GUTE ARBEIT - In Zukunft gesund Werkstattgespräch Gute Arbeit 3. Mai 2012 Berlin
GUTE ARBEIT - In Zukunft gesund
Werkstattgespräch Gute Arbeit
3. Mai 2012 Berlin
GUTE ARBEIT
„Paket“ zum alter(n)sgerechten Arbeiten
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Präambel zum TV „Alter(n)sgerechtes Arbeiten“:- Die Tarifvertragsparteien stellen mit diesem Tarifvertrag ein ge- eignetes und innovatives Instrument zur Bewältigung des demo- grafischen Wandels und zur Gestaltung alter(n)sgerechten Arbeitens bereit.
- Die Tarifvertragsparteien wollen mit diesem Tarifvertrag die körper- liche Beanspruchung und die Belastung älterer Arbeitnehmer spür- bar reduzieren und somit den Verbleib dieser Arbeitnehmer bei der Deutschen Post AG in der Regel bis zum Erreichen der jeweiligen gesetzlichen Regelaltersgrenze fördern. Dieser TV stellt kein Instrument zur Beschleunigung des Personalabbaus dar.“
GUTE ARBEIT
Was ist Gesundheit?
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Definition: (WHO 1946)
Gesundheit ist der Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheiten und Gebrechen.
Definition: (WHO 1987)
Gesundheit ist die Fähigkeit und Motivation, ein wirtschaftlich und sozial aktives Leben zu führen.
Gesundheit ist also nicht, dass fehlen von Krankheit !
GUTE ARBEIT Das „neue“ ArbSchG
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Früher: “Mängelbeseitigung”
Verhinderung und Beseitigung von
Gesundheitsschädigungen
Seit 1996: Menschengerechte Arbeitsgestaltung
prozessorientierte Gestaltung
gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen und
Verhaltensweisen in sämtlichen Bereichen
GUTE ARBEIT
Heute: Präventiver, ganzheitlicher Arbeitsschutz Konkrete Gefährdungssituation als Basis zum Handeln - Gefährdungsbeurteilung Transparenz durch Dokumentation Rahmen für betriebliche Lösungen – Mitbestimmung Beteiligung der Beschäftigten §§ 15-17 ArbSchG Arbeitsschutz als kontinuierlicher Verbesserungsprozess
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Das ArbSchG
GUTE ARBEIT
Woran muss sich der Arbeitgeber orientieren (§ 4 ArbSchG)
Gefährdungen für Leben und Gesundheit müssen möglichst
vermieden und verbleibende Gefährdungen möglichst gering
gehalten werden
Berücksichtigt werden muss der Stand der Technik, der
Arbeitsorganisation, der sozialen Beziehungen und der Einfluss
der Umwelt auf den Arbeitsplatz
Gefährdungen müssen an der Quelle bekämpft werden,
individuelle Maßnahmen sind nachrangig
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Das ArbSchG
GUTE ARBEIT Belastungsursachen
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Viele Faktoren spielen bei der Arbeitsbelastung eine Rolle, die ganz individuell wirken. Daher ist die Wirkung der Belastung auch individuell zu analysieren:
unrealistische Zielvorgaben“Optimierungsmaßnahmen“ einseitige Arbeitsabläufe Bemessungsvorgaben, Zeitstandards, IBIS Verschlechterung der Arbeitsmittel, falsche Anwendung
GUTE ARBEIT
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Damit es gerecht zugeht, erhalten Sie alle die gleiche Prüfungsaufgabe:
Klettern Sie auf diesen Baum!
GUTE ARBEIT
Akteure bei der GeBu
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Betriebsrat/JAV
Arbeitgeber
Kolleginnen und Kollegen
Vertrauensleute
Betriebsärzte
Berufsgenossenschaften
Vorgesetzte
Fachkräfte für Arbeitssicherheit
SchwbV
Sachverständige
GUTE ARBEIT
BAG stärkt die Mitbestimmung
o 21.08.1996: Das „neue“ ArbSchG tritt in Krafto 05.05.1997: BDA verfasst ein 21 seitiges Papier gegen
die Mitbestimmung des BR bei der GeBuo 08.06.2004: BAG: Der Betriebsrat hat ein umfassendes
Mitbestimmungsrecht nach BetrVG § 87 Abs. 1 Nr. 7 - jeder Beschäftigte muss mit einbezogen werden
- alle Tätigkeiten müssen geprüft werden - alle objektiven Gefährdungsmöglichkeiten fallen unter d.GeBu - es sind Prüfkriterien fest zu legen - Verfahren / Methode sind zu vereinbaren
BAG: 1 ABR 4/03 und 1 ABR 13/03 vom 08.06.2004
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GUTE ARBEIT
Gefährdungsbeurteilung
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Erst wenn man weiß, wo Gefährdungen bestehen, Kann über Maßnahmen entscheiden werden. Nur ermittelte Gefährdungen lassen sich auch abstellen
Mit der Gefährdungsbeurteilung fängt der Gesundheitsschutz an.
GUTE ARBEIT
„Mustergefährdungsbeurteilung“
Regelungen bei der DP AG:
sogenannte „geteilte Mitbestimmung“ 1998 wurde zwischen GBR und Arbeitgeber sogenannte Mustergefährdungsbeurteilung entwickelt.
Seit der veränderten Rechtsprechung nimmt der GBR nur noch Einfluss.
Arbeitsblatt 1: Zusammenstellung aller Tätigkeiten (Module), weitere ortsspezifische Tätigkeiten hinzufügen
Arbeitsblatt 2: Potentiellen Teilgefährdungen
Arbeitsblatt 3: Erkannte Gefährdungen,
Umsetzung, Dokumentation, Termin & Erfolgskontrolle
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GUTE ARBEIT
Regelungen bei der DP AG: - Die NL arbeiten mit dieser Muster-GeBu, dieses muss örtlich ergänzt werden. Es handelt sich nicht um ein abschließendes Verfahren.
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„Mustergefährdungsbeurteilung“
GUTE ARBEIT
physische Belastung
Leitmerkmalmethode LMM Beurteilung der Arbeitsbedingungen bei Belastungen•Die Bewertung erfolgt sowohl für
– Heben, Halten und Tragen
– Ziehen und Schieben
in identischer Form als Risikoskalierung.•Es wird der Grad der Wahrscheinlichkeit einer Schädigung des Muskel-Skelett- Systems angegeben – nicht ihre Schwere und nicht die Lokalisation.•Die Bewertung erfolgt, abgetrennt von der Beschreibung.•Die Leitmerkmalmethode ist eine orientierende Analyse zum Erkennen von Gestaltungsdefiziten und Risikosituationen.
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GUTE ARBEIT
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Leitmerkmalmethode
GUTE ARBEIT
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GUTE ARBEIT
psychische Belastung
Wissenschaftlich geprüfte Instrumente:• SALSA (Belastungen und soziale Ressourcen)• PREVA (Belastungen, Beanspruchungen & soziale Ressourcen)• IMPULS (Belastungen, Ist/Soll-Vergleich)• WAI (Beanspruchungen & personale Ressourcen)• FBL (Beanspruchungen)
Nicht wissenschaftl. geprüftes Instrument:• Start
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GUTE ARBEIT Über- & Unterforderung
Belastung
Überforderung
Unterforderung
individuelle Bewältigungsvoraussetzungen
GUTE ARBEIT
Annahme in
Bezug auf
Pathogenetisches Modell
Salutogenetisches Modell
Belastungen … sind potentiell krankheitsfördernd
… sind potentiell krankheits- und gesundheitsfördernd
Einflussmöglichkeiten … durch Einsatz wirksamer Heilmittel
… durch aktive Anpassung der Menschen und der Bedingungen mittels Verminderung von Risiko- und Belastungs-faktoren und Ressourcenentwicklung
Pathogenese vs. Salutogenese
GUTE ARBEIT
Arbeitspsychologisches InstrumentSALSA (Salutogenetische Subjektive Arbeitsanalyse der Uni. Zürich, Inst.f. Arbeitspsychologie, U.Udris & M.Rimann) mit angepasster Arbeitsbelastungs-Liste und Gesundheitliche Beschwerde-Liste (z.B. FBL-K)
Arbeitssituation & Arbeitsorganisation &
Arbeitsklima
Arbeitsbezogene & soziale Ressourcen Arbeits-
Belastungen
Gesundheitliche Befindlichkeit
SALSA-Bausteine
GUTE ARBEIT PREVA Basisdiagnostik
Belastungen
Beanspruchung
Ressourcen
Zeitdruck Wandel Umgebung Aufgabe Unterstützung Spielraum
Burnout Zufriedenheit WohlbefindenErschöpfung
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• Für die betriebliche Anwendung überarbeiteter KFZA als Erhebungsinstrument für die Analyse von Arbeitsbedingungen.
• Gemessen werden einerseits belastende Stressfaktoren und andererseits Bewältigungsmöglichkeiten (Ressourcen). Das sind z. B. Handlungs-, Beziehungs- und Zufriedenheits-Ressourcen.
• Der Test zeigt für 11 verschiedene Bereiche im Überblick, welche Arbeitsbedingungen als mehr oder weniger passend empfunden werden.
• Die unmittelbare Anschaulichkeit der Passung bietet Ansatzpunkte für den betrieblichen Dialog über die Arbeitsbedingungen.
IMPULS-Test
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Das Messinstrument WAI / ABI
• Die Arbeitsbewältigungsfähigkeit (Work Ability) kann mit guter Genauigkeit mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens, dem Work Ability Index (WAI), gemessen werden.
• Die Selbstauskunft der Personen (subjektive Einschätzung) stimmt in hohem Maße mit der Expertenmeinung (objektivierende Fremd-einschätzung) überein.
• Der WAI wird ausschließlich eingesetzt von PräventivberaterInnen, die zur Vertraulichkeit verpflichtet sind. Er ist kein Instrument für MitarbeiterInnengespräche, die von Führungskräften geführt werden.
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Freiburger Beschwerdeliste
(je höher der Wert, desto häufiger die Beschwerden)
Alle paar Tage & fast täglich
ÖPNV 2004
ÖPNV 2003
Call-Center
ÖPNV 2004
ÖPNV 2003
Kopfschmerzen 14,3% 20,5% 2,25 2,59 2,74
Aufregung am ganzen Körper 14,9% 37,9% 2,34 2,89 2,66
Herzklopfen bei geringer Anstrengung 6,2% 9,5% 1,70 1,72 1,84
Atemnot bei geringer körp. Anstrengung 5,6% 6,8% 1,36 1,36 1,47
Empfindlicher Magen 13,1% 31,1% 2,05 2,59 2,00
Völlegefühl 12,1% 28,8% 2,06 2,41 1,99
Schwindelgefühle 4,3% 9,5% 1,48 1,81 2,06
Rückenschmerzen 31,7% 44,6% 2,84 3,38 3,19
Schnelles Ermüden 26,1% 48,6% 2,65 3,20 3,33
Nervosität 14,9% 41,9% 2,34 2,89 2,61
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Start-Verfahren
• Gütekriterien: nicht vorhanden
Anmerkung: Das Verfahren stellt sich ausdrücklich den Anforderungen betrieblicher Praxis und dem Anspruch, mit angemessenem Aufwand einen entsprechenden betrieblichen Nutzen zu erzielen.
• Die Umsetzungserfahrungen zeigen, dass ein qualifizierter Einstieg in die Gefährdungsbeurteilung mit dem Verfahren möglich ist und psychische Fehlbelastungen reduziert oder vermieden werden können.
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