Hypnose im OP Eine kurze Einführung in die Hypnose bei akuten Schmerzen
Hypnose im OPEine kurze Einführung in die Hypnose bei
akuten Schmerzen
Offenlegung finanzieller Interessen
Offenlegung finanzieller Interessen des Autors, für den o. g. Vortrag
□ P- Produkt: Finanzielles Interesse bei der Ausrüstung, dem beschriebenen
Verfahren und/oder dem beschriebenen Produkt (z. B.
Forschungsunterstützungen, Referentenhonorare,
Reisekostenunterstützungen, Stipendien etc.)
□ I – Investor: Finanzielles Interesse an Firmen, die eine beschriebene
Ausrüstung, ein Verfahren oder Produkte liefern (z. B. Aktienbesitz,
Anteilseigner etc.)
□ B - Berater: Kommerzielle Vergütung oder Unterstützung des Autors in den
letzten drei Jahren in Form von Beratungsverträgen (Mitgliedschaft
in Gremien, Beiräten, Aufsichtsräten etc.)
X K - Keine: Keine Interessenskonflikte; keine kommerzielle Unterstützung der
vorgelegten Arbeit in irgendeiner Form
Übersicht
1. Hypnose
2. Hypnoanalgesie/
Hypnoanästhesie
3
4
Wissenschaftliche Hintergründe
5
Evolution im Gehirn
6
Bewusstsein & Unbewusstes
Hier kann Ihre zweite Überschrift stehen
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Limbisches
System
Zwischenfazit zur Hypnose
- Entsteht Spontan oder vom Hypnotisanden
willentlich durch
a) Dissoziation des Bewusstseins +
b) Fokussierung des Bewusstseins
- Eröffnet einen Kommunikationskanal zu
eigenen unbewussten Gehirnanteilen
- Ermöglicht Einfluss auf autonom/ unbewusst
gesteuerte GehirnfunktionenV
A
K
O
G
isuell
uditiv
inästhetisch
lfaktorisch
ustatorisch
Übersicht
1. Hypnose
2. Hypnoanalgesie/
Hypnoanästhesie
8
9
SchmerzempfindenSchmerzreiz!Schmerzempfinden!
9
10Hypnose bei akutem Schmerz 10
11Hypnose bei akutem Schmerz
Ronald Melzak
Patrick D. Wall
11
12
13
Schmerzfunktionen
Warnsignal bei Verletzung
-> Kampf
-> Flucht
-> Ruhigstellung
-> Apellfunktion
-> etc.
Zwischenfazit zur Hypnoanästhesie
Das Gehirn entscheidet über die Herstellung jeglicher
Wahrnehmung, auch des Schmerzempfindens…
und zwar
- völlig autonom
- unabhängig von der Intensität des Reizes
- mit gutem Grund
- nicht immer ganz großhirnlogisch
Hypnose eröffnet dem Patient Einflussmöglichkeiten
und damit deutlich mehr Selbstbestimmung.
(„Analogik“)
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Frage:
Wie entsteht aber nun die Hypnoanästhesie???
Wie/ wieso entsteht aber nun der Schmerz???
… in Situationen, in denen er nichts nützt?
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Antwort:
Wie jede Wahrnehmung – also zu > 90% durch unser größtes
Sinnesorgan …
… unsere Erinnerung!!!
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V
A
K
O
G
isuell
uditiv
inästhetisch
lfaktorisch
ustatorisch
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VAKOG-Modell
V isuell
A uditiv
K inästhetisch
O lfaktorisch
G ustatorisch
BW UB
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Archetyp
„Der uralte Hüter des Schmerzes,
der das Leben beschützt.“
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Argumente für die
Hypnoanästhesie-Übung
- Eigener Nutzen, Gesundheitstraining
- Nutzen für Patienten, Therapeutenrolle
- Nutzen für „die Welt“, gesellschaftliche
Hypnodurchsaftung
Placet für Anästhesie einholen!
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Ablauf der Übung
1. In Trance gehen/ Übungspartner
„hypnotisieren“
2. Hüter des Schmerzes aufsuchen
3. Placet für Hypnoanalgesie abholen/
aushandeln
4. Los geht’s…
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Das Wenn-Dann-Dann-Paradoxon
Prinzip:
- Das erste „Wenn-Dann“ stimmt.
-> Yes-Setting
- Das zweite „-Dann-“ ist völliger Unsinn und wird
lediglich vom UB umgesetzt.
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Beispiel:
Wenn ich die Haut desinfiziere, dann wird die Haut ganz
kalt.
Wenn die Haut ganz kalt geworden ist, dann
- kann die Haut ganz taub, pelzig und völlig gefühllos
werden.
Das Wenn-Dann-Dann-Paradoxon
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Zwei Personen sprechen gleichzeitig mit dem Patienten:
- 2 Unterschiedliche inhaltliche Stränge
- gleiche (leise) Lautstärke!
- gleicher Grad der empathischen Zuwendung!
- gleicher Grad der Monotonie der Stimme(!)
- Haltung der Selbstverständlichkeit bzgl. des
„Reinredens“
- -> Patient steigt aus…
Mama-Papa-Hypnose
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Defechereux et al (Ann Chir 2000)
Lobektomie Schilddrüse
- 20 Patienten: LA + Hypnosedation
- 20 Patienten: LA + Narkose
LA+Narkose LA+Hypnose
OP-Dauer (min) 56 (15) 59 (11)
Blutverlust (ml) 61 (31) 63 (26)
Lobusgewicht (g) 25 (37) 28 (28)
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Patientenbenefits der Hypnogruppe
- Schmerzreduktion
- Angstreduktion
- 10-Tages-recovery verbessert
- 13 d kürzere Arbeitsunfähigkeit
- Inflammationsreaktion reduziert (IL6, CRP)
- Infektionsrate niedriger
- Weniger PONV, Shivering, etc.
- Patientenkomfort
- … usw usw usw
Ann. Chir. 2000: 125:539-46
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Hypnoseformen bei akuten Schmerzen
1. Hypnosedation
a) Kombination mit Narkose
b) Kombination mit „regulärer“ Regionalanästhesie
2. Erweiterte Hypnosedation
-> Kombination mit Regionalanästhesie, bzgl. „Zumutbarkeit“
erweiterte OP-Indikation
3. Hypnoanalgesie/ Hypnoanästhesie
a) Schmerzarme Eingriffe
b) Return-Situation = Umstieg auf chemische Analgesie möglich
c) No-Return-Situation, nur noch Hypnoanalgesie/
Hypnoanästhesie möglich27