A usgesprochen erfolgreich war das ver- gangene Jahr für die Hotellerie in Deutschland nicht. Schon die Top 200 Einzelhotels erwirtschafteten lediglich eine leichte Umsatzsteigerung von 3,0 Prozent, die bereinigt um drei neu gestartete Häuser sogar nur 1,7 Prozent betrug (AHGZ/Der Hotelier vom 30. Mai). Für die Top 50 Hotelgesellschaften zeichnet sich für das Geschäftsjahr 2008 ein ähnliches Bild. Das Umsatzplus beläuft sich auf moderate 2,7 Prozent. Insgesamt erwirtschafteten die 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften im ver- gangenen Jahr einen Nettoumsatz von 6,53 Mrd. Euro. Damit gerät der Wachstumskurs der Be- triebsgesellschaften auf dem deutschen Markt ins Stocken. Ihre Erwartungen an 2008 konnten die Top-50-Hoteliers nicht erfüllen. Denn vor ei- nem Jahr hatten sie ein Wachstum von 4,5 Pro- zent prognostiziert. Viel schwerer wiegen die Aussichten für die Zukunft. Die einhellige Mei- nung der Manager der besten Hotelgesellschaf- ten: 2009 wird noch härter. Dass die Krise die Branche zum Ende vergan- genen Jahres treffen würde, konnte vor einem Jahr niemand vorherse- hen. So gesehen, ist das Ergebnis noch einiger- maßen zufriedenstel- lend. Die Kennziffern stimmen dennoch pessi- mistisch: Die positiven Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Vor einem Jahr gaben rund 80 Pro- zent der Befragten an, ein Plus erzielen zu kön- nen. Geschafft haben das lediglich 58 Prozent. Nur sechs Hotelgesellschaften rechneten damit, Um- satzeinbußen hinnehmen zu müssen. Tatsäch- lich erwirtschafteten rund ein Drittel der Gesell- schaften ein Minus. Die Anzahl der betriebenen Hotels hat nur schwach um 0,5 Prozent auf 1283 zugenommen. Die Zimmerzahl stieg um 1,0 Prozent. Die durchschnittliche Anzahl der Zimmer vergrö- ßerte sich um 0,5 Prozent auf 159,1 Zimmer pro Hotel. Auch die durchschnittliche Belegung nahm leicht um 1,1 Prozent auf 64,4 Prozent zu. Positiv entwickelten sich die Preise. Die Top-50-Hotelgesellschaften konnten den durch- schnittlichen Zimmerpreis um 4,40 Euro auf 91,50 Euro anheben. Unerfreuliche Entwicklun- gen gibt es bei der Mitarbeiterzahl. Zwar stellten 41,5 Prozent der Unternehmen im vergangenen Jahr neue Mitarbeiter ein, und genauso viele hielten den gesamten Personalstamm, aber 17 Prozent beschäftigten weniger Mitarbeiter (Vorjahr: 7,5 Prozent). Im Jahr zuvor stieg die Personalzahl noch bei mehr als der Hälfte. Die Ergebnisse des Rankings belegen auch die Untersuchungen des AHGZ-Barometers, das re- gelmäßig im Auftrag der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung von MKG Hospitality/Ho- telcompset ermittelt wird. Demnach fiel der RevPar (Erlös pro verfügbarem Zimmer) im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,6 Prozent auf rund 57 Euro (AHGZ vom 11. Juli). Die Top 50 sind von ihrem Wachstumskurs abgekommen. Die Kri- se hat sie von ihrem Weg abgebracht. Das spiegelt sich auch in dem wichtigsten Indi- kator für die Lage der Branche wider – der Frage nach der Gewinnsituation. Die Antworten fallen verhaltener aus als im Jahr zuvor. Nur noch rund ein Fünftel der Befragten freut sich über „sehr gute“ Erträge (Vorjahr: rund ein Vier- tel). Als „gut“ bezeichnen rund 40 Prozent ihre Gewinne. So positiv äußerte sich im Vorjahr noch mehr als die Hälfte der befragten Manager. Rund ein Drittel bewertet ihre Ertragssituation als „noch zufriedenstellend“ (Vorjahr: 19,5 Pro- zent). Und als „schwach“ beurteilen 10,5 Prozent ihre Erträge. Wie im Jahr zuvor gab aber auch in der aktuellen Umfrage niemand an, „schlechte“ Gewinne erwirtschaftet zu haben. Zum 21. Mal spiegelt die Top-50-Liste die Lage der Hotelgesellschaften in Deutschland wider. Die Gruppen wurden komplett aufgelistet, wo- bei es keine Rolle spielt, ob die Betriebsgesell- schaften eines oder 300 Häuser kontrollieren. Top 50 haben viel zu stemmen Die Bilanz des Jahres 2008 für die Hotellerie in Deutschland lautet Stagnation. Wie die Top 200 Einzelhotels verbuchen auch die Top 50 Hotelgesell- schaften auf dem deutschen Markt lediglich ein moderates Plus – von 2,7 Prozent. Von Svenja Alberti Fortsetzung auf Seite 2 ‘‘ Wir laufen Gefahr, durch wachsenden Preisdruck einen Rück- schlag zu erleiden ‘‘ Mario Pick Welcome Hotels der h ote li e r DAS IDEENMAGAZIN IN DER AHGZ 25. Juli 2009 Ab in den Urlaub Gäste wollen in den Ferien viel erleben und emotional berührt werden. Die Treugast-Experten Marco Gardini und Stefan Nun- gesser spüren Trends in der Resort-Hotellerie auf. Ein Interview. Seite 10 Immer und überall im Netz Durch das Inter- net kann der Hotelier permanent mit dem Gast kommunizieren. Und dieser bucht auch mal ganz spontan ein Zimmer – egal, wo er sich gerade befindet. Die eigene Hotelwebsite wird dabei zu einer sehr wichtigen Werbe- und Buchungsplattform. Ein „spezial“. Seite 14 Aus dem Inhalt Man mag es nicht mehr hören: Die Branche lei- det unter den Auswirkungen der Krise. Unbe- rechenbar sind diese Zeiten. Da wundert es nicht, dass sich mehr und mehr Pessimismus un- ter den Hoteliers breit macht. Auch die Manager der Top 50 Hotelgesellschaften auf dem deut- schen Markt sind desillusioniert. Im Jahr 2008 stagnierten die Umsätze. Und alle sind sich einig: 2009 wird noch viel schlim- mer. Entsprechend fallen die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr aus. Rund zwei Drittel rechnen mit rückläufigen Umsätzen. Den Kopf in den Sand stecken sie dennoch nicht. Das Ge- genmittel lautet Expansion – auch ins Ausland. Denn nach der Krise will schließlich jeder ein großes Stück vom Kuchen haben. Mehr dazu le- sen Sie auf den folgenden Seiten. sal Jeder will ein großes Stück vom Kuchen Kraftakt: Die Top 50 Hotelgesellschaften müssen ordentlich Power aufbringen, um die Auswirkungen der Krise zu meistern. Aber sie sind stark Foto: Mauritius Images Anzeige Fotos: Hotel, HRS
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Ausgesprochen erfolgreich war das ver-gangene Jahr für die Hotellerie inDeutschland nicht. Schon die Top 200
Einzelhotels erwirtschafteten lediglich eineleichte Umsatzsteigerung von 3,0 Prozent, diebereinigt um drei neu gestartete Häuser sogarnur 1,7 Prozent betrug (AHGZ/Der Hotelier vom30. Mai).
Für die Top 50 Hotelgesellschaften zeichnetsich für das Geschäftsjahr 2008 ein ähnlichesBild. Das Umsatzplus beläuft sich auf moderate2,7 Prozent. Insgesamt erwirtschafteten die50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften im ver-gangenen Jahr einen Nettoumsatz von 6,53 Mrd.Euro. Damit gerät der Wachstumskurs der Be-triebsgesellschaften auf dem deutschen Markt
ins Stocken. Ihre Erwartungen an 2008 konntendie Top-50-Hoteliers nicht erfüllen. Denn vor ei-nem Jahr hatten sie ein Wachstum von 4,5 Pro-zent prognostiziert. Viel schwerer wiegen dieAussichten für die Zukunft. Die einhellige Mei-nung der Manager der besten Hotelgesellschaf-ten: 2009 wird noch härter.
Dass die Krise die Branche zum Ende vergan-genen Jahres treffen würde, konnte vor einemJahr niemand vorherse-hen. So gesehen, ist dasErgebnis noch einiger-maßen zufriedenstel-lend. Die Kennziffernstimmen dennoch pessi-mistisch: Die positivenErwartungen haben sichnicht erfüllt. Vor einemJahr gaben rund 80 Pro-zent der Befragten an,ein Plus erzielen zu kön-nen. Geschafft haben daslediglich 58 Prozent. Nursechs Hotelgesellschaften rechneten damit, Um-satzeinbußen hinnehmen zu müssen. Tatsäch-lich erwirtschafteten rund ein Drittel der Gesell-schaften ein Minus.
Die Anzahl der betriebenen Hotels hat nurschwach um 0,5 Prozent auf 1283 zugenommen.Die Zimmerzahl stieg um 1,0 Prozent. Diedurchschnittliche Anzahl der Zimmer vergrö-ßerte sich um 0,5 Prozent auf 159,1 Zimmer proHotel. Auch die durchschnittliche Belegungnahm leicht um 1,1 Prozent auf 64,4 Prozent zu.
Positiv entwickelten sich die Preise. DieTop-50-Hotelgesellschaften konnten den durch-schnittlichen Zimmerpreis um 4,40 Euro auf91,50 Euro anheben. Unerfreuliche Entwicklun-gen gibt es bei der Mitarbeiterzahl. Zwar stellten41,5 Prozent der Unternehmen im vergangenenJahr neue Mitarbeiter ein, und genauso vielehielten den gesamten Personalstamm, aber
17 Prozent beschäftigten weniger Mitarbeiter(Vorjahr: 7,5 Prozent). Im Jahr zuvor stieg diePersonalzahl noch bei mehr als der Hälfte.
Die Ergebnisse des Rankings belegen auch dieUntersuchungen des AHGZ-Barometers, das re-gelmäßig im Auftrag der Allgemeinen Hotel- undGastronomie-Zeitung von MKG Hospitality/Ho-telcompset ermittelt wird. Demnach fiel derRevPar (Erlös pro verfügbarem Zimmer) im
Mai gegenüber demVorjahresmonat um10,6 Prozent auf rund57 Euro (AHGZ vom11. Juli).
Die Top 50 sind vonihrem Wachstumskursabgekommen. Die Kri-se hat sie von ihremWeg abgebracht. Dasspiegelt sich auch indem wichtigsten Indi-kator für die Lage derBranche wider – der
Frage nach der Gewinnsituation. Die Antwortenfallen verhaltener aus als im Jahr zuvor. Nurnoch rund ein Fünftel der Befragten freut sichüber „sehr gute“ Erträge (Vorjahr: rund ein Vier-tel). Als „gut“ bezeichnen rund 40 Prozent ihreGewinne. So positiv äußerte sich im Vorjahrnoch mehr als die Hälfte der befragten Manager.Rund ein Drittel bewertet ihre Ertragssituationals „noch zufriedenstellend“ (Vorjahr: 19,5 Pro-zent). Und als „schwach“ beurteilen 10,5 Prozentihre Erträge. Wie im Jahr zuvor gab aber auch inder aktuellen Umfrage niemand an, „schlechte“Gewinne erwirtschaftet zu haben.
Zum 21. Mal spiegelt die Top-50-Liste die Lageder Hotelgesellschaften in Deutschland wider.Die Gruppen wurden komplett aufgelistet, wo-bei es keine Rolle spielt, ob die Betriebsgesell-schaften eines oder 300 Häuser kontrollieren.
Top 50 haben viel zu stemmenDie Bilanz des Jahres 2008 fürdie Hotellerie in Deutschlandlautet Stagnation. Wie die Top200 Einzelhotels verbuchenauch die Top 50 Hotelgesell-schaften auf dem deutschenMarkt lediglich ein moderatesPlus – von 2,7 Prozent.
Von Svenja Alberti
� Fortsetzung auf Seite 2
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Wir laufen Gefahr,durch wachsendenPreisdruck einen Rück-schlag zu erleiden
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Mario PickWelcome Hotels
der hotelierDAS IDEENMAGAZIN IN DER AHGZ
25. Jul i 2009
Ab in den Urlaub Gästewollen in den Ferien vielerleben und emotionalberührt werden. DieTreugast-Experten MarcoGardini und Stefan Nun-gesser spüren Trends inder Resort-Hotellerie auf.Ein Interview. Seite 10
Immer und überall im Netz Durch das Inter-net kann der Hotelier permanent mit dem Gastkommunizieren. Und dieserbucht auch mal ganz spontanein Zimmer – egal, wo er sichgerade befindet. Die eigeneHotelwebsite wird dabei zueiner sehr wichtigen Werbe-und Buchungsplattform. Ein „spezial“. Seite 14
Aus dem Inhalt
Man mag es nicht mehr hören: Die Branche lei-det unter den Auswirkungen der Krise. Unbe-rechenbar sind diese Zeiten. Da wundert esnicht, dass sich mehr und mehr Pessimismus un-ter den Hoteliers breit macht. Auch die Managerder Top 50 Hotelgesellschaften auf dem deut-schen Markt sind desillusioniert.
Im Jahr 2008 stagnierten die Umsätze. Undalle sind sich einig: 2009 wird noch viel schlim-mer. Entsprechend fallen die Prognosen für daslaufende Geschäftsjahr aus. Rund zwei Drittelrechnen mit rückläufigen Umsätzen. Den Kopfin den Sand stecken sie dennoch nicht. Das Ge-genmittel lautet Expansion – auch ins Ausland.Denn nach der Krise will schließlich jeder eingroßes Stück vom Kuchen haben. Mehr dazu le-sen Sie auf den folgenden Seiten. sal
Jeder will ein großesStück vom Kuchen
Kraftakt: Die Top 50 Hotelgesellschaften müssen ordentlich Power aufbringen, um die Auswirkungen der Krise zu meistern. Aber sie sind stark Foto: Mauritius Images
der hotelier Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung · 25. Juli 2009 · Nr. 302
Der Fiskus lauert überall und manchmalträgt er Badelatschen. Bei Leistungen imSpa- und Wellnessbereich eines Hotels
gelten unterschiedliche Umsatzsteuersätze: Malmuss der Anbieter 7 Prozent, mal 19 Prozent ab-führen. Die unmittelbar mit dem Betrieb einesSchwimmbades und dem Angebot von Heilbä-dern verbundenen Umsätze unterliegen dem
ermäßigten Satz: also7 Prozent auf den Eintritt insHotelschwimmbad. Wennder Hotelier Gästen die Sau-nanutzung gegen Gebühranbietet, wird es kompli-ziert. Hier kommt der Bun-desfinanzhof ins Spiel. Und
der hat 2005 entschieden, dass ein Heilbad derGesundheit diene, das Schwitzen aber lediglichdem Wohlbefinden. Also 19 Prozent.
Dagegen haben sich die oberen Finanzbehör-den gestellt. Für sie ist nicht ausgeschlossen, dassdie in einem Wellnessbereich betriebene Saunaallgemeinen Heilzwecken dient. Sie votieren fürden reduzierten Satz – das ist bindend für dieFinanzämter. Massagen könnten als Heilbe-handlung angesehen werden und wären so vonder Umsatzsteuer befreit.
So dachte die Betreiberin eines Hotels mitWellnessbereich, in dem sie Kosmetikbehand-lungen, Sauna und Massagen anbot. Sie klagtegegen die Besteuerung der Massagen durch ihrFinanzamt. Das Bundesfinanzgericht wider-sprach, stellte sich vor das Finanzamt. Begrün-dung: Die Massagen dienten kosmetischenGründen oder dem Wohlbefinden. Da kommenur der volle Satz von 19 Prozent zur Anwen-dung. Schweiß hat eben seinen Preis. uju
Aufreger des Monats
Umsatzsteuer: Schweißhat seinen Preis
Die Bedürfnisse des Gastes erfüllen – solautet die Herausforderung in der Ho-tellerie. Doch jeder Mensch tickt anders.
Wie soll ein Hotelier wissen, was das Wesen deseinzelnen verlangt? Astrologen machen dies vomTierkreiszeichen abhängig. So ist der Stier sinn-lich und allen schönen Dingen des Lebens be-sonders zugetan. Als Genießer hat er Ge-
schmack. Der Löwe liebt das Ram-penlicht und die Bühne. Die
Jungfrau beäugt ihre Um-welt mit einem kriti-schen Blick. Schön,wenn ein Hotelierdann genau ihren Ge-
schmack trifft. Das hat sich das Best
Western Premier ParkhotelKronsberg in Hannover auf die
Fahnen geschrieben. Zwölf der 200 Hotelzimmersind im Stile der einzelnen Tierkreiszeichen ge-staltet und auf die Ansprüche der Inhaber dieserZeichen abgestimmt. So ist in den Stier-Zim-mern asiatisches Flair spürbar. Der Stier wird ineinem großen Bild mit japanischen Schriftzei-chen dargestellt. Eine glutrote Sonne und dieEinsamkeit der Steppe sollen dagegen den Lö-wen in Szene setzen. Im Zimmer der Jungfraubildet die Farbe Weiß mit Milchglas und Alumi-nium eine harmonische Einheit. Diese Idyllesollte auch die pedantische Jungfrau himmlischschlummern lassen. sal
Anreger des Monats
Jedem Charakter das Seine
der hotelierChefredakteur:Dr. Hendrik Markgraf (V.i.S.d.P.)Redaktion: Svenja Alberti (verantw.)Graphik: Harald Maier, Kerstin GugelE-Mail: [email protected]: www.ahgz.de
Die erhobenen Daten beruhen auf Eigenanga-ben der Gesellschaften. Schätzwerte häufen sichvon Jahr zu Jahr. Insbesondere in Jahren, die fürdie Hotellerie nicht besonders gut verlaufen, ge-ben sich die Gesellschaften reserviert. Das warauch in diesem Jahr so. Aufgrund der schwer kal-kulierbaren Entwicklungen haben wir dieses Malauf Schätzungen verzichtet und den Vorjahres-umsatz angegeben. Diese Werte sind mit einem *gekennzeichnet.
Das Ranking ist keine Rangliste der auf demdeutschen Markt vertretenen Hotelmarken, son-dern eine Liste der umsatzstärksten Hotelbe-triebsgesellschaften. Dazu zählen auch Fran-chiseunternehmen wie Best Western HotelsDeutschland oder Choice Hotels FranchiseGmbH. Im Ranking finden sich die Gesamtum-sätze der Dachgesellschaften. Die Ergebnisse dereinzelnen Marken sind in der Spezialauswertungauf Seite 6 gelistet.
Wie in den vergangenen Jahren wird Arabella-Starwood Hotels & Resorts mit Sitz in Münchenextra aufgeführt (Rang 14). Der Umsatz von166,9 Mio. Euro der 19 ArabellaStarwood-Betrie-be in Deutschland ist sowohl extra als auch imGesamtumsatz des Joint-Venture-Unterneh-mens Starwood Hotels & Resorts Worldwide von357,2 Mio. Euro berücksichtigt. Das Gleiche giltfür Le Méridien Hotels Deutschland GmbH. Diesechs Betriebe in Deutschland erwirtschaftetenim vergangenen Jahr 84,5 Mio. Euro.
Erstmals aufgesplittet sind die Umsätze vonA-Rosa (Rang 25) und Arkona (Rang 48). An-fang 2008 hat die Deutsche Seereederei GmbH,Rostock, den unter der Arkona AG angesiedeltenBereich der Stadthotellerie im Rahmen einesManagement-Buy-out an die Arkona Hotel Hol-ding GmbH verkauft. Neue Eigentümer der Be-triebsgesellschaft für die Stadthotels sind derlangjährige Arkona-Vorstand Alexander Winter
und Stephan Gerhard, Chef der Treugast Soluti-ons Group und Geschäftsführender Gesellschaf-ter der Solutions Holding GmbH. Die A-RosaResorts in Bad Saarow, Travemünde sowie dasim Bau befindliche A-Rosa Sylt und das HotelNeptun in Warnemünde führt die Deutsche See-reederei durch die A-Rosa Resort ManagementGmbH. Zudem obliegt Horst Rahe, Geschäfts-führender Gesellschafter der Deutschen Seeree-derei, auch weiterhin die operative Führung desHotels Louis C. Jacob, Hamburg.
An der Spitze nichts NeuesUnangefochtene Nummer 1 unter den Top 50umsatzstärksten Hotelgesellschaften ist die Ac-cor Hotellerie Deutschland GmbH. Vor der Um-satzentwicklung der Multi-Marken-Gruppesteht ein Minus von 1,4 Prozent. Dies ist aller-dings auf einen Rückgang der Betriebe um20 Häuser zurückzuführen. Zurzeit ist Accor we-gen des Wechsels an der Führungsspitze in denSchlagzeilen. Der erst vor einem Jahr angetreteneDeutschland-Chef Marc Hildebrand hat die
Kommt gut an: Das Empire Riverside Hotel hat sich am Hamburger Markt etabliert und sorgt bei der Fraatz-Bartels-Gruppe für Zuwächse Foto: Hotel
� Fortsetzung auf Seite 4
Top 50 haben viel zu stemmen� Fortsetzung von Seite 1
2008 2007 Veränderungin %
Nettogesamtumsatz in Mrd. Euro 1) 6,53 6,36 2,7
Durchschnittlicher Umsatz pro Hotel in Mio. Euro 4,77 4,66 2,4
Auf einen Blick: Die Kennzif-fern der Top 50 sind Durch-schnittszahlen, die aus derSumme der umsatzstärkstenHotelgesellschaften ermitteltwerden. Sie ermöglichen ei-nen Einblick in das Volumender größten Hotelgesellschaf-ten auf dem deutschen Markt.Zum Vergleich herangezogenwerden die neu berechnetenWerte aus dem Jahr 2007 derTop 50
Gesellschaft verlassen. Die Konzernleitung in Pa-ris vertraut das Geschäft hierzulande nun eineminternen Hotelspezialisten an: Peter Verhoeven,der zuvor Accor in den Niederlanden leitete, sollRuhe in die Gruppe bringen. Wichtiger Bestand-teil der Accor-Wachstumsstrategie ist das Fran-chisegeschäft, vor allem im Budget- und Econo-my-Bereich (AHGZ vom 4. Juli).
Erneut auf Platz 2 steht die InterContinentalHotels Group (IHG). Mit einem Minus von1,3 Prozent bei drei Häusern weniger beläuft sichder Umsatz auf 569,4 Mio. Euro. Ziel in dennächsten Jahren sei es, die Betriebsergebnisse,die durch die Finanzkrise 2009/2010 belastet wa-ren, durch Kostenmanagement innerhalb derHotelkette zu sichern, so Willy Weiland, VicePresident Operations. An der Expansionsstrate-gie der Gruppe hält er fest. Dies gelte für alle
Marken, insbesondere aber für Holiday Inn undHoliday Inn Express. Zudem sollen die IHG-Marken Indigo (Boutiquehotels) und StaybridgeSuites (Longstay-Häuser) auf dem deutschenMarkt eingeführt und positioniert werden.
Auch Rang 3 ist erneut von der Best WesternDeutschland GmbH mit Sitz in Eschborn be-setzt. Mit zwölf Häusern mehr als im Vorjahrstieg der Umsatz um 7,0 Prozent auf 500,6 Mio.Euro. Die Mitgliedshäuser profitieren zurzeitvon Gästen, die aus höheren Segmenten abwan-dern. Geschäftsführer Marcus Smola sieht dieschwierigen Wirtschaftsbedingungen als He-rausforderung, „um uns im Markt noch stärkerzu profilieren und uns von dem kleiner werden-den Kuchen ein größeres Stück zu sichern“. DieGruppe stellt sich auf ein schwieriges Jahr ein,für das sie sich gut gerüstet sieht. „Wir habenunsere Marketingmaßnahmen aufgestockt, bau-en derzeit unser Hotelportfolio aus und werdendamit unsere Position im Markt erfolgreich festi-gen“, so Smola. Im Fokus stünde nach wie vordie Qualität sowie das Profil der Marke Best Wes-tern weiter zu schärfen.
Die Steigenberger Hotels Deutschland wur-den dieses Mal von der Maritim Hotelgesell-
schaft mbH von Rang 4 verdrängt. Rund600.000 Euro mehr erwirtschaftete die Bad Salz-uflener Gesellschaft als die Frankfurter Gruppe –bei rund der Hälfte der Hotelanzahl. Maritimverzeichnete für 2008 ein Plus von 4,2 Prozentmit insgesamt 37 Häusern (Vorjahr: 38). Positivwirkte sich sicher das erste volle Geschäftsjahrdes Maritim Düsseldorf aus, das 2008 allein23,8 Mio. Euro erwirtschaftete. Maritim-ChefGerd Prochaska geht davon aus, „dass uns auf-grund der wirtschaftlichen Lage zwei möglicher-weise schwierige Jahre bevorstehen.“ Er sieht dasUnternehmen für die Zukunft durch verstärkteVertriebs- und Marketing-Maßnahmen den-noch gut aufgestellt. Auch an den Expansions-plänen der Gruppe im Ausland werde festgehal-ten. In Deutschland treibe man außerdem dasProjekt Patientenhotel mit dem Marisana Hotelin Lübeck voran.
Nur schwach zurück ging die Umsatzzahl beiSteigenberger (0,2 Prozent). Allerdings zählt dieGruppe drei Häuser mehr als im Vorjahr. ZumPortfolio gehörten 2008 insgesamt 72 Hotels derMarken Steigenberger und InterCityHotels inDeutschland. Davon sind 2009 bereits einigeTraditionshäuser rausgefallen wie das Axel-mannstein in Bad Reichenhall, der DuisburgerHof und der Badische Hof. Der Grund: Die In-vestoren hatten nicht genug in die Instandhal-tung und Renovierung der Häuser gesteckt, Stei-genberger zog sich zurück. Bleibt abzuwarten, obSteigenberger-Vorstandschef André Witschi dasPortfolio weiter bereinigt.
Auf dem 6. Platz folgt wie in den VorjahrenStarwood Hotels & Resorts Worldwide. Der Ge-samtumsatz inklusive der ArabellaStarwood-Hotels sowie der sechs Le-Méridien-Häuser (sie-he oben) beläuft sich auf 357,2 Mio. Euro. Dasentspricht einem leichten Rückgang um 0,4 Pro-zent bei gleichbleibender Hotelanzahl. Ebenfallserneut auf Rang 7 ist Marriott mit einem Minusvon 6,2 Prozent auf 266,3 Mio. Euro. Die Gruppezählte 2008 in Deutschland 34 Häuser, fünf we-niger als 2007.
Nachhaltigkeit im UnternehmenZwei Plätze gut im Ranking machte die NH Ho-teles Deutschland GmbH. Mit einem Plus von5,6 Prozent bei einem Haus weniger als im Vor-jahr erwirtschaftete die Gruppe mit 58 Betriebeneinen Nettoumsatz von 254,4 Mio. Euro. NH-Deutschland-Chef Jan Hein Simons zeigt sichzuversichtlich: „Unsere Aussichten sind gut fürunsere Business-Unit – und damit für Deutsch-land. NH Deutschland und Polen werden weiterwachsen durch Investitionen in Produkt, Serviceund Technik.“ In Deutschland sind drei Neuer-öffnungen geplant: Nhow Berlin, NH-Dresden-City und NH Ludwigsburg. Zum Ziel gesetzt hatSimons sich, Segment-Marktführer zu sein in al-len Märkten, in denen NH operiert. Viel Wertlegt er auf Nachhaltigkeit.
Auf NH Hoteles folgt wie im Jahr zuvor aufdem neunten Rang die Hospitality Alliance AG/
Ramada Worldwide. Mit den Marken RamadaHotels, Ramada Plaza Hotels, Encore Hotels undTreff Hotels setzte die Gruppe 248,4 Mio. Euroum. Das entspricht einer Steigerung von 6,7 Pro-zent im Vergleich zum Vorjahr, obwohl die Ge-sellschaft zwei Häuser weniger zählt.
Die Top 10 schließt die Neue Dorint GmbHmit einem Umsatz von 247,3 Mio. Euro im Jahr2008 ab. Die Gruppe rutschte im Ranking um2 Plätze nach unten, konnte aber immerhin ei-
nen leichten Zuwachs von 1,1 Prozent verbu-chen, mit 29 Betrieben im Vergleich zu 30 imVorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr sind dieAussichten allerdings tief getrübt. Geschäftsfüh-rerin Elke Schade rechnet mit mehr als 7,5 Mio.Euro Verlust – allerdings für die gesamte Gruppeinklusive der Häuser im Ausland. Und gerade diehaben die Auswirkungen der Wirtschaftskrisevoll erwischt. „Mit den Hotels in Deutschlandhätten wir bestenfalls eine schwarze Null“, soSchade (AHGZ vom 27. Juni). Ein Rettungspaketmit Pachtreduzierungen soll die schlimmstenEinbrüche verhindern. Zudem setzt die Ge-schäftsführerin auf eine „angepasste Expansion“.Dabei hat sie vor allem Standorte wie Hamburg,Berlin und München im Auge. Qualitätssiche-rung steht auf der Maßnahmenliste ganz oben.Und die Immobilien sollen aufgewertet werdendurch „stringente abgestimmte Investitionen“,berichtet Elke Schade.
Auf den folgenden Rängen bis Platz 20 stichtvor allem Hilton Hotels mit einem Minus von7,3 Prozent hervor – bei gleichbleibender Häu-serzahl. Den 11. Rang konnte die Gruppe mit ei-nem Nettoumsatz von 206,5 Mio. Euro aber hal-ten. Plusmacher unter den ersten 20 Hotelgesell-schaften ist die Grand City Hotels GmbH, diezum ersten Mal beim Ranking dabei ist. Die Ge-sellschaft, die zu Dreiviertel Eigenbetriebe imPortfolio hat, konnte im vergangenen Jahr16 Häuser hinzugewinnen. Dadurch wuchs derUmsatz um 48,2 Prozent auf 104,4 Mio. Euro.
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Top 50 ...
Soll’s bei Accor richten: Der neue Deutsch-land-Chef Peter Verhoeven Foto: Hotel
Nach wie vor auf der Überholspur: DieterMüller mit Motel One Foto: Christine Strub
Flexibel bleibt die Mittelklasse-Marke, weilGrand City keinen Wert auf einheitliche Quali-tätsstandards legt und bei Zukäufen nicht teuerumbauen muss (AHGZ vom 6. Juni).
Zurzeit verhandeln dieGrand City Hotels mitder Precise Hotel Col-lection über eine engereZusammenarbeit. Damitgeht das Management derPrecise Hotels an GrandCity, während Ben Haimweiterhin Eigentümer be-ziehungsweise Teileigen-tümer bleibt, so eine Pre-cise-Sprecherin gegen-über der AHGZ. Eine Al-lianz der beiden in Berlinansässigen Gruppen be-steht bereits im Bereich Einkauf. Auch mit denMark Hotels arbeitet Grand City zusammen. Zu-dem kündigt Grand-City-Geschäftsführer BerndMäser an, die Managementaktivitäten weiterauszubauen.
Zuwächse konnte auch die Lindner Hotels AGverzeichnen (plus 16,7 Prozent). Sie hatte 2008zwei Betriebe mehr als im Vorjahr im Portfolio.Auch die Mövenpick Hotels machten ein Plusvon 16,2 Prozent. Hier sorgte vor allem das Stutt-garter Haus für Steigerungsraten.
Unterhalb der 20 besten Ränge sticht einmalmehr die Motel One Group mit einem Plus von64,9 Prozent hervor. Der Umsatz stieg von31,3 Mio. Euro auf 51,6 Mio. Euro. Insgesamtsind zwei Hotels mit rund 400 Zimmern hinzugekommen. Damit klettert der „Hotelier des Jah-res“-Preisträger Dieter Müller mit seiner Gruppevon Rang 42 auf Rang 27 in der aktuellen Liste.
Gut performen konnten auch die WelcomeHotels. Mit einem Umsatzplus von 26,7 Prozentauf 48,4 Mio. Euro kletterte die WarsteinerGruppe im Ranking um drei Plätze nach oben
auf Rang 30. Die der-zeitige Lage schätztMario Pick, Ge-schäftsführer Welco-me Hotels, alsschwierig ein: „Inden vergangenenJahren konnte diedeutsche Hotellerieim internationalenVergleich ein wenigaufschließen. Nunlaufen wir Gefahr,durch wachsendenPreisdruck wieder
einen Rückschlag zu erleiden.“ Er beklagt sichvor allem über immer kurzfristigere Buchungenund Stornierungen bei Veranstaltungen. Den-noch will Pick an seiner Strategie festhalten undweiter expandieren. Vor allem Projekte in dengroßen Metropolen wir Frankfurt, Köln, Mün-chen und Berlin sollen realisiert werden. „UnserZiel ist es, jährlich zwei neue Welcome Hotels zueröffnen und unsere Marke weiter zu stärken.Ein weiterer Fokus ist die Nachwuchsförderungund die Implementierung eines eigenen Füh-rungskräfte-Programms“, kündigt Pick an.
Neu in der Liste ist die Fraatz Bartels Unter-nehmensgruppe. Sie glänzt mit einem Plus vonrund 90 Prozent. Der Grund: Das renommierteHotel Hafen Hamburg hat eine Schwester be-kommen. Das Empire Riverside Hotel (Eröff-nung: November 2007) hat sich mit einem Net-toumsatz von 17,8 Mio. Euro und einer durch-
schnittlichen Belegung von 75 Prozent erfolg-reich am Hamburger Markt etabliert. Alle An-gaben für das Jahr 2007 beziehen sich aus-schließlich auf das Hotel Hafen Hamburg.
Erneut zulegen konnte die RIMC Internatio-nal Hotel Resort Management and ConsultingGmbH – um 42,5 Prozent bei drei zusätzlichenHäusern. Die Gruppe klettert somit von Rang 50auf Rang 45. Für die Zukunft kündigt GertPrantner, Geschäftsführender Gesellschafter, dieÜbernahme weiterer Bestandsimmobilien mitflexiblen Verträgen (von Management bis Pacht)an sowie Expansion im Ausland mit Tochterge-sellschaften (Benelux, Skandinavien, Spanien).Außerdem werde die Gesellschaft einen Real-Estate-Bereich aufbauen. Der Kauf des ersten ei-genen Hotels sei in 2009 bereits erfolgt, sechsweitere stünden zum Kauf an, so Prantner.
Umsatzeinbußen in 2008 verzeichnet die Ar-cadia Hotels & More Management GmbH. Der
Umsatz ging um 16,9 Prozent zurück. Die Gesell-schaft zählt für 2008 aber zwei Betriebe wenigerim Portfolio als im Vorjahr. Kräftiger fällt dasMinus bei der Choice Hotels Franchise GmbHaus. Bei neun Häusern (rund 1500 Betten) weni-ger setzte die Franchisegruppe 35,9 Prozent we-niger um als 2007. Insgesamt beläuft sich derUmsatz der 33 Häuser in Deutschland auf29,7 Mio. Euro. „Die Rückgänge bei der Anzahlder Hotels liegen auf der einen Seite in der Port-foliobereinigung einiger Häuser, die den Com-fort-Standards nicht mehr entsprochen haben,und im Bereich Quality im Verkauf der von derFirma LSF Hotels geführten Häuser an einenfranzösischen Investor“, erläutert Margit Koller,Managing Director Germany & Central Europe.Bis 2014 will die Gruppe in Deutschland 70 Mit-gliedsbetriebe zählen. Schwerpunkte setzt Choi-ce auf E-Commerce, Online-Distribution sowie
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Wir sehen die Krise als Herausforderung, umuns im Markt noch stärkerzu profilieren
weltweite Synergien. Zudem will die Gesellschaftin die Choice-Marken in Europa und in Trainingund Fortbildung für die Franchisepartner inves-tieren, so Koller.
Mit der besten Durchschnittsrate punktet er-neut das Hotel Bayerischer Hof in München:241 Euro erzielte das 5-Sterne-Traditionshotelim Durchschnitt. Und wieder folgt mit großemAbstand die Kempinski AG, die eine durch-schnittliche Zimmerrate von 174 Euro in ihrenHäusern erreichte. Hyatt kam auf durchschnitt-lich 164 Euro. Damit liegen die besten Durch-schnittsraten der Top 50 Hotelgesellschaften weitunter denen der Top 200 Einzelhotels inDeutschland. Zum Vergleich: Das Brenner’sPark-Hotel & Spa in Baden-Baden verlangte2008 durchschnittlich 363 Euro pro Zimmer.
Die Zahlen für 2008 sind nicht gerade rosig. Inihren Prognosen für das laufende Geschäftsjahrzeichnen die Manager der Top 50 Hotelgesell-schaften aber ein noch viel düsteres Bild (sieheGrafik Seite 8). So rechnen zwei Drittel der be-fragten Top-50-Hoteliers mit Umsatzeinbrüchen(Vorjahr: rund 15 Prozent). Nur ein Drittel er-wartet Zuwächse im Vergleich zu mehr als80 Prozent im Vorjahr. Noch schlechter sehen dieErgebnisse für das erste Halbjahr 2009 aus. Rund80 Prozent der Top-50-Hotelgesellschaften ha-ben in den ersten sechs Monaten ein Umsatz-minus erwirtschaftet. Im Vorjahr waren das ge-rade mal drei Gesellschaften. Und lediglich
20 Prozent können sich über Zuwächse freuen(Vorjahr: rund 90 Prozent).
Trotzdem gibt es auch Gewinner in diesemJahr. Top-Plusmacher im ersten Halbjahr sinddie Grand City Hotels mit einer Steigerung von
30 Prozent. Und auch die Motel One Group istgut gestartet. Sie verzeichnet ein Plus von22,1 Prozent in den ersten sechs Monaten.
Die Manager der Top 50 Hotelgesellschaftensind desillusioniert. Die Krise ist unberechenbar.
Sie hat den Hoteliers ihre Kalkulationsgrundlageunter den Füßen weggezogen. Die Erwartungenhinsichtlich der Gewinne, des Umsatzes, derGästezahlen und des Durchschnittspreises andas laufende Geschäftsjahr fallen so schlecht wielange nicht mehr aus (siehe Grafik Seite 7). Sorechnen jeweils rund zwei Drittel damit, „etwasschlechtere oder viel schlechtere“ Gewinne, Um-sätze und Gästezahlen zu erzielen. Lediglichbeim Durchschnittspreis zeigen sich die Mana-ger etwas optimistischer. Dennoch geht mehr alsdie Hälfte davon aus, „etwas schlechtere oder vielschlechtere“ Raten zu erzielen. Immerhin einViertel erwartet „gleichbleibende“ Durch-schnittspreise, und rund 18 Prozent meinen, diePreise anheben zu können.
Ideenreich die Krise meisternDie euphorischen Erwartungen der Manager voreinem Jahr sind wie ein Kartenhaus in sich zu-sammengefallen. Die schleppenden Geschäftemachen den Managern zu schaffen. Aber sie ha-ben in der Vergangenheit Mut bewiesen und Tat-kraft. Diese kommt ihnen in schwierigen Zeitenzugute. Die Top-50-Hoteliers schätzen die Situa-tion realistisch ein, lassen den Kopf aber nichthängen, sondern schmieden neue Pläne, wie sieder Krise ein Schnippchen schlagen können, umgestärkt aus ihr hervorzugehen. Ganz oben aufder Liste steht Expansion – auch ins Ausland. Somöchte Thomas Althoff, Inhaber Althoff Hotels& Residences, weitere Hotels an ausgewähltenCity- und Ferienstandorten hinzunehmen. Diestark wachsende HMG Hotel Management undServicegesellschaft mbH & Co. KG, Frankfurtam Main, plant laut Geschäftsführer HartmutSchröder, in europäischen Metropolen weiter zuexpandieren und die Marke Fleming’s im Gas-tronomiebereich auszubauen.
Die Sol Meliá Hotelgruppe ist an einer wei-teren Expansion in Deutschland und im euro-päischen Ausland interessiert: drei Innside Ho-tels, drei bis fünf Tryp Hotels und zwei MeliáHotels sind für Deutschland geplant. TravelCharme hat sich vorgenommen, zu einer derführenden Gruppen in der Urlaubshotellerie im4- bis 5-Sterne-Bereich zu werden und sieht dieExpansion vorwiegend in Süddeutschland, Ös-terreich und Italien vor. Achat-GeschäftsführerWilhelm Kotter will neue Hotels in Budapest,Wien, Bratislava und Breslau entwickeln und dasPortfolio von derzeit 25 auf 35 Häuser ausbauen.Die Arkona Management GmbH will eine Ei-genmarke Arkona aufbauen und neue Häuser anA- und B-Standorten entwickeln. Zudem stehtWachstum im Franchise mit Steigenberger aufdem Programm sowie die Eröffnung weitererBoardinghäuser in Mittel- und Großstädten.
Die große Herausforderung lautet, nicht vor-schnell, sondern überlegt zu handeln. Viele Ho-telgesellschaften reagieren auf die unberechen-bare Lage bereits mit Entlassungen und Preis-nachlässen, die sie in „Arrangements“ verpa-cken. Damit füllen sie vielleicht kurzfristig ihreHäuser. Dass das aber langfristig schadet, solltensie eigentlich aus vergangenen Zeiten längst ge-lernt haben. Mitarbeit: Dominika Bulwicka
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Top 50 haben viel zu stemmen
Romantisch: Das Grand City Hotel Gummersbach Foto: Hotel