Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 65 Technologieentwicklung und -transfer in der Hallstatt- und Latènezeit Beiträge zur Internationalen Tagung der AG Eisenzeit und des Naturhistorischen Museums Wien, Prähistorische Abteilung – Hallstatt 2009 Herausgeber: Anton Kern, Julia K. Koch, Ines Balzer, Janine Fries-Knoblach, Kerstin Kowarik, Christiana Later, Peter C. Ramsl, Peter Trebsche, Julian Wiethold BEIER & BERAN: ARCHÄOLOGISCHE FACHLITERATUR LANGENWEISSBACH 2012
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Herstellungsprozesse, Arbeitsabläufe und Produktionsstrukturen im eisenzeitlichen Textilhandwerk Österreichs.
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Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte
Mitteleuropas 65
Technologieentwicklung und -transfer
in der Hallstatt- und Latènezeit
Beiträge zur Internationalen Tagung der
AG Eisenzeit und des Naturhistorischen Museums Wien,
Prähistorische Abteilung – Hallstatt 2009
Herausgeber:
Anton Kern, Julia K. Koch, Ines Balzer, Janine Fries-Knoblach,
Kerstin Kowarik, Christiana Later, Peter C. Ramsl,
Peter Trebsche, Julian Wiethold
BEIER & BERAN: ARCHÄOLOGISCHE FACHLITERATUR
LANGENWEISSBACH 2012
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Eine der grundlegenden Aktivitäten des prähis-torischen Menschen ist das textile Handwerk1, dieHerstellung von Stoffen für verschiedene Zweckedes Alltags wie Kleidung, textile Behälter, Wand-behänge (Grömer 2009). Durch die in unserenBreiten ungünstigen klimatischen Voraussetzun-gen für die Erhaltung organischer Materialien sindProdukte des Textilhandwerks im archäologischenFundgut stark unterrepräsentiert. Auch von denGerätschaften ist unter gängigen Bedingungen ge-nerell nur ein kleiner Teil konserviert: meistSpinnwirtel, Webgewichte aus Ton, auch Spulen,Nähnadeln oder Scheren. Die zugehörigen Holz-elemente wie Spindelstäbe, Rahmengestelle derWebstühle und Litzenstäbe, sowie die Geräte ausvergänglichem Material, etwa Webschwerter, sindmeist nicht erhalten. So beschränkt sich der Fokusbei der Betrachtung der Textilproduktion meistauf selektierte Aktivitäten wie Spinnen und We-ben, während die anderen Tätigkeiten im Arbeits-ablauf großteils negiert werden.
Die in diesem Beitrag herangezogenen theore-tischen Begrifflichkeiten zur Produktion wie Pro-
1 Diese Arbeit ist Teil des EU-Projektes 2007–2012 „DressID –Clothing and Identities“ (Study group E – Production and Trade)und wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finan-ziert.
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duktionsmittel, Produktionsrelikte etc. werdennach der Arbeit von Natalie Venclová (2002, 33ff.) verwendet. Die für das textile Handwerk ge-brauchten Werkzeuge und Geräte sind ebenso wiedie nötigen Nutzflächen und Gebäude den Pro-duktionsmitteln hinzuzurechnen. Produktionsre-likte wären die Rohmaterialien (pflanzliche undtierische Fasern), der Abfall (z. B. Hechelabfällebei Flachs, Fadenreste) sowie die Endprodukte(Stoffe, Kleidungsstücke, Gebrauchstextilien).Diese sind – im Gegensatz etwa zu metallverar-beitenden Handwerken – nur ausschnittsweise er-fasst. In Österreich sind bisher mehr als 950 Texti-lien (Gewebekomplexe)2 von 16 verschiedeneneisenzeitlichen Fundorten bekannt, aus den gro-ßen Salzbergwerken, aber auch aus Gräbern undSiedlungen (Grömer 2012). Die Textilien sind un-ter verschiedenen spezifischen Bedingungen undaus unterschiedlichsten archäologischen Kontex-ten erhalten. Während die Gewebe aus den Salz-
bergwerken in Hallstatt (Reschreiter 2005; Grö-mer 2005a, mit älteren Arbeiten anderer Autoren:Hans-Jürgen Hundt, Katharina v. Kurzynski) undDürrnberg (Stöllner 2005; Kurzynski 2002) inausgezeichneter Weise organisch und farbig kon-serviert sind, bleiben andere Gewebe vor allemaus Gräbern nur noch als mineralisierte Reste aufmetallenen Trachtbestandteilen und Beigaben er-halten. Zudem spiegeln die Gewebe verschiedeneFunktionsbereiche wieder: die Grabtextilien alsKleidung oder Umhüllung; die Bergwerkstextilienwurden großteils in sekundärer Funktion etwa alsBindematerial aufgefunden. Die Textilarchäologiebefindet sich nach wie vor im Bereich der Grund-lagenforschung – besonders in Österreich. Trotzdieser methodischen Beschränkungen könnenerste Theorien und Interpretationen entwickeltwerden.
Das hier verwendete Konzept der „chaîne opé-ratoire“ (Audouze 1999, 167 ff.) wurde von fran-zösischen Sozialanthropologen wie André Leroi-Gouhan entwickelt und meist für paläolithischeFragestellungen angewandt. Die archäologischenHinterlassenschaften werden dabei in Beziehungzu Prozessen und Handlungsabläufen gesetzt: be-ginnend etwa vom Rohmaterial und seiner Be-schaffung, der angewandten Herstellungstechno-
2 Anzahl der Textilkomplexe, es sind weitaus mehr Einzeltextilien.Z. B. aus den eisenzeitlichen Bereichen des Salzbergwerkes Hall-statt wurden 261 Gewebekomplexe aufgefunden, die aus insgesamt566 Einzeltextilien bestehen (z. B. Einzelzählungen von angenähterBorte und Grundgewebe, abgerissene Teile etc.). Vgl. Grömer 2007,64 Abb. 18.
Abb. 1. Herstellungsprozess von Geweben: Produktionsschritte, Ressourcen und Gerätebedarf.
Grömer, Herstellungsprozesse, Arbeitsabläufe und Produktionssturkturen im Textilhandwerk 59
logie in ihren verschiedenen Arbeitsschritten überdie Verwendung mit diversen Sekundärnutzungenund Umarbeitungen, bis zur abschließenden De-ponierung.
In diesem Rahmen soll vor allem der technolo-gische Gesichtspunkt, die Herstellungsweise, auf-geschlüsselt werden. Dies ist die nötige Basis zurErforschung der sozioökonomischen Aspekte, zurProduktionsorganisation und der gesellschaftli-chen Bedeutung. So werden erste Interpretations-ansätze zur Organisation des Textilhandwerks inunserem Raum versucht, zu Fragen nach den beider Gewebeherstellung tätigen Personen, zu denProduktionsorten und auch nach dem Produk-tionsniveau. Wesentlich ist die Zusammenschaualler verfügbaren Materialien, Gerätschaften undBefunde, ergänzt durch naturwissenschaftlicheAnalysen.
Produktionsschritte – Arbeitsablauf
Die Textilproduktion zeichnet sich durch einegewisse Komplexität aus, da diesem Handwerkverschiedene Abläufe mit individuellem Zeit- undPersonalbedarf inne liegen. Die Herstellung einesGewandes etwa bedingt zahlreiche verschiedeneTätigkeiten (Abb. 1). Zu diesen Arbeitsschrittensind unterschiedliche Geräte (Werkzeuge) nötig,aber auch verschiedene Ressourcen. Detailliertearbeitstechnische Beschreibungen der einzelnenArbeitsabläufe (etwa mit Rohmaterialaufberei-tung, Spinnen, verschiedene Webtechniken…) mitden nötigen Handgriffen führen zu weit, sie wur-den an anderer Stelle bereits erörtert (Grömer2010, 43-140). Auch die zugehörigen archäologi-schen Funde wurden dabei umfassend dargestellt
– hier nur wenige Details, die für das Verständnisder Produktionsstrukturen nötig sind.
Zunächst ist es die Rohmaterialbeschaffungund -aufbereitung, die sich je nach der Verwen-dung von tierischen und pflanzlichen Materialienstark unterscheidet. Als Ressource benötigt manetwa Weideland oder Ackerfläche; Geräte, für denkomplexen Vorgang der Flachsaufbereitung wärenHecheln, wie sie aus der latènezeitlichen Siedlungvon Hallstatt-Dammwiese3 bekannt sind. ZumSchafe Scheren wären ab der Latènezeit Schereneinsetzbar, wenn die Wolle nicht von Hand ge-rauft wird. Vorbereitet wird die Wolle durch Zup-fen per Hand oder mittels hölzerner Geräte wieKämme. Selbst beim Spinnen unterscheidet sichdie Handhabung je nach Rohmaterial. So kannWolle aus der Hand oder von einem kurzen Spinn-rocken gesponnen werden, für das Spinnen vonFlachs ist hingegen ein langer Rocken sinnvoll.Die am häufigsten archäologisch überliefertenGeräte der oben beschriebenen Tätigkeiten sinddie Schwunggewichte der Spindeln, die Wirtel.
Die eisenzeitliche Textilproduktion im öster-reichischen Raum ist höchst vielfältig, wobei mit-tels verschiedener Typen von Webgeräten die un-terschiedlichsten Webwaren hergestellt wurden.Diese sind vor allem durch die Funde aus denSalzbergwerken Hallstatt (Abb. 2) und Dürrnbergnoch in eindrucksvoller Weise farbig überliefert.
Die eisenzeitlichen Webwaren sind etwaschmale (1–3 cm Breite) und auch breitere Bänder(5–15 cm Breite), die mit Bandwebtechniken mit-tels Litzenstäben oder Webkamm gefertigt wur-den. Brettchenweberei ist in der Eisenzeit Öster-reichs ebenso bekannt.
Abb. 2. Textilien aus dem Salzbergwerk Hallstatt, OÖ.
3 Grömer 2010, Abb. 27 unten.
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Der Gewichtswebstuhl, ein Arbeitsgerät, aufdem großflächige Gewebe gefertigt wurden, istdurch verschiedene Befunde belegt. Obwohl kei-ne vollständigen Großtextilien erhalten sind, zei-gen technische Indizien wie die Gewebeanfangs-kanten, dass gewisse Stücke auf einem Gewichts-webstuhl entstanden sein müssen. Eine derartigeGewebeanfangskante wurde hergestellt, um einengleichmäßigen Fadenabstand zu gewährleistenund eine feste Webkante herzustellen. Die groß-flächigen Stoffe wurden in verschiedenen Bindun-gen (Leinwandbindung, Köpervarianten, Panama-bindung) angefertigt und teils mit farbigen odereingearbeiteten Mustern gestaltet.
Für die verschiedenen vorgestellten Webwarenwurden unterschiedliche Werkzeuge bei ihrer Her-stellung eingesetzt. Bandwebgeräte für die Ferti-gung der schmäleren oder breiteren Bänder wärenetwa einfache Litzenstäbe, also kürzere Holzstä-be, die jedoch nur bei optimaler organischer Er-haltung im in situ-Befund überhaupt dieser Tätig-keit zuzuweisen wären. Ein Bandwebgerät, zu-mindest für die römische Zeit archäologischbelegt, ist der Webkamm (Wild 1988, 39 Abb.27). Die Brettchengewebe, die aus der Eisenzeit inÖsterreich bekannt sind, wurden mit quadrati-schen, an den Ecken gelochten Plättchen gefertigt.Die häufigsten Webgeräte im archäologischenFundgut deuten auf den Gewichtswebstuhl hin.Webgewichte diverser Ausformung als nötigeSpannvorrichtung der Kettfäden, sind in der
Eisenzeit wohl bekannt (Belanová-Stolcová /Grömer 2010). Charakteristische Gerätschaftenzum Weben wären weiters Webkämme oder Web-schwerter zum Anschlagen des Schußfadens.Letzteres ist für die Eisenzeit in Österreich durcheinen unpublizierten Fund aus Hallstatt bekannt4.
Beim Herstellen der Webwaren ist unterschied-licher Platzbedarf vonnöten, zudem gibt es ortsge-bundene und auch mobile Techniken, letztere istetwa das Spinnen. Dass Verlustfunde von Spinn-wirteln regelmäßig über Siedlungen verstreut do-kumentiert sind, darf nicht verwundern. Sie bele-gen sowohl die Tätigkeit des Spinnens selbst (die– da Spindeln leicht mit sich geführt werden kön-nen – überall dort erfolgte, wo sich Menschen auf-hielten), wie auch jene Plätze, an denen diesesTextilgerät aufbewahrt wurde. Auch die verschie-denen Bandwebtechniken können als mobileTechnik an variablen Orten durchgeführt werden,sowohl im Haus als auch im Freien. Die Webkettewird in der einfachsten Variante waagrecht zwi-schen zwei Fixpunkten, etwa Pfosten, eingehängt,oder sie wird senkrecht durch Webgewichte ge-spannt. Ein fix stehender Rahmen ist hierbei nichtzwingend nötig.
Dagegen ist ein Gewichtswebstuhl (vor allemim aufgespannten Zustand) mehr oder minder an
4 Grömer 2010, Abb. 57. Freundl Mitt. Hans Reschreiter, NHM.
Grömer, Herstellungsprozesse, Arbeitsabläufe und Produktionssturkturen im Textilhandwerk 61
einen bestimmten Ort gebunden. Es kann ein Be-reich in einem größeren Haus/Raum für den Web-stuhl reserviert sein. Im Freien wäre aufgrund desunbeständigen Wetters in Mitteleuropa zumindestein Flugdach nötig, damit das kostbare Webgutnicht durch die Witterung Schaden nimmt. DerWebstuhl kann auch in einer eigenen „Webhütte“untergebracht sein, die ausschließlich diesem ei-nen Zweck dient und daher wie andere Werkstät-ten einen besonderen Platz in der Siedlung ein-nimmt. Als Webhütten werden jene eingetieftenhallstattzeitlichen Grubenhäuser beispielsweiseaus Stillfried, NÖ. (Hellerschmid 2006, 97–100,Taf. 18, 46. 47; Objekte V121, V572, V591) mitGrößen zwischen 10 und 20 m2 angesprochen, diefunktionsbedingte Einbauten in Form von Web-stuhlkonstruktionen (Webgewichte, Pfostenstel-lungen) aufweisen (z. B. Abb. 3). Diese nehmenjeweils einen großen Teil des zur Verfügung ste-henden Platzes in der kleinen Hütte ein, wodurchbei diesen Befunden definitiv eine Funktion alsWerkstatt gegeben ist.
Neben dem soziologischen Aspekt, der einerderartigen Trennung zwischen Wohn- und Ar-beitsbereich inneliegt, ist auch ein technologi-scher Faktor wesentlich: Eingetiefte Hütten (Gru-benhäuser) eignen sich für die Herstellung vonLeinengeweben, da die hohe und konstante Luft-feuchtigkeit verhindert, dass die Kettfäden brü-chig werden. Für die Wollweberei ist der FaktorLuftfeuchtigkeit dank der Elastizität der Wollfa-sern nicht so wichtig, so sind Webstühle in eben-erdigen Häusern für Wollgewebe zweckmäßig(Banck-Burgess 1997, 371 f.).
Die verschiedenen Arten der Nachbearbeitung,die nach Abnahme des Gewebes vom Webstuhlerfolgen, werden unter dem Begriff Textilausrü-stung oder Veredelung zusammengefasst (Tidow2005, 370–372). Wesentlich in vorindustriellerZeit sind etwa das Walken, Waschen, Rauhen,Scheren, Spannen und Pressen von Wollgeweben,sowie das Bleichen und Glätten von Leinengewe-ben. Diese Tätigkeiten bedürfen jeweils unter-schiedlicher Gerätschaften. An den österreichi-schen Textilien selbst ist von diesen Vorgängenbisher nur das Walken nachgewiesen (Grömer2010, 197-199 Abb. 105), durch das die Wärme-eigenschaften des Wollstoffes verbessert wurden.
In der Hallstattzeit gewinnt die optische Auf-wertung von Stoffen durch Farbe stark an Bedeu-tung, wie anhand von Beispielen aus dem Salz-bergwerk Hallstatt (Hofmann-de Keijzer et al.2005) eindrucksvoll belegt. Gefärbt wurden abernicht nur die fertig gewobenen Tuche, sondern eswurden auch das Vlies/die Garne mit pflanzlichen
Abb. 4. Textilien aus dem Salzbergwerk Hallstatt.
Beispiele zu Nähten und Säumen.
und tierischen Farbstoffen behandelt. Die unter-schiedlich gefärbten und auch naturfarbenen Gar-ne bilden auch den Ausgangspunkt für die in derHallstattzeit beliebten Streifen- und Karomuster,sowie für bunt gestaltete Rips- und Brettchenweb-bänder. Auch für das Färben sind spezielle Gerät-schaften, Werkzeuge und Gefäße nötig, sowieteils hoch spezialisiertes know how.
Letztendlich ist das Schneidern und Nähen zunennen, das erst die textile Flächen in ein Beklei-dungsstück oder einen Gebrauchsgegenstand ver-wandelt. Während in der mediterranen Welt dasrechteckige Stoffstück per se bereits ein Klei-dungsstück ist, das auf vielfältige Weise um denKörper drapiert und festgesteckt wird, ist von denFunden aus Hallstatt belegt, dass wir in der mittel-europäischen Eisenzeit ein hohes Maß an ge-schneiderten Stücken vor uns haben. Diese wur-den mit vielfältigen Sticharten, Säumen und Näh-ten gestaltet (Mautendorfer 2005) (Abb. 4).
Für den gesamten textilen Herstellungsprozessist also eine Vielfalt an unterschiedlichen Tätig-keiten belegt, die ihrerseits auch meist mit einemhohen Zeitaufwand einhergingen – wie mit denMethoden der Experimentellen Archäologie be-stätigt (Andersson 2003, 46–48). Dies bezeugteindringlich, warum man in der Eisenzeit bei derNutzung der „Ressource Textil“ mit Bedacht um-gegangen ist. Beispiele liefern sekundär verwen-dete Textilien aus den Salzbergwerken Hallstattund Dürrnberg, von denen einige teils mit Auf-
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wand zu neuen Gebrauchsstücken umgearbeitetworden sind (Grömer 2009; 2005a, Taf. 8, 4.Reschreiter et al. 2009, 312-314). So fand sich imHallstätter Kilbwerk ein feines braunes köperbin-diges Gewebe mit Spinnrichtungsmuster (Abb. 5unten), das mehrlagig zusammengenommen undmit groben Stichen zusammengenäht wurde. EineVerwendung eventuell als „Handleder“ zumSchutz der Handflächen bei der Bedienung einesSeiles im Bergbaubetrieb ist möglich. Nahtspurender Primärverwendung (eventuell als Kleidungs-teil?) sind ebenfalls noch vorhanden.
Produktionsorganisation
Textilhandwerk als Teil der landwirtschaftli-
chen Produktion
Das textile Handwerk ist ein wichtiger Teil derlandwirtschaftlichen Produktion in der Eisenzeit,wobei als wesentliche Ressourcen Anbauflächenfür Faser- und Färbepflanzen genannt werdenkönnen, sowie Weideflächen für Wolllieferantenwie Schaf und Ziege. Derartige Strukturen werdenvon der Forschungsrichtung „landscape archae-ology“ (Prinzipien und Methoden in: Wagstaff1987) untersucht. Erste Versuche in diese Rich-tung wurden von Raimund Karl für die latènezeit-liche Siedlung von Göttlesbrunn in Niederöster-reich (Karl 1996, 156–158; 216–218) unternom-men, nach Vorbildern der Analysen von Jirí Wald-
hauser für die latènezeitliche Siedlung Radovesicein Böhmen (Waldhauser u.a. 1993).
Weitere Interpretationshilfen zu diesem The-menkomplex liefern die archäozoologischen undarchäobotanischen Analysen. Diese Ergebnissekönnen wiederum mit dem Textilmaterial in Be-ziehung gesetzt werden – unter Bedacht des der-zeitigen Forschungsstandes. Quellenkritisch mussangemerkt werden, dass der Nachweis von Faser-pflanzen oder Wolllieferanten in einer Siedlungnoch kein direkter Beleg dafür ist, dass diese auchin entsprechender Weise genutzt wurden.
Als generelles Bild kann man nach den bisher-igen Textilfunden in Österreich mit Abgleich zumöstlichen Mitteleuropa allgemein folgendes fest-stellen (vgl. dazu Belanová 2005; Grömer 2007):Ab der Mittelbronzezeit bis zur Hallstattzeit do-miniert die Verwendung von Wolle, ab der Latè-nezeit gewinnt jedoch Flachs an Bedeutung undist im Mittel- und Spätlatène dominant. Als wich-tige österreichische Fundorte sind hierzu nebenHallstatt und Dürrnberg auch der Mitterberg so-wie Textilien aus österreichischen, mährischenund slowakischen Gräberfeldern zu nennen.
Das archäozoologische Material aus den gutanalysierten eisenzeitlichen Siedlungen in Öster-reich und Mähren kann als positive Ergänzunggesehen werden, um diese Aussagen zu unterstüt-zen. In der Hallstattzeit ist etwa unter den Haus-tieren ein Anteil von 30–40 % Schaf/Ziege üblich– wenn bestimmbar meist Schaf. Beispiele gibt esaus Göttlesbrunn (Pucher 2004), Maiersch undStufels (Pucher 1998) oder Ansfelden (Trebscheet al. 2007). Betrachtet man das Schlachtalter, soist ein hohes Quantum an älteren männlichen undweiblichen Tieren feststellbar – was einen Indi-kator für Wollproduktion darstellt.
In der Latènezeit, wo auch die Anzahl der Lei-nengewebe ansteigt, wird der Prozentsatz vonSchaf/Ziege geringer, etwa in Lysice mit 16,6 %(Kratochvil 2003, Tab. 3). Das Schlachtalter deu-tet zudem auf eine hohe Anzahl an jüngeren Tie-ren hin. Demnach stand eher die Fleischprodukti-on im Vordergrund, nicht die Wollproduktion.
Produktionsorte
Die Analyse des räumlichen Rahmens, die Dis-tribution von Textilgeräten, von Produktionsstät-ten innerhalb der Siedlungen, sowie der Status derSiedlungen, bietet Daten zur Bewertung des Pro-duktionsniveaus. In vorliegendem Aufsatz wirdvor allem überlegt, ob das Zentrum-Peripherie-Modell des Soziologen Immanuel Wallerstein(Wallerstein 1974, 301 ff.) für die eisenzeitliche
Abb. 5. Textilien aus dem Salzbergwerk Hallstatt:
Textilien mit Flickstellen und Umarbeitungen.
Grömer, Herstellungsprozesse, Arbeitsabläufe und Produktionssturkturen im Textilhandwerk 63
Textilproduktion in Österreich Anwendung findenkann. Nach seiner Theorie werden in der „Peri-pherie“ Produkte des täglichen Bedarfs herge-stellt, im „Zentrum“ lukrative Produkte, für derenProduktion Rohstoffe des täglichen Bedarfs ausden Peripherien eingeführt werden müssen. AlsZentren werden hierbei die (befestigten) Höhen-siedlungen betrachtet, als Peripherie die ländlicheFlachlandsiedlungen. Gerätschaften, die eine Tex-tilproduktion vor Ort bezeugen, finden sich regel-haft in den Höhen- und Flachlandsiedlungen derEisenzeit in Österreich. Als Beispiel sei etwa wie-derum die latènezeitlichen Siedlung Göttlesbrunn(Karl 1996, 32; 41) genannt oder der Dürrnberg,wo in verschiedenen Siedlungsarealen Textilgerä-te wie Spinnwirtel, Webgewichte, Nähnadeln undauch Scheren gefunden wurden (Brand 1995, 120Abb. 84 Distribution der Textilgeräte; mit weitererLiteratur). Meist sind die Textilgeräte relativgleichmäßig über die Siedlungen verteilt, wie amDürrnberg durch Kartierungen eindrucksvoll be-legt (Abb. 6).
Interessant wäre demnach, welche Gewebe inden Siedlungen erzeugt wurden, und ob es anhandder Geräte Unterschiede zwischen verschiedenen
Siedlungstypen gibt. Für weitere Überlegungensind daher für uns vor allem in situ-Lagen vonWebgewichten aufschlussreich.
Die Analyse von in situ-Befunden eisenzeitli-cher Webstühle (Webgewichtsreihen) aus Öster-reich und der Slowakei (vgl. Belanová-Stolcová/Grömer 2010, 15–17) ergab ein interessantes Bild.Für die Hallstattzeit, aus der bisher die meistenWebstuhlbefunde bekannt sind, gibt es anschei-nend drei Standard-Webstuhlgrößen: Einerseitssind Webstühle bekannt mit nur 60–90 cm Breite,wie etwa aus Stillfried, NÖ. (Eibner 1974). JeneWebstühle mit 120–160 cm Breite wie aus Mi-chelstetten in Niederösterreich (Lauermann 2000,19–20 Abb. 18–19) waren möglicherweise die„Standardbreite“. Daneben gibt es Webstühle mitüber 3 m Breite. Bis vor kurzem war als großerWebstuhl nur jener aus Kleinklein, Kärnten (Do-biat 1990, handwerkstechnisches Statement dazuvon Walter Slonek von der Höheren TechnischenLehranstalt für Textilindustrie in Wien, S. 70–84),mit einer Breite von 370 cm bekannt. Dieser ex-zeptionelle Befund in einer Höhensiedlung wurdeals spezielle Produktion interpretiert, in Zusam-menhang mit der ansässigen Adelsschicht, die in
Abb. 6. Dürrnberg, Szbg: Verteilung der Textilgeräte und Beispiele für Textilgeräte von Dürrnberg-Ramsaukopf.
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der Sulmtalnekropole bestattet wurde. In letzterZeit mehren sich jedoch Hinweise, dass übergroßeWebstühle zur Fertigung repräsentativer Gewebenicht rein an (befestigte) Höhensiedlungen gekop-pelt sind, da solche auch in den Flachlandsiedlun-gen Hafnerbach (Preinfalk 2003, 16 Abb. 12) undFreundorf (Blesl/Kalser 2005, 88) in Niederöster-reich ausgegraben worden sind. Der Webstuhl vonHafnerbach hat sogar 4 m Breite (Abb. 7). Im Fal-le der Webstuhlgrößen kann also nicht nachFlachland- und Höhensiedlungen differenziertwerden.
Es kann nach den bisherigen Forschungsergeb-nissen für das eisenzeitliche Österreich bisherkein signifikanter Unterschied zwischen den Tex-tilgeräten und Webstuhlbefunden aus kleinerenFlachlandsiedlungen und Höhensiedlungen ausge-macht werden. Die Funde der Textilgeräte bele-gen, dass Textilien überall produziert wurden.
Verschiedene experimentalarchäologische Ver-suche5 sowie daran angelehnte rechnerische Über-legungen sollen den Konnex zwischen den texti-len Werkzeugen aus Siedlungen und zeitgleichenTextilien aus den Gräbern und Salzbergwerkenherstellen. Dabei stehen funktionstechnischeExperimente im Vordergrund.
So wurde untersucht, wie die in den Siedlun-gen gefundenen Spinnwirtel mit den zeitgleichenTextilfunden übereinstimmen. Es ist eine hand-werkstechnische Tatsache, dass Spindeln mit un-terschiedlichem Gewicht zur Herstellung ver-
schiedener Fadenstärken geeignet sind. Mitschwereren Spindeln ist das Spinnen dickerer Fä-den möglich (dünnere Fäden würden durch dasGewicht reißen), mit leichteren Wirteln sind dün-ner Fäden herstellbar (vgl. Grömer 2005b; Mår-tensson u.a. 2005/06 ) (Abb. 8).
Ein gutes Beispiel ist die hallstattzeitliche Hö-hensiedlung von Smolenice Molpír, Slowakei(Belanová 2007, 41–43). Hier wurden von TerezaBelanová 700 komplette Spinnwirtel analysiertund gewogen. Wie in der Hallstattkultur üblich,gibt es sehr leichte Spinnwirtel mit nur 3 g, dasdurchschnittliche Gewicht liegt bei 16 g und nurwenige sind schwerer. Ähnliche Verteilungen vonSpinnwirtelgewichten können auch für hallstatt-zeitliche Siedlungen in Österreich geltend ge-macht werden. Die feinen Garne, die mit diesenGeräten produziert werden können (0,1–0,7 mm),finden sich in ihrer Spannbreite in den zeitglei-chen Textilqualitäten wieder. Die Textilfunde ausdem Hallstätter Salzberg, Ostgruppe, geben davonein Zeugnis (Grömer 2005a, 29 Abb. 14). Eine ra-sche Durchsicht von Siedlungen mit Spinnwirtelnergibt, dass sich in den meisten Siedlungen Spinn-wirteln verschiedener Größen und somit Ge-wichtskategorien finden, unabhängig davon, ob essich um Höhen- oder Flachlandsiedlungen han-delt. Es wurden also in Siedlungen beider Katego-rien sowohl feine als auch grobe Gewebe herge-stellt.
Nach derzeitigem Forschungsstand sind an-hand der Funde und Befunde von Textilgerät-schaften keine signifikanten Unterschiede zwi-schen Flachland- und Höhensiedlungen in der Ei-senzeit in Österreich auszumachen. Auch die Dis-tribution von Werkzeugen dieses Handwerks
Abb. 7. Hafnerbach, NÖ., Webstuhlbefund
mit 4 m Breite.
5 Die vorliegende Arbeit stützt diverse Interpretationen auch auf Er-gebnisse der Experimentellen Archäologie, die im Rahmen des For-schungsprojektes DressID betrieben wird. Gerade für Experimentezum Textilhandwerk wurden vom Forschungszentrum Lejre unddem Centre for Textile Research Copenhagen, beide Dänemark,strikte Vorgehensweisen und Reglementierungen festgelegt, um ei-ne wissenschaftliche Auswertbarkeit experimentalarchäologischerErgebnisse gewährleisten zu können. Vgl. zu den VorgehensweiseMårtensson 2007, 99 Abb. 2.
Abb. 8. Experimente zu erzielbaren Fadenstärken mit
Spinnwirteln unterschiedlichen Gewichts.
Grömer, Herstellungsprozesse, Arbeitsabläufe und Produktionssturkturen im Textilhandwerk 65
ergibt noch kein spezifisches Bild. Mit verbesser-tem Forschungsstand in Hinblick auf großflächigeanalysierte Siedlungen wird sich dieses Bild ver-feinern.
Personen im Textilhandwerk
Ein wesentlicher soziologischer Aspekt betrifftschließlich jene Personen, die im Textilhandwerktätig waren. Gerade für die Textilproduktion stelltsich die Frage nach der Anzahl und dem Ge-schlecht (sowie dem Alter) der in den Arbeitspro-zess eingebundenen Individuen (theoretische Ar-beiten dazu etwa bei Costin 1991).
Als Quellen zu den im textilen Handwerk in-volvierten Personen stehen hierbei vor allem dieGrabfunde und wenige Bildquellen zur Verfü-gung. Die für die späte Eisenzeit relevantenSchriftquellen (vgl. bei Timpe 1981, 54–55) nen-nen vor allem verschiedene textile Produkte, lan-destypische Kleidung oder Farben etc., berichtenjedoch nicht von den produzierenden Individuen.
Die wenigen bildlichen Darstellungen der Ei-senzeit in unserem Raum (Abb. 9) sind das hall-stattzeitliche Kegelhalsgefäß von Sopron Tumulus27 (Ungarn) oder das Tintinnabulum von Bolo-gna, Arsenale Militare, Tomba degli Ori (Italien)(beide in Eibner 1986, Taf. 2) aus einer Zeit um630 v. Chr. Hierbei ist wieder methodisch zu hin-terfragen, welche Intention sich hinter diesen ab-gebildeten Spinn- und Webzenen verbirgt. Ist es
eine symbolische Darstellung, wie von Alexandri-ne Eibner (1986; 2000/01) mittels Analogien ausder griechischen Antike immer wieder betont –oder einfach nur das Bild handwerklicher Tätig-keit? Die Abbildungen beschränken sich im Fallevon Sopron auf die Arbeitsbereiche Spinnen undWeben, auf dem Klapperblech von Bologna istauch die Vorbereitung des Vlieses (Präparierendes Spinnrockens mit „Vorgarn“) sowie das Sche-ren der Kette dargestellt. Alle dargestellten Perso-nen sind – soweit erkennbar – weiblich.
Einen weiteren Hinweis auf die produzieren-den Personen im Textilhandwerk könnten Gerät-schaften aus Gräbern geben – unter der Prämisse,dass die beigegebenen Werkzeuge auch eine zuLebzeiten betriebene Tätigkeit des/der Verstorbe-nen widerspiegeln. Kritische Anmerkungen, obGerätebeigabe in Gräbern Anzeiger für Berufs-stände sind, wurden etwa von Stöllner (2007, 227ff.) angestellt.
Es muss eine gewisse Quellen- und Methoden-kritik bei der Deutung von Textilgeräten in Grä-bern (vgl. etwa bei Primas 2007; Eibner 1986;2000/01; Venclová 2002, 36 f.) zur Anwendungkommen. Kann nun angenommen werden, dass je-ne Person, die etwa einen Spinnwirtel im Grabhat, diese auch zum Spinnen benutzte? Ist daraneine Statusdefinition geknüpft (eine Ab- oderAufwertung der Person; ein Statuswechsel)?
Spinnwirtel kommen häufig in hallstatt- undlatènezeitlichen Frauengräbern vor, teils auch in
Abb. 9. Bildliche Darstellungen von Textilarbeit in der Eisenzeit.
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erheblicher Anzahl. In Statzendorf, Niederöster-reich (Rebay 2006) etwa wurde ein Gräberfeld derKalenderbergkultur (Ha C–D1) entdeckt. DerGroßteil der 373 Bestattungen sind Brandgräber(90 %), in 12 % der Gräber fanden sich Textilge-räte wie Spinnwirtel oder auch Nähnadeln (Abb.10; 11). In jenen Fällen, in denen die Skelette un-tersucht werden konnten, wurde festgestellt, dasses sich um Frauen handelte. Katharina Rebay hatbei ihrer Analyse des Gräberfeldes Sozialindexbe-rechnungen durchgeführt. Es zeigte sich, dassSpinnwirtel und Nähnadeln sowohl in „reichen“als auch in „armen“ Gräbern dokumentiert wur-den.
Textilgeräte sind auch in den Brandgräbernvon Uttendorf im Pinzgau, Salzburg (Ha C)(Moosleitner 1992) präsent, vor allem in reichenFrauengräbern. Es finden sich in zehn GräbernWebgewichtssätze, teilweise aus Stein. Die Textil-geräte zeigen teils Brandspuren, sodass davonausgegangen werden kann, dass die Webstühlemit den Verstorbenen gemeinsam verbrannt undmit der Urne beigesetzt wurden.
Aus der Latènezeit sind Gräber mit Textilgerätwie Spinnwirtel, Webgewicht oder Nähnadeln
Abb. 10. Statzendorf, NÖ.,
Liste der Gräber mit Textilgeräten.
Abb. 11. Statzendorf, NÖ., reiches Grab A014 mit
Textilgeräten.
etwa aus Pottenbrunn in Niederösterreich (Ramsl2002) und Kundl in Tirol (Lang 1998, 144 ff.) zunennen. Diese Beispiele könnte durch weitere er-gänzt werden. Generell gelten Spinnwirtel, aberauch Webgewichte geradezu als „geschlechtsspe-zifische“ Beigabe für weibliche Bestattungen.Dem sei gegenübergestellt, dass auch immer wie-der anthropologisch bestimmte Männergräber do-kumentiert sind, die Spinnwirtel enthalten. AlsBeispiel sei Grab 565 von Pottenbrunn (Lt B)(Ramsl 2002, 90) genannt, das Grab eines männ-lichen Individuums im fortgeschrittenen Alter(65–70 Jahre).
Die bisherigen Überlegungen bezogen sich aufdas Spinnen und Weben. Zu den anderen Tätigkei-ten finden sich noch seltener geschlechtsspezifi-sche Hinweise, da die entsprechenden Arbeits-schritte wie etwa Rohmaterialgewinnung, Färben,Schneidern und Nähen nicht in den Abbildungenpräsent sind. Die Produktionsmittel für die Aufbe-reitung des Rohmaterials, für Färben oder Walkentauchen nicht in den Gräbern auf (sie könntenauch, wenn aus organischem Material bestehend,einfach nur nicht erhalten sein). Andererseitskommen Nähnadeln und Scheren, die etwa für dieSchafschur oder die Endfertigung eines textilenStückes verwendet wurden, in Gräbern beiderleiGeschlechts vor (z.B. Pottenbrunn: Ramsl 2002,87). Diese Gerätschaften sind zudem auch für Le-derarbeiten und andere Funktionen einsetzbar. Sogibt es keine direkten Hinweise darauf, wer das
Grömer, Herstellungsprozesse, Arbeitsabläufe und Produktionssturkturen im Textilhandwerk 67
Rohmaterial aufbereitete, wer färbte, walkte undfür Näharbeiten zuständig war. Man ist also beider geschlechtsspezifischen Zuordnung des Tex-tilhandwerkes derzeit noch eher auf Vermutungenangewiesen. Für eine Deutung des sozialen Statusder im Textilhandwerk tätigen Personen ist m. E.die Materialbasis noch sehr dünn. Versuche in die-se Richtung stellte etwa Alexandrine Eibner(2000/01) an, die soziale Stellung von Handwer-kern allgemein in der späten Eisenzeit bearbeitetTimpe (1981, 60 f.) anhand antiker Schriftquellen.
Arbeitsteilung im eisenzeitlichen Textil-
handwerk?
Wurden alle nötigen Arbeitsschritte von derRohmaterialbeschaffung und -aufarbeitung biszum Endprodukt jeweils von einer Person durch-geführt, oder waren die Tätigkeiten aufgeteilt?Bei jeder handwerklichen Tätigkeit sind der Per-sonal- und Zeitaufwand für die Produktion zu be-achten, d. h. die im Ablauf eingebundenen Perso-nen, ihre Qualifikation und Spezialisierung. Dietheoretischen Grundlagen sowie die unterschied-lichen Formen und Grade der Spezialisierungdiskutiert Costin (1991, 4–43). So kann Speziali-sierung Einzelpersonen, Haushalte, aber auchganze Dörfer oder Regionen umfasen. Sie kannsaisonal durchgeführt werden, oder ist eine ganz-jährige Tätigkeit, für die man von anderen Pflich-ten innerhalb der Gemeinschaft freigestellt ist.
Generell ist das Textilhandwerk dadurch cha-rakterisiert, dass es aus zahlreichen, sich ständigwiederholenden Handgriffen besteht, denen auchunterschiedlicher Zeitbedarf inneliegt. Die Faser-aufbereitung dauert je nach der Verwendung vonpflanzlichem oder tierischem Rohstoff und nachgewünschter Qualität unterschiedlich lange. Spin-nen ist eine Tätigkeit, die Wochen bis Monate inAnspruch nimmt, während das Weben eines Stoff-stückes schneller bewerkstelligt werden kann. Eskann aber ebenfalls von einem Zeitraum zwischeneinigen Tagen bis zu Wochen für ein besonderskomplexes Webstück ausgegangen werden (An-dersson 2003, 46–48). Zuschneiden und Nähen ei-nes fertigen Stückes sind rascher zu bewerkstel-ligen, verglichen mit dem Zeitaufwand, der etwafür das Spinnen benötigt wird.
Die nötige Qualifikation und Spezialisierungder Handwerker/Innen ist für die verschiedenenProduktionsabläufe dabei unterschiedlich zu be-werten. Es gibt im Textilhandwerk prinzipiell Ar-beitsschritte, die von ungeübten Personen durch-geführt werden können, wie etwa Wolle zupfenund sortieren. Studien zu derartiger Arbeitsteilung
bei Textilarbeit wurden vor allem im bäuerlichenBereich in der Volkskunde gemacht (Schmidt1966, 149 ff, 218–227). Für Tätigkeiten wie Fär-ben (etwa mit speziellen Techniken oder Insekten-farbstoffen) sowie Brettchenweben benötigt manhingegen spezialisiertes know how. Ob die einzel-nen Arbeitsschritte auf verschiedene Personenverteilt waren, hängt stark mit dem Spezialisie-rungsgrad des Handwerks – mit dem Produktions-niveau – zusammen. Man wird neben dem Vor-handensein von Haushandwerk bereits in derHallstattzeit mit einer gewissen Spezialisierungrechnen dürfen, durch die besonders qualitätsvolleProdukte erklärbar sind. Ab der Latènezeit wer-den die Gewebe dem Anschein nach immer stan-dardisierter, was eine Hinleitung zur römischenMassenprodukt ion bi ldet (Grömer 2007,266–270).
Eine weitere Forschungsfrage ist, ob es für dieEisenzeit in Österreich prinzipiell Hinweise da-rauf gibt, dass mehrere Personen miteinander ar-beiteten, oder ob spezialisierte ArbeiterInnen fürbestimmte Produktionsschritte vorhanden waren.
Bei den Gräbern sind teils „Handwerkssets“ zubeobachten. Beispielsweise wurde im reichenfrühhallstattzeitlichen Frauengrab 56 von Utten-dorf im Pinzgau (Moosleitner 1992, 42) an Gerä-ten sieben steinerne Webgewichte, ein Spinnwirtelund ein Messer aufgefunden. In Statzendorf (Re-bay 2006) wurden in einigen Fällen als Hand-werkssets Spinnwirtel gemeinsam mit Nadeln,oder auch mit Messern dokumentiert. Im reichenGrab A014 wurden etwa sechs Spinnwirtel, eineNadelbüchse und ein Messer entdeckt. DieseHandwerkssets lassen sich möglicherweise in Be-zug auf die Arbeitsorganisation deuten. Wenn ineinem Grab etwa Geräte zum Spinnen und Nähenaufgefunden werden (also von Produktionsschrit-ten, die am Beginn und Ende des Arbeitsprozessesstehen), bedeutet dies dann, dass alle Arbeits-schritte in einer Hand waren – eventuell nur indiesen speziellen Fällen?
Eine weitere Interpretationsmöglichkeit bietendie Befunde in den Siedlungen – vor allem die in
situ-Lagen der Webgewichte. Jene bereits zuvorherausgestellten drei Standard-Webstuhlgrößen inder Hallstattzeit gehen auch mit produktionstech-nischen Aspekten Hand in Hand. Die Webstühlemit nur 60–90 cm Breite dienten für die Anferti-gung eines schmäleren Gewebes. Ein Webstuhlder „Standardbreite“ 120–160 cm kann noch voneiner Person bedient werden und zudem sind mitStoffen dieser Breite als „Meterware“ viele ange-nommene eisenzeitliche Kleidungsstücke (Banck-Burgess 2000, 607–610) wie Kittel oder Mäntel
68 BUFM 65, 2012, Technologieentwicklung und -transfer in der Eisenzeit (Hallstatt 2009)
gut zu fertigen, ohne dass in der Breite angesetztwerden muss. Mit einem Webstuhl über 3 m Brei-te wie aus Kleinklein oder Hafnerbach kann einrepräsentatives Gewebe angefertigt werden. Einderartiger Webstuhl erfordert jedoch die Zusam-menarbeit mehrerer Personen während des We-bens. Es muss beim Heben und Senken der Lit-zenstäbe ein großes Gewicht bewegt werden.
Im Falle des Webstuhles von Kleinklein wur-den die Kettfäden des 3,70 m breiten Gerätes mitWebgewichten gestreckt, die ein Gesamtgewichtvon 118 kg aufweisen. Auch die Durchführungdes Schussfadens über eine derartige Länge ist mitAufwand verbunden und bedingt die Kooperationmehrerer Personen, wenn ein effizienter undschneller Arbeitsvorgang erwünscht ist. Wie anden kompletten Geweben der eisenzeitlichenMoorfunde in Dänemark nachgewiesen wurde,haben an großflächigen Geweben zwei bis vierPersonen gemeinsam gearbeitet (Hald 1980, 152Abb. 139).
Nach derzeitigem Forschungsstand kann nochkein allzu klares Bild zur Arbeitsorganisation inim eisenzeitlichen Textilhandwerk in Österreichgegeben werden. Gewissen Formen der Koopera-tion sind jedoch anzunehmen. Es ist auch nichtgeklärt, ob dieses zumindest bei den großen Web-stühlen belegbare „teamwork“ mehrerer Personensich aus Familienmitgliedern rekrutiert („family-based industries“ nach Costin 1991, 15) oder obandere Personengruppen zusammenarbeiteten.Auch die konkrete Aufteilung verschiedener Ar-beitsschritte auf unterschiedliche Personengrup-pen ist nach derzeitigem Forschungsstand nochnicht zu klären.
Erst für die römische Zeit sind durch Nachweisder Schriftquellen derartige Fragen zu beantwor-ten. Nun finden sich Bezeichnungen wie Walker
Abb. 12. Römische Bleietiketten vom Magdalensberg und Flavia Solva, Kärnten, mit Nennungen von Textilberufen.
tor) etc… Österreichische Funde dazu sind etwadie Bleietiketten aus Carnuntum in Niederöster-reich, Magdalensberg und Flavia Solva in Kärnten(Martijnse 1993) (Abb. 12), die neben derartigenNennungen von Berufsgruppen, auch Auflistun-gen von Kleidungsstücken oder Farben, sowieLohn- und Preisangaben liefern.
Wieweit die arbeitsteilige Produktionsweise indie Eisenzeit zurückreicht, muss durch zukünftigeForschungen erarbeitet werden.
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Impressionen zur Tagung und zu den Exkursionen 297
Impressionen zur Tagung und zu den Exkursionen
Photos von Julia Koch, Ursula Koch und Thomas Stöllner
Die Tagung
Abb. 2. Im Tagungsbüro wurden die Veranstalter unterstützt von den Leipziger Studierenden Mario Schmidt, Mar-
tin Renger, Paul Pasieka und Lisa Kruse (v.l.n.r).
Abb. 3. Die Tagung fand auf Einladung des Bürgermeisters in der Stadthalle im Ortskern des heutigen
Hallstatt statt.
Abb. 1. Die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor dem Museum in Hallstatt.
298 BUFM 65, 2012, Technologieentwicklung und -transfer in der Eisenzeit (Hallstatt 2009)
Abb. 4. Blick vom Hotelzimmer aus über den Hallstätter See am frühen Morgen.
Abb. 5. Hallstatt am Hallstätter See
Die Exkursion in Hallstatt am 11. September 2009
An dem Vormittag des zweiten Tagungstages wurden die Kolleginnen und Kollegen in mehrerenGruppen von den Wiener Kollegen durch Hallstatt geführt. Das Programm umfasste die Besichtigung desHochtales und des Bergwerkes, sowie ein Rundgang durch das moderne Hallstatt inklusive desBeinhauses.
Abb. 6. Abfahrt der Gruppe zum Salzberg.
Abb. 7. Begrüßung vor dem Archäologischen Zentrum Hallstatt durch Johann Reschreiter, Karina Grömer und
Anton Kern.
Abb. 8. Stolleneingang in das Salzbergwerk.
Abb. 9. Der Ausgräber des Bergwerks Johann Reschreiter erklärt den hallstattzeitlichen Salzabbau.
Abb. 10. Praktische Übung mit prähistorischem Bergwerkgerät.
Impressionen zur Tagung und zu den Exkursionen 299
Abb. 11. Führung vor dem Archäologischen Zentrum mit Anton Kern.
Abb. 12. Besichtigung der aktuellen Funde und Nachbauten vor dem Archäologischen Zentrum.
Abb. 13. Besichtigung und Diskussionen im Museum von Hallstatt.
Abb. 14. Stadtbesichtungung: Das berühmte Beinhaus in Hallstatt
Die Exkursion nach Hallein und Dürrnberg
Zum Abschluss wurde eine Tagesexkursion nach Hallein zum Keltenmuseum und zu den Denkmälernauf und in dem Dürrnberg angeboten. Die Führungen wurden von Stefan Moser (Keltenmuseum Hallein)und Thomas Stöllner (Bergbaumuseum Bochum) geleitet.
Abb. 15. Begrüßung im Keltenmuseum Hallein durch Stefan Moser und seinem Mitarbeiter.
Abb. 16. Führung mit Stefan Moser auf dem Dürrnberg.
300 BUFM 65, 2012, Technologieentwicklung und -transfer in der Eisenzeit (Hallstatt 2009)
Abb. 17. Gruppenphotos vor dem Stolleneingang auf dem Dürrnberg.
Kolloquien und Publikarionen der Arbeitsgemeinschaft Eisenzeit 301
Kolloquien und Publikationen der Arbeitsgemeinschaft Eisenzeit
1. Tagung der AG Eisenzeit, Pottenstein, Schweiz (5.-10. 6. 1990)„Kelten- und Römerzeit“Tagung anlässlich der Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung
e. V. in Zusammenarbeit mit dem Fränkische Schweiz-Museum und der Gemeinde Pottenstein-
Tüchersfeld, Fränkische Schweiz.
Unpubliziert.
2. Tagung der AG Eisenzeit, Heilbronn, Deutschland (24. 5. 1991)„Deponierungen“Tagung anlässlich der Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung
e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg und der Stadt Heilbronn.
Publikation von Tagungsbeiträgen:
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Arch. Baden-Württemberg 33 (Stuttgart 1995).
3. Tagung der AG Eisenzeit, Homburg/Saar, Deutschland (12. 6. 1992)„Heiligtümer“Tagung anlässlich der Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung
e. V. (9.-14. 6. 1992) in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt Saarland.
Publikation von Tagungsbeiträgen:
H.-W. Dämmer, Il santuario lacustre di San Pietro Montagnon: questi irrisolti. In: A. Ruta Serafini (Hrsg.),
Este preromana: una città e i suoi santuari (Treviso 2002), 299 ff.
H.-W. Dämmer, Il santuario sud-orientale. Le indagini recenti. In: A. Ruta Serafini (Hrsg.), Este preroma-
na: una città e i suoi santuari (Treviso 2002) 248 ff.
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D. Kuèan, Rapport synthétique sur les recherches archéobotaniques dans le sanctuaire d’Héra de l’île
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4. Tagung der AG Eisenzeit, Siegen, Deutschland (21. 9. 1993)„Kontinuität und Diskontinuität im Spiegel des Bestattungswesens“Tagung anlässlich des 1. Deutschen Archäologen-Kongresses/71. Jahrestagung des West– und Süd-
deutschen Verbandes für Altertumsforschung e. V. (9.-14. 6. 1993) in Zusammenarbeit mit dem Seminar
für Ur- und Frühgeschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Stadt Siegen.
Unpubliziert
5. Tagung der AG Eisenzeit, Hanau, Deutschland (25.-26. 5. 1994)„Die Chronologie der Jüngeren Latènezeit bis zur Römischen Kaiserzeit und ihre besiedlungsge-schichtlichen Konsequenzen“Tagung anlässlich der 72. Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsfor-
schung e. V. (24.-29. 5. 1994) in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen,
dem Hanauer Geschichtsverein e. V. und der Stadt Hanau.
Unpubliziert
302 BUFM 65, 2012, Technologieentwicklung und -transfer in der Eisenzeit (Hallstatt 2009)
6. Tagung der AG Eisenzeit in Kempten, Deutschland (6.-7. 6. 1995)„Keltische Wanderungen – Archäologischer Befund und historische Fragestellung“Tagung anlässlich der 73. Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsfor-
schung e. V. (6.-11. 6. 1995) in Zusammenarbeit mit der Stadtarchäologie Kempten, dem Bayerischen
Landesamt für Denkmalpflege und der Stadt Kempten.
Unpubliziert
7. Tagung der AG Eisenzeit in Leipzig, Deutschland (30. 9.-1. 10. 1996)„Kommunikation in Nachbarschaft anhand archäologisch-historischer Fallstudien“Tagung anlässlich des 2. Deutschen Archäologen-Kongresses in Zusammenarbeit mit dem Landesamt
für Archäologie mit Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden und der Professur für Ur- und Frühge-
schichte der Universität Leipzig und der Stadt Leipzig.
Publikation von Tagungsbeiträgen:
C. Metzner-Nebelsick, Abschied von den “Thrako-Kimmeriern”? - Neue Aspekte der Interaktion zwi-
schen karpatenländischen Kulturgruppen der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit mit der osteuropäi-
schen Steppenkoine. In: B. Hänsel/J. Machnik (Hrsg.), Das Karpatenbecken und die osteuropäische
Steppe. Nomadenbewegungen und Kulturaustausch in den vorchristlichen Metallzeiten. Prähist. Arch.
Südosteuropa 12 (Rahden 1998) 361-422.
K. Striewe, Studien zur Nauheimer Fibel und ähnlichen Formen der Spätlatènezeit. Internat. Arch. 29
(Espelkamp 1996).
8. Tagung der AG Eisenzeit, Wien, Österreich (19.-20. 5. 1997)„Hausformen und Siedlungsstrukturen der Eisenzeit“Tagung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte, dem Institut für Klassische
Archäologie und dem Institut für Numismatik der Universität Wien, dem Österreichischen Archäologi-
schen Institut und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Publikation:
Archäologia Austriaca 80, 1996, 191-263.
9. Tagung in Glux-en-Glenne, Centre archéologique européen, Frankreich (8.-11. 6. 1998)„Eisenzeitliche Urbanisationsprozesse“/“Les processus d’urbanisation à l’âge du Fer“Tagung in Zusammenarbeit mit dem Centre archéologique européen du Mont Beuvray und der Unité
mixte de recherche 5594 du CNRS „Archéologie de la Bourgogne“.
Publikation:
V. Guichard, S. Sievers, O.-H. Urban (Hrsg.), Les processus d’urbanisation à l’âge du Fer/Eisenzeitliche
10. Tagung der AG Eisenzeit, Heidelberg, Deutschland (25. 5. 1999)„Produktion, Verarbeitung, Lagerung und Verzehr von Nahrungsmitteln in der Eisenzeit“Tagung anlässlich des 3. Deutschen Archäologen-Kongresses in Zusammenarbeit mit dem Präsidium
der Deutschen Altertumsverbände, dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, dem Kurpfälzischen
Museum Heidelberg und dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Heidelberg und der
Stadt Heidelberg.
Publikation von Tagungsbeiträgen:
F.-E. Eckhart Barth: Das Ritschert, eine urzeitliche Reminiszenz. Arch. Österreich 10/2, 1999, 54-58.
N. Boenke, Die Nahrungsmittelversorgung, Umwelt und Holzwirtschaft des Dürrnberger Bergbaus. In:
C. Dobiat/S. Siervers/Th. Stöllner (Hrsg.), Dürrnberg und Manching. Wirtschaftsarchäologie im ostkelti-
schen Raum. Akten des internationalen Kolloquiums in Hallein/Bad Dürrnberg vom 7.-11. Oktober 1998.
Koll. Vor- u. Frühgesch. 7 (Bonn 2002) 157-162.
J. Wiethold/R. Labeaune, Pluvet-Larrivoux. Un habitat de plaine du premier âge du Fer: Premiers résul-
tats sur les macro-restes végétaux. In: Ch. Petit (Hrsg.), Occupation des plaines alluviales dans le Nord
de la France de l’âge du Fer à l’époque gallo-romaine. Actes de la table ronde des Molesme, 17-18 sep-
tembre 1999. Ann. Litt. 786, Sér. Environnement, société et arch. 8 (Besançon 2005) 197-211.
Kolloquien und Publikarionen der Arbeitsgemeinschaft Eisenzeit 303
11. Tagung der AG Eisenzeit, Liblice, Tschechische Republik (7.-9. 6. 2000)„Fernkontakte in der Eisenzeit (Dálkové kontakty v dobe �elezné)“
Tagung in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften der
Tschechischen Republik, dem Kreismuseum Melník und dem Amt für Bodendenkmalpflege
Nordwestböhmens.
Publikation:
A. Lang/V. Salaè (Hrsg.), Fernkontakte in der Eisenzeit (Dálkové kontakty v dobe �elezné). Konferenz -
Konference Liblice, Tschechische Republik, 7.-9. Juni 2000 (Praha 2002).
12. Tagung der AG Eisenzeit, Trier, Deutschland (5. 6. 2001)„Totenkult und Ritual“Tagung anlässlich der 79. Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsfor-
schung e. V. in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier, der Universität Trier,
dem Archäologischen Institut der Universität Trier, dem Städtischen Museum Simeonstift Trier und
dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Trier.
Publikation von Tagungsbeiträgen:
U. Brosseder, Studien zur Ornamentik hallstattzeitlicher Keramik zwischen Rhônetal und Karpaten-
M. Schönfelder, Das spätkeltische Wagengrab von Boé (Dép. Lot-et-Garonne). Monogr. RGZM 54
(Mainz 2002).
13. Tagung der AG Eisenzeit, Hamburg, Deutschland (21. 5. 2002)„Nord-Süd-Beziehungen während der Eisenzeit in Europa“Tagung anlässlich des 4. Deutschen Archäologen-Kongresses in Zusammenarbeit mit dem Nordwest-
deutschen Verband für Altertumsforschung e. V., dem Präsidium der Deutschen Altertumsverbände
und dem Helms-Museum Hamburg.
Publikation:
E. Jerem/M. Schönfelder/G. Wieland (Hrsg.), Nord-Süd, Ost-West. Kontakte während der Eisenzeit
in Europa. Archaeolingua Main Series 17 (Budapest 2010).
14. Tagung der AG Eisenzeit in Sopron, Ungarn (10.-13. 10. 2002)„Ost-West-Beziehungen während der Eisenzeit in Europa“Tagung in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Institut der Ungarischen Akademie der Wissen-
schaften, der Stiftung und dem Verlag Archaeolingua, dem Soproner Museum und der Scarbantia
Gesellschaft Sopron, dem Savaria Museum Szombathely, dem Institut für Ur- und Frühgeschichte
der Universität Wien und dem Burgenländischen Landesmuseum Eisenstadt.
Publikation:
E. Jerem/M. Schönfelder/G. Wieland (Hrsg.), Nord-Süd, Ost-West. Kontakte während der Eisenzeit in
Europa. Archaeolingua Main Series 17 (Budapest 2010).
15. Tagung der AG Eisenzeit in Ingolstadt, Deutschland (10. 6. 2003)„Eisen – Produktion, Verarbeitung, Bedeutung“Tagung anlässlich der 73. Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsfor-
schung e. V. (10.-14. 6. 2003), in Zusammenarbeit mit der Römisch-Germanischen Kommission des DAI
und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Stadt Ingolstadt.
Unpubliziert
16. Tagung der AG Eisenzeit in Amberg, Deutschland (1.-3. 6. 2004)„Konzepte eisenzeitlicher Ressourcennutzung“Tagung anlässlich der 77. Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsfor-
schung e. V. (1.-5. 6. 2004), in Zusammenarbeit mit der Stadt Amberg, dem Landkreis Amberg-Sulz-
bach, der Römisch-Germanischen Kommission des DAI und dem Bayerisches Landesamt für
Denkmalpflege.
Unpubliziert
304 BUFM 65, 2012, Technologieentwicklung und -transfer in der Eisenzeit (Hallstatt 2009)
17. Tagung der AG Eisenzeit in Frankfurt/Oder, Deutschland (3.-9. 4. 2005)„Langfristige Erscheinungen und Brüche von der Bronze- zur Eisenzeit“Gemeinsame Tagung mit der AG Bronzezeit anlässlich des 5. Deutschen Archäologen-Kongresses in
Zusammenarbeit mit dem Mittel- und Ostdeutschen Verband für Altertumsforschung e. V., dem Bran-
denburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum Wünsdorf, der
Europa Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, dem Collegium Polonicum Slubice, dem Lehrstuhl zum
Schutz europäischer Kulturgüter am Collegium Polonicum Slubice und der Stadt Frankfurt/Oder.
Teilpublikation:
F. Falkenstein/M. Schönfelder/H. Stäuble (Hrsg.), Langfristige Erscheinungen und Brüche von der Bron-
ze- zur Eisenzeit. Gemeinsame Sitzung der Arbeitsgemeinschaften Bronze- und Eisenzeit beim 5. Deut-
schen Archäologen-Kongress in Frankfurt (Oder) 2005. Beitr. Ur- u. Frühgesch. Mitteleuropas 51 (Lan-
genweissbach 2008).
18. Tagung der AG Eisenzeit, Obergurgl, Ötztal, Österreich (30. 9.-3. 10. 2005)„Trans Alpes – Internationale Tagung zu Fragen eisenzeitlicher Verbindungen längs und querüber die Alpen“Tagung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte sowie Mittelalter- und Neuzeitar-
chäologie der Universität Innsbruck und dem Verein ArchäoTirol e. V.
Unpubliziert
19. Tagung der AG Eisenzeit, Xanten, Deutschland (6.-10. 6. 2006)„Die unteren Zehntausend" und „Neue Forschungen zur Eisenzeit“Tagung anlässlich der Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung
e. V. (6.-11. 6. 2006), in Zusammenarbeit mit Tagung in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Park
Regionalmuseum Xanten, der Stadt Xanten, dem Museum het Valkhof Nijmegen und der Gemeente
Nijmegen.
Publikation:
P. Trebsche/I. Balzer/Ch. Eggl/J. Koch/H. Nortmann/J. Wiethold (Hrsg.), Die unteren Zehntausend – auf
der Suche nach den Unterschichten der Eisenzeit. Beiträge zur Sitzung der AG Eisenzeit während der
Jahrestagung des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung e. V. in Xanten 2006.
Beitr. Ur- u. Frühgesch. Mitteleuropas 47 (Langenweissbach 2007).
20. Tagung der AG Eisenzeit, Halle, Deutschland (19.-21. 3. 2007)„Ritus und Religion" und „Laufende Forschungsprojekte“Tagung anlässlich der Jahrestagung des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung
e. V. (19.-21. 3. 2006), in Zusammenarbeit mit dem Mittel- und Ostdeutschen Verband für Altertumsfor-
21. Tagung der AG Eisenzeit, Mannheim (15.-16. 5. 2008)„Architektur: Funktion und Rekonstruktion"Tagung anlässlich des 6. Deutschen Archäologen-Kongresses in Zusammenarbeit mit der Landesar-
chäologie Speyer der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, dem Landesamt für Denkmal-
pflege am Regierungspräsidium Stuttgart, dem Deutschen Archäologenverband e. V., der Deutschen
Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V., der Gesellschaft für Naturwissenschaftliche Archäologie
und Archäometrie e. V. und dem Dachverband archäologischer Studierendenvertretungen e. V.
Kolloquien und Publikarionen der Arbeitsgemeinschaft Eisenzeit 305
Publikation:
P. Trebsche/I. Balzer/Ch. Eggl/J. Fries-Knoblach/J. K. Koch/J. Wiethold (Hrsg.), Architektur: Interpretati-
on und Rekonstruktion. Beiträge zur Sitzung der AG Eisenzeit während des 6. Deutschen Archäolo-
gie-Kongresses in Mannheim 2008. Beitr. Ur- u. Frühgesch. Mitteleuropas 55 (Langenweissbach 2009).
22. Tagung der AG Eisenzeit, Hallstatt, Österreich (10.-13. 9. 2009)„Technologieentwicklung und -transfer"Tagung in Zusammenarbeit mit der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien.
Publikation:
A. Kern/J.K. Koch/I. Balzer/J. Fries-Knoblach/K. Kowarik/Ch. Later, P. Ramsl/P. Trebsche, J. Wiethold,
Technologieentwicklung und –transfer in der Hallstatt- und Latènezeit. Beiträge zur Internationalen Ta-
gung der AG Eisenzeit und des Naturhistorischen Museums Wien, Prähistorische Abteilung – Hallstatt
2009. Beitr. Ur- u. Frühgesch. Mitteleuropas 65 (Langenweissbach 2012).
23. Tagung der AG Eisenzeit, Nürnberg, Deutschland (25.-29. 5. 2010)„Wege und Transport"Tagung in Zusammenarbeit mit dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, dem Bayerischen Lan-
desamt für Denkmalpflege, der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V. und der Naturhistorischen
Gesellschaft Nürnberg e. V.
Publikation:
C. Tappert/Ch. Later/J. Fries-Knoblach/P.C. Ramsl/P. Trebsche, S. Wefers/ J. Wiethold (Hrsg.), Wege
und Transport. Beiträge zur Sitzung der AG Eisenzeit während der 80. Verbandstagung des West- und
Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung e. V. in Nürnberg 2010. Beitr. Ur- u. Frühgesch. Mittel-
europas 69 (Langenweissbach 2012).
24. Tagung der AG Eisenzeit, Bremen, Deutschland (4.-5. 10. 2011)„Eisenzeit und Geschlechterforschung. Bilder – Räume – Rollen“Gemeinsame Tagung mit der AG Geschlechterforschung anlässlich des 7. Deutschen Archäologen-
Kongresses in Bremen (3.-7. 10. 2011) in Zusammenarbeit mit dem Nordwestdeutschen Verband für
Altertumsforschung e. V.
Publikation in Vorbereitung
25. Tagung, Rzeszów, Polen (19.-22. 9. 2012)„Waffen – Gewalt – Krieg" und „Aktuelle Forschungen zur polnischen Eisenzeit“Tagung in Zusammenarbeit mit dem Instytut Archeologii Uniwersytetu Rzeszowskiego, der Fundacja
Rzeszowskiego Osrodka Archeologicznego und dem Muzeum Okregowe w Rzeszowie.