Arbeit an den Feiertagen NÜRNBERG — Ruhig und gemütlich, so erleben viele die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester – doch manche müssen jetzt arbeiten. Die Redaktion hat vier Menschen aus unterschiedlichen Berufen getroffen, die nicht frei haben. SEITE 9 Fahrer der Polit-Promis MÜNCHEN — Insgesamt mehrere Millionen Kilometer weit hat Winfried Müller bundesdeutsche und bayeri- sche Politik-Prominenz chauffiert. Jetzt hängt er den Schlüssel seiner letzten Dienstlimousine an den Nagel. SEITE 15 Swingende Musical-Revue NÜRNBERG — Mit „The Lights of Broadway“ hat am kommenden Frei- tag eine Produktion am Nürnberger Opernhaus Premiere, die Hits und unbekanntere Musical-Songs vereint. Gaines Hall hat die Revue erdacht und umgesetzt. SEITE 21 HCE: Ein letzter Kraftakt NÜRNBERG — Mit letzter Kraft schleppen sich die Bundesliga-Hand- baller des HC Erlangen in die EM-Pau- se. Heute wollen sie im Heimspiel gegen Leipzig das Jahr mit einem Sieg beenden. SEITE 23 Zuwachs bei Emojis ZÜRICH — Mark Davis ist der Herr der Smileys und Emojis. Er entschei- det mit seinem Team, mit welchen neuen Zeichen Menschen weltweit ihre Texte anreichern. Im März soll die Liste fertig sein. SEITE 27 MÜNCHEN — Sanierungsstau bei der Polizei: Viele Behördengebäude in Bayern sind in einem schlechten Zustand. Die Kosten für die teils drin- genden Instandsetzungen belaufen sich auf mehr als 826 Millionen Euro. Das geht aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervor. Das Innenmi- nisterium listet bei den bereits begon- nenen Maßnahmen für die einzelnen Gebäude in allen Regierungsbezirken auf mehreren Seiten unter anderem Brandschutz, Gebäudedämmung und Fassadensanierungen auf. Bisweilen ist aber auch die Infra- struktur betroffen. Das gilt etwa in Augsburg, wo eine Neuerrichtung des kriminaltechnischen Labors notwen- dig ist, weil eine Sanierung nicht mehr möglich ist. Während die meisten Posten Ausga- ben im fünf- bis sechsstelligen Bereich nach sich ziehen, schlägt die Sanierung der Bereitschaftspolizei in Nürnberg gleich mit 120 Millionen Euro zu Buche. Ebenso viel ist für die Erneuerung der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn veranschlagt. Die bei- den notwendigen Generalsanierungen sind laut Ministerium nur „langfristig in Abschnitten finanzierbar“. SPD-Fraktionschef Markus Rin- derspacher sprach „von einer unterfi- nanzierten Großbaustelle“ und warf der Staatsregierung „erhebliche ver- steckte Staatsschulden“ vor. dpa Fürther Rathaus aus Legosteinen Heute lesen Sie NÜRNBERG — Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, rechnet für 2018 mit weite- ren Fortschritten bei der Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt. Angesichts der guten Wirtschafts- lage dürften im kommenden Jahr ähn- lich viele Asylsuchende eine Arbeit finden wie 2017, sagte Scheele voraus. Bis Ende September 2017 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den acht Haupt- Asylländern bei 195 000; dies waren rund 75 000 mehr als im Jahr davor. „Es ist schon möglich, dass das noch einmal gelingt“, sagte Scheele. „Denn die Wirtschaft entwickelt sich gut.“ Dadurch gebe es viele zusätzliche Stel- len – auch in einfacheren Helferberu- fen, die vorrangig für Flüchtlinge mit fehlender Berufsausbildung und unzu- reichenden Sprachkenntnissen infra- ge kommen. Hinzu kämen die sich kon- tinuierlich verbessernden Deutsch- kenntnisse, was die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich verbessere. Aus diesem Grund würden wohl auch mehr junge Flüchtlinge im Aus- bildungsjahrgang 2018/19 eine Lehr- stelle finden, schätzt Scheele. „Wir haben inzwischen mehr junge Flücht- linge, die schon längere Zeit in der deutschen Regelschule zugebracht haben“ und deswegen besser Deutsch sprächen, so der Nürnberger Behör- denchef. Pro Woche fänden im Schnitt 2200 arbeitslose Geflüchtete eine Arbeit. Derzeit gelten 185 000 Flüchtlinge offiziell als arbeitslos – die ehrlichere Zahl ist jedoch die sogenannte Unter- beschäftigung, die auch Menschen mit- zählt, die ebenfalls keinen Job haben, aber derzeit etwa einen Sprachkurs absolvieren: Sie liegt unter Flüchtlin- gen bei 420 000. Insgesamt leben 928 000 anerkannte Asylbewerber von Hartz IV, ein gutes Drittel ist jedoch nicht erwerbsfähig – etwa wegen Krankheit oder Kinderbetreuung. Die Kommunen warnten angesichts dieser Größenordnung vor einem Scheitern der Integration von Flücht- lingen in den Arbeitsmarkt. „Diese Zahlen zeigen, dass wir noch gewalti- ge Anstrengungen unternehmen müs- sen, bis die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge gelungen ist“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Lands- berg, und kritisierte, dass in Deutsch- land an zu „starren Integrationsmus- tern“ festgehalten werde. Er forderte mehr Flexibilität und nannte als Vor- bild Dänemark: Dort würden Flücht- linge so schnell wie möglich an den Arbeitsmarkt herangeführt, der Spra- cherwerb erfolge parallel dazu. Nach den Vorstellungen von Bundesagentur-Chef Scheele sollen auch geduldete Flüchtlinge die Chan- ce erhalten, an Integrations- und berufsbezogenen Sprachkursen teilzu- nehmen. Anders als anerkannten Flüchtlingen sind geduldeten diese Kurse bisher weitgehend verschlos- sen. dpa/afp/nn (Leitartikel Seite 2) SCHWERIN — Ein aufmerksamer Lkw-Fahrer hat am ersten Weih- nachtstag in Mecklenburg-Vorpom- mern drei Betrunkene zugeparkt und so von der Weiterfahrt abgehalten. Nach Darstellung der Polizei spielte sich der Vorfall an einem Rastplatz an der Autobahn 24 bei Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ab. Demnach arbeiteten sich zwei teils schwer alkoholisierte Männer und eine Frau stark schwankend in den Verkaufsraum der Tankstelle vor, offenbar um dort Nachschub zu kau- fen. Diesen Moment nutzte der Last- wagenfahrer, um das Auto des Trios zuzuparken, so dass die drei nicht weiterfahren konnten. Anschließend bat er eine Mitarbeite- rin der Tankstelle, die Polizei zu ver- ständigen. Die kam prompt vorbei und ermittelte bei dem 34-jährigen Fahrer des festgesetzten Autos einen Atemalkoholwert von 2,31 Promille. Ihn erwartet ein Strafverfahren. Den Lkw-Fahrer lobten die Beamten aus- drücklich für seine Zivilcourage. dpa MÜNCHEN — In Bayern gibt es immer mehr sogenannte „Reichs- bürger“. Der Bewegung werden jetzt rund 3500 Menschen zugeordnet, wie der Verfassungsschutz mitteilte. Dar- über hinaus würden aktuell 1200 Verdachtsfälle geprüft. Zum Ver- gleich: Ende 2016 konnte die Behör- de rund 1700 Menschen eindeutig dieser Gruppierung zuordnen. „Reichsbürger“ erkennen die Bun- desrepublik nicht als Staat an. Die gesamte Bewegung gilt als sicher- heitsgefährdend und wird vom Ver- fassungsschutz beobachtet. dpa Im Schlafzimmer von Herbert Meier wird es derzeit ein bisschen eng: Der 53-Jähri- ge baut daheim in Neumarkt das Fürther Rathaus aus 50 000 Legosteinen akkurat nach. Den Auftrag hatte er von der Stadt Fürth, die das ungewöhnliche Objekt 2018 anlässlich ihres Jubiläums „200 Jahre eigenständig“ zeigen möchte. Meier ist passionierter Lego-Bauer und hat schon etliche Objekte auf diese Art geschaf- fen. Keines allerdings war bisher so groß wie die Nachbildung des markanten Für- ther Verwaltungspalazzos. (Bericht im Fürther Lokalteil) Foto: André De Geare Vorhersage für Nürnberg morgens mittags abends 6° 1° POLITIK 1-7 NÜRNBERG 9-12 REGION UND BAYERN 14-16 WOHIN IN NORDBAYERN 17/18 KULTUR 19-21 FERNSEHEN 22 SPORT 23/24 EXTRA JUGEND 25 WIRTSCHAFT 26/27 WELTSPIEGEL 28 DAS WETTER SEITE 28 Es wird ernst mit dem Ausstieg Der Rückbau der Atommeiler in Bayern steht kurz bevor oder ist in vollem Gange — ein Überblick Seite 16 Foto: Marc Müller/dpa Bessere Job-Chancen für Flüchtlinge Chef der Bundesagentur für Arbeit erwartet 2018 Fortschritte, doch die Kommunen sind skeptisch Trucker bremst Säufer-Trio aus Couragierter Lkw-Fahrer blockiert Fahrzeug und alarmiert die Polizei Marode Polizeigebäude Instandsetzung in Bayern kostet über 826 Millionen Euro Immer mehr ,Reichsbürger‘ Zahl der Anhänger steigt in Bayern auf 3500 Menschen Hetzerische Flugblätter FÜRTH — Kurz vor Heiligabend wur- den hetzerische Flugblätter an vier Fürther Kirchen aufgehängt. Die Ver- fasser nennen sich „Patriotische Christen Deutschlands“, auch in Dachau waren sie aktiv. Fürths Dekan Jörg Sichelstiel sieht einen Zusam- menhang mit Pegida. LOKALTEIL FÜRTHER ZEITUNG – UNABHÄNGIGE ZEITUNG FÜR POLITIK, LOKALES, WIRTSCHAFT , KULTUR UND SPORT Mittwoch, 27. Dezember 2017 fuerther-nachrichten.de 70. Jahrgang J B 3085 J Nummer 298 J Einzelpreis: 1,70 Euro Monatl. Preis für Print-Abo 36,50 • (inkl. Zustell. u. 2,39 • MwSt.), für Digital-Abo 24,50 • (inkl. 3,91 • MwSt.). Weitere Preise u. Informationen: Tel. (09 11) 2 16-27 77, Fax (09 11) 2 16-13 25 33, Internet: abo.nordbayern.de 4 1 9 0 3 0 8 5 0 1 7 0 8 3 1 7 5 2