Gleichheit macht gesund und glücklich Andreas Exner www.solidarischgsund.org
Dec 30, 2015
Gleichheit macht gesund und glücklich
Andreas Exnerwww.solidarischgsund.org
Ist Krankheit individuell?
Ungleiche Gesundheit in einem Land
Quelle: http://www.equalitytrust.org.uk
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Local Neighbourhoods(in England & Wales)
Life
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ArmReich
Gleiche und ungleiche Länder – bessere und schlechtere Gesundheit
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Schicht- bzw. Klassenzugehörigkeit
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Singlemothers
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England & Wales
Sweden
Die Ungleichheit selbst macht fettleibig!
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Österreich
Japan
Einkommens-Ungleichheit
Ungleichheit variiert
Quelle: http://www.equalitytrust.org.uk
UngleicherGleicher
3.7 3.94.3 4.6 4.8
5.2 5.3 5.6 5.6 5.6 5.76.1 6.2
6.7 6.8 6.87.2
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Maßzahl der Ungleichheit: Um wieviel sind die reichsten 20 % in einem Land reicher als die ärmsten 20 %?
Gleichheit erhält das Leben
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Österreich
Japan
Einkommens-Ungleichheit
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Reichtumsniveau eines reichen Landes bedeutungslos
Einkommen pro Kopf (US-Dollar)
Quelle: http://www.equalitytrust.org.uk
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Reiche Länder:Lebenserwartunghängt nicht vomDurchschnitts-Volkseinkommen ab
Auch für arme Länder ist Reichtumsniveau nicht allein entscheidend
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Afghanistan
Österreich
Kuba
Einkommen pro Kopf (US-Dollar)
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Ungleichheit verstört
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Deutschland
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Einkommens-Ungleichheit
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Ungleichheit erhöht Kindersterblichkeit
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Österreich
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Einkommens-Ungleichheit
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Gleichheit erhöht Wohlstand
Einkommens-Ungleichheit
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Index aus: • Lebenserwartung• Mathe- und
Sprachkenntnisse• Kindersterblichkeit• Morde• Inhaftierungsquote• Teenage-Geburten• Vertrauen• Fettleibigkeit• Geistige Erkrankung
– inkl. Drogen- & Alkoholsucht
• Soziale Mobilität
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Durchschnitts-Einkommen für Wohlstand ohne Belang
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Index aus: • Lebenserwartung• Mathe- und
Sprachkenntnisse• Kindersterblichkeit• Morde• Inhaftierungsquote• Teenage-Geburten• Vertrauen• Fettleibigkeit• Geistige Erkrankung
– inkl. Drogen- & Alkoholsucht
• Soziale Mobilität
Einkommen pro Kopf (US-Dollar)
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Gleichheit ist für alle gutKi
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Schicht- bzw. Klassenzugehörigkeit
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Singlemothers
Low HighFather's occupational class
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England & Wales
Sweden
Ungleichheit stresst
Mehr Ungleichheit
• Mehr Über- und Unterprivilegierte
• Mehr Statuskonkurrenz und Konsumismus
• Mehr Statusunsicherheit
• Mehr Angst vor Beurteilung und Bewertung
• Mehr Angst vor Verlust von Selbstwertgefühl und Status
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Stress Nr. 1: „Statusangst“
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1 Dickerson SS, Kemeny ME. Acute stressors and cortisol responses. Psychological Bulletin 2004; 130(3): 355-91.
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Welche Aufgabe stresst am meisten?
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Mit Angst vor der Bewertung des sozialen Status (unkontrollierbar)
Andere Aufgabenohne solche Angst
Begriff: “Social evaluation anxiety”
Ergebnis: Gleichheit macht gesund und glücklich
• Gesundheit in reichen Ländern hängt v.a. von Gleichheit ab
• Mehr Gleichheit erhöht den allgemeinen Wohlstand
• …auch für die reicheren Schichten
• Erhöhung der Gleichheit bringt substanzielle Verbesserungen
• Erhöhung der Gleichheit wirkt in vielen Lebensbereichen zugleich
Gut leben statt viel verbrauchen!
CO2-Emissionen pro Kopf
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(Jah
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Weltdurchschnitts-CO2-Emission pro Kopf
Gut und gesund leben heißt nichtviel verbrauchen
UN-Index der menschlichen Entwicklung (2003)
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Kopf
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Schwelle zum hohen menschlichenEntwicklungsniveau
Welt-Biokapazitätpro Person
Gut und gesund leben heißt nichtviel verbrauchen
Gut leben statt viel verbrauchen!
Ungleichheit zwischen Kapital und Arbeit steigt
Quelle: Peter Fleissner, 2010
Lohnquote in Österreich: %-Anteil Löhne am Volkseinkommen
Neoliberale „Konterrevolution“
Internationale Trends der Ungleichheit
International: Einkommensungleichheit nimmt zu
Quelle:http://www.equalitytrust.org.uk
Neoliberale „Konterrevolution“
Was ist Kapitalismus?
Ein umfassendes System der Ungleichheit zwischen:- Kapitalisten und Lohnabhängigen- Besitzenden und Nicht-Besitzenden- „Produktion“ (Markt) und „Reproduktion“ (Haushalt)- Männern und Frauen- In- und Ausländer*innen- „Fitten“ und „Behinderten“- Jungen und Alten- etc.
Alternativen: Gleichheit!
Der Kern der Ungleichheit:
…die Beziehung zwischen Kapitalisten und Lohnabhängigen
Alternativen: Gleichheit!
Lösungsschritte:
- Betriebe in Selbstverwaltung überführen- Selbstverwaltung im Gesundheitswesen + Bürger*innen- Selbstverwaltung der zentralen Vorleister (Medikamente, Geräte)- Kooperation statt Markt- Ungleichheiten im Zugang zu Gütern / Diensten auflösen- Sehr gute bedingungslose Grundversorgung / Grundeinkommen
Sinn und Grenzen von Steuer-Reformen
Als eine Forderung sinnvoll, aber nur ein Puzzlestein
Verteilungs- oder Produktionssphäre?
Veränderung der Verteilung durch Veränderung der Produktion – „Reform durch (schrittweise) Revolution“
Zentrale Fragen bleiben:
Wo entsteht Gegenmacht?Wie wird das Ungleichheitsverhältnis „Lohnarbeit“ aufgelöst?Wie würde eine „Konterrevolution“ verhindert?Wie ist die Abhängigkeit vom Kapitalwachstum zu überwinden?
Die Logik der Solidarischen Ökonomie
• Selbstverwaltung kein Management, kein Staat• Bedürfnisorientierung keine Profit/Wachstumsorientierung• Gleichheit 1 Person = 1 Stimme• solidarische Beziehung zur Gesellschaft wenig / kein Markt
Alternativen: Gleichheit!
Die Kooperation vieler solidarökonomischer Projekte / Firmen ergibt eine Solidarische Ökonomie
Selbstverwaltung ist der Kern von Gegenmacht, Gleichheit, Kooperation und „gutem Leben“ Solidarische Ökonomie ermöglicht „Gesundschrumpfen“
Brasilien, Kartierungsstand 2007
Beispiele solidarischer Ökonomien
Je dunkler die Farbe, desto mehr Solidarökonomie
52% der Landesfläche waren kartiert
In diesem Jahr waren knapp 22.000 solidarökonomische Zusammenhänge (Betriebe, kooperative Gruppen) erfasst
Rund 1,6 Millionen Beteiligte
Mega-Kooperative Mondragon
Beispiele solidarischer Ökonomien
komplexe Kooperative im spanischen Baskenland
existiert seit den 1950er Jahren
besteht aus 256 Firmen, die unter anderem in Hochtechnologie und Handel aktiv sind und in weltweiten Niederlassungen mehr als 83.000 Personen beschäftigt.
Österreichische Sozialversicherung
Beispiele solidarischer Ökonomien
- verwaltet das zweitgrößte Budget nach dem Staatshaushalt. Jahr 2000: Ausgabenvolumen 33,5 Mrd. EUR, vgl. Ausgaben des Bundes von 56,8 Mrd. EUR
- als Rückfluss in den gesellschaftlichen Konsum stellten diese Ausgaben 16% des BIP
- zentral: Solidarprinzip (Umlageverfahren)
- Verwaltungsaufwand z.B. bei der WGKK nur 3% des Budgets
- Prinzip der Selbstverwaltung seit der 58. Novelle des ASVG (2001) jedoch stark parteipolitisch überprägt und instrumentalisiert
- Selbstverwaltung war auch schon früherunzureichend und in der Hand desGewerkschaftsapparats
1. Die Erhöhung der Gleichheit löst viele Probleme zugleich
Gleichheit macht gesund und glücklich
2. Wirtschaftswachstum (=Kapitalwachstum) ist sinnlos
3. Es ist ökologisch untragbar. Schrumpfung des Kapitals ist nötig.
4. Solidarische Ökonomie erlaubt Gleichheit und Schrumpfung
5. Solidarische Ökonomie = Kooperativen + nicht-monetärer Sektor
1. Wissen über schädigende Wirkung der Ungleichheit verbreiten
Was kann das heißen?
2. Wissen über die positiven Wirkungen der Gleichheit verbreiten
3. Das wissenschaftlich gut abgesicherte Wissen dazu nutzen
4. Solidarische Ökonomie = Gleichheit in der Produktion fördern
5. Kapitalwachstum (Wirtschaftswachstum) ablehnen
6. Nicht-monetäre Sektoren fördern