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Balkonkonzerte und Geburtstagsfeiern Tr o t z C o r o n a - M a
s s n a h m e n k o n n t e n e i n i g e A n l ä s s e s t a t t f
i n d e n
Dorfleben anno dazumal K a r l S t e i n e r ü b e r a l t e D o
r f o r i g i n a l e u n d e h e m a l i g e B r u n n e r G e s c
h ä f t e
RätselspassK r e u z w o r t r ä t s e l u n d « F i n d e d i e
U n t e r s c h i e d e »
Hauszeitung Alterswohnheim Brunnen
Juni
20
20
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Inhalt
Impressum
Hauszeitung Alterswohnheim Brunnen
AlterswohnheimHeideweg 106440 BrunnenTel.: 041 825 08
[email protected]/alterswohnheim
Redaktion und Mitwirkende: Ruedi P. Kalt, Mar lene Affentranger,
Claudia Fischlin, Brigitte Egli, Katharina M. Huber, Karl Steiner,
Klara Kost, Waltraud de Pleijt, Karolina Märchy
Korrektur und Gestaltung: Corinne Auf der Maur
Auflage: 1600Druck: TRINER Media+Print, Schwyz
105. AusgabeJuni 2020, 25. Jahrgang
erscheint 4 × jährlich, Abonnement: 18 Fr.
Foto Titelseite: Frau Maria-Louise Ballat feiert über die
Abschrankungen hinweg ihren 82. Ge-burtstag.
3Editorial
4Agenda
6Pensionäre
9Heimleben im Rückblick
12Rätsel
Inha
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13Dorfleben anno dazumal
18Personal
20Beiträge und Informationen
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Liebe Leserin, lieber Leser
Edit
oria
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3
Die letzten Monate waren durch die Coro-na-Pandemie geprägt. Das
Leben fand nur im kleinen Rahmen statt. Wir mussten viele
Ein-schränkungen in Kauf nehmen.
Es war nicht einfach. Weltweit nicht. Nicht für Sie, liebe
Bewohnerinnen und Bewohner, und nicht für Sie, liebe Mitarbeitende.
Es war ein Kraftakt in jeder Hinsicht.
Gemeinsam haben wir ihn gemeistert! Da-für möchte ich Ihnen
allen Danke sagen! Unser Haus blieb verschont und daran haben Sie,
ha-ben wir alle mitgewirkt!
Während dieser Zeit mussten Sie, geschätz-te Bewohnerinnen und
Bewohner, unter ande-rem auf den gewohnten Besuch Ihrer Lieben
verzichten.
Das Kader des Alterswohnheims hat Sie deshalb gebeten, Ihre
Gefühle und Gedanken schriftlich festzuhalten, damit wir diese
Ge-schichten mit den Leserinnen und Lesern un-serer Heimzeitung
teilen könnten. Daraus sind viele Geschichten entstanden. Nicht nur
zum Thema Corona, sondern auch aus dem Leben unserer Bewohner
überhaupt. In dieser Ausga-be finden Sie, geneigte Leserinnen und
Leser, einige dieser Geschichten.
Nun befinden wir uns in der Zeit der Locke-rungen. Diese
Lockerungen führen uns zurück in ein Leben, das wieder eher dem
entspricht, was wir VOR Corona kannten. Aber nicht zu-rück in ein
Leben, wie es war vor Corona. Das Virus ist nicht einfach
verschwunden und wir können nicht abschätzen, wie sich die
Situation in den nächsten Monaten entwickelt.
Neues Coronavirus: Lockerung der Massnahmen
Ab dem 22. Juni gilt neu
Mindestabstand von 1,5 statt 2 Metern
Veranstaltungen mit maximal 1000 Personen erlaubt
SwissCovid App (Tracing App)
verfügbar
Keine Sperrstunde mehr für Restaurants,
Bars und Clubs
Sport-Wettkämpfe mit engem Körperkontakt
wieder erlaubt
Maske zu Stosszeiten im ÖV dringend
empfohlen
Abstand halten
Hygiene beachten
Bei Symptomen testen lassen
Kontaktdaten angeben und Tracing
ermöglichen
Isolation oder Quarantäne einhalten
Maske tragen, wenn Abstandhalten unmöglich
Stand: 19. Juni 2020
Versammlungsverbot im öffentlichen
Raum aufgehoben
Kundgebungen mit Maskenpflicht
erlaubt (ab 20. Juni)
Keine Sitzpflicht mehr in Restaurants
und Bars
Weiterhin wichtig
Es bleibt mir darum, weiterhin zur Vorsicht aufzurufen. Wir sind
nun sensibilisiert und fä-hig, verantwortungsvoll miteinander
umzuge-hen. Ich weiss, die Herzlichkeit mit Umarmun-gen, mit
Küsschen und Nähe, die fehlt, und sie fehlt uns allen.
Ich möchte Sie trotzdem alle bitten, weiter-hin folgende
Vorsichtsmassnahmen einzuhal-ten:
- Distanzregeln: Bleiben Sie vorsichtig, hal-ten Sie nach
Möglichkeit die Distanz ein.
- Händehygiene: Waschen oder desinfizieren Sie sich regelmässig
die Hände.
Ja, es braucht Geduld. Wir haben jedoch schon so viel erreicht.
Bleiben wir gemeinsam dran und bleiben wir gemeinsam gesund.
Danke.
Ruedi P. Kalt, Heimleiter
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Veranstaltungen
Montag, 6. Juli 202014.30 UhrEcho vom Locherguet: Urchig-alt und
neu-gemischt, mit 14 verschiedenen Instrumenten
Montag, 13. Juli 202014.30 UhrBernadette Betschart und Partner,
Duett mit Handorgelbegleitung
Freitag, 17. Juli 2020 Ausflug mit den Bewohnerinnen und
Bewohnern
Samstag, 1. August 202011.30 UhrNationalfeiertag,
Mittagsgrill-Party. Es spielt auf: Murers Werni
Montag, 10. August 202014.30 UhrHandorgelduo Fronalp
Age
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Filmabend
Die Filmabende erinnern an frühere Zeiten, Be-kanntes. Es werden
im Jahr 4 Filmabende ange-boten. Das Filmthema wird jeweils
frühzeitig bekanntgegeben.
Mittwoch, 2. September 202018 bis 20.15 Uhr
Mittwoch, 9. Dezember 202018 bis 20.15 Uhr
Agenda
Mittwoch, 19. August 202014.30 UhrUnterhaltung mit Rene
Hauser
Montag, 24. August 202014.30 UhrÖrgelifraue mit Begleitung
Montag, 14. September 202014.30 UhrUnterhaltungsnachmittag mit
der Zithergruppe Schwyzerholz
Montag, 28. September 202014.30 UhrUnterhaltungsnachmittag mit
den Esch-Ba-Klängen: Trio mit Klarinette, Saxofon, Handorgel,
Klavier und Keyboard
Definitive Durchfüh
rung der Veranstaltu
ngen nach wie vor u
nsicher
wegen der Corona-K
rise. Bitte informier
en Sie sich kurzfristi
g, ob die
Veranstaltung stattf
indet.
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Angehörigengruppe der Schwei-zerischen Alzheimervereinigung ALZ
Uri/Schwyz
Jeweils jeden 3. Mittwoch im Monat ab 19 Uhr im Alterswohnheim.
Der erstmali-ge Besuch der Angehörigengruppe ist nur mit vorheriger
Kontaktaufnahme möglich. Die Teilnahme ist unentgeltlich.
Mittwoch, 15. Juli 2020Mittwoch, 19. August 2020Mittwoch, 16.
September 2020
Weiterbildung «Demenz: Leben mit dem Vergessen»
Unter diesem Titel finden im Alterswohn-heim Brunnen
Weiterbildungsabende für alle Inte ressierten statt. Jeweils von
19.15 bis 21.15 Uhr. Die Abende sind in sich ab-geschlossen und
können einzeln besucht werden. Anmeldung ist nicht
erforderlich.
Donnerstag, 20. August 2020Einfühlsame Kommunikation
Pensionierten-Treff der Ruag20. August 2020, 17. September
2020
Das Treffen findet jeweils um 14 Uhr in der Cafeteria des
Alterswohnheims statt.
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Regelmässige Angebote
Freies Malenmontags, 9.30 bis 11 Uhr, 15 bis 16.30 Uhr
mit Slawa Szymanski, Mehrzweckraum
Kreativ-Atelierdienstags, 9 bis 11 Uhr
mit Bernadette Hiob, Mehrzweckraum
Handarbeitendienstags, 14 bis 16 Uhr
mit Bernadette Hiob, Mehrzweckraum
Spiel- und Jassnachmittagmittwochs, 14 bis 16 Uhr
mit Bernadette Hiob, Mehrzweckraum
Snoezelendonnerstags, Zeit nach Vereinbarung
mit Priska Betschart, Zimmer / Snoezelzimmer
Bewegungdonnerstags, 14.30 Uhr
mit Bernadette Hiob, Mehrzweckraum
Geschichten aus der Bibeldonnerstags, alle zwei Wochen10.30 bis
11.30 Uh
mit Azucena Forster, Mehrzweckraum
Gedächtnistrainingfreitags, 9 bis 10 Uhr und 10.15 bis 11.15
Uhr
mit Slawa Szymanski, Mehrzweckraum
Yoga für Seniorinnen und Seniorenfreitags, 14.30 bis 16 Uhr
mit Slawa Szymanski, Mehrzweckraum
Einzelaktivierungfreitags, 16.15 bis 17 Uhr
mit Slawa Szymanski, Zimmer / Abteilung
Tag der offenen Tür für Fragenrund um das Thema Demenz
Marlene Camenzind, Gerontologin, berät Sie im Personalhaus des
Alterswohnheims (Büro im 1. Stock).
Dienstag, 14. Juli 202014 .30 bis 17 Uhr
Freitag, 2. Oktober 20209 bis 11.30 Uhr
Zurzeit finden nur interne Gottesdienste statt. Beachten Sie
bitte die kurzfristigen Informationen.
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Pensionäre
Herzlich Willkommen
Zahnd Werner28. Februar 2020
Von Euw Xaver31. März 2020
Arnold-Schlosser Marthe15. April 2020
Dettling Franz Josef22. April 2020
Neukomm Ernst6. Mai 2020
Hafner Christa12. Mai 2020
Probst Clemens28. Mai 2020
Schuler Pius20. Mai 2020
Steiner Rosa3. Juni 2020
Bucheli Margot10. Juni 2020
Frank Frieda 16. Juni 2020
Bissig Berta30. Juni 2020
Geburtstage Juli bis September
Camenzind-Feuz Irene, 5. Juli 193981 Jahre
Nideröst Anton, 27. Juli 193585 Jahre
Esslinger Micheline, 7. August 192991 Jahre
Kälin-Tschudi Robert, 7. August 193783 Jahre
Gisler-Küttel Lea, 20. August 194377 Jahre
Inderbitzin Anton Josef, 23. Aug. 193189 Jahre
Lindauer-Zambonin Klara, 27. Aug. 192793 Jahre
Smaldore-Palmieri Donata, 8. Sept. 194872 Jahre
Zenger Nora, 8. September 192595 Jahre
Betschart Elisa, 13. September 192991 Jahre
Sigrist Leda, 17. September 1920100 Jahre
Erwähnt werden die Geburtstage aller Personen, die mit der
Veröffentlichung ihrer Daten einverstanden sind.
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Gratulationen
90. Geburtstag: Arnold Marthe
Frau Arnold feierte am 2. Mai 2020 ihren 90. Ge-burtstag. In der
Coronazeit!! Auf der Etage wurde mit dem Personal und den
Mitbewoh-nerinnen und Mitbewohnern auf das Geburts-tagskind
angestossen.
Ihre Liebsten konnte sie jedoch nicht um-armen. Im Freien, mit
gebührendem Abstand, konnte sie jedoch Gratulationen von ihrer
Fa-milie, Freunden und Bekannten entgegenneh-men. Zur Feier des
Tages spielte ein Mann auf der Drehorgel und jemand spielte ein
Stück auf einem Blasinstrument. Frau Arnold zeigte sich erfreut
über die Glückwünsche und hat den Ge-burtstag sehr genossen. Sie
ist noch sehr rüstig, immer aufgestellt und guter Laune. Wir
wün-schen ihr für das neue Lebensjahr alles Gute.
Marlene Affentranger
82. Geburtstag: Ballat Maria-Louise
So wird Geburtstag gefeiert während der Co-rona Zeit! Frau
Ballat freut sich trotz des ge-bührenden Abstandes. Sie konnte am
25. April 2020 ihren 82. Geburtstag bei bester Gesund-heit
geniessen. Dank ihren Angehörigen wurde dieser Geburtstag zu etwas
ganz Besonderem. Wir wünschen Frau Ballat im neuen Lebensjahr alles
Gute.
Marlene Affentranger
90. Geburtstag: Schuler Emma
Da wir leider die Abteilung wegen des Corona-virus geschlossen
haben, muss Frau Schuler auf Besuch zu ihrem Geburtstag verzichten.
Sie bekommt aber einige Glückwunschkarten per Post und ihr
«Gottechind» gratuliert per Telefon, worüber sie sich sehr freut.
Auch der Heimleiter Ruedi P. Kalt gratuliert persön-lich und
überbringt einen Blumenstrauss. Das Team singt und feiert mit ihr.
Zum Cafe gibt’s eine feine Torte.
Claudia Fischlin
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Im stillen Gedenken
Koller Hansrudolf10.09.1935 bis 26.03.2020
Betschart Marie-Theres28.06.1936 bis 31.03.2020
Pfäffli Paul08.03.1930 bis 15.04.2020
Kost Klara20.11.1924 bis 23.04.2020
Zahnd Werner03.05.1938 bis 27.04.2020
Ambühl Marlies01.04.1941 bis 05.05.2020
Müller Lena26.08.1928 bis 16.05.2020
Muff Fritz25.02.1943 bis 19.05.2020
Steiner Louise16.01.1930 bis 21.05.2020
Neukomm Ernst11.01.1940 bis 15.06.2020
Alterswohnheimfonds
Der soziale Gedanke zählt … Unterstützen Sie unseren
Alterswohnheimfonds und engagie-ren Sie sich für das Wohl unserer
Bewohnerin-nen und Bewohner!
Die Gemeinde Ingenbohl führt unter der Bezeichnung
«AIterswohnheimfonds» einen Fonds, der vollumfänglich der
Lebensqualität unserer Bewohnerinnen und Bewohner dient.
Gesellschaftliche, kulturelle Anlässe und Aktivitäten,
Anschaffungen, die den Bewoh-nerinnen und Bewohnern dienen, sie im
Alltag unterstützen, ihre Lebensqualität erhöhen oder einen
besonderen Komfort bieten, werden aus diesem Fonds finanziert.
Wir danken allen, die mit ihrer finanziellen Unterstützung
helfen wollen. Die Beiträge in den Alterswohnheimfonds kommen den
Be-wohnerinnen und Bewohnern vollumfänglich zugute.
Konto-Nr. 60-27304-2IBAN CH95 0900 0000 6002 7304 2
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Unterhaltungsnachmittag
Momentan bestimmt das Coronavirus über unser Leben, es wird
einem quasi vorgegeben, was man noch darf und was nicht. Keine
Be-suche durch Angehörige, Abstand halten, das Alterswohnheimareal
nicht verlassen und noch vieles mehr. Dies ist ganz und gar nicht
einfach für uns alle. Aber es muss sein, um diesen Vi-rus
einzudämmen. Ich finde an dieser Stelle ist auch einmal ein
Dankeschön an alle Bewohner und Bewohnerinnen angebracht. Ihr
meistert diese Situation super und nehmt alle Anforde-rung an. Ich
finde dies nicht selbstverständlich und auch nicht einfach, aber
trotzdem macht ihr so grossartig mit. Danke.
Als kleine Auszeit von dieser schwierigen Zeit wurde am Sonntag,
26. April 2020 ein Un-terhaltungsnachmittag mit dem Handorgelduo
Fronalp plus Begleitung organisiert. Pünktlich um 14.30 Uhr
spielten sie auf der Dorfterras-se ihre verschiedenen Stücke. Die
Bewohner und Bewohnerinnen wurden dazu eingeladen, auf der Terrasse
Platz zu nehmen, oder sie ge-nossen diese Abwechslung auf ihrem
eigenen Balkon. An diesem Tag durften wir alle für ein paar Stunden
vergessen, was eigentlich auf der Welt geschieht.
Brigitte Egli
Heimleben im Rückblick
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Hei
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ben
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Balkonkonzert von Murers Werni
Am Samstag vor Muttertag wurden wir von den musikalischen
Klängen von Murers Werni ver-wöhnt. Auch er musste leider im Freien
spielen und die Bewohnerinnen und Bewohner mussten die Musik vom
Balkon oder von der Terrasse aus geniessen. Mitsingen ging ja
trotzdem. Aber es freuen sich wieder alle, wenn zur Musik auch
mitgeschunkelt und getanzt werden kann. Wir hoffen auf bessere
Zeiten.
Marlene Affentranger
Corona
Im Altersheim, s’isch richtig blödMer ghört kei Musig und keis
SingeEs chund eim vor ganz fad und öd,will keine meh tuet s’Tanzbei
schwinge.
Corona isch halt jetzt im LandUnd seit is scho wodureUnd sie
regiert mit starker HandDa nützt üs au keis Chnurre.
Mier müend jetzt folge und ojeIgsperrt si und dinne bliebe.Chönd
numme üsi Fründe gsehluigid suscht die Zyt s’vertriebe.
Mer tüend chli stricke und au jasseAu male und was süsch oh
grusmit andere Bewohner spasseUnd laufed denn drü mal um’s Hus.
Eis isch sicher: mier lehrid debydie alte Chöpfli nid la
z’hange,dass mer mit wenig söll z’friede syund halt uf besseri Zyte
plange.
Voll Ehrfurcht gsend mier jetze iWie chli sind mier da unde.Es
muess nu öppis Grössers sySo heilt üs alli Wunde.
Katharina M. Huber
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Hei
mle
ben
im R
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Morgenstund hat Gold im Mund
Während der Coronazeit wurde in der Hauskapelle jeden Tag um
8.00 Uhr ein Gottesdienst über-tragen. Wie man sieht, wurde dies
trotz früher Stunde von unseren Bewohnerinnen und Bewohnern
genutzt. Die Social-Distancing-Regeln konnten auch eingehalten
werden.
Marlene Affentranger
Muttertag: Alphorn-Konzert
Auch der Muttertag wurde vom Coronavirus nicht verschont und
konnte nicht wie üblich verbracht werden. Auch dieses Jahr wurden
Rosen durch den Heimleiter Ruedi P. Kalt den Bewohnern und dem
Personal überreicht. Die Angehörigen konnten jedoch ihre Liebsten
nicht besuchen. Schon gewöhnungsbedürftig, den Muttertag ohne
Angehörige zu verbrin-gen. Von vielen Angehörigen wurden Blumen
oder Schokolade abgegeben, die dann von uns weitergegeben
wurden.
Der Jodlerclub Brunnen konnte auch nicht mit allen Mitgliedern
aufwarten, da sonst die Social-Distancing-Regeln nicht hätten
eingehal-ten werden können. So kamen bei schönstem Wetter zwei
Alphornbläser. Sie vermochten un-sere Bewohnerinnen und Bewohner
wie auch Zuschauer zu begeistern. Ein wunderschöner Muttertag trotz
Corona.
Marlene Affentranger
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Räts
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Wie viele Unterschiede finden sich in den beiden Bildern?
Auslösung Seite 23
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Dorfleben anno dazumal
Meine Erinnerungen beginnen bei der «Gass», wie wir damals die
Olympstrasse nannten. Sie erstreckte sich von der Schreinerei
Stössel bis zum Ochsenplatz. In der Schreinerei Robert Stössel
arbeitete auch der Bruder des Besitzers, Walter Stössel. Er war
bekannt dafür, dass er ein grosses Herz für Kinder hatte. Im Winter
drückte er auch manchmal ein Auge zu, wenn es ums Bezahlen von
gebrochenen Skispitzen oder um kaputte Skibindungen ging, denn man
hatte zur damaligen Kriegszeit wenig Geld. Das Olympgebiet war für
uns Dorfkin-der damals im Winter ein ideales Skigelände.
An der Olympstrasse hatten sich viele klei-ne Betriebe dem
Leewasser entlang angesie-delt. Nach dem damaligen Bahnübergang mit
Barrie re an der Olympstrasse befanden sich die Geschäfte des
Schuhmachers Schilter und im Nebenhaus die Schreinerei Walker. Auf
der anderen Seite am Leewasser betrieb Herr Rütti-mann eine
Hafnerei.
Bei der Abzweigung Alte Gasse / Olympstras-se war das Wohnhaus
und der Pferdestall der Fuhrhalterei von Wendelin Steiner (heute
Park-platz). Das Wohnhaus steht heute noch. Dieser hatte einen
Kutscher, der Anderüthi hiess und «dä Blau» genannt wurde. Er war
dem Most nicht abgeneigt und manchmal erwischte er et-was zu viel
davon. Mein Vater hatte mir einmal erzählt, wie Anderüthi zu seinem
Übernamen kam: Während einer Möstlipause am Stand-platz an der
Schiffländi strich ein Witzbold Anderüthis Pferd die Hufe blau an.
Von da an wurde er nur noch «dä Blau» genannt, was ihn
fuchsteufelswild werden liess. Da wir Buben das wussten, riefen
wir, wenn wir ihn auf dem
Schulweg sahen – und auch wenn das Wetter schlecht war – mit
Schadenfreude: «Isch doch dä Himmel hüt wieder so blau!» und
rannten davon. Anderüthi fluchte und drohte uns mit dem, was er
gerade in den Händen hatte.
An der gleichen Häuserreihe dem Leewasser entlang war die
Käserei Zimmermann. Martin Zimmermann war nicht nur Käsehändler,
son-dern auch ein begabter Fotograf von Pflanzen, speziell von
Bergblumen. Er pflegte nachts auf einen Berg zu steigen, um bei
Sonnenaufgang die Reaktion einer Bergblume auf Licht und Wärme,
insbesondere die Entfaltung des Blü-tenkelchs fotografisch
festzuhalten.
Im anschliessenden Haus war der re-nommierte Tuchladen von
Schneidermeister Andreas Imhof, und gleich anschliessend das
Comestibles-Geschäft von Frau Canonica (heu-te Glaceladen). Das
heimelige Wirtshaus zur Mostrose von Franz Wiget vis-à-vis der
Fuhr-halterei Steiner bildete die Verbindung zur al-ten Gasse.
Die winzige Vierzehn-Nothelfer-Kapelle, eingeklemmt zwischen
zwei Häusern, ist noch heute ein Kleinod dieser Gasse. Es wird
erzählt, eines Nachts sei ein Betrunkener vor der Ka-pelle
hingefallen. Als er realisierte, wo er lag, habe er geäussert:
«Glaub’s wohl. Vierzäh gägä einä.»
Im neben der Kapelle stehenden Haus be-trieb Frau Zwyer ein
kleines Papeterie-Ge-schäft. Im Sommer fuhr sie auf einem Dreirad,
auf dem vorne ein hölzerner Kasten angebracht war, zum See und
verkaufte dort Glace an die Touristen.
An der Gasse am Weg zum Gütsch war der Luftschutzkeller in den
Felsen gebaut. Dieser war während des Krieges die Alarmzentrale des
örtlichen Luftschutzes. 1944 wurden wegen Personalmangel die
Jahrgänge 1927 und 1928 zum damaligen örtlichen blauen Luftschutz
aufgeboten. Wir absolvierten eine vierwöchige Luftschutz-RS in
Olten. Die Einheiten wurden mit farbigen Epoletten am
«Tschopenchrage» gekennzeichnet. Schwarz war für den Kom-mandanten
und Vizekommandanten, Weiss für den Stab, Rot für die Feuerwehr,
Orange für Pioniere, Gelb für die Chemietruppe, Grün für
Polizeidienste und Blau für die Sanität. Wir mussten alle sechs
Wochen einen dreitägigen Alarmdienst in diesem Felsenbunker hinter
der
Dor
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dazu
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Bierhalle machen und dabei auf Befehl einer militärischen
Zentrale den Flieger alarm und den Endalarm mit den Sirenen für die
Gemein-de Ingenbohl-Brunnen auslösen. Einen solchen dreitägigen
Dienst machte ich einmal zusam-men mit einem Alfred Auf der Maur,
einem ehemaligen Fremdenlegionär. Man nannte ihn nur «Sidi Belabes»
(eine innerschweizerische Version des Namens «Sidi bel Abbès»,
eines algerischen Dorfs, wo 1843 die Franzosen eine Aussenstation
der Fremdenlegionäre gegrün-det hatten, die später zum Zentrum der
Frem-denlegion wurde). Er erzählte mir so spannen-de Geschichten
aus seiner Le gio närszeit, dass ich einmal fast vergass, den
durchgegebenen Fliegeralarm auszulösen.
Zwischen dem Leewasser und der Bierhalle führte die Familie von
Albert Janser das Hotel und den Gasthof Ochsen. Auf der rechten
Sei-te des Ochsens zur alten Gasse hin, empfing der Coiffeur
Schaller sen. seine Kundschaft. Ein wenig in die Ecke gedrückt
befand sich die Bierhalle Betschart, ein beliebter Treffpunkt der
Gewerbetreibenden und älteren Brunner (heu-te Bierbrauerei und
Wohnungen). Das nächste Haus war die Bäckerei von Walter Janser. An
den Fasnachtstagen konnte man für wenig Geld «Rappigi Chräpfli»
(ein Biscuit aus wenig Mehl, Zucker und Wasser), sowie «Füürstei»
(ein hartes Zuckerbonbon mit Fruchtaroma) kaufen und diese als
Maschgrad in die Zu-schauermenge werfen.
Zum «Schiltenüni», einer markanten Häu-serzeile, bestehend aus
fünf aneinander gebau-ten Häusern, gehörte die dahinter
durchgehen-de Rössligasse. Sie schlängelt sich zwischen der
Bäckerei und dem benachbarten Haus von Dr. Hermann Stieger hindurch
bis zum ehemaligen Hotel Goldener Adler am See. Im Erdgeschoss des
Stieger-Hauses war ein Souvenir-Laden eingerichtet, genannt Magasin
Stieger.
Das nächste angebaute Haus war das Hotel Rütli. Im Parterre des
Hotels neben dem Ein-gang betrieb der Besitzer Josef Lang-Stössel
noch eine Bäckerei und Konditorei.
Angebaut daneben stand das Hotel Weisses Rössli, wo einmal der
bayerische Märchenkö-nig Ludwig Il. inkognito eine kurze Zeit
ge-wohnt hatte. Damals gehörte es Franz Greter,
der später in Morschach das Hotel Fronalp baute. Er verkaufte
das Weisse Rössli an das Ehepaar Steidinger-Kink. Neben dem
Restau-rant befand sich ein kleiner Kiosk, das Lädeli von Fräulein
Gritli Eigensatz. Nach dem Tode von Armin Steidinger wurde das
Hotel Rössli an Herrn und Frau Ratt-Lang verkauft.
Das nächste angebaute Haus war das Ho-tel-Restaurant Poststubli
mit dem Wirte-Ehe-paar Hediger, wo im Erdgeschoss auch Coif-feur
Anton Koller waltete, der später in den Neubau des Hotels Elite
umzog.
Den Abschluss des «Schiltenüni» bildete das legendäre Gasthaus
zur Taube von Frau Karo-line Fassbind, das zärtlich «s’Tübli»
genannt wurde. Das Restaurant befand sich im ersten Stock, ein
niedriger Raum mit einem unterhalt-samen Ausblick auf den Dorfkern
mit der Ka-pelle und der Tram-Endstation.
Neben dem Eingang zum Restaurant befand sich links das
Uhrengeschäft Otto Achermann, rechts hatten die Geschwister Büchler
aus Ap-penzell ein Stickereigeschäft. Die Appenzel-lerinnen,
verbrachten jede Sommersaison in Brunnen, sie verkauften kunstvolle
Stickereien, die sie selber herstellten. Bei schönem Wetter zogen
sie ihre prächtigen Appenzeller Trachten an und stickten derart
gekleidet auf dem Trot-toir vor dem Geschäft (heute Steakhaus).
Am 23.01.2004 brannte das Hotel Rössli bei Renovationsarbeiten
nieder, wobei auch die anliegenden Hotels arg in Mitleidenschaft
ge-zogen wurden. Das ganze «Schiltenüni» wurde in den Jahren
2005–2006 neu aufgebaut. Neuer Besitzer des gesamten «Schiltenüni»
ist Paul Reichmuth aus Schwyz.
Das erste Hotel an der Axenstrasse gegen-über der Seepromenade
war das Hotel Gol-dener Adler, ein schöner Altbau, wo z. B. der
Märchendichter Hans Christian Andersen ei-nige Zeit als Gast
verbracht hatte. Besitzer des Hotels war damals Landamman Xaver Auf
der Maur. Ende der Fünfzigerjahre wurde das Ho-tel Goldener Adler
von Johann Achermann, Tuchhandlung, gekauft und durch einen Neu-bau
zum Hotel Elite umbenannt. Leider wurde der schöne alte Hotelbau
abgerissen und durch einen stillosen viereckigen Bau ersetzt.
Das Nachbarhaus war das Hotel Hirschen des Ehepaars
Frey-Surbeck. Die äusserst ener-gische Frau Frey wurde heimIich
«s'Bärghärz» genannt wegen ihres voluminösen Brustum-
Dor
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fangs. Das Hotel Hirschen wurde kurz nach dem Krieg von Johann
Achermann sen. vom Tuchgeschäft gekauft und von seinem Sohn Robert,
der gelernter Koch war, weitergeführt. Dieser liess auch später den
turmförmigen Anbau am Schmidstubli erstellen. Das schöne Gebäude
nebenan hiess damals Hotel Hinterer Adler, gehörte zum Hotel
Goldener Adler und heisst heute Hotel Schmid. Dazu gehörte auch das
heimelige Restaurant Schmidstubli, auch dieses existiert noch. Das
Schmidstubli wurde durch den Anbau eines steinernen Turms mit der
Bezeichnung Hotel Alpha verunstaltet.
Da war noch das Hotel Metropol der Fa-milie Hofmann mit den
vielen Türmchen und dem Drosselgarten, wo eine Musikkapelle je-den
Wunsch der Gäste erfüllte und damit viel zur romantischen
Atmosphäre dieser einmali-gen Gartenwirtschaft beitrug. Nach dem
Tode von Herrn Hofmann senior wurde das Hotel von den Geschwistern
Mary und Leo weiter-geführt, während der Bruder Fritz das Hotel
Kreuz und Sonne an der Bahnhofstrasse führ-te, das ebenfalls der
gleichen Familie gehörte. Das Hotel Metropol wurde später an
Reinold Camenzind sen. (Erbauer des Mythencenters) verkauft,
abgerissen und durch einen Neubau mit Wohnungen (Alpicana)
ersetzt.
Hinter dieser Häuserreihe windet sich der Husbüölweg bis zum
Gütsch hinauf. Dieser Teil des Dorfes wird «dä Hundsbüöl» genannt.
Hinter dem engen Durchgang zwischen dem Hinteren Adler und dem
Schmidstubli betrieb in einem «TätschhusIi» Josef Christen-Wälti
sen. ein Schuh- und Reparaturgeschäft.
In diesem Quartier wohnten noch einige Dorforiginale in den
versteckten alten Häu-sern. Einer war auch der Pauli Schwarz. Bei
Föhnsturm waren er und Walter Schnüriger immer am Quai und
sammelten eifrig ange-schwemmtes Holz. Wehe, wenn sich jemand
getraute, sich am eingebrachten Holzhaufen zu bedienen. In so einem
Fall wurden beide fuchsteufelswild.
Ein anderes Dorforiginal, das im Hundsbüöl wohnte, war der alte
«Boli Wiget senior». Er
war bekannt, dass er der Arbeit nicht gerade nachrannte und den
Lebensunterhalt mit An-gelrutenfischen und Gelegenheitsarbeiten
ver-diente. Die Wigets stammten ursprünglich vom Heimetli «Boli» in
Lauerz, darum der Name «Boli-Wiget». Der Sohn vom Boli-Wiget senior
Tobis erzählte aber scherzhaft, der Name kom-me davon, dass einer
von den Söhnen das Boli-technikum als Erster besucht habe. Der
tägliche Standplatz vom alten Boli-Wiget beim Fischen war immer
zuunterst am Wehrihaken und stets am gleichen Platz. An dem Platz
durfte nie-mand anderes fischen, denn er sagte, er habe diesen
Platz gemietet, was jedoch nicht den Tatsachen entsprach. Sein
ältester Sohn Jakob, genannt «Ciacomo», spielte Gitarre in einer
Musikkapelle und unterhielt die Gäste im be-kannten «Gotthard-Loch»
im damaligen Hotel Gotthard beim Bahnhof Luzern.
Im Hundsbüöl wohnten auch der hinken-de Domini Dolder und sein
Cousin Heinrich Dolder. Heiri war wie der Domini auch so ein Dorf
original. Als Bootsführer auf dem Aus-flugsboot Albatros, das ihm
seine spätere Frau Marie-Louise de Graffenried kaufte, machte er
mit Gästen Seerundfahrten und erzählte ihnen jeweils die
kuriosesten Geschichten von seinen unbeschreiblichen Erlebnissen
auf dem See. Zudem vertauschte er die Namen der umlie-genden Berge
mit solchen, die in Wirklichkeit im Berner Oberland standen.
Das an das Hotel Metropol angrenzen-de Hotel Eden gehörte der
Familie Alfred Schöck-Fassbind. Als es zum Verkauf war, er-warb es
Albert Janser, der Sohn vom Ochsen-wirt Albert Janser. Der Sohn
Albert wurde auch «dä Bauschi» genannt. Dieser kaufte auch die
Bootshütten mit dem Ausflugsboot unterhalb des Leewasserbrügglis
beim Auslauf des Lee-wassers in den Föhnhafen. Die Bootshütten
wurden später abgerissen und die Gemeinde errichtete die heutige
neue Anlegestelle (heute Anlegeplatz für das Boot Albatros).
Auf der Anhöhe über der Axenstrasse war das feudale Grand Hotel
vom Portraitist A ugus t Benziger, das 1906 erbaut worden war.
Unter-halb des Grand Hotels stand der kleine Bahnhof der
Brunnen–Morschach–Axenstein-Bahn. Die Zahnradbahn wurde 1904 gebaut
und löste die Pferdepostkutsche ab. 1969 wurde der Bahnbe-trieb
eingestellt und durch Autobusse ersetzt. Mit der Aufhebung dieser
Bahn, wie zuvor mit dem Tram, verlor der Kurort Brunnen eine
wei-tere Attraktion der «Belle Epoque».
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Vis-a-vis des Bahnhöfli stand das Hotel My-thenstein, auch ein
Betrieb der Familie Benzi-ger. Unterhalb des Hotel Mythenstein am
See stand das Hotel Bellevue mit Kursaal und Spielcasino. Besitzer
war das Ehepaar Adolf und Sofie Steidinger. Ein Kurorchester
verbrei-tete in der Saison täglich eine Atmosphäre von Ferien,
Eleganz und süssem Nichtstun. Das Ehepaar Steidinger verkaufte das
Hotel Belle-vue und Kursaal später weiter an Hans Acher-mann,
ältester Sohn von Johann Achermann, der es seinem Sohn Werner zur
Weiterführung übergab und es nach ein paar Saisons weiter an ein
Konsortium verkaufte (heute Wohnhaus und Restaurant).
Der Platz an der Schiffsstation war ein be-liebter Treffpunkt
der alten Brunner. Damals war die «Schiffländi» ganzjährig mit
einem Brückenwart (Alois Inderbitzin) und einem Gü-terexpeditienten
(Fridolin Suter) besetzt, denn Lebensmittel, Getränke,
Gebrauchsgüter und die Post für die Gemeinden Gersau,
Treib-See-lisberg-Rütli, Sisikon und Bauen wurden von Brunnen aus
mit dem Dampfschiff befördert und ausgeliefert. Der damalige rege
Camio-nagebetrieb im Dorf und Umgebung wurde vom Camioneur Xaver
Teiler mit einem Lie-ferwagen mit zugedeckter Brücke ausgeführt.
Jedes Jahr in den Sommermonaten stellte auch Frau Zeni, eine
Italienerin, eine kleine rundli-che Frau, die immer einen
bodenlangen Rock trug, bei der Schiffländi ihren Glacestand auf und
verkaufte selbstgemachte Glace, die nicht immer der Sonne
standhielt, was oft zum vor-zeitigen Abbruch des Verkaufs
führte.
Bei jeder Ankunft eines Dampfschiffes stan-den die Portiers der
Hotels von Brunnen und Morschach in einer Reihe an der
Schiffstation und warteten auf Gäste, um sie zu ihren Hotels zu
begleiten. Ebenso kümmerten sich Gepäck-träger emsig um deren
Gepäck. Ebenso der Dienstmann Karl Inderbitzin genannt «Güstels
Kari». Seine Frau Käthi erzählte mir die Episo-de, die ihr Mann mit
einem Engländer gehabt habe. Er musste am Bahnhof Brunnen einem
Engländer das Gepäck nach Gersau bringen. Leider habe der Engländer
den Namen des Ho-
tels vergessen. Kari konnte ein bisschen Eng-lisch, der
Engländer bat ihn, Namen von Ho-tels in Gersau zu nennen. Kari
begann: «Is it the Hotel Müller?» Engländer: «Oh no!» Kari: «Is it
the Hotel Adler?» Engländer: «Oh no!» Kari: «Is it the Hotel
Schwert?» Engländer: «Oh no!» Kari genervt: «Läck mär am Arsch.»
Engländer erfreut: «Yes, that’s it. The Beaurivage!»
Auch die Kutscher Steiner Anderüthi, Mo-ritz Betschart sowie die
Taxis von Franz Schmi-dig, Dominik Inderbitzin und Alois Camen-zind
warteten auf Kundschaft. Und auch die Dorf originale waren hier
anzutreffen. Einer hiess Wilhelm Inderbitzin, «dä Gflüget», ein
Mann mit langem grauem Vollbart, der auch Bergführer war. Mit
lauter Stimme gab er die kuriosesten Geschichten zum Besten. Zum
Bei-spiel: Einmal sei er von einer Engländerin für eine Bergtour
auf den Urirotstock engagiert worden. Vor dem letzten Aufstieg zum
Gipfel habe sich die Dame einfach auf den Boden ge-sessen und
gesagt: «lch kann nicht mehr wei-ter.» Da hätte er sie samt ihrem
Rucksack auf seine Schultern geladen und sei so mit ihr zum Gipfel
hochgeklettert!
Ein anderes Original war das Elefantenohr (Ulrich Martin).
Obwohl er in Ingenbohl wohn-te, war er immer an der Schiffländi
anzutref-fen, wo er mit seinesgleichen über Geschehenes und
Ungeschehenes stets heftig diskutierte. Er war ein überzeugter
Verfechter vom damali-gen Nessispuk im Urnersee. Er war von dessen
Existenz überzeugt und behauptete stur, dass er das lebende
Ungeheuer mit eigenen Augen auftauchen gesehen und sein Heulen
gehört habe, dafür könne er seinen Grind wetten. Er starb später
noch mitsamt dem Kopf!
Zu diesen Originalen gehörte auch der alte Hegner, ein Mann mit
Schnauz und einer Bass-stimme, die nicht zu überhören war, wenn er
seine Geschichten zum Besten gab. Er war Be-senbinder.
Neben der Schiffländi zum Bellevue-Quai hin lagen die Ruderboote
von Josef-Maria Wiget (Mostrose) und Alois Kyd zur Vermie-tung
bereit. Kurgäste und Ausflügler nahmen sie rege in Anspruch. Neben
den Ruderbooten waren die Motorschiffe «Fly» von Arnold Bet-schart
von der Bierhalle, das Motorboot «Tell» von Franz Wiget Restaurant
Mostrose und das Motorboot «Lindberg» von meiner Tante Ma-rie
Wiget-Steiner ebenfalls von der Mostrose
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an drei Anlegestegen vertäut und für Rund-fahrten bereit. Der
«älteste Urner», der Föhn, schon damals ein Ärgernis für die
Schiffleute, tobte meistens bei schönem Wetter und verhin-derte
manch freudig erwartete Bootsfahrt. Wir Buben ruderten dann die
Boote zurück in die Bootshütten am Leewasser, was mit viel Spass
und Wetteifer verbunden war.
Das Hotel Waldstätterhof am See mit dem ehemaligen Badhüsli
wurde von Fri-dolin Fassbind-Steinauer um ca. 1870 erbaut und
betrieben. Sein Nachfolger war Fridolin Fassbind-Kündig. Nach
dessen Tod führte seine Tochter Dora das Hotel kompetent, ihre
Schwester Martha Bartholomey unterstützte sie als Hausdame und
Gouvernante. Das Ho-tel zog internationale und noble Gäste an, die
teilweise samt eigenem Personal über längere Zeit im Hotel wohnten.
Das Hotel besass da-mals schon einen eigenen Omnibus, der Platz für
ca. 12 Personen hatte und der beidseitig mit einer gepolsterten
Sitzbank ausgerüstet war. Gefahren wurde er damals vom langjährigen
Portier Torelli, der nebenbei auch für die Pflege verantwortlich
war. Sein Nachfolger war Paul Chiochet. Mein Onkel Xaver, der
Concierge, Paul Chiochet, der Portier, und der hoteleige-ne
Gärtnermeister, Hans Böner, waren damals die einzigen ganzjährig
angestellten Hotelmit-arbeiter. Das Hotel war jedes Jahr von Mitte
Oktober bis Ostern des folgenden Jahres ge-schlossen. In dieser
Zeit wurden die Zimmer und Säle überholt und die Teppiche wurden im
Winter auf dem Schnee im Wehrihaken tüchtig geklopft. Der Gärtner
war in der hoteleigenen Gärtnerei für das Überwintern der
Topfpflan-zen, der Baumpflege und für die Blumen- und
Gemüsekulturen zuständig.
Im Pavillon des Hotel Waldstätterhof hatte sich das erste
Verkehrsbüro von Brunnen eta-bliert, das für den Tourismus von
Brunnen zu-ständig war und auch schon professionell ge-führt
wurde.
Die Post (Post, Telefon, Telegraf) befand sich im Haus Fassbind,
das von Paul Schöck ent-worfen und nach seinen Plänen gebaut
wur-de. Das Haus wurde immer «die alte Post» genannt. Im Parterre
waren drei Postschalter und drei Telefonkabinen für die Postkunden
und im oberen Stock war das Telefon- und Te-legrafenamt. Letzteres
war das Reich von Te-lefon-Anni (Anna Auf der Maur). Sie und eine
Kollegin stellten Telefonverbindungen her und schrieben
Telegramme.
Nach der Aufhebung des Telefon- und Te-legrafenamts zügelte die
damalige Gemeinde-kanzlei vom Kaplanenhaus (heute Polizeipos-ten)
in die Räumlichkeiten im ersten Stock der «alten Post», wo sie bis
zum Neubau des Ge-meinde- und Postgebäudes an der Parkstrasse
blieb. Der damalige Gemeindeschreiber war Herr Mettler, sein
Nachfolger Res Kyd.
Das angrenzende Zigarren-Geschäft gehör-te auch der Familie
Fassbind vom Hotel Wald-stätterhof. 1922 übernahm es meine Mutter
von ihrem Vorgänger Herrn Schmid und führte es 50 Jahre lang. Als
sie sich altershalber zurück-zog, wurde es von meiner Frau Martha
bis zum Verkauf im März 1999 als Zigarren-Spezialge-schäft
weitergeführt.
Der Grand Bazar Leuthold an der Ecke zur Gersauerstrasse gehörte
ebenfalls der Familie Fassbind. Die Schaufenster waren gefüllt mit
Brienzer Holzschnitzereien, Souvenirs, Zeitun-gen und weiteren
Artikeln. Arthur Leuthold war ein Einzelgänger, der sich lieber bei
den Schwänen aufhielt als im Geschäft und des-halb auch als
Schwanenvater bekannt war. Das Haus kaufte die Kantonalbank von der
Erb-gemeinschaft Fassbind. Das alte Haus wurde abgerissen und durch
einen Neubau mit Woh-nungen und Geschäften ersetzt.
Das angrenzende Haus war der Gasthof Brunnerhof. Im Parterre des
Brunnerhofs be-fand sich das Restaurant, das von der Familie Alois
Strübi geführt wurde, und gleich da-neben befand sich der Tuchladen
von Anton Fuchs. Der Brunnerhof wurde kurz nach dem Kauf des Hotels
Hirschen in den 50er Jahren ebenfalls von Johann Achermann sen.
erwor-ben und von seinem jüngsten Sohn Walter, der vom Schuhmacher
zum Gastronom wechselte, umgebaut und weitergeführt.
Im Nachbarhaus war der Salzladen Steiner. Herr Steiner besass
damals das staatliche Salz-regal, das ihn zum Alleinverkauf von
Salz be-rechtigte. Das Salzregal wurde dann Anfang der
Vierzigerjahre aufgehoben und der Salz-verkauf wurde für den Markt
freigegeben. Bei ihm kaufte man neben Salz auch Zucker, Mehl, Mais,
Teigwaren und andere Lebensmittel, die alle in Schubladen offen
gelagert waren.
Karl Steiner
Fortsetzung folgt …
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Edio
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Personal
Arbeitsjubiläum
25 JahreConstantine Stadelmann, 7. Juli 2020
15 JahrePriska Betschart, 8. August 2020
Eintritte
Schuler JacquelineFachangestellte Gesundheit, Mythen, 1. Mai
2020
Bürgi NathalieFachfrau Hauswirt-schaft, 1. April 2020
Berhane FevenPraktikantin, Bauen, 1. Mai 2020
SivasubramaniamArumugam
Koch, 1. Juni 2020
Austritte
Auf der Maur SandraPflegemitarbeiterin SRK, Urirotstock, per 30.
April 2020
Gonzales Huanca DiegoPflegemitarbeiter SRK, Rothenfluh, per 30.
April 2020
Schnider JeanettePflegefachfrau, Mythen, per 30. April 2020
Weber LuziaMitarbeiterin Raumpflege, per 30. Juni 2020
Rüegg Marinadipl. Pflegefachfrau HF per 30. Juni 020
Pers
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Lehrabschluss
Broch JanaFachfrau Gesundheit, per 31. Juli 2020
Jana Broch (rechts) mit Ausbildnerin Delia Wyrsch
Horat Maria LaraFachfrau Gesundheit, per 31. Juli 2020
Maria Lara Horat (rechts) mit Ausbildnerin Marisa Veloso
Zeberg FabioKoch, per 31. Juli 2020
Fabio Zeberg (links) mit Ausbildner Fabio Bay
Mirashi JetmiraFachfrau Hauswirtschaft, per 31. Juli 2020
Jetmira Mirashi (links) mit Ausbildnerin Mira Dejanovic
Pers
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Waffelbäckerei
Jede Etage bemüht sich, den Bewohnerinnen und Bewohnern etwas
Abwechslung in den Alltag zu bringen. Unsere Pflegehelferin
Dragi-ca will ihr Rezept für selbst gebackene Waffeln
mitbringen.
Anfang Mai verkündete Dragica die frohe Botschaft, dass gebacken
werde. Als ich gutge-launt aus dem Lift kam, sah ich Schwester
Con-stantina mit einem Rührbesen herumfuchteln. Ich wollte mich
still zurückschleichen, doch sie hatte mich mit ihren Adleraugen
entdeckt und an einen geordneten Rückzug war nicht mehr zu denken.
Schon rief sie: «He, du kommst ge-rade zur richtigen Zeit, du
kannst uns den Teig rühren!» Und schon drückte sie mir den Besen in
die Hand und instruierte mich fachfraulich über das Teigrühren mit
der Bemerkung, dass der Teig aber in der Schüssel bleiben solle.
Dra-gica sah auch mit gemischten Gefühlen und ei-nem Lächeln auf
den Stockzähnen zu und auch die jungen Pflegefachfrauen haben
sicher ge-dacht: Der hat die Küchenarbeit auch nur vom Hören und
Sagen gekannt.
Zuschauer gab es aber trotz «Social Distan-cing» genug.
Scheinbar waren meine Teigrühr-künste zur Weiterverarbeitung des
Teiges so gut, denn Schwester Constantina schöpfte dau-ernd mit
einer Suppenkelle den Teig in ein Ge-rät mit einer Vertiefung mit
Waffelmuster, dann den Deckel darauf und in kurzer Zeit wurde der
Teig in köstliche Waffeln umgewandelt. So wurde ich zum
«Waffelteigrührer» befördert und hoffentlich wirkt sich dies auch
auf den Lohn aus!! Die Waffelproduktion verlief ohne
Absatzschwierigkeiten, denn die Anwesenden hatten keine Zeit zu
warten, bis die Waffeln ab-gekühlt waren. Wie viel verspeist worden
war, wissen nur die Götter, denn sicher gab es sol-che, die noch in
der Nacht von Waffeln träum-ten.
Aller guten Dinge sind drei. Dragica hatte sicher wieder bei
einer Audienz eine Zustim-mung zum Backen aus der Chefin Elizabeta
herausgelockt, denn ich bekam erneut ein Auf-gebot. Ich solle mich
am Samstag, 16. Mai 2020, Punkt 14:37 Uhr in der ersten Ecke links
beim Eingang zur guten Stube zum Waffelteigrühren bei der Schwester
Constantina melden. Ausre-den und Dispensationsgesuch wurden wegen
der «unaufschiebbaren, dringlichen Arbeit» nicht bewilligt.
1. Überraschung: Die Mechanisierung und Rationalisierung hat
auch in der Waffelbäcke-rei im 4. Stock Einzug gehalten.
2. Überraschung: Der alte Rührbesen wurde durch ein modernes,
stromlinienförmiges, elek-trisch angetriebenes Handrührgerät
ersetzt.
3. Überraschung: Ich durfte mich auf das neue Gerät umschulen
lassen.
Das Teigrühren mit dem Gerät musste neu gelernt werden. Stellt
man das Gerät nicht ab, spritzen die Besen den Teig in alle
Himmels-richtungen, nicht zur Freude der begeisterten Zuschauer. Es
gab auch Bewohner, die mit ih-ren Fingern meine Teigkünste
probieren woll-ten. Aber «Ohä» sofort war Dragica und die
kri-tischen jungen Pflegefachfrauen zur Stelle und mahnten die
Schleckmäuler, dass hier Hygie-ne und Sauberkeit erstes Gebot sei.
Es wurde alles fotografisch bis ins Detail als Beweismit-tel für
die Nachkommen festgehalten. Es ent-standen schöne Fotos mit
Personen ohne Kopf, auch solche mit halbem Kopf, was bei einem so
turbu lenten Betrieb zu entschuldigen war. Die Fotografinnen Delia
und Lorena machten aber auch zu unserer Überraschung Aufnahmen, wo
die Personen bei den Tätigkeiten gut erkennbar sind. Schwester
Constantina nahm den ganzen Rummel gelassen, sie wollte Waffeln
backen, damit keine Engpässe in der Produktion entste-hen konnten.
Die am Tisch gebliebenen Bewoh-ner waren ausserordentlich ruhig,
denn alle waren mit der Waffelvertilgung beschäftigt und mit
Geniessen von Kaffee «Mit». Die Bewoh-nerinnen und Bewohner vom 4.
Stock durften
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Beiträge und Informa-tionen
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auch ihre Partnerinnen oder Partner einladen. So ging wieder ein
gemütlicher Nachmittag zu Ende und alle kehrten zufrieden in ihre
Einsie-delei zurück, um die vorgeschriebenen Exerzi-tien «Bleiben
Sie zu Hause» und «Geniessen Sie die Ruhe» fortzusetzen.
Abschliessend möchte ich mich bei der Chefin im 4. Stock, Frau
Elizabeta, der Orga-nisatorin, Frau Dragica, den Pflegefachfrauen,
alle vom 4. Stock, für ihre Mithilfe und Krea-tivität und der
Starwaffelbäckerin Schwester Con stantina (ist überall zu finden)
recht herz-lich bedanken für die Auflockerung der
Coro-na-Quarantäne im Alterswohnheim.
Karl Steiner
Neuer Kapellenboden
Seit geraumer Zeit war eine Erneuerung des Kapellenteppichs
geplant. Dies, weil im ver-gangenen Jahr der Boden nach einem
Wasser-leitungsdefekt beschädigt worden war. Wegen der
coronabedingten Schliessung des Alters-wohnheims musste dieser
Auftrag nochmals verschoben werden. Vom 2. bis 5. Juni wurde dieser
Auftrag nun ausgeführt. Anhand der nebenstehenden Bilder kann die
Grösse dieser Auswechslung erahnt werden.
Ruedi P. Kalt
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Das grosse Rätsel
Ich wohnte noch im Personalhaus des Alters-heimes, als folgende
Geschichte passierte:
Plötzlich ging jede Nacht Punkt 00.00 Uhr in meinem Zimmer ein
Feueralarm ab mit Licht-blitzen gegen die Decke und er wurde auch
noch lauter und lauter. Dann wieder Ruhe. Ein, zwei, drei Nächte
derselbe mysteriöse Alarm. Jeden Morgen eilte ich ins Personalbüro
und beschwerte mich ziemlich lautstark deswegen. Der Hauswart
probierte, das Problem zu lösen, konnte aber nichts finden. Sehr
mysteriös – und niemand wollte mir glauben.
Also musste ein Beweis her. Bei der Firma Schuler bestellte ich
ein Aufnahmegerät, um diesen Beweis zu liefern. Und siehe da, der
ganze Lärm wurde festgehalten.
Aber, oh weh. Mit grosser Freude hatte ich mir ein paar Tage
davor bei Swisscom ein neues Handy gekauft. Pünktlich um 00.00 Uhr
nachts ging der von mir versehentlich eingestellte Alarm ab. Das
Handy lag auf einer Kommode und blickte gegen die Decke.
Voll Scham schlich ich am nächsten Mor-gen ins Büro, um mich zu
entschuldigen. Noch heute ärgere ich mich über die Geschichte.
Klara Kost
Telefon-Erinnerungen
Das Telefon klingelt am 17. April 2020 um ca. 13.30 Uhr bei Frau
Marlies Ballat. Sie nimmt den Hörer ab und ist mit Frau Waltraud de
Pleijt verbunden. Sie ist erstaunt und sagt: «Wir haben uns schon
lange nicht mehr gesehen und gehört. Aber wenn Corona vorbei ist,
müssen wir uns unbedingt treffen und zwar bei Kaffee und Kuchen –
und über frühere Zeiten reden.»
Marlies Ballat erinnert sich an die schönen Wanderungen und
Jassturniere, die sie beim KAB erlebt haben oder an die lustigen
Grill-nachmittage am Spielplatz in der Rosengar-tenstrasse. Und
natürlich erinnert sich Marlies an die wunderschönen Ferien in
Laax, die ihr Mann Christian organisiert hatte, zusammen mit Manni
vom Urnerland.
Es gab jeden Tag ein tolles Programm. Am Morgen wurden alle
Zimmer-Bewohner durch zwei tolle Jodler geweckt, danach ging es zur
Frühgymnastik für 20 Minuten. Ein feines Frühstück wartete
anschliessend auf die Gäs-te und Marlies Ballat erinnerte sich
daran, dass sie uns eine schöne kurze Geschichte vorgele-sen und
danach für jeden Tag einen schönen Spruch vorgetragen hat. Marlies
Ballat gehörte anschliessend zu der Winter-Wandergruppe, die von
ihrem Mann Christian geleitet wurde. Die andere Gruppe ging zum
Skifahren oder Schneeschuhlaufen. Das Wetter war super und am
späteren Nachmittag kamen alle müde, aber fröhlich in der
Unterkunft an. Nach dem Duschen hatten wir einen Riesenhunger. Nach
dem Essen traf man sich bei Spiel und Spass, die meisten wollten
jassen. Bevor wir ins Bett gingen, gaben Christian und Manni das
Pro-gramm für den nächsten Tag bekannt.
Eines Morgens hatten wir eine Riesen-Über-raschung: Es hatte
tüchtig geschneit. Da auch einige Kinder in der Gruppe waren, war
klar: Es müsste etwas mit dem schönen Schnee ge-macht werden. So
entstand eine ganz tolle Schneebar, mit Barhockern und einem
gemüt-lichen Sofa, alles aus Schnee – toll! Viele vor-beilaufende
fremde Feriengäste bestaunten un-ser Schneewerk. Am Abend waren
alle in der Schnee-Bar, es war zwar ziemlich kalt, aber wir hatten
warme Kleidung und wärmende Ge-tränke. Es wurde viel gesungen und
gelacht. Und da Manni sich nicht viel bewegte, sondern gemütlich
auf dem Schnee-Sofa sass, hatten wir vereinbart, dass wir jedes
Mal, wenn er auf-steht und sich bewegt, folgendes Lied singen:
«Schneeweisse Krähen und rabenschwarzen Schnee, das hab ich meiner
Lebtag noch gar ni-ene gsehn.» Und ich kann euch sagen: Das Lied
wurde einige Male gesungen. Da die Nächte ziemlich kalt waren blieb
unser Werk einige Tage erhalten und wurde immer viel bestaunt.
Leider gingen unsere Super-Ferien zu Ende. Einige fuhren mit
ihren Autos heimwärts, an-
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Es sind 7 Fehler.
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Ehrfurcht
Sommervögelchen, zarte Blüte,komm und setz dich auf die
Hand,scheinet mir, dass Gotte Güte,gab ein Stücklein
Himmelsland.Grünen, blühen allerwegen,Gaukler durch die Lüfte
ziehnWelch ein Wunder, welch ein Segen,bis zur Himmelsbläue
hin.Vögel zwitschern, Bienen summen,alles freut sich, Mensch und
Tier,muss vor Ehrfurcht ich verstummen,ist uns Gott so nahe
hier!
Katharina M. Huber
dere mit dem Zug. Aber alle hatten schöne Er-innerungen im
Gepäck. Und im nächsten Jahr würden wir uns ja wieder dort
sehen.
Marlies Ballat und ich mussten oft lachen über die Erlebnisse
unserer Winterferien in Laax, die uns wieder in Erinnerung
kamen.
Diese Rückschau auf unsere schönen Win-terferien in Laax bleibt
uns sicher noch lange in Erinnerung und wurden durch unser
Telefon-gespräch wieder aufgefrischt.
Waltraud de Pleijt
Niemer gseh …
Bisch uf em Wäg i Not, wyt ewägg vo dehei, gäll, das verspricht
nid gad s’Gääl vom Ei.Da cha me fryli de vo Päch und Notlag rede,
so öpis trifft im Läbe sicher einisch jede. Ich hoffe fescht, dass
äs ja niemert stört, wenn me so Sache usem Läbe ghört. S’chönnt ja
so schön sy uf dr Ärde, chönnt fascht alles ha, nur – kei
Beschwärde. Wenn’s aber gurgeled und orgeled im Buch,
Schweisströpfli uf de Stirn hesch und chum me Pfuus. Wenn’s eim
chrümmt, muess troche schlücke, vor allem, settisch – chasch dy
niene bücke. S’Bläterli randvoll isch bis zum Verplatze chasch dy
nu wüetig i de Haare chratze. Husch seid eim öppper: «Gott zum
Gruess», säg, wiä hesch’es? S’tued mer leid ich – ich mues … Lang
isch är oft, de Lydenswäg bis zumene Örtli, schliessli füehrt de
eine, hinder d’Stude anes Pörtli – Wiä de d’Wäld usgsehd, nach all
dene Strapaze, s’hed niemer gseh, villicht – es paar Spatze. Ja, my
möchte voll Dankbarkeit diä ganz Wält umarme, verschwunde Schmärz,
Sälbstmitlyde und Ver-barme. Und schöni Blüemli chönd ja dette
tuusigfach, uf dem Fläckli Erde wachse,underem blaue
Himmelsdach.
Karolina Märchy
Auflösung
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Adr
essb
eric
htig
ung
mel
den
AZB
6440
Bru
nnen
Hau
szei
tung
A
lter
swoh
nhei
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Brun
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