Zielgruppe: MitgliedervonGesundesKinzigtal,dieaneinerchroni- schenHerzinsufzienznachdenNYHAStadienIIIoder IVleiden. Ziel: MitdemProgramm„StarkesHerz“solldieMortali- tätsratederPatientengesenkt,einFortschreitender Krankhei t verz ögert und leben sbedrohliche Situa- tion en, die zu Krankenhau sein weis ung en füh ren, vermieden werden. Außerdem soll den Herzinsuffi- zienz-Patienten eine höhere Lebensqualität ermög- lichtwerden. Programm: Das Programm optimiert die Patientenversorgung durch ein verstärktes Monitoring der Risikopatien- ten durch leitlinienorientierte, koordinierte Versor- gung und lässt die Patienten akti v an der Therapie teilhaben,u.a.durcheinengemeinsammitdemArzt erstelltenVorsorge-undBewegungsplanundBefra- gungen.RegelmäßigetelefonischeBeratung,Haus- besucheund einE rinnerungssystemstabilisierenden GesundheitszustandderPatientenunderhöhende- renCompliance.SpeziellgeschulteMedizinischeFa- changestelltealsCaseManagerüberprüfenu.a.die krankheitstypischenAnzeichenfüreineVerschlech- terung der Erkrankung mit Hilfe des HeiPiPP-Frage- bogens der Universitä t Heidelberg (Heidelber ger Pi- lot für Praxis-Professionalisierung Herzinsuffizienz). Sie halten zudem Rückspr ache mit dem betreuen- den Arzt und leiten notwendige Maßnahmen ein. ZeitweisewareineTeilkohortevonPatientenextern durcheinMedizinischesCallCenterundmittelseiner Telemonitoring-Waagebegleitetworden.Einrelevan- terUnterschiedzwischendieserT eilk ohorteundden über die Medizinischen Fa ch ang estellten ge fü hr te n Patienten konnte nicht festgestellt werden. Start Programmentwicklung: 2006 Anzahl Teilnehmer:79 Ergebnisse: DieÜberlebensratederProgrammteilnehmer„Starkes Herz“istbeiderBetrachtungrelativzumProgramm- startnachachtQuartalendeutlichhöheralsineiner Ve rgleichsgruppe. Für die Evaluatio n standen 55 TeilnehmermitausreichendNachbeobachtungszeit- raum zur Verfügung. In der Untersuchungsgruppe sindsechsder55PatienteninnerhalbvonachtQuar- talen nach Programmstart verstorben, wohingegen es in der Zwillingsgruppe mit elf verstorbenen Pa- tienten fast doppelt so viele waren. Dies ist das Er- gebniseinesMatchedPair-Vergleichszwischenden Prog rammteilnehmern „Starkes Herz“ gegenüber deren statistischen Zwillingen (Verhältnis 1:1). Un- ters uch ung s- und Kon trollgruppe stimmen in den Merkmalen Alter, Geschlecht, Schwer egrad der Herzinsufzienz,KostenzweiJahrevorEinschreibung undKo-MorbiditätvorEinschreibung(CharlsonScore nachepidemiologischgesicherterICD-10GM-Diagnose) überein [Grafik 1]. Gestütz twird diesesErgebnisdurch dieexterneEva- luation der PMV-Forschu ngsg rup pe der Universität zuKöln.Diesezeigt,dassHerzinsufzienz-Patienten ausdemKinzigtalhäugerleitlinienkonformversorgt werdenalseinenachAlterundGeschlechtstandar- disierteVergleichsgruppeausBaden-Württemberg. So ist der Anteil von Herzinsuffizienz-Patienten mit KontaktzueinemKardiologeninnerhalbeinesJahres bei den Versicherten der Region Gesundes Kinzig- tal signifik ant höher als bei der Vergleich sgru ppe. Während im Jahr 2008 in der Kinzigtal-Population 24,2%derPatientenKontaktzueinemKardiologen hatten, war en es in der Vergleichspopulation aus Baden-Württember g nur 19,2%. Die eingesch rie- benen Mit glie der erhalten zudem gegen über den nicht eingesch riebenen Versicherten im Kinz igtal häugereineleitlinienkonformeArzneimitteltherapie [Grafik 2]. MitHilfedesProgramms„StarkesHerz“konntendie Kosten pro Quartal je Programmteilnehmer gegen- überderEinschreibunginnerhalbvonsechsQuartalen um31,7%gesenktwerden.DerKostenvergleichder Untersuchungs-gegenüberderKontrollgruppeweist ebenfalls ein positives Delta von 300 Euro pro Pati- ent aus [Grafik 3]. Der Deckungsbeitrag ist 2009 mit 730 Euro pro Teilnehmer posi tiv und um fast 600EurohöheralsinderVergleichsgruppe. Starkes Herz – erhöht die Überlebensrate der Patienten Stand:10.09.2012