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6 8 1 4 6 Die Verbandszeitschrift der DLRG · Ausgabe 1 ·
2010
Digitalfunk: Neues Zeitalter in
derBOS-Kommunikations-technik
45% der Grundschüler können nicht sicherschwimmen
474 Todesfälle durch Ertrinkenin Deutschland2009
Integrationsprojekte:
Schwimmkurseder Rennersind
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es hat sich nichts geändert. Die Zahl der Ertrunkenen stagniert
weiterauf hohem Niveau. Trotz des mittelmäßigen Sommers 2009
verzeichnenwir 474 Todesfälle, eine Person weniger als im Vorjahr.
Auffällig ist: DieZahl der Opfer über 50 Jahre steigt weiter.
Mittlerweile liegt die Quotedieser Altersklassen schon über 55
Prozent. Zum ersten Mal seit mehre-ren Jahren ist auch die Zahl der
Mädchen und Jungen im Vorschulalterwieder angestiegen. Mehr über
die neuen Ergebnisse lesen Sie auf deraktuellen Seite 6.Eine
weitere Zahl gibt Anlass zur Sorge: Lediglich 55% der
Grundschülersind sichere Schwimmer. Sie haben am Ende der vierten
Klasse mindes-tens das Jugendschwimmabzeichen in Bronze bestanden.
Nur 77%haben eine Seepferdchenprüfung erfolgreich absolviert. Das
ist daswenig erfreuliche Ergebnis der DLRG-Umfrage an deutschen
Primar-schulen. 7,2% der 16.600 Schulen hatten den Fragebogen
beantwortet.Weitere Details der Auswertung finden Sie auf Seite
7.Das Topthema in dieser Ausgabe befasst sich mit der Integration.
DieBundestagung hat dazu einstimmig eine Entschließung
verabschiedet.Seit knapp einem Jahr laufen in der DLRG drei
Pilotprojekte im Rah-men des Netzwerkprojektes des Deutschen
Olympischen Sportbun-des Bewegung und Gesundheit – mehr
Migrantinnen in den Sport. DieZwischenbilanz ist positiv und
überraschend: Schwimmkurse sind für dieFrauen der große Renner. So
lautet auch die Überschrift der Reportageauf den Seiten 10 bis
14.Gestatten Sie mir abschließend einige Worte in eigener Sache:
Mit dieser Ausgabe beginnt bereits der elfte Lebensretter-Jahrgang.
Seitdem Jahr 2000 begleitet die Verbandszeitschrift nun die
humanitäreOrganisation. Als Dankeschön für die treue Leserschaft
liegt jedem Heftein Plakat „10 Jahre Lebensretter“ mit Titelseiten
aller 40 Ausgaben bei.Sicherlich werden Sie das eine oder andere
Motiv wiedererkennen.Wie Sie bereits schon am Titel festgestellt
haben werden, haben wir aucham Inhalt und der Gestaltung gefeilt.
Relaunch sagt man wohl neudeutschdazu. Und den Umfang haben wir
auch um vier Seiten erweitert. Damitnicht genug: Mit der
Regionalausgabe Westfalen ist ein weiterer großerLandesverband
hinzugekommen. Herzlich willkommen.
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihnen
31 · 20 10Lebensretter
editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Mit dieser Ausgabe erhält der Lebensretter
ein neues Gesicht
Achim Wiese
Leiter Verbandskommunikation
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Im niedersächsischen Seelzestellt die Stadt der DLRG-Ortsgruppe
die Bahnen fürihre Schwimmausbildungkostenfrei zur Verfügung –mit
einem neuen Konzept.Unseren Bericht dazu lesenSie auf der Seite
24.
24
2010 ist für die Rettungssportler der DLRGwieder ein
Weltmeisterschaftsjahr – daherkonzentriert sich die Vorbereitung
auf denSaisonhöhepunkt im Oktober in Ägypten.Insbesondere die
Freigewässer-Wettkämpfein der Sommersaison dürften von
vielenAthleten und Mannschaften genutzt werden,um sich für den
Wettkampf im Land derPharaonen fit zu machen. Unten schonmal die
Wettkampftermine des Jahres.Mehr auf unseren Sportseiten 16 und
17.
Die Verbandszeitschrift der DLRG
4 1 · 20 10Lebensretter
i nhalt
In dieser Ausgabe
Ausgabe 1 · 2010
5 Nachrichten · Verbandsmeldungen in Kürze
6 Aktuell · Mindestens 474 Menschen ertrunken
7 45% der Grundschüler können nicht sicher schwimmen
8 Ausschreibung Zentraler Wasserrettungs-dienst Küste
9 Einsatz · Ressort Einsatz benennt Beauftragte
10 Topthema · Integration: Schwimmkurse sind der große
Renner
16 Sport · Neos Pflicht im Schlauchboot
17 Birgit Ramisch kehrt in die Schwimmhallezurück
18 Bildung · Ressortfachtagung Ausbildung mit guter Resonanz
19 Seminare · Vorgestellt: Lehrgangsleiter Sven Pringal
20 Fachthema · Digitalfunk – Neues Zeitalterin der
BOS-Kommunikationstechnik
23 Jugend · Neue Bundeskinderkampagne gestartet
24 Bundesweit · Königliche Kristall-Therme Seelze beendet
badlose Zeit
25 Winterschulung für Einsatzkräfte
26 Unverzichtbarer Dienst: 210.000 Wachstunden geleistet
27 Kostenlose Schwimmkurse für alle mycity-Kunden in Uelzen
28 Magazin · Vorführmodell ein Multitalentin Premiumversion
29 Drucksachen leicht gemacht
30 Lifeguard Fashion – Neue Freizeitlinie für Retter
Rubriken3 Editorial
8 Agenda · Termine des Bundesverbandes
15 Intern · Leute in der DLRG
23 Impressum
W E T T K Ä M P F E6.–9. Mai 2010 2. Internationaler
IRB-Wettkampf, Scharbeutz • 26. Juni DLRG Trophy, Haltern am See •
1.–4. Juli Junioren Ret-tungspokal, Warendorf • 16./17. Juli DLRG
Cup, Warnemünde • 14. August DLRG Trophy, Ehmetsklinge • 22.–29.
August CISM, Militär-WM, Warendorf • 4. September DLRG Trophy,
Berlin •4.–5. September Junioren-EM, Antwerpen (Belgien) • 5.–16.
Okto-ber Rescue 2010, Alexandria (Ägypten) • 4.–7. November
DeutscheMeisterschaften, Heidenheim • 19./20. November
InternationalerDeutschlandpokal, Warendorf
Topthema: Von den 15 Millionen Menschen mit
Migrations-hintergrund in Deutschland haben vor allem die Frauen
und Mädchenwenig Zugang zum Sport. Um hier eine Wende
herbeizuführen, hat derDeutsche Olympische Sportbund das
Netzwerkprojekt auf den Weg gebracht. Wie sich die DLRG daran
beteiligt, lesen Sie ab Seite 10.
Integrationprojekt mit ersten Erfolgen
10
16
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Das gemeinsame Melde- und Lage-zentrum von Bund und Ländern
(GMLZ), eine Abteilung des Bundes-amtes für Bevölkerungsschutz
(BBK)in Bonn sucht Mitarbeiter der Hilfs-organisationen. Ziel ist
es, von denunterschiedlichen Erfahrungen derHilfsorganisationen bei
größerenSchadensereignissen zu profitieren.Die DLRG hat daher seit
dem 1. März
2010 für zwei Jahre den Mitarbeiter Knut Kirchwehm (Bild) an das
GMLZ abgeordnet. Er arbeitet dort als Mitarbeiter imSchichtdienst
und wird die besonderen Erfahrungen der DLRGetwa bei
Hochwasserlagen an seine Kollegen weitergeben.
51 · 20 10Lebensretter
nachrichten
Szenario: Terroranschlagsalarm
LÜKEX 2010 mit DLRG-Beteiligung
Vom 27. bis 28. Januar fand die Stabsrahmenübung Lükex 2010 mit
DLRG Beteiligung statt. Das DLRG-Lagezentrumin Bad Nenndorf war
während der Übungszeit ständig besetzt.Die Koordinierungsstelle des
Landesverbandes Schleswig-Holstein war ebenfalls in Betrieb, da es
eine angenommene terroristische Anschlagsdrohung im Bereich der
BrunsbüttelerSchleuse gab. Fiktiv waren die drei Wasserrettungszüge
(WRZ)aus dem LV Schleswig-Holstein im Einsatz. Als Reserve
wurdenüber das DLRG-Lagezentrum noch drei WRZ aus
Sachsen-Anhaltalarmiert und weitere sieben WRZ voralarmiert. Die
Übung warein gutes Training für das Lagezentrum und die
Koordinierungs-stelle in Schleswig Holstein. Andreas Klingberg von
der DLRG-Bundesgeschäftsstelle nahm als Übungssteuerer in der
zentralenLeitung in Ahrweiler an der Übung teil. Insgesamt waren
etwa3.000 Akteure bei der Lükex involviert.
Andreas Klingberg (r.) mit Vertretern des
Bundesamtes für Bevölkerungsschutz
Foto
: Har
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Sch
ottn
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Wissenstransfer
DLRG leiht Mitarbeiter an Bundesamtfür Bevölkerungsschutz
aus
Foto
: pri
vat
Das Präsidium der DLRG hat in seiner Februarsitzung auf
Vor-schlag des Leiters Verbandskommunikation (VK), Achim
Wiese,folgende Mitglieder als Präsidialbeauftragte ernannt: Dietmar
Frohberg, VK Einsatz · Ursula Jung, VK Bildung · Alexander Kille,
VK Messe · Susanne Mey, VK Foto · Carsten Schlepphorst, VK
Rettungssport · Frank Villmow, VK Katastrophenschutz · Sascha
Walther, VK Internet
Verbandskommunikation
Präsidialbeauftragte ernannt
Das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz hatte im vergangenenJahr
in einer Revisionsverhandlung im Falle eines elfjährigenJungen den
Unfallversicherungsschutz für die Teilnahme an einer Jugendfreizeit
der DLRG verneint. Die DLRG erhob darauf-hin Klage beim
Bundessozialgericht (BSG), um eine höchst-richterliche Entscheidung
herbeizuführen. Die Entscheidung des BSG kam allerdings nicht mehr
zustande, weil die Beklagte,die Unfallkasse Rheinland-Pfalz, vor
dem Urteil die Ansprüchedes Klägers akzeptierte und den Schaden
regulierte.
Rechtspruch: DLRG-Jugendfreizeiten
Es besteht doch Unfallschutz
Messehinweis in e igener Sache
Vom 7. bis 12. Juni präsentiert sich die größte
Wasserret-tungsorganisation der Welt auf der Interschutz, der
Inter-nationalen Leitmesse für Rettung, Brand-/Katastrophen-schutz
und Sicherheit in Leipzig. In der Halle 3, Stand A16,präsentieren
die Wasserretter auf 238 m2 ihre besonde-ren Fähigkeiten bei der
Deichsicherung und in der Strö-mungsrettung. Sie widmen sich
Sicherheitsfragen rundum den Einsatz von Wathosen in stehenden und
fließendenGewässern. Der Auftritt des DLRG-Bundesverbandes
wirdunterstützt durch den DLRG-Landesverband Sachsen.
DLRG auf der Interschutz 2010
Woche des bürgerschaftlichen Engagements
In diesem Jahr findet vom 17. bis 26. September zum sechstenMal
die Woche des bürgerschaftlichen Engagements statt. Siekann auch
von den DLRG-Gliederungen genutzt werden, um aufihre Organisation,
ihre Aktionen und Angebote ihrer Ortsgruppeaufmerksam zu machen
sowie für ihr bürgerschaftliches Engage-ment zu werben.
Informationsangebote im Internet stehen zurVerfügung, wie ein
Profil bei Facebook, ein eigener Youtube-Kanalsowie eine
Fotosammlung bei Flickr. Das Bundesnetzwerk Bür-gerschaftliches
Engagement (BBE) hat zur Aktionswoche einenFlyer erstellt, der
online bestellt werden kann. Link:
www.engagement-macht-stark.de/index.php?option=com_artforms&formid=4&Itemid=177
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Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
6 1 · 20 10Lebensretter
aktuell
Mindestens 474 Menschen ertrunken
ie tödlichen Wasserunfälle stagnie-ren weiterhin auf hohem
Niveau.Der kühle und teilweise verregneteSommer hat wie in den
VorjahrenSchlimmeres verhindert. Die Lang-
zeitbilanz seit 2001 weist nunmehr 4.462Männer, Frauen und
Kinder aus. Im Jahres-durchschnitt starben 496 Menschen
durchErtrinken.
„Es ist in den vergangenen Jahren nicht ge-lungen, die
Ertrinkungszahlen signifikant zu senken“, kommentiert
DLRG-PräsidentDr. Klaus Wilkens die Ergebnisse.
Sichere Küsten
Die Bilanz des Jahres 2009 bestätigt wie-der einmal, dass
Binnengewässer die Ge-fahrenquelle Nummer eins sind. In Bächenund
Flüssen (192), Seen (157) und Kanälen(36) starben 385 Personen, das
sind 81 Pro-zent aller tödlichen Wasserunfälle.In Schwimmbädern und
privaten Gartentei-chen sowie Swimmingpools kamen jeweils14
Personen zu Tode. In Gräben ertranken19 Menschen. Die Zahl der
Opfer in Nord-und Ostsee stieg um zwei gegenüber demVorjahr an. Mit
einem Anteil von 3,4% zäh-len die Küsten nach wie vor zu den sehr
sicheren Badegebieten. „Die Absicherungdurch unsere
Rettungsschwimmerinnenund -schwimmer zahlt sich aus. Mit der
Um-setzung eines neuen Konzeptes des Zentra-len
Wasserrettungsdienstes Küste und derDurchführung von
Gefahrenanalysen solldie Sicherheitslage für Badegäste und
Tou-risten weiter verbessert werden“, zeigt derDLRG-Präsident
Perspektiven auf.
Wieder mehr Todesfälle bei kleinenKindern
Nachdem die Ertrinkungsfälle von Kindernim Vorschulalter stetig
sanken und mit 13im Jahr 2008 den Tiefststand erreichten,verloren
im letzten Jahr wieder 24 kleineKinder ihr Leben. Die meisten
Todesfälle er-eigneten sich in Wohnungsnähe und demheimischen
Umfeld. Mangelnde Aufsichtder Eltern oder Erziehungsberechtigten
isteine Hauptursache für das Kinderertrinken.
Der Anteil älterer Menschen in der Statistiksteigt weiter an. Im
vergangenen Jahr star-ben 254 Männer und Frauen über 50 Jah-ren,
das sind 55,3 Prozent.Wenig Veränderungen gibt es in der
Ver-teilung nach Geschlecht: Im vergangenenJahr ertranken 357
Männer und 117 Frauen,das Verhältnis beträgt gerundet 3/4 zu
1/4.
Wenige Veränderungen in der Länder-statistik
Gegenüber dem Jahr 2008 hat sich in derVerteilung nach
Bundesländern wenig be-wegt. Bayern nimmt mit 96 Todesfällen wieder
die Spitzenposition ein, gefolgt vonNiedersachsen (63),
Baden-Württemberg(61) und Nordrhein-Westfalen (60). Schonmit
deutlichem Abstand folgen Mecklen-burg-Vorpommern mit 31 Opfern und
Hes-sen mit 30 Ertrunkenen. Die sichersten Bun-desländer sind
wieder Bremen und dasSaarland mit jeweils zwei Todesfällen.In den
fünf neuen Bundesländern ertranken91 Männer, Frauen und Kinder. Ihr
Anteilsinkt damit erstmalig seit vielen Jahren wie-der unter die
20%-Marke.204 Personen ertranken in den Sommer-monaten Juni bis
August. Das ergibt einen Anteil von 43 Prozent. 84 Menschen
kamenallein im August in deutschen Gewässernums Leben.
Bad Nenndorf: 2009 sind in deutschen Gewässern suizidbereinigt
mindestens 474 Menschen ertrunken. Damit bleibt die Zahl auf dem
Niveau von 2008, in dem eine Person mehr im Wasser ums Leben
kam.
D
Zahl der älteren Opfer nimmt weiter zu
0,77 100.000 Einwohner
1,85 100.000 Einwohner
0,68 100.000 Einwohner
96Ertrunkene gesamt
Bayern
31Ertrunkene gesamt
12Ertrunkene gesamt
Die meisten Ertrunkenen gemessen an der Einwohnerzahl
Die Hansestadt liegt im 100.000er-Wert etwas über
Bundesdurchschnitt in 2009
Das hohe Ertrinkungsniveau zeigt sich vor allem in Bayern
Drei Beispiele aus der Länderstatistik
Mit einem Anteil an Ertrinkungsopfern von 3,4% zählen die Küsten
zu den sehr
sicheren Badegebieten – nicht zuletzt dankder Aufmerksamkeit der
Lebensretter
Quelle: DLRG-Präsidium 2010 · LR-Grafik
Foto
: DLR
G-A
rchi
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71 · 20 10Lebensretter
aktuell
45% der Schüler können am Ende der Grundschule nicht sicher
schwimmen
Schulumfrage
anach haben 77% der Grundschüleram Ende der vierten Klasse
eineSeepferdchenprüfung absolviert.Nur 55% erwarben das
Jugend-schwimmabzeichen in Bronze. Letz-
teres betrachtet die DLRG als Mindest-anforderung für einen
sicheren Schwimmer.
„Wir müssen feststellen, dass 45% der Schü-lerinnen und Schüler
am Ende der Grund-schulzeit keine sicheren Schwimmer sind.Das sind
noch mehr Nichtschwimmer undunsichere Schwimmanfänger, als wir
erwar-tet haben“, sieht Jochen Brünger, DLRG-Vize-präsident und
Leiter des Projektes, im Ergeb-nis also eine klare negative
Entwicklung.
Große Unterschiede in den Bundes-ländern
Die Ergebnisse in den Bundesländern sindsehr uneinheitlich und
weisen eine großeBandbreite auf. Mit 71,5% Schülerinnenund
Schülern, die das Jugendschwimmab-zeichen Bronze erworben haben,
schneidetNiedersachsen am Besten ab, gefolgt vonSchleswig-Holstein
mit 59,5%. Auf dem drit-ten und vierten Platz folgen Hessen
mit58,2% und Nordrhein-Westfalen mit 56,1%.Alle anderen
teilnehmenden Bundesländerliegen unterhalb des
Bundesdurchschnitts.Im Umkehrschluss sagen die Ergebnisse:Die
relative Zahl der Nichtschwimmer oderunsicheren Schwimmanfänger
liegt zwi-schen 28,5% und 62,6%.Dazu Jochen Brünger: „Die
regionalen Un-terschiede sind sehr groß. Dabei haben sich
Die DLRG hat im Rahmen der Bundestagung neue Ergebnisseüber die
Schwimmfähigkeit derGrundschülerinnen und Grund-
schüler in Deutschland bekannt gegeben, die die DLRG und die
DLRG-Jugend von Mai bis Juli
im Rahmen einer standardisiertenBefragung der Schulleiter oder
für den Sport verantwortlichen
Lehrer erhoben haben.
Ddie Kultusminister der Länder seit 1978 aufein gemeinsames
Angebot mit gleichen Prü-fungsinhalten verständigt: Die
DeutschePrüfungsordnung Schwimmen, Retten undTauchen. Diese wurde
erst 2002 von derSportkommission erneuert. Wir brauchendringend
eine bundesweite Harmonisierungder Schwimmausbildung auf höherem
Ni-veau. An Ende der Grundschule sollte jedeSchülerin und jeder
Schüler mindestens dasDeutsche Jugendschwimmabzeichen inBronze
besitzen.“
Schwimmfähigkeit hat sich verschlechtert sagen 36% der
Lehrer
Leicht veränderte Ergebnisse zeigen dieBundesländer bei der
Seepferdchenprüfung,die einen Ausbildungsstand dokumentiert,der für
erste Fähigkeiten der Wassergewöh-nung und -bewältigung steht, aber
nochnicht für eine Schwimmprüfung: Am bestenschneidet das
Bundesland Hessen mitknapp 86,8% ab. Auf den nächsten Plätzenfolgen
Niedersachsen (82,8%) und Nord-rhein-Westfalen mit 82,5%. Nur sechs
Bun-desländer kommen auf Ergebnisse oberhalbdes Bundesdurchschnitts
von 77%.
Auf die Frage: Wie hat sich nach Ihrer Einschätzung die
Schwimmfähigkeit ent-wickelt, sagten nur 18% der Schulleiter und
Sportfachlehrer, ist besser geworden,38,8% sagten, sie ist gleich
geblieben und35,6% meinen, sie ist schlechter gewor-den.Die
Antworten der Schulen bestätigen, dassfehlende Schwimmhallen, der
zeitliche Auf-wand für den Transport der Schülerinnenund Schüler
und eine nicht ausreichendeAnzahl qualifizierter Lehrkräfte einen
ge-wichtigen Einfluss auf die Nichterteilungvon Schwimmunterricht
oder reduzierte An-gebote haben.An 86,4% der Schulen wird Schwimmen
unterrichtet, 11,6% bieten keinen Schwimm-unterricht an. An der
nicht repräsentativen Umfrage ha-ben sich 1.200 Primarschulen
beteiligt, dassind 7,2% aller Grundschulen in Deutsch-land. Da die
Verteilung der Umfragen aufdie Bundesländer ungleich gewichtet
war,sind diese Ergebnisse als Trend zu betrach-ten, aufgrund der
Menge der eingegange-nen Fragebögen allerdings mit hoher
Aus-sagekraft.
Wassergewöhnung von klein auf,so sollte es sein – doch rund 12%
der
Grundschulen bieten keinen Schwimmunterricht an
Foto
: DLR
G-A
rchi
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Silberne Ehrennadel
DLRG-Freundeskreis und Lebensretter-Club
8 1 · 20 10Lebensretter
aktuell
A G E N D A19./20. März 2010 Revision, Bundeszentrum (Bz), Bad
Nenndorf • 19.–21. März Ressorttagung Verbandskommunikation, Bz•
16./17. April Präsidialrat, Bz • 23.–25. April Präsidialbeauftragte
Ausbildung, Bz • 14.–16. Mai Bundesjugendtag, Freiburg• 28.–30. Mai
Bundesjugendvorstand, Bz • 4.– 6. Juni Ressorttagung Ausbildung und
Einsatz, Bz • 5.– 6. Juni ILSE-Board, Kopenhagen • 11.–13. Juni
Bundesjugendvorstand/Bundesjugendbeirat, Bz • 14.–17. Juni World
Sport Congress, Finnland
Rettungsschwimmer für die Nord- und OstseeküsteIn Vorbereitung
einer späteren Saisontätigkeit als hauptberuflicher
Abschnittsleiter suchenwir für die Vorsaison von Mai bis Juni
engagierte, Rettungsschwimmer als Saisonkräfte.
Interessierte Rettungsschwimmer und solche die es werden wollen
finden weitereInformationen unter http://zwrd.dlrg.de/
Ihre Bewerbung und Anfragen richten Sie bitte an:DLRG
Bundesgeschäftsstelle | ZWRDK | Im Niedernfeld 1–3 | 31542 Bad
Nenndorf
Tel. 05723/955-450 | Fax 05723/955-459 | E-Mail:
[email protected]
Voraussetzungen: ˆ Mindestens Deutsches Rettungs-
schwimmabzeichen (DRSA) Silberinkl. Erste-Hilfe-Ausbildung,
beides nicht älter als zwei Jahre
ˆ Mindestalter 18 Jahre
ˆ Teamfähigkeit
ˆ Verpflichtungszeit von mindestens sechs Wochen
ˆ Bereitschaft zum Einsatz an wechselnden Orten
Wir bieten:ˆ Freie Unterkunft
ˆ Verpflichtung im Rahmen einer steuerbefreiten nebenberuflichen
Tätigkeit (gem. §3 Nr.26 EStG), ggf. als abgabenpflichtiger
Zeitarbeitsvertrag
ˆ Umgang mit Menschen jeden Lebensalters
ˆ Spaß und Action am Strand und auf dem Wasser
ˆ Bei Bedarf: Ausbildung zum Rettungsschwimmer
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG)ist die
größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Jährlich wachen mehr
als 4.000 Rettungsschwimmer an rund 90 Wasserrettungsstationen der
Nord- und Ostseeküste über die Sicherheit von Badegästen
undWassersportlern. Ihr Einsatz wird zentral vom Bundes-zentrum der
DLRG in Bad Nenndorf aus koordiniert.
ZWRD-Küste
Retter für Vor- und Nachsaison gesucht
Das Engagement verantwortungsbewusster Förderer ist für die
lebensrettendeArbeit der DLRG von unschätzbarem Wert. Deshalb
erhalten besonders engagierte Förderinnen und Förderer der DLRG
eine silberne Ehrennadel und werden im Ehrenbuch der DLRG-Förderer
eingetragen. Außerdem erhaltensie eine Einladung in die
Bundesgeschäftsstelle sowie zur NIVEA-Delfin-Preis-verleihung. Die
Reisekosten zahlen die Mitglieder des DLRG-Freundeskreisesoder des
DLRG-Lebensretter-Clubs natürlich selbst. Die silberne
Ehrennadelwird ausschließlich vom Präsidenten der DLRG, Dr. Klaus
Wilkens, an Spenderder Bundesebene verliehen und ist nicht zu
verwechseln mit dem Verdienst-zeichen nach der Ehrungsordnung.
Mit der Übernahme der Verant-wortung für den
ZentralenWasserrettungsdienst Küsteentwickelt das Präsidium
auchneue Formen der Einbindungvon Rettungsschwimmern und baut
bereits im Ansatz bestehende aus. Diese be-inhalten die Einbindung
vonAbschnittsleitern, die mög-lichst über die ganze Saisonfür
größere KüstenabschnitteVerantwortung tragen und die erweiterten
Full-Service-Verträge mit den Kurverwal-tungen betreuen. Dazu
gehörtauch das neue Angebot, Helferfür die Vorsaison unter
ver-änderten Bedingungen für längere Zeiträume (sechs Wochen) zu
gewinnen. Damitrichtet man sich vor allem andie Einsatzkräfte, die
sich aufAufgaben als Wach- oder Ab-schnittsleiter vorbereiten
wol-len. Ihre Tätigkeit soll vorrangigals steuerbefreite
nebenberuf-liche Tätigkeit nach § 3 Nr. 26EStG ausgeübt werden,
ggfs. auch als abgabenpflichtigeNebentätigkeit.
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91 · 20 10Lebensretter
e insatz
Ressort Einsatz benennt BeauftragteUmfangreiche Aufgaben in der
nächsten Legislaturperiode
ach der Wiederwahl der LeitungEinsatz in der Bundestagung
hatdiese jetzt ihre Präsidialbeauf-tragten ernannt. Im
Folgenden
stellt der Lebensretter die Präsidialbeauf-tragten vor.
Ortwin Kreft, Leiter Einsatz des Präsidiums.Seine Schwerpunkte
liegen im stationärenWasserrettungsdienst (WRD) sowie Boots-wesen
und Rettungssport.
Hans-Hermann Höltje ist stellvertreten-der Leiter Einsatz des
Präsidiums. SeineHauptaufgaben für die nächste Legislatur-periode
sieht er darin, den DLRG-Einsatz-bereich fit zu machen für die
Zukunft.Schwerpunkte liegen im mobilen WRD, Kata-strophenschutz /
Auslandseinsätzen, Infor-mation und Kommunikation (IuK) und
demTauchen.
Armin Flohr ist Präsidialbeauftragter Ka-tastrophenschutz /
Auslandseinsätze. SeineHauptaufgaben sieht er darin, dass die
DLRGwieder dazu kommt, im Katastrophenschutz(KatS) zu agieren statt
zu reagieren. Außer-dem müssen die Prüfungsordnung (PO) unddie
Ausbildungsvorschriften dem tatsäch-lichen Bedarf angepasst werden.
Er wirdunterstützt von Mitarbeitern des Lagezen-trums und der
Ausbildung.
Thilo Künneth, Präsidialbeauftragter Was-serrettungsdienst
mobil. Seine Hauptaufga-ben: Die Strömungsrettung auf eine
stabileBasis zu stellen und weiterzuentwickeln. Eine regelmäßige
Weiterbildung für Ausbil-der Strömungsretter ist geplant. In
Zusam-menarbeit mit dem Fachbereich KatS müs-sen die Schnellen
Einsatzgruppen (SEG)ausgebaut werden. Weiterhin sollen die
DLRG-DSB-Rafts optimiert werden. Er wirdunterstützt von
Mitarbeitern der Fachgebie-te SEG-Einsatz, Rafting und
hubschrauber-gestützte Wasserrettung.
N
Alexander Paffrath sieht die Schwer-punkte in der
Vereinheitlichung der Lehr-unterlagen, der Anpassung der
Prüfungs-ordnung, der Bootsdienstanweisung unddes DLRG-spezifischen
Teils. Ein weiteresAugenmerk gilt dem Ausbau des
Lehrgangs-programms sowie der technischen Weiter-entwicklung der
IRB-Rettungsboote. Unterstützt wird er von Mitarbeitern
dertechnischen Entwicklung, Ausbildung / Lehr-mittel, Recht /
Vorschriften und Materialtests.
Thomas Rippel: Seine Hauptaufgabensind die Entwicklung von
Materialien undUnterlagen für alle Ausbildungen im
Was-serrettungsdienst, um die Arbeit der Aus-bilder vor Ort
wesentlich zu vereinfachenund einheitliche Standards in der
Wasser-rettungsdienstausbildung zu etablieren. Er wird unterstützt
von Mitarbeitern in derPersonalentwicklung und des
ZentralenWasserrettungsdienstes Küste (ZWRD-K).
Carsten Schlepphorst will den Rettungs-sport weiter
voranbringen. Durch die Quali-fizierung weiterer Trainerinnen und
Trainersoll die Voraussetzung für eine größere Leis-tungsdichte,
aus der schließlich die Natio-
Alexander PaffrathThilo KünnethArmin FlohrHans-Hermann
Höltje
Ortwin Kreft wurde auf der Bundestagungals Leiter Einsatz
wiedergewählt
Gotthard SchulzeMichael SchnurbusCarsten SchlepphorstThomas
Rippel
nalmannschaft rekrutiert wird, geschaffenwerden. Er möchte
weitere Schieds- undKampfrichter für den internationalen
Einsatzqualifizieren. Sein Ziel im Wasserrettungs-dienst sind die
notwendigen Voraussetzun-gen, um Leistungssport und
Wasserrettungs-dienst ideal kombinieren zu können. Er wird
unterstützt von Teammanagern, Trai-nern, Kampfrichtern und
Regelwerksbeauf-tragten.
Michael Schnurbus: Seine Schwerpunk-te sind die Erstellung der
Ausbildungsvor-schriften (AV) im Einsatztauchen. Er wirdunterstützt
von Mitarbeitern in den Fachge-bieten Vorschriften, Technik / DIN
und Ein-satztauchen.
Gotthard Schulze möchte in der nächs-ten Legislaturperiode die
kostengünstigeund transparente Umwandlung zum Digital-funk
innerhalb der DLRG umsetzen. Er wird unterstützt von Mitarbeitern
derAusbildung, des Digitalfunks und den Ein-satz unterstützende
Datentechnik.
Andreas Klingberg
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10 1 · 20 10Lebensretter
Zwischenbilanz der Modellprojekte zur Integration von
Migrantinnen
Schwimmkurseder Rennersind
Der Geheimtipp hatte sich in Windeseile herumgesprochen
Valentina Spassova-Hallberg,
Referentin der DLRG im Netzwerkprojekt
Foto
: pri
vat
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111 · 20 10Lebensretter
Die DLRG engagiert sich mit drei Modellprojekten in dem vom
Deutschen Olympi-schen Sportbund (DOSB) ins Leben gerufenen und vom
Bundesgesundheitsministeriumgeförderten Netzwerkprojekt „Bewegung
und Gesundheit – mehr Migrantinnen in denSport“. Nach elf Monaten
ist es Zeit für eine Zwischenbilanz. Der Lebensretter widmetsich in
dieser Titelgeschichte dem Thema Integration, berichtet über
Sachstände und Erfahrungen der teilnehmenden Ortsgruppen Grömitz,
Waldshut-Tiengen sowie Wolfsburg und sprach mit der Vizepräsidentin
und Arbeitskreisleiterin Ute Vogtüber das Engagement der DLRG und
ihre Zwischenbilanz.
Sprachkurse begleiten die Projekte
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12 1 · 20 10Lebensretter
n Deutschland leben mittlerweile 15 Millionen Men-schen mit
Migrationshintergrund. WissenschaftlicheUntersuchungen haben
festgestellt, dass unter ihnenvor allem Frauen wenig Zugang zum
Sport haben. Ver-einsmitgliedschaften sind bei Migrantinnen selten.
Umdies perspektivisch zu ändern, die Frauen an den Sport
und die Vereine heranzuführen, initiierte der Deutsche
Olym-pische Sportbund das Netzwerkprojekt.Daran beteiligen sich
drei Spitzenverbände des Sports undzwei Landessportbünde. Neben der
DLRG wurden ausge-wählt der Deutsche Turnerbund (DTB), der Deutsche
Ju-Jutsu Verband (DJJV), der Landessportverband Baden-Würt-temberg
sowie die Sportjugend im Landessportbund Berlin.Die aktive
Projektphase begann im April 2009.Laut Ausschreibung bestehen die
Projekte aus Sportange-boten sowie Zusatzangeboten, die den
Migrantinnen die Mög-lichkeit bieten, sich weiterzubilden. Sie sind
weit gefasst undreichen von Sprachkursen bis zu kulturellen und
gesundheits-fördernden Angeboten. Voraussetzung ist, dass die
Zusatzangebote von externenTrägern angeboten werden, das können
Volkshochschulen,Bildungsträger, Krankenkassen, Familienzentren,
Kulturver-eine oder andere Einrichtungen sein.Jeder teilnehmende
Verband erhielt die Mittel zur Einstellungeiner Referentin, die den
konzeptionellen Rahmen erstellt,die lokalen Projekte koordiniert
und betreut, die finanzielleund inhaltliche Projektsteuerung
vornimmt und den Kon-takt zum DOSB hält.
Das Projekt der DLRG Grömitz
Projektleiterin der DLRG in Grömitz ist Elif Basarin. Als
Partner für das Zusatzangebot ist zunächst der Deutsche
Kinderschutzbund (DKSB) Ostholstein mit im Boot. Seit Längerem
besteht zwischen Elif Basarin und der Migrations-beraterin Larissa
Sharapova, die sich im DKSB engagiert,eine gute Partnerschaft.
Neustadt in Holstein, der Wohnortder meisten Kinder, hat 16.600
Einwohner. Der Anteil aus-ländischer Mitbürgerinnen und -bürger
liegt bei unter 7%.Sie kommen überwiegend aus Osteuropa. Die
größten eth-nischen Gruppen sind Polen, Russen und Kasachen. In
derOstseegemeinde leben nur wenige muslimische Familien.Kinder mit
Migrationshintergrund, so die Erfahrung von ElifBasarin haben
selten die gleichen Chancen. Sie werden auf-grund ihrer Herkunft
und Sprachdefizite ausgegrenzt, gren-zen sich selbst aus oder
werden sogar als Kinder zweiterKlasse behandelt.
DLRG Grömitz und DKSB betreuen im Rahmen des Projek-tes 14
Mädchen im Alter zwischen neun und 15 Jahren.Einmal wöchentlich
nehmen sie an einem Deutschkurs desDKSB teil als auch am
Schwimmunterricht im Hallenbad Grömitzer Welle. Die Mädchen sind
inzwischen zu einer Gruppe zusammengewachsen, die größeren helfen
den klei-neren. Sie sind sehr motiviert, Schwimmen zu lernen
oderihre Schwimmfähigkeit zu verbessern. Lediglich zwei Mäd-chen
haben auch nach zweieinhalb Monaten noch ProblemeArm- und
Beintätigkeit zu koordinieren.
„Alle haben augenscheinlich Spaß am Schwimmunterricht.Die
meisten machen sichtbare Fortschritte. Es ist auffällig,wie oft die
Mädchen ein Lob für ihre Schwimmkenntnisseeinfordern, um
konzentriert weiterarbeiten zu können“, be-richtet die Ausbilderin.
Die Eltern befürworten das Projektund unterstützen die Mädchen nach
ihren Möglichkeiten.Viele Familien stehen finanziell nicht gut da,
oft scheuensie neue Ausgaben.Das zweite Projekt umfasst wieder das
Schwimmen mit einem neuen Zusatzangebot: eine Mimenausbildung.
Diedritte Kurseinheit ist für die Mütter der Mädchen geplant.Auf
dem Programm steht Frauenschwimmen und als Zusatz-angebot ein
Frauen-Kaffee als Ort der Zusammenkunft unddes Austausches. Es ist
wichtig Begegnungsmöglichkeitenfür die Frauen zu schaffen, wobei
sie Informationen erhaltensowie Selbsterfahrung und
gruppendynamische Erfahrun-gen sammeln.Elif Basarin formuliert das
Ziel so: „Es geht darum, denMädchen und Frauen Freude am
Schwimmunterricht zu vermitteln, sodass sie auch nach dem Ende des
Projektes gerne bei uns bleiben möchten. Wir bieten ihnen in der
DLRG Grömitz die Möglichkeit, weiter am Schwimmunter-richt
teilzunehmen, sich zu Rettungsschwimmerinnen aus-bilden zu lassen
und das Vereinsleben an sich zu erleben.“Sie sagt aber auch, ohne
die finanzielle Unterstützung durchdas Projekt wäre diese intensive
Arbeit kaum oder gar nichtmöglich.
Das Projekt der DLRG Waldshut-Tiengen
Elke Lehr leitet das Integrationsprojekt in
Waldshut-Tiengen,einer Stadt am Hochrhein. Sie ist seit 38 Jahren
DLRG-Mit-glied, langjährige Übungsleiterin mit großer Motivation
fürintegrative Arbeit. Sie sagt: „Entscheidend für den
Projekt-erfolg ist das persönliche Engagement – die Ansprache
derFrauen, der Kooperationspartner, der Netzwerkpartner, der Medien
und das Wichtigste: die Durchführung des Sport-
I
Erfahrene DLRG-Trainerin erklärt die richtigen Techniken beim
Schwimmen
-
131 · 20 10Lebensretter
t opthema
angebotes zu leiten sowie den Frauen das
Zusatzangebotnahezubringen.“Alles begann mit „Fischle“, einer
internationalen Mutter-Kind-Gruppe mit dem Zusatzangebot Spiel und
Spaß im FaZ, demFamilienzentrum der Stadt. 13 muslimische Frauen
aus fünfNationen mit ihren Kleinkindern beteiligten sich, immer
be-treut von zwei Übungsleiterinnen. Die Frauen waren begeis-
tert, einige schrieben sich direkt in den nächsten Schwimm-kurs
ein. Elke Lehr beschreibt: „Eine Mutter hatte panischeAngst vor dem
Wasser, konnte kaum zusehen, wenn sich ihrKind frei im Wasser
bewegte. Sie hat Schwimmen gelernt,an Selbstvertrauen, Freude und
Zuversicht gewonnen. Wo-chen später meldete sie sich bei mir, um
mitzuteilen, dasssie auch die Führerscheinprüfung bestanden habe.“
Ø
Der Lebensretter sprach mit DLRG-Vize-präsidentin Ute Vogt über
die Aufgabendes Arbeitskreises Integration und
dasDOSB-Netzwerkprojekt.
Lebensretter: Die Bundestagung derDLRG hat im November
vergangenenJahres eine mehrseitige Entschlie-ßung zur Integration
einstimmig ver-abschiedet. Welche Hintergründe hatdieser
Beschluss?
Ute Vogt: Wir haben diese Entschließungeingebracht, weil die
Integration seit ge-raumer Zeit ein Schwerpunktthema aufBundesebene
ist. In Abstimmung mit derDLRG-Jugend war bereits in der
letztenLegislaturperiode ein Arbeitskreis einge-richtet worden, der
sich mit den Fragenerfolgreicher Integration von Menschenmit
Migrationshintergrund in die DLRGbefasst und zwar unabhängig von
Her-kunft und Religion. Integration ist heutein Politik und
Gesellschaft eine Frage mithoher Priorität. Wir wollten durch
dieseEntschließung ein Signal geben, dassIntegration eine Aufgabe
der Bürgerge-sellschaft ist und damit auch der DLRG.Integration
muss praktisch gelebt werden,wir müssen konkrete Beiträge leisten.
Sieerschöpft sich nicht in deklaratorischenFormeln.
Lebensretter: Einige Ortsgruppen enga-gieren sich schon seit
Jahren mit loka-len Integrationsprojekten. Warum nundiese
bundesweite Initiative?
Ute Vogt: Ich kenne mehrere Projekte,die jedes für sich mit
speziellen Ansätzenzur Integration arbeiten. Die DLRG-Ju-gend
widmet sich schon seit Langem diesem Thema und hat Erfahrungen
mitJugendprojekten gesammelt. Aber esfehlte die Bindung
untereinander, Erfah-rungs- und Gedankenaustausch gab eskaum. Die
Vorgeschichte zum DOSB-Netz-werkprojekt hat gezeigt, wie schwer
esist, geeignete Initiativen zu finden. Mitder Einrichtung des
Arbeitskreises beim
Präsidium und der Beteiligung an demFrauenprojekt des DOSB haben
sich dieRahmenbedingungen im Verband positiventwickelt. Es gibt
zahlreiche Anfragenvon interessierten Mitgliedern und
Gliede-rungen, die mehr darüber wissen und sichauch beteiligen
möchten. Die begleitendeKommunikationsarbeit hat ihren Teil
dazubeigetragen. Es bewegt sich was.
Lebensretter: Wie bewerten Sie die DLRG-Projekte nach
elfmonatiger Lauf-zeit, wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?
Ute Vogt: Die drei Projekte in Grömitz,Waldshut-Tiengen und
Wolfsburg könnensich sehen lassen. Sie zeigen bereits Er-folge, die
nicht unbedingt zu erwarten
waren. Alle berichten nach einem erstenzähen Beginn, dass sich
die Schwimm-kurse für Migrantinnen einer großenNachfrage erfreuen.
Schwimmkurse sindoffenbar der Renner. Unsere Projektlei-ter
berichten aber auch von einem sehrgroßen Organisations- und
Betreuungs-aufwand. Bei dem Pilotprojekt steht das Lernen
voneinander deutlich im Vor-dergrund. Integration funktioniert
nichtautomatisch. Angebote, die im Ort Afunktionieren, müssen das
im Ort B nichtunbedingt. Wir haben deshalb unsereProjektfachleute
in den Arbeitskreis desPräsidiums eingebunden und wir profitie-ren
von ihren praktischen Erfahrungen.
Lebensretter: Wie sehen die Planun-gen für die Zukunft aus?
Ute Vogt: Vom 2. bis 4. Juli bieten wirüber das Bildungswerk ein
Integrations-modul an. Es ist verpflichtender Bestand-teil des
DOSB-Projektes. Damit wollenwir den Gedanken der Integration
weiterim Verband verankern. Natürlich geht esuns auch darum, über
diesen Weg neueMitgliedergruppen für die DLRG zu ge-winnen. Das
geht aber nur zusammen mitden örtlichen Gliederungen.Die
Praxisphase des Modellprojektesgeht noch bis zur Jahresmitte
weiter. An-schließend erstellen wir einen umfang-reichen
Abschlussbericht für den DOSB.Danach beginnt die wissenschaftlich
be-gleitete Auswertungsphase.Auf der Basis unserer Ergebnisse
werdenwir Konzepte erarbeiten, um die Integra-tionsprojekte
weiterzuentwickeln und fürdie Gliederungen praktikabel zu
machen.Mein Wunsch ist es, dass Integration zueinem festen
Bestandteil unserer Ver-bandskultur wird und wir unter den
Men-schen mit Migrationshintergrund neueMitglieder gewinnen und
zwar beiderleiGeschlechts.
Lebensretter: Frau Vogt, vielen Dankfür das Gespräch.
„Die Projektezeigen bereits
Erfolge.“
DLRG-VizepräsidentinUte Vogt im Interview
Topthema-Fotos: DLRG Waldshut-Tiengen, DLRG Wolfsburg
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14 1 · 20 10Lebensretter
t opthema
˜ Das zweite Angebot Schwimmen für Mädchen und jungeFrauen plus
Babysitter-Zertifikat inklusive LebensrettendeSofortmaßnahmen (LSM)
war eine gelungene Innovation.Die Teilnehmerinnen lernten nicht nur
Schwimmen, sondernauch bewusst mit ihrer Verantwortung und der
beruflichenOrientierung umzugehen. Die LSM vermittelten ihnen,
wel-che Verantwortung ein Babysitter übernimmt. Das Zusatz-angebot
im FaZ wurde mit Unterstützung der Arztpraxis Dr. Kirchhoff
durchgeführt. Eines der Mädchen mit polni-schen Wurzeln ist
motiviert, den Übungsleiterschein im Ret-tungsschwimmen zu
erwerben. Das Interesse an den Ange-boten war so groß, dass im
September eine Wartelistegeführt werden musste.Das dritte Angebot:
Frauenschwimmen und Frauenpalaverwar eine flexible Kombination aus
Schwimmausbildung undGesprächskreis mit Themenangeboten und
regelmäßigemSprachunterricht in Kooperation mit dem Hochrhein
Berufs-und Bildungszentrum und dem FaZ.
„Der Anfängerschwimmkurs war sofort ausgebucht und
dieWartelisten hatten Überlängen“, war Elke Lehr von der
Beliebt-heit des Angebotes überrascht. Bereits in der ersten
Gruppewaren Frauen aus acht Nationalitäten. Der Geheimtipp
hattesich in Windeseile in dem informellen Netzwerk
herumgespro-chen. „Mit solch einem Interesse hätte ich nie
gerechnet.“
Das Projekt der DLRG Wolfsburg
Werner Jacobs leitet das Projekt in Wolfsburg zusammenmit Petra
Brosig, zuständig für den praktischen Teil. Trotz aktiver Werbung
war der Projektstart zunächst holprig. Nachder Sommer- und
Bairampause begann der erste Kursusmit zehn Anmeldungen.
Kooperationspartner war die Dia-konie Wolfsburg. Die Hälfte der
überwiegend muslimischenMädchen ist im regelmäßigen Training
geblieben. Sie wei-gerten sich, mit Jungen, die auf der Nebenbahn
schwimmensollten, gemeinsam zu trainieren Deshalb erhielten sie
ge-sonderte Trainingszeiten, was sich positiv auswirkte. Der
Erste-Hilfe-Kursus als Zusatzangebot war zwar vernünftig,trotzdem
wäre ein erlebnispädagogisches Zusatzangebot viel förderlicher
gewesen.Das zweite Angebot: Schwimmen für muslimische Frauenmit dem
Zusatzangebot EH-Kursus und Frauenfrühstück. DieDLRG Wolfsburg
hatte aus dem ersten Projekt gelernt. Siehatte ein Schwimmbad mit
optimalen Rahmenbedingun-gen für die Frauen angemietet. Für die
Schwimmanfänge-rinnen stand ein Becken mit geringer Wassertiefe zur
Ver-fügung. Das Frauenfrühstück mit Themen, die die
Fraueninteressieren und von ihnen selbst angeregt wurden, sorgtefür
Begeisterung. Die Entwicklung des Projektes war span-nend, die
Themen wechselten. Die Wirtschaftskrise, dieSchweinegrippe und
Folgen der Globalisierung standen aufder Tagesordnung. Sie waren
mit viel Elan bei der Sache. An-gesichts heißer Frühstücks-Debatten
entschied die DLRG,Dr. Kati Zenk einzuladen um über Demokratie und
Rechts-extremismus zu sprechen. Durch Mundpropaganda hat die
Frauengruppe schon eineweitere Gruppe mit sieben Frauen für das
Projekt gewon-nen. Fazit auch hier: Zwar fand der
Erste-Hilfe-Lehrgangkeine große Akzeptanz, die Kombination aus
Schwimman-geboten und Zusatzangebot, das sie mit gestalten
konnten,hat sich jedoch als erfolgreich erwiesen.
An
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151 · 20 10Lebensretter
i ntern
Klaus Schultze (65), langjähriger Leiter der
DLRG-Schulungs-stätte Hessen-Nord am Edersee und Beauftragter
Bootswesen im DLRG-Landesverband Hessen, wurde mit dem Ehrenbrief
des Landes Hessen ausgezeichnet. Überreicht wurde dieAuszeichnung
durch den Landrat des Schwalm-Eder-KreisesFrank-Martin Neupärtl im
Rahmen einer Feierstunde im Kreishausin Homberg /Efze. Der Landrat
würdigte das verdienstvolle und langjährige Engagement des in
Wabern lebenden Schultze für das Allgemeinwohl. Bereits seit 1988
leitet Schultze dieDLRG-Schulungsstätte Hessen-Nord des
DLRG-LandesverbandesHessen in der DLRG-Rettungsstation Edersee in
der WaldeckerBucht. Zuvor war er bereits 13 Jahre ihr
stellvertretender Leiter.
Seit mehr als 60 Jahren engagierter sich für und in der DLRG.
DerMinisterpräsidentdes LandesSchleswig-Holstein,Peter
HarryCarstensen (re.),
hat in Vertretung des Bundespräsidenten Manfred Rose aus Heide
für sein langjähriges erfolgreiches Wirken mit
demBundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Schwerpunkt seines
Engagements war die Rettungsschwimmausbildung. Als Mitglieddes
Landesrates und später des LV-Präsidiums der DLRGSchleswig-Holstein
hat er die Entwicklung der humanitärenOrganisation mit geprägt.
Manfred Rose ist bis heute unteranderem DLRG-Landesbeauftragter für
den ParitätischenWohlfahrtsverband. In seiner Ortsgruppe
Hemmingstedt sorgt er als Kassenprüfer für ordnungsgemäße
Finanzen.
Der Lüneburger Volker Pingel führte Anfang Februar
dieAdendorferin Tanja Schmidt vor den Traualtar. Die beidensind
seit frühester Jugend in ihren Ortsgruppen vornehmlich in der
Jugendarbeit, im Wasserrettungsdienst und der
Erste-Hilfe-Ausbildung aktiv. In der Landesjugend wirkt Tanjaals
Vorsitzende und Volker als Ressortleiter Schwimmen, Retten und
Sport. Nach der Trauung in der alten AdendorferKapelle erwarteten
zahlreiche Kameradinnen und Kameradendas Brautpaar mit einem
Spalier. Der Bräutigam musstezeigen, dass er den Umgang mit der
ABC-Ausrüstung nochnicht verlernt hatte. Mit dem Rettungsboot als
Hochzeits-kutsche ging es dann im Konvoi und im Schritttempo zur
Feier in das nahegelegene Lokal.
Leute in der DLRG
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Anzeige
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s port
nfang Februar: Am Strand vonHaffkrug-Scharbeutz bremsendie Dünen
den Schnee, der vomWind über den Strand geblasenwird, auf der
Ostsee treiben Eis-schollen – doch in knapp drei
Monaten werden hier Rettungsschwimmerzum sportlichen Wettstreit
antreten.
„Das Wasser wird noch bitterkalt sein, dahersind Neoprenanzüge
für alle TeilnehmerPflicht und wir werden auch dicke
Anzügezulassen“, berichtet Henning Otto, DLRG-Beauftragter für
IRB-Wettkämpfe, der in diesen Tagen die Ausschreibung für
denzweiten internationalen IRB-Wettkampf inHaffkrug-Scharbeutz
vorbereitet.
Mit Rundum-sorglos-Paket
Vom 6. bis 9. Mai 2010 wird der erfolgrei-che Wettkampf speziell
für die Retter in den schnellen Schlauchbooten
ausgetragen.Veranstalter ist in diesem Jahr erstmals der
A
Neos sind Pflicht im Schlauchboot
DLRG-Bundesverband, der die Organisationerneut in die bewährten
Hände der DLRGHaffkrug-Scharbeutz um Peter Franz gelegthat. Diese
hat den Teilnehmern aus dem In- und Ausland wieder ein
Rund-um-sorg-los-Paket geschnürt. Boote und Treibstoff,Verpflegung,
alle Wettkampfkosten, die Partyam Samstagabend und Unterkunft in
Zeltenan der Wachstation in Scharbeutz sind inder Teilnahmegebühr
von 250 Euro pro Teamenthalten. Allerdings erwarten die
Organisatoren, dassneben den vier aktiven Teilnehmern,
Boots-führer, Rettungsschwimmer und zwei „Pati-enten“, noch ein
fünftes Teammitglied an-reist und dann als Helfer oder
Kampfrichterzur Verfügung steht.
„Am 6. Mai findet für diese Helfer eine inter-nationale
Kampfrichterschulung durch dieILSE (Dachverband der europäischen
Was-serrettungsorganisationen, die Red.) statt“,berichtet Otto von
einer Neuheit in diesem
2. Internationaler IRB-Wettkampf in Haffkrug-Scharbeutz
16 1 · 20 10Lebensretter
Jahr. „Während der Wettkämpfe am Freitagund Samstag absolvieren
die neuen Kampf-richter dann gleich ihren Praxisteil.“
Otto hofft auf rege Beteiligung
Ausgetragen werden wie im vergangenenJahr vier Disziplinen nach
internationalemRegelwerk, namentlich Rescue Tube Event,Rescue
Event, Mass-Rescue und Team Rescue jeweils in Vor- und Finalläufen.
Wiegenau die zeitliche Abfolge sein wird, kannOtto noch nicht
einschätzen. „Das hängtvon der Zahl der eingesetzten Boote proLauf
und natürlich von der Teilnehmerzahlab“, erläutert Otto, der auf
Teilnehmer ausGroßbritannien, Dänemark, Frankreich so-wie rege
Beteiligung der deutschen Orts-gruppen hofft.Weitere Informationen
zum Wettkampf, zurTeilnahme und zu Trainingsmöglichkeitendemnächst
auf der Website der DLRG Haff-krug-Scharbeutz:
www.haffkrug-scharbeutz.dlrg.de
-
„Es ist ja schon ein Jahr mit vielenVeränderungen. Neue
Trainerin, dieTeammanager-Position muss noch be-setzt werden und im
Herbst ist Welt-meisterschaft“, sagt Christoph Ertel.
„Da wollen wir vor allem dafür sor-gen, dass die Sportler in
Ruhe trainie-ren können.“ Wir, das sind in diesemFall Julia Schatz
und Ertel selbst, dieseit dem Deutschlandpokal das neue
Aktivensprecherpaar der DLRG bilden. Ertel ist für Sören Borch in
das Amt nachgerückt und hat sich vor allem vorgenommen, ein offenes
Ohr für die Athleten und Athletinnen zu haben, die nicht genau
wissen, an wen sie sich mitihren Wünschen, Sorgen und Nöten wenden
können. Außerdem wird er sich imSprechergespann etwas stärker um
die Hallendisziplinen kümmern und in derneuen Regelwerkskommission
mitarbeiten. Dass dabei einiges an Arbeit auf ihnzukommen wird, ist
dem Studenten der angewandten Biowissenschaften – LifeScience
Engineering – bewusst. Trotz einer anstehenden
Bachelor-Abschluss-arbeit und nachfolgendem Masterstudiengang ist
er aber zuversichtlich, die Aufgabe zu bewältigen. Schließlich
kennt er die DLRG schon einige Jahre: Ursprünglich klassischer
Schwimmer betreibt er seit 2002 Rettungssport in derDLRG Stralsund.
„Ich habe als Aushilfe in den Staffeln angefangen und dannschnell
gemerkt, dass die Disziplinen viel interessanter und
abwechslungsreichersind als bei den Schwimmern“, berichtet Ertel,
der in der Halle vor allem auf denFlossen-Strecken zu Hause ist.
2004 gehörte er bereits zum Kader und nahm anden
Junioren-Europameisterschaften 2004 und 2005 teil. Seit 2007 ist er
A-Kader-Athlet und stand somit auch im Aufgebot der
DLRG-Nationalmannschaft bei derHeim-Weltmeisterschaft Rescue 2008,
bei der er in Berlin im Finale über 100 mRetten mit Flossen und
Gurtretter als Vierter knapp eine Einzelmedaille
verpasste.Sportlich ist die Rescue 2010 in Ägypten sein Ziel in
diesem Jahr. Auf dem Wegdahin hat er sich u.a. die Teilnahme an den
Wettkämpfen der DLRG Trophy, demDLRG Cup und auch den Deutschen
Meisterschaften vorgenommen.
171 · 20 10Lebensretter
s port
Zum Bootstyp
Seit einigen Jahren werden im Wasserrettungsdienst an der
Nord-und Ostseeküste sogenannte IRBs(Inflatable Rescue Boats, in
Englandauch: Inshore Rescue Boats)genutzt. Dabei handelt es sich um
kleine, leichte und wendigeSchlauchboote mit Motor, die
vonerfahrenen Bootsbesatzungen direkt vom Strand aus und auch
direkt in der Brandungszone ein-gesetzt werden. Neu am Einsatz
dieser Boote ist die veränderte Ein-satztaktik: Statt mit großen
Bootenjenseits der Badezonen zu patrouil-lieren werden nun mehrere
der kleinen Boote direkt am Strand positioniert. Die Rettung aus
dem Wasser erfolgt so innerhalbkürzester Zeit, man spricht auchvom
„90-second-boat“. Seit demBeginn der Entwicklung Ende der70er-Jahre
sind mit diesen Bootenüber 85.000 Menschenleben gerettet
worden.
Bedingung für diese Einsätze sind jedoch eine große Anzahl
geeigneter Boote und gut ausge-bildete Teams. Im Bootsbereich
bietet die DLRG seit einigen Jahrenspezielle IRBs an, die in
Zusammen-arbeit mit der Deutschen Schlauch-boot (DSB) entwickelt
worden und auf die Gegebenheiten inDeutschland angepasst sind.
Wettkämpfe wie die IRB-Events der Europa- und
Weltmeisterschaftdienen neben dem täglichen Einsatztraining der
Aus- und Fort-bildung sowie dem Erfahrungs-austausch der
Bootscrews.
Schlauch-motorrettungsboote im Wasserrettungs-dienst
85.000 Menschenlebenmit IRBs gerettet
Wer in diesem Jahr die Schwimmhalle der Bundeswehrin Warendorf
während der Trainingszeiten der DLRG-Rettungssportler betritt,
könnte an ein Dejà vu glauben –denn am Beckenrand steht im Jahr
2010 wieder Birgit Ramisch, DLRG-Bundestrainerin von 1988 bis 2003.
Als Nachfolgerin ihrer Nachfolgerin Anne Lühn ist sie für ein Jahr
an ihre alte Wirkungsstätte in Warendorfzurückgekehrt und betreut
hauptamtlich den Leistungs-
kader mit der DLRG-Nationalmannschaft im Rettungsschwimmen.
WichtigsteAufgabe wird dabei die Vorbereitung der Athleten auf die
WeltmeisterschaftenRescue 2010 in Ägypten sein. Für diese Aufgabe
kann sie nicht nur auf die Erfahrung von 15 Trainerjahren
zurückblicken, sondern auch auf eigene Athleten-zeiten. Von 1980
bis 1987 startete Ramisch für die DLRG-Nationalmannschaft,wurde
dreifache Weltmeisterin und Weltrekordlerin im
Rettungsballweitwurf.Auch nachdem sie 2003 das Amt an Anne Lühn
weitergegeben hatte, blieb siedem Rettungssport in der DLRG
verbunden, als Organisatorin von Wettkämpfenwie dem NIVEA Cup, den
Trophys und nicht zuletzt den Europameisterschaftenim
Rettungsschwimmen 2005 in Lübeck und Travemünde sowie der
Weltmeister-schaften im Rettungsschwimmen Rescue 2008 in Berlin und
Warnemünde.
Ein offenes Ohr in der Übergangszeit
Bundestrainerin Birgit Ramisch kehrt zurück
Aktivensprecher Christoph Ertel
Die Neue ist eine Altbekannte
-
18 1 · 20 10Lebensretter
bildung
Ressortfachtagung Ausbildungmit guter Resonanz
Die Aufgaben in der nächsten Legislaturperiode
ie Ressortfachtagung Ausbildung2010 war erfolgreich! 80
Teilnehmerin fünf Arbeitskreisen haben die DLRG-Arbeit analysiert
und im Ab-gleich mit ihrem Wissen aus den
Landesverbänden Empfehlungen für die wei-tere Arbeit formuliert.
Besonderes Augen-merk wurde auf die Vorbereitung der Res-sorttagung
vom 4. bis 6. Juni 2010 gelegt.Für die im Bundeszentrum der DLRG in
BadNenndorf stattfindende Tagung mit den Arbeitskreisen Lizenzen,
Leitung ThorstenReus, Rettungsschwimmen, Leitung Dr. DirkBissinger,
Schwimmen, Leitung Dr. HaraldRehn (in Vertretung für den
verhindertenPräsidialbeauftragten Sven Pringal), Präven-tion,
Leitung Dr. Gerhard Hole, und 50+/Aktiv in der DLRG, Leitung Ingrid
Lehr-Binder, waren Teilnehmer aus 17 Landes-verbänden
angereist.Helmut Stöhr, Leiter Ausbildung des Präsi-diums der DLRG
eröffnete die Tagung imPlenum aller Landesverbandsvertreter
undstellte basierend auf seinem Bericht für dieBundestagung im
November 2009 derenSchwerpunkte in den Mittelpunkt
seinesEröffnungsreferats. Nach der Genehmigung der
Rahmenricht-linien durch den DOSB im Jahr 2008 warder Schwerpunkt
der Tagung in diesem Jahrdie Ausgestaltung des Teil C der
DLRG-Qua-lifikationen innerhalb der modularen Ausbil-dung. Aus
diesem Grund tagte zeitgleich dieArbeitsgruppe (AG)
Rahmenrichtlinien. Einzweites Plenum am Samstag griff diesesThema
als Arbeitsschwerpunkt für die dreibetroffenen Arbeitskreise
Lizenzen, Ret-tungsschwimmen und Schwimmen auf.
D Die Arbeitskreise Rettungsschwimmen undSchwimmen bestätigten
dem modularenSystem der neuen Prüfungsordnung und derneuen
Rahmenrichtlinien eine erste guteResonanz aus den Landesverbänden.
Deut-lich wurde das bei der Durchführung der ersten
Ausbildungsassistentenlehrgänge inbeiden Bereichen, die bei einer
guten Teil-nehmernachfrage ein erstes Feedback nachder Durchführung
erhalten konnten.
das als Anlage zu den Ausbilderhandbü-chern Schwimmen und
Rettungsschwim-men veröffentlicht werden soll.Der Arbeitskreis 50+/
Aktiv in der DLRG er-arbeitete seine Vorstellungen für das vom10.
bis 12.09.2010 geplante Forum 50+.Die Arbeitskreisvertreter
erwarten wiedereinen ähnlich guten Zuspruch aus ihren
Lan-desverbänden wie beim Forum 2009.Der Arbeitskreis Lizenzen
beschäftigte sichmit dem Verwaltungsverfahren der Ausstel-lung von
DOSB-Lizenzen durch die DVV. Nurdurch die Vorprüfung der
Lizenzanträge inden Landesverbänden ist gewährleistet,dass
vollständige und ordnungsgemäße Anträge bei den Sachbearbeitern der
DVVeingehen. Weiterhin bedarf es für die Landes-verbände stets der
genauen Zahl gültiger Lizenzen und deren Inhaber, da die
Bezu-schussung und in Teilen auch Versicherungs-umfänge von diesen
abhängen. Positiv hob der Arbeitskreis hervor, dass
dieVorbereitungslehrgänge zur Prüfung Multi-plikator
Schwimmen/Rettungsschwimmenimmer bessere Kritiken erhalten.
Seitensder Teilnehmer werden sie oft als unver-zichtbar beurteilt.
Dies widerspricht jedochden beim Bildungswerk feststellbaren
Mel-dungen in Bad Nenndorf. Da die Mindest-teilnehmerzahlen
zwischen mindestensacht und maximal 12 liegen müssen, soll-ten die
Landesverbände für frühzeitige An-meldungen sorgen.Der Teil C der
Rahmenrichtlinien nahm auchin diesem Arbeitskreis einen breiten
Raumein. Der Zeitplan ihrer Fertigstellung um-fasst die
Ressorttagung im Juni (Beschluss-vorlage) und die darauf folgende
Präsidiums-sitzung.Der Arbeitskreis Prävention zog eine ersteBilanz
des in der DLRG jungen Aufgabenge-bietes. Seit 2001 nahmen 899
Teilnehmeran Ausbildungslehrgängen teil, 99 LizenzenÜbungsleiter B
wurden ausgestellt und mitStand vom Februar 2010 gibt es 45
Quali-tätssiegel Sport pro Gesundheit. Im Dezember 2009 fand ein
erster Lehrgangfür Ausbildungsbeauftragte Prävention
desBundesverbandes statt. Der Arbeitskreisempfahl auch für 2010
einen derartigen Ein-ladungslehrgang aufzunehmen. Der Entwurf einer
Konzeption Gesundheits-sport für Kinder und Jugendliche wurde
sehrpositiv aufgenommen. Der Arbeitskreis willan der
Weiterentwicklung dieser Konzeptionmitarbeiten und empfiehlt der
Ressorttagungihre Annahme und Umsetzung.Helmut Stöhr zeigte sich
abschließend sicht-lich zufrieden mit den Tagungsergebnissenund
versprach einen Konsolidierungspro-zess und eine Evaluierung der
begonnenenArbeitsthemen und Projekte.
Der Arbeitskreis Rettungsschwimmen be-schäftigte sich darüber
hinaus mit dem Einsatz von Komponenten der SERC-Wett-kämpfe
(simulierte Unfall- und Rettungs-übungen in Wettkampfform) um die
Rettungs-schwimmangebote attraktiver zu machen.Das Thema soll in
Form eines Skriptes auf-bereitet und dieses dann (als Anlage zum
AHB RS) zum kostenlosen Download ange-boten werden.Der Arbeitskreis
Schwimmen hatte erneutdas Thema Selbst- und Fremdrettung aufder
Tagesordnung. Hier erarbeiteten die Teil-nehmer auf der Basis einer
Struktur ausRheinland-Pfalz definitorische und
didak-tisch-methodische Ansätze für ein Skript,
Foto
s: D
r. H
aral
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-
Lehrgangsleiter Säuglings- und KleinkindschwimmenSven
Pringal
Seit Jahresbeginn ist Sven Pringal (32) in der Leitung
Ausbildung als Präsidialbeauftragter Schwimmen tätig. Zu seinem
ehrenamtlichen Arbeitsbereich wird die Leitung ausgewählter
Lehrgänge des Bildungswerks im Schwimmen sowie die Pflegeund
Überarbeitung der Ausbildungsmaterialien gehören. Der
Gymnasiallehrer für Englisch, Geschichte, Deutsch als Zweit-sprache
und „differenzierten Sportunterricht Schwimmen“ hat eine hohe
Affinität zum Schwimmen. Als ehemaliger Leistungssportler bekam er
zum ersten Mal vor fast 20 Jahren Kontakt zur DLRG in seiner
damaligen Heimatstadt Halle ander Saale. Er wurde im Rettungssport
Vizevereinsweltmeister (2000 mit dem BV Halle-Saalkreis) und
engagiert sich seitdemin seiner Heimat im DLRG-Bezirk
Halle-Saalkreis. Der ehemalige Landesjugendvorsitzende des
Landesverbandes Sachsen-Anhalt und Trainer-C-Rettungsschwimmen
(Lehrscheininhaber) sowie Trainer-B-Sportschwimmen war in der
Vergangenheitals Rettungsschwimm- und Erste-Hilfe-Ausbilder tätig
und betreute unter anderem eine gehörlose Sportlerin bei der
Vorbereitung für die Deaflympics 2005. Zurzeit lebt Sven Pringal in
Halle und bei Freising, wo er als Gymnasiallehrer arbeitet.
Vo r g e s t e l l t neue Rubrik
191 · 20 10Lebensretter
seminare
Anzeige
Die produktive Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen
kulturellen Prägungen gewinntin unserer heutigen Gesellschaft immer
mehr an Bedeutung. Diesem Thema stellt sich auch verstärktdie DLRG
und bietet dafür mit dem Referenten Prof. Jürgen Beneke
(Universität Hildesheim) einenspeziellen Lehrgang an, bei dem Uschi
Stöhr die Lehrgangsleitung wahrnehmen wird. Dieser Lehrganghat zum
Ziel, eigenes und fremdes Verhalten in kultu-rellen Kontexten zu
betrachten und zu analysieren.Der Prozess der Kommunikation soll
dabei im Mittel-punkt stehen und dazu beitragen, eine größere
Ver-haltenssicherheit bei den Lehrgangsteilnehmern zuentwickeln.
Eine gelingende Kommunikation wirddann zu einem vertrauensvollen
Miteinander im Vereinsleben und darüber hinaus etwa in Hilfs-
undNotsituationen beitragen. Dieser Lehrgang ist daherfür
praktizierende und werdende Führungskräfte imVerein, der Ausbildung
und dem Einsatz konzipiert.
Lehrgang vom 25. bis 27. Juni 2010
Grundsensibilisierung für interkulturelle ZusammenarbeitDieser
Lehrgang eröffnet nach einer sorgfältigen Personalentwicklung
im Landesverband und einer zweijährigen aktiven Mitarbeit den
Zugangzur höchsten Ausbilderqualifikation der DLRG in allen
Fachbereichen. Gegenstand dieses Lehrganges sind die drei Bereiche:
didaktisch-metho-dische Grundlagen der Lehre und des Lernens,
Beobachten – Beurteilenund Bewerten von Lernerfolgskontrollen,
sowie Rolle und Aufgaben desMultiplikators in der
Lehrscheinausbildung. Diese Themenkomplexe werdendurch das
erfahrene Referententeam Bonnie Bernburg, Viola Seipelt,Hans-Ulrich
Klatt (alle Berlin), Markus Weigl (Bayern) und Werner
Vaas(Württemberg) unter der Leitung von Bernd Evers (Nordrhein)
praxisnahvermittelt. Da sich dieser Lehrgang mit allgemeinen Fragen
der Didaktikund Methodik befasst, ist die Zusammensetzung der
Teilnehmer aus denverschiedenen Fachgebieten stets ein
interessantes Spannungsfeld. Kerndes Lehrgangs ist die Beobachtung
von Lehrsequenzen. Dabei stehen nichtdie Referenten im Mittelpunkt,
sondern diejenigen, die diese Lehrsequenzenbeobachten und bewerten.
In der Reflexion über das Gesehene und Erfahrene werden beachtliche
Lernerfolge ermöglicht. Das Referententeamnimmt dabei eher eine
moderierende Rolle ein. Die Methode wurde in den letzten Jahren
unter der Leitung von Thorsten Reus (Hessen) und Astrid Kamps
(Rheinland- Pfalz) kontinuierlich weiterentwickelt. Die
Teilnehmerresonanz der letzten Jahre war immer sehr positiv.
Lehrgang vom 14. bis 16. Mai 2010
Allgemeine Multiplikatorenschulung
Foto: privat
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20 1 · 20 10Lebensretter
f achthema
as bisherige Analog-Funknetz funk-tioniert zwar noch, aber die
meistenGeräte sind schon viele Jahre in Ge-brauch und die
Hersteller analogerFunkgeräte haben die Produktions-
einstellung und das Ende der Ersatzteil-lieferung
angekündigt.
Wann kommt das Digitalfunknetz?
In einigen Bundesländern hat Ende 2009 der Probebetrieb
begonnen. Ende 2012 wol-len alle Bundesländer, zumindest im
Probe-betrieb, auf Digitalfunk umstellen. Alle BOS,also Polizei,
Feuerwehr, Rettungsdienst unddie Hilfsorganisationen und somit auch
dieDLRG, müssen daher bald Region für Re-gion umrüsten, um weiter
miteinander kom-munizieren zu können. Verzögerungen gibtes jedoch
noch durch die Standortsuche undbeim Aufbau der Basisstationen. Die
DLRGBerlin hat ihr Funksystem bereits komplettauf Digitalfunk
umgestellt. Sie hat derzeit133 Endgeräte, darunter acht
Fahrzeugeund 125 Handsprechfunkgeräte im Einsatz.Der analoge
BOS-Sprechfunk wird von ihnennur noch für die Zusammenarbeit mit
ande-ren Organisationen benutzt, die noch nichtumgestellt haben.
Sie sind mit dem neuenSystem sehr zufrieden.
Was kann das neue System?
Das neue Digitalfunknetz bringt im Gegen-satz zum bisherigen
analogen Funknetz eine Vielzahl von Verbesserungen, wie
dieGruppenkommunikation, auch organisations-übergreifend nach
Einsatzstellen geordnet,Möglichkeit von Einzelrufen zu bestimm-ten
Funkgeräten, verbesserte bundesweiteKommunikation über weite
Strecken. Auchist Kommunikation zwischen Fahrzeug-
undHandsprechfunkgeräten mit gleichbleiben-der Sprachqualität
möglich. Weitere Vor-teile sind: Eindeutige Identifizierung
derFunkteilnehmer, verbesserte Statusüber-tragungen, die
Möglichkeit von Datenüber-tragungen und somit auch der Abfrage
von
DDer Digitalfunk
Datenbanken, Übertragung von Spracheund Daten gleichzeitig,
abhörsichere Über-tragungswege, Versenden von alphanume-rischen
Kurznachrichten, automatische Zell-wechsel bei laufender Verbindung
währendder Fahrt und Prioritätsrufe.
Zukünftige Funkversorgung bei 96%
Als Mindeststandard wurde bundesweit eine Funkversorgung der
Kategorien GAN 0(Fahrzeugfunkversorgung) und GAN 1
(Hand-sprechfunkgeräte in Kopftrageweise außer-halb von Gebäuden)
mit einer Orts-/Zeit-Wahrscheinlichkeit von 96% definiert. In96 %
der Fläche Deutschlands wird also eine solche Funkversorgung
vorhanden sein. Aufgrund der dichten Bebauung in den Groß-städten
wird dort die Versorgung vermut-lich diesen Mindeststandard
übertreffen(siehe Tab.1). An der Nord- und Ostseeküste wird sich
fürdie DLRG die Funkversorgung verbessern,da zumindest ein GAN 0
Standard für 12Seemeilen vor der Küste sichergestellt wer-den soll.
Alle größeren Binnengewässerwerden auf jeden Fall abgedeckt. Es
kannjedoch sein, dass ganz vereinzelt kleine Gewässer, die sehr
weit von Siedlungsgebie-ten entfernt liegen, nicht abgedeckt
werden.
Großer Ausbildungsbedarf
Der Ausbildungsbedarf in Deutschland fürca. 1,6 Millionen
Angehörige der BOS stelltfür alle Beteiligten eine immense
Aufgabedar. Einige Länder haben sich bei den End-anwendern auf eine
E-Learning-Plattformgeeinigt, die aber von den einzelnen
Bun-desländern länderspezifisch gestaltet wird.Die anderen Länder
führen Präsenzschulun-gen durch.Für die DLRG sind zurzeit nur drei
Ausbil-dungsgruppen interessant.• Die Dozenten werden zentral durch
dieBundesländer ausgebildet. In Niedersach-sen gibt es insgesamt
sechs Dozenten, da-runter ein Dozent der DLRG. Diese schulen
Ein neues Zeitalter in der BOS-Kommunikationstechnik beginnt
Das Thema Digitalfunk ist in
aller Munde. Er soll in Kürze den
derzeitigen Analogfunk der
Behörden und Organisationen
mit Sicherheitsaufgaben (BOS)
ablösen. Mit dem digitalen
Funknetz wird ein neues Zeitalter
in der Kommunikationstechnik
der BOS eingeläutet. Nach
Inbetriebnahme wird es mit rund
500.000 Nutzern das weltweit
größte Digitalfunknetz sein.
Digitales Funkgerät – Der Ausbildungs-bedarf in Deutschland an
den
neuen Systemen ist groß
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f achthema
die „Multiplikatoren für Anwender“ und dieFührungskräfte (Zug-/
Gruppenführer) sowiedas Stabspersonal.• Die Multiplikatoren werden
durch Dozen-ten ausgebildet. Die Multiplikatoren für An-wender
schulen die Anwender der Bezirkeund Ortsgruppen. Im
DLRG-Sprachgebrauchsind diese die eigentlichen Ausbilder. Da beiden
BOS bundesweit der Begriff Multipli-kator gewählt wurde, hat sich
der BereichInformation und Kommunikation (IuK) desPräsidiums in
Abstimmung mit den Landes-verbänden geeinigt, diesen (im
Sprachge-brauch der DLRG falschen Begriff) dennochso zu verwenden.•
Die Endanwender werden durch die Mul-tiplikatoren
ausgebildet.Zukünftig wird nur ein Helfer mit entspre-chender
Ausbildung ein Digitalfunkgerät bedienen dürfen, wie jetzt bei den
analogen4m-Geräten. DLRG-Helfer, die schon
einenBOS-Sprechfunklehrgang (16 UE) absolvierthaben, benötigen eine
wenige Stunden um-fassende Zusatzausbildung, die entwederals
E-Learning-Kurs im Internet oder als
Präsenzschulung/Endgeräteschulung ange-boten wird. Alle Helfer, die
noch keinenBOS-Sprechfunklehrgang haben, benötigen
Die DLRG hat die Zusage von der Bundes-netzagentur, dass die
drei DLRG-Betriebs-funkkanäle mindestens bis zum Jahr 2025bestehen
bleiben.
Welche Kosten entstehen?
Die Netzkosten werden durch Bund undLänder getragen. Für die
DLRG fallen dieAnschaffungskosten für die Endgeräte undEinbaukosten
an. Die Kosten reduzieren sichin einigen Bundesländern, da diese
die An-schaffung teilweise bezuschussen. Es be-steht auch die
Möglichkeit, sich an größereAusschreibungen von Polizei oder Land
an-zuschließen und damit günstigere Stück-preise zu erhalten.
Aktivitäten der DLRG
Der Bereich IuK ist auf Bundesebene in Pro-jektgruppen
Digitalfunk aktiv. Parallel wir-ken einige DLRG-Landesverbände
ebenfallsin Teilbereichen der Projektgruppen Digital-funk in den
Bundesländern mit. Beim Bildungswerk werden ab diesem Jahrerste
Lehrgänge für Digitalfunk angeboten.Dieses Angebot wird in den
nächsten Jah-ren weitergeführt.
Manfred Gäßlein, Andreas Klingberg
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einen Digitalfunklehrgang. Dieser Lehrgangbefindet sich noch in
der Abstimmungs-phase zwischen den Bundesländern.
Kurze Umstellungsphase
Wenn in einem Bereich eines Bundeslandesdie Feuerwehr und der
Rettungsdienst aufDigitalfunk umstellt, sind zumindest die
DLRG-Gliederungen, die in der allgemeinenGefahrenabwehr oder im
KatS mitwirken,gezwungen auch ihre 4m-Analogfunkgeräteumzurüsten.
Die Umstellungsphase wirdaus Kostengründen jeweils nur kurz
sein.Die Analogtechnik wird daher recht schnellabgeschaltet werden.
Es müssen jedoch nurdie 4m-Fahrzeug- bzw. -Bootsfunkgeräteund
soweit vorhanden die 4m-Handfunk-geräte ausgetauscht werden. Es
dürfen nurzertifizierte Endgeräte beschafft werden.Die Beschaffung
sollte nur über die Landes-verbände, eventuell auch über den
Bundes-verband erfolgen. Einzelne Bundesländerhaben schon
ausgeschrieben und beschafftoder werden in absehbarer Zeit
ausschrei-ben. Einzelheiten hierzu können bei den Projektgruppen
der Bundesländer erfragtwerden. Der DLRG-Betriebsfunk ist von
derUmstellung auf Digitalfunk völlig unberührt.
Tab. 1
Kategorie Wie ist die Funkversorgung?(GAN) Standard
GAN 0 Fahrzeugfunkversorgung gewährleistet
GAN 1 Handsprechfunkversorgung in der Freifläche in
Kopftrageweise gewährleistet
GAN 2 Handsprechfunkversorgung in der Freifläche in
Gürteltrageweise gewährleistet
GAN 3 Handsprechfunkversorgung in Gebäuden in Kopftrageweise
gewährleistet
GAN 4 Handsprechfunkversorgung in Gebäuden in Gürteltrageweise
gewährleistet
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22 1 · 20 10Lebensretter
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231 · 20 10Lebensretter
j ugend
Neue Bundeskinderkampagne gestartetFür das Recht von Kindern auf
Spiel und Freizeit:
m Januar ging er durchs Portal, derStartschuss für die 5.
BundeskampagneKinder. Unter dem Motto „Spielewelten“steht das Recht
des Kindes auf Freizeit& Spiel, kreative Entfaltung und
alters-gemäße aktive Erholung im Fokus.
Mit der neuen Bundeskampagne Kinder willdie DLRG-Jugend den
Blick auf die spiele-rischen Ansatzpunkte für die 220.000 Kinderim
Verband lenken und damit auch einenBeitrag zur Umsetzung der
UN-Kinderrechts-konvention leisten. Denn eines der 54 in
derKonvention erfassten Rechte von Kindernist das in Artikel 31 zu
findende Recht zuspielen, sich zu erholen und künstlerischtätig zu
sein. Die Kampagne „Spielewelten“nutzt das Spiel als Medium und
Methodezur kreativen und altersgerechten Ausein-andersetzung und
Darstellung der Ideen vonKindern.Spielen ist die am besten
geeignete Lern-form für Kinder, um sich experimentell Er-
Ifahrungswissen über die Welt anzueignenund für Erwachsene, um
die Kinder besserzu verstehen. Erlebte Eindrücke oder Fra-gen
können im Spiel verarbeitet und Ge-wünschtes zum Ausdruck gebracht
werden.Spielen ist eine Art Handeln auf Probe, ent-deckte
Lösungsansätze können in der Real-welt umgesetzt werden. Ob alte
Spiele wiederentdeckt, nachge-spielt, verändert oder neue Spiele
erfundenwerden, wichtig ist bei der gemeinsamenGestaltung, dass die
Kinder und der Spaßim Vordergrund stehen. Es gibt
unzähligeMöglichkeiten, sich für das Recht auf Spielund Freizeit
einzusetzen.
Gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen
Bis zum 30. August 2011 sind alle in der Arbeit mit Kindern
Engagierte eingeladen,sich mit Kindern im Alter von 5 bis 14
Jah-ren auf gemeinsame Entdeckungsreise zu
diesem Thema zu begeben und ihre Spiel-ideen und Beschreibungen
an das Bundes-jugendsekretariat einzusenden. Die bestenBeiträge
werden prämiert und die Gewin-ner/-innen können ihre Spiele in
einem unter-haltsamen Spiele-Workshop vorstellen. DieBeiträge
werden auf der Kampagnenhome-page veröffentlicht. Weitere
Informationen zur Kampagne undzum Thema Spielen sowie
lesenswertesMaterial (wie Flyer, Arbeitshilfe, die mit-wachsende
Dokumentation) sind unterwww.dlrg-jugend.de/projekte/bukaki zu
finden undkönnen im Bundesjugendsekretariat, ImNiedernfeld 2, 31542
Bad Nenndorf bzw.unter [email protected] oder unter derNummer
05723 / 955-330 angefordert wer-den. Das passende Spielseminar wird
vom28. bis 30. Mai 2010 in Bad Nenndorf ange-boten. Anmeldungen
werden bis zum 28. Aprilgern unter [email protected]
an-genommen.
Foto
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fik: D
LRG
-Jug
end
ImpressumHerausgeber: Präsidium der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)
Verantwortlich: Achim Wiese
Chefredakteur: Martin Janssen (Ja)
Redaktion: Henning Bock (hb), Dr. Harald Rehn (DHR),Peter Sieman
(PSi), Hilde Oberlehberg,Anne-Kathrin Pöhler, Andreas Klingberg
Fotoredaktion: Susanne Mey (Leitung), Cordula Dietrich
Titelfoto: Susanne Mey
Gestaltung: Bernhard Lubos, [email protected]
Verlag: DLRG Verlag und Vertriebsgesellschaft mbH(DVV), Im
Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf
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Redaktionsschluss für die Lebensretterausgabe 2/2010ist der 30.
April 2010. (Redaktionsschluss für die Landesverbandsausgaben siehe
jeweiligeImpressen auf deren Seiten)
Erscheinungsweise: Viermal jährlich, jeweils MitteMärz, Juni,
September und Dezember.
Aktuelle Druckauflage: 40.000 Exemplare
Der Abonnementspreis für vier Lebensretterausgabenbeträgt seit
01.01.2002 7,50 Euro, inkl. Porto und MwSt.
Beilagenhinweis: Diese Lebensretterausgabe enthält als
Verlagsbeilage ein Plakat „10 Jahre Lebensretter“
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rat hat sich damals mehrheitlich für das Konzept der
Kristallbäder AG und gegen ein Spaßbad entschieden“, erläutert
DetlefSchallhorn. Am 17. Dezember 2009 wurdedie Königliche
Kristall-Therme eröffnet undam 8. Februar dieses Jahres begann für
dieDLRG, drei weitere Vereine, fünf Schulenund die Öffentlichkeit
wieder der Schwimm-badbetrieb.
„Die Stadt stellt der DLRG die Bahnen fürdie Schwimmausbildung
kostenlos zur Ver-fügung. Es ist uns wichtig, dass unsere Kin-der
und Jugendlichen sichere Schwimmer
werden. Wir übernehmen die Kosten für dieBadmiete gerne“, zeigt
der BürgermeisterHerz für die ehrenamtlichen Helfer und
Ver-antwortung für die junge Generation.
12 Millionen in den Neubau investiert
Die Kristallbäder AG mit Sitz in Stein (Bayern)betreibt nun elf
Bäder in Deutschland. Kerstin Faeser, Betriebsleiterin in
Seelze:
„Wellness und Erholung bilden den Kern un-seres Konzeptes,
Saunalandschaften, Mas-sagen, Behandlungen und Verwöhnpaketestehen
im Mittelpunkt unseres Angebotes.Zudem bieten wir monatlich mehrere
attrak-tive Sonderveranstaltungen an.“
„Wir wollen aber die Bürger, die gerneschwimmen möchten,
einbeziehen und stel-
In den ersten Tagen hatte die DLRG Seelzezeitweilig 120 bis 130
Kinder in den Kursen
24 1 · 20 10Lebensretter
bundesweit
DLRG kann zum 60. Geburtstag wieder ausbildenKönigliche
Kristall-Therme Seelze beendet badlose Zeit
eelze: Anfang des Jahres 2006 begann für die DLRG Seelze
eineschwere Zeit. Das alte Hallenbadmusste wegen erheblicher
bauli-cher Mängel geschlossen werden
und wurde dann im Zusammenhang mit derNeubaumaßnahme der
Kristalltherme abge-rissen. Vom Schwimmbad blieb nur nochein großes
Loch.Florian Nötzel-Albertus, stellvertretenderVorsitzender und
Technischer Leiter der Lebensretter in Seelze, erinnert sich:
„OhneBad und Schwimmausbildung haben wir viele Mitglieder verloren.
Die Fluk-tuation bei Kindern und Jugend-lichen liegt seitdem bei
etwa 20 Prozent.“ Die DLRG musste sichdreieinhalb Jahre behelfen.
Sie wichin ein ehemaliges Schulschwimm-bad in Letter aus, das von
einemFörderverein betrieben wird und dassie gemeinsam mit der
OrtsgruppeBadenstedt und anderen Vereinennutzte. Lange hatten der
Förder-verein und eine Bürgerinitiative inSeelze, der auch die DLRG
ange-hörte, für die Renovierung des altenBades oder einen Neubau
gekämpft.Der Kampf für ein Bad in Seelze fand mit einem gemeinsamen
Marsch zur Ratssitzungseinen Höhepunkt.
Bürgermeister Schallhorn engagiertsich für ein neues Bad
Detlef Schallhorn, heute Bürgermeister derStadt Seelze, war
damals Abteilungsleiterfür Schule, Sport und Kultur. „Wir
wolltendas Schwimmen für Vereine, den Schul-sport und die Bürger
wieder ermöglichen,ohne dass sich dadurch der bisherige jähr-liche
Zuschussbedarf erhöht. Die Vorgabeder Stadt schrieb vor, ein
Sportbecken in dasneue Konzept zu integrieren. Dafür habenwir einen
starken Partner gesucht und mitder Kristallbäder AG gefunden. Der
Stadt-
S len deshalb ein 25-m-Sportbecken zur Ver-fügung. Wir haben die
Wellnessanlagen so-zusagen um die alte Badkonstruktion her-um
gebaut. Das Bad haben wir vollständigerneuert und die Wassertiefe
von 1,70 mbis 3,40 m erfüllt die Voraussetzungen füreine
qualifizierte Ausbildung“, beschreibtKerstin Faeser das
umfangreiche Angebotder Kristall-Therme.Die Stadt Seelze hat in das
Projekt 12 Mil-lionen Euro investiert und der Badbetreiberhat 37
neue Arbeitsplätze geschaffen.
„In Spitzenzeiten beschäftigen wir bis zu 50Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter.Seit der Eröffnung im Dezembersind 29.000 Gäste zu uns
gekom-men. Das ist der erfolgreichste Startin der
Kristallbäderkette“, zeigt sichdie Betriebsleiterin
optimistisch.
Florian Nötzel-Albertus: „Wirhaben wieder eine Perspektive.“
Die Stadt Seelze und das Unterneh-men haben zum Auftakt
allen34.000 Seelzer Bürgern eine Frei-karte angeboten. „20.000
habenihre Freikarte bereits abgeholt. Dassind fast 60 Prozent und
rund 2.000
davon wurden bereits eingelöst“, freut sichBürgermeister Detlef
Schallhorn über dasgroße Interesse.Für die im Jahr 1950 gegründete
DLRG-Ortsgruppe Seelze mit ihren über 500 Mit-gliedern ist die
Kristall-Therme ein Stück Existenzsicherung. Florian
Nötzel-Albertus:
„Die DLRG Seelze hat jetzt wieder eine Per-spektive. Die
Ausbildung ist der Schwer-punkt unserer ehrenamtlichen Arbeit. In
denersten Tagen hatten wir zeitweilig 120 bis130 Kinder in den
Kursen und auch die älte-ren Mitglieder kommen wieder zurück.
DieZusammenarbeit mit der Betriebsleitung istäußerst positiv und
die Stadt hilft uns sehr“,sieht der stellvertretende Vorsitzende
nunwieder optimistisch in die Zukunft.
Grund zur Freude haben (v.li.) Bürgermeister Detlef Schallhorn,
Kerstin Faeser, Betriebsleiterin in Seelze,
und Florian Nötzel-Albertus, DLRG SeelzeFo
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251 · 20 10Lebensretter
bundesweit
Wasser in einem anderen Aggregatzustand genossenBad Sobernheimer
Retter
Winterschulungen für EinsatzkräfteRege Teilnahme in
Seeon-Truchtlaching
m Februar führten die Ausbilder der DLRG Seeon-Truchtlaching die
jährlichvorgeschriebenen Sicherheitsschulun-gen für Einsatzkräfte
durch und nutz-ten so die für Wasserretter ruhigereJahreszeit. Die
DLRG-Kräfte wurden
hier in den speziellen Unfallverhütungsvor-schriften für
Taucheinsätze geschult. DieVermittlung allgemein gültiger
Sicherheits-und Unfallverhütungsvorschriften währendder Einsätze,
im regulären Wachbetrieb, so-wie bei der Durchführung von
Wartungs-und Reparaturarbeiten an Fahrzeugen, Ge-bäuden und
sonstigen Aktivitäten innerhalbder DLRG standen auf dem Programm.Am
darauffolgenden Tag trafen sich die Ein-satzkräfte zu einer
Praxisschulung für Eis-rettung. Alle im Ortsverband vorhandenen
IRettungsmittel wurden getestet. Im Bereichdes Seebrucker Hafens
wurde auch eine ge-eignete Eisfläche vorgefunden, die entspre-chend
brüchig und kaum tragfähig war.
Übungen realitätsnah durchexerziert
Nachdem sich alle Einsatzkräfte mit Trocken-tauchanzügen,
Sicherungsgurten, Helmenund Sicherungsleinen ausgerüstet
hatten,wurden mehrere Einsatzszenarien durchge-spielt. Die
eingebrochenen Personen muss-ten mit oder ohne Einsatzgeräte
gerettetwerden. Anfangs arbeiteten sich die Eisret-ter – gesichert
mit Rettungsleinen – auf demEis robbend zum Patienten vor. So
konntedas Gewicht auf dem Eis verteilt werdenund sich die Retter
dem Opfer nähern. Nach-dem der Patient gesichert war, wurde er
mittels Sicherungsleinen von den am Uferpositionierten
Rettungskräften an Land ge-zogen. Für die nächste Übung mussten
dieEinsatzkräfte erst eine größere freie Was-serfläche überqueren,
um zu einer Eisflächeam anderen Ufer zu kommen, in der das Op-fer
eingebrochen war. Ein auf dem Anhän-ger mitgeführtes, schnell
einsetzbares Raf-tingboot wurde mit drei Rettern besetzt, dieüber
die Wasserfläche paddelten und nachkurzer Zeit die Eisfläche
betreten konnten.Nachdem sie den Patienten erreicht hatten,wurde
dieser in das Boot gezogen. Währenddie Sicherungsmannschaft am Ufer
dasBoot zurückzog, begannen die Einsatzkräf-te im Boot bereits mit
der Erstversorgungdes Eingebrochenen.
Text und Foto: Sigi Stadler
Zum 30. Mal war die DLRG mit ihrer alljährlichen Skitour im
Hotel Mesenhaus in Meransen zu Gast. 58 Teilnehmer haben während
derzehntägigen Tour die Pisten und den Schnee Südtirols genossen.
Wie immer hatten die Bad Sobernheimer Veranstalter ein
umfangreichesProgramm zusammengestellt: Tägliche Ski- und
Boardkurse für alle Leistungsstufen, Unterwasser-Bierfassrollen im
benachbarten Hallenbad,Fackelabfahrt, Grillfest auf 2.000 Meter
Höhe und Touren zu den SkigebietenKronplatz und Sella Ronda. Die
Skitour läuft nun seit 12 Jahren als Jugend-und Familienfreizeit
unter der Regie der Bad Sobernheimer Rettungs-schwimmer. Zuvor
wurde diese Veranstaltung von der DLRG-Landesjugendorganisiert.
Anlässlich des Jubiläums wurden die ehemaligen OrganisatorenRenate
und Günter Richartz und die heutigen Veranstaltungsleiter Dirk
Weber und Holger Frick vom Chef des Hotel Mesenhaus, Josef Steger,
für die langjährige Treue und Freundschaft geehrt.
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Die Reise auf dem 10. LängengradLandesjugendtreffen LV
Niedersachsen
Vor den Toren Hamburgs findet das Landesjugendtreffen des
DLRG-Landes-verbandes Niedersachsens statt. Etwa 2.000 Kinder,
Jugendliche und jungeErwachsene werden vom 25. bis 28. März in
Buchholz in der Nordheidean der jährlichen Veranstaltung
teilnehmen. Als Schirmherrin konnte dieniedersächsische
Staatssekretärin, Dr. Christine Harwighorst, gewonnenwerden. In
diesem Jahr lautet das Motto: Die Reise auf dem 10. Längengrad.In
zahlreichen Workshops und Exkursionen werden die
Teilnehmer/-inneneine virtuelle Reise entlang des 10. Längengrads
unternehmen und sichunterwegs mit den unterschiedlichen
klimatischen und gesellschaftlichenLebensbedingungen der Menschen
auseinandersetzen. Parallel dazu findendie niedersächsischen
Landesmeisterschaften und die Seniorenmeister-schaften im
Rettungsschwimmen statt. Schirmherr dieser Veranstaltungist Axel
Gedaschko, Senator der Hansestadt Hamburg. Die
Senioren-meisterschaften werden im Hallenbad von Hittfeld
ausgetragen. Fo
to: M
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iepm
ann
26 1 · 20 10Lebensretter
bundesweit
roße Einigkeit herrschte bei den Red-nern auf dem
Neujahresempfang derhessischen DLRG: Sie leistet
einenunverzichtbaren Dienst. „209.762Wachstunden haben die Aktiven
der
DLRG im letzten Jahr geleistet, damit dieMenschen in den
hessischen Bädern, Flüs-sen und Seen gefahrlos schwimmen kön-nen“,
so die Staatssekretärin Petra Müller-Klepper. Zusammen mit dem
WiesbadenerOberbürgermeister Dr. Helmut Müller be-scheinigte die
Staatssekretärin im Ministe-rium für Arbeit, Familie und Gesundheit
einen „unverzichtbaren Dienst an der Ge-meinschaft“. Der
Vizepräsident Thorsten Reus begrüßteauch in diesem Jahr viel
Prominenz in derSchulungsstätte des Landesverbandes inWiesbaden.
Vertreter aus Politik, Wirtschaftund befreundeten
Hilfsorganisationen inte-ressierten sich für die geleistete Arbeit
derhessischen DLRG im vergangenen Jahr.
Gute Schwimmer, starke Retter
DLRG-Landesverbandspräsident Harald Blumbedankte sich in seiner
Begrüßungsanspra-che bei der hessischen Landesregierung fürdie
Mittel für die notwendige Modernisierungder bestehenden
Schwimmbäder.Harald Blum: „50 Millionen Euro für die hessi-schen
Schwimmbäder zeigen in die richtigeRichtung. Nach zwei Jahren
Finanzkrise haben wir die Sorge, dass den KommunenGeld fehlt.“ Blum
weiter: „Wir brauchen un-sere Schwimmbäder für das Schwimmen-lernen
unserer Kinder, den Schulsport undfür die Daseinsvorsorge der
älteren Gene-
G
rationen.“ Mit dem Motto „Gute Schwim-mer, Starke Retter!“ hat
die hessische DLRG dieses Thema bereits aufgegriffen. In seiner
Rede ging Blum ebenfalls auf dasEhrenamt ein. In Hessen kümmerten
sich4.752 ehrenamtliche Helfer um die Sicher-
heit an hessischen Gewässern. In ihrer Freizeit retteten die
Rettungsschwimmer89 Menschen vor dem Ertrinken, davonzehn Mal unter
Gefahr für das eigene Le-ben. Die Erste-Hilfe-Einsätze bei
Unfällensind im letzten Jahr um rund 10% auf 4.036angestiegen. Die
Anzahl von 705 Hilfeleis-tungen für Wassersportler hat sich fast
nichtverändert.
Ausbildung auf Wachstumskurs
Harald Blum vermeldete in der Schwimm-und
Rettungsschwimmausbildung stei-gende Zahlen. In dieser Kernaufgabe
konntedie DLRG zulegen. Im Jahr 2009 nahmen45.988 Personen an einer
Anfänger- odersonstigen Schwimmausbildung teil. Auchin der
Rettungsschwimmausbildung gab es steigende Zahlen. Allein in Hessen
wur-den 6.595 neue Rettungsschwimmer aus-gebildet.Oberbürgermeister
Dr. Helmut Müller ver-wies auf die vielen Berührungspunkte derStadt
Wiesbaden zum Wasser. Die Stadt seiimmer näher an Rhein und Main
herange-wachsen und auch die Bewohner nutzen dievielen Freizeit-
und Erholungsmöglichkeitenam Wasser. Hier sei es gut, einen
verläss-lichen Partner wie die DLRG zu haben. Harald Blum
gratulierte Astrid Löber noch-mals zu ihrer Ehrenmitgliedschaft in
der DLRG. Astrid Löber hatte im letzten Jahrnicht mehr für eine
erneute Kandidatur alsJustiziarin im Präsidium der DLRG zur
Ver-fügung gestanden. Markus Hölzel erhieltseine Ernennungsurkunde
als Beauftragterfür Bootswesen der DLRG in Hessen.
Text und Foto: Martin Otter
210.000 Wachstunden
geleistet
Unverzichtbarer Dienst:
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ie Stadtwerke Uelzen nehmen denKampf gegen steigende
Nichtschwim-mer-Zahlen in Deutschland auf.
Zukünftig lernen alle pluscard-Kunden imUelzener Badeland BADUE
kostenlos dasSchwimmen. Die DLRG freut sich über die-ses
gesellschaftliche Engagement der Stadt-werke. Jeder vierte Deutsche
kann nicht odernur schlecht schwimmen. Das ist das Ergeb-nis einer
Studie, die die DLRG bereits imJahr 2004 in Auftrag gegeben hatte.
Seitherhat sich die Situation weiter verschlechtert. Allein im Jahr
2008 sind in Deutschland 475 Menschen ertrunken – das waren
12,3%mehr als im Jahr zuvor. Hinzukommt dienoch weit größere Zahl
nicht tödlich verlau-fender Unfälle im Wasser. Dabei betrug
dieSchwimmfähigkeit der Menschen in Deutsch-land vor 20 Jahren noch
fast 90 %. Jetzt
Dbundesweit
Seepferdchen inklusiveKostenlose Schwimmkurse für alle
mycity-Kunden in Uelzen
nehmen die Stadtwerke Uelzen mit einerKampagne den Kampf gegen
diesen Nega-tivtrend auf. Sie haben es sich zur Aufga-be gemacht,
die Nichtschwimmerzahlen inder Region Uelzen deutlich zu
senken.
„Schwimmen zu können bedeutet nicht nur,im Ernstfall zu
überleben, sondern es ver-bessert auch die Lebensqualität des
Einzel-nen“, erläutert Geschäftsführer MarkusSchümann die
Motivation zu der am 17. Fe-bruar im Rahmen einer
Pressekonferenzvorgestellten Seepferdchen-Initiative. Abdem 1. März
lernen alle mycity-Kunden dieeine pluscard, die Kundenkarte der
Stadt-werke Uelzen, haben, im BADUE kostenlosschwimmen. Für alle
Altersklassen wird esentsprechende Kursangebote geben.
DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens freut sichüber so viel Engagement.
„Die Stadtwerke
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Uelzen sind ein gutes Beispiel für die Über-nahme
gesellschaftlicher Verantwortungdurch Unternehmen. Sie haben eine
Ideeund einen Plan, wie man etwas gegen diehohen
Nichtschwimmerzahlen tun kann. Esgeht darum, die Lebensqualität zu
erhöhenund schließlich, Menschen im Wasser siche-rer zu machen. Das
ist große soziale Verant-wortung für die Menschen dieser
Stadt.“
Foto
: myc
ity
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magazin
28 1 · 20 10Lebensretter
fax sowie zum Kühlschrank. Dieser ist miteinem Gefrierfach für
wiederverwendbareKühlpacks ausgestattet und kann wahlweisefür
kühlpflichtige Medikamente oder zur Ver-sorgung der Besatzung mit
Verpflegung ge-nutzt werden. Als besonders praktisch
undplatzsparend hat sich die Unterbringung derFunkgeräte (1 x
4m-BOS, 2 x 2m-BOS, WLAN)in einer Quertraverse über dem
Bespre-chungstisch unter dem Dach erwiesen.Da diese so in
unmittelbarer Nähe zu denAntennen (UMTS, GSM, Funk und Tetra)
lie-gen, ist bei zukünftigen Umbauten nur mitgeringem Aufwand zu
rechnen.Aus dem Innenraum zugänglich – ebenfallsdirekt unter dem
Dach – finden zudem derÜberlebensanzug, je fünf Thermodecken,Helme,
Rettungswesten und die Schleif-korbtrage UT 2000 ihren Platz. Nicht
zuletztauf Grund ihrer Vielseitigkeit ist diese u.a.von den
Streitkräften Deutschlands, Öster-reichs, der Schweiz sowie in der
Bergrettungeingesetzte Trage hinsichtlich der Einsatz-möglichkeiten
derzeit das Nonplusultra. Mit dem im Fahrzeug befindlichen
Geschirrist sie zugelassen für die Luftrettung. Diebeiden
Einzelteile lassen sich als Rücken-tragegestell zum
rückenschonenden Trans-port von unhandlichen, schweren Lasten
imGelände verwenden, die Bodenausprägungmit Kufen ist bei der
Eisrettung sehr hilf-
Vorführmodell ein Multitalent in PremiumversionVW T5 Gerätewagen
Medizin
it dem Gerätewagen Medizin(GW-Med) stellt Volkswagenauf der
Basis des T5 allenGliederungen ein Vorführmo-dell vor, das
gemeinsam mit
dem Braunschweiger Ausbau-HerstellerAluca im Auftrag des
Präsidiums von der DLRG in Lauenburg konzipiert und
realisiertwurde. Ziel war die Entwicklung eines modu-lar
aufgebauten Fahrzeugs, das von Orts-gruppen mit schmalem Geldbeutel
eben-so wie von Gliederungen mit professionellemAnspruch eingesetzt
werden kann.Es galt also so unterschiedliche Einsatz-zwecke
miteinander zu vereinen wie:ˆ Mobile Wachstation und
Einsatzleitwagen (DIN ELW 1)ˆ Sanitätsdienste/First Responder
und
Notarzteinsatzfahrzeuge (DIN NEF)ˆ Zugfahrzeug für einen
Bootstrupp und
Erstangriff bei der Eisrettungˆ Wasserrettung aus schwer
zugänglichen Gewässern, aber schnellund sicher auf der
Anfahrt
Allradantrieb, Zusatzheizung und Notstromversorgung
Mit dem Vorführmodell ist sicher eine Pre-miumversion
entstanden. Sie beweist aber,dass sich alle Anforderungen in einen
VWT5 mit langem Radstand, mittlerem Hoch-dach, Allradantrieb und
einen 96 KW Diesel-motor realisieren lassen. Zusatzheizung,
Klimaanlage und die eigene Notstromver-sorgung (Geco 2,5 KVA
supersilent) garan-tieren auch über e