Liebe Kolleginnen und Kollegen, unsere Zukunft zu sichern bedeu- tet, besser zu sein als „Selber- macher“. Voraussetzung dafür und immer wichtiger sind qualifi- zierte Mitarbeiter/innen, die nicht nur besser reinigen, sondern auch beim Thema „Werterhalt“ kompe- tent sind. Leider ist es so, dass wir mit unserer Botschaft „Karriere als Gebäudedienstleister“ nur wenige Jugendliche erreichen. Das muss sich ändern! Das Ausbildungs- programm unserer Branche reicht vom Ausbildungsberuf Gebäuder- einiger/in bis hin zum Fachhoch- schulstudium zur Reinigungs- und Hygienemanager/in. Das Ausbil- dungsdiagramm auf der Seite 8 mag euch dabei unterstützen, um die Karrierechancen unserer Bran- che besser zu kommunizieren. Herzlichst Euer Wolf-Rüdiger Schwarz Die wirtschaftliche Situation des Gebäude- reiniger-Handwerkes stellt sich wie folgt dar: Der Auftraggeber verlangt mehr Leistung, ist aber nicht bereit, dafür einen höheren Preis zu bezahlen, spricht eher von Kosteneinspa- rung. Diese Marktbeobachtung gilt vor allem für die klassischen Dienstleistungsbereiche. Die allermeisten Marktkenner und -beobach- ter sehen noch keine Ende dieser Negativent- wicklung. Der vermeintliche Heilsbringer Fa- cility Management und der damit verbundene Outsourcing-Gedanke, der den Auftraggebern Leistungsqualitäten „rauf“ und die Kosten „runter“ versprach, hat sich am Markt nicht be- ständig bestätigt. Viele Auftraggeber machen ihre ehemals getroffenen Entscheidungen rück- gängig und betreiben verstärkt ein Resourcing. In dieser Situation ist zunehmend der Rat- schlag zu vernehmen, sich an die Wurzeln des Gebäudereiniger-Handwerks zu erinnern und sich auf dieses Kerngeschäft zu konzentrieren. Was ist aber in der heutigen Marktsituation das Geschäft eines Gebäudereinigungsunterneh- mens? Marketing-Mix „Aufträge bekomme ich heutzutage nur noch dann, wenn ich der Billigste oder zumindest der Zweitbilligste bin“, beklagen Gebäude- reinigungsunternehmer ihr Tagesgeschäft. Dabei wissen die Auftraggeber mittlerweile auch, dass bei Auftragsvergabe viel verspro- chen, aber oftmals nur wenig davon geleistet werden kann. Somit ergibt sich für alle Betei- ligten, Auftraggeber und Auftragnehmer im Tagesgeschäft ein „Praxis“-Preis, der mit dem ursprünglichen Theorie-Angebot nur noch sehr wenig zu tun hat. Deshalb haben beide Sanitärräume Zusatzgeschäft oder Achillesferse für Dienstleister Foto: Michael Öttl Foto: Metsä Tisssue 6. Jahrgang Frühjahr 2014 Obermeister Michael Öttl Innung Südbayern und Stadtkreis Regensburg
Innungszeitschrift der Gebäudereiniger-Innung Südbayern und Stadtkreis Regensburg
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Transcript
Liebe
Kolleginnen und Kollegen,
unsere Zukunft zu sichern bedeu-
tet, besser zu sein als „Selber-
macher“. Voraussetzung dafür
und immer wichtiger sind qualifi -
zierte Mitarbeiter/innen, die nicht
nur besser reinigen, sondern auch
beim Thema „Werterhalt“ kompe-
tent sind. Leider ist es so, dass wir
mit unserer Botschaft „Karriere als
Gebäudedienstleister“ nur wenige
Jugendliche erreichen. Das muss
sich ändern! Das Ausbildungs-
programm unserer Branche reicht
vom Ausbildungsberuf Gebäuder-
einiger/in bis hin zum Fachhoch-
schulstudium zur Reinigungs- und
Hygienemanager/in. Das Ausbil-
dungsdiagramm auf der Seite 8
mag euch dabei unterstützen, um
die Karrierechancen unserer Bran-
che besser zu kommunizieren.
Herzlichst Euer
Wolf-Rüdiger Schwarz
Die wirtschaftliche Situation des Gebäude-
reiniger-Handwerkes stellt sich wie folgt dar:
Der Auftraggeber verlangt mehr Leistung, ist
aber nicht bereit, dafür einen höheren Preis
zu bezahlen, spricht eher von Kosteneinspa-
rung. Diese Marktbeobachtung gilt vor allem
für die klassischen Dienstleistungsbereiche.
Die allermeisten Marktkenner und -beobach-
ter sehen noch keine Ende dieser Negativent-
wicklung. Der vermeintliche Heilsbringer Fa-
cility Management und der damit verbundene
Outsourcing-Gedanke, der den Auftraggebern
Leistungsqualitäten „rauf“ und die Kosten
„runter“ versprach, hat sich am Markt nicht be-
ständig bestätigt. Viele Auftraggeber machen
ihre ehemals getroffenen Entscheidungen rück-
gängig und betreiben verstärkt ein Resourcing.
In dieser Situation ist zunehmend der Rat-
schlag zu vernehmen, sich an die Wurzeln des
Gebäudereiniger-Handwerks zu erinnern und
sich auf dieses Kerngeschäft zu konzentrieren.
Was ist aber in der heutigen Marktsituation das
Geschäft eines Gebäudereinigungsunterneh-
mens?
Marketing-Mix
„Aufträge bekomme ich heutzutage nur noch
dann, wenn ich der Billigste oder zumindest
der Zweitbilligste bin“, beklagen Gebäude-
reinigungsunternehmer ihr Tagesgeschäft.
Dabei wissen die Auftraggeber mittlerweile
auch, dass bei Auftragsvergabe viel verspro-
chen, aber oftmals nur wenig davon geleistet
werden kann. Somit ergibt sich für alle Betei-
ligten, Auftraggeber und Auftragnehmer im
Tagesgeschäft ein „Praxis“-Preis, der mit dem
ursprünglichen Theorie-Angebot nur noch
sehr wenig zu tun hat. Deshalb haben beide
SanitärräumeZusatzgeschäft oder Achillesferse für Dienstleister
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6. Jahrgang Frühjahr 2014
ObermeisterMichael Öttl
Innung Südbayern und Stadtkreis Regensburg
- 2 -
Seiten verloren: Der Auftraggeber hat
keine gute Dienstleistung gewonnen,
der Dienstleister keine Rendite (nicht
zu verwechseln mit Umsatz) und sehr
oft den gerade gewonnenen Kunden
schnell wieder verloren. Diese Situation
trifft besonders die Gebäudereinigungs-
unternehmen, die sich ausschließlich
auf den Dienstleistungsbereich „sauber
machen“ konzentrieren. Sich bei der un-
ternehmerischen Suche nach neuem
Umsatz ausschließlich auf die Preis-
und Konditionspolitik zu konzentrieren,
führt unweigerlich in eine Sackgasse.
Erfolg wird nur derjenige Unternehmer
fi nden, der sich am klassischen Mar-
keting-Mix orientiert, indem er seine
Produkte und Leistungen defi niert, sie
über Preis und Kondition positioniert,
über ein effi zientes Verkaufsnetz dis-
tribuiert und die Anbietermärkte mit
vernetzten Marketing-Kommunika-
tions-Strategien informiert. Dabei sind
diejenigen Dienstleister im Vorteil, de-
ren Geschäftsstrom dynamisch fl ießt
und von mehreren Quellen gespeist
wird. In diesem Falle sprechen wir
von vernetzten Dienstleistungen, bei
denen, zu der klassischen Aufgabe Ge-
bäudereinigung, weitere Produkte und
Leistungen in das Angebots-Portfolio
aufgenommen werden. Diese Leis-
tungs-/Produkt-Palette kann sehr un-
terschiedlich ausfallen und muss nach
lokalen/regionalen Gegebenheiten und
Zielmärkten akzentuiert werden.
Durch die Erweiterung des „reinsten“
Angebots – oder salopp gesagt „das
säubern von Räumen“ - eröffnen sich
gerade für kleinere und mittelständi-
sche Gebäudereinigungsunternehmen,
auch in der gesamten Außenkommu-
nikation, ganz neue Marktchancen und
Perspektiven. Dieses Vorgehen verhin-
dert
• leistungsseitige Vergleichbarkeit
und ermöglicht
• das Akzentuieren individueller
Leistungen und
• den Aufbau eines eigenen Profi ls
Somit kann es gelingen, Vergabege-
spräche von der Preis- und Konditi-
onsebene auf die Produkt- und Leis-
tungsebene (Problemdarstellung/
Problemlösung) zu verlagern.
Netzteil
Als mögliche Erfolgsteile eines neuen
vernetzten Dienstleistungs-Angebots
gilt zunehmend der Sanitärraum-
Service mit der aktiven Vermarktung
von Waschraumsystemen und Hygi-
enepapieren. Neben dem klassischen
Reinigungsgeschäft erhält der Auf-
traggeber einen zusätzlichen Nutzen
und der Dienstleister einen zusätzli-
chen Umsatz mit guter Rendite. Der
Kundennutzen besteht darin, dass der
Beschaffungsprozess für einen klas-
sischen C-Artikel wie Hygienepapiere
wesentlich teurer zu beziffern ist, als
der eigentliche Warenwert. Insofern
ergänzt diese Sortimentserweiterung
in idealer Weise das klassische Reini-
gungsgeschäft, da die Spenderbefül-
lung ja in aller Regel im Arbeitsumfeld
des Gebäudereinigers integriert ist.
Eine objektoptimierte Spenderauswahl
bei gleichzeitiger Reduzierung der Ver-
brauchsmaterialien wird nicht nur vom
End-Kunden honoriert, sondern er-
leichtert auch erheblich den täglichen
Zeitaufwand bei der Sanitärraumrei-
nigung und vermeidet Reklamations-
gespräche, meistens verbunden mit
Kostenabstrichen. Außerdem eignet
sich dieses Thema auch ausgezeichnet
für die Akquise einer neuen Leistung,
unabhängig davon, ob es sich um ei-
nen Neu- oder ein bestehenden Kun-
den handelt. Somit ist eine für beide
Seiten vorteilhafte Win-Win-Situation
gegeben, die wiederum aktiv durch den
Vertrieb mit vernetzten Kommunika-
tions-Strategien nach außen getragen
werden muss. Neue Waschraumsyste-
me bieten dem End-Kunden ein saube-
reres und hygienischeres Sanitärumfeld
für Mitarbeiter und Besucher. Das hebt
Motivation und Image und sorgt für
mehr Zufriedenheit. Darüber hinaus
erwirtschaften sie ihm auch noch Kosten-
vorteile gegenüber Selbstversorgung.
Mit einem Angebot von Papierhand-
tüchern sichert der Dienstleister dem
Auftraggeber einen absoluten Hygie-
nevorsprung, gegenüber Heißluft und
Textil (Studie TÜV-Rheinland). Dieses
Wissen
Durch die Erweiterung des Angebots eröffnen sich gerade für kleinere und mittelständische Gebäudereinigungs-unternehmen, auch in der gesamten Außenkommunikation, ganz neue Marktchancen und Perspektiven.
Foto
: PW
S Gm
bH
- 3 -Wissen
Verkaufsargument ist bei allen Ziel-
märkten mit hygienerelevanten Umfel-
dern von hoher Überzeugungskraft und
Akzeptanz. Das Win-Win-Ergebnis bei
Spendern und Papierhandtüchern wird
bei Auswahl des richtigen Spender-
systems erweitert durch die spürbare
Verbrauchsreduzierung. Das bedeutet
für den Auftraggeber: Verminderung
der Verbrauchsmaterialien um bis zu
50% und die Reduzierung der Lager-
haltung sowie Abfallkosten ebenfalls
bis zu 50%. Für den Gebäudedienst-
leister: Ein um ca. 30% reduzierter Ar-
beitseinsatz bei der Spenderbefüllung,
in Spitzen sogar um 75%, was einen
entscheidenden Lohnkostenvorteil be-
wirkt. Der Sanitärraum-Service ist na-
türlich noch etwas umfangreicher als
nur das Handling der Befüllung – hierzu
gehört prinzipiell auch:
• Befüllung mit Papier (in 94% Be-
standteil der Leistungsbeschrei-
bung)
• Instandhaltung der Spendersyste-
me, z.B. ölen oder mal Frontplatten
austauschen (in 46,6% Bestand-
teil der Leistungsbeschreibung)
• Austausch defekter Spender (in
41,1% Bestandteil der Leistungs-
beschreibung)
Erfolgspolitik
Wenn man bei meiner ursprünglichen
Metapher des Erfolgsfl usses, der aus
mehreren größeren und kleineren
Quellen gespeist wird, bleibt, so darf
dabei auch nicht vergessen werden,
dass das Unternehmensrisiko mini-
miert wird, wenn mal eine Quelle ver-
siegt oder nicht mehr ganz so kräftig
sprudelt. Dies sehen auch mittlerweile
die meisten Dienstleister so, gerade
die sogenannten KMUs (kleine und
mittelere Unternehmen). Nach Ex-
pertenmeinung glauben mehr als 2/3
aller Gebäudedienstleister, dass sie
zukünftigen Geschäftserfolg
nur durch das Anbieten neu-
er Dienstleistungen abzusi-
chern können. Diese neuen
Offerten müssen dann durch
eine stärkere Vermarktung,
die auf einen professionellen
Marketing-Kommunikations-
Strategie fußt, an die ziel-
gruppenspezifi schen Märkte
herangetreten werden. Nur
dadurch kann es gelingen,
die bei den allermeisten
festzustellenden Abhän-
gigkeiten von klassischen
Reinigungsleistungen – cir-
ca 90% generiert der klas-
sische Gebäudedienstleister aus der
Dienstleistung „reinigen“ – schritt-
weise zu verringern. Die Übernahme
der Geschäftsidee „Dienstleistung
Sanitärraum“ ist dabei sicherlich kein
Allheilmittel, sondern nur ein Baustein
unter Vielen. Oder, um es mit einer
weiteren Weisheit zu sagen: Erfolg
ist die Summe der Einfälle, nicht der
Zufälle. Immer nur das billigste An-
gebot abzugeben, kann zwar Umsatz
schaffen, aber keine Rendite. Der gute
Kaufmann weiß aber, dass ein gut ge-
führtes Unternehmen vom Gewinn
überlebt und nicht vom Umsatz. Vie-
le gerade der kleineren und mittleren
Dienstleister scheinen sich mit Fragen
des klassischen Marketings noch recht
schwer zu tun oder sie glauben, dass
dies im Bereich der Konsumer fernen
Dienstleistungswelt nicht Not tut –
ganz im Gegenteil!
Qualität
Eine professionelle Herangehensweise
oder die professionelle Unterstützung
sorgen dafür, dass Kommunikations-
Inhalte sich am potentiellen Kunden
orientieren (der Köder muss dem Fisch
schmecken, nicht dem Angler!) und me-
diengerecht optimiert und transportiert
werden. Dabei ist die Darstellung der
vom Kunden nachvollziehbaren (Zu-
satz-) Leistung sowie der Aufbau eines
eigenen Profi ls unabdingbar. n
Die Sanitärraumausstattung bei Kindergärten und Schulen muss altersgerecht montiert sein.
Optimale Handhygiene in Einrichtungen des Ge-sundheitswesens reduziert Infektionsrisiken.
Unabdingbar in Lebensmittel verarbeitenden Betrieben: Objektgerechte Ausstattung.Unabdingbar in Lebensmittel verarbeitenden
Foto
s:
PWS
Gm
bH
Alle vier Bereiche tragen zum Geschäftserfolg gleichermaßen bei.
- 4 -Wissen
Wenn man von Rein- oder Reinsträu-
men spricht, denken viele zuerst an
Hochtechnologie wie beispielsweise
Computerchipherstellung und Mikro-
elektronik. Und an manuelle Reinigung.
Nun gibt es auch spezielle Reinigungs-
maschinen für diese Aufgaben.
Reinräume dienen der Herstellung und
Verpackung sehr sensibler Produkte,
die schon bei kleinsten Verunreinigun-
gen durch Schwebstoffe in deren Um-
gebung unbrauchbar würden. Wegen
der sehr unterschiedlichen Anforderun-
gen der Tätigkeiten oder Herstellungs-
prozesse wird nach DIN ISO 14644 in
die Reinraumklassen ISO 1 bis ISO
9 unterschieden: Je kleiner die Zahl,
desto größer der geforderte Reinheits-
grad. Der Begriff „Reinstraum“ kommt
in der Norm nicht vor, man spricht hier
ausschließlich von Reinräumen. In
der Literatur wird jedoch der Begriff
„Reinstraum“ für Reinräume mit dem
Reinheitsgrad ISO 1 bis ISO 3 verwen-
det. Die in Reinräumen vorherrschen-
den Verschmutzungen, besser gesagt
Kontaminationen, unterscheiden sich
nicht wesentlich von denen in anderen
Bereichen. Sie liegen aber in wesent-
lich geringeren Konzentrationen vor
und werden als Partikel bezeichnet.
Für jede Reinraumklasse sind Maximal-
werte für die Partikelkonzentration der
Raumluft in Partikel/m³ vorgegeben.
Die Maximalwerte der Konzentrationen
sind jedoch für die einzelnen Partikel-
größen unterschiedlich. Zum besseren
Verständnis zwei Beispiele: Die Maxi-
malkonzentrationen in Reinraumklasse
ISO 1 betragen:
Für Partikel der Größe bis 0,1 µm: max.
10 Partikel/m³ .
Für Partikel der Größe bis 0,2 µm: max.
2 Partikel/m³.
Größere Partikel dürfen nicht vorhan-
den sein. Dies ist eigentlich unvorstell-
bar rein.
Für die Reinraumklasse ISO 8 gilt:
Partikelgröße bis 0,5 µm: max. 3.520.000
Partikel/m³
Partikelgröße bis 5,0 µm: max. 29.300
Partikel/m³.
Die Quellen dieser Verschmutzungen
liegen in erster Linie bei den Menschen,
die sich in den Reinräumen bewegen
und dort arbeiten, aber auch – und die
Betonung liegt hier wirklich auf auch
– bei Maschinen, Anlagen und Trans-
portmitteln. Der größte Schmutzverur-
sacher ist aber eindeutig der Mensch,
durch Haare, Hautschuppenteilchen
und Abrieb von Arbeitskleidung.
Hohe Anforderungen an den Einsatz
von Reinigungsmaschinen
Die Anforderungen an eine Scheuer-
saugmaschine für die Reinraumreini-
gung sind sehr hoch. Für den Einsatz in
Reinräumen muss eine solche Maschi-
ne bestimmte Anforderungen erfüllen.
Dabei spielt das Antriebskonzept (bat-
terie- oder netzbetrieben) keine Rolle.
Neben vielen anderen Besonderheiten
muss die Maschine in jedem Fall mit ei-
nem Schwebstofffi lter für die Turbinen-
abluft ausgestattet werden.
Die Materialien für Tank, Verkleidun-
gen usw. müssen über eine sehr gut
zu reinigende Oberfl äche verfügen und
im besten Fall auch noch antistatisch
wirken. Sie müssen also entweder aus
elektrisch leitfähigen Kunststoffen oder
metallischen Materialien gefertigt sein.
Ist dies nicht der Fall, kann die Ma-
schine Schwebstoffe in der Umgebung
elektrostatisch anziehen und bei einer
unkontrollierten Entladung wieder ab-
werfen, womit die Partikelkonzentrati-
onen sich ungewollt schlagartig erhö-
hen können.
Theoretisch wäre übrigens auch eine
Nachrüstung von Maschinen möglich,
was aber wegen des enormen techni-
Manuell oder maschinell?Fußbodeneinigung im ReinraumWolf-Rüdiger Schwarz
Nicht nur in der Hochtechnologie wird unter Reinraum-Bedingungen produziert, ...
Reinraum-Sondermodell | Foto: IP GansowSauger für Reinraumreinigung | Foto: Kärcher... sondern auch in der Lebensmittelverarbeitung.
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Reinräume werden nach dem Reinheitsgrad der Raumluft klassifi ziert und innerhalb der DIN ISO 14644 in die Klassen ISO 1 bis ISO 9 eingeordnet: Partikel je m3
Klasse 0,1 µm 0,2 µm 0,3 µm 0,5 µm 1,0 µm 5,0 µm
ISO 1 10 2
ISO 2 100 24 10 4
ISO 3 1.000 237 102 35 8
ISO 4 10.000 2.370 1.020 352 83
ISO 5 100.000 23.700 10.200 3.520 832 29
ISO 6 1.000.000 237.000 102.000 35.200 8.320 293
ISO 7 352.000 83.200 2.930
ISO 8 3.520.000 832.000 29.300
ISO 9 35.200.000 8.320.000 293.000
Die Quellen dieser Verschmutzungen liegen in erster Linie bei den Menschen, die sich in den Reinräumen be-wegen und dort arbeiten, aber auch bei Maschinen, Anlagen und Transportmitteln.