-
Elektor 2/99
Auch wenn darauf geachtet wurde, dietypischen Probleme beim
Nachbaueines relativ komplexen Empfängers soweit wie möglich zu
vermeiden, mußdoch darauf hingewiesen werden, daßman sich als
Anfänger ohne irgend-welche Erfahrung im Aufbau von HF-Schaltungen
erst einmal ein kleineresHF-Projekt vornehmen sollte.
Alsunvollendetes Werk wäre der PLL-Doppelsuper auch etwas zu
kostspielig.Etwas anderes ist es natürlich, wennman bei Bedarf die
Hilfe eines erfahre-nen Funkamateurs oder Funktechni-kers in
Anspruch nehmen kann. Injedem Fall sollte man bei der Auswahlder
Bauteile keine Kompromisse einge-hen und die Angaben im Artikel
bezie-hungsweise in der Stückliste einhalten.Voraussetzung ist in
jedem Fall ausrei-chend Zeit beim Aufbau und sorgfälti-ges
Arbeiten, ebenso ist ein nichtmetal-lisches Abgleichbesteck
(Kunststoffoder Keramik) Voraussetzung.Die folgende Beschreibung
setzt schonetwas HF-Erfahrung und das Ver-ständnis der Begriffe und
Abkürzun-gen voraus, die auch schon im erstenTeil verwendet und
erläutert wurden.
D I E E M P F Ä N G E R P L A T I N E
Das Layout dieser Platine ist in Bild 4dargestellt. Es handelt
sich um einerelativ große, doppelseitige und durch-kontaktierte
Platine mit vielen diskre-ten Bauteilen. Die Platinenoberseitedient
(wie bei HF-Platinen üblich) alsabschirmende Massefläche, die
gleich-zeitig kurze Masseverbindungengarantiert.Beim Bestücken
beginnt man ambesten mit den Bauteilen, die diegeringste Bauhöhe
aufweisen, wobeisehr sorgfältig auf die richtigeBestückung in
Hinblick auf dieBezeichnung, Polung und Anschlußbe-legung der
Bauteile zu achten ist. Zuden “niedrigen” Bauteilen zählen auchdie
folgenden ICs:IC1 (TCA440), IC5 (MC145156), IC3(MC3317) und IC4
(MBL501L). Fürdiese ICs dürfen keine Fassungen ver-wendet werden,
um parasitäre Induk-tivitäten und Kapazitäten so niedrigwie möglich
zu halten. Im folgendenwird auf die Bauteile näher eingegan-gen,
bei denen noch weitere Besonder-heiten zu beachten sind:
Seit der Veröf-fentlichung
des ersten Teilshat sich schon
ein reges Inter-esse bei unserenLesern gezeigt. Der
zweite Teil ist wie immerden praktischen Aspek-ten des Projekts
gewid-
met und fällt trotz derumfangreichen Schal-
tung nicht sehr kompli-ziert aus. Der Abgleich
ist für einen derarthochwertigen Empfän-ger sogar ausgespro-
chen einfach.
76
Entwurf von G. Baars, PE1GIC
AM/FM/SSB-Empfänger
Zweiter und letzter Teil:Aufbau und Anwendung
HOCHFREQUENZ
-
Spule L21Die Spule besteht aus 7 Windungenmit versilbertem
0,5-mm-Draht. Derinnere Durchmesser ist etwa 6 mm, sodaß man als
Wickeldorn gut einen 6-mm-Bohrerschaft verwenden kann.Die Spule
wird anschließend so weitauseinandergezogen, daß die beiden
Enden in die vorgesehe-nen Bohrungen der Platinegesteckt werden
können.Beim Auseinanderziehen ist auf einengleichmäßigen
Windungsabstand zuachten. Anschließend wird die Spuleetwa 3
Windungen vom “kalten”(masseseitigen) Spulenanschluß ent-
fernt durch Anlöten eines kurzenDrahtstücks mit der
benötigtenAnzapfung versehen. Man kann nochein kleines Stück
Schaumgummi oderStyropor in die Spule schieben, um
77Elektor 2/99
(C) ELEKTOR980084-1
Bild 4. Layout der doppelseitigen Empfängerpla-tine, die
durchkontaktiert geliefert wird.
-
78 Elektor 2/99
(C) ELEKTOR980084-1
C1C2
C3
C4
C5
C6
C7
C8C
9C10
C11
C12
C13
C14
C15
C16
C17C18
C19
C20
C21
C22
C23
C24
C25
C26C27
C28C29
C30 C31C32
C33C34
C35
C36
C37
C38
C39
C40C41
C42
C43
C44
C45
C46
C47
C48
C49
C50
C51C52
C53C54
C55 C56
C57
C58C59
C60C61
C62
C63
C64
C65
C66
C67
C68C69
C70C71
C72
C73
C74
C75
C76
C77
C78C79
C80
C81C82
C83
C84
C85
C86
C87C88C89
C90
C91C92
C93C
94
C95
C96C
97C98
C99
C100
C101
C102
C103
C104
D1
D2 D
3D
4 D5
D6 D
7D
8 D9
D10 D
11D
12
D13
D14D15
D16
D17
D18
D19
D20
D21
D22
D23
D24
D25
H1 H2
H3H4
H5
H6
IC1
IC2
IC3
IC4
IC5
IC6
IC7IC8
L1 L
2
L3
L4
L5
L6
L7
L8
L9
L10
L11
L12
L13
L14
L15 L16
L17
L18
L19
L20
L21
L22
L23
P1 P2
P3
P4P5
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
R10
R11
R12 R
13
R14R15
R16
R17
R18
R19
R20
R21R22
R23R24
R25
R26
R27
R28
R29R30
R31
R32
R33
R34
R35 R36
R37
R38R39
R40
R41
R42
R43
R44R45R46
R47
R48
R49
R50
R51
R52
R53
R54R55
R56
R57
R58
R59
R60
R61
R62
R63
R64
R65
R66
R67
R68
T3T4
T5
T7
T8
T9
T10
X1
X2
X3
980084-1
T
SEN
AB
LE
SDA
TA
SCLK
+12V0
T T S+
Q5Q4Q3Q2Q1
LS1
AMSSBFM
Q0
T1
T2
T6
Stückliste Empfänger
Widerstände:R1...R6 = 330 ΩR7 = 1 MR8,R9 = 100 kR10,R41 = 330
kR11,R14,R45,R52 = 33 kR12 = 680 ΩR13,R40,R46 = 15 kR15 = 68 kR16 =
180 ΩR17,R68 = 3k3R18,R63 = 1 kR19,R20,R32,R33,R55 =
2k2R21,R22,R25,R26,R59 = 10 kR23,R24,R27 = 5k6R28 = 8k2R29 = 39
kR30,R49,R64 = 12 kR31 = 220 kR34,R35,R54 = 82
kR36,R43,R48,R50,R56...R58,R60,R65,R67 = 47 kR37...R39,R42 = 22
kR44 = 270 ΩR47 = 560 ΩR51 = 56 ΩR53 = 47 ΩR61 = 560 kR62 = 3k9R66
= 1 Ω
P1,P2,P4 = Poti 50 k linearP5 = Poti 50 k log.P3 = Trimmpoti 10
k
Kondensatoren:C1 =
6p8C2,C4,C6,C8,C10,C12,C26...C30,C50,C60,C69,C72,C92,C95 = 10
nC3,C5,C7,C9,C11,C13...C16,C20,C22,C25,C31...C38,C43,C48,C54,C55,C57,C
58,C63,C66,C67,C70,C71,C76,C79,C82,C84...C89,C98,C104 = 100
nC17,C18,C53 = 10 pC19,C83 = 220 pC21,C42 = 22 p TrimmerC23 = 15
pC24 = 56 pC39,C41,C56,C75,C77,C78,C94 = 1 nC40 = 4p7C44 = 4µ7/16 V
stehendC45 = 2µ2/16 V stehendC46,C62 = 3n3C47 = 47 pC49,C51,C80 =
100 pC52 = 2n2C59 = 470 pC61,C90 = 22 nC64 = 150 pC65,C74 = 220
nC68 = 5p6C73 = 1 µ/16 V stehendC81 = 40 p Trimmer
C91 = 4n7C93 = 3n9C96,C99 = 220 µ/16 V stehendC97 = 1µ5/16 V
stehend C100...C103 = 10 µ/63 V stehend
Spulen:L1,L2 = 1mH5L3 = 0mH82L4 = 120 µHL5 = 18 µHL6 = 3µH3L7 =
0µH68L8,L10 = 4µH7L9 = 0µH33L11 = 0µH22L12,L17 = 0µH56L13 =
45M15AUL14,L18 = LMC4101 (TOKO)L15 = SFR455JL16 = A55GGP (TOKO) 12
kHzL19 = YMCS17105R2 (TOKO)L20,L22 = 1 mHL21 = 3+4 Wdg 0,5 mm
Silberdraht auf
6 mm BohrerL23 = 100 µH
Halbleiter:D1...D12 = BA479SD13,D14 = BB112D15...D18 =
BA182D19...D22 = BAT85
Mikrofonieeffekte bei Erschütterun-gen zu vermindern.
BF961 und BFR91Die beiden Dual-Gate-MOSFETs T1und T2 werden auf
der Platinenunter-
seite bestückt. Dabei ist besonderssorgfältig auf die richtige
Anschlußbe-legung zu achten. Die DG-MOSFETsder BF9xx-Reihe sind
heute für stati-sche Aufladung nicht empfindlicher
alsStandard-CMOS-ICs. Auch wenn die
Beschriftung des Transistors nur aufder Gehäuseunterseite zu
finden seinsollte, ist dies für die Bestückung nichtrelevant, es
zählt einzig die richtigeAnschlußbelegung! Im Zweifel kannman die
verwendeten Platinenan-
-
TrimmerDie Anschlüsse der drei Trimmkon-densatoren sollten beim
Einlöten mög-lichst nur kurz Kontakt mit der Löt-spitze haben, um
eine Deformation derKondensatorplatten beziehungsweiseder
Teflonisolatoren durch zu großeHitzeeinwirkung zu
vermeiden.Beachten Sie, daß ein Trimmer (C21)mit der positiven
Betriebsspannungverbunden ist. Alle drei Trimmer wer-den zuerst auf
die mittlere Position(mittlere Kapazität) eingestellt.
PeselectorHier sollte man beim Bestücken beson-ders auf die
richtigen Werte der Festin-duktivitäten und auf die Polarität
derPIN-Dioden achten.
QuarzeDie Gehäuse der beiden Quarze sindüber kurze Drahtstücke
mit der Mas-sefläche der Platine zu verbinden.
Toko-InduktivitätenDa diese auf der einen Seite zwei undauf der
anderen Seite drei Pins auf-weisen, kann man sie kaum falschherum
in die Platine löten. Die beidenLaschen der Abschirmbecher
sollteman ebenfalls festlöten.
PotisEs handelt sich um kleine Ausführun-gen mit 4-mm-Achse. Die
Achsen wer-den erst später gekürzt.
HF-EingangEin kurzes Stück mit dünnem (3 mm)Koaxkabel (z.B.
RG174/U) wird mitdem HF-Eingang verbunden.
45M15AU-ZF-FilterDieses metallgekapselte Bauteil hatdrei
Anschlüsse, von denen der mitt-lere an Masse liegt. Die anderen
beidenfunktionieren als Eingang und Aus-gang, je nachdem, wie herum
das Teilauf die Platine gelötet wird (beide Posi-tionen sind
zulässig).
Für die 100-nF-Kondensatoren, vondenen die meisten zur
Entkopplungdienen, können zwei Rastermaße (5und 7,5 mm) verwendet
werden.Anstelle der für Entkopplung beson-ders gut geeigneten
Sibatit-Kondensa-toren können eventuell auch
andereMiniatur-Keramikkondensatoren ver-wendet werden.Nochmals: Bei
der Bestückung Zeit las-sen, zu viel Eile kostet durch
unnötigeFehler noch viel mehr Zeit...Bild 5 zeigt einen der frühen
Prototy-pen des Empfängers von oben.
C O N T R O L L E R - B O A R DDie einseitige Platine mit dem
Mikro-controller (Bild 6) weist nicht so vieleBesonderheiten auf.
Bild 7 zeigt dasfertig aufgebaute Labormuster derPlatine.Der Teil
mit der Tastatur muß von derControllerplatine getrennt
(abgesägt)werden. Beim Bestücken dieser Platineist auf möglichst
niedrige Bauhöhe zuachten, damit die Platine später auf
derRückseite der Frontplatte montiertwerden kann (und Platz
findet). Wennes nicht anders geht, müssen IC5 undC11 auf der
Kupferseite der Platinemontiert werden.Für die übrigen ICs können
Fassungenverwendet werden. Beim Bestücken
79Elektor 2/99
D23,D24 = BB509D25 = BAT82T1,T2 = BF961T3,T5 = BF245CT4,T7...T9
= BS170T6 = BFR91T10 = BC549CIC1 = TCA440 *IC2 = NE612ANIC3 =
MC33171P* (Motorola)IC4 = MB501-L* (Fujitsu)IC5 = MC145156-2
*(Motorola) IC6 = LM386N-3IC7 = 78L05IC8 = 78L09
*(ohne Fassung)
Außerdem:M1 = Drehspulinstrument 0,1...1,5mALS1 = Lautsprecher 8
Ω/1 WX1 = Quarz 44,545 MHz, HC49U, 3.
Oberton, 20 pF BürdeX2 = Keramikresonator CSB455A X3 = Quarz 1
MHz HC49UGehäuse Bopla Instrumenten-
gehäuse, 223 mm x 199 mm x 72mm
mit Aluminium-Frontplatte und -Rück-platte
Platine EPS 980084-1 (siehe Service-Anzeige in der
Heftmitte)
5
Bild 5. Die bestückteEmpfängerplatine.
schlüsse im Vergleich mit dem Schalt-plan auf Richtigkeit
kontrollieren.Der BFR91 ist ein bipolarer Transistor,der ebenfalls
auf der Platinenunterseitemontiert wird. Der längere
Transistor-anschluß ist der Kollektor.
-
darf man die Drahtbrücken nicht ver-gessen, mit denen man am
bestenbeginnt. Bei der Montage dieser Pla-tine ist zu beachten, daß
die Schalter,
das LCD-Modul und das S-Meter ineinem solchen Abstand montiert
wer-den sollen, daß das S-Meter bündig mitder Frontplatte
abschließt, das LCD-
Display gerade etwa dahinter liegt unddie Taster etwas
herausragen. Das hörtsich kompliziert an, geht aber einfach,indem
man die Platine in die dafür
80 Elektor 2/99
(C) ELEKTOR
980084-2
C1
C2
C3
C4
C5
C6 C7
C8
C9
C10
C11
C12
C13
C14
D1
D2 D3 D4 D5
D6 D7 D8 D9
D10 D11 D12 D13
D14
H1
H2
X
H4
H5
X
H7
X
H10
H11
H12
H13
H14
H15H16
H17
H18
H19
H20
IC1
IC2
IC3
IC4
IC5
IC6
K1
K2
K3
K4
K5
M1
P1
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
S1
S2
S3
S4
S5
S6
S7
S8
S9
S10
S11
S12
S13
T1
SENABLE
SDATA
SCLK
98
00
84
-2
FMAM
SSB
0+15V
0 +12V
+B -B
-M
Q3
Q4
Q2
Q1
Q0
Q5
+M
01
23
45
6
(C) E
LEK
TOR
98
00
84
-2
Stückliste Prozessorplatine
Widerstände:R1 = 4k7R2...R4 = 15 kR5,R9 = 10 kR6 = 100 Ω, 1/2WR7
= 150 ΩR8 = 22 kP1 = Trimmpoti 10 k
Kondensatoren:C1 = 27 pC2...C8,C10,C12...C14 = 100 nC9 = 100
pC11 = 470 µ/25 V stehend
Halbleiter:D1...D13 = 1N4148D14 = 1N4001T1 = BS170IC1 =
PIC16F84-04/P (programmiert,
EPS 986517-1)IC2 = 74HCT4017IC3,IC4 = 4015IC5 = 7812IC6 =
78L05
Außerdem:K1 = 1⋅14polige BuchsenleisteK2, K4 = 1⋅8polige
BuchsenleisteK3, K5 = 1⋅8polige StiftleisteS1 = ECW1J-B24-AC0024
Burr
BrownS2...S13 = Taster 1⋅an D6-R-RD EN
D6Q-RD-CAP (ITC)LCDisplay 1⋅16 Zeichen LM161556
Sharp (ohne Beleuchtungoder M16417DY (Seiko) (mit
Beleuchtung)Platine EPS 980084-2 (siehe Service-
Anzeige in der Heftmitte)
6
Bild 6. Layout undBestückungsplan dereinseitig
ausgeführtenMikrocontroller-Pla-tine des Empfängers.Der
Tastaturteil wirdvon der übrigen Pla-tine getrennt.
-
vorgesehenen senk-rechten Führungs-schlitze des Gehäusessteckt.
Diese Schlitze sind speziell fürdie Aufnahme senkrecht
angeordneterPlatinen vorgesehen, dadurch wirdauch der Abstand
zwischen Platineund Frontplatte vorgegeben. Für denMusteraufbau
wurde das LC-Displayauf einer SIL-Stiftleiste (K1) etwa 12mm über
der Platinenoberfläche mon-tiert. Die Teilplatine mit den
Tasternwurde mit zwei 8poligen SIL-Stiftlei-sten und passenden
Fassungen (K2und K4) im Anstand von etwa 10 mmvon der
Controllerplatine montiert. Inden Fassungen ist etwas Spiel, so
daßman die Tastaturplatine so justierenkann, daß die Kappen der
Taster etwa1 mm aus der Frontplatte herausragen.Das S-Meter wird
durch einen passen-den Ausschnitt in der Controllerplatinegeschoben
und mit etwas Klebstoff inder richtigen Position fixiert.
V E R D R A H T U N GDie Empfängerplatine ist mit der
Con-trollerplatine über kurze Flachkabel-stücke verbunden. Ein
6adriges Stückdient für den Preselektor-Anschlußund je ein 3adriges
für den seriellenBus (SCLCK; SDATA und SENABLE)und die
Mode-Umschaltung (FM, AM,SSB). Die Kabel sollten zuerst auf
derEmpfängerplatine eingelötet werdenund dann auf der Unterseite
der Con-trollerplatine festgelötet werden. Fürdie Anschlüsse der
LCD-Beleuchtung(falls verwendet) ist dies nicht erfor-derlich.Die
Controllerplatine verfügt übereinen 12-V-Spannungsregler und
wirddaher direkt mit dem (ungeregelten)Steckernetzteil verbunden.
Das Aus-gangsspannung des 12-V-Reglers ver-sorgt dann die
Empfängerplatine. DasSteckernetzteil sollte mindestens 15 V
am Eingang des 12-V-Reglers bereitstellen. Inder Praxis hat
sich
gezeigt, daß ein ungeregeltes Stecker-netzteil 12 V/1 A eine
ausreichendhohe Spannung liefert.Das S-Meter wird direkt mit der
Emp-fängerplatine verbunden (AnschlüsseS+ und Masse). Wenn das
Meßwerküber eine eingebaute Beleuchtung ver-fügt, können die
Beleuchtungsan-schlüsse mit den Punkten +M und -Mder
Controller-Platine verbunden wer-den. Die
LCD-Hintergrundbeleuch-tung (wenn vorhanden) wird mit denPunkten +B
und -B der Controller-Pla-tine verbunden.Ein Lautsprecher kann in
den Emp-fänger eingebaut werden, richtigeKurzwellenfans bevorzugen
aber ofteinen externen Lautsprecher, der übereine Buchse an der
Gehäuserückseiteangeschlossen werden kann.
F R O N T P L A T T EDas Layout der Frontplatte ist in Bild8 zu
sehen. Die Abbildung kann alsVorlage für einen entsprechenden
Auf-druck verwendet werden. Aus Bild 8kann man auch die Maße der
Bohrun-gen und des rechteckigen Frontplat-tenausschnitts
entnehmen.Auf der Rückseite des Gehäuses sindlediglich drei Buchsen
angeordnet: DieBuchse für den Antennenanschluß(BNC oder SO239), die
Lautsprecher-buchse und die Netzteilbuchse.
A B G L E I C HDer Empfänger ist so ausgelegt, daßstarke Sender
schon ohne Abgleich zuempfangen sind, wenn sich alle Trim-mer und
Spulenkerne etwa in derMitte ihres Einstellbereichs befinden.Für
den Abgleich verbindet man diebeiden Platinen provisorisch
miteinan-der und schließt Antenne und Laut-
sprecher an. Die Lautstärke kann manzuerst besser ganz
zurückdrehen.Bevor man das Steckernetzteil mit derControllerplatine
verbindet und ein-schaltet, sollte man die Polarität undden Wert
der Spannung überprüfen.Nach dem Einschalten wird als erstesder
Kontrast der LC-Anzeige mit P1eingestellt (meist ist der Schleifer
ziem-lich weit links).Beim ersten Einschalten des Empfän-gers wird
der Speicherplatz 0 zufälligeDaten enthalten, die keinen Sinn
erge-ben und außerdem eine manuelleAbstimmung des Empfängers
verhin-dern. Speicher 0 muß daher erst einmalvernünftig
programmiert werden(siehe Kapitel “Bedienung”).Für den Anfang
empfehlen wir dieAbstimmung auf einen starken Mittel-wellensender.
Frequenz eingeben, miteinem # bestätigen und den
1-MHz-Referenzoszillator mit C81 auf diemaximale S-Meter-Anzeige
abgleichen.Als nächstes werden die Kerne vonL14 und L18 mit einem
Kunststoff-oder Keramik-Abgleichbesteck sorgfäl-tig abgeglichen.
Fehlt ein professionel-ler Plastikschraubendreher, kann mansich
auch mit einem entsprechendzugefeilten Plastik-Eislöffelchen
oderähnlichem behelfen - Hauptsache, dasTeil ist nicht aus Metall
und der Kernläßt sich gut drehen.Wenn das Signal sehr stark wird,
suchtman sich einen Sender, von dem manweiß, daß er nur sehr
schwach zu emp-fangen ist. Damit gleicht man C21 undC42 auf
maximale S-Meter-Anzeige ab- falls erforderlich, verringert
mandafür die HF-Verstärkung (RF-Gain-Poti). Der verbleibende
AbgleichpunktL19 wird auf beste Tonqualität einerFM-modulierten
CB-Station im 27-MHz-Bereich abgeglichen. Ist keineFM-modulierte
Sendung zu empfan-gen, kann man L19 auch bei Empfang
81Elektor 2/99
7
Bild 7. Die bestückteControllerplatine.
-
eines AM-Senders abgleichen- dann aber auf
minimalesNF-Signal.
B E D I E N U N GDas vom Autor entwickelte Programmist in dem
programmierten PIC (EPS986517-1) enthalten und ermöglichteine recht
unkomplizierte Handha-bung des Empfängers. Alle Eingabenbis auf die
manuelle Abstimmungerfolgen über die Tastatur, alle Anzei-gen bis
auf die S-Meter-Anzeige durchdas LC-Display. Die Eingaben sind
imwesentlichen gewünschte Frequenz,gewünschte Bandbreite (3 oder
12kHz) und gewünschte Demodulation(AM, FM oder SSB). Das Display
zeigtfolgendes:
mmmb p ffff kHz
wobei
mm(m) = AM/FM/SSB (Demodulation)b =n/w narrow/wide (enge/weite
Band-
breite)
p = 1-6 Preselector-Bandffff = 150 - 32000 (Empfangsfrequenz
in kHz)
Die Tastaturfunktionen sind folgende:
ffff# Eingabe Frequenz in kHz01 Auswahl AM02 Auswahl SSB03
Auswahl FM04 Auswahl “narrow” (3 kHz Bandbreite)05 Auswahl “wide”
(12 kHz Bandbreite)00 LCD-Beleuchtung ein/aus (wenn vor-
handen)
*mm# Speichern der Frequenz auf Speicher-platz mm
#mm# Laden der Frequenz aus Speicherplatzmm
worin
mm = 00 - 20 (Voreinstellung 00 beim Ein-schalten des
Empfängers)
ffff = 150 - 32000 (kHz)
P R A K T I S C H EE R G E B N I S S ENatürlich ist dieser
Empfänger nichtdirekt mit einem
3500-DM-JRC-Kom-munikationsempfänger zu verglei-chen. Mit einer
adäquaten Antennesind die Empfangsergebnisse dennochsehr gut. Trotz
der Verwendung einesMikrocontrollers sind die Störungendurch den
Digitalteil praktisch zu ver-nachlässigen - schließlich schläft
derPIC die meiste Zeit.Amateurfunker im 20-, 40- und 80-m-Band
verwenden für die Sprachmodu-lation meist SSB, ebenso ist es bei
denverbliebenen Seefunk-Resten und demimmer noch aktiven Flugfunk
aufKurzwelle. Mit dem BFO-Poti in derMitte beträgt die BFO-Frequenz
etwa455 kHz. Dreht man den BFO-Knopf90° nach rechts oder links,
erhält manungefähr die richtige Einstellung zurDemodulation des
oberen (USB) oder
unteren (LSB) Seitenbands. Wegen derweiten Verbreitung von
Synthesizernin den Transceivern verwenden vieleFunkamateure ein
1-kHz-Raster. Wirdein solches Raster nicht eingehalten, istder
Empfang dennoch möglich, indemman den BFO so einstellt, daß eine
Fre-quenzverschiebung um 500 Hzerreicht wird.Weil im Amateurfunk
mit relativ gerin-ger Leistung gesendet wird, kommtder Antenne eine
größere Bedeutungzu als beim Empfang starker Rund-funksender. Am
einfachsten ist immernoch eine Langdrahtantenne mit einerLänge von
5 m oder mehr zu realisie-ren. Für den als Labormuster
gebautenEmpfänger haben wir gerne diemagnetischen Antennen Omega 2
undOmega 3 verwendet, die in Elektor9/98 vorgestellt wurden.Der
Autor würde Feedback über Bauund Betrieb des Empfängers
begrüßen.Seine E-Mail-Adresse [email protected]
(980084e)
82 Elektor 2/99
PRESEL. RF GAIN
S FREQUENCY/MODE
VOLUME
980084 - F
GENERAL COVERAGERECEIVER
AM/FM/SSB 0.15 - 32 MHz
TUNING
BFO
1
4
7
*
2
5
8
0
3
6
9
#
8
Bild 8. Vorschlag für die Front-plattengestaltung (Achtung:
auf75 % verkleinerte Darstellung).