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Grußwort des Bundesministers der Finanzen · 2017. 8. 28. · Im Herzen Europas liegt der Finanzplatz Frankfurt. ... Frankfurt hat Deutschland unmittelbar auf das Einsetzen der Finanzmarktkrise

Sep 01, 2020

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Grußwort des Bundesministers der Finanzen

Dr. Wolfgang Schäuble

Die Entscheidung des britischen Volkes, die Europäische

Union zu verlassen, wirft viele Fragen auf – nicht zuletzt im

Bereich der Finanzmarktregulierung. Noch ist nicht klar, wie

diese Fragen am Ende beantwortet werden. Bis dahin dürften

wir in der Europäischen Union mit einer Reihe von Unsi-

cherheiten und Risiken konfrontiert werden. Umso wichtiger

ist es jetzt, diese Risiken zu minimieren und rechtzeitig für

Stabilität und Planungssicherheit zu sorgen. Dies gilt auch im

Hinblick auf die Frage des künftigen Sitzes der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA).

Es ist meine feste Überzeugung, dass Frankfurt am Main aus vielen Gründen die beste Lösung

hierfür wäre:

Solide Infrastruktur: Frankfurt am Main liegt in der geografischen Mitte Europas und ist

einer der zentralen Verkehrsknotenpunkte des Kontinents mit optimaler Erreichbarkeit aus

allen wichtigen Finanzstandorten Europas und der Welt. Der Finanzplatz Frankfurt ist interna-

tional besonders wettbewerbsfähig und die Kombination aus zahlreichen Banken, Versiche-

rungen sowie nationalen und europäischen Institutionen und Aufsichtsorganen bildet ein Al-

leinstellungsmerkmal im Vergleich zu allen anderen Finanzplätzen in Europa. Zudem sorgen

die vielen renommierten Anwaltskanzleien sowie auf Finanzen spezialisierten Gesellschaften

zusammen mit einem Netzwerk von 34 exzellenten Hochschulen in der Region für ein ausge-

sprochen hohes Niveau an Finanzmarktexpertise.

Durchgehende Funktionsfähigkeit: Für die Stabilität der Finanzmärkte in der Europäischen

Union ist es von überragender Bedeutung, dass die EBA auch während der Übergangsphase

vollumfänglich funktionsfähig bleibt. Dies wäre mit der Wahl von Frankfurt am Main als

Standort gewährleistet, denn für eine sofortige Ansiedlung der EBA stehen dort nicht zuletzt

mehrere hochwertige Büroflächen in zentraler Lage zur Verfügung und dies zu im europäi-

schen Vergleich sehr günstigen Konditionen.

Optimales Umfeld: Mit einer lebhaften internationalen Gemeinschaft zählt Frankfurt am

Main zu den kosmopolitischsten Städten Deutschlands. Eine Vielzahl von internationalen

Unternehmen sorgt für ein breites Angebot an qualifizierten Fachkräften. Darüber hinaus ver-

fügt die Stadt über mehr als 30 öffentliche und private Schulen mit internationaler Prägung.

Zudem hält Frankfurt am Main ein sehr vielseitiges Kulturangebot für die internationale

Community bereit.

Dies ist nur eine kleine Auswahl der Vorteile, die Frankfurt am Main anzubieten hat. Daneben

profitiert die Stadt von einem starken und stabilen gesamtwirtschaftlichen Umfeld in Deutsch-

land. Eine Entscheidung für Frankfurt am Main als künftiger Sitz der EBA würde sicherstel-

len, dass der Erfolg ihrer Arbeit auch in Zukunft gewährleistet ist. Dies gilt im Übrigen nicht

nur für die EBA, sondern für alle im Vereinigten Königreich operierenden Finanzinstitute, die

ebenfalls in Deutschland herzlich willkommen sind.

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Grußwort des Hessischen Ministerpräsidenten

Volker Bouffier

In der geographischen Mitte Europas liegend, führt an Hessen und Frankfurt –

dem größten Finanzplatz des Kontinents – kein Weg vorbei.

Diese These vertreten wir selbstbewusst und sind ebenso stolz, dass dies auch

für die Themen „Finanzmarktstabilität und Regulierung“ gilt. Unser Blick rich-

tet sich stets auf die gesamte Europäische Union und keineswegs nur auf die

Eurozone. So hat sich der Finanzplatz in Frankfurt in den zurückliegenden Jahren in einem inter-

nationalen Gefüge der Finanzwirtschaft behauptet und seine Kompetenz als Zentrum der europäi-

schen Finanzmarktstabilität ausgebaut.

Der Hessischen Landesregierung ist dies ein besonderes Anliegen, denn wir beherbergen am

Standort Frankfurt ein einzigartiges Netzwerk aller relevanten Akteure. Das gewährleistet kurze

Kommunikationswege und eine ausgewogene Finanzpolitik, die die unterschiedlichen Anforde-

rungen berücksichtigt und gleichzeitig auf Nachhaltigkeit und Vertrauen ausgelegt ist.

Die Finanzwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für unser Land und die Ansiedelung in

Frankfurt hat eine lange Tradition. Diese wird unter anderem durch die Bankentürme sichtbar, die

das Stadtbild in besonderer Weise prägen. Diese Tradition verpflichtet gleichermaßen und wir

leiten daraus eine Verantwortung ab, die künftige Entwicklung – auch im Sinne der Verbraucher

und der Wirtschaft – zu begleiten und mitzugestalten. Wir beobachten aktuelle Trends aufmerk-

sam und fördern die Ansiedlung neuer Geschäftsmodelle und FinTechs in Frankfurt. Eine interna-

tional anerkannte Hochschul- und Forschungslandschaft, die einen besonderen Schwerpunkt auf

die Bereiche Finanz- und Wirtschaftspolitik legt, begünstigt dies. Innovation sichert Wettbewerbs-

fähigkeit in einem globalen Markt und zugleich haben wir aus der Finanzkrise gelernt, wie bedeu-

tend Aufsicht und Regulierung sind. Damit sind die Leitplanken und das Spannungsfeld einer

soliden, verlässlichen und konkurrenzfähigen Entwicklung der Finanzwirtschaft abgesteckt.

Die Industrie schaut auf Frankfurt, denn das Wort der hier bereits angesiedelten Aufsichtsbehör-

den hat schon heute europaweites und internationales Gewicht. Eine Ansiedelung der EBA in

Frankfurt komplettiert das bestehende Geflecht aus EZB, ESRB, SSM, EIOPA, Deutscher Bun-

desbank und BaFin an einem Ort und verschafft allen EU-Mitgliedstaaten eine herausragende

Position in Fragen der Finanzmarktstabilität weltweit. Mit geeinter Stimme zu sprechen, scheint

mir dieser Tage wichtiger denn je und so werbe ich nicht nur als Hesse, sondern noch viel mehr

als überzeugter Europäer für eine Ansiedelung der Organisationen an einem Standort. Wir sehen

in der Bewerbung, die EBA künftig in Frankfurt zu beherbergen, auch eine Chance für einen zu-

sätzlichen Effizienzgewinn.

Die Standortverlagerung einer Agentur ist eine sensible Entscheidung, die unmittelbar Auswir-

kungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien hat. Ihnen möchte ich versi-

chern, dass wir bei der Bewerbung weit mehr als nur finanzpolitische Fragestellungen und Wirt-

schaftsdaten im Blick haben. Die Region Frankfurt Rhein-Main steht für Internationalität und

Vielseitigkeit und wir haben in unserem Land Vieles zu bieten. In einem Zuzug der EBA und

ihrer Belegschaft sehen wir eine besondere Bereicherung und freuen uns darauf. Welcome to

Frankfurt.

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Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt am Main

Peter Feldmann

Für mich ist Frankfurt am Main die schönste Stadt Deutschlands. Sie

hat alles zu bieten, was man von einer internationalen Metropole er-

wartet und noch viel mehr. Sehen Sie sich allein das malerische

Mainufer an: neben Radfahrern, Inlineskatern und Joggern lockt es

Kulturbegeisterte an, die es in eines der zahlreichen Museen zieht

und auch Cafébesucher, die mit Blick auf die Skyline ihren Feier-

abend genießen. Keine zehn Minuten Fußmarsch entfernt bieten inmitten des Bankenviertels

die Oper, das Schauspielhaus, das hervorragende English Theatre – das größte englischspra-

chige Theater auf dem europäischen Kontinent – sowie die Alte Oper anspruchsvolle Unter-

haltung für jeden Geschmack auf Weltklasseniveau an.

Setzen wir unseren entspannten Spaziergang fort, so gelangen wir über die Freßgass mit ihren

Restaurants, Bars und Cafés in wenigen Minuten auf die Zeil, eine der am besten besuchten

Shoppingmeilen und Fußgängerzonen der Bundesrepublik. Die Gegend um die Zeil schließt

unmittelbar an das Bankenviertel an und bietet den Menschen, die hinter den glänzenden Fas-

saden arbeiten, die Gelegenheit zu einer Mittagspause in der Sonne oder zu einem gemütli-

chen Einkaufsbummel.

Wenn ich in der Innenstadt bin, freue ich mich besonders über die zahlreichen internationalen

Gäste, die in Reisegruppen die Altstadt um den Römerberg herum erkunden, oder sich mit

Geschäftspartnern aus aller Welt treffen. Auch für sie ist die Innenstadt ein beliebter Treff-

punkt – schließlich ist der Frankfurter Flughafen, einer der größten Flughäfen in Europa, nur

zwölf Minuten entfernt. Noch näher ist der Hauptbahnhof, der inmitten eines exzellenten Ei-

senbahnnetzes liegt und die Menschen in kürzester Zeit in andere deutsche sowie europäische

Metropolen bringt. Für Pendler ist das ein entscheidender Vorteil. Wer gerne im Grünen

wohnt, kommt auch über das breit ausgebaute Autobahnnetz oder mit dem hocheffizienten

Nahverkehr ebenfalls schnell und bequem in die Stadt. Denn nicht nur die Stadt selbst, son-

dern auch das Umland ist sehr attraktiv. Die Wälder und Berge im Taunus, Odenwald oder die

Weinhänge im Rheingau bieten Kurzurlaub und Abwechslung am Wochenende an.

Bei diesen Standortvorteilen, verbunden mit einer florierenden Wirtschaft, wundert es nicht,

dass die Einwohnerzahl in Frankfurt am Main seit Jahren steigt. Deswegen erschließen wir

neue Wohngebiete und bauen neue Bürotürme, um auch den Neubürgern den gewohnten

Komfort zu bieten. Die Anzahl der deutschsprachigen sowie internationalen Kita- und Schul-

plätze steigt permanent. Es ist eine fantastische Entwicklung und ich freue mich, dass es auch

in Zukunft so weiter gehen wird.

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I. Der Finanzplatz Frankfurt: Ein Porträt

a) Finanzplatz Frankfurt – Das europäische Zentrum der Finanzmarktstabilität

Im Herzen Europas liegt der Finanzplatz Frankfurt. Aus der geographischen Mitte des

Kontinents heraus arbeiten die Unternehmen der Finanzindustrie für Wachstum und

Wohlstand der Volkswirtschaften aller 28 Mitgliedstaaten. Nicht zuletzt in der Ban-

kenkrise vor nicht einmal zehn Jahren hat sich gezeigt, dass die Akteure weltweit eng

miteinander verzahnt sind und im Krisenfall eine hohe Ansteckungsgefahr besteht. Mit

der Gründung der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) mit Sitz in

Frankfurt hat Deutschland unmittelbar auf das Einsetzen der Finanzmarktkrise rea-

giert. Europa hat mit dem Europäischen System der Finanzaufsicht (ESFS) die not-

wendigen Rahmenbedingungen geschaffen. Der Finanzplatz Frankfurt hat sich inzwi-

schen zum Zentrum der Finanzmarktstabilität in Europa entwickelt, und zwar über die

Eurozone hinaus. Die Kombination aus vielen Banken, Versicherungen sowie europäi-

schen und nationalen Institutionen und Aufsichtsorganen (EZB, ESRB, SSM, EIOPA,

Deutsche Bundesbank, BaFin) ist einzigartig im Vergleich zu allen anderen Finanz-

plätzen.

b) Einzigartiges Netzwerk – Zusammenspiel aller Akteure an einem Ort

Der Finanzplatz Frankfurt beheimatet bereits heute ein einzigartiges Netzwerk aus 199

Banken (40 Inlandsbanken, 159 Auslandsbanken, zusätzlich 33 Repräsentanzen),

7.900 Financial-Services-Unternehmen, Fondsgesellschaften, großen Standorten aller

international renommierten Beratungsunternehmen, Kanzleien und Wirtschaftsprü-

fungsgesellschaften. Nahezu alle Kanzleien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften

haben ihre Standorte in Frankfurt in den letzten Jahren erweitert und die „Regulatory

Practice“ hier angesiedelt. Der Wissenschaftsstandort Frankfurt profitiert von 34 ex-

zellenten Hochschulen in einem Umkreis von maximal einer Autostunde in der Region

Frankfurt. In den wissenschaftlichen Lehr- und Forschungseinrichtungen in der Regi-

on Frankfurt sind die Fachgebiete mit engem Bezug zu Banken, Finanzwirtschaft,

Geld- und Währungsökonomie, Internationale Wirtschaftspolitik und Versicherungs-

wesen stark vertreten. Dieses Zusammenspiel der unterschiedlichen Branchen und Ak-

teure bildet ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu allen anderen europäischen

Finanzplätzen. Und die Anzahl der internationalen Finanzmarktakteure, die ihre Akti-

vitäten in Frankfurt ansiedeln oder ausbauen wollen, nimmt stetig zu.

c) Aufsichtsmetropole – Solide Entwicklung & Einbezug neuer Geschäftsmodelle

Seit der Jahrtausendwende hat die Bedeutung Frankfurts als Aufsichtsmetropole stetig

zugenommen. Dies manifestiert sich im Zuzug weiterer Regulierungsbehörden sowie

der steigenden Zahl der Aufseher, die an den Main gekommen sind. Auch der Banken-

sektor selbst hat sich in Frankfurt über viele Jahre kontinuierlich entwickelt. Dies

schlägt sich unter anderem in der Zahl der Beschäftigten in den Bankentürmen nieder,

die für Ende 2017 mit 62.000 prognostiziert wird. Die Zahl der Banken ist im Zeit-

raum von 2005 bis 2015 in Frankfurt um rund 15% gestiegen.

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Die Innovationskraft des Finanzplatzes ist ein zentraler Aspekt, wenn es um die Ent-

wicklungsperspektive geht. Bei den Trends in der Finanzbranche ist die Digitalisie-

rung dabei das dominierende Thema. Der technologische Wandel des Bankwesens

wird wesentlich von Fintechs sowie Internetkonzernen angeschoben. In diesem Um-

feld schneidet Deutschland im europäischen Vergleich gut ab (Steigerung Investiti-

onsvolumen in deutsche Fintechs von 80 Mio. Euro im Jahr 2013 auf 580 Mio. Euro

im Jahr 2015) und die Rhein-Main-Neckar-Region hat sich als Deutschlands dyna-

mischste FinTech-Region etabliert. Rund 100 finanzbezogene Startups haben ihren

Sitz in und um Frankfurt. Das TechQuartier in der Frankfurter City ist seit dem Start

Ende 2016 der zentrale Anlaufpunkt für das Startup Ökosystem mit Fokus auf Fin-

Tech, InsurTech, RegTech und PropTech.

Der offene Dialog von Aufsichtsbehörden und Fintechs stellt die frühzeitige Einbezie-

hung neuer Geschäftsmodelle in Regulierungsvorhaben sicher und ist ein weiteres

wichtiges Argument für das Zusammenrücken am Standort in Frankfurt.

d) Stabilitätsfaktor – Reputation durch Expertise in einem krisenfesten Umfeld

Der Finanzplatz Frankfurt hat insbesondere in der Finanzkrise seinen Rang behaupten

und sich weltweit als stabiles Umfeld für die Finanzindustrie positionieren können.

Eine Befragung ausländischer Institute im Jahr 2011 inmitten des Konsolidierungspro-

zesses in der Finanzwelt hat ergeben, dass neben dem stabilen politischen und volks-

wirtschaftlichen Umfeld vor allem vier Kriterien die Attraktivität Frankfurts ausma-

chen:

o die Reputation eines soliden Finanzplatzes

o die Drehscheibenfunktion des Finanzplatzes

o das Ressourcengeflecht mit der Nähe zu den wichtigen Finanzakteuren bis hin

zur EZB

o standortspezifische Qualitäten wie erschwingliche Mieten für Büros sowie Le-

benshaltungskosten für die Mitarbeiter.

Der Finanzplatz Frankfurt hat sich als Garant für Stabilität sowie ein sachorientiertes,

offenes und konstruktives Miteinander von Aufsichtsbehörden und Finanzinstituten

etabliert.

II. Auswahlkriterien

1. Die Gewissheit, dass die Agentur zum Zeitpunkt des Austritts des Vereinigten

Königreichs aus der Union an dem in Betracht gezogenen Ort errichtet werden

und ihren Betrieb aufnehmen kann

Liegenschaften zum Bezug durch EBA

Frankfurt beherbergt in großem Ausmaß Büro-/Gewerbeflächen. Für eine sofortige

Ansiedlung der EBA in Frankfurt stehen mehrere interessante und dem konkreten An-

forderungsbedarf der EBA entsprechende Immobilien in zentraler Lage zur Verfü-

gung.

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Zu den verschiedenen Optionen im Stadtzentrum mit sehr kurzen Wegen zu den Fi-

nanzunternehmen und zur EZB gehört u.a. die Möglichkeit einer Aufnahme der EBA

in demselben Gebäude wie die EIOPA (Westhafen Tower). Synergien werden damit

möglich. Die Konditionen sehen aktuell einen Mietpreis in Höhe von 24,00-27,00 Eu-

ro pro Quadratmeter vor, Verhandlungsbasis. In der Liegenschaft wären aktuell

6.179,00 m² verfügbar; davon 823,00 m² auf einer Geschossebene. Damit ist der Flä-

chenbedarf der EBA von 4.150 m² im bestehenden Gebäude sehr kurzfristig verfüg-

bar. Im europäischen Vergleich sind auch die hochwertigen Büroflächen in Frankfurt

sehr günstig. Die Spitzenmiete vor Ort beträgt mit 39,50 Euro pro Quadratmeter und

Monat deutlich weniger als in anderen Finanzzentren (vgl. Dublin 51,60 Euro; Paris

60,10 Euro; London 83,30 Euro, Luxemburg 46,00 Euro; Quelle Institut der deutschen

Wirtschaft IW). Es stehen auch konkrete Büroflächen deutlich unterhalb der Spitzen-

miete zur Verfügung. Zudem ist der Markt für Büroimmobilien in Frankfurt durch ein

ausreichendes Angebot i.H.v. 11,8 % (vgl. Dublin 8,4%; Paris 6,8%; London 3,9%,

Luxemburg 4,4%) sowie eine rege Bautätigkeit geprägt. Ein Beispiel hierfür ist das im

Jahr 2016 gestartete Projekt „FOUR“ (http://www.gross-partner.de/de/projects/four-

frankfurt/). In vier Hochhäusern mit bis zu 228 Metern Höhe entstehen bis zur Fertig-

stellung im Jahr 2022 Frankfurts höchste Wohn- und Büroetagen auf dem einstigen in

der City gelegenen DEUTSCHE-BANK-AREAL. 45% der insgesamt 215.000 m² sind

für Büroflächen und 19% für Wohnraum vorgesehen.

Im Jahr 2019 wird der Marienturm an der Taunusanlage fertig gestellt. Eine Mietflä-

che von insgesamt 45.450 m² steht auf 38 Geschossen für Büros, Konferenzeinrich-

tungen, Kaffee-Bars, Lunchrestaurants sowie eine Kindertagesstätte und ein Fitness-

Studio zur Verfügung (http://marienturm.com/flaechen/). Vom Marienturm aus er-

reicht man die Innenstadt zu Fuß in 5 Minuten, den Hauptbahnhof per S-Bahn in 1

Minute und den Flughafen mit dem PKW in 15 Minuten.

Details der Bestands- und geplanten Objekte entnehmen Sie bitte der Anlage „Liegen-

schaften“.

Umzug/Logistik

Bei einem Umzug der EBA an den Standort Frankfurt am Main kann auf eine auf um-

fangreichen logistischen Erfahrungswerten aufbauende enge Begleitung durch die

Wirtschaftsförderung Frankfurt gebaut werden. Mit der EZB und der EIOPA wurden

bereits vergleichbare Ansiedelungsprozesse in Frankfurt vollzogen. Auf Grundlage der

Erfahrungen bei dem Zuzug dieser beiden europäischen Institutionen hat die Wirt-

schaftsförderung Frankfurt exemplarisch einen Prozess- und Zeitplan aufgestellt. Be-

gleitet durch ein „EBA Service Desk“, welches die Wirtschaftsförderung Frankfurt zur

Unterstützung der Ansiedlung und des Umzugs einrichten wird, könnte bei einer Ent-

scheidung für den Standort Frankfurt am Main im November 2017 eine Verlegung der

EBA nach Frankfurt grundsätzlich innerhalb eines Zeitraums von gut zwölf Monaten

umgesetzt werden. Die exemplarische Prozessplanung beinhaltet demzufolge ausrei-

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chend zeitliche Puffer, um die Arbeitsaufnahme der EBA in Frankfurt zum Zeitpunkt

des Austritts des Vereinigten Königreichs im März 2019 sicherzustellen. Eine Darstel-

lung der Prozessplanung entnehmen Sie bitte der Anlage „Logistik“.

Informations-/Kommunikationsinfrastruktur

Im Bereich der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur ist die Region im

Wettbewerb mit den anderen europäischen Finanzplätzen Vorreiter. Ausgesprochen

leistungsfähige Breitbandnetze, schnelle Internetanschlüsse, unabhängige Glasfaser-

netze und die Konzentration von Großrechenzentren in der Region Frankfurt sind ein

großer Vorteil für Unternehmen und Behörden sowie die ideale Basis für die anste-

hende Digitalisierung.

Von besonderer Bedeutung für einen modernen Finanzplatz sind die digitalen Kapazi-

täten, die im Hintergrund des Finanzplatzes arbeiten. Frankfurt ist an dieser Stelle her-

vorragend aufgestellt. Gemessen am Datendurchsatz verfügt die Stadt mittlerweile

über den weltweit größten Internetaustauschknoten, den DE-CIX. Zurzeit setzt der

DE-CIX 5,5 Terabit Daten in jeder Sekunde um. Hunderte von Internet-Dienst-

leistungsunternehmen verbinden sich an diesem Knoten miteinander, und allein in der

Stadt ist der Internetknoten mit 19 Rechenzentren verbunden. Alle Globalplayer der

Rechenzentrumsindustrie sind in Frankfurt vertreten: e-shelter, Equinix, Level 3,

KDDI/Telehouse, Global Switch, Digital Realty und viele andere Betreiber sind über

das Stadtgebiet verteilt, und bieten in jedem Teil der Stadt hochverfügbare, redundante

Zugänge zum Internet und zu den in Rechenzentren gelagerten Daten der Banken und

Finanzdienstleister. Die Kapazität der Rechenzentren in Frankfurt beträgt bereits heute

circa 450.000 m² an Fläche, die den Kunden geboten werden. Die Kapazität dieses

Angebots wird sich in den nächsten Jahren aufgrund der großen Anziehungskraft, die

so zahlreiche Anbieter an einer Stelle entstehen lassen, auf mehr als 650.000 m² erhö-

hen.

Wohnungs-/Immobilienmarkt

Der Wohnungs- und Immobilienmarkt in der Region Frankfurt/Rhein-Main bietet im

Vergleich zu London, Paris und anderen europäischen Finanzzentren ein interessantes

Angebot an hochwertigem und dennoch vergleichsweise günstigem Wohnraum. In der

zweiten Jahreshälfte 2016 betrug die durchschnittliche Kaltmiete in Frankfurt – einer

der teuersten Städte in der Region Frankfurt/Rhein-Main – rund 13,30 Euro pro Quad-

ratmeter Wohnfläche. Sanierte Altbauwohnungen in Innenstadtlagen sind hierbei am

oberen Ende der Preisspanne anzusiedeln, während Neubauten am Stadtrand etwas

günstiger sind. In kleineren Gemeinden außerhalb der Großstädte ist Wohnraum in der

Regel günstiger als in den Innenstädten. Die meisten kleineren Kommunen in der Re-

gion Rhein-Main sind über den leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr sowie über

die gut ausgebaute Straßeninfrastruktur exzellent an die Stadtgebiete angeschlossen,

was die Pendelzeiten sehr gering hält. Vielfältige Projektentwicklungen in der Region

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und auch in der Stadt Frankfurt selbst, die von der Entstehung neuer Stadtteile wie Eu-

ropaviertel und Riedberg bis hin zu Wohn- und Büroprojekten in Citylage wie dem

MainTor Areal und dem TaunusTurm reichen, unterstützen die erfolgreiche Ansied-

lung von Unternehmen und Behörden.

2. Die Erreichbarkeit des Ortes

Die Region Frankfurt liegt in der geografischen Mitte Europas und ist aufgrund der

modernen und leistungsfähigen Luftverkehrs-, Schienen- und Straßenwege der wich-

tigste Verkehrsknotenpunkt des Kontinents. Die Kombination aus dem effizientesten

Großflughafen Europas (nur 15 Minuten vom Flughafen in die Frankfurter City; welt-

weit führender Flughafen bei direkter und indirekter Konnektivität mit Direktflügen

pro Woche: 3.000 innerhalb Europas, 250 nach Nordamerika, 400 nach Asien/Mittle-

rer Osten), den an das Hochleistungs-Schienennetz angebundenen Bahnhöfen in der

City und am Flughafen (Direktverbindungen mit Reisedauer nach: Amsterdam 3h45m,

Brüssel 3h, Berlin 3h40m, Prag 6h20m, Paris 3h40m, Zürich 3h55m) und den sich

kreuzenden europäischen Nord/Süd- und Ost/West-Autobahnen garantiert in einmali-

ger Art und Weise die optimale Erreichbarkeit der Region Frankfurt/Rhein-Main aus

allen EU-Mitgliedstaaten und allen wichtigen Finanzstandorten Europas und der Welt.

Auch innerhalb der Region sind die kurzen Transferzeiten von großer Bedeutung und

bringen im Vergleich zu allen anderen großen Finanzzentren Europas zusätzliche Le-

bens- und Arbeitsqualität. Ein moderner, effizienter, verlässlicher und kostengünstiger

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) gewährleistet die Anbindung der 5,5 Milli-

onen Einwohner der Region mit einer Fahrtzeit von maximal einer Stunde – Details

entnehmen Sie bitte der Anlage „ÖPNV“. Innerhalb Frankfurts sind kurze Wege ga-

rantiert und alle wesentlichen Einrichtungen zu Fuß, mit Fahrrad, Auto oder U-Bahn

in wenigen Minuten zu erreichen.

Hotels

Für die Metropole Frankfurt ist eine leistungsfähige und komfortable Hotellandschaft,

die allen Anforderungen gerecht wird, selbstverständlich. So stehen aktuell 250 Hotel-

betriebe mit insgesamt 47.848 Betten zur Verfügung. Diese gliedern sich auf die fol-

genden Kategorien auf: Luxus (7.125 Betten), First Class (20.484 Betten) und Andere

(20.239 Betten). Im Jahr 2016 zählte die Stadt Frankfurt 8,8 Millionen Übernachtun-

gen. Für den Zeitraum von Mitte 2017 – 2022 sind aufgrund der steigenden Nachfrage

von Geschäftsreisenden und Touristen 26 Hotelneubauten in der Stadt geplant.

Dadurch werden insgesamt 5.684 neue Hotelzimmer und somit ca. 10.000 zusätzliche

Hotelbetten realisiert. Der Bedarf der EBA von knapp 9.000 Hotelbuchungen im Jahr

lässt sich schon heute in der Bestandsstruktur ohne Engpässe abdecken. Das Preisni-

veau ist wettbewerbsfähig mit allen Destinationen und Europa und orientiert sich auf-

grund des modernen Yield Management der Hotels an der täglichen Nachfragesituati-

on.

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3. Das Vorhandensein schulischer Einrichtungen für die Kinder des Personals

Im Raum Frankfurt sind viele internationale Arbeitnehmer mit ihren Familien ansäs-

sig. Daher gibt es bereits jetzt über 30 etablierte öffentliche und private Schulen mit

europäischen und internationalen Angeboten. Dabei erstrecken sich die Angebote auf

die folgenden Schulformen:

Bilinguale Schulen in öffentlicher/staatlicher Trägerschaft

Es handelt sich dabei um Schulen in öffentlicher/staatlicher Trägerschaft mit bilingua-

len Angeboten, die auch hessenweit verbreitet sind. Sie sind kostenlos und jedem zu-

gänglich. In der Region Frankfurt Rhein/Main existieren zahlreiche Schulen mit bei-

spielsweise bilingualem englischen (bspw. Goethe-Gymnasium, Frankfurt), französi-

schen (bspw. Ziehenschule, Frankfurt; Liebigschule Frankfurt, u.a.), italienischen

(bspw. Holzhausenschule, Frankfurt) oder spanischen Unterrichtsangeboten.

Andere Schulen bieten beispielsweise doppelqualifizierende Bildungsabschlüsse. Das

bedeutet den gleichzeitigen Erwerb des deutschen Abiturs und des französischen Bac-

calauréat (bspw. Albert-Einstein-Schule, Schwalbach; Gutenbergschule, Wiesbaden

u.a.) oder den gleichzeitigen Erwerb des deutschen Abiturs und der italienischen Ma-

turità (bspw. Freiherr-vom-Stein-Schule, Frankfurt). Auch international anerkannte

Abschlussprüfungen wie das International Baccalaureate (IB) können abgelegt werden

(bspw. Goethe-Gymnasium, Frankfurt; Herderschule, Gießen). Träger ist die Interna-

tional Baccalaureate Organization in Genf. Das IB wird zudem über einen Beschluss

der Kultusministerkonferenz dem deutschen Abitur gleichgestellt.

Private bilinguale Schulen

In privaten bilingualen Ersatzschulen werden Kinder in gleichen Bildungsangeboten

wie in deutschen öffentlichen Schulen unterrichtet. Die Lehrkräfte, die Fächer in ande-

ren Sprachen unterrichten, sind in der Regel Muttersprachler. Die hier aufgeführten

privaten Ersatzschulen werden oft staatlich subventioniert. Deshalb sind die Schulgel-

der nicht so hoch wie bei den internationalen Ergänzungsschulen. Zu diesen Schulen

zählen in der Region Frankfurt Rhein/Main beispielsweise:

a) Private bilingual schools (staatlich anerkannte Ersatzschulen)

• accadis International School Bad Homburg, Gymnasium

• International Montessori School Frankfurt am Main, Integrierte Gesamtschule

• Erasmus-von-Rotterdam-Schule Frankfurt am Main, Grundschule

• Metropolitan School Frankfurt Frankfurt am Main, Integrierte Gesamtschule

• Phorms Frankfurt Frankfurt am Main, Gymnasium

• Main Taunus International School Friedrichsdorf, Gymnasium

• Kids Camp - Bilinguale Grundschule Königstein, Grundschule

• PeaceKids Bilinguale Grundschule Oberursel, Grundschule

• Erasmus-Schule Offenbach am Main, Grundschule

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• Obermayr Europa-Schule Campus Rüsselsheim, Grund- und Realschule

b) International Schools (internationale Ergänzungsschulen)

• ISF International School Frankfurt Rhein-Main, Frankfurt-Sindlingen

• Frankfurt International School, Oberursel (Taunus)

• International School Of Wiesbaden, Wiesbaden

• Strothoff International School Rhein Main, Campus Dreieich

Europäische Schulen

Abgerundet wird dieses Angebot von den Europäischen Schulen. Diese Schulen haben

ihre rechtliche Grundlage in Deutschland in der “Vereinbarung über die Satzung der

Europäischen Schulen”, einem völkerrechtlichen Vertrag. Aus der Präambel der Sat-

zung der Europäischen Schulen ergibt sich, dass diese ein “Schulsystem besonderer

Art” bilden. Die Abschlüsse dieser Schulen sind in Deutschland per Gesetz deutschen

Abschlüssen gleichgestellt. Ihr Ziel ist primär, die Kinder der Bediensteten der Euro-

päischen Union/Institutionen gemeinsam zu unterrichten.

Europäische Schulen gibt es in Hessen in Frankfurt und in Bad Vilbel. Die offizielle

Europäische Schule in Frankfurt (http://www.esffm.org/) untersteht dem obersten Rat

der Europäischen Schulen. Für die Europäischen Schulen haben sich die Regierungen

der 28 Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, dass die Kindergartenzeit zwei Jahre, die Pri-

marschulzeit fünf Jahre und die der Sekundarschule sieben Jahre beträgt. Für die

Aufnahme in die erste Klasse der Primarschule muss ein Kind im Kalenderjahr des

Schulbeginns das sechste Lebensjahr erreichen. In der Primarschule steht der Unter-

richt in der Muttersprache (L1), in Mathematik und in der ersten Fremdsprache (L2)

im Mittelpunkt. Kunst, Musik, Entdeckung der Welt, Sport und Religion/Moral sind

die weiteren wichtigen Pflichtunterrichtsfächer. Eine Besonderheit der Europäischen

Schulen sind die "Europäischen Stunden" in den 3., 4. und 5. Klassen, in denen sich

gemischte Nationalitätengruppen zu verschiedenen europäischen Aktivitäten und Pro-

jekten treffen. Die Schüler werden mit elf Jahren in die Sekundarschule aufgenom-

men, nachdem sie die Primarstufe an einer Europäischen Schule erfolgreich abge-

schlossen oder eine gleichwertige Erziehung an einer anderen offiziell anerkannten

Schule durchlaufen haben.

Zurzeit werden an der Europäischen Schule Frankfurt vier Sprachabteilungen sowohl

im Bereich der EARLY EDUCATION als auch der Primarschule geführt (Deutsch -

Englisch - Französisch – Italienisch). Im Laufe der Sekundarlaufbahn werden neben

dem Hauptunterricht in den Sprachen der vier Sektionen bis zu vier weitere Fremd-

sprachen angeboten. Die Schüler engagieren sich darüber hinaus in zahlreichen

Kunst-, Musik-, Theater- und Sportprojekten. Ab der 5. Sekundarklasse werden die

Schüler neben der schulischen Erziehung auch auf das Berufsleben vorbereitet. Hierzu

zählen Berufspraktika, die in der Klasse S5 absolviert werden sowie die intensive Be-

ratung zu Studien- und Berufsperspektiven. Das Abschlusszeugnis wird in allen Mit-

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gliedstaaten der Europäischen Union wie auch in vielen anderen Ländern anerkannt.

Die Inhaber des Europäischen Abiturzeugnisses haben dasselbe Recht auf Zulassung

zu beliebigen Universitäten oder Hochschulen in den Mitgliedstaaten der Europäi-

schen Union wie die Staatsangehörigen des betreffenden Landes mit vergleichbaren

Qualifikationen.

Daneben gibt es die Europäische Schule in Bad Vilbel. Sie ist in 20 Minuten (14 km)

von der Frankfurter City aus zu erreichen und richtet sich sowohl an Schülerinnen und

Schüler, deren Eltern/Erziehungsberechtigte Mitarbeiter von EU-Institutionen sind, als

auch an Schülerinnen und Schüler, deren Eltern/Erziehungsberechtigte eine Privat-

schule suchen. Sie ist staatlich anerkannte Ersatzschule.

Die Europäischen Schulen bieten – wie alle anderen genannten Schulen – jetzt schon

Plätze an und freuen sich auf internationalen Zuwachs. Im Falle der Europäischen

Schule Frankfurt ist die Planung für eine Erweiterung bereits angestoßen und weit

fortgeschritten, was zusätzliche Kapazitäten schaffen wird. Der Anlage „Schulisches

Angebot“ ist eine Übersicht der bestehenden Schulen zu entnehmen.

Kinderbetreuungsangebote

Eine Vielzahl internationaler Kindergärten ergänzt das schulische Angebot. Die Stadt

Frankfurt bietet mit dem kindernet.frankfurt (www.kindernetfrankfurt.de) Beratung

für Familien sowie die Vermittlung von Betreuungsangeboten. Die Details entnehmen

Sie bitte der Anlage „Kinderbetreuung“.

4. Ein angemessener Zugang zu Arbeitsmarkt, sozialer Sicherheit und medizini-

scher Versorgung für Kinder und Ehegatten

Arbeitsmarkt

Die gut diversifizierte deutsche Wirtschaft wächst gerade in der Region Frankfurt/

Rhein-Main sehr dynamisch, was sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht.

Mit 4,1% ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland so niedrig wie seit 25 Jahren nicht

mehr und gehört zu den niedrigsten im internationalen Vergleich der OECD (aktuells-

te verfügbare Werte für Monate März bis Mai 2017 jeweils 3,9%, Quelle: Eurostat).

Die Arbeitsplätze in der Region Frankfurt/Rhein-Main sind keineswegs lediglich im

Finanzdienstleistungssektor zu finden, auch wenn die Finanzindustrie in und um

Frankfurt stark vertreten ist. Zahlreiche realwirtschaftliche Unternehmen aus den

Branchen Geschäftsdienstleistungen, Chemie, Pharmazeutik, Logistik, Maschinen-

und Anlagenbau, Fahrzeugbau und IT sind ebenfalls in der Region Frankfurt/Rhein-

Main angesiedelt. Allein der Frankfurter Flughafen bietet ein breites Spektrum an Ar-

beitsmöglichkeiten. Insbesondere Fachkräfte werden stark nachgefragt.

Mit dem WELCOMECENTER Hessen steht ein Beratungs- und Serviceangebot zur

Verfügung, das die internationalen Fachkräfte und Familien bei ihrem Start in den Be-

reichen „Leben und Arbeiten“ sowie die Unternehmen hier vor Ort unterstützen kann

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(Beratung u.a. auf Englisch, Spanisch). Zudem hat die Hessische Steuerverwaltung ein

englischsprachiges Serviceangebot eingerichtet. Über das Angebot kann man sich

künftig unter http://www.gofrankfurttax.com/ informieren.

Der Anteil der ausländischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist mit 13,1%

überdurchschnittlich hoch, bedingt durch die Vielzahl internationaler Unternehmen in

der Region. Menschen aus knapp 200 Nationen leben und arbeiten hier. Über 100

Konsulate und diplomatische Vertretungen (US-Generalkonsulat in Frankfurt ist die

größte US-amerikanische Auslandsvertretung weltweit), 40 Ausländische Handels-

kammern sowie rund 200 verschiedenste internationale Vereine und Initiativen sind

Grundlage dafür, dass sich internationale Arbeitnehmer in der Region wohlfühlen. In

vielen Unternehmen ist Englisch die Arbeitssprache und es gibt ein breites Kulturan-

gebot für die internationale Community (u.a. „English-Theatre“).

Medizinische Versorgung/Krankenversicherung

Die Agentur-Mitarbeiter und ihre Angehörigen genießen einen umfassenden Sozial-

schutz. In Deutschland besteht die gesetzliche Sozialversicherung aus fünf Versiche-

rungszweigen: Krankenversicherung, Rentenversicherung, Unfallversicherung, Ar-

beitslosenversicherung und Pflegeversicherung. Die EBA-Mitarbeiter und ihre Fami-

lien können das sehr gute deutsche Sozialversicherungssystem in Anspruch nehmen

und haben Zugang zu hervorragender medizinischer Versorgung. Sofern Angehörige

nicht über die Agenturbeschäftigten an das Gemeinsame Krankheitsfürsorgesystem

der Europäischen Organe (GKFS) angeschlossen sind, gibt es eine zuverlässige Absi-

cherung aller Menschen mit Wohnort bzw. ständigem Aufenthalt in Deutschland in

der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung.

Gesetzliche Krankenversicherung:

• freie Wahl der Krankenkasse,

• umfangreicher einheitlicher Leistungskatalog,

• qualitativ hochwertige Versorgung,

• freie Wahl des Arztes und keine Zuzahlung beim Arztbesuch,

• freie Krankenhauswahl,

• schneller Zugang zu innovativen Arzneimitteln,

• geringe Zuzahlungen für Gesundheitsleistungen,

• kostenlose Absicherung von Kindern und Ehepartnern ohne eigenes Einkommen,

• günstige Absicherung von Rentnern.

Private Krankenversicherung:

• große individuelle Gestaltungsmöglichkeiten beim Leistungskatalog,

• qualitativ hochwertige Versorgung,

• schneller Zugang zu innovativen Arzneimitteln,

• neue Diagnose- und Behandlungsmethoden stehen schnell zur Verfügung,

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• besondere Tarife im Fall einer finanziellen Überforderung durch die Versiche-

rungsprämien.

5. Aufrechterhaltung des Betriebs

Zugang zu qualifiziertem Personal

Die Region Frankfurt/Rhein Main ist bereits heute ein bedeutender Standort für Fach-

kräfte im Finanzdienstleistungssektor mit über 100.000 Mitarbeitern. Arbeitgeber wie

die Deutsche Börse AG, die KfW-Bankengruppe, die Europäische Zentralbank, die

Deutsche Bundesbank, die BaFin, die Europäische Versicherungsaufsicht EIOPA, 199

Banken aus 50 Ländern, das „House of Finance“ an der Johann-Wolfgang-Goethe-

Universität, die „Frankfurt School of Finance and Management“, die zahlreichen re-

nommierten Anwaltskanzleien sowie auf Finanzen spezialisierte Wirtschaftsprüfungs-

gesellschaften und Unternehmensberatungen bilden eine internationale Finanzcom-

munity.

Die Region profitiert von einem Netzwerk an 34 exzellenten Hochschulen in einem

Umkreis von maximal einer Autostunde mit 160.000 Studenten, davon 22.000 interna-

tional. Die wissenschaftlichen Lehr- und Forschungseinrichtungen stehen in der Regi-

on Frankfurt in engem Zusammenhang mit den Themen Banken, Finanzwirtschaft,

Geld- und Währungsökonomie, Internationale Wirtschaftspolitik und Versicherungs-

wesen. Beispielhaft zu nennen sind der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der

Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt mit rund 5.000 Studierenden, das

House of Finance als interdisziplinäre Forschungs- und Lehreinrichtung für Rechts-

und Wirtschaftswissenschaften an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frank-

furt, das Exzellenzzentrum „Sustainable Architecture for Finance in Europe“(SAFE).

Insgesamt absolvieren derzeit in der Region Frankfurt/Rhein-Main in einem Radius

von 45 Minuten Fahrzeit über 26.000 Studierende ein Studium mit wirtschaftswissen-

schaftlichem und mehr als 16.000 Studierende ein Studium mit rechtswissenschaftli-

chem Schwerpunkt.

Darüber hinaus gibt es mit dem Center for Financial Studies eine unabhängige und in-

ternational orientierte Forschung zu wichtigen Themen im Bereich der Finanzen. Es

dient als ein Forum für den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Finanzindust-

rie. Ein weiteres Beispiel ist die Frankfurt School of Finance and Management als füh-

rende private Business School mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Eine Übersicht

über die in der Region ansässigen Einrichtungen wird in der Anlage „Wissenschaft“

gegeben.

6. Dezentralität der EU Aufsichtsagenturen

Die Bundesregierung steht zu dem von den Mitgliedstaaten im Jahr 2003 vereinbarten

Ziel der geographischen Verteilung bei der Festlegung des Sitzes neuer Agenturen.

Vorliegend geht es allerdings um den Umzug bestehender Agenturen. Aus Sicht der

Bundesregierung sind dabei die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung des Betriebs

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und ein reibungsloser Übergang besonders hoch zu bewertende Kriterien (vgl. Kriteri-

um 5.), die Vorrang vor dem Ziel der geographischen Verteilung haben müssen.

Im Übrigen sind im bevölkerungsreichsten Mitgliedstaat Deutschland mit der Europäi-

schen Flugsicherheitsagentur (EASA) in Köln und der Europäischen Aufsichtsbehörde

für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersvorsorge (EIOPA) in Frankfurt

am Main derzeit nur zwei EU-Agenturen angesiedelt.

Die EBA gehört wie die EIOPA zum Europäischen Finanzaufsichtssystem (ESFS).

Zwar sind die beiden Agenturen auf den jeweiligen Finanzsektor bezogen, dennoch

gibt es zahlreiche Schnittmengen in der Ausgestaltung der Arbeitsweise, die Synergie-

effekte insbesondere bei Querschnittsaufgaben ermöglichen. Eine Ansiedlung der

EBA am Standort Frankfurt am Main könnte demzufolge genutzt werden, um einer-

seits die Koordinierung von Aufsichtstätigkeit zu erleichtern und sich ergebende Sy-

nergien zu heben.

III. Sitzabkommen

Die Bundesrepublik Deutschland geht mit dieser Bewerbung um den Sitz der EBA am

Standort Frankfurt am Main die Verpflichtung ein, mit der EBA ein Sitzabkommen zu

schließen. Als Maßstab für das mit der EBA zu schließende Abkommen im Falle der Ent-

scheidung für den Standort Frankfurt am Main dient das Abkommen der Bunderepublik

Deutschland mit der EIOPA (siehe Anlage „Sitzabkommen“). Alle darin enthaltenen Re-

gelungen können auf das Sitzabkommen mit der EBA übertragen werden.

IV. Portrait Region Frankfurt/Rhein-Main – „a hidden treasure“

Mit rund 5,5 Millionen Einwohnern ist die Region Frankfurt/Rhein-Main der zweitgrößte

Wirtschaftsraum in Deutschland – eingebettet in eine vielseitige Umgebung, die den

Einwohnern eine besonders hohe Lebensqualität und Abwechslung bietet. Sie erstreckt

sich über Teile von drei Bundesländern und gehört zu den wirtschaftlich dynamischsten

und leistungsstärksten in Europa. Aufgrund der geographischen Lage im Herzen Europas

und mit der Metropole Frankfurt - einer der weltweit bedeutendsten Handels- und Messe-

städte - hat sich die Region in den letzten Jahrhunderten zum wichtigsten Verkehrskno-

tenpunkt Europas entwickelt. Dies hat gleichermaßen die internationale Ausrichtung ge-

fördert und eine gelebte Willkommenskultur etabliert, die die zahlreichen in der Region

angesiedelten international agierenden Unternehmen des Dienstleistungssektors und der

Realwirtschaft und ganz besonders deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schätzen

wissen.

Doch die Region Frankfurt/Rhein-Main ist mehr als ein erfolgreiches Wirtschaftszentrum.

In der Region sind weltbekannte Museen, namhafte Orchester sowie eine lebendige Thea-

ter-, Kunst- und Kulturszene zu Hause. Erholung findet man in einer der zahlreichen Kur-

und Wellnessanlagen, bei einem Spaziergang in einem der Weinanbaugebiete, bei einer

Radtour oder auf dem Golfplatz in den Mittelgebirgen Taunus, Spessart und Odenwald

wie in den Weinbaugebieten Rheingau, Bergstraße, Franken und Rheinhessen.

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Diese einzigartigen Landschaften mit ihren besonderen Schätzen und dem vielfältigen

Programm an Kultur- und Freizeitmöglichkeiten grenzen unmittelbar an die Metropole

und sind auf den verschiedenen Verkehrswegen in bis zu einer Stunde Fahrzeit gut er-

reichbar. In diesem Punkt liegt ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Region, das die

dort lebenden Menschen ebenso zu schätzen wissen, wie zahlreiche Touristen, deren Zah-

len in den vergangenen Jahren konstant ansteigen.

a) Metropole Frankfurt – kurze Wege in der Mitte Europas

In Frankfurt leben auf 248 Quadratkilometern Fläche etwa 727.000 Menschen. Durch die

leistungsfähige Infrastruktur des bedeutenden Verkehrsdrehkreuzes in Europa können in

einem Radius von 200 km rund 35 Millionen Menschen erreicht werden.

Durch Nutzung der modernen und leistungsfähigen Luftverkehrs-, Schienen- und Stra-

ßenwege sowie einem effizienten, verlässlichen und kostengünstigen ÖPNV sind alle Des-

tination innerhalb und außerhalb der Region schnell und angenehm zu erreichen.

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund hat alleine im Jahr 2016 insgesamt 735 Millionen

Fahrgäste in der Region Frankfurt/Rhein-Main befördert und deckt damit den wesentli-

chen Teil des innerstädtischen Transfers in Frankfurt sowie des Pendlerverkehrs in das

Umland ab. Dafür stehen 55 Regionalbahnlinien, 9 S-Bahn Linien und 1.000 Buslinien

zur Verfügung.

Moderne Car- und Ridesharing-Angebote ergänzen dieses Angebot und bieten den hier

lebenden und arbeitenden Menschen attraktive Mobilitätsservices.

In Frankfurt ist zudem das Fahrrad auf einer Strecke von ca. fünf Kilometern anderen

Verkehrsmitteln überlegen – und häufig auch auf längeren Strecken ebenbürtig. Die Wege

sind kurz – das gilt insbesondere in der Innenstadt. Daher ist Frankfurt zum Radeln bes-

tens geeignet und auf dem besten Weg zu einer „Fahrrad-Stadt“. Zur Gewährleistung si-

cherer und leistungsstarker Radverkehrsanlagen, moderner Abstellmöglichkeiten sowie

der Beschleunigung des Radverkehrs durch bedarfsgerechte Verkehrsplanung wurde bei

der Stadt Frankfurt ein Radfahrbüro eingerichtet.

b) Internationale Communities – Zuhause in der Region Frankfurt/Rhein-Main

Internationalität ist das gelebte Leitmotiv der Region Frankfurt/Rhein-Main, in der Men-

schen aus annähernd 200 verschiedenen Ländern harmonisch miteinander leben. Das sind

rund 12% der Einwohnerschaft in der gesamten Region, in der Stadt Frankfurt selbst sogar

bis zu 28%. Zur internationalen Atmosphäre trägt unter anderem bei, dass viele der deut-

schen Einwohner aus der Region im Ausland gelebt und Erfahrungen gesammelt haben.

Es ist selbstverständlich, dass sich internationale Gäste mindestens in Englischer Sprache

in allen Bereichen des alltäglichen Lebens sehr gut verständigen und schnell Kontakte

knüpfen können. Dabei stehen die Frankfurter ihren Gästen sehr aufgeschlossen gegen-

über und die zahlreichen internationalen Communities schaffen zudem das Gefühl von

Heimat. Beispiele dafür sind die Deutsch-Britische Gesellschaft, die Deutsch-Italienische

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Vereinigung, die Deutsch-Französische Gesellschaft oder Communities wie die sogenann-

ten „Spaniards“ (https://www.internations.org/frankfurt-expats/spanish), die sich online

austauschen. Aber auch in den verschiedenen internationalen Sportclubs und Kulturein-

richtungen findet man schnellen Anschluss. Sportarten wie Rugby, Cricket und Lacrosse

gehören ebenso in die Vereinslandschaft, wie das Institut Français Frankfurt oder die

Konzertreihen des Deutschen Polen-Instituts, die den kulturellen Veranstaltungskalender

bereichern.

Es ist vor diesem Hintergrund nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Unternehmen

aus allen Kontinenten in der Region ansiedeln. Bei der Anzahl der Headquarter internatio-

naler Unternehmen ist die Region Frankfurt/Rhein-Main führend in Deutschland.

Diese Entwicklung bringt es mit sich, dass in der Region Frankfurt/Rhein-Main längst ei-

ne international ausgerichtete Bildungslandschaft gewachsen ist, die sich über internatio-

nale Kindergärten, Schulen und Hochschulen erstreckt. Beispielhaft zählt die International

School Frankfurt (ISF) rund 900 Schüler aus 45 Ländern und die Frankfurt International

School (FIS) in Oberursel und Wiesbaden betreut rund 1.700 Schüler aus 55 Ländern. Sie

ist damit eine der größten internationalen Schulen in Europa. Die Europäische Schule in

Frankfurt rundet dieses Bild ab und bietet einen Schulabschluss, der in allen Mitgliedstaa-

ten der Europäischen Union wie auch in vielen anderen Ländern anerkannt wird. Die star-

ke internationale Ausrichtung Frankfurts begünstigt auch ein hochwertiges Arbeitskräfte-

potenzial, das durch internationale und unternehmensnahe Bildungseinrichtungen ergänzt

wird. An der Goethe-Universität lehren beispielsweise etwa 30% ausländische Professo-

ren.

Visa- und Verwaltungsangelegenheiten können schnell und unkompliziert mit Unterstüt-

zung englischsprachiger Servicestellen erledigt werden.

c) Kulturelles Angebotsspektrum – einflussreiche Tradition im 21. Jahrhundert

Die Region Frankfurt/Rhein-Main beheimatet Orchester auf Spitzenniveau sowie eine le-

bendige Theater-, Kunst- und Kulturszene. Zentrum des kulturellen Geschehens ist zwei-

felsohne die Metropole Frankfurt. Die Stadt hat ihren eigenen Rhythmus und begeistert

das kulturinteressierte Publikum aus aller Welt. Ob Klassik, Jazz, Rock oder Pop, es gibt

für jeden Musikgeschmack das richtige Konzertprogramm. Auch in der bildenden Kunst

gibt es eine Palette an Ausstellungen: Von zeitgenössischer Malerei über Pop-Art bis hin

zur Avantgarde-Kunst der Neuzeit. Das Kulturangebot verspricht Unterhaltung in vielen

Sprachen und auf hohem Niveau. Beispielsweise erhalten Jugendliche unter 18 Jahren in

beinahe allen Museen kostenfreien Eintritt. Das kulturelle Wahrzeichen von Frankfurt ist

die Alte Oper Frankfurt, Künstler und Ensembles aus rund 25 Kulturen spielen im Interna-

tionalen Theater Frankfurt und The English Theatre bietet anspruchsvolle englischspra-

chige Produktionen. Es ist das größte English Theater des gesamten Kontinents. Der Ti-

gerpalast zeigt Varietékunst auf hohem Niveau und seit 1816 ist das Städel Frankfurt als

eine Perle unter den Kunstmuseen am Ufer des Mains beheimatet. Die Schirn Kunsthalle

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Frankfurt im Herzen Frankfurts genießt ebenso internationale Aufmerksamkeit wie das

Museum für Moderne Kunst Frankfurt mit seinen vielseitigen Ausstellungen.

Das Rheingau Musik Festival ist ein herausragendes Beispiel dafür, was die gesamte Re-

gion zu bieten hat. Mit hochkarätigen Klassik, Jazz und Kabarett Veranstaltung wird die

gesamte Region bespielt, wohingegen sich beispielsweise die Brüder-Grimm-

Märchenfestspiele Hanau an die ganze Familie richten.

d) Internationale Großevents – Willkommen in der Region Frankfurt/Rhein-Main

Als eine der führenden Messemetropolen Europas beheimatet Frankfurt mehr als 40 Mes-

sen und Ausstellungen, darunter 15 der weltweit größten wie die internationale Automo-

bilausstellung IAA, die traditionsreiche Frankfurter Buchmesse und die Ambiente. Diese

finden jährlich statt und begeistern ein internationales Publikum. Daneben gehören zahl-

reiche internationale Sportevents in den Veranstaltungskalender der Region. Nahtlos rei-

hen sich dabei u.a. der IronMan sowie der J.P. Morgan Corporate Challenge, der Frankfurt

Marathon, das traditionsreiche Radrennen in der Region oder das Internationale Festhal-

len-Reitturnier aneinander. Mit der SG Eintracht Frankfurt ist ein Fußballclub der 1. Fuß-

ball Bundesliga genauso Bestandteil des sportlichen Lebens der Stadt wie beispielsweise

die in der Basketball Bundesliga platzierten Fraport Skyliners.

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Herausgeber Bundesministerium der Finanzen Wilhelmstraße 97 10117 Berlin Stand Juli 2017 Redaktion Referat VII C 3 E-Mail: [email protected] Allgemeiner Kontakt für Pressevertreter

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