Friedhelm Schneidewind Folie 1 Barrierefreies Internet Mannheim, 17.11.2004 Eine Einführung 17.11.2004 – Vortrag bei der GIFF Gewerkschaftliche Initiative Fachliche Fortbildung in Zusammenarbeit mit ver.di Barrierefreies Internet Referent: Friedhelm Schneidewind – www.friedhelm-schneidewind.de –
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Gewerkschaftliche Initiative Fachliche Fortbildung · Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung,
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Friedhelm Schneidewind Folie 1
Barrierefreies Internet Mannheim, 17.11.2004
Eine Einführung
17.11.2004 – Vortrag bei der GIFF Gewerkschaftliche Initiative Fachliche Fortbildung
in Zusammenarbeit mit ver.di
Barrierefreies InternetReferent:
Friedhelm Schneidewind
– www.friedhelm-schneidewind.de –
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Eine Einführung
Barrierefreies InternetWas ist das?
Überblick über den Stand der Barrierefreiheit im Cyberspace
Von der Datenautobahn
mit Beschränkungenzur freien
Kommunikation für alle?
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Eine Einführung
Das Internet und die relevanten Dienste
Definitionen und Rechtslage
Probleme für Menschen mit Behinderungen
Lösungsmöglichkeiten
Tipps, Links und Buchtipp
Gliederung
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World Wide Web (WWW)1991 entwickelt durch Tim Berners-Lee, britischer Informatiker am Genfer Hochenergieforschungszentrum CERN (heute W3C)Grundlagen: Dateiformat HTML (Hypertext Markup Language) und Internet-Protokoll HTTP (Hypertext Transfer Protocol)Multimediale Nutzungsmöglichkeit des Internet zur Informationsbeschaffung, für Werbung, Online-Shopping etc.Anwendungsfreundlich durch grafische Benutzeroberfläche
E-MailElektronische Post, seit den 60er-Jahren des 20. Jhdt.Empfangen/Versenden elektronischer Nachrichten/Informationen
Die beiden wichtigsten Internet-Dienste
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Eine Einführung
Rund 61 % der in Deutschland lebenden Menschen
haben derzeit einen Internetzugang.Umgerechnet auf die
Gruppe behinderter Menschenwären dies ca.
4 Millionen behinderte Menschen,wahrscheinlich aber erheblich mehr!
Internetzugang in Deutschland
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Eine Einführung
Dies wird seit 2002 berücksichtigt durch das
Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen
(Behindertengleichstellungsgesetz – BGG) vom 27. April 2002ergänzt durch die
Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem
Sprachbehinderunghäufig in Kombination mit einer anderen Behinderung,
z. B. bei Multipler Sklerose oder Autismus,oder als Folge eines Schlaganfalls
Probleme bei der Texterfassung
und dem Ausfüllen von Formularen,mit der Zeit und/oder der Geschwindigkeit
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Probleme für behinderte Menschen
Geistige BehinderungMenschen mit Dyslexie
(Legasthenie, also Lese-Rechtschreibschwäche)EpileptikerInnen
Menschen mit DownsyndromMenschen mit Alzheimer oder Altersdemenz
Probleme mit der Komplexität
der Darstellung oder Texte,Gefahr bei blinkenden Elementen
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Eine Einführung
Alle Standards: www.w3.org
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Sinnvolle LösungenSpeziell für: Sehbehinderung
Blinde verwenden textorientierte Browser wie Lynxoder Hilfsprogramme wie Screenreader,bekommen den Text per Sprachausgabe
vorgelesen oder ertasten ihn mit einer Braille-Zeile.Verzicht auf Bilder in der strukturellen GestaltungVerzicht auf umfangreiche Tabellen (kaum auszulesen)möglichst keine reinen Layouttabellenimmer Alternativ-Text, der die Bilder beschreibtwo möglich Einsprachigkeit, keine fremdsprachlichen Begriffe, die eingedeutscht vorgelesen werden
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Sinnvolle LösungenSpeziell für: Sehbehinderung
Frames genau bezeichnen, No-Frames-Sektionklare, sich wiederholende NavigationSchrift in Größe veränderbar lassenLinks besser untereinander statt nebeneinanderPop-Up-Fenster nur nach vorheriger InformationStarker Kontrast (für Farbenblinde),aber nicht jedoch schwarz-weiss (blendet),optimal blau zw. dunkel kombiniert mit gelbem TextKritische Farbkombination vermeiden wegen Farbenblindheit
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Beispiel FarbenblindheitNormalsichtigkeit
Rot
GrünGelb
Blau
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Eine Einführung
Beispiel FarbenblindheitRot-Grün-Blindheit
Rot
GrünGelb
BlauRot
GrünGelb
Blau
Rot
GrünGelb
Blau
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Eine Einführung
Beispiel FarbenblindheitBlau-Grün-Blindheit
Rot
GrünGelb
BlauRot
GrünGelb
Blau
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Eine Einführung
Beispiel FarbenblindheitMonochromatische (Stab-)Sichtigkeit
Rot
GrünGelb
BlauRot
GrünGelb
Blau
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Sinnvolle LösungenSpeziell für: Hörgeschädigte
Schwierigkeiten mit Audio-Dateien
Töne, Geräusche oder Stimmen, auf die nicht verzichtet werden kann oder will, müssen in Text umgewandelt werden: beschreibend oder als DialogSinnvoll: Beschreibungen für Videospuren in Zeit-basierten Multimedia-Präsentationen
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Sinnvolle LösungenSpeziell für: Hörgeschädigte
Deutsch oft »Fremdsprache«:nie gehört bedeutet kaum vollständig zu erlernen.
Daher oft auch Schwierigkeiten mit dem Inhalt!Optimal: Texte per Video in Gebärdensprache(Beispiele: Polizei NRW, Stadt Neuss, Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung (BMGS), Bundesagentur für Arbeit, siehe http://www.gehoerlosenbund.de/)
Avatar zur Produktion von Gebärdentexten im Internet (siehe http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/eSIGN/)
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Sinnvolle LösungenSpeziell für:Körperbehinderte
meist auf die Tastaturoder einen Mundstick angewiesen
Verwendung von Features, die die Bedienung der Seitenelemente mit verschiedenen Geräten möglich machenlogische TabulatorenreihenfolgeTastaturkürzel für Links und FormulareVermeidung von Blinken, Bildschirmflackern und schnell bewegender Inhalte:Gefahr von epileptischen Anfälle u. ä.
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Sinnvolle LösungenSpeziell für: Sprachbehinderte
Probleme mit der Geschwindigkeitbeim Texterfassen und dem Ausfüllen von FormularenMöglichkeit einräumen, die Geschwindigkeit der Abläufe zu steuern bzw. die Zeit zu verlängern
Struktur und Navigation so einfach und verständlich wie möglichkeine zu langen SeitenVerständlicher, klarer SprachstilKurze prägnante Sätze Visualisierung mit Bildern oder Grafiken
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Eine Einführung
Allgemein sinnvoll für Barrierefreiheit
Standard-Layout für alle Seiten, klar und strukturiertKeine Tags verwenden, die nur von wenigen Browsern unterstützt werdenmit verschiedenen Browsern und Systemen testenBenutzung von Satzzeichen in TitelnSchlüssige Grafiken zur Navigation verwenden,aber immer alternative Textmöglichkeiten anbietenbei Javaskript, Java-Applets, Flash etc.immer Alternative anbieten (auch sonst sinnvoll!)Zur Gestaltung können CSS sehr gut und nützlich sein.
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Tipps für barrierefreies Mailen
Am besten reine HTML-Mails Wenn Formatierung, dann zumindest wortweise Wenn Anhang, dann screenreader-lesbar,am sinnvollsten RTF(Word nur im internen Gebrauch, da oft wegen Virengefahr abgelehnt, PDF nur nach Absprache)
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Wichtig und sinnvoll: ÜberprüfungZahlreiche Angebote im Web und als Programme
Interessante Links IDefinition von Behinderung: http://www.behinderung.org/definit.htm (WHO)
Web Access Initiative (WAI) beim World Wide Web Commite (W3C): http://www.w3c.org/WAICheckliste USA: http://www.access-board.gov/news/508-final.htm.Guidelines US Access Board: http://www.access-board.gov/
Das Aktionsbündnis für barrierefreie Informationstechnik AbI:http://www.abi-projekt.deWeb ohne Barrieren: http://www.wob11.deBarrierefrei Informieren und Kommunizieren (BIK):http://www.bik-online.info
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Interessante Links IIProjekt für Barrierefreiheit: http://www.webforall-heidelberg.de/http://www.webforall.info/
Stadtführer für Behinderte: http://www.behindertenfuehrer.de/Ratgeber für Behinderte: http://www.behinderten-ratgeber.org/Galerie für Blinde: http://www.blindengalerie.de/Kooperation von Behinderten im Netz: http://www.kobinet.deDesign für Alle Deutschland: http://edean.universelles-design.deEinfach für alle – Aktion Mensch: http://www.einfach-fuer-alle.de/
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Literatur
Jan Eric Hellbusch Barrierefreies Web-DesignD-Punkt-Verlag, November 2004350 Seiten, mit Begleit-CDISBN 3-89864-260-7, 44 Euro
Michael G. PacielloWeb Accessibility for People with DisabilitiesCMP books, 2000392 Seiten, ca. 35 $ISBN 1-929629-08-7