Henne und Ei - RESTEKMANIArestekmania.com/restekmania/Revistas_files/EDAB STEREO... · 2021. 1. 25. · Henne und Ei Seit acht Jahren ist das Digitalradio DAB an air, doch kaum jemand

Henne und Ei

Seit acht Jahren ist das Digitalradio DAB an air, doch kaum jemand hört hin. „Zu teure Empfänger"schimpfen die Rundfunkanstalten, „zu wenig attraktive Programme" kontern die Gerätehersteller- eintypisches Henne-Ei-Problem. Wir haben der DAB-Situation den Puls gefühlt und vierTuner getestet

Wvon Ulrich Wienforthas war zuerst da: dieHenne oder das Ei?Was muss zuerst da

sein, um ein neues Radiosystemerfolgreich zu etablieren: preis-werte Empfänger, die sich vieleLeute leisten können, oder vieleneue Programme, die den Kaufeines Empfängers attraktiv ma-chen? Beides, werden Sie sagen.

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Nur: Die Gerätepreise könnenerst sinken, wenn die Herstellermit großen Stückzahlen kalku-lieren können. Und von werbefi-nanzierten Privatradios kannman nicht erwarten, dass sieProgramme produzieren, diekaum jemand empfangen kann.Selbst die Öffentlich-rechtlichenwinken ab: Man könne nicht zu-gunsten neuer DAB-Programme

die Budgets fürs UKW-Angebotkürzen - so Monika Piel, dieWDR-Hörfunkchefin im STE-REO-Interview (siehe Kasten).Nicht mal Werbung für DAB willsie in den eigenen Programmensenden, so lange die Empfängerteuer und nicht überall verfüg-bar seien. Ein Teufelskreis?Wir HiFi-orientierten Men-

schen sehen DAB mit anderen

Augen. Wir wünschen uns Radiomit optimalem Klang, und daskann DAB bieten. Und etwasmehr für gute Geräte zu bezah-len, sind wir auch gewohnt.Doch Otto Normalverbrauchertickt eben anders: Er will mög-lichst viele neue Programme fürmöglichst wenig Geld. Die Qua-lität ist zweitrangig - zumal diemeisten mit dem UKW-Emp-

fang ganz zufrieden sind. Des-halb kann DAB kein Selbstläuferwerden wie etwa die DVD, son-dern allenfalls langfristig Erfolghaben.

Auf diesem langen Marsch sindimmerhin schon einige hoff-nungsvolle Schritte getan. Vorallem der Ausbau der Sendernet-ze ist in Deutschland schon weitgediehen: Mit Ausnahme einigerweißer Flecken im hohen Nor-den wird praktisch die gesamteRepublik bereits mit DAB ver-

sorgt. Als letztes Bundeslandging im August Schleswig-Hol-stein mit der Inbetriebnahmedes Senders Kiel an air. Zwar istbisher nur jeweils ein landeswei-tes Paket mit sechs bis siebenProgrammen zu empfangen - inBallungsräumen kommt ein Lo-kalpaket im so genannten L-Band hinzu -, doch spätestensnach der internationalen Wel-lenkonferenz in 2006 werdenweitere Frequenzen für DABnutzbar sein.

Auch qualitativ ist das DAB-Programmangebot besser alssein Ruf. Nachdem anfangs ein-fach die UKW-Programme si-multan über DAB ausgestrahltwurden, haben in letzter Zeitprivate wie öffentlich-rechtlicheVeranstalter doch etliche DAB-spezifische Angebote entwickelt.Besonders beliebt sind Program-me mit leichter Klassik, wie„WDR2Klassik" in NRW,„MDR Klassik" oder „DigitalRadio Klassik" in Thüringen,

Nur die grauen Flächen sind noch DAB-frei: Bis auf Teile von Rheinland-Pfalz und den äußersten Norden ist Deutschland weitgehend mit DAB versorgt. Die letzten

Lücken sollen zügig geschlossen werden. In vielen Ballungszentren sind zudem lokale DAB-Programme im L-Band zu empfangen

Sachsen-Anhalt und Sachsenoder „Klassik Digital Nord" inNiedersachsen. Hoch im Kursstehen auch Jugendprogrammewie „Power Radio" in NRW, „Ra-dio Galaxy" in Bayern oder „DasDing" im Südwesten der Repu-blik. Spezielle Musikfarben bie-ten etwa „Das Modul" oder„Rock Antenne" in Bayern sowie„Rockland" in Sachsen-Anhalt.Und in Schleswig-Holstein be-wirbt sich unter anderem derCountry-Sender „Truck Radio"

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HamburgDeutschlandfunkDeutschlandradioNDR 90,3NDR 2NDR InfoVerkehrskanal

Nordrhein-Westfalen

DeutschlandradioDeutschlandfunkPower RadioWDR EinsLiveWDR 2 KlassikWDR 3WDR-Verkehrskanal

HessenDeutschlandradioDeutschlandfunkHit Radio FFH

Rheinland-PfalzDeutschlandradioSWR DasDingSWR 1 Rheinland-PfalzSWR 2SWR3RPR 1+L-Band in Mainz undLudwigshafen

SaarlandDeutschlandfunkRadio SalüSR 1 EuropawelleSR 2 KulturradioSR 3 SaarlandwelleUnser Ding+L-Band im südlichenSaarland

Baden-WürttembergAntenne 1 Info digitalBig FMDasDingHitradio Antenne 1SWR contraSWR 1 BWSWR 2SWR 3

+L-Band in Stuttgart, Mann-heim, Freiburg, Karlsruhe,Ulm

BayernB 4 KlassikB 5 aktuellBayern MobilBR Das ModulBR Info-WetterBR VerkehrBR BusinessRadio GalaxyRock Antenne+L-Band in München, Nürn-berg, Augsburg, Ingolstadt,Würzburg

SachsenDeutschlandradioDeutschlandfunkDigital Radio KlassikHit-Radio Antenne SachsenR.SAProject 89,0 digital

ThüringenDeutschlandradioDeutschlandfunkMDR KlassikRadio Top 40

Sachsen-Anhalt

DeutschlandradioDeutschlandfunkMDR KlassikProject 89,0 digitalRadio SAWRockland Sachsen-AnhaltVerkehrsinfo+L-Band in Magdeburg und Halle

Berlin88,8 RBB StadtradioFritzInfo RadioRadio KulturRadio MultikultiWDR 2Deutsche Welle fremdspr.+L-Band

BrandenburgAntenne BrandenburgBB Radio LandeswelleDeutschlandradioDeutschlandfunkRadio Eins+L-Band

Mecklenburg-Vorpommern

DeutschlandfunkDeutschlandradioNDR 1 Radio MVNDR 2NDR InfoVerkehrskanal

Schleswig-HolsteinDeutschlandfunkDeutschlandradioNDR 1 Welle NordNDR 2NDR InfoVerkehrskanal

Fahren und aufnehmen: der neue Blaupunkt Woodstock DAB 53E n dezentes Facelifting bei Tasten

und Display - ansonsten ist derneue „Woodstock DAB 53" weitge-hend identisch mit seinem 52er Vor-gänger. Von dem hat Blaupunkt übri-gens schon 30000 Stück verkauft,davon 20000 in Deutschland. Er sollauch vorläufig weiter im Programmbleiben: Der Listenpreis wurde auf480 Euro gesenkt. Dafür ist der Neuemit 580 Euro etwas teurer gewordenals sein Vorgänger. Hinzugekommeni st im Wesentlichen eine Funktion:Die Aufnahme von DAB auf Flash-Speicherkarte. Man muss sich dasmal vorstellen: während der Fahrtvom Autoradio aufnehmen! BeiUKW wäre das wegen der vielenAufrauscher und Spratzer undenk-bar. Aus gutem Grund hat die Indu-strie den guten alten Auto-Casseivernie mit aufnahmefähigen Cassetten-Laufwerken ausgestattet.

Tatsächlich konnten wir mit demWoodstock Hunderte von Kilometernohne nennenswerte Aussetzerzurücklegen, und auch das gefürch-tete Gurgeln, das an der Empfangs-grenze auftritt, blieb die absolute

um eine DAB-Lizenz. Es gibt tat-sächlich mehr Musikfarben, alsuns das derzeitige UKW-Ange-bot glauben machen will. Dane-ben wird DAB für Nonstop-Ver-kehrsdurchsagen genutzt, undim Übrigen finden die Qualitäts-programme Deutschlandfunkund Deutschlandradio endlicheine - annähernd - bundesweiteVerbreitung via DAB.

Bewegung kommt nicht zuletztauch ins Geräteangebot. DieDAB-Module werden immerkleiner, höher integriert undentsprechend billiger. Als Blau-punkt vor eineinhalb Jahren

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Ausnahme. In längeren Tunnelnmuss der DAB-Empfang natürlichpassen, und hier und da gibt esi mmer noch einzelne Versorgungs-l ücken. Ansonsten hören Sie mit die-sem Gerät Radio, als ob Sie daheiman Dachantenne, Sat-Schüssel oderBreitbandkabel empfangen würden.

Etwas umständlich ist das Einset-zen der Multimedia- oder SD-Card:Sie müssen dazu die Frontblendeabnehmen. Danach wird die Kartekurz formatiert, und es kann losge-hen: Wenn Ihnen unterwegs etwasaufnehmenswert erscheint, drückenSie einfach auf „ok", und die Auf-nahme läuft, bis Sie wieder auf „ok"tippen. Auf eine 64-MB-Karte pas-sen knapp 50 Minuten bei einerDatenrate von 160 kBit/s. Aufge-zeichnet wird im Original DAB-Sen-deformat MPEG1-Layer2. Abspielenlassen sich diese Aufnahmen aufzahlreichen MP3-tauglichen Playern,zum Beispiel auch mit dem WindowsMedia Player. Natürlich gibt auchder Woodstock selbst die DAB-Auf-nahmen wieder. Lästig ist dabei nur,dass nicht automatisch in festen

erstmals ein DAB-Au-toradio für den DIN-Schacht vorstellte, wardas noch eine mittlereSensation. Heute istBlaupunkts DAB-Modul schon fast einDinosaurier: Bei an-deren Herstellern istdie Digitalelektronikschon auf das Volu-men einer Streich-holzschachtel

ge-schrumpft, und es gibt sogarschon winzige Handheld-Radiosmit DAB-Empfang. Allerdingskommen solche Geräte meist

Samsung zeigte auf der IFA einen DVD-Receiver mit DAB-Empfangsteil. Ob deraber in Deutschland auf den Markt kommt, ist noch nicht ausgemacht

Zeitabständen Titelmarken gesetztwerden, die bei der Wiedergabe denZugriff erleichtern. Wünschen wür-den wir uns außerdem, dass Songti-tel und Interpret, sofern der Sendersie überträgt, zwischengespeichertwerden und sich jederzeit abrufenl assen. Schön wäre auch ein „LastStation Memory", das nach einemvergeblichen Ensemble-Suchlauf beider Rückkehr zum alten Bouquetautomatisch wieder den zuvor

Ab Kfz-Werk können Sie ihn noch nicht bestellen, sondern nur als Nachrüst-gerät kaufen: Blaupunkt Woodstock DAB 53, rund 580 Euro

von Quereinsteigern wie Pureaus Großbritannien oder vonasiatischen Newcomern. DieGroßen der Branche halten sich

gehörten Sender einstellt. Im Übri-gen lässt sich aber der Woodstocksehr einfach und intuitiv bedienen.

Was hat Blaupunkt als Nächstes inder Pipeline? Mehr DAB-Modelle,auch billigere, sind in der Planung. Inetwa zwei Jahren soll es auch einNavigationssystem mit DAB-Tunergeben. Diese Geräte werden dannfreilich mit einem völlig neu ent-wickelten DAB-Modul der nächstenGeneration ausgestattet sein.

DAB mit Henkel: Der neueEvoke 2 von Pure empfängtneben DAB-Band III nunauch UKW und kann mitBatterien betrieben wer-den. Er kostet 270 Euro

auffallend zurück, ob-wohl sie im eigenenHaus DAB-Komponen-ten entwickeln. Panaso-

nic will aber in Kürze auf dembritischen Markt mit neuen,preiswerten Empfängern ein-steigen, und auch Sony bringtAnfang 2004 neue, portable

Terratec bietet mit dem DR1000 erstmals einen DAB/UKW-Empfänger im HiFi-Format. Er kommt Ende Oktober für 400 Euro in den Handel

DAB-Empfänger - zunächst al-lerdings nur auf den britischenInseln.

Dort ist nämlich DAB auf dembesten Weg, ein Selbstläufer zuwerden. Die Insellage erlaubt es,mehr Frequenzen für DAB zunutzen und entsprechend mehrProgramme anzubieten - undüberhaupt sind die Briten ja inletzter Zeit sehr innovations-freudig. So ist es kein Wunder,dass die meisten DAB-Modelleauch hier zu Lande aus good oldUK stammen. Zwei von ihnenhaben wir hier im Test: denDRX-702 von Pure, einen kom-binierten DAB/UKW-Tuner,und den reinen DAB-EmpfängerDIVA DT 81 von Arcam. BeideGeräte können DAB sowohl aufBand III als auch im L-Bandempfangen. Das ist nicht selbst-verständlich, denn das L-Bandwird derzeit in England nicht ge-

Blaupunkt:„In fünf Jahren wird einbreites Publikum Digital

Radio als Nachfolgerder Ultrakurzwelleakzeptiert haben"

nutzt. Achten Sie deshalb beimKauf britischer Geräte auf diesesMerkmal.

Aus Deutschland machen sichzwei HighEnd-Hersteller fürsDAB-Radio stark: Audionet bie-tet seinen Tuner„CAT" wahlwei-se als reinen Analogempfängeroder komplett mit DAB-Optionan, die auch später nachgerüstetwerden kann. Resteks „EDAB"ist dagegen, wie der Name schonsagt, ein reiner Digitalempfän-ger. Beide Geräte haben wir ge-gen die beiden britischen Kon-kurrenten gehört - und natür-lich auch gegen Resteks legen-dären UKW-Tuner „Metric".

Unter den Autoradio-Bauernengagieren sich vor allem Grun-dig und Blaupunkt für DAB. Infünf Jahren, so Blaupunkt-ChefWolf-Henning-Scheider auf derIFA, werde ein breites Publikum

DAB als UKW-Nachfolger ak-zeptiert haben. Und spätestens2010 will Blaupunkt mehr DAB-als UKW-Radios verkaufen.Doch wichtig für die Markt-durchdringung ist neben demNachrüstgeschäft vor allem dieErstbestückung der Fahrzeugemit DAB-Radios, undda hat die Auto-industrie bishergemauert.Selbst für densoeben vorgestell-ten neuen Golf V wird eskeine DAB-Option ab Werk ge-ben. Opel hat indes auf der IAAangekündigt, für den neuenAstra ein optionales Digitalradioanzubieten, das wohl von Sie-mens-VDO stammen soll.

I NTERVIEW.. DAB ist das richtige Systemfür die Zukunft des Radios"

STEREO: Frau Piel, ist DAB ausIhrer Sicht eine „Investitionsrui-ne , wie das von anderer ARD-Stelle verlautete, oder sehen Sieeine Zukunft für DAB?Piel: DAB ist keine Investiti-onsruine, denn die Chance,dass Digitalradio ein Erfolgwird, ist noch nicht vertan. InGroßbritannien zeichnet sichja schon ein Erfolg ab. DAB istdas richtige digitale System fürdas Radio der Zukunft und fürdie Zukunft des Radios. Dennder Hörfunk wird keine analo-ge Insel in einer digitalisiertenWelt bleiben können. Und erbraucht einen eigenen Haupt-verbreitungsweg mit eigenemEmpfangsgerät.STEREO: Hat denn der IFA-

Auftritt dem DAB-System neu-

en Schwunggegeben?Piel: Ich hatte zumindest denEindruck, dass nicht längerSchuldzuweisungen über diebisherige relative Erfolglosig-keit von DAB im Vordergrundstanden, sondern das gemein-

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Schones Display mit 2x20 Segmen-ten, feingliedrige Signalstärkeanzeige

( Bild oben), superflaches, hochinte-griertes DAB-Modul (rechts), komfor-

table Bedienung mit Stationstastenauf der Front: Arcam DIVA DT81

Wichtig wäre vorallem, dass die Fahrzeuge serien-mäßig mit DAB-tauglichen An-tennen, zumindest aber geeigne-ten Antennenkabeln ausgestattetwerden, damit die Nachrüstungeines DAB-Radios leichter fällt.

same künftige Vorgehen. Die

Einigkeit, DAB nicht länger in

Frage zu stellen und die Dis-

kussion über einen UKW-Ab-

schaltzeitpunkt zum Tag X zu

beenden, ist mir sehr wichtig.

Ein Abschalten von UKW ist zu

vertreten, wenn 95 Prozent der

Haushalte zumindest einen

DAB-Empfänger haben.

STEREO: Die Erfahrungen ha-ben gezeigt, dass neue, zusätzli-

che Programme, die nicht über

UKW verbreitet werden, die

„Killer-Applikation" für DAB

„Ein Abschalten von UKWist zu vertreten, wenn 95Prozent der Haushaltezumindest einen DAB-

Empfänger haben"

sind. Welche neuen DAB-Pro-gramme hat der WDR in der Pi-peline? Was halten Sie zum Bei-spiel von einem Musikpro-gramm, das jenseits von aktuel-len Hits, Oldie-Hits und volks-

Für Verwirrung beimEndverbraucher sorgt derzeitein neues Digitalradio-System,das langfristig die Lang-, Mittel-und Kurzwelle digitalisieren soll:„Digital Radio Mondiale", kurzDRM. Auf den zweiten Blick istdieses zusätzliche Angebot aber

Monika Piel,Hörfunkdirektorin,WestdeutscherRundfunk

tümlicher Musik, aber diesseitsvon Klassik und Jazz angesiedeltist - also quasi Pop und RockfürFortgeschrittene?Piel: Zusätzliche Programmeund günstige Empfänger, dieUKW- und DAB-tauglich sind,fördern die Einführung vonDAB-siehe Beispiel Großbri-tannien. Im WDR haben wirzwei Angebote für die digitaleÜbertragung entwickelt, diewir auf DAB ausstrahlen. Dazugehört die Mixtur von vorhan-denen WDR 2-Wortbeiträgenmit einer anderen Musikfarbeals WDR 2 Klassik. Zum ande-ren bieten wir vollautomati-siert erstellte Verkehrshinweise,die permanent aktualisiertwerden. Da alles, was zusätzlichfür DAB entwickelt und dortausgestrahlt wird, aus dem Be-stand finanziert werden muss,sind weitere Angebote nichtmöglich.STEREO: Was spricht eigentlichgegen mehr Werbung für DAB inden eigenen Hörfunkprogram-

eher Chance als Konkurrenz zuDAB: Beides zusammen, in ei-nen Empfänger integriert, wür-de das Programmangebot deut-lich erhöhen. Stellen Sie sich vor,Sie hören in ganz Europa Senderwie die Deutsche Welle, BBCoder auch Radio Luxemburg in

men? Die Angst, Hörer an Power

Radio, Deutschlandfunk oderDeutschlandradio zu verlieren?

Gibt es Plänefür eine gemeinsa-

me Werbeaktion, zusammen mit

den Mitbewerbern im NRW-DAB-Bouquet?

Piel: Es gibt keine Pläne für ge-meinsame Werbeaktionen.Werbung für DAB macht wenigSinn, solange dort keine zusätz-lichen, neuen Angebote zuhören sind, DAB-Empfängernoch sehr teuer sind und nur insehr wenigen Geschäften ange-boten werden. Das hieße denzweiten Schritt vor dem erstenmachen.STEREO: Was erwarten Sie vonder Politik: Soll sie Geld gebenoder regulierend eingreifen, umDAB nach vorn zu bringen?Piel: DAB braucht in erster Li-nie Planungssicherheit vor al-lem durch eine verbindliche,lange Übergangsphase von derUKW-Welt in die digitale Zu-kunft. Das Abschaltdatum vonUKW muss verbindlich an eineMarktdurchdringung von 95Prozent mit DAB-Geräten ge-koppelt werden. In DAB müs-sen sich öffentlich-rechtlicheund kommerzielle Anbieter en-gagieren.

störungsfreier Qualität. Im Ge-gensatz zur MPEG 1 -Layer2-Co-dierung bei DAB arbeitet DRMmit AACplus-Datenreduktionbei einer Bitrate von nur 21 kBitpro Sekunde. Die großen, inter-nationalen Programme sindschon via DRM in der Luft, undserienmäßige Empfänger soll esbis Ende nächsten Jahres geben.Große Autoradio-Hersteller wieBlaupunkt planen allerdingsvorerst keine DRM-tauglichenGeräte.

DAB-Zimmerantennensind nur in gut

versorgten Gebietenempfehlenswert. Bei

schwächerem Empfangist eine Außenantenne

ratsamUm unsere vier DAB-Empfän-

ger für den Hörtest startklar zumachen, hatten wir zunächst mitder Tücke des Objekts zu kämp-fen: Die vier Geräte verwendendrei verschiedene Antennenan-schlüsse. Die Norm sieht eigent-lich für stationäre Geräte die 75-Ohm-F-Buchse vor, wie sie beiSatellitenempfängern üblich ist.

Daran hält sich jedoch nur Pure.Arcam und Audionet haben sichfür die 50-Ohm-BNC-Buchseentschieden - weil die meistenDAB-Antennen in der Tat 50Ohm haben. Restek schließlichkommt mit der 50-Ohm-SMB-Buchse, die eigentlich für DAB-Autoradios genormt ist. Nach ei-niger Adapterei und penibler Po-sitionierung der kleinen DAB-Stabantennen in unserem Hör-raum hatten schließlich alle vierTuner störungsfreien Empfang.Empfehlenswert sind diese Zim-mer-Stäbchen aber nur in gutversorgten DAB-Gebieten. Beischwächerem Empfang solltenSie entweder die vorhandeneVHF-Dachantenne in die Verti-kale schwenken und für DAB-Empfang auf Band 111 nutzenoder eine Stabantenne für beideFrequenzbereiche außen an denFensterrahmen schrauben.Gehört haben wir zunächst

WDR 2 Klassik und WDR 3, diebeide mit großzügigen Datenra-ten ausgestrahlt werden. Klassi-sche Musik gaben alle vier Emp-fänger auf sehr hohem Niveauwieder - sogar der preiswertePure konnte ganz gut zu den

Ziemlich grobe Signalstärkeanzeige( Bild links%. DAB-Modul von Grundig(ganz unten): Autionet CAT. Über denDigitaleingang kann der D/A-Wandlerdes CAT auch für externe Quellen

genutzt werden

highendigen Mit-streitern auf-schließen. Wir ha-ben dann dochmal auf die Pop-Programme EinsLive undPower Radio umgeschaltet, undsiehe da: Trotz Dynamik-Kom-pression und teilweise geringererBitraten waren jetzt die Klang-unterschiede größer. Der kleinePure wirkte nun in komplexenPassagen merklich abgedeckeltund weniger luftig als die Mitbe-werber. Deutlich audiophiler,mit viel Energie, Farbe und Luft,spielte der Arcam-Tuner auf.Audionets „CAT" überschlug sichschier vor Energie: Er drängt mitAttacke nach vorn und musiziertzudem sehr schönräumlich - vor allemin diesem Punkt ister dem Arcam über-legen. Resteks EDABschließlich setzt demDAB-Klang die Kro-ne auf. Seine audio-phile Spielweise bautsich vom Grundton her auf, mitgeschmeidigen Mitten undleuchtenden Klangfarben sowiedezenten, fein gesetztenHöhen. Im Vergleich zum RestekMetric bietet der EDAB mehrFeinzeichnung, klingt ruhigerund stabiler. Der Metric indesüberzeugt durch sein ganzheitli-ches, fülliges und sonores Klang-

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Auch aus der Distanz bequem ab-

l esbar: Riesen-Display des RestekEDAB. Es zeigt auf Wunsch sogar den

Sende-Modus (rechts unten) an: Bei„Joint' vergleicht die Datenreduktiondie Inhalte der beiden Stereo-Kanäle

bild. Unterm Strich spielen beideGeräte auf ähnlichem Niveau.Die beiden UKW-tauglichenTestkandidaten können demMetric beim Analogempfang er-wartungsgemäß nicht das Was-ser reichen: Sie klingen merklich

schlanker, wenn-gleich farbstark,räumlich und aufge-räumt. Dabei gehtder Audionet wie-derum mit mehrAttacke ans Werk alsder Pure, bleibt aberhinter seiner eigenen

DAB-Performance zurück.Aus klanglicher Sicht können

wir das terrestrische Digitalra-dio also bestens empfehlen. Aufeinem anderen Blatt steht dasbeschränkte Programmangebot.Wer schon mal Radio im DVB-

WDR 3 sendet jetzt, wie die meistenKlassikprogramme, mit 192 kBit proSekunde (Bild links). Im Pure-Tunergeht es recht luftig zu (Bild unten):winziges DAB-Modul, Durchschleif-eingang für eine analoge Quelle

Format via Satellit empfangenhat, kann über die sechs bis sie-ben DAB-Programme nur müdelächeln. Und wenn die ARD ab2006 sämtliche Hörfunkpro-gramme via DVB-Astra über-trägt, wird es für DAB noch

schwieriger, sich als Alternativefür den stationären Empfang zubehaupten. Für die mobile Ra-dioversorgung gibt es aber zuDAB keine Alternative. Und weildas so ist, wird sich DAB durch-setzen - Ei hin, Henne her.

ARCAM DIVA DT 81

ca. €1350Maße: 44/9/29 cm (B/H/T)

Garantie: 2 JahreVertrieb: Bridge Audio,

Tel.: 04194/981010www.arcam.co.uk

Reiner DAB-Tuner für Band IIIund L-Band, mit gelungenemBedienkonzept und schönemDisplay. Endlich hat mal je-mand die Stationstasten aufder Frontplatte wiederent-deckt. Audiophiles, fein gesetz-tes Klangbild mit viel Energieund Farbe.

AUSSTATTUNG----------------------------Sie brauchen nicht lang imMenü zu kramen, um etwa aufSignalstärkeanzeige umzu-schalten: Sie drücken einfachdie Display-Taste. Praktischauch die Sortierfunktion: Diegefundenen Sender werdenentweder nach Name odernach Programmtyp abgelegt.Und wer an seinem Verstärkerkeinen Hochpegel-Eingangmehr frei hat, schließt den vor-handenen Analogtuner einfachan den Durchschleifeingangdes DT 81 an. Ziemlich luftiggeht's im Innern zu: Das winzi-ge DAB-Modul stammt vonRoke Manor Research.

KLANG

Ein richtig gutes Radio: mithochkarätigem Klang bei Klas-sik wie bei Pop, ausgesprochenl uftig, farbstark und energiege-l aden. Dennoch ist die „DIVA"kein Draufgänger, sondern eherein audiophiler Feinzeichner,der allenfalls in der räumlichenAbbildung nicht ganz an dieBesten des Genres herankommt.

34 STEREO 11/2003

AUDIONET CAT

ca. € 2600Maße: 43/8/32 cm (B/H/T)

Garantie: 3 JahreVertrieb: Audionet,Tel.: 0234/507270www.audionet.de

Kombi-Empfänger für DAB,UKW und - das wäre nun wirk-l ich nicht nötig gewesen - Mit-telwelle. Für 1550 Euro gibt'sden CAT auch als Analogtuner.Die DAB-Option ist nachrüst-bar. Energiereiches, nach vorndrängendes Klangbild mit sehrschöner Räumlichkeit.

AUSSTATTUNG----------------------------Über Koax- und Opto-Eingangkönnen externe Geräte vomhochkarätigen Audionet-Wandler profitieren. Das Aus-gangssignal steht an Cinch-und symmetrischen XLR-Buch-sen bereit. Nette Handrei-chung: Bei verpolter Netzphaseerscheint nach dem Einschal-ten eine Warnung im Display.Das minimalistische Bedien-konzept macht das Program-mieren oder Aufrufen der Sta-tionen ziemlich kompliziert, undeine Fernbedienung gibt's nurgegen Aufpreis. Übrigens istdas Displaywahlweise in Blauoder Rot zu haben.

KLANG

Ein Energiebündel parexcellen-ce: Bei DAB wird die „Katze"zum Tiger, hat Attacke undpackt zu, klingt präsent undsehr schön räumlich. Auch beiUKW bleibt dieser Klangcha-rakter erhalten, ohne jedochdas DAB-Niveau zu erreichen.

PURE DRX-702 ES

ca. € 550Maße: 43/7/28 cm (B/H/T)

Garantie: 2 JahreVertrieb: Pure Digital,Tel.: 06158/878872

www.videologic.comDer Nachfolger des DRX-602hat ein Analog-Empfangsteildazubekommen und ist den-noch billiger geworden. Einkomplett ausgestatteter Tunermit durchdachter, praxistaugli-cher Bedienung, gutem Emp-fang und einem für diese Preis-klasse erstaunlich reifen Klang.

AUSSTATTUNG----------------------------Großzügige Ausstattung mitTasten und Displays, damit dieBedienung nicht zum Vaban-quespiel wird. Im Menü lässtsich sogar die Dynamikkom-pression einstellen - falls dieentsprechenden Infos denn ge-sendet werden. Sogar ein Kopf-hörer lässt sich anschließen, ei-ne externe Analogquelle wirdbeim Ausschalten des Pure-Tu-ners durchgeschleift, und XLR-Ausgänge gibt's als Option.Software-Updates sind via USBmöglich -aber bitte, liebe Pure-Entwickler, nervt uns nicht mitständigen Updates, wir sindhier nicht in der PC-Branche!

KLANG----------------------------Bei DAB kommt er mit klassi-scher Musik sehr gut klar- erstbei komplexen Pop-Passagenstößt er an seine klanglichenGrenzen. Er wirkt dann abge-deckelt und wenig luftig. Ge-messen am Preis klingt er den-noch sehr gut, auch bei UKW.

RESTEK EDAB

ca. € 2850 (schwarz: 2700)Maße: 49/9/37 cm (B/H/T)

Garantie: 3 JahreVertrieb: Restek,Tel.: 0561/42089www.restek.de

Ein Prachtstück von einem Tu-ner: zwei Knöpfe, Chromfront,rotes Riesen-Display. Er emp-fängt ausschließlich DAB, diesaber meisterlich: mit der audio-philen Souveränität seinesUKW-Bruders Metric, zwar imCharakter etwas anders, aberauf gleichem Niveau wie dieser.

AUSSTATTUNG----------------------------Wer mit der Einknopfbedie-nung Probleme hat, kann ja zuroptionalen Fernbedienung grei-fen. Schade, dass die gefunde-nen Stationen nicht in individu-eller Reihenfolge auf die Stati-onsspeicher programmiertwerden können -das bleibt ei-ner späteren Software-Versionvorbehalten. Auch eine Anzei-ge des Bouquetnamens wür-den wir uns dann wünschen. ImI nnern ist der EDAB extrem auf-wändig bestückt, vor allem imNetzteil und in den Ausgangs-stufen für XLR und Cinch. AlsD/A-Wandler tun zwei paralle-l e Burr-Brown-Chips Dienst.

KLANG----------------------------Sein audiophiles Klangbildbaut sich vom Grundton herauf, setzt geschmeidige Mittenmit leuchtenden Klangfarbensowie fein gezeichnete Höhendarauf. Der EDAB erreicht zwarnicht die ganzheitliche, sonoreFülle des UKW-Bruders Metric,dafür bietet er mehr Ruhe, Sta-bilität und Feinzeichnung.