Ingenieurgemeinschaft Meyer & Horn-Samodelkin GbR Werkstoffkunde HWK 2013 VL 2: Aufbau der Werkstoffe Metalle 1 Inhalt der VL: 1. Metallbindung 2. Kristalliner Aufbau 3. Kristallbaufehler 4. Schmelzen und Erstarren 5. Isotropie und Anisotropie
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VL 2: Aufbau der Werkstoffe
Metalle
1
Inhalt der VL:
1. Metallbindung
2. Kristalliner Aufbau
3. Kristallbaufehler
4. Schmelzen und Erstarren
5. Isotropie und Anisotropie
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VL 2: Aufbau der Werkstoffe
Metalle
2
Metalle
Stähle
Eisenwerkstoffe
Eisenguss-
werkstoffe
Aluminium und
-legierungen
Kupfer und
-legierungen
Nickel und
-legierungen
(
NE-Metalle
Magnesium u.
-legierungen
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VL 2: Aufbau der Werkstoffe
Metalle
3
Metalle
Leichtmetalle Dichte < 4,5 g/cm3
Schwermetalle Dichte > 4,5 g/cm3
Magnesium Mg 1,7
Aluminium Al 2,7
Titan Ti 4,5
Eisen Fe 7,6
Kupfer Cu 8,9
Blei Pb 11,3
Wolfram W 19,3
Beispiele: Beispiele:
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Metalle
4
Metalle
Niedrigschmelzend
TS < 500°C TS 500...2000°C
Hochschmelzend
TS > 2000°C
Zink Zn 419°C
Blei Pb 327°C
Zinn Sn 232°C
Chrom Cr 1890°C
Titan Ti 1730°C
Nickel Ni 1455°C
Eisen Fe 1536°C
Mangan Mn 1245°C
Kupfer Cu 1083°C
Aluminium Al 660°C
Wolfram W 3410°C
Tantal Ta 3000°C
Molybdän Mo 2625°C
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VL 2: Aufbau der Werkstoffe
Metalle
5
• metallischer Glanz
• gute elektrische Leitfähigkeit
• gute Wärmeleitfähigkeit
• gute Verformbarkeit und /oder Festigkeit
• gehen in Form positiv geladener Ionen in Lösung
Sowohl der Atomaufbau, die Gitterstruktur als auch
die Fehlordnung beeinflussen diese Eigenschaften!
Eigenschaften von Metallen:
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VL 2: Aufbau der Werkstoffe
Metalle
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1. Metallbindung Aufbau der Atome
•Atome bestehen aus dem Atomkern (Protonen, Neutronen u.a. Nukleonen)
und Elektronen
•Art des Atomkerns bestimmt die Kerneigenschaften, die weitestgehend
unabhängig von der Bindungsart und der Anordnung der Atome zueinander sind, zu
den Kerneigenschaften gehören: Spaltbarkeit, Neutronenabsorption, Dichte
•Elektronenwolke umgibt Atomkern (Anzahl der Elektronen = Anzahl der
Protonen, Kerndurchmesser ca. 10 x E-5nm, 10 x E –10 % des Atomvolumens enthält
nahezu gesamte Atommasse)
•Verhalten der Elektronen, insbes. der äußeren, bestimmt die
technisch wichtigsten Eigenschaften (Bindungsart, chem. Reaktionsfähigkeit,
mech. Festigkeit, magnet. Eigenschaften...)
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VL 2: Aufbau der Werkstoffe
Metalle
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• Nur begrenzte Zahl von Energiezuständen (Schalen) in Umgebung
des Kerns erlaubt
• mit zunehmendem Abstand vom Kern nimmt e- -Energie zu
• Besetzung der Schalen von innen nach außen (e- -Anzahl gemäß 2n2
(n = Schalen-Nr.), Schalen mit Großbuchstaben bezeichnet: innere Schale
K ist mit 2 e- besetzt, nächste Schale L mit 8 etc.)
• Atome mit voll besetzten Schalen sind sehr stabil, geringe
Wechselwirkung zu anderen Atomen
• quantenmechanisch sind nur jeweils 2 e- mit gleichem
Energiezustand, aber unterschiedlichem Drehsinn (Spin) zulässig
(e- mit geringster Energie einer Schale = s-Zustand <=2 e-, höhere
Energiezustände in p <=6 e- , d <=10 e- und f <=14 e-)
1. Metallbindung Aufbau der Elektronenschale
Animation: Ionisation
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Metalle
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1. Metallbindung Aufbau der Elektronenschale
aus /3/
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Metalle
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1. Metallbindung Bindungsmodell
• diese Elektronen bleiben ungebunden
• sie sind frei beweglich zwischen den positiv geladenen
Atomrümpfen und bilden eine Elektronenwolke (Elektronengas)
• negative Raumladung führt zu einer Kraft, die größer ist als die
abstoßende Kraft der Atomrümpfe
Metallatome geben Elektronen von unvollständig besetzter äußerer Schale (Valenzelektronen) ab
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Metalle
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• die frei beweglichen Elektronen sind die Ursache für die gute
elektrische und Wärmeleitfähigkeit der Metalle
• in einem absolut reinen Metall sind alle Atomrümpfe einander
vollkommen gleichwertig
• zwischen den positiv geladenen Atomrümpfen und den negativ
geladenen, frei beweglichen Elektronen wirken elektrostatische
Kräfte, die für den Zusammenhalt des Gitters verantwortlich sind
• die Kräfte zwischen den Atomrümpfen und den Elektronen wirken
in alle Richtungen (sind ungerichtet !) und bestimmen den Abstand
der Atome zueinander
• dadurch entsteht ein regelmäßiger Aufbau
Kristallgitter
1. Metallbindung Zusammenfassung
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Metalle
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aus /3/
1. Metallbindung Zusammenfassung
a) Ionenbindung (NaCl,
MgO)
b) Kovalente Bindung
(Diamant, C2, Si, Ge,
GaAs, SiO2)
c) Met. Bindung (Fe, Al,
Legierungen)
d) Van der Waals-Bindung
e) Mischtypen (Asbest –
kov. und Ionenbindung,
Graphit – kov.Bindung,
van der Waals-Bindung)
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Metalle
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Ein Metallkristall ist aus Atomen aufgebaut, die ein
homogenes, periodisches, dreidimensionales
Discontinuum bilden.
Die EZ ist die kleinste Einheit eines Kristallgitters, die alle
Kristalleigenschaften beschreibt!
Die EZ ist durch Abstände der Atome, Winkel zwischen den
Atomebenen und spez. Atomlagen gekennzeichnet.
D. h. es existiert eine Fernordnung, bei der die Bausteine (EZ) endlos
geordnet sind (Kristallstruktur).
2. Kristalliner Aufbau Definition: Kristall und Elementarzelle (EZ)
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Metalle
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Natürliche Kristalle Sind feste, regelmäßig geformte, von ebenen Flächen begrenzte Körper.
Technische Kristalle bestehen aus Kristalliten, die
keine deutlich ausgeprägten Oberflächenformen (regellos begrenzter
Vielflächner) besitzen, weil sie nicht frei wachsen konnten.
In technischen Metallen spricht man von Kristalliten oder Körnern, weil durch die
Bildung vieler „Körner“ bei der Erstarrung einer Metallschmelze eine
Wachstumsbehinderung stattfindet.
Derartige Metalle sind polykristallin aufgebaut.
2. Kristalliner Aufbau Definition: Kristall undKristallit
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Metalle
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Das Gegenteil zur Fernordnung ist die Nahordnung. Hier sind
die Elementarbausteine (Atome) nur in kleinen Bereichen ( in
Nahbereichen) geordnet. Diese Ordnungsbereiche wiederholen
sich nicht. Man bezeichnet den Zustand als “amorph” oder
“regellos”/”ungeordnet”.
Amorphe Werkstoffe sind: Gläser, z.T. Kunststoffe
Im flüssigen Zustand sind alle Werkstoffe amorph.
Deshalb bezeichnet man den amorphen Zustand bei Festkörpern
auch als “Zustand der unterkühlten Schmelze”
2. Kristalliner Aufbau Definition: amorphe Anordnung
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Metalle
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2. Kristalliner Aufbau:
wichtige Kristallgittertypen bei Metallen
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Metalle
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•kubisch raumzentriertes Gitter (krz)
a = b = c
= = = 90°
a, b, c - Atomabstände
(Gitterkonstanten 0,25...0,5 nm)
, , - Winkel zwischen den Achsen
Packungsdichte: 68 %
•kubisch flächenzentriertes Gitter (kfz)
a = b = c
= = = 90°
Packungsdichte: 74 %
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Metalle
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• hexagonal dichtgepacktes Gitter (hdg)
= = 90°
= 120°
a = b c
Packungsdichte: 74 %
Im Raumgitter von 0,1 mm Kantenlänge sind ca. 108 Atome angeordnet!
Masseinheit: Angström: 0,1 nm = 1 Å, z.B. hat Si einen Atomabstand von 0,24nm
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Metalle
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Berechnung der
Packungsdichte einer krz. EZ
Formeln:
- V einer Kugel
- Satz des Pythagoras
2. Kristalliner Aufbau Packungsdichte
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Metalle
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krz -Gitter kfz-Gitter hdg-Gitter
-Fe bei RT Al Zn
bis 911°C Cu Mg
Cr Ni Cd
Mo Pb Be
V -Eisen (Austenit)
W 911°C-1392°C
Au
Ag
2. Kristalliner Aufbau
Kristallstrukturen der wichtigsten Metalle
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Metalle
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Technische Werkstoffe sind Realkristalle, sie sind i.d.R. vielkristallin.
Das bisher Besprochene gilt für Idealkristalle.
•Der Idealkristall stellt ein idealisiertes Modell dar, das
mathematisch beschreibbar ist, jedoch in Wirklichkeit nicht
existiert.
•Der Realkristall ist ein gestörter Kristall (Kristall mit Fehlern).
Die Abweichungen (Gitterfehler oder Defekte) vom idealen
Aufbau werden berücksichtigt. Das Kristallwachstum aus der
Schmelze ist unregelmäßig erfolgt, zudem handelt es sich meist
um unreine Kristallsubstanzen.
2. Kristalliner Aufbau Definition: Idealkristall / Realkristall
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Gitterbaufehler
Man unterscheidet:
0-dimensionale Gitterbaufehler = Punktfehler (Leerstellen, Fremdatome)
1-dimensionale Gitterbaufehler = linienf. Fehler (Versetzungen)
2-dimensionale Gitterbaufehler = flächenförmige Fehler (Zwillinge,
Korngrenzen)
3-dimensionale Gitterbaufehler´= räumliche Fehler (Fremdeinschlüsse, Poren,
Lunker)
3. Kristallbaufehler
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0-dim Gitterbaufehler
Leerstelle Zwischengitteratom
3. Kristallbaufehler
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0-dim Gitterbaufehler
Austauschatom Einlagerungsatom
Atomart B Atomart B
3. Kristallbaufehler
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1-dim Gitterbaufehler
Versetzung
3. Kristallbaufehler
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Metalle
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1-dim Gitterbaufehler
Stufenversetzung
3. Kristallbaufehler
Versetzungen sind die
Grundvoraussetzung für
die plastische Verformung
von Metallen!
Durchschnittlich sind 10 7
cm/cm3 Versetzungen in
technischen Werkstoffen
vorhanden!
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Metalle
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3. Kristallbaufehler
aus /3/
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Metalle
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2-dim Gitterbaufehler
Kleinwinkelkorngrenze Korngrenzen (0,5 nm)
(im Innern des mittleren Korns
Kleinwinkelkorngrenzen)
3. Kristallbaufehler
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Metalle
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Korngrenzen
• gestörte geometrische Anordnung der Atome (kein regelmäßiges
Kristallgitter mehr)
• Verunreinigungen werden bei der Erstarrung vor der Erstarrungsfront
hergeschoben und liegen an den Korngrenzen vor, dadurch
Schwächung der Korngrenzen
• bevorzugter Ort für Ausscheidungen, schwächen die Korngrenzen und
damit das Gefüge (häufig Brüche entlang der KG = interkristallin)
• viele Körner = große Korngrenzfläche, auf denen sich
Verunreinigungen und Ausscheidungen verteilen können
• geringe Anzahl an Körnern = wenig Korngrenzfläche und damit
stärkere Belegung der Korngrenzen mit Verunreinigungen und
Ausscheidungen
3. Kristallbaufehler
2-dim Gitterbaufehler
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Metalle
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2-dim Gitterbaufehler
Zwillingsbildung durch
plastische Verformung
Zwillinge in geglühter
Zinnbronze
3. Kristallbaufehler
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Metalle
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3-dim Gitterbaufehler
Mikrolunker im Innern einer Mikrolunker im Innern einer
Lagerschale aus Rotguss Lagerschale aus Stahlguss
3. Kristallbaufehler
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Metalle
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Realgefüge eines
metallischen Werkstoffes
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Metalle
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Schmelze
Keimbildung
Kristallwachstum
Schmelze:
Atome sind regellos verteilt; befinden sich in einem ungeordneten Zustand
und sind in ständiger Bewegung (thermische Aktivierung) -
wird der Schmelzpunkt bei der Abkühlung (Wärmeentzug) erreicht, beginnt
die Kristallisation. Sie läuft bei einer const. T unter Wärmeabgabe
(Kristallisationswärme) und ist i.a. (Si, Ge = Ausnahme) durch eine V-
Abnahme gekennzeichnet.
4. Schmelzen und Erstarren von Metallen
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Metalle
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Keime sind feste kleine Partikel, Kristallisationszentren (Abgabe von kin. Energie,
Haltepunkt)
- Fremdkeime (schon vorgebildete Keime, z.B. Karbide, Oxide, Nitride
oder andere feste Verbindungen – höherschmelzend!)
- Eigenkeime (werden aus der Schmelze gebildet (Unterkühlung) oder ihr
zugegeben, arteigen)
Bei der Erstarrung beginnen die Keime zu wachsen. Das Wachstum schreitet voran,
bis die Körner aneinander stoßen. Nach der Erstarrung liegt ein Gefüge (aufgebaut
aus Körnern) vor.
2 Teilvorgänge: Keimbildung und Kristallwachstum:
4. Erstarren von Metallen
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Metalle
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Gefüge: Das Gefüge ist die mikroskopisch sichtbare Kornstruktur eines
Werkstoffes. Die Körner (Kristallite) sind von Korngrenzen (2-dim. GBF)
umgeben und enthalten weitere Fehler.
Das Gefüge eines Werkstoffes kann durch metallographische Präparation
sichtbar gemacht werden.
Ein Gefüge kann verschiedenartig ausgebildet sein:
- feinkörnig oder grobkörnig
- globular, polyedrisch oder dendritisch
- lamellar
4. Erstarrung von Metallen fester, kristalliner Zustand
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Metalle
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4. Erstarrung von Metallen Kristallisation
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Metalle
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4. Erstarrung von Metallen Kristallisation
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Metalle
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Die Anzahl der Keime bestimmt, ob das Gefüge grobkörnig oder feinkörnig
ausgebildet wird.
Bei einigen Werkstoffen kann durch eine geeignete Wärmebehandlung ein
grobkörniges in ein feinkörniges Gefüge im festen Zustand überführt werden.
4. Erstarrung von Metallen Kristallisation
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feinkörniges Gefüge:
Anteil an Korngrenzen im Gefüge sehr hoch,
hohe Festigkeit, hohe Dehnung und hohe Zähigkeit,
Richtungsunabhängigkeit der Eigenschaften
= i.a. angestrebter technischer Zustand
grobkörniges Gefüge:
nur wenige Korngrenzen vorhanden,
spröde und wenig verformungsfähig, Richtungsabhängigkeit der
Eigenschaften
4. Erstarrung von Metallen Einfluss der Korngröße auf die Eigenschaften eines Metalls
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Metalle
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Querschnitt durch ein
Gußgefüge,
auch Gusstextur genannt
Zone I: feinkörnige Randzone
Zone II: Stengelkristallzone
Zone III: polygonale Kernzone
4. Erstarrung von Metallen Wärmeableitung und Kornform
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Metalle
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Durch die Art der Wärmeableitung und die Unterkühlung der Schmelze lässt sich
auch die Morphologie des Gefüges beeinflussen. Technisch genutzt wird dies bei
Turbinenschaufeln!
Wärmeabfluss annähernd Wärmeabfluss be-
gleichmäßig in alle bevorzugt in eine
Richtungen: Richtung:
globulare Körner Stengelkristalle
4. Erstarrung von Metallen Wärmeableitung und Kornform
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4. Erstarrung von Metallen Kristallisation
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Metalle
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Chemische und physikalische Eigenschaften eines metallischen
Werkstoffes sind unter gewissen Voraussetzungen von der Richtung
abhängig, in der sie gemessen werden bzw. der Werkstoff
beansprucht wird.
anisotrop = richtungsabhängige Eigenschaften, z.B. ungestörter
Kristall
isotrop = richtungsunabhängige Eigenschaften, z.B. im
amorphen Werkstoff
quasiisotrop = nahezu richtungsunabhängige Eigenschaften,
Mehrzahl aller Werkstoffe (polykristalline Struktur)
Textur = Vorzugsorientierung, Ausgerichtetsein von Kristalliten im
Vielkristall
5. Isotropie, Anisotropie Definitionen
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5. Isotropie, Anisotropie
aus /3/
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5. Isotropie, Anisotropie Verformungstextur
aus /3/ aus /3/
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Verwendete Literatur:
1. Seidel „Werkstofftechnik“, Hanser-Verlag
2. Bargel / Schulze „Werkstoffkunde“, VDI-Verlag
3. Taschen- und Tabellenbuch Metall
4. Schumann, „Metallographie“, Dtsch. Verlag für
Grundstoffindustrie
5. Lehrgangsunterlagen der GSI zum SFI