir verstehen uns als Begleiter, die den Kindern helfen, sie vorbereiten, für die Zukunft stark zu werden.Wir sind ein Ort, der Eltern die Möglichkeit gibt sich aktiv mit ein zu bringen und somit den Bildungsort KiTa mit zu gestalten.

Die Kindertagesstätte liegt im Süden von Augsburg in der Nähe der Hessingkliniken. Wir sind gut angebunden an das Verkehrsnetz der VGA und weiter führende Buslinien. Unsere Einrichtung ist von einer naturnahen Gartenanlage umgeben und grenzt an den Butzpark. Das Gebäude wurde in Flachbauweise errichtet und ist hell und freundlich. Im direkten Umfeld liegen die Grundschule Göggingen West, und die Schubertschule. Hierbei handelt es sich um eine FörderschuleIn der Nähe unserer Einrichtung gibt es noch weitere Kindergärten: St.Anna und den Betriebskindergarten der Hessing Stiftung.

Unsere Öffnungszeiten im Kindergarten:Der Kindergarten ist wöchentlich 51,5 Stunden geöffnet.

Montag bis Donnerstag: 6:30 - 17:00 UhrFreitag: 6:30 - 16:00 Uhr im KindergartenKernzeit täglich: 8:30 - 12:30 Uhr

Unsere Öffnungszeiten im Hort:Der Hort ist wöchentlich 37 Stunden für ihr Kind geöffnet.

Montag bis Donnerstag: 6:30 - 8:00 Uhr 11:00 - 17:00 UhrFreitag: 6:30 - 8:00 Uhr 11:00 - 16:30 UhrIn den Ferien können zusätzlich Stunden dazu gebucht werden, um eine ganztägige Betreuung zu ermöglichen.

Unsere Schließzeiten:Unsere Einrichtung ist im August 15 Tage geschlossen und zwischen Weihnachten und Neujahr. Zusätzlich an 5 flexiblen Tagen im Jahr, an denen wir unser Konzept weiterentwickeln, uns pädagogisch fortbilden.

Anzahl der Plätze:In unsere Einrichtung finden 125 Kinder zwischen 3 und 14 Jahren ihren Platz. Die Anzahl der Plätze wird von der Regierung von Schwaben durch die Betreibserlaubnis und von KOFA durch die Bedarfanerkennung geregelt. Maßgebend hierfür sind die baulichen Gegebenheiten, die räumliche Ausstattung, sowie der aktuelle Bedarf des Sozialraumes.6 Notplätze und 9 Integrationsplätze sind möglich.

Personelle Ausstattung:Die personelle Ausstattung wird durch den Träger in Absprache mit der Leitung geregelt. Grundlage hierfür ist die KFR Datei, welche das Verhältnis der angemeldeten Kinder, deren gebuchte Betreuungsstunden in Zusammenhang mit den Personalstunden regelt. Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder mit Behinderung haben einen höheren Förderbedarf, der sich entweder in der Personalplanung oder in reduzierter Gruppenstärke bemerkbar macht.Zurzeit arbeiten in unserer Einrichtung 7 Erzieher/innen, und 8 Kinderpfleger(innen). Besonders sei zu erwähnen, dass in unserem Team 2 Männer arbeiten.Im Hauswirtschaftsbereich sind 2 Reinigungsfrauen eingesetzt.In unserer Küche arbeitet eine Köchin, die über Apetito Catering beschäftigt wird.

Anschrift der Einrichtung:Städtische KindertagestätteFabrikstr.486199 AugsburgTelefon: 0821/324/6277Fax: 0821/324/6278E-Mail: [email protected] Leitung: Heidi Weinbrenner

Anschrift des Trägers:Stadt AugsburgFachbereich KindertagesstättenFuggerstr.12a86150 Augsburg

Telefon: 0821/324/6202Fax: 0821/324/6205E-Mail: [email protected] Homepage:kita.augsburg.de

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1.2. Situation der Kinder und Familien in der Einrichtung und im Einzugsgebiet

Die Stadt Augsburg hat 1981 die Einrichtung von den Ackermann Nähfadenwerken übernommen, was zu großer Verunsicherung bei den Familien deren Kinder in dieser Einrichtung waren geführt hat. 1992 erwarb die Stadt den Grund. In Laufe der Zeit kamen zu den Kindergartenkindern noch Schulkinder hinzu. Es gab 3 Kindergarten und 2 Hortgruppen.

Immer mehr Grundstücke im Umfeld unserer Einrichtung wurden erschlossen und zur Bebauung freigegeben. Auf diese Weise entstanden neue Häuser und Eigentums-wohnanlagen.

Durch die Lage des Ortsteiles an dem Gögginger Wäldchen, den Wertachauen, und dem Butzpark, ist den Kindern viel naturnaher Bewegungsraum gegeben. Rad- und Spazierwege in bewaldetem Gebiet sind vorhanden.Durch das große Einzugsgebiet unserer Grundschule wie Bergheim, Radundis und Göggingen Süd ist unter anderem der Bedarf an Hortplätzen gegenüber 2008 erheblich gestiegen. In immer mehr Familien sind beide Elternteile berufstätig, aber auch der Anteil an Alleinerziehenden steigt stetig an.

Die Stadt reagiert immer wieder flexibel auf demographische Veränderungen. Gemein-sam reagieren wir auf die veränderten Bedürfnisse der Kinder und Familien. Neue Qualitätsstandards werden entwickelt und gesetzt.

Seit 2008 betreuen wir in unserer Einrichtung zunehmend Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Besonders im Hortbereich zeigte sich die Notwendigkeit integrative Plätze anzubieten. Wir betreuen und begleiten Kinder mit körperlichen Behinderungen, sowie Auffälligkeiten im emotional-sozialen oder kognitiven Bereich.

Um diese Kinder optimal betreuen und begleiten zu können, hat der Fachbereich Kinder-tagesstätten eine Qualifizierungskampagne zum Thema Integration eingeleitet.

Aktive und intensive Elternarbeit sind ein wichtiger Bestandteil unserer Pädagogik. Gerade im integrativen Bereich ist dies unerlässlich. Gemeinsam haben wir uns aufgemacht, neuen Herausforderungen zu begegnen.

1.3. Unser rechtlicher Auftrag – Zielvorgaben und BayBEP als Orientierungsrahmen Rechtliche Grundlage der EinrichtungNach Art. 2 Abs. 1, BayKiBiG ist der Kindergarten eine außerschulische Tageseinrichtung zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern.Grundlage der pädagogischen Arbeit sind das Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungs-gesetz (Art. 10 Abs.1 Satz 1, BayKiBiG), der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP)und das Leitbild der Stadt Augsburg für seine Kindertagesstätten. Derzeit wird an der Erstellung eines Fachprofils gearbeitet und es werden Standards zur Qualitätssicherung entwickelt.

2. Unser Leitbild – Prinzipien unserer Handelns für Kinder und Ihre Familien

Unser Hausleitziel„Jedes Kind ist anders und kommt mit anderen Lebenserfahrungen und Lebensbedingungen aus der Familie in unsere Einrichtung. Deshalb ist das Ziel, die individuellen Fähigkeiten der Kinder zu erkennen, ihre Ideen und Eigeninitiativen durch soziale, sprachliche, künstlerische, musikalische, naturwissenschaftliche Umgebung zu fördern und zu entwickeln.Durch die Vielfalt der verschiedensten Angebote, Aktionen und Projekte erleben die Kinder ganzheitliche Förderung.“

Für uns ist das Kind maßgeblich an seiner Entwicklung beteiligt. Es gibt uns seine Zeit und sein Lerntempo vor.

Die pädagogischen Schwerpunkte und Zielvorstellungen richten sich nach den Leitlinien des Bayerischen Erziehungs- und Bildungsplanes, gekoppelt an die Leitgedanken und an das Leitbild der städtischen Kindertagesstätten.

Das Leitbild der Stadt Augsburg

Städtische Kindertagesstätten …..

• Sind offene Orte der Erziehung, Bildung und sinnlichen Erfahrung• Bejahen die kulturelle Vielfalt ihrer Kinder und ihrer Standorte• Ermöglichen Lernen in Umgang mit Alltag und deren Regeln• Geben Mädchen und Jungen gleiche Chancen• Sind Orte demokratischer Interessen und Kompromisse• Beteiligen schwächere und behinderte Kinder• Sind anspruchvolle und offene Arbeitsplätze

2.1. Unser Selbstverständnis – Kinder und Familien im MittelpunktUnser Bild vom Kind

„Eine tausend Meilen weite Reise beginnt vor deinen Füßen“, diese Weisheit von Laotse lässt sich gut mit dem Werdegang eines Kindes in Zusammenhang bringen. Kinder entdecken sich ihre Welt mit allen Sinnen selbst, in dem sie mit dem ganzen Körper Erfahrungen machen. Um all dies lernen und erleben zu können, braucht Ihr Kind vor allem Zeit und Ruhe!

Im Spiel begreifen und verarbeiten Kinder Handlungen und Situationen des täglichen Lebens. Spiel ist lernen! Spiel ist somit die elementarste Lerneinheit. Durch pädagogische Begeleitung, Anregung und Hilfestellung, wird aus einer einfachen Spielhandlung bewusstes Erleben und Verstehen.

Jedes Kind ist einzigartig und verdient es in seiner Individualität angenommen und beachtet zu werden. Uns ist es wichtig, dem Kind die Welt zu zeigen in der es lebt, auf- und hinein wächst. Dabei spielt für uns die Wertevermittlung, die Toleranz und Akzeptanz vor Anderen eine entscheidende Rolle.

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Wir verstehen Kinder als individuelle Persönlichkeiten, die in der Entwicklung und Entfaltung ihrer persönlichen Eigenschaften gestärkt werden müssen. Kinder bringen unterschiedliche Erfahrungen, Umfeldsituationen und Lebensgeschichten mit. Sie haben unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche und Ideen. Sie haben ihren eigenen Rhythmus, Veranlagungen, charakterliche Eigenschaften und sind durch unterschiedliche familiäre Situationen geprägt. Wir holen unsere Kinder genau hier ab, um ihnen zu helfen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie Akteur ihres eigenen Lebenspfades werden können.

Dabei sind die Eltern unsere wichtigsten Ansprechpartner, wenn es um die Erziehung und Bildung ihres Kindes geht. Gemeinsame Erziehungspartnerschaft ist unser Anliegen, nur miteinander lassen sich Übergange und Umbrüche im Leben ihres Kindes professionell begleiten. Gemeinsam machen wir Kinder stark für das Leben.

2.2. Unser pädagogischer Ansatz

In unserer Einrichtung lernen und leben Kinder im Rahmen der offenen Pädagogik. Die Individualität jedes Kindes kann sich optimal entwickeln und entfalten. Wir holen unsere Kinder da ab, wo jedes Einzelne gerade steht. Die Stammgruppe, in der ihr Kind seinen Tag beginnt, bietet den Kindern den Zusammenhalt der Gruppe, anschließend eröffnen sich den Kindern die verschieden Lernwerkstätten mit all ihrer Vielfalt. Projekte und gezielte Angebote bereichern und vertiefen den persönlichen Tag Ihres Kindes.

Wir begreifen Bildung und Lernen als Prozesse, bei denen „der Weg das Ziel ist“ und ihnen die Möglichkeit gegeben wird, dies in eigener Regie zu tun!Unser Ziel ist es, diese Selbstlernprozesse der Kinder zu fördern.

Wir betreuen, begleiten und bilden Kinder mit und ohne Behinderung. Unsere Kinder lernen, jedes Kind in seiner individuellen Eigenart anzunehmen und zu akzeptieren. Wichtig für uns ist, die individuelle Situation und Behinderung der betroffenen Kinder zu berücksichtigen. Daraus ergibt sich für alle Kinder ein Verstehen, Achtung voreinander zu haben und voneinander zu lernen.

Partizipation – Integration – Inklusion

Partizipation bedeutet für uns, Allen am Entwicklungsprozess beteiligten die Möglichkeit zu geben sich einzubringen, um etwas Großes zu schaffen. Integration ist ein kontinuierlicher Prozess, der auf Gegenseitigkeit aller ausgerichtet ist und von dem Alle profitieren.

Inklusion bedeutet für uns Raum für die verschiedensten Menschen mit all ihren persönlichen Möglichkeiten zu schaffen, gemeinsam zu leben und zu lernen. Dabei ist die gegenseitige Akzeptanz elementar. Ein großes Anliegen unseres Teams ist es, dies Wirklichkeit werden zu lassen. Wir möchten unseren Kindern damit ein Rüstzeug an die Hand geben, die es ihnen ermöglicht, Baumeister ihrer eigenen Welt und Entwicklungsgeschichte zu werden.

Kinder sind von Natur aus neugierig und wissensdurstig. Sie wollen lernen und Zusammenhänge erfahren. Sie wollen forschen, begreifen und verstehen. Sie wollen

geliebt werden und sich geborgen fühlen, sie wollen Sicherheit und Zuwendung. Sie wollen mitreden und ihre Meinung sagen. Dazu brauchen sie Freiräume, Anreize, Stärkung ihrer kindlichen Selbstbestimmung um soziale Mitverantwortung zu entwickeln, unseren Respekt, unser Verständnis und die Möglichkeit Räume für ihr Handeln und Tun zu erhalten.Deshalb haben wir unsere pädagogischen Schwerpunkte wie folgt ausgerichtet:

• Kinder sind kreative Forscher, Erfinder und Tüftler• Sprachliche Förderung und Bildung• Öffnung für Familien• Vorbereitung und Begleitung des Überganges in die Schule• Inklusion und Integration unserer besonderen Kinder

2.3. Gemeinwesenorientierung unserer Arbeit – unser lokales Netzwerk

Sozialraumorientierte VernetzungIn unserer Kindertagesstätte arbeiten wir eng mit den verschiedensten Institutionen zusam-men: der St.Gregor Jugendhilfe, dem Förderzentrum der Hessingstiftung, Ergotherapeuten, sowie Heilpädagogen der Mobilen Hilfe, und dem Allgemeinen Sozialdienst.Enge Zusammenarbeit besteht ebenso mit der Grundschule Göggingen West, teilweise der Grund- und Hauptschule an der Friedrich- Ebert- Straße, Diagnose und Förderschulen, die Sprachheilschule, sowie mit der Schule für Lernverzögerungen.Stadtteilspezifische Leiterinnenkonferenzen, Konferenzen aller Träger für die Region Süd, sowie Teilnahme an Konferenzen der Grundschule sind Bestandteil unserer Arbeit.Aus diesem Grund ist eine Erziehungspartnerschaft zwischen allen Beteiligten ein ständiger sich verändernder Prozess, der immer wieder reflektiert werden muss, um sich in angemessener Weise auf die individuellen Bedürfnisse eines Kindes einstellen zu können.

2.4. Bildungsqualität und Innovation – unsere Maßnahmen zur Qualitäts-verbesserung

Die Weichen für Bildungschancen und damit Lebenschancen werden früh gestellt. Insbesondere die Motivation und die Fähigkeit zu kontinuierlichen und selbstgesteuertem Lernen sind früh zu wecken. Das erfordert Kompetenz und Wissen pädagogischer Fachkräfte. Uns ist es ein Anliegen dem gerecht zu werden. Wir besuchen immer wieder Fortbildungen zu den verschiedensten pädagogischen Themen. Fachliteratur wird genützt, kollegiale Beratung, Supervision, fachliche Begleitung durch die Gregor Jugendhilfe, sowie mobile Fachdienste unterstützen uns bei unserer Arbeit. Die jährliche Elternbefragung in verschiedenen Sprachen ist ein weiteres Mittel, für Familien sich einzubringen und ihre Meinung zu äußern. Die Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat, (deren gewählte Vertreter der Elternschaft), sind eine weitere Mitgestaltungsmöglichkeit. Durch die sich wandelnde Pädagogik, sowie die wachsenden Anforderungen aller Beteiligten, ist die regelmäßige Überarbeitung der Konzeption unerlässlich.

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3. Übergänge des Kindes im Bildungsverlauf – Vernetzung seiner Bildungsorte

Im Leben eines Menschen gibt es immer wieder Umbrüche, die auch Kinder und deren Eltern vor neue Herausforderungen stellen. Allein zu Beginn und am Ende der Kindergartenzeit finden zwei sehr einschneidende Übergänge statt. Um diese für alle Beteiligten gut zu gestalten, ist enge intensive Zusammenarbeit von großer Bedeutung.

3.1. Unsere Kinder unter 3 Jahren (U3)

Unser Ziel war und ist es, die Kleinsten in einem Zeitrahmen von 3 Monaten in die Stammgruppe und in unser offenes Konzept zu integrieren. Das weitere Jahr über treffen sich die Kleinsten regelmäßig in „ihrer Gruppe“. Auf diese Weise bleibt die oftmals noch nötige Rückzugsmöglichkeit erhalten. Das „Zwergeljahr“ wird mit einem gemeinsamen Abschluss für Kinder und Eltern beendet. Die Kindergartenzeit kann beginnen.

Für unsere Kleinsten haben wir uns gut vorbereitet. Es wurde ein kleiner Raum zur Wohlfühloase umgestaltet und nur für die Kleinsten eingerichtet. Das pädagogische Personal bereitete sich angemessen auf diese komplexe Aufgabe vor. Es wurde sichergestellt, dass feste Bezugspersonen die Kinder begleiten. In dieser kleinen Gruppe ist für die Kleinsten eine eigene Tagesstruktur, geprägt von vielen Ritualen, von großer Bedeutung.

Die EingewöhnungDer Eingewöhnungsprozess richtet sich nach dem Berliner Modell.Eine stabile Beziehung zu einer fremden Erzieherin kann nur aufgebaut werden, wenn die Eltern diesen Prozess begleiten und ihrem Kind dafür die nötige Zeit geben. Die Eltern bringen ihr Kind in den ersten Tagen nur für 1-2 Stunden in die Einrichtung. Sie halten sich mit ihrem Kind im Gruppenraum auf. In dieser Phase verhalten sie sich eher passiv. Um dem Kind die nötige Sicherheit zu geben, sollten die Eltern sich nicht selbst beschäftigen. Die Erzieher nehmen vorsichtig Kontakt auf. Wichtig ist auch die Beobachtung der Interaktion zwischen den Eltern und dem Kind.Während dieser Zeit (3Tage) soll es zu keinem Trennungsversuch kommen.

Der TrennungsprozessDie erste Trennungsphase muss mit den Erziehern abgesprochen und vereinbart werden. Die Mutter oder der Vater verlässt nur für einige Minuten den Raum, bleibt aber in der Einrichtung. Unser Elterncafé steht ihnen zur Verfügung. Hier erhalten die Eltern Unterstützung. Anhand des Verhaltens, welches das Kind in dieser Situation zeigt, kann eine vorläufige Entscheidung darüber gefällt werden, wie lange die Eingewöhnungsphase dauern wird.

3.2. Übergang in den Kindergarten – die Eingewöhnung

Für die Kinder und deren Eltern ist die Eingewöhnung in den Kindergarten ein einschneidendes Erlebnis. Der gesamte Alltag und das bestehende Beziehungsgefüge ändern sich ganz entschieden. Kinder und Eltern benötigen hierbei Begleitung und Unterstützung. Ein Kind braucht für den Aufbau einer bindungsähnlichen Beziehung unterschiedlich lange. Dies hängt von der Individualität des Kindes, von den Erfahrungen die es mit Bindungsbeziehungen gemacht hat und von seinen Vorerfahrungen mit Trennungssituationen ab.

Um jedem Kind einen individuellen Start in den Kindergarten zu ermöglichen ist die aktive Unterstützung, die Zusammenarbeit mit den Eltern notwendig und äußerst wichtig.

Der Ablauf der Eingewöhnung

Der Tag beginnt für unsere Kinder immer in der Stammgruppe. Es ist für das neue Kind wichtig, nach seinem individuelles Tempo ankommen zu dürfen. Das bedeutet, anfangs soweit möglich kürzere Besuchzeiten mit langsamer Steigerung. Dabei helfen dem Kind klare Tagesstrukturen und Absprachen sowie Rituale um ein Gefühl von Sicherheit entwickeln zu können.Während der ersten Tage hält sich die Mutter oder der Vater mit dem Kind im Gruppenraum auf. Für ihr Kind ist sehr wichtig, dass sich das anwesende Elternteil eher passiv verhält aber beobachtend, um dem Kind die sichere Basis zu geben. Nach dieser Orientierungszeit beginnt das Kind seine neue Umgebung zu erkunden und zu entdecken. Die Pädagogin begleitet und beobachtet die Interaktion zwischen Kind und Elternteil um Anhaltspunkte für die Länge der Eingewöhnungszeit zu finden. Gleichzeitig nimmt die Pädagogin Kontakt zu ihrem Kind auf. In gemeinsamen Absprachen wird das weitere Vorgehen besprochen.

Der Trennungsprozess

Nach Rücksprache mit der Pädagogin wird ein kurzer Trennungsversuch eingeleitet. Die Mutter oder der Vater verabschieden sich von ihrem Kind und verlassen den Raum. Die Pädagogin unterstützt und hilft ihrem Kind diese Situation zu meistern. Sollte ihr Kind mit dieser Situation überfordert sein, kommen die Eltern zurück.Mit der Eigenständigkeit des Kindes, der Verringerung des Kontaktes zu den Eltern, sowie vertrauensvoller Ungang mit der Pädagogin zeigen sich Anzeichen für das Ende der Eingewöhnungszeit.Alle Eltern, besonders denjenigen deren Kind sich bereits im Trennungsprozess befindet, haben die Möglichkeit, sich in unserem Elterncafé aufzuhalten. Hier bieten wir Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Wir bieten Unterstützung an, diesem Übergang für Eltern gut zu begleiten.

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3.3. Übergang in die Grundschule

Schulisches Lernen vorzubereiten ist die Aufgabe der gesamten Arbeit im Kindergarten. Gerade die offene Pädagogik bietet den Kindern die Möglichkeit des individuellen Lernens. Vorbereitung auf die Schule findet durch ständige, altersgemäße Förderung in den Bereichen der emotionalen, kognitiven, motorischen und musischen Entwicklung statt.Ein positives Selbstbild und Selbstwertgefühl sind die wichtigsten Voraussetzungen für einen gelungen Schulstart. Der Vorschultreff bietet den Kindern sich mit dem Thema Schule auseinander zu setzten. Gemeinsam wird Kontakt zur Schule gesucht und gelebt. Ängste sowie Erwartungen liegen dicht beieinander und werden auf diese Weise ernst genommen und bearbeitet. Unser Ziel ist die Vorfreude auf die Schule zu erhalten, gleichzeitig aber auch den Wissensdurst der Kinder zu stillen. Wir stärken die Basiskompetenzen der Kinder, wie z.B. Selbstvertrauen, Kommunikationsfähigkeit, Sozialkompetenz – eine positive Einstellung zum Lernen.

Folgende Projektinhalte werden im Vorschultreff aufgegriffen:

• Naturwissenschaften und Mathematik• Bewegung • Kreatives Tun im Atelier• Kognitive Kompetenz• Sprache und Literatur• Natur und Umwelt• Verkehrserziehung und –Sicherheit• Soziales Lernen und Verstehen

Gemeinsam mit den Lehrern der Grundschule erleben die Kinder mit Migrationshintergrund, mit nichtdeutscher Familiensprache, zusätzliche Sprachförderung, um möglichst die gleiche Ausgangsbasis für Lernen zu erhalten. Dabei wird Hand in Hand gearbeitet.Gegen Ende der Kindergartenzeit beginnt für die Kinder bereits der Loslösungsprozess. Die Vorfreude auf die kommende Schulzeit bedeutet auch Abschiednehmen von Vertrautem. Gemeinsam wird diese Zeit mit Aktionen, Ausflügen, und vielen interessanten Dingen gefüllt. Damit wird den Kindern das Abschiednehmen erleichtert.

4. Bildung und Erziehung - unser Angebot für Kinder

4.1. Grundprinzipien der Bildungs- und Erziehungsarbeit

Spielbereiche als Lernwerkstätten

Kinder lernen, indem wir sie zum Staunen bringen, Herausforderungen anbieten ihnen Raum und Zeit zum Verweilen geben. Eine Lernwerkstatt ist ein Raum, der die eigenen Lernwege der Kinder fördert, Fehler erlaubt und Ruhe zum Nachdenken bietet. Durch ein anregendes Raumkonzept ist eine Lernwerkstatt ein sinnvoller Baustein Kindern weitere Lernchancen zu eröffnen.

Dabei wird die Faszination der Kinder für bestimmte Themen wie z. B. Naturwissen-schaften und Mathematik oder Sprache, angeregt, aufgriffen und angeboten. Das Konzept der Lernwerkstätten ist für alle Kinder geeignet, bietet aber besondere Chancen den Übergang von der Kita zur Grundschule gut zu bewältigen.Das pädagogische Personal begleitet hierbei die kindlichen Lernprozesse, in dem Herausforderungen geboten und bewältigt werden. Sie ebnen Entdeckerwege und ermöglichen durch eine nicht direktive Haltung den Kindern, ihre eigenen Wege zu finden.

„Kinder brauchen für Ihre individuelle Entwicklung eine vielseitige anregende Lern-umgebung, um sich über eigene Vorstellungen und Ideen zu verwirklichen.“Wie Kinder Räume wahrnehmen und welche Anregungen sie ihnen bieten, hat maßgeb-lichen Einfluss auf ihr Lernen. Lernumgebungen, die liebvoll und anregend gestaltet und an deren Gestaltung die Kinder beteiligt worden sind, steigern das Wohlbefinden, die Lernmotivation und Wirksamkeit von Lernprozessen.

Damit Ihr Kind all dies erleben, lernen und erfahren kann, arbeiten wir in Funktionsräumen als Lernwerkstätten und in der freien Natur.Hier gelten für „Alle“ Absprachen und Regeln, die miteinander getroffen worden sind.

Mitwirkung der Kinder - Partizipation im Kindergaren

Im Kindergarten begegnen die Kinder zum ersten mal im ihrem Leben einer größeren Gruppe, in der es nötig ist, eigene Interessen mit denen der Gruppe zu vergleichen. Der Kindergaren ist ein Ort, indem die Kinder erste Erfahrungen in demokratischem Zusammenleben sammeln können. Dies kann dann statt finden, wenn die Kinder an Entscheidungen beteiligt werden, die nicht nur von Erwachsenen oder älteren Kindern getroffen werden. Aus diesem Grund halten wir regelmäßige Kinderkonferenzen ab. Hier finden Kinder ein Forum vor, bei dem durch gemeinsame Regeln gesichert ist, dass jedes Kind zu Wort kommt und erfährt, dass auf alle Vorschläge eingegangen wird.Kinder sind kompetente Akteure der eigenen Entwicklung. Durch die von uns favoritisierte Pädagogik haben die Kinder die Möglichkeit, ihren Tag aktiv und selbstbestimmt zu gestalten.

4.1.1. Pädagogische Ziele und die Umsetzung in den Lernwerkstätten

Sozialkompetenz erarbeiten sich die Kinder in allen Bildungsbereichen. Das Einhalten und gemeinsame Erstellen von Regeln und Richtlinien, das agieren mit- und unter-einander, Selbstbestimmung, Verantwortung für die Tagesgestaltung sind Ziele, die wir unseren anvertrauten Kindern mitgeben. Das Spiel ist eine eigenständige und schöpferische Leistung des Kindes. Kinder werden auf diese Weise kompetent. Die wichtigste Lernform für Kinder ist das Spiel. Im kindlichen Spiel vereinen sich die vielfältigsten Aspekte der Entfaltung emotionaler und kognitiver Fähigkeiten und Möglichkeiten, deren Bedeutung für spätere Entwicklungen kaum zu ermessen ist.

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Bewegung ist ein Grundbedürfnis der Kinder. Ohne Bewegung ist das Erlernen von Sprache, Körperbeherrschung und Geschicklichkeit nicht möglich. Aber auch Grenzerfahrung, Selbstbeherrschung und Selbstbewusstsein finden hier ihren Platz.

Der RollenspielbereichDer Rollenspielbereich bietet Ihrem Kind Raum andere Rollen zu übernehmen. Er ist in mehrere Bereiche gegliedert. Z.B. Puppenecke, Büro, Arztpraxis. Diese Bereiche variieren. Verantwortlich ist eine feste Fachkraft, die sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Durch das improvisierte Spiel haben die Kinder die Möglichkeit ihre momentanen Befindlichkeiten durch Spiel und Kommunikation zum Ausdruck zu bringen.

Das Hineinschlüpfen in andere Rollen ermöglicht dem Kind seine Persönlichkeit zu stärken und zu entfalten. Rücksichtnahme, einfühlen in Andere und verbale Konfliktlösung sind u.A. wichtige Bausteine zur Persönlichkeitsentwicklung des Kindes.Zu beachten ist ein vielseitiges, dennoch überschaubares Angebot. Gemeinsam vereinbarte Regeln, Verhalten gegenüber Anderen und Wertschätzung im Umgang mit Materialien und Ordnung müssen eingehalten werden.Eingesetzt wird Spielmaterial aus dem realen Leben.

Das AtelierDas Atelier trägt zur ästhetischen Bildung und Erziehung bei und fördert das Kind ganzheitlich. Die verschiedensten Materialien laden zum freien Gestalten ein. Das Kind kann eigene Ideen und Vorstellungen weiterführen und konkretisieren. Durch das Umsetzen eigener Ziele entsteht Spaß und Freude am kreativen Tun. Dabei werden feinmotorische Fertigkeiten altersgemäß gefördert.In den unterschiedlichen Bereichen gibt es Raum für ganzheitliche Erfahrungen. Diese Bereiche sind in den Trocken- Bastel- und Nassmalbereich untergliedert. Beim Gestalten können verschiedene Körperhaltungen wie sitzen, stehen und liegen eingenommen werden. Das Kind entscheidet selbst wie und was es gestaltet und fördert somit die eigene Entwicklung.

Der BaubereichDer Baubereich ist ein von den Kindern gern genutzter Spiel- und Lernbereich. Allein oder gemeinsam entstehen kleine oder große Bauwerke. Physikalische und statische Gesetze werden erfahren und kennen gelernt. Lernen und Experimentieren während der Bau- und Schaffensphase gehören ebenso dazu, wie Erfolgserlebnisse.Durch das Angebot vielfältiger Bau- und Konstruktionsspiele kann das Kind seiner Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen.Bausteine aus verschiedensten Materialien haben einen hohen Aufforderungscharakter, da sie leicht zu handhaben sind und dadurch motivieren.Bereits in der Ausprobierphase haben die Kinder Erfolgserlebnisse, die ihnenMut und Lust zu neuen Versuchen geben. Wir versuchen den Kindern Räume zu geben, damit ihre Bauwerke über einen längeren Zeitraum bespielbar bleiben. Dadurch besteht die Möglichkeit zum Ausbau, Umbau und zur Weiterentwicklung.

Die BewegungsbaustelleIn unserer Bewegungsbaustelle lernen die Kinder die verschiedensten Bewegungsabläufe, wie beispielsweise Gleichgewicht und Balance, schnell und langsam, hoch und tief. Das finden und erkennen der eigenen Grenzen ist ein wichtiger Baustein für unsere Weltentdecker. Neben den freien Angeboten in der Bewegungsbaustelle finden angeleitete Turneinheiten, Musik und Bewegung und Turnspiele ihren Raum.Die Kinder lernen verschiedene Geräte kennen und damit umzugehen. Es ist wichtig darauf zu achten, in welchen Fähigkeiten es gilt das Kind zu stärken.

Bewegung ist ein Grundbedürfnis der Kinder. Ohne Bewegung ist das Erlernen von Sprache, Körperbeherrschung und Geschicklichkeit nicht möglich. Aber auch Grenzerfahrung, Selbstbeherrschung und Selbstbewusstsein finden hier ihren Platz.

Dieser Raum biete durch seine Größe vielseitige Nutzung. Sie dient uns als Bewegungsbaustelle, als Raum für gezielte Turnangebote, für Tanz, Feiern und als Kraftraum für unsere Hortkinder.Bewegung ist in der heutigen Zeit, in der Kinder zunehmend an Bewegungsmangel leiden von größter Wichtigkeit.

Der GartenUnser naturnaher Garten bietet den Kindern vielerlei Möglichkeiten die Natur zu entdecken, Erfahrungen mit Naturmaterial zu sammeln, Grenzen zu suchen und zu finden. Das Spiel in und an unserem Bachlauf bietet all unseren kleinen und großen Kindern, außer Spaß in Kleingruppen oder alleine, vielfältige Lernfelder.Die gemeinsame Verantwortung für unseren Garten, die damit verbundene Pflege, aber auch das Anpflanzen, beobachten, pflegen und ernten bietet den Kindern ein großes spannendes Lernfeld. Der Spaß beim Kochen und Zubereiten z.B. in unserer Feuerstelle, pflegt das Miteinander von Kindern, Eltern und dem Team.

Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bietet auch unser Fußballplatz, der angrenzenden Park und der naheliegenden Wald.

In der Natur – und Erlebnispädagogik gehen wir mit den Kindern auf „Entdeckungstour“ in die Natur. Ziel ist es, die Wahrnehmung ihres Kindes zu sensibilisieren, all seine Sinne zu trainieren und somit die Entwicklung von Denken, Fühlen, Ausdauer, Bewegung und Sprache zu fördern.

Die BibliothekLesen eröffnet den Kindern phantastische Welten. Mit spannenden Abenteuern laden wir zu Vorlesestunden ein. Unser Motto lautet: „Lesen ist Fernsehen im Kopf“.Der Umgang mit Büchern, das Wissen, das sich darin findet, all das sind Lernfelder, die sich Ihrem Kind hier eröffnen.

Ein separater Raum steht allen Kindern als Bibliothek zur Verfügung.In ruhiger, entspannter Atmosphäre kann sich eine Kleingruppe mit einer Fachkraft zurückziehen.

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In ihm befinden sich Medien der verschiedensten Fachgebiete (wie z.B. Bilderbücher, Lexika, interkulturelle Bücher, Hörspiele und CDs).Ausgestattet ist das Zimmer mit Sofas, einem Schaukelstuhl, einem kleinen Tisch mit Stühlen, sowie einem Teppich, was den Kindern vielfältige Möglichkeiten der Buchbetrachtung bietet.Je nach Interesse sowie situationsorientiert können die Kinder Bücher, Hörspiele und CDs nutzen. Das Kind kann sich alleine mit dem Material auseinandersetzen oder es können gemeinsam Geschichten gelesen, Bilder betrachtet und Sachverhalte erklärt werden.Die Erfahrungen rund um das Buch, die Erzähl-, Reim- und Schriftkultur ermöglichen den Kindern den Erwerb von literacy – bezogenen Kompetenzen, die wesentlich zur Sprachentwicklung beitragen.Die Kinder üben sich beim Betrachten und Zuhören in Ihrer Konzentration, Ausdauer und Merkfähigkeit.Die Literacyerziehung fördert des Weiteren die Lesekompetenz und -freude, die Kinder sammeln erste Erfahrungen mit der Schriftkultur.Ein großes Anliegen ist uns, die Muttersprache der Kinder aufzugreifen, hierfür bieten wir den Kindern Bilderbücher und Lexika in verschiedenen Sprachen an.

Der musikalische BereichDem musikalischen Bereich kommt eine zentrale Aufgabe zu. Für den Bildungsbereich „Musik“ ist eine Fachfrau zuständig.Einmal wöchentlich am Vormittag findet der Musiktag statt. Nach dem Morgenkreis treffen sich interessierte Kindergartenkinder im Musikzimmer. Mit Anleitung stehen Ihnen Rhythmus – und Melodieinstrumente aus dem Orff- Instrumentarium zur Verfügung. Den Kindern wird altes und neues Liedgut vermittelt. Gemeinsam werden Liedbegleitungen mit Orffinstrumenten gefunden. Singspiele, Spiele mit Musik, Kindertänze und Musikprojekte finden hier Platz.Ebenfalls einmal pro Woche steht das Musikzimmer den Hortkindern zur Verfügung. Je nach Interesse werden bekannte, neue Lieder sowie aktuelle Hits und bekannte englischsprachige Lieder gesungen.An Festen und Festen leistet die jeweilige Musikgruppe ihren musikalischen Beitrag.Durch gemeinsames Musizieren erlebt ihr Kind Spaß und Freude, es entwickelt Gefühl für Takt und Rhythmus, erwirbt neuen Liedschatz, kann Instrumente benennen und damit richtig umgehen und wird in seinem Selbstbewusstsein gestärkt.

„ Es ist erwiesen, dass durch die Beschäftigung mit Musik auch die Kreativität, das logische Denken und die Konzentrationsfähigkeit gefördert werden.“

Der ForscherbereichVor dem Büro im Eingangsbereich befindet sich der Forscherbereich, der wie folgt ausgestattet ist:

- ein Spiegeltisch ( Natur- und Alltagsmaterial)- ein Sandtisch ( mathematisches Material, z. B. Messbecher)- ein Steintisch (Kies und Steine verschiedener Größe und Farbe)

Das Kind kann sortieren, messen, zählen, greifen, bauen, fühlen, entdecken, beobachten, erfinden und gestalten.Dort kann sich das Kind alleine beschäftigen oder im Umgang mit anderen Erfahrungen und Lernfortschritte sammeln.

In diesem Bereich werden mathematische Kompetenzen erworben, die feinmotorische Geschicklichkeit wird eingeübt, die taktile und visuelle Wahrnehmung wird vertieft, die Kreativität wird gefördert und die Konzentration und Ausdauer trainiert.In Absprache mit der verantwortlichen Fachkraft nützen die Kinder alleine oder in Kleingruppen diesen Bereich.

4.1.2. Tagesstruktur

Unsere Tagesstruktur Unser Tag beginnt um 6:30 Uhr. Die ersten Kinder – Hortkinder treffen sich gemeinsam im Baubereich. Ab 7:45 Uhr machen sich die Hortkinder morgens auf den Weg zur Schule. Um 8.00 Uhr gehen alle Kinder in ihr Stammgruppenzimmer. Die Stammgruppe gibt den Kindern Zugehörigkeit und Sicherheit. Um 8.45 Uhr beginnt der Morgenkreis mit einem Ritual, um gemeinsam den Tag zu beginnen. Der Tagesablauf wird besprochen, gesungen und auf die Wünsche der Kinder eingegangen. Auch Geburtstagsfeiern finden um 9.15 Uhr ihren Platz. Der Geburtstag ist für Kinder ein sehr wichtiges Ereignis. Das Geburtstagskind wählt sich seine Gäste selbst aus, mit denen gefeiert werden soll. Danach öffnen alle Lernwerkstätten und die Kinder entscheiden frei wo sie ihren Vormittag verbringen möchten, dabei können Freundschaften entstehen und gepflegt werden. Während der Freispielzeit finden auch geplante Aktionen und Projekte ihren Platz.

Je nach Hungergefühl entscheiden die Kinder selbst, zwischen 9.15Uhr und 10.15 Uhr, wann sie frühstücken möchten. Abhängig von der Wetterlage, steht den Kindern der Garten als erweiterter Lernraum zur Verfügung, welcher der Freiraum für vielfältige Erfahrungen bietet.

Ab 11.15 Uhr ist es Zeit für das Mittagessen. Es hat sich bewährt, dass die Kinder beim Mittagessen in zwei Gruppen eingeteilt werden. Die Gruppen bestehen aus etwa gleichaltrigen Kindern. Während die Kleinen essen, können die Größeren noch etwas spielen.Nach dem Mittagessen findet in jeder Stammgruppe ein halbstündiger Mittagskreis statt. Hier kommen Bilderbücher und Geschichten zum Einsatz. Außerdem werden aktuelle Themen besprochen, sowie auf Anliegen der Kinder eingegangen. Für unsere Kinder, die sich nur halbtags in unserer Einrichtung aufhalten, endet hiermit der Vormittag. Die Kinder, die den ganzen Tag bei uns sind kommen zur Ruhe um Kraft für den restlichen Tag zu bekommen.Um sich vom Tag auszuruhen haben unsere Kleinsten die Möglichkeit zu schlafen.Ab 13.00 Uhr öffnen wieder unsere Lernwerkstätten.

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4.1.3 Ganzheitliche Bildung- Lernen in Projekten und Alltagssituationen im

MittelpunktBildung und Lernen

Lernen in Projekten ist ganzheitliche Bildung. Alle Sinne, Fähigkeiten und Fertigkeiten werden berücksichtigt. Im Kindergarten ergibt sich vielschichtiges lernen.

Bildung und Lernen findet ein Leben lang statt. Diese Prozesse beinhalten Erfahrungen, die wir machen, erleben und im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Dazu ist es nötig, Zusammenhänge herzustellen, mit bekanntem zu vergleichen um dann zu erproben und zu versuchen. Dies braucht unterschiedliche Zeiten, da jeder individuell lernt. Hier finden aber auch Misserfolg und Fehler ihren Platz. Wichtig ist: „der Weg ist das Ziel“.Durch die Teilnahme der Kinder an Projekten werden Kernkompetenzen, also Schlüsselqualifikationen erworben. Besonders Alltagssituationen bieten Kindern vielerlei Lernfelder. Durch den Einsatz von Fachfrauen, welche die Kinder fachlich kompetent durch lebenspraktische Bereiche führen, setzen sich die Kinder und auch die Eltern, die mit einbezogen werden, mit Themen wie z.B. Essen, auseinander.

Bildungsbereich EssenIn Zeiten von Fastfood, Fertigprodukten und einer Vielfalt an Süßigkeiten ist für Kinder und deren Eltern mitunter schwierig gesunde und ausgewogene Ernährung anzubieten. Ebenso wichtig ist die nötige Zeit und Ruhe um dem Essen einen richtigen und angemessenen Stellenwert einzuräumen. Dies ist in unserer von Hektik und Zeitmangel geprägten Zeit von großer Wichtigkeit.

Das Bistro und unser Restaurant Ab 9:15 Uhr öffnet morgens das Bistro. Durch die gleitende Brotzeitphase können die Kinder die Zeit selbst bestimmen, wann und mit wem sie frühstücken gehen. Sie werden sensibel für ihr eigenes Körpergefühl, treffen Verabredungen und gestalten diesen Tagesabschnitt selbst.

In der Zeit von 11:15 bis 13:30 Uhr öffnet unser Restaurant. Uns ist es sehr wichtig, den Kindern das Mittagessen als angenehm erleben zu lassen. Dazu gehört der Austausch mit- und untereinander. Hierzu gehören Tischgespräche, Tischsitten etc.

Den Kindern zu vermitteln, was gesunde, ausgewogene Ernährung bedeutet, und wie sich dies umsetzen lässt ist für uns elementar. Dazu bereiten wir mit den Kindern gesundes Frühstück vor, kochen und backen unter diesem Gesichtspunkt. Ebenso relevant ist, den Kindern den Weg der Nahrungsmittel aufzuzeigen, die Fertigungskette zu erleben und zu erfahren. Dazu wird z.B. der Markt besucht um gemeinsam einzukaufen, der Bauerhof, Bäckereien und vieles mehr.

Das Mittagessen nimmt bei uns einen großen Stellenwert ein. Die drei- und vierjährigen Kinder essen in familienähnlicher Atmosphäre zusammen. Hier wird im Besonderen auf Gemeinsamkeit und auf das Einüben und Einhalten von Tisch- und Essregeln geachtet. Aber auch gesunde Ernährung ist für unsere Kleinsten

schon ein großes Thema. Das Essen an sich, das Kosten von Speisen, welche die Kleinen vielleicht noch gar nicht kennen, oder zu Hause nicht essen ist für Kinder von großer Bedeutung.

Das Anbieten der Speisen in Büfettform ermöglicht unseren fünf- und sechsjährigen Kindergarten- und Hortkindern selbstverantwortlich, in angenehmer Atmosphäre das Mittagessen mit Freunden einzunehmen. Die Kinder sollen gemeinsames Essen als genussvoll und bereichernd erleben.Dadurch lernen die Kinder auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören, diese zu erkennen und dem entsprechend zu handeln.

Unsere Katering- Firma kocht vielseitig, kindgerecht und abwechslungsreich. Damit Sie sich von der Qualität des Essens selbst überzeugen können, besteht die Möglichkeit an einer Verkostung teilzunehmen.Interreligiöse Anschauungen und gesundheitliche Bedürfnisse der Kinder (Allergien) werden berücksichtigt und nach Möglichkeit umgesetzt.

4.1.4. Beobachtung und Dokumentation der individuellen Lernprozesse der Kinder

BeobachtungenUnser Ziel ist es, die Kinder entsprechend ihren Fähigkeiten, Interessen und Entwicklungspotenzialen zu fördern. Um dem gerecht zu werden ist die Beobachtung ihres Kindes ein wichtiges Instrument. Wir erstellen von ihrem Kind genaue Beobachtungsprotokolle. Unser Konzept ermöglicht eine genaue und vielschichtige Beobachtung, welche in Teambesprechungen zusammen getragen und besprochen werden. Sie erhalten im Anschluss daran ein aussagekräftiges Entwicklungsgespräch mit einer Fachkraft ihres Vertrauens.

Auch die Kinder unserer Einrichtung können mit ihrem Portfolio in die Rolle des Beobachters schlüpfen. Das Portfolio ist eine Mappe in der kindgemäß die Stärken und Fähigkeiten auf selbst gemalten Bildern, Fotos und Dokumenten beobachtet und festgehalten werden. Die hier enthaltene Lernentwicklung wird von Kindern, Eltern und Pädagogen dokumentiert. Das Portfolio findet seinen Einsatz bei Elterngesprächen, zum Verfassen von Entwicklungsberichten und zur Reflexion. Wichtig dabei ist, dass jedes Kind persönlich gefragt wird, bevor die Eltern und wir Einblick nehmen. Auf diese Weise wird die Wichtigkeit, Achtung vor den Kind gestärkt

Beobachtungen finden täglich statt. Die Grundbeobachtung unterscheidet sich von der gezielten, spezifischen Beobachtung.Für gezielte Beobachtungen arbeiten wir mit folgendem Material.

SismikDieser Beobachtungsbogen befasst sich mit dem Sprachverhalten von Kindern mit Migrationshintergrund. Er findet im Kindergarten Einsatz und bildet die Basis der Vorkurse in der Grundschule.

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SeldakDieser Beobachtungsbogen ist für Kinder mit der Muttersprache deutsch und orientiert sich im Aufbau stark mit den Sismikbögen. Er ist für die Altersklasse von 4 Jahren bis zum Schuleintritt konzipiert.

PerikBei diesem Bogen geht es um die sozial-emotionale Entwicklung. Eingesetz wird dieser ab einem Alter von 3,5 Jahren bis zum Schuleintritt. Für die Gesamtentwicklung sind soziale und emotionale Kompetenzen wichtige Bausteine für das spätere Leben.

4.1.5. Angebotsvielfalt- Planung und Dokumentation der Bildungsarbeit in der Einrichtung

Die Planung der pädagogischen Arbeit orientiert sich an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder, sowie am Bayrischen Bildungsplan.Die Planung und Dokumentation findet in der Vorbereitungszeit und in Teambesprechungen statt. Wir legen großen Wert darauf, die Kinder gemäß ihres Entwicklungsstandes in den Planungsprozess einbezogen werden.Die pädagogische Arbeit wird auf vielfältige weise dokumentiert. Im Eingangsbereich informieren Aushänge über aktuelle Geschehnisse. Stammgruppen spezifische Themen befinden sich an den Informationstafeln vor dem jeweiligen Zimmer. Fotos der Kinder und ihre ausgestellten Werke machen die Beschäftigungen nachvollziehbar.Im Rahmen unseres Cafè Dialoges werden Bereiche unserer Arbeit ausführlich dargestellt.Außerdem nutzen wir beispielsweise Stadtteilfeste, um unsere Einrichtung in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

4.2.Umsetzung der Bildungs- und Erziehungsziele – Stärkung der Basiskompetenzen des Kindes

4.2.1. Wertorientiert und verantwortungsvoll handelnde KinderEntwicklung von Werten

Werte vermitteln Menschen Orientierung. Diese Maßstäbe sind es, die das Handeln bestimmen und Entscheidungen über Handlungsweisen ermöglichen. Werte bieten auch Sicherheit bei Entscheidungsprozessen. Religiöse und ethische Kriterien sind hier angesiedelt. Unsere Kinder sollen lernen wertschätzend und respektvoll miteinander umzugehen. Dies ist gerade heutzutage äußerst wichtig.

Die Kinder wachsen in einer Gesellschaft auf, in der im Gegensatz zu früher keine klaren Werte mehr existieren, sondern Sie sich in einer großen Vielfalt an Lebens- und Glaubenskonzepten orientieren müssen. Individualität und Toleranz auf der einen Seite stehen eine gewisse Rat- und Richtungslosigkeit in Sinnfragen gegenüber.Deshalb ist es uns wichtig, die Kinder in ihren Fragen nach Gott, Leben und Tod und dem

Zusammenleben in unserer multikulturellen Gesellschaft zu begleiten.

In einem immer fortwährenden Prozess werden die Kindern durch das pädagogische Personal in Kooperation mit den Eltern und anderen an der Erziehung beteiligten Personen und Institutionen unterstützt, zu Persönlichkeiten zu reifen, die mit sich selbst, ihren Mitmenschen, ihrer Umwelt und der Gesellschaft im Einklang stehen.Um dies zu realisieren leben die Erzieher den Kindern diese Werte mit höchstmöglicher Authentizität vor.

Entscheidende Werte sind:- Wertschätzung- Toleranz- Respekt- Weltoffenheit- Gewaltfreiheit- Individualität

In der Kindertagesstätte wird dieser Prozess gefördert durch:- klare Regeln im Umgang miteinander - feiern der christlichen und multikultureller Feste- Diskussion und philosophieren mit den Kindern- Wissensvermittlung durch Projekte und Lernwerkstätten- religionspädagogische Angebote in Form von Geschichten und Rollenspielen

Der bewusste Umgang mit Werten kann das Selbstwertgefühl der Kinder stärken und ihre Resilienz fördern.Sie erleben sich als schöpferische und selbstbestimmte Wesen und lernen, sich abzugrenzen und die Grenzen anderer zu respektieren.Die Kinder werden in die Lage versetzt, sich zu den für sie wichtigen Themen eine umfassende Meinung zu bilden und Vorurteile abzubauen.

Emotionales Verständnis von sich selbstVon Anfang an ist soziale Bildung Bestandteil der Identifikationsentwicklung eines Kindes. Emotionen bestimmen das Handeln und das empfinden eines Kindes. Freude z.B. ist ein sehr angenehmes Gefühl, das den Kontakt zu anderen Menschen fördert. Angst hingegen löst eher Vermeidungstendenzen und oft auch die Suche nach Schutz aus. Wut und Ärger drängen auf Beseitigung dieses Gefühles.Emotionale Kompetenzen werden einerseits in der Familie, andererseits im gesamten sozialen Umfeld erworben.Ein Kind, das im Laufe seiner Entwicklung differenzierte Möglichkeiten erfährt, mit eigenen Gefühlen und mit den Gefühlen anderer umzugehen, kann sich in allen Lebensbereichen besser auf die jeweilige Situation bezogen, flexibel und konstruktiv verhalten.Gefühle spielen bei Kindern eine große Rolle. Je kleiner unsere Kinder sind, desto gefühlsbezogener handeln sie. Spiele, Bilderbücher, Gespräche und Angebote helfen den Kindern mit den eigenen Gefühlen vertraut zu werden. Rücksichtnahme wird erfasst und geübt. Die Basis zur Bewältigung von Konflikten ist gelegt, Kompromisse können

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geschlossen werden. Das Kind soll ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln. Es soll ein Bild über seine Stärke und Schwächen gewinnen.

Umgang mit KonfliktenWo viele Menschen zusammen leben und agieren kommt es immer wieder zu Konflikten. „Der sozial kompetente Umgang mit Konfliktfällen, das offenen Austragen von Widersprüchen bringt den Einzelnen weiter und unterstütz seine Persönlichkeitsentwicklung. Damit Menschen souverän und konstruktiv reagieren können, müssen sie lernen, kritische Situationen zu erkennen und zu verstehen. Diese Kompetenz gehört zu den Kernkompetenzen, über die Menschen in heutigen modernen und demokratischen Gesellschaften verfügen sollen. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, zivilisiert d. h. gewaltfrei, zusammen zu leben, eigene Interessen zu artikulieren, auf andere Rücksicht zu nehmen und im Sinne von Partizipation das Leben in einem Gemeinwesen mit zu gestalten und lebenswert zu machen.“ 1

Wir halten es für elementar gemeinsam mit unseren Kindern eine Streitkultur zu entwickeln. In Kinderkonferenzen und in Kleingruppen werden Regeln, Richtlinien und mögliche Konsequenzen besprochen, beraten und festgehalten. Kindern in Konfliktsituationen stehen Bezugspersonen zur Seite, die unterstützend eingreifen. Als Nachbereitung sind immer wieder Einzelgespräche hilfreich. Reflektierende Gespräche mit am Konflikt beteiligten Kindern erfordern klare Strukturen, damit neue Perspektiven entwickelt und verinnerlicht werden können.

4.2.2. Geschlechtergerechte Erziehung

Geschlechtsbewusste Pädagogik bedeutet, Mädchen und Jungen entsprechend ihren individuellen Stärken und Fähigkeiten zu fördern.Geschlechter bewusste Erziehung ist eine Haltung, die den Blick für die Lebenswelten von Mädchen und Jungen schärft und im Alltag vor allem situativ umgesetzt wird. Grundlage geschlechterbewusster Pädagogik ist es, keine Angebote für Jungen und Mädchen zu entwickeln, sondern mit ihnen zusammen zu arbeiten, zu gestalten und zu leben. Kinder lernen durch Beteiligung solidarisch zu sein, zu kooperieren, tolerant zu sein und Verantwortung zu übernehmen. Dabei gewinnen sie Selbstsicherheit über den Weg der Selbstbestimmung.

Im Kindergartenbereich findet einmal wöchentlich ein „Männertag“, geleitet von einem Erzieher und einem Kinderpfleger, statt. Gemeinsam werden in Projekten Themen bearbeitet und gelebt. Die von unseren Männern geleiteten Projekte erleben Kinder sehr bewusst. Hier können Jungs ganz Jungs sein und unter dem Auge und Anleitung der männlichen Pädagogen selbstbewusst ihre Rolle als Junge in der Kindertagesstätte, sowie ihrer restlichen Umwelt finden.Auch die Väter und Großväter zeigen großes Engagement und blühen im Rahmen des „Männertages“ regelrecht auf!

Für die Vorschulmädchen findet vierzehntägig ein „Mädchentag“ statt. Gemeinsam mit der pädagogischen Fachkraft werden situationsorientiert und im Rahmen von Projekten Themen aufgegriffen z.B. kreative Aktionen, Haare flechten.

Multikulturalität, interkulturelle Erziehung In unsere Tagesstätte leben Kinder verschiedensten Nationen. Für uns ist Toleranz, Akzeptanz und Achtung voreinander von großer Bedeutung. Wir ermöglichen den Kindern durch Projekte und gezielte Angebote Einblick in andere Kulturen, Religionen, Lebensgewohnheiten, Sitten und Gebräuche. Seit Jahren haben wir ein Patenkind in Indonesien, dessen Lebensumstände uns immer wieder beschäftigen und begleiten. Gemeinsam geplante Aktionen werden veranstaltet, um die nötigen finanziellen Mittel zu gewährleisten. Hierbei sind die Kinder aktiv beteiligt.Integration einer der wichtigsten Bestandteile unserer Pädagogik, den wir vorantreiben und leben! Dies ist nur gemeinsam mit den Eltern möglich. Hier bedarf es noch vieler Schritte um diesen Gedanken, diese Lebensphilosophie Allen nahezu bringen.

4.2.3. Sprach- und mediengewandte Kinder

Sprachkompetenz

Der Erwerb der Sprachkompetenz ist von verschiedenen Faktoren abhängig:Zum einen den individuellen Anlagen wie hören, riechen, sehen, tasten und schmecken, sowie viel und ausreichende Bewegung, stabile Beziehungen und liebevolle Vorbilder. Denn die Umwelt bestimmt ganz entscheidend mit, wie gut ein Kind seine angelegten sprachlichen Fähigkeiten nutzen und entwickeln kann.

In unserem KiTa- Alltag findet Sprachförderung durchgehend statt. Beispielsweise bei Bilderbuchbetrachtungen, im Morgenkreis und Kinderkonferenzen, in denen zuhören und ausreden lassen wichtig ist, Singen und Fingerspielen u. v. m.Wir bieten unseren Müttern aus anderen Nationen am Stadtteilmütter Projekt teilzunehmen. Auch das Hand in Hand Projekt wird Müttern mit und ohne Migrationshintergrund angeboten. Hierbei handelt es sich um eine Krabbelgruppe. Die Mütter werden angeleitet in der Muttersprache und in Deutsch mit ihren Kindern zu spielen, zu singen und vieles mehr.

4.2.4. Künstlerisch aktive Kinder

Kinder lernen und begreifen ihre Umwelt ganzheitlich, durch den Einsatz all ihrer Sinne. Wir fördern das Interesse der Kinder ihre Welt auf Bildern und mit Zeichen zu gestalten. Viel zu malen und zu gestalten bietet den Kindern die Möglichkeit zu kommunizieren. Kinder dürfen nicht gedrängt werden fertige Kunstwerke wie es Erwachsene verstehen, abzuliefern, sondern sie sollen jederzeit die Möglichkeit haben, ungezielt mit Farben, Ton und vielen anderen Materialien zu spielen und zu arbeiten, ohne ein fertiges Ergebnis vorweisen zu müssen! Wir fördern Kinder bei der Suche nach ihrer persönlichen Ausdrucksform. Die Erzieherin vermittelt den Kindern den sachgerechten Umgang mit den verschiedensten Materialien, um sie bei der adäquaten Ausdrucksmöglichkeit zu unterstützen, lässt die Kinder gewähren, wenn die Materialien nicht bestimmungsgemäß verwendet werden.

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4.2.5. Starke Kinder

Immer mehr Kinder wachsen heute in belastenden Lebenssituationen auf. Welche sozialen und personalen Ressourcen brauchen Kinder, um solche Lebensumstände bewältigen zu können, um nicht daran zu zerbrechen? Resilienz ist die physische Widerstandsfähigkeit, eine Basiskompetenz aus dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan. Resilienz ist kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, sondern eine Kompetenz, die erst im Laufe des kindlichen Lern- und Entwicklungsprozesses erworben wird. Hier, im geschützten Raum, können mit den Kindern Bewältigungsformen und Handlungs-muster entwickelt werden, um mit aktuellen oder zukünftigen schwierigen Lebensumständen besser umgehen zu können.Resilienzförderung geschieht in erster Linie auf der Beziehungsebene. Kinder und Erwach-senen sind dabei Partner, die lernen müssen, sich aufeinander einzustellen. Das Kind muss als aktiver Bewältiger und Mitgestalter seines eigenen Lebens verstanden werden. Dies erfordert Mut, Selbstsicherheit und gegenseitige Akzeptanz. Wir achten dabei darauf, die Methodik am Alter des Kindes zu orientieren.

5. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft – unser Angebot für Eltern

ElternpartnerschaftJedes Elternteil hat die Möglichkeit seine Stärken und Interessen in den Kindertagesstättenalltag einzubringen und unterstützend mitzuwirken. Dies geschieht durch die Mitarbeit in Steue-rungsgruppen, Unterstützung im Alltag und in Projekten. Partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule und ggf. anderen Institutionen ist uns sehr wichtig. Wir laden Sie ein, eine intensive Erziehungspartnerschaft mit uns einzugehen. Unterstützen Sie uns bei unserer Arbeit.

5.1. Unsere Angebotspalette für Eltern – Einbezug von Kooperationspartnern

ElternpartnerschaftJedes Elternteil hat die Möglichkeit seine Stärken und Interessen in den Kindertagesstättenalltag einzubringen und unterstützend mitzuwirken. Dies geschieht durch die Mitarbeit in Steue-rungsgruppen, Unterstützung im Alltag und in Projekten. Partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule und ggf. anderen Institutionen ist uns sehr wichtig.

Wir bieten 4 Familientage pro Jahr an. Ziel ist es gemeinsam Spaß zu haben, Kontakte zu knüpfen, wissenswertes für Kinder und Eltern zu vermitteln und spannendes zu entdecken. Die Familientage werden gerne angenommen. Auch hierbei laden wir Experten (in der Elternschaft, aus dem Stadtteil) zu verschiedensten Wissensgebieten ein dabei zu sein, um uns vor Ort zu informieren, mit Wissenswertem zu überraschen.

Unser weiteres Angebot für Eltern bietet unser Café Dialog. Hier können Sie an jedem ersten Freitag im Monat bei Kaffee und Kuchen Kontakt zu anderen Eltern suchen. Zudem bieten wir Ihnen gleichzeitig interessante Themen in Ausstellungen und im Dialog mit Fachkräften und Experten an. So können sie sich z. B. zum Thema „gesunde Ernährung“, Kindersicherheit, Portfolioarbeit und vielen weitern interessanten Themen informieren, erfahren wissenswertes

über Kinderkrankheiten, bis hin zum Thema „Sockenstricken“ finden Sie Wissenswertes. Wir freuen uns auf Sie!

StadtteilmütterDie Stadtteilmütter, eine feste Gruppe von Müttern mit Migrationhintergrund treffen sich einmal wöchentlich.Im Vordergrund steht die Förderung von zweisprachig aufwachsenden Kindern anhand spezifischer Materialien.

Hand in HandSpeziell für Mütter mit Kindern im Alter von einem bis drei Jahren bietet die KiTa das Projekt Hand in Hand an.Dort besteht für die Mütter die Möglichkeit Kontakte aufzubauen und sich auszutauschen. Dies gelingt mit verschiedenen Aktionen und Projekten. Feste und FeiernIm Laufe eines Kalenderjahres finden Feste und Feiern statt, an deren Planung und Durchführung sich Eltern aktiv beteiligen können. Daneben entstehen auch spontane Feiern durch Anregungen der Eltern.

Gestaltung der KiTaDie Gestaltung der KiTa bietet engagierten Eltern die Möglichkeit mitzuwirken. Gemeinsam wurde beispielsweise unser naturnah gestalteter Garten angelegt, Räume neu gestrichen uvm..

Mitwirkung im AlltagZeigt der aktuelle Stand der Gruppe den Bedarf, Eltern auch in unseren Alltag einzubeziehen, schaffen wir Raum hierfür.So fand zum Beispiel ein Vorleseprojekt mit Müttern aus anderen Ländern für alle Kinder statt.

5.2. Auswahlentscheidung der Eltern – Angebotgestaltung mit dem Elternbeirat

Zu Beginn des Kindergartenjahres findet unser Elternbeiratswahltag statt. Anhand eines Steckbriefes stellen sich die Eltern die Mitwirken möchten vor, um als Kandidat teilzunehmen und nach geheimer Wahl Tei des Gremiums zu werden. Der Elternbeirat besteht aus einem Vorsitzenden, einem Stellvertreter und dem Kassenwart.

Die Funktion des Elternbeirats besteht in der Rolle des Vermittlers zwischen den Eltern, dem Fachbereich Kindertagesstätten und den Mitarbeitern der Einrichtung.In regelmäßigen Abständen finden Sitzungen mit der Leitung der Kindertagesstätte statt. Diese Treffen gewährleisten einen Austausch wichtiger Informationen.

Der Elternbeirat tritt u.a. unterstützend bei der Organisation von Festen und Feiern auf. Bei Entscheidungen, welche die KiTa betreffen, lässt er n seiner Funktion als Sprachrohr die Meinungen der Eltern mit einfließen.

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6. Das Team der Einrichtung

In unserer Einrichtung arbeiten 7 Erzieher/innen (Fachkräfte) und 8 Kinderpfleger/innen (Ergänzungskräfte), 1 Berufspraktikantin in Hortbereich.Zu unserem Team gehören außerdem 2 Reinigungsfrauen und die Köchin der Catering Firma Apetito.

7. Evaluation

Beobachtung von Lern- und Entwicklungsprozessen bildet eine wesentliche Grundlage für päd. Handeln in unserer Kindertagesstätte.Wir benutzen die Evaluation um die Qualität unseres pädagogischen Angebots zu sichern und weiterzuentwickeln.Im vergangenen Jahr beobachteten wir, dass die Kinder nicht alle Funktionsbereiche optimal nutzen konnten.Es wurde ein Atelier und ein Hortzimmer neu eingerichtet sowie Rollenspiel- und Bauzimmer neustrukturiert.Um die Räume übersichtlicher zu gestalten wurden beispielsweise Bücher und Tischspiele aus den Zimmern entfernt und eine separate Bibliothek eingerichtet.Es erwies sich als unpraktisch, dass das Essen an drei verschiedenen Orten stattfand. Die Wege von der Küche zu den Essbereichen waren zu lang.Im Zuge dessen wurde das Bistro/ das Restaurant neu gestaltet. Das Frühstück und alle Mittagsgruppen finden zu geänderten Zeiten jetzt dort statt.Während des Prozesses besuchten einzelne Mitarbeiterinnen Fortbildungen und das gesamt Team erhielt kollegiale Beratung.Es zeigte sich, dass vor allem die jüngeren Kinder am Nachmittag sehr müde und antriebslos waren. Durch die Veränderung der Räume sowie der zeitlichen Abläufe konnten diesen Kindern eine Ruhe-/Schlafphase ermöglicht werden.Der „Männertag“ für die Vorschuljungen hatte sich in der Vergangenheit bereits bewährt. Wir konnten beobachten, dass sich auch die Mädchen sowie die Hortkinder ein vergleichbares Angebot wünschten. Als Reaktion darauf wurden für die Vorschulmädchen und die Hortkinder regelmäßige Gendergruppen eingeführt.

Für die Zukunft planen wir unsere Räume noch klarer zu strukturieren, damit die Lernwerkstätten ansprechen, den Kindern Anreize bieten. Außerdem sollen die Bibliothek und der Garten gezielt als Lernwerkstatt eingesetzt werden.Wir beabsichtigen die Dokumentation unserer Arbeit noch transparenter und attraktiver zu gestalten. So sollen die Lernwerkstätten und Projekte, sowie Elternarbeit in Fotobüchern dargestellt werden.Jährlich bestand für die Eltern die Möglichkeit eine Foto CD zu erwerben, auf der sich Bilder des KiTa Jahres befanden. Für die Zukunft planen wir, die jährlich erstellte Powerpoint Präsentation mit Ereignissen, Projekten etc zu erweitern, um diese dann den Eltern anzubieten.

8. Individuelle Unterschiede der Kinder als Bereicherung – IntegrationUnser integrativer Hortbereich

„Es ist normal verschieden zu sein“

8.1. Entstehung des integrativen Horts

Aufgrund langjähriger Erfahrungen und fundierter Beobachtungen, zeigte sich die Notwendigkeit unseren Hortalltag entsprechend den Bedürfnissen der Kinder zu ändern. Es wurde deutlich, dass einzelne Kinder neue Strukturen und Angebote benötigten. Dabei war es uns ein besonderes Anliegen, die Gemeinschaft zwischen Regelkindern und Kindern mit speziellen Ansprüchen zu erhalten. Da es im gesamten Süden der Stadt Augsburg keine entsprechenden Einrichtungen gab, entschlossen wir uns für die Integrationskinder einen Ort zu schaffen, der Erziehung, Bildung und Betreuung aller ermöglicht.Um unsere Erkenntnisse aus der Praxis mit heilpädagogischem Fachwissen zu verbinden, hospitierten wir in einer heilpädagogischen Tagesstätte der St. Gregor- Jugendhilfe und luden ergänzend Fachkräfte zu uns ein. Gemeinsam entwickelten wir ein adäquates Modell, das auch einen erhöhten Personalschlüssel voraussetzte.

In unserem Hortalltag lernen wir die Kinder in ihrer Vielfältigkeit besonders gut kennen. Im Laufe der Jahre veränderten sich ihre Bedürfnisse deutlich. Bei Einzelnen wurde sichtbar, dass sie eine intensivere Förderung benötigen.

8.2 Zielgruppe

In unserem Hort sind Schulkinder bis zu ihrem 12. Lebensjahr. Momentan stehen 8 Plätze für Kinder, die einzelne Kriterien im Sinne des § 35a KJHG erfüllen, zur Verfügung. Beispielsweise fallen darunter: ADS, ADHS, Entwicklungsverzögerungen, soziale Auffälligkeiten, Schulprobleme.

8.3. Pädagogische Ziele

Das Kind bewegt sich in einer Atmosphäre von Annahme und Vertrauen und entwickelt Schritt für Schritt ein positives Selbstkonzept. Dies ermöglicht dem Kind selbstbestimmt zu handeln und sich vor anderen zu behaupten.

Ein wiederkehrender Tagesablauf und ein klar strukturierter Rahmen geben dem Kind Orientierung und Sicherheit. Bei Bedarf wird der Rahmen individuell auf das Kind abgestimmt. Eine Eingliederung in den Regelalltag wird dadurch auch dem Integrationskind ermöglicht.

Verhaltensmuster, die störend für die Entwicklung des Kindes und das gemeinschaftliche Zusammenleben sind, werden erkannt und reflektiert.Orientiert an den Stärken des Kindes werden neue Handlungsstrategien erarbeitet und gefestigt.Die kommunikativen Potentiale des Kindes werden täglich geschult. Das Kind lernt seine Gefühle verbal auszudrücken und seine Bedürfnisse angemessen einzufordern.

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Zur Bewältigung der schulischen Anforderungen unterstützen wir das Kind entsprechend seiner Fähigkeiten.

Wir helfen dem Kind seine Freizeit auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen und einen Ausgleich zu alltäglichen Herausforderungen zu finden.

8.4 Die Eingewöhnungszeit

Im Sommerferienprogramm, ab dem 1.September, haben neue Hortkinder die Möglichkeit, unsere Einrichtung näher kennen zu lernen und sich eingewöhnen. Ältere Kinder über-nehmen während dieser Zeit Patenschaften, begleiten durch den Tag, erklären Regeln und helfen bei der Orientierung. So kann sich das Kind in den Ferien langsam mit unseren Örtlichkeiten, dem Tagesablauf, den anderen Kindern und Erziehern vertraut machen.In der Eingewöhnungsphase wird das neue Kind stets von einem Horterzieher/in beglei-tet und unterstützt. Dies fördert den Aufbau von Beziehungen des Kindes zu ihren Bezugs-personen. Durch gezielte Aktivitäten und Spielimpulse stellen die Erzieher Kontakt zwischen den Kindern her. Während der ersten Wochen nach Schulbeginn, werden neue Kinder von der Schule abge-holt, um sie mit dem Schulweg vertraut zu machen. Der Zeitraum der Schulwegbegleitung richtet sich nach den Bedürfnissen der einzelnen Kinder.Wir legen vor allem in dieser Phase großen Wert auf einen regelmäßigen Austausch mit den neuen Eltern.

8.5 Tagesstruktur und Arbeitsformen

Als Grundlage für das gemeinsame Miteinander erfährt das Kind konstante Beziehungen. Aufgrund unseres offenen Konzeptes hat es die Chance zwischen einem oder mehreren Bezugserzieher/innen zu wählen. Diese stehen dem Kind und seinen Eltern als zuverlässige Ansprechpartner bei Fragen und Anliegen zur Verfügung. Für ein bereicherndes Gemeinschaftsgefühl unterstützen wir die Kinder in der Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen. Dies geschieht täglich in allen Spielbereichen und bei gezielten Angeboten. In der Arbeit mit Kleingruppen werden die sozialen Fähigkeiten des Kindes explizit gestärkt

Ankommen im HortWir legen großen Wert darauf, jedes Kind wahrzunehmen und zu begrüßen, wenn es im Hort ankommt, Die Mitarbeiter/-innen stehen als Ansprechpartner zur Verfügung und greifen die aktuellen Themen des Kindes auf. Bei Bedarf wird mit dem Einzelnen ein Zeitplan für den Tag erstellt, um ihm in unserem offenen Konzept die nötige Sicherheit und Orientierung zu bieten.Auf diese Weise werden Konflikte aufgefangen und dem Kind ein guter Start in seinem Horttag ermöglicht.

Gemeinsames MittagessenWie unter 3.2 beschrieben, stellt sich jedes Kind, je nach Hungergefühl, seine Portion selbst zusammen. Weiterhin kann das Kind in Absprache mit den Erzieher/-innen entscheiden, in welcher der beiden Gruppen, 12.30 Uhr oder 13.15 Uhr, es essen möchte. Dabei achten wir

auf eine gesunde Ausgewogenheit und bieten, je nach Bedarf, Unterstützung an.Während des Mittagessens entscheidet das Kind selbst, wo es sitzen und wie lange es essen möchte. Es bleibt Zeit zum Austausch mit Freunden und zum Gespräch mit einer Bezugsperson. Die ungezwungene Atmosphäre lässt eine natürliche Aussprache zu und regt das Kind an sich zu beteiligen.Jedes Kind trägt einen Teil zur angenehmen Mittagsatmosphäre bei. Wir geben Unterstützung Regeln der Ess- und Tischkultur einzuhalten, Gespräche in Tischlautstärke zu führen, den Essplatz ordentlich zu hinterlassen und zur Ruhe zu kommen.

Die HausaufgabenBei den Hausaufgaben helfen wir dem Kind eine Arbeitshaltung zu entwickeln, die es ihm ermöglicht weitgehend selbstständig seine Aufgaben zu erledigen. Wenn es Hilfe benötigt, kann es sich an die zuständige Fachkraft wenden. Der Hausaufgabenraum steht unseren Schulkindern in der Zeit ab 11:30 Uhr zur Verfügung. In Absprache mit einer Bezugsperson legt das Kind seine „Studierzeit“ fest und wählt sich, entsprechend seinen aktuellen Bedürfnissen, einen Platz im Raum. Für unsere Integrationskinder erarbeiten wir im Team einen klar strukturierten Zeitplan. Dieser wird in regelmäßigen Abständen mit dem Kind gemeinsam reflektiert und eventuell verändert. Dabei ermutigen wir und fördern schrittweise das selbstständige Arbeiten. Tägliche Rückmeldungen zur Arbeitshaltung und deren schriftliche Fixierung, regen das Kind zur Selbstreflexion an und fördern seine Lernbereitschaft. Zeigen sich komplexere Probleme, den schulischen Anforderungen entsprechen zu können, treten wir in engeren Kontakt mit den Eltern und Lehrern und entwickeln förderliche Strukturen für das Kind.

Freizeit Dazu stehen dem Hortkind die Turnhalle, der Fußballplatz, das Hortzimmer und die Leseecke, sowie verschiedene Lernwerkstätten zur Verfügung. Unser großer Garten wird sowohl vom Hort als auch vom Kindergarten abwechslungsreich genutzt. Das Kind entscheidet selbst wo es sich aufhalten will und was es dort tun möchte und spricht dies mit uns ab. So kann es beispielsweise im Atelier kreativ sein, in der Turnhalle toben oder sich in die Leseecke zurückziehen und Ruhe finden. Dabei achten wir darauf, dass dem Kind stets ein Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Für Kinder, die bei der Gestaltung ihrer Freizeit Unterstützung benötigen, treffen wir im Dialog Vereinbarungen, reflektieren diese regelmäßig und passen sie der Situation an. Im Hortbereich, zwischen Hausaufgabenraum und Essensraum, befinden sich Infotafeln. Dort kann das Kind lesen was in der jeweiligen Woche angeboten wird oder selbst Vorschläge einbringen.

Da sich in unserer Einrichtung alle Kinder frei bewegen um sich ihr Spiel- und Lernfeld selbständig suchen, ist für unsere Schulkinder ein separater Raum elementar. Hier haben Kindergartenkinder keinen Zugang. Das Kind seine Freizeit in den unterschiedlichen Spielbereichen kreativ gestalten oder an geplanten Aktionen teilnehmen.Im Raum ist stets ein Ansprechpartner, der durch gezielte Beobachtung und Wahrnehmung, die Bedürfnisse des Kindes aufgreifen kannBesonders für unsere Integrationskinder, schafft der Raum mehr Struktur, Ruhe und

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Gemeinschaftsgefühl in unserem offenen Konzept.Momentan ist das Hortzimmer in drei Bereiche untergliedert. In den Spiel- und Lesebereich,in den Kreativbereich, der zum Basteln, malen und werken einlädt und in die Konstruktions-ecke, in der das Kind mit unterschiedlichen Materialien bauen kann. Bei der Gestaltung des Raumes ist es uns wichtig flexibel zu bleiben, damit Veränderungen nach den Vorstellungen der Kinder möglich sind. Somit können die Kinder im Sinne der Partizipation den Raum nach ihren Ideen prägen.

Der Garten Der Garten in seiner einmaligen Vielfalt lädt zum gemeinschaftlichen Spiel ein und bietetRückzugsmöglichkeiten an. Auf ganz natürliche Weise werden die Freude an der Bewe-gung, der kreative Ausdruck und Schulung der sinnlichen Wahrnehmung verwirklicht.Im speziellen steht dem Hortkind der Fußballplatz mit zwei Toren zur Verfügung. Dieser wird überwiegend von den Jungen genutzt, unter anderem auch für ein jährliches Turnier und Freundschaftsspiele gegen andere Horte. Regelmäßig findet auf Wunsch Fußballtraining statt. Die Tischtennisplatte und der Kicker vor dem Eingangsbereich sind bei den Hortkindern sehr beliebt

Die Bewegungsbaustelle Die Bewegungsbaustelle ist ein essentieller Bestandteil der Kindertagesstätte.Die Kinder können dort ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben.Sie wird auf vielfältigste Weise genutzt. Sowohl für Ballspiele wie Fußball, Hockey oder Basketball, zu Turn- und Gymnastikübungen, als auch zum Höhlenbau oder anderweitigem Rollenspiel.Auch für gezielte Angebote, wie beispielsweise ein Hindernis- und Geschicklichkeitsparcour oder zum Tanzen bietet sie Raum.

Neben dem Bewegungsdrang, der das positive Körpergefühl der Kinder unterstützt und Aggressionen abbaut, werden im Tätigkeitsradius der Bewegungsbaustelle nahezu alle Förderbereiche abgedeckt. Dies trifft besonders auf den motorischen, sozialen emotionalen und kognitiven Bereich zu.

Die Bibliothekbefindet sich gleich neben dem Hausaufgabenraum und wird während der Hausaufgabenzeit zum selbstständigen Arbeiten genutzt. Hier kann zur Bewältigung verschiedener Hausarbeiten geeignetes Buchmaterial gefunden und verwendet werden.Daneben lädt sie das Kind ein, sein Interesse an Büchern zu entdecken und zu vertiefen. Um dies zu ermöglichen und den Zugang zum Lesen zu erleichtern, planen wir zusätzlich gezielte Angebote, z.B. regelmäßige Lesezeiten.

GenderpädagogikEin wichtiges Lernfeld ist die Wahrnehmung der eigenen Gefühle, welche in geschütztem Raum gezeigt, gelebt und reflektiert werden. In geschlechterspezifischen Gruppen entdeckt das Kind Möglichkeiten, um seinen Gefühlen konstruktiv Ausdruck zu geben und dabei die Bedürfnisse Anderer zu berücksichtigen.Neben dem Raum für Mitbestimmung, dienen die mit den Kindern geplanten Stunden als Forum für aktuelle Themen, Einübung von Gesprächsregeln und ist Sprachrohr für

individuelle Anliegen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle ist ein wesentlicher Bestandteil. Beispielsweise wird in Rollenspielen das Selbstwertgefühl gestärkt.

Mädchengruppe:Mädchen haben einmal wöchentlich für ca. 1,5 Stunden die Möglichkeit am Mädchentreff teilzunehmen. Wir legen Wert darauf, dass die Treffen von einer Kleingruppe vorbereitet und gestaltet werden. Die Stunden beginnen mit einer „Konferenzrunde“, in der aktuelle Situationen und individuelle Anliegen aufgegriffen und mit den Mädchen thematisiert, sowie wichtige Informationen ausgetauscht werden. Anschließend beginnt die jeweilige Aktion. Zeigt sich die Notwendigkeit Themen aufgrund unserer Beobachtungen mit den Kindern zu bearbeiten, fließt dies in der Planungsphase mit ein.

Jungentag:Der Jungentag findet einmal wöchentlich statt. Die Themen werden von den Jungen bestimmt und sie sind an der Planung und Durchführung der Aktion beteiligt.Die Teilnahme am Jungentag ist freiwillig. Neben einer gezielten Aktion soll er die Möglichkeit bieten sich bei der Gruppe aufzuhalten und sich selbst zu beschäftigen. Unser Jungentag wird von zwei Kollegen begleitet.

Der hausaufgabenfreie FreitagDieser Wochentag hat einen großen Stellenwert für die Stärkung des Wir-Gefühls. Entsprechend den Wünschen des Kindes und Beobachtungen seitens der Mitarbeiter ergeben sich beispielsweise thematische Kleingruppen, gezielte Angebote und spontane Aktionen.

FerienprogrammDie Eltern können nach Bedarf, zur regulären Betreuungszeit, zusätzliche Ferientage buchen.Neben einem bunten Ferienprogramm lassen wir dem Kind bewusst Freiräume. Es lernt seine eigenen Bedürfnisse zu spüren und auch in Phasen der Langeweile eigenen Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Die Ferien schaffen für jeden Einzelnen positive Erfahrungen und stärken den Zusammenhalt der Gruppe.

8.6. Elternarbeit

Wir sehen die Eltern als wichtigste Ansprechpartner in der Arbeit mit dem Kind. Die Verantwortung für die Erziehung des Kindes liegt in erster Linie in den Händen der Eltern. Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit, sowie der gegenseitige Austausch und die Weitergabe von Informationen sind die Voraussetzung um eine ganzheitliche Förderung zu erreichen.Neben kurzen Informationsgesprächen, in denen wir die Eltern über alltägliche Vorkommnisse informieren, finden regelmäßig Entwicklungsgespräche statt. Hierbei werden Sie über den aktuellen Entwicklungsstand ihres Kindes informiert, Wahrnehmungen werden ausgetauscht und gemeinsame Ziele festgelegt.

Zusätzlich lädt unser „Café Dialog“ die Eltern ein, sich näher über fachspezifische Themen zu informieren. Dabei ergibt sich die Möglichkeit mit anderen Eltern Erfahrungen zu teilen,

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Kontakte zu knüpfen und von kompetenten Fachkräften beraten zu werden. Auch Eltern, die mit großen Herausforderungen in der Erziehung ihres Kindes konfrontiert sind, finden hier Raum zum Ankommen und Durchatmen. 8.7. Kooperation mit anderen Institutionen

Um ein ganzheitliches Gesamtbild des Kindes zu bekommen ist der Austausch mit allen an der Erziehung beteiligten Personen äußerst bedeutsam. Nur eine enge Zusammenarbeit gewährleistet eine optimale Umsetzung vereinbarter Ziele.Mit Einverständnis der Erziehungsberechtigten in schriftlicher Form stehen wir im Dialog mit Lehrkräften und anderen Institutionen. Daneben verweisen wir auf spezifische Anlaufstellen, die der Situation der Familie gerecht werden können. Somit werden Hilfen entwickelt, die sich gegenseitig ergänzen. Das Kind erfährt ein stabiles soziales Netz und kann auch in kritischen Entwicklungsphasen aufgefangen werden.

SchuleDie Zusammenarbeit mit den Lehrkräften ist bei Kindern mit Lernschwierigkeiten oder Auffälligkeiten im Sozialverhalten unerlässlich. Wir tauschen Beobachtungen mit der zuständigen Lehrkraft aus. Gemeinsam im Team und in Absprache mit dem Kind und den Eltern entwickeln wir daraufhin eine individuelle Struktur und unterstützen eine positive Lernentwicklung.

St. Gregor JugendhilfeIn einzelnen Fällen und zur Erweiterung unserer Arbeitsqualität, erhalten wir Beratung von Fachkräften der St. Gregor Jugendhilfe. Die fachspezifischen Treffenermöglichen uns die Problematik zu konkretisieren, unterschiedliche Methoden zu bedenken und die entsprechende Vorgehensweise festzulegen.

ASDDer allgemeine Sozialdienst Süd ist zuständig für jugendamtliche Hilfen. Er steht Familien in schwierigen Lagen zur Seite. Bei dem zuständigen Sachbearbeiter erhalten die Eltern Raum, ihre individuelle Problemlage zu schildern. Gemeinsam wird nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, die den Eltern ganzheitlich helfen ihren Erziehungsauftrag zu verwirklichen. Auf Wunsch unterstützen wir die Kontaktaufnahme und bieten unsere Begleitung an.

ErziehungsbeistandsschaftenDies ist eine Hilfeform, die das Jugendamt für einzelne Familien in Betracht zieht. Hierbei wird ein Sozialpädagoge beauftragt die Familie in ihrem Alltag zu begleiten. Die Art der Unterstützung orientiert sich am Anliegen der Eltern und den Bedürfnissen des Kindes. Es ist sinnvoll den Erziehungsbeistand bei Elterngesprächen hinzuzuziehen und sich regelmäßig über den aktuellen Entwicklungsstand auszutauschen.

8.8. Planung und Dokumentation

Jeden Montag trifft sich das Hortteam für 1,5 Stunden.In den ersten 30 Minuten besprechen wir alles Organisatorische. Unser Team arbeitet

nach einem Roulierungssystem, das die alltäglichen Schwerpunkte abdeckt: zwei bis drei päd. Fachkräfte bei der Hausaufgabenbetreuung, zwei Fachkräfte in der Freizeitgestaltung, eine Fachkraft beim Mittagessen. Dies wird schriftlich in einem Raster festgehalten. Daneben besprechen und planen wir aktuelle Termine und Themen und teilen Zuständigkeiten ein. In Kleingruppen werden die jeweiligen Punkte intensiv ausgearbeitet. Darunter fallen die Ferienprogramme, Feste und Gestaltung der regelmäßig stattfindenden Gruppen, z.B. Mädchengruppe.

8.9. Beobachtung und Dokumentation

Im zweiten Teil unseres wöchentlichen Teams stehen die einzelnen Kinder im Mittelpunkt. Aufgrund unseres Roulierungssystems hat jeder Mitarbeiter die Möglichkeit, das Kind in unterschiedlichsten Situationen wahrzunehmen. Unter Anderem werden aktuelle Auffälligkeiten zusammengetragen und lösungsorientiert besprochen. Wichtige Informationen, z.B. seitens der Eltern, werden weitergegeben.In regelmäßigen Fallbesprechungen überprüfen wir den aktuellen Entwicklungsstand und vereinbarte Ziele. Gegebenenfalls werden neue Ziele gesetzt und die methodische Vorgehensweise festgelegt.

8.10. Evaluation

Aufgrund von Beobachtungen und alltäglichen Erfahrungen bewährte es sich unseren Integrationskindern im offenen Konzept einen Platz zu geben. Dabei stellte sich heraus, dass diese Kinder innerhalb unseres offenen Rahmens engere Strukturen benötigten, um ihnen Orientierung im Hortalltag zu ermöglichen. Es zeigte sich, dass für jedes Kind ganz individuelle Vereinbarungen getroffen werden mussten. Als Grundlage dienten die gezielten Beobachtungen des gesamten Teams.Wir erhielten vereinzelte Beratungsstunden von der St. Gregor Jugendhilfe und bauten diese Zusammenarbeit weiter aus. Eine monatliche Teilnahme an Teambesprechungen durch eine Beratungsperson wurde festgelegt und Hospitationstermine vereinbart. Zusätzlich setzten wir eine Erreichbarkeit und spontane Unterstützung in dringenden Fällen voraus. Für die konkrete Umsetzung unseres überarbeiteten Konzeptes, benötigten wir einen angemessenen Personalschlüssel.

Bei den Hausaufgaben bewährte es sich eine dritte Fachkraft einzusetzen, die sich schwerpunktmäßig um die Integrationskinder kümmerte. Durch die intensive Betreuung erfuhr das Kind umgehend Bestätigung und Lob für seine Erfolge, wodurch die Entwicklung eines positiven Selbstbildes gefördert wurde.

In der Freizeitgestaltung zeigte es sich häufig als Notwendig eine Fachkraft zur Unterstützung der Integrationskinder zur Verfügung zu haben, besonders um aktuelle Konflikte aufzugreifen und das Kind in seiner Lösungsfindung zu begleiten. Als Voraussetzung für eine gelingende Hilfe war der Aufbau einer stabilen Beziehung mit dem Integrationskind, z.B. durch positive Alltagserlebnisse, unerlässlich.

Ein wichtiger Bestandteil des integrativen Horts war die Ferienbetreuung. Hier war es

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uns möglich, neben verstärkter Kleingruppenarbeit, die Beziehungen zu den Kindern und unter den Kindern zu stabilisieren. Es zeigte sich, dass die Integrationskinder außerhalb des schulischen Leistungsanspruches offener für Lernschritte im sozialen Bereich sind.

Die Bereitschaft der Eltern zur engen Zusammenarbeit war die Voraussetzung für einen Integrationsplatz. Es zeigte sich ganz deutlich, dass nur mit den Eltern gute Lösungen für das Kind gefunden werden konnten. Wir begegneten diesem Anspruch indem wir uns ihnen als zuverlässigen Ansprech-partner zeigten, sie berieten und unterstützten. Die Bereitschaft der Eltern zur engen Zusammenarbeit ist als Voraussetzung für einen Integrationsplatz in der Satzung verankert

In unserem Haus selbst führten wir eine räumliche Umgestaltung durch. Hierfür wurden wir von einer qualifizierten Fachkraft zum Thema Raumgestaltung nach Frau von der Beek beraten. Das nachmittägliche Hortzimmer, der Essensraum und der Hausaufgabenraum wurden noch mehr auf die Bedürfnisse aller Kinder ausgerichtet.

Gleichzeitig wurden unserer Grenzen deutlich spürbar. Um einen professionellen Umgang zu sichern und Lernerfolge zu erzielen ist eine fachliche Beratung unerlässlich. Wir planen die Zusammenarbeit mit St. Gregor weiter auszubauen.Weiterhin benötigen wir eine unterstützende Begleitung seitens der Fachberatung.

Um unseren „besonderen“ Kindern all das geben zu können, was nötig ist, um den Tag in seiner Vielfältigkeit gut bewältigen zu können, wollen wir einen regelmäßigen Austausch mit allen an der Erziehung beteiligten Institutionen und Personen erweitern. Es scheint uns zwingend nötig, das soziale Netz der Kinder zu sichern und geeignete, sowie nötige Hilfen zu finden. Regelmäßige Gespräche mit Eltern, Lehrern, ggf. Fachkräften des ASD, Erziehungsbeiständen und Therapeuten sind die Voraussetzung dafür. Die Information über die Vorgeschichte, evtl. auch über Hilfen, die bereits geleistet wurden oder noch laufen und die Teilnahme am Sozialraumteam sind unerlässliche Teile davon.

Zusammenarbeit ASD – Sozialraumteam

Es treten immer wieder Eltern an uns heran, die dringend Hilfe benötigen, doch starke Unsicherheiten gegenüber dem Jugendamt zeigen. Hier ist es nötig, die Hemmschwelle der Eltern abzubauen und auf die positiven Möglichkeiten der Unterstützung durch das Jugendamt hinzuweisen. Neben informierenden Gesprächen möchten wir anbieten, die Eltern zur Kontaktaufnahme zum Jugendamt zu begleiten. Des weiteren ist geplant, den ASD zu einem Infoteff ins Café Dialog einzuladen, um Kontaktmöglichkeiten für Eltern zu schafffen.

Zusätzlich brauchen wir ein Zeitkontingent für den nötigen Aufwand an Dokumentation und das Erstellen von Förderplänen, sowie für weitere Veränderungen in der Praxis, z.B. Anpassung der Räume auf aktuelle Bedürfnisse. Außerdem möchten wir die Hilfeformen der Einzelbetreuung und thematischen Kleingruppenarbeit ausbauen.

Schlusswort:

Wir wünschen Ihnen, ihrer Familie und den wichtigsten Personen, unseren Kindern eine spannende, ereignisreiche und lehrreiche Zeit in unserer Kindertagesstätte. Auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und ihrem Kind freuen wir uns.

„Der Weg, den ich zu meinem Ziel eingeschlagen habe, ist weder der kürzeste noch der bequemste:

Für mich jedoch ist er der beste, weil er mein Weg ist. Nicht ohne Mühe und nicht ohne Schmerz habe ich ihn gefunden.“

Janosch Korczak