This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
• Allgemein– Versagen ist auf die Zeit der Nutzungsdauer mit der üblichen
Versagenswahrscheinlichkeit auszuschließen
• Resttragfähigkeit– Begrenzte Verformung des Glases ist zu berücksichtigen
– Je nach Einsatz der Glaskonstruktion
• Temperaturwechselbeständigkeit
• Statische Nachweise– Können durch Versuchsaufbauten ersetzt werden
Umsetzung von Richtlinien der Europäischen Kommission
• Bauproduktenrichtlinie: Richtlinie 89/106/EWG des Rates vom
21. Dezember 1988 zur Angleichung der Rechts‐ und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über Bauprodukte (Amtsblatt Nr. L 040 vom 11/02/1989, S. 012 ‐ 026)
• Sektoren‐Vergaberichtlinie: Richtlinie 2004/17/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 31. März 2004 zur Koordinierung der Zuschlagserteilung durch Auftraggeber im Bereich der Wasser‐, Energie‐ und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste (Amtsblatt Nr. L 134 vom 30/04/2004, S. 001 – 113)
• Vergaberichtlinie: Richtlinie 2004/18/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 31. März 2004 über die Koordinierung der Verfahren zur Vergabe öffentlicher Bauaufträge, Lieferaufträge und Dienstleistungsaufträge (Amtsblatt Nr. L 134 vom 30/04/2004, S. 114 –240)
22.01.2013
19
Werkstoffkennwerte
Glasart E‐Modul
Eg[N/mm²]
Poisson‐Zahl
g
T.‐Ausd.‐koeff
T [1/K]
Kalk‐Natron‐Silicatglas
70000 0,23 9,0.10‐6
Erdalkali‐Silicatglas
77000 0,20 8,0.10‐6
Borosilicatglas 60000 0,20 6,0.10‐6
Nutzungsspezifische Anforderungen
Konstruktion Anforderungen Verglasung
Begehbare Verglasung GZ 1, Resttragfähigkeit nach Glasbruch, Stoßsicherheit (harter Stoß)
VSGmit Verschleißschicht
Geländer,
Brüstung
GZ 1, ausreichende Stoßsicherheit bei weichem Stoß
AuflagerungsbedingungenGemäß ON B 2227:2005, (Glaserarbeiten‐Werkvertragsnorm) Abschnitt 4.3• Unter Last‐ und Temp.‐Einwirkung darf kein Kontakt zw. Glas und Metall bzw. zwischen Glas und Glas auftreten
• Verrutschen der Scheiben durch Distanzklötze verhindern, Lagerung muss zwängungsarm sein
• Baustoffe/‐teile der Konstruktionsteile für die Lagerung müssen der Nutzungsdauer entsprechen
• Verbundglas‐, Verbundsicherheitsglas‐ und Drahtglaskanten dürfen nicht ständig der Feuchtigkeit ausgesetzt sein.
Einwirkungen – Nutzlasten, Wind
• Ständige Lasten
– Eigengewicht
– Zusatzlasten
• Nutzlast
– Ansatz für Wartung
• Windkräfte
– Bei flachen Dächern Sog und Druck
• Isolierglas
– Klimalast bei Luftdruckänderung
– Windlast auf beide Scheiben
• Lawinen, Erdbeben
– Auch Tangentialkräfte bei Fassadenkonstruktionen
– aufgeteilt
22.01.2013
21
Einwirkungen
• Charakteristische Werte der Einwirkungen (Gk, Qk)
• Einschlägige Belastungsnormen– ON EN 1991‐1‐1, ON B 1991‐1‐1, EN 1991‐1‐3, ON B 1991‐1‐3, ON EN 1991‐1‐4,ON B 1991‐1‐4
– Sowie Eigengewicht und außergewöhnliche Lasten wie Lawinen‐ und Erdbebenlast
• Durch den Bauherrn festzulegende Angaben
• Bei geforderter Betretbarkeit (Reinigung, Wartung) gilt Nutzungskategorie H nach B 1991‐1‐1, EN 1991‐1‐1, Die Einzellast Qk ist auf einer Fläche von 100 x 100 m an ungünstigster Stelle anzusetzen.
Isolierglasscheiben
• Entwicklungen seit ca. 50 Jahren– Randverschweißte, luftgefüllte
Scheiben• Aktuell:
– Beschichtung (Bedampfung innen)– Gasfüllung
• Gegebenenfalls Kombination mit Sonderscheiben
– VSG (Schallschutz), ESG– Sonnenschutzgläser– Brandschutzgläser, etc.
• Zusatznachweise bei Bemessung– Klimatische Beanspruchung– Resttragfähigkeit der zweiten
Scheibe
22.01.2013
22
Isolierglas
∙ ∆ ∆ ∆
0,34
0,012 /
Druckdifferenzen bei Isolierverglasungen
Einwirkungskombination
T [K] pmet
[kN/m²]H [m] p0
[kN/m²]
Sommer +20 ‐2 +600 +16
Winter ‐25 +4 ‐300 ‐16
T Temperaturdifferenz zwischen Herstellung und Gebrauch
pmet Differenz des Meteorologischen Luftdruckes am Einbauort und bei der Herstellung
H Differenz der Ortshöhe zwischen Einbauort und HerstellungsortP0 resultierender isochorer Druck
c1 = 0,34 kPa/K, c2 = 0,012 kPa/m
HcpTcp met ΔΔΔ 210
22.01.2013
23
Koppeleffekt
1
22.01.2013
24
Verteilung der Einwirkungen
Lastanteil auf die Belastung der äußeren Scheibe
Belastung der inneren Scheibe
äußere Scheibe ∙ ∙ 1 ∙ ∙
innere Scheibe Scheibe 1 ∙ ∙ ∙ ∙
11 ∗⁄
∗ ∙ ∙ ∙∙ ∙
Kombinationsregeln
• Kombinationsregeln nach ON EN 1990:2003, Anhang A mit folgenden Ergänzungen
– Holmlasten sind wie Nutzlasten der Kategorie A zu behandeln
– Klimalasten sind wie Temperaturlasten zu behandeln
– Bei Horizontalverglasungen ist der Lastfall „Ausfall der oberen Scheibe“ als außergewöhnlicher Lastfall zu betrachten.
22.01.2013
25
Grundlegende Anforderungen für die Ermittlung von Spannungen und Verformungen
• Bei Spannungsberechungen ist für Glas ein linear‐elastisches Materialverhalten anzunehmen
• Unvermeidliche Zwängungen und Verformungen der Unterkonstruktion sind zu berücksichtigen
• Eine günstig wirkende Nichtlinearität (z.B. Membraneffekt) darf in den Berechnungen berücksichtigt werden
• Durchbrüche, Lochbohrungen und Einsatzecken sind als Spannungskonzentrationen in den Berechungen zu berücksichtigen
• Bei Punkthalterungen sind Verformungsverhalten, Drehpunktlagerung oder Steifigkeit und außermittiger Lastangriff zu Berücksichtigen
• Es sind die Nennwerte der Glasdicken zu verwenden.
Schubverbund
• Bei Ermittlung der Verformungen und Spannungen von Verbundsicherheitsgläsern mit einer Neigung 15° gegen die Vertikale:
• für kurzzeitige Einwirkungen: Schubmodul G = 0,4 N/mm²
• Bei Stoßbelastung voller Schubverbund• Gilt nur bei PVB‐Folien (Polyvinyl‐Butyral‐Folie) mit bestimmten mech. Eigenschaften
• Günstig wirkender Randverbund von Isolierglasscheiben darf nicht berücksichtigt werden
• Bei ungünstig wirkendem Schuberverbund (thermische Belastung) ist voller Schubverbund einzusetzen
22.01.2013
26
Nachweis Gebrauchstauglichkeit
Nachweis der Gebrauchstauglichkeitmit γF = 1,00 als Teilsicherheitsbeiwert für die Einwirkungen. allgemein gilt:
Durchbiegung, maßgebend hierfür ist– der Elastizitätsmodul E (Material) und
– das Trägheitsmoment I (Querschnitt).
Berechnung bei Glas Verfahren EE mit vorgegebenen E-Modul
TabellenwerteTafeln
Programme
FEM- BerechnungVor allem bei Punktlagerung
dd CE
Ed... Bemessungswert der Lastauswirkungen (z. B. Durchbiegung)
Cd... Bemessungsgrenzwert der Auswirkung (z. B. Grenzwert der Durchbiegung gemäßEC)
Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit
Lagerung Horizontalverglasung Vertikalverglasung
Vierseitig gelagert f l1/100 Keine Anforderungen 1)
2 und 3-seitig gelagert Einfachverglasung:
f l1/100
f 1/50 der freien Kante 2)
Scheiben der Isolierverglasung:
f 1/200der freien Kante
f 1/70 der freien Kante 1)
l1 Scheibenstützweite in Haupttragrichtungd Dicke der Glasscheibe1) Vorgaben Isolierglashersteller beachten2) Oder unter Last wird ein Glaseinstand von 5mm nicht unterschritten
22.01.2013
27
Nachweisführung im Grenzzustand der Tragfähigkeit
Die Nachweisführung erfolgt grundsätzlich durch den Vergleich der Bemessungswerte
dd RS
Sd...Bemessungswert der Beanspruchung vereinfacht f . SkRd... Bemessungswert des Widerstandes
Glasbrückem
bkd γ
kkfR
mod
fk charakteristische Festigkeitkmod Abminderungsfaktor für die Einwirkungsdauerkb Abminderungsfaktor für die Art der BeanspruchungM Teilsicherheitsfaktor für das Material
Charakteristische Festigkeitswerte
Glasart fkN/mm²
Float 45
TVG 70
TVG-emailliert 1) 40
ESG 120
ESG-emailliert 1) 70
Drahtglas 25
Gussglas 251) Auch teilemailliert und siebbedruckt mit Keramikfarbe
22.01.2013
28
Abminderungsfaktor kmod (Einwirkungsdauer)
Glasart Einwirkungsdauer kmod
kurz mittel lang
Float 1,0 0,6 0,6
ESG, TVG 1,0 1,0 1,0
Kurz Wind, Holmlast, betretbarMittel Schneelast, begehbar, befahrbarLang ständige Last, Klimalast
Abminderungsfaktor kb (Art der Beanspruchung)
Beanspruchung kb
Plattenbeanspruchung 1,0
Scheibenbeanspruchung 0,8
22.01.2013
29
Teilsicherheitsbeiwerte m
Glasart m
Float 1,5
VSG aus Float 1,5
TVG 1,5
ESG 1,5
Drahtglas 2,0
Gussglas 2,0
Verschiedene gleichzeitige Einwirkungen unterschiedlicher Dauer
1mod,
,
ibk
m
i i
id
kf
γ
k
S
Dabei bedeuten:
Sd,i Bemessungswert der einzelnen Einwirkungenkmod,i Abminderungswert für die Einwirkungsdauerfk charakteristische Festigkeitkb Abminderungsfaktor für die Art der Beanspruchungm Teilsicherheitsbeiwert der Widerstandsseite
22.01.2013
30
Experimentelle Nachweise
Experimentelle Nachweise, Versuch 2
22.01.2013
31
Untersuchung „Harter Stoss“
• Aufprall eines kleinen, kompakten >Stosskörpers geringer Masse auf das Glas (Kugelfallversuch)
• Für begehbare Verglasungen: harter Stosskörper mit m = 40 kg
Harter Stoss bei begehbaren Verglasungen
22.01.2013
32
Weicher Stoss
Aufprall eines verformbaren Stosskörpers auf das Glas (Simulation einer fallenden Person)
Resttragfähigkeit
Wichtig bei VSG-VerglasungenResttragfähigkeit durch ScheibenverklebungUntersuchungen an:
• Gebrochenen Scheiben• Im Bereich von Punktbefestigungen