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• Vor 12 Jahren der erste Besuch: • Staunen: Hier findet die Bildungsrevolution statt! • Aber wo sind die Verlage??? Verschlafen die (vermeintlich wieder) einen Trend?
• Vor ca. 10 Jahren die Erkenntnis: Hier basteln Tekkies an Systemen, die in der Praxis wenig Relevanz haben… Die Pädagogen (außer ein paar Nerds) interessiert das nicht, es gibt keine Didaktik, keine Investitionen, keine Aufbruchsstimmung.
• Vor ca. 5 Jahren: Erneute Aufbruchsstimmung, es starten zahlreiche Pilotprojekte. Auch die Verlage investieren. Doch: Die Revolution im Schulbuchmarkt bleibt weiterhin aus.
• Vor ca. 4 Jahren: Die Whiteboards kommen – Konjunkturprogramme spülen diese zu Hunderten in die Schulen. Die Revolution bleibt nach meiner Einschätzung weiterhin aus.
• Vor 3 Jahren: Das iPad erscheint, Apple launcht das kostenlose Tool iBook Author – jetzt kommt die Revolution, ganz bestimmt…
„In der aktuellen Diskussion wird meist vergessen, dass die Vision des digitalen Lehrmittels in der Hand von Schülerinnen und Schülern mindestens vierzig Jahre alt ist“.
Beat Döbeli Honegger: iLegende Wollmilchsau? Überlegungen zur Zukunft des Schulbuchs in Zeiten von iPads & Co. In: Zeitschrift für eLearning 3/2012
OK, jede technische Innovation braucht 30 Jahre, um sich durchzusetzen…
Auf der Konferenz „Digitale Bildungswelten – Zukunft der Schule?“ in Frankfurt schilderte Cornelsen-GF Wolf-Rüdiger Feldmann die aktuelle Lage auf dem Markt für E-Schulbücher. Es gebe ihn schlicht nicht, da die Schulen nicht auf den Einkauf und die Lehrer nicht auf den Einsatz dieser Lehrmittel vorbereitet seien. Die Verlage sähen sich mit „massiven strukturellen Hindernissen“ konfrontiert, die ihren Ursprung in den Kultusministerien hätten. Dort werde das Thema bislang kaum behandelt, geschweige denn finanziell gefördert.
• …aber Sollen haben wir nicht gedurft: Die Verlagen täten schon wollen, aber Können können sie nicht, weil die Kultusministerien diesen Innovationsschub nicht fördern.
• Das betrifft die Schulbuchverlage. In anderen Bereichen ist die Entwicklung jedoch wesentlich weiter (z. B. Medizin –CME sein Dank).
• Wolf-Rüdiger Feldmann weiß, wovon er spricht. • Schulen, Technik und Investitionen bleiben ein Problem. • Hinzu kommt: Wie viele Lehrer sind wirklich bereit, neue
Technologien und Methoden im Unterricht einzusetzen? • In Wahrheit geht es ja nicht nur um Technologie,
sondern um eine Veränderung des didaktischen Ansatzes – in Stichworten: • Selbstorganisiertes und - kontrolliertes Lernen • Community-orientierte Kommunikation und kollaborativer
• Ist die föderale Bildungsbürokratie das Problem? • Nochmal Wolf-Rüdiger Feldmann:
„Die Entwicklung von Bildungsmedien für den deutschen Bildungsmarkt ist hochkomplex und aufwendig, da auf 3.000 Lehrpläne für 50 Fächer und 20 Schularten abgestimmt werden muss.“
• „Dieses Spezialwissen haben nur wenige Verlage, was diesen Markt mit sehr hohen Eintrittsbarrieren versieht, dass weder Startups noch Konzerne hineingehen: „Insgesamt ist der Bildungsmarkt sehr geschlossen und hat hohe Markteintrittshürden.“ Marion Winkenbach, GF Bibliographisches Institut
• „Hundreds of millions of investment dollars have been burnt up on educational technology that sounds good in theory, but either • (a) does not actually improve teaching or learning or
• (b) does improve teaching and learning but is not actually implementable because it requires far too much change on the part of the end user (teacher, student, or school system)“
• "I think that the powerful wave that will carry digital textbooks forward is (1) cost (2) cost (3) cost (4) efficiency and (5) customization.“
Frank Lyman, Executive Vice President of CourseSmart LLC
Die Pro-Argumente für den Einsatz von neuen Medien haben wir schon lange und oft gehört, anfangs von den Tekkies, jetzt auch von Bildungsanbietern – zum Beispiel von Stephan Beyer, GF sofautor.de:
„Schulbücher ähneln Telefonbüchern: Sie sind ein völlig überholter Versuch, eine Vielzahl von Informationen zusammen- zufassen und zu organisieren.“
• „Die bestehende Lehrbuchindustrie hat im Grunde wenig Anreiz, diese Situation zu ändern, denn mit der Umstellung von Print auf E-Book schrumpft der Umsatz pro verkaufte Einheit.“ Stephan Beyer, GF sofautor.de
• Beschützen die Bildungsverlage als ihr rentables Schulbuch-Geschäftsmodell?
• „In Deutschland läuft das ganz anders, Beispiel Schultrojaner: Die Schulbuchverlage versuchen mit allen Mitteln, ihre Pfründe zu retten und erhalten dabei tatkräftige Hilfe von den Kultusministern (Lehrerfreund 31.10.2011: Schulbuchverlage wollen Rechner an Schulen ausspionieren). Damit ist alles gesagt: Politiker wie auch Bildungsdienstleister sehnen sich nach Geld und Macht - die Qualität des Bildungssystems ist ihnen herzlich egal.“
Nochmal Cornelsen-GF Wolf-Rüdiger Feldmann: „Auf Verlegerseite hingegen sei man längst technologisch wie didaktisch bereit, auch interaktive E-Books zu produzieren. Die vom Verband Bildungsmedien entwickelte Plattform ‚Digitale Schulbücher‘, die kürzlich Woche startete, sei nur ein erster Schritt. Nun sei ein Entgegenkommen der Länder gefragt.“
• Seit 2012 kooperieren IT-Unternehmen, Verlage und öffentliche Hand im „Bündnis für Bildung“.
• Ziele: • Einsetzen von Arbeitsgruppen bestehend aus verschiedenen
Vereinsmitgliedern zur Konzeption einer offenen, zugänglichen, technisch unterstützten Infrastruktur (sog. Referenzarchitektur) zur Schaffung IT-gestützter interoperabler Bildungsangebote unter bestmöglicher Einbindung der Expertise und unter Zusammenarbeit mit den Kultusbehörden einzelner Bundesländer;
• der Überführung bestehender IT-gestützter Bildungsangebote in die Referenzarchitektur;
• Entwicklung technischer, jedermann zugänglicher Formate für IT-gestützte Lehr- und Lerninhalte;
• Veröffentlichung und Vermittlung der Konzepte des Vereins; • Unterstützung anderer gemeinnütziger Aktivitäten im Bildungsbereich
• Traditionell sind Verlage (auch Fachverlage): • Autoren- / Herausgebergetrieben • Printprodukt-orientiert • Einzelprodukten (Bücher, Buchreihen, Zeitschriften) • Digitalisierung wird als Migration begriffen
• Ein neues Paradigma setzt sich durch: • Kunden- und Bedarfsorientierung • Denken in crossmedialen Medienmarken und Kundenlösungen • Inhalte zuerst, dann werden daraus Produkte abgeleitet • Funktionalitäten und Inhalte ergeben das Produkt • „Do things, that can`t be copied“: Inhalte werden kostenfrei
zugänglich, Mehrwerte (zumindest einige) und Services nicht
• „The reality is that Kevin Kelly was right (in my opinion) when he called the Internet "a giant copy machine." When things can be copied, he said, they become abundant and therefore have lesser value.
• So, you need to sell things around content that cannot be copied, like services, customizability, authenticity, patronage of authors, and so on. The open access models that survive and thrive will generate a lot of revenue from sources around content, instead of from the content itself.
• Seit 2012 haben die Bildungsverlage unter der Verantwortung des Schulbuchverbandes das Portal „Digitale Schulbücher freigeschaltet“.
• Hier sind schon (einige wenige) wesentliche Elemente digitaler Medien vorhanden: • Aggregation: Alle Bücher an einer Stelle • Virtuelles Buchregal • Mehrwert: Markieren, kopieren, abdecken, Lesezeichen
• Allerdings fehlt auch noch sehr viel, was ein wirklich digitales Lernmedium ausmacht – von E-Learning kann keine Rede sein.
Angebot des Klett Verlags, das ebenfalls das Schulbuch als zentrale Metapher erhält, aber in seiner Aufbereitungs- und Verknüpfungsleistung schon recht weit geht.
• Das Digitale Schulbuch
• Lösungen
• Kopiervorlagen
• Audios, Videos, Simulationen, Grafiken
• Hinweise für den Unterricht, wie etwa zum Thema Differenzierung
• Alles direkt von der Schulbuchseite aus aufrufbar!