Stadt Essen: 61-8-2: Dr. Martin Bach: Eiserne Hand 043{ Hochbunker{ Inventarisation{ www{ UDB2B_010713_103900.doc Datenansicht vom: 29.08.2013 14:22 1 Ansicht von Nordwesten. Ansicht von Südwesten. Fotos: 21.01.2011, Dr. Bach ID. HOCHBUNKER EISERNE HAND Eiserne Hand 43 (ehemals unter der Adresse Lysegang 29 1 ) Essen - Ostviertel Hochbunker, für den öffentlichen Luftschutz im Zweiten Weltkrieg. Der Hochbunker bildet zusammen mit einem ca. 70 m entfernten, in 6-9 m Tiefe verlaufenden Luftschutzstollen (1943) und mit einer darüber liegenden Gedenkstätte (1964) ein historisches Ensemble von überregionaler Bedeutung, denn 1944 kamen in dem Stollen 99 sowjetische kriegsgefangene Zwangsarbeiter der RWE - Zeche Graf Beust bei einem Bombenangriff auf Essen ums Leben. Die Toten wurden damals in ihrem Massengrab belassen. Die Gedenkstätte über dem Luftschutzstollen verweist auf die Kriegsgräberstätte und das tragische Ereignis. Erbaut Dezember 1940 bis April 1941 (Betonrohbau) im Rahmen des am 10. Oktober 1940 angeordneten reichsweiten „Führer-Sofortprogramms“ 2 für den Luftschutz. Im Kalten Krieg ab den sechziger Jahren wieder zur Nutzung hergerichtet und zuletzt 1983 für den Zivilschutz modernisiert (u. a. neue ABC-Schutzbelüftungsanlage). 2011 aus der Bestimmung für den Zivilschutz entlassen. Bis mindestens 2013 noch Eigentum der Bundesrepublik Deutschland, von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben 3 für den freien Verkauf vorgesehen. 4 Bauzeiten im Einzelnen: Baubeginn 13.12.1940, Betonierungsbeginn 22.01.1941, betonfertig 10.04.1941. 5 Fertig zur behelfsmäßigen Nutzung wohl frühestens ca. Okt.-Nov. 1941, wahrscheinlich erst 1942, spätestens 1943. 6 Nach März 1942 (April - Mai?) erhielt der Eingang an der Südseite einen Splitterschutz-Vorbau; zugleich wurde der Eingang an der Westseite außen mit Beton verstärkt sowie seine innenliegende Splitterschutzwand. 7 Ein zugehöriges kleines „Trafohaus“ (L 6 x B 4m) erst 1942 erbaut, ca. 5 m östlich freistehend (nahe Südostecke); nicht erhalten. 8
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Hochbunker Eiserne Hand in Essen - Ostviertel · Stadt Essen: 61-8-2: Dr. Martin Bach: Eiserne Hand 043{ Hochbunker{ Inventarisation{ www{ UDB2B_010713_103900.doc Datenansicht vom:
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Ansicht von Nordwesten.
Ansicht von Südwesten. Fotos: 21.01.2011, Dr. Bach ID.
HOCHBUNKER EISERNE HAND
Eiserne Hand 43 (ehemals unter der Adresse Lysegang 291)
Essen - Ostviertel
Hochbunker, für den öffentlichen Luftschutz im Zweiten Weltkrieg.
Der Hochbunker bildet zusammen mit einem ca. 70 m entfernten, in 6-9 m Tiefe verlaufenden
Luftschutzstollen (1943) und mit einer darüber liegenden Gedenkstätte (1964) ein historisches
Ensemble von überregionaler Bedeutung, denn 1944 kamen in dem Stollen 99 sowjetische
kriegsgefangene Zwangsarbeiter der RWE - Zeche Graf Beust bei einem Bombenangriff auf
Essen ums Leben. Die Toten wurden damals in ihrem Massengrab belassen. Die Gedenkstätte
über dem Luftschutzstollen verweist auf die Kriegsgräberstätte und das tragische Ereignis.
Erbaut Dezember 1940 bis April 1941 (Betonrohbau) im Rahmen des am 10. Oktober 1940
angeordneten reichsweiten „Führer-Sofortprogramms“2 für den Luftschutz. Im Kalten Krieg ab
den sechziger Jahren wieder zur Nutzung hergerichtet und zuletzt 1983 für den Zivilschutz
modernisiert (u. a. neue ABC-Schutzbelüftungsanlage). 2011 aus der Bestimmung für den
Zivilschutz entlassen. Bis mindestens 2013 noch Eigentum der Bundesrepublik Deutschland,
von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben3 für den freien Verkauf vorgesehen.
4
Bauzeiten im Einzelnen: Baubeginn 13.12.1940, Betonierungsbeginn 22.01.1941, betonfertig 10.04.1941.5 Fertig zur
behelfsmäßigen Nutzung wohl frühestens ca. Okt.-Nov. 1941, wahrscheinlich erst 1942, spätestens 1943.6 Nach März
1942 (April - Mai?) erhielt der Eingang an der Südseite einen Splitterschutz-Vorbau; zugleich wurde der Eingang an der
Westseite außen mit Beton verstärkt sowie seine innenliegende Splitterschutzwand.7 Ein zugehöriges kleines „Trafohaus“
(L 6 x B 4m) erst 1942 erbaut, ca. 5 m östlich freistehend (nahe Südostecke); nicht erhalten.8
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Entwurf: Oktober bis Dezember 19409,
wohl von Architekt Mohr, unter Mitwirkung oder Leitung von Baurat Werner B. Kreutzberger,10
beide Hochbauamt11
der Stadt Essen.
Statikpläne und -berechnungen: August Sang (VBI12
), freiberuflich Beratender Ingenieur, Essen.13
Ausführung: E. Hegerfeld, Industriebau-Gesellschaft mbH, Essen.14
Der Hochbunker, in den Bauunterlagen 1941 als Typ 3 (a bzw. b) bezeichnet,15
wurde zunächst
für 350 Personen16
ausgewiesen, dann für 430 Personen17
. Lage18
: etwa 200 m nordöstlich der
Schächte 1 und 2 der damaligen Zeche Graf Beust, etwa 300/400 m südöstlich der damaligen
„Chemischen Fabrik Goldschmidt“, etwa 200 m Fußweg von der 1904 geweihten, südöstlich
gelegenen kath. Pfarrkirche St. Barbara19
entfernt.
„Luftschutz-Bauwerk für 430 Personen“ (Lt. Baustellenplänen v. März u. August 1941).
Zweigeschossig. Satteldach (ohne Schutzwirkung) geplant, jedoch nicht erhalten20
oder (eher)
nicht ausgeführt21
; gleiches gilt für die etwaigen, vermutlich aus Backstein gemauerten beiden
Giebel22
. Das heutige Flachdach ist die 1,40 m starke Schutzdecke aus „Eisenbeton“ (=
Stahlbeton23
), welche wie das ganze Bauwerk als „bombensicher“ galt, also auch vor
Volltreffern von Sprengbomben schützen sollte.
Zwei Eingänge in weitem Abstand voneinander, einer an der Südseite (nahe der Südwestecke),
der andere an der Westseite (nahe der Nordwestecke). Fundamentplatte in Stahlbeton, 1,40 m
stark. Außenwände in Stahlbeton, 1,10 m stark. Nach den Plänen die Außenwände und
Schutzdecke unter anderem mit Spiralbewehrung (Abb. s. u.) versehen.24
Innenwände meist 0,25
m bzw. 0,40 m (2 Längswände) stark. Die Ausführung des geplanten Ausbaus (z. B. hinterlüftete
Vorsatzschalen in den Schutzräumen an Außenwänden) ist noch ungeklärt.
In den Schutzräumen, die an der Außenwand liegen (s. u., Abb. der Grundrisse), war innenseitig vor den Außenwänden
eine hinterlüftete (8 cm) gemauerte Vorsatzschale (12 cm, darauf 2 cm Verputz) geplant, sowie unter der
Obergeschossdecke eine hinterlüftete (16 cm) Zementrabitzdecke (4 cm).25 Der Erdgeschossfußboden besteht nach den
Plänen26 aus 8 cm starken Stahlbetonplatten (L 1,50 m, B 0,50 oder 0,60; darüber Estrich bzw. Belag), die auf gemauerten
oder betonierten Balken (H 0,40 m, B 0,25) ruhen. Die Balken sind parallel mit 0,70 - 0,80 m Abstand gesetzt und durch
Öffnungen unterbrochen, die laut Plan als „Luftkanal“ dienen sollen und sich auch zu den Hinterlüftungen der Wand-
Vorsatzschalen im EG öffnen. Es ist in den Plänen nicht erkennbar, dass dieses zusammenhängende System der Unter-
und Hinterlüftungen im Sinne einer Funktion als Zuluftkanal mit den Belüftungsmaschinen verbunden war. Als
Abluftkanalisation kann es nicht gedient haben, denn die gasdichten Verschlüsse der „Schutzraumentlüfter“ lagen laut
Plan auf dem Verputz der Wand-Vorsatzschale. Im Rahmen der bisherigen Inventarisation, die zunächst nur der Klärung
der Denkmaleigenschaft dienen sollte, wurde noch nicht danach recherchiert, inwieweit der geplante Ausbau tatsächlich
ausgeführt wurde, und wenn ja, inwieweit er erhalten geblieben ist.27
Die Außenwandansichten (in Sichtbeton) sind fast unverändert erhalten. Die ehemaligen
Entlüftungsöffnungen, kreisförmige Öffnungen mit ca. 15 cm Durchmesser, in gleichmäßig
angeordneten leicht vertieften hochrechteckigen Blendfeldern im Beton, sind wohl seit den
sechziger Jahren zubetoniert, ebenso die beiden größeren hochrechteckigen blendfensterartigen
Öffnungen in der linken Seitenwand des Risalits, die wohl dazu dienten, Außenluft über Kanäle
den beiden etagenweisen, mit Filtern versehenen
Belüftungsaggregaten zuzuführen. Die beiden
Schornsteinzüge der Heizung (EG) lagen hinter dem
aus Backstein gemauerten vertikalen Streifen am
Risalitansatz.
Der Rücksprung der Beton-Ansichtsfläche im unteren Bereich des
Risalits, hochgeführt an den Ecken, war offensichtlich für eine
Werksteinverkleidung vorgesehen, wie sie in einem Baustellenplan28
vom März 1941 noch eingetragen ist, darüber die Skizze eines
Reliefs mit militärischem Thema, eine Gruppe von Soldaten mit
wehenden Fahnen. Im Entwurf vom Januar 1941 (Mohr) eine andere
Darstellung: eine stehende männliche und weibliche Figur unter
einer Sonne.29 Werksteinverkleidung und Relief wurden aber nicht
ausgeführt.
Abbildung rechts:
Risalit mit skizzenhaftem Entwurf einer Soldatengruppe mit
wehenden Fahnen.
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Querschnitt. Aus: Baustellenplan, gez. Kreutzberger, August 1941.
Bewehrung mit Spiralbewehrung für Außenwand (links) und Schutzdecke (oben). Schnitt einer Schutzdach-Kante an der
Bunkerschmalseite/-giebelseite. Ausschnitt aus der Bewehrungszeichnung von A. Sang vom 27.01.1941.30
Entlüftungsöffnungen.
Verschlussdeckel
innenseitig.
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Ursprüngliche Entlüftungsöffnungen in den Außenwänden:
Detailzeichnungen: „Schutzraumentlüfter mit gasdichtem Verschluss, einzubetonieren in die Außenwände aller
Bauwerke“. Datiert Januar 1941. Verfasser: gemeinschaftlich Hochbauamt Stadt Essen, gez. Kreutzberger, und August
Unter anderem sind die beiden Reihen der hochrechteckigen
Blendfenster (Scheinfenster) zu sehen, deren kreisrunde
Lüftungsöffnungen zubetoniert wurden. Wegen des
Dichtungsanstrichs der eingetieften Flächen (Blendfenster) sind die
Lüftungsöffnungen nicht mehr sichtbar.
Fotos: 21.01.2011, Dr.Bach ID.
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Grundriss des EG. Baustellenplan, gez. Kreutzberger, August 1941. Der linke Eingang noch ohne Verstärkung.
Grundriss des OG. Baustellenplan, gez. Kreutzberger, August 1941.
Das R a u m p r o g r a m m laut dem Baustellenplan vom August 1941:31
EG: Zwei E i n g ä n g s r ä u m e , danach jeweils ein kleiner V o r r a u m , dann jeweils ein
kleiner Raum als G a s s c h l e u s e , anschließend jeweils ein größerer etwa quadratischer
E r s c h l i e ß u n g r a u m . Beide Erschließungsräume längs durch den Bunker mit einem langen
F l u r verbunden. Am Flur ostseitig (= außenseitig) liegen 10 S c h u t z r ä u m e für 2 x 9 und 8
x 12 Personen. Außerdem gibt es einen weiteren Schutzraum für 6 Personen. Gegenüber am Flur,
im Kernbereich des EG, nach Geschlechtern getrennte T o i l e t t e n mit Waschgelegenheiten.
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Zwischen den beiden Eingangsbereichen, westseitig, zwei größere Räume für die
„ B e l ü f t u n g s “ - M a s c h i n e n des EG und für die H e i z u n g einschl. Kokslager32
. Als
weitere Funktionsräume sind nordseitig ein G e r ä t e r a u m mit Notstromaggregat und südseitig
ein W ä r t e r r a u m mit Kochnische (als Vorraum) ausgewiesen. An den beiden
Erschließungsräumen jeweils ein T r e p p e n h a u s33
zum OG. Der OG-Grundriss ist ähnlich.
Zwei Erschließungsräume sind mit Flur verbunden. An den Erschließungsräumen und dem Flur
liegen 17 Schutzräume für 11 x 12, 5 x 9 und 1 x 6 Personen. Im Kernbereich nach
Geschlechtern getrennte Toiletten mit Waschgelegenheiten. Außerdem befindet sich hier ein
Raum für eine „ S c h w e s t e r “ zur Kranken- bzw. Verletztenbetreuung und eine
„S c h w e s t e r n k ü c h e “. Als weiterer Funktionsraum ein großer Raum für die
Belüftungsmaschinen des OG. Schutzplätze sind in beiden Geschossen auch in den
Erschließungsräumen und Fluren ausgewiesen.
Der Bunker nahm im Zweiten Weltkrieg nur geringen Schaden. Über den Zustand wurde im Mai
1945 stadtamtlich festgestellt: „Außer leichten Splitterschäden an den Außendwänden ist der
Bunker vollkommen unversehrt. Die Innenräume sind bis auf geringfügige Putzschäden in
Ordnung und trocken. Die Türen sind sämtlich unbeschädigt. Zustand der Maschinen,
Lichtanlage und Belüftung: Eine Dieselanlage [Notstromaggregat] ist nicht vorhanden; die
übrigen Maschinenanlagen sind unbeschädigt und betriebsfähig. Licht ist ebenfalls in
Ordnung.“34
Der I n n e n g r u n d r i s s ist heute in beiden Geschossen bis auf geringe Änderungen erhalten,
ebenso der Bodenbelag (Backstein) in den Fluren und Erschließungsräumen, ferner große
Flächenteile des Bodenbelags (Keramikplatten) der Toilettenbereiche. Die Treppenstufen
ebenfalls erhalten, ausgeführt entweder in hartem Naturstein (dunkelgrau, ev. Basalt) oder
vielleicht in ähnlichem Kunststein. Wände innen glatt verputzt (dieser Verputz eventuell in den
sechziger Jahren oder später überholt).
Von der technischen und sonstigen A u s s t a t t u n g des Bunkers aus der Kriegszeit ist bis auf
einige wenige innere Abluft-Verschlussdeckel nichts Sichtbares erhalten. Die w a n d f e s t e h a u s t e c h n i s c h e A u s s t a t t u n g ist bis auf wenige, aber noch zeugniswerte Reste
(wenige Abluft-Verschlussdeckel innen) nicht erhalten. Verloren sind im einzelnen: Lüftungsausstattung, bestehend aus
Türen im Eingang, fast alle Abluftvorrichtungen in der Außenwand. Sanitärausstattung (Becken, offenliegende Rohre
usw., Windkessel35 für Frischwasser-Leitungsdruck). Heizung (Brenner, Wärmeabgabe-Elemente36). Stromversorgung:
Stromversorgungsleitungen, Verteiler, Schalter und Notstromaggregat. Beleuchtung. Nachrichtentechnik: Geräte und
Leitungen. Die M o b i l i a r a u s s t a t t u n g ist nicht erhalten.37 B e s c h i l d e r u n g , S c h r i f t a u f m a l u n g ,
I n n e n a n s t r i c h nicht erhalten.38 Beschriftungsreste können unter jüngerem Anstrich vermutet werden.
Aus der Zeit der Wiedernutzbarmachung39
des Hochbunkers, die in den sechziger Jahren
begann,40
stammen besonders augenfällige Bestandteile, die für die (End-)Zeit des Kalten
Krieges hohen Zeugnis- und Anschauungswert besitzen: Neue mächtige Eingangstüren und zwei
neue Schutzbelüftungs-Maschinen41
(Abb. s. u.) mit den zugehörigen weiteren Vorrichtungen
einschließlich eines Sandfilter-Raums42
, letzterer zum Einsatz „bei verstrahlter, verseuchter und
vergifteter Außenluft“43
. Die Türen und die Lüftungsanlage wurden 1983 eingebaut, sechs Jahre
vor der Wiedervereinigung Deutschlands, eines Höhepunkts der Auflösung des Ostblocks.44
Nach dem TÜV-Prüfbericht der Schutzluftanlage vom 21.11.1983 war der Bunker 1983 für 560
Personen ausgewiesen.45
Unweit des Hochbunkers, etwa 70 m westlich, erstreckt sich auf etwa 100 m Länge in 646 bzw. 8
bis 9 m Tiefe ein Luftschutzstollen der ehemaligen RWE - Zeche Graf Beust. In dem Stollen
kamen 1944 bei einem großen Luftangriff auf Essen 99 sowjetische Zwangsarbeiter der Zeche
durch Bombentreffer über dem Stollen ums Leben. Ihre Gebeine ruhen noch heute in dem
Stollen. Über einem Teilabschnitt des Luftschutzstollens wurde 1963-64 eine Gedenkstätte mit
einem Bronzerelief angelegt. Die Kriegsgräberstätte der Zeche Graf Beust (Luftschutzstollen und
Gedenkstätte) wurde als Boden- bzw. Baudenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Weiteres dazu s. u. im Abschnitt - Einstufung des Hochbunkers als Baudenkmal -.
Eine ausführliche Abhandlung über dieses Denkmal ist im Internet veröffentlicht:
Die Kriegsgräberstätte für sowjetische Zwangsarbeiter der Zeche Graf Beust in Essen. 2013.
Stadt Essen: Tiefbauamt/66-4-Luftschutz: Akte 01.34. 2 S.: Bach Hochbunker 10.06.2011, mit weiteren Literatur- und Quellenhinweisen. Grundlegend:
Foedrowitz, Michael: Bunkerwelten. Luftschutzanlagen in Norddeutschland. 2. Aufl.. Eggolsheim: Nebel,
[2002]. (Dörfler Zeitgeschichte) S. 9 ff.. 3 www.bundesimmobilien.de , Sparte Verkauf, Düsseldorf, Tel. 0211 – 9088-0. 4 S.: Schreiben des Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an das ID 04.07.2013. 5 S.: Verzeichnis 04.-05.1941. Zum inneren Ausbau siehe: August Sang: Plan (zeitgenöss.
Vervielfältigung): „Ö.L.S.R. Für alle Typen. Schema des inneren Ausbaues und der Isolierung.“ Plan Nr.
3650, Blatt Nr. 1. ... Gez. Sang 04.12.1940, „Geändert 27.12.1940“ durch Mitarbeiter v. Sang. Darin:
Teilgrundrisse, Teilschnitte, Details. Innenwandverschalung mit Hinterlüftung, Bodenplatten,
Lüftungskanäle, Gründung, Isolierung. Es ist nicht sicher, ob und inwieweit dieser Ausbauplan ausgeführt
wurde. (S.: BOA Statik Trafohaus u.a..) 6 Zu den Datierungen der einzelnen Bauabschnitte und zu verzögerten Fertigstellungen der Hochbunker:
Bach Hochbunker 10.06.2011. 7 S.: BOA Statik Trafohaus u.a.: Sang, A.: Plan „rechter und linker Seiteneingang“, 30.03.1942. 8 S.: BOA Statik Trafohaus u.a.: Plan u. statische Berechnung Mai 1942. S.: Feuerwehr: Lysegang Bd. 2,
Flurkartenauszug 06.04.1957. 9 Die ersten (architektonischen) Entwurfspläne waren (im Gegensatz zu den Statikplänen) bisher noch
nicht auffindbar. Die Datierung erster Entwurfspläne (ohne Statik) ergibt sich aus dem Beginn der
Tätigkeit des Hochbauamts im Rahmen des Führer-Sofortprogramms Oktober 1940 und dem Baubeginn
13.12.1940 sowie aus dem Betonierungsbeginn (22.01.1941) und den Datierungen erster Statikpläne (ab
04.12.1940) und Statikberechnungen (ab 20.12.1940). Weitere Entwurfspläne sind Januar 1941 datiert.
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(S.: Kegel Akte LSE 1949) Die Baustellenpläne vom März und August 1941 können im Ganzen nicht als
Entwurfspläne bezeichnet werden. (S.: Baustellenpläne/plan Eiserne Hand 1941/43.) 10 Architekt Mohr unterzeichte (ohne Vornamen) die Entwurfspläne vom Januar 1941 unter „Architekt“,
Kreutzberger jeweils daneben als „Baurat“. (S.: Kegel Akte LSE 1949) Daher ist Mohr wohl der Urheber
der ersten Architektenpläne, die den Statikplänen und -berechnungen zugrundegelegt wurden. (S.:
Baustellenpläne Eiserne Hand 1941) Zu Kreutzberger: * 13.09.1908, +12.10.1968. 1938 zum
Hochbauamt der Stadt Essen berufen. Von mindestenes 1952 bis zu seinem Tode 1968 Leiter des Essener
Hochbauamts. S. die Kurzbiografie in: Ders.: Wiederaufbau und Restaurierung Essener Baudenkmäler.
In: Heimatstadt Essen, Jahrbuch 1969, S. 111. Zu den biografischen Daten siehe ferner: Essener
(Veröffentlichungen von K.). 11 Januar 1941: Stadtamt 64-4, „Luftschutzabteilung“. (S.: Kegel Akte LSE 1949) 12 Verein Beratender Ingenieure. 13 Pläne: 04.12.1940 - 14.02.1941. Hauptberechnung: 1. Teil 20.12.1940, 2. Teil 23.01.1941. (S.: 1. BOA
Statik. 2. BOA Statik Trafohaus u.a..) 14 S.: 1. BOA Statik. 2. BOA Statik Trafohaus u.a.. Pläne und statische Berechnungen 1940-42. 15 In den Statikakten 1941 als „Typ 3a“, in den Entwürfen vom Januar 1941 (gez. Kreutzberger u. Mohr.
S.: Kegel Akte LSE 1949) als Typ 3b bezeichnet. Zur Bedeutung der Bezeichnung wurde noch nichts
ermittelt und konnte noch nicht weiter recherchiert werden. So ist bisher unklar, ob die verwendete
Typisierung nur für Planungen von Hochbunkern im Stadtgebiet galt bzw. vom städtischen Hochbauamt
erfunden und vergeben wurde, oder ob sie aus einer staatlichen Typologie stammt, die etwa Oktober -
November 1940 herausgegeben wurde. Die Bezeichnung „Typ 3 a“ wurde wie im Fall Eiserne Hand auch
für Hochbunker mit leicht abweichendem Grundriss verwendet. (Siehe den abweichenden Grundriss der
Statikpläne und -berechnungen: BOA Statik, BOA Statik Trafohaus u.a..) 16 S.: BOA Statik Trafohaus u. a.: Stat. Berechnung: 1. Teil 20.12.1940. 17 S.: Baustellenpläne Eiserne Hand 1941. In dem April oder Mai 1941 aufgestellten Verzeichnis zum
Stand der Bunkerbauten in Essen waren 300 Sitzplätze und 150 Liegeplätze vorgesehen. (S.: Verzeichnis
04.-05.1941) 18 Plan der Stadt Essen / Topographische Karte. M. 1:2000. 1929 - 1939/41. Städt. Vermessungsamt. Blatt
52, April 1941. Der Bereich Chemische Fabrik Goldschmidt auf dem nördlich anschließenden Blatt 43,
Juni 1937. Lageplan Zeche Graf Beust Juni 1943. 19 S.: Dohmen, Heinz; Sons, Eckhard: Kirchen, Kapellen, Synagogen in Essen. Essen: 1998. S. 33. 20 In dem Kostenvoranschlag des Finanzbauamts Essen vom 06.12.1962 an die Oberfinanzdirektion
Düsseldorf über die Instandsetzung des Bunkers wurde über den Zustand unter anderem berichtet:
„Ursprünglich war der Bunker mit einem Walmdach in Holzkonstruktion und Hartdeckung versehen. Z.
Zt. ist die obere Bunkerdecke als Dachfläche ausgebildet.“ (S.: Feuerwehr Lysegang Bd. 1) Ob diese
Darstellung den tatsächlichen ursprünglichen Verhältnissen entsprach, sei dahingestellt, denn
möglicherweise stützte sich der Verfasser nur auf die ihm vorliegenden Baupläne. 21 Dass Satteldach und Giebel wohl eher nicht ausgeführt wurden, entspricht auch der stadtamtlichen
Feststellung vom 26. Mai 1945: „Außer leichten Splitterschäden an den Außenwänden ist der Bunker
vollkommen unversehrt. …“ (S.: S.: Stadtarchiv Essen: Akte 102 2030. Angelegt im Stadtamt 64-4L. Die
Akte später vom Amt für Zivilschutz übernommen. Danach ins Stadtarchiv gelangt.) 22 Als Reste der Giebel sind vermutlich die beiden ca. 7 Lagen hohen Backsteinaufmauerungen auf den
Giebelseiten der Ansichten anzusehen. 23 Eisenbeton ist die frühere Bezeichnung von Stahlbeton. 24 S.: BOA Statik, BOA Statik Trafo u.a.. 25 S.: BOA Statik; auch in BOA Statik Trafohaus u.a.: A. Sang: Entwurfsplan 04.12.1940, zuletzt
geändert 27.12.1940: Ö.L.S.R. [Öffentlicher Luftschutzraum] Für alle Typen. Schema des inneren
Ausbaues und der Isolierung. Plan Nr. 3650, Blatt Nr. 1 b. S. auch die Detailzeichnung „Für alle Typen“:
Schutzraumentlüfter mit gasdichtem Verschluss, Januar 1941. In: Kegel Akte LSE 1949. 26 S.: BOA Statik; auch in BOA Statik Trafohaus u.a.: A. Sang: Entwurfsplan 04.12.1940, zuletzt
geändert 27.12.1940: Ö.L.S.R. [Öffentlicher Luftschutzraum] Für alle Typen. Schema des inneren
Ausbaues und der Isolierung. Plan Nr. 3650, Blatt Nr. 1 b. S. auch die Detailzeichnung „Für alle Typen“:
Schutzraumentlüfter mit gasdichtem Verschluss, Januar 1941. In: Kegel Akte LSE 1949. 27 Während der Entwurf vom Januar 1941 in den Grundrissen noch eine einfache Darstellung und
entsprechende Bemaßung der Vorsatzschalen enthält, fehlen sie in den gleichermaßen detaillierten
Baustellenplänen vom August 1941. 28 Gez. Kreutzberger. S.: Baustellenpläne/plan Eiserne Hand 1941/43. 29 S.: Kegel Akte LSE 1949. Ansicht. 30 S.: BOA Statik Trafo u. a.: A. Sang: Ö.L.S.R. [Öffentlicher Luftschutzraum] Typ 3 A.
Bewehrungszeichnung, 27.01.1941; [Zeichnung] Nr. 3653 A. 31 Im Entwurf vom Januar 1941 sind geringfügige Abweichungen enthalten. (S.: Kegel Akte LSE 1949) 32 Der EG-Raum im Risalit dient ebenfalls als Kokslager. 33 Es gibt eine weitere Treppe, die ausgehend vom 1. OG des Risalits in dessen 2. OG mit dem (nicht
erhaltenen oder nicht ausgeführten) dortigen Ausgang zum geplanten (nicht erhaltenen oder nicht
ausgeführten) Dachraum führt.
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34 „Festgestellt am 26.5.45“. S.: Stadtarchiv Essen: Akte 102 2030. Angelegt im Stadtamt 64-4L. Die
Akte später vom Amt für Zivilschutz übernommen. Danach ins Stadtarchiv gelangt. 35 Ich danke Herrn Becker für die Information über die Bedeutung der Bezeichnung Windkessel im Plan
v. 1941. 36 Die Wärme wurde an die Belüftungsluft abgegeben, welche dann erwärmt im Bunker verbreitet wurde. 37 Für die Schutzräume sind dreistöckige Liegen in den Baustellenplänen ausgewiesen. Gelegentlich sind
auch bankartige Sitzgelegenheiten eingetragen. 38 S. die Vorschriften v. Juli 1941: Bestimmungen für den Bau von Luftschutz-Bunkern. Hg.:
Reichsluftfahrtministerium / Reichminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe: Inspektion
des Luftschutzes. Fassung Juli 1941. 8 Hefte. Berlin, 1941. Heft 6: Kennzeichnung im LS-Bunker und
Ausstattung. 39 Über die Wiedernutzbarmachung von Hochbunkern in Essen im Zuge des Kalten Krieges hat der
Verfasser bisher nur wenig recherchiert und in Erfahrung gebracht. Der Beginn der Herrichtung einiger
Bunker in den sechziger Jahren kommt in verschiedenen Quellen zum Ausdruck. (S.: Feuerwehr
Lysegang Bd. 1: Kostenanschlag Instandsetzung 06.09.1962. Ferner, aus anderer Akte: Kopie eines
handschriftlichen Verzeichnisses des Stadtamts 38 (Aktenzeichen 38-2-421 08), wohl in den 1960er
Jahren begonnen und bis 1990 fortgeschrieben. Kopie im ID.) 1987 ließ die Fraktion der Grün-
Alternativen Liste im Rat der Stadt Essen in einer Druckschrift verlautbaren: „Nach dem öffentlichen
Flächennutzungsplan der Stadt Essen stehen der Essener Bevölkerung 32 Bunker zur Verfügung. Von
diesen 32 Bunkern sind z. Zt. 4 renoviert, nur einer, der an der Eisernen Hand ([nahe dem] Amtssitz des
für den Zivilschutz zuständigen Beigeordneten der Stadt Essen), bietet ABC-Schutz. Alle anderen Bunker
bieten zur Zeit keinen effektiven Schutz gegen Kriegseinwirkungen.“ (S.: Militarisierung in Essen, 1987,
S. 18.) Nach einem Vermerk des Amts für Zivilschutz / Stadtamts 37-9-2 über den Stand 1992 waren
Körnerstr./Oberdorfstr.. (Dem Vermerk 37-9-2-421 03 ist ein Verzeichnis beigefügt. Kopie im ID.) 40 Spätestens März 1963 war der Bunker in ein „Sofortprogramm“ (Bezeichnung lt. Finanzbauamt Essen)
für „Instandsetzungsarbeiten“ (ebd.) aufgenommen worden. (S.: Feuerwehr Lysegang Bd. 1) Der am
24.07.1962 von der Oberfinanzdirektion Düsseldorf verfügte Kostenanschlag des Finanzbauamts Essen
(„zugleich Amt für Verteidigungslasten“) vom 06.09.1962 wurde unter dem 22.03.1963 von der
Beschreibung (SL 5.14/B), Blatt A42. [Undatiert, 1983 oder wenig früher.] In: Feuerwehr Lysegang Akte
Lüftungsgerät. 44 Die Einbauten zur Modernisierung des Schutzvorrichtungen wurden 1985 förmlich dem
Bundesvermögensamt übergeben. (S.: Feuerwehr Akte Lysegang Lüftungsanlage: Niederschrift über die
Übergabe des Umbaus, bezeichnet als Nutzbarmachung, durch das Finanzbauamt Mülheim R. an das
Bundesvermögensamt, 09.10.1985. Kopie von Kopie im ID) Den Modernisierungen anfang der achtziger
Jahre ging eine Eignungsprüfung voraus, die sich unter anderem in einem Vermerk über die
„zivilschutztaktische Beurteilung“ des Hochbunkers vom 03.05.1979 mit positivem Ergebnis
niederschlug. (Stadtamt 38-2-421 08/08, Kopie im ID.) 45 S.: Feuerwehr Akte Lysegang Lüftungsanlage. Vgl. ebd: Nach der Firmenbeschreibung des
Schutzlüftungsgeräts, von den zwei eingebaut wurden, war ein Gerät für 500 Personen vorgesehen. 46 In den drei Zugangsabschnitten ist die Überdeckung geringer. Sie erhöht sich im Hauptabschnitt auf
mindestens ca. 8 m. 47 Zu den Hochbunkern in Essen: Bach, Martin (ID): Hochbunker in Essen. (Inventarisation) Eine erste
Einführung und Übersicht zur dienstlichen Verwendung. Stand der Bearbeitung: 10.06.2011. 48 In den drei Zugangsabschnitten ist die Überdeckung geringer. Sie erhöht sich im Hauptabschnitt auf
mindestens ca. 8 m. 49 S.: Bach, Martin: Die Kriegsgräberstätte für sowjetische Zwangsarbeiter der Zeche Graf Beust in
Essen. Fassung 10.06.2013. Nicht im Druck veröffentlicht. Internetveröffentlichung: Hg.: Stadt Essen:
Institut f. Denkmalschutz und Denkmalpflege, 2013. Downloadangebot (pdf) auf der Seite:
Stadt Essen: 61-8-2 Dr. Bach: Eiserne Hand 043{ Hochbunker{ Inventarisation{ www{ UDB2B_010713_103900.doc
1400.pdf 50 Da der Hochbunker Bundeseigentum ist, war die Obere Denkmalbehörde für das
Unterschutzstellungsverfahren zuständig. 51 Denkmalkarteikarte aus der Denkmalliste:
http://gdi.essen.de/webdaten/sta61/Denkmaeler/Foto_Htm_und_pdf/AK1_Lfd_Nr_962.pdf 52 Nur erwähnt in einem kurzen Artikel über Hochbunker in Essen. 53 Der Haupttext in der Denkmalkarteikarte (Rubrik „…Merkmale…“) ist ein vollständiges Zitat bzw. ein
Teil aus der Eintragungsverfügung der Bezirksregierung vom 27.08.2012. Die Bezirksregierung
wiederum hatte diesen Teil der Eintragungsverfügung aus dem Entwurf der Denkmalkarteikarte
übernommen, den der Verfasser (M.B./ID) der Bezirksregierung als Empfehlung am 15.06.2011
zugesandt hatte. 54 Wie andere Hochbunker in Essen nicht enthalten in: Mainzer, Udo (Landeskonservator / Rheinisches
Amt für Denkmalpflege): Denkmälerverzeichnis [Baudenkmäler] ... für das Gebiet der Stadt Essen.
Erarbeitet von B. Eger, E. Geiger, A. Schumacher; festgestellt in den Sitzungen der
Denkmälerkommission -mit Hans Peter Hilger u.a.- 1983/1984. 17.11. 1984 [Schreiben an die Stadt
Essen, unveröffentlicht]. 56 Zeigt die Umgebung des Bauplatzes. Der Hochbunker ist noch nicht eingetragen. 57 Zu dem Verzeichnis ausführlich: Bach Hochbunker 10.06.2011, S. 31. 58 Die Pläne befanden sich bis 2010 in der städtischen Immobilienwirtschaft (Stadtamt 60), in welche
Dienststelle das ehemalige Hochbauamt zusammen mit anderen Stellen vor einigen Jahren aufgegangen
ist. 2010 wurden die Pläne zum ID geholt, wo sie verzeichnet und fotografiert wurden. Demnächst sollen
sie an das Stadtarchiv zum Verbleib abgegeben werden. 59 Eine Bauordnungsakte (BOA) unter der heute geltenden Adresse Eiserne Hand 43 ist lt. Auskunft des
Bauaktenarchivs an Frau Schimmel / ID nicht nachweisbar. 60 U. a. im Wesentlichen über die Nutzbarmachung für den Zivilschutz (1984 abgeschlossen) und die
Übernahme der Verwaltung und Bauunterhaltung durch die Stadt Essen gemäß § 18,3 Schutzbaugesetz. 61 Wohl um 1949 unter Anleitung des Essener Baudezernenten Sturmius Kegel vom damaligen
Stadtplanungsamt angelegt, wahrscheinlich im Zusammenhang mit seinem Vortrag 1949 vor
Luftschutzoffizieren in der Schweiz, da viele Abbildungen mit dem Hinweis „Dia“ versehen sind.
Enthält: Kommentierte Objekt- und Planfotos und Schaubilder, Auschnitte aus eventuell kriegszeitlichen
Akten. Die Unterlagen handeln zu einem erheblichen Teil über Hoch- und Tiefbunker. Ferner zwei alte
Literaturkopien enthalten: Kegel, S.: Kriegserfahrungen. Luftschutz im Ruhrgebiet. [Überwiegend
Essen.] Von S. Kegel, Stadtrat für das gesamte Bauwesen der Stadt Essen. In: Protar, Schweizerische
Zeitschrift für Luftverteidigung ..., 15. Jg. (1949), Nr. 3/4 (März/April), S. 25 - 36. Städtebombardierung
und Luftschutz im Ruhrgebiet. Ein Vortrag des Baudirektors von Essen [S. Kegel]. In: Neue Zürcher
Zeitung, 13.03.1949.
Ich danke Herrn Theo Becker von der Feuerwehr Essen für den Hinweis auf das Aktenheft. 62 Einzelblatt, Din A4. Ältere Kopie (um 1980-90?) von einem noch nicht ermittelten Orginal. Der Plan
und ev. auch das Bauwerk zunächst mit Nr. 19 bezeichnet, später mit 1.01, zuletzt und zur Zeit noch mit
01.09. Darstellung sehr einfach und schematisch. Mit Lageplan. 63 Außer dem Luftschutzstollen auch der Hochbunker dargestellt. 64 Die vorliegende Fassung wurde weitgehend bis zum 10.06.2011 als Grundlage des ersten Entwurfs der
Denkmalkarteikarte fertiggestellt. Um den 20.07.2013 wurde sie mit einigen weiteren Informationen und
Abbildungen ergänzt und insgesamt geringfügig überarbeitet. 29.08.2013 geringfügige Änderungen.